Lassen Sie es mich gleich vorweg sagen: Ich halte die Multiple Sklerose für heilbar. Naja, nicht ganz heilbar. Aber dennoch so, dass die Patienten beschwerdefrei leben können und keine Symptome mehr zeigen. Das Prinzip ist ganz einfach, aber nicht leicht in der Durchführung, denn es gibt einiges zu tun. Doch bevor ich auf Details eingehe, beginnen wir mit ein paar allgemeinen “Fakten”.

Multiple Sklerose – Was ist das?

 

Multiple sclerosis or MS. autoimmune disease. the nerves of the brain and spinal cord are damaged by one’s own immune system that affects the brain and spinal cord resulting in loss of muscle control, vision and balance. Bildquelle: fotolia.com – designua.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung (wahrscheinlich eine Autoimmunkrankheit) des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark), die mit der Zerstörung der Schutzschicht der Nervenzellfortsätze (Myelinscheiden) einhergeht, die als Entmarkung oder Demyelinisation bezeichnet wird. Das hat eine Schädigung der Nervenzellfortsätze sowie eine verringerte Leitgeschwindigkeit der Aktionspotenziale (Signale) zur Folge. Die MS ist eine der häufigsten Nervenerkrankungen, die im jungen Erwachsenenalter beginnt (ca. Vom 15. bis 40. Lebensjahr).

Die entzündlichen Entmarkungsherde können im gesamten zentralen Nervensystem vorkommen und lösen je nach Lokalisation die unterschiedlichsten Symptome aus. Häufig werden die ersten Anzeichen gar nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Im Vorstadium treten Muskel- und Gelenkschmerzen sowie eine allgemeine Konditionsschwäche, Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühle, Gleichgewichtsstörungen, Muskelschwund, Krämpfe, Schlaf-Probleme oder Gangstörungen auf.

Anfänglich bilden sich die Symptome nach Ablauf eines Schubes vollständig zurück, später können neurologische Störungen bleiben, die sich dann unter anderem in Lähmungen, Sprachstörungen, Inkontinenz und Potenzstörungen äußern können.

Das Erkrankungs-Risiko ist für Frauen rund doppelt so hoch wie für Männer, wobei sich die ersten Symptome vorzugsweise im Alter um die 20 und um die 40 Jahre zeigen. In Deutschland leiden etwa 150.000 Menschen an Multipler Sklerose.

Diagnose der MS

Nach der Anamnese wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen, die den Zustand der Reflexe und der Muskelkraft sowie die Qualität der Sinneswahrnehmungen feststellen soll. Wichtig ist auch die Frage, in welchem Maße die Hirnnerven (z. B. der Augennerv) noch aktiv sind. Mit dem Magnetresonanz-Tomographen (MRT, NMR) können auffällige Areale im Zentral-Nerven-System entdeckt werden.

Dabei ergibt sich oft das Bild einer Encephalomyelitis disseminata, die auch eine andere Bezeichnung der Multiplen Sklerose darstellt. Das diagnostische Abbild zeigt  punktförmige, entzündete Bereiche, die im Nervengewebe verteilt angeordnet sind. Daneben werden Entzündungs-Parameter in der Zerebrospinal-Flüssigkeit bestimmt, um weitere Anhaltspunkte für die Erkrankung zu finden. Auch ein Test auf Vitamin-B-12- und Vitamin-D-Mangel, entzündlich veränderte Hirnhautgefäße sowie Virus-Infektionen wie Borreliose dienen der Darstellung des Krankheitsgeschehens.

Seltener, aber nicht weniger sinnvoll, sind Blutuntersuchungen auf Autoantikörper, die neuronale Strukturen angreifen. Dazu zählen Antikörper gegen den Kalium-Kanal (Kir4.1) der Nervenzellen sowie gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG). Einen ersten Hinweis auf das autoimmune Geschehen liefert die quantitative Bestimmung der Immunglobuline IgA, IgG, und IgM. Diese Werte sind zwar keine spezifischen Marker für MS, können die Diagnose aber im Zweifel mit absichern. Zur Einschätzung der Darmflora, insbesondere beim Leaky-Gut-Syndrom, dient der ALCAT-Test (Antigen Leukocyte Cellular Antibody Test) Einige Ärzte bestimmen daneben den Spiegel des Blut-Gerinnungs-Faktor FXII sowie den Entzündungs-Marker EPX (Eosinophiles Protein X).

Gibt es Vorboten der MS?

Ein Team von Wissenschaftlern des Pariser Brain Instituts in Frankreich hat eine Verbindung zwischen verschiedenen scheinbar unzusammenhängenden Gesundheitsproblemen und Multipler Sklerose (MS) aufgedeckt. Die Forschung zeigt, dass sexuelle Dysfunktion, Verstopfung, Depressionen, Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen nicht nur häufig bei MS-Patienten vor und nach der Diagnose auftreten, sondern auch potenzielle Frühwarnzeichen der Krankheit sein könnten. Diese Ergebnisse wurden in der Dezemberausgabe 2023 der Zeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.

In ihrer Fall-Kontroll-Studie analysierten die Forscher elektronische Patientenakten aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich, um Zusammenhänge zwischen 113 Krankheiten und Symptomen bei über 20.000 Personen, die innerhalb von fünf Jahren vor und nach ihrer MS-Diagnose standen, zu untersuchen. Diese Daten wurden mit den Gesundheitsakten von 54.790 Personen ohne MS, 30.477 mit Morbus Crohn und 7.337 mit Lupus verglichen – beides ebenfalls Autoimmunerkrankungen.

Bewertung: Nach meiner Erfahrung kommt eine MS nicht aus heiterem Himmel. Hier gibt es bei den Patienten eine “Vorgeschichte” mit anderen Erkrankungen, sowie “schulmedizinischen Maßnahmen”. Die Verschiebung von Erkrankungen von akut zu chronisch hatte bereits Dr. Reckeweg in den 1950er und 1960ern ausführlich dargelegt. Ausführlich dazu berichte ich in meinem Beitrag: Die Krankheiten verlaufen in 6 Phasen – Dr. Reckeweg beschrieb das bereits vor über 80 Jahren…

Ursachen der Multiplen Sklerose

Die genaue Ursache für die Entstehung der MS ist in der Schulmedizin noch nicht hinreichend geklärt. Vermutet wird eine autoimmune Schädigung der Myelinscheiden (das heißt, das körpereigene Immunsystem greift die Myelinscheiden an) durch genetische und/oder Umweltfaktoren, wie in folgender Abbildung veranschaulicht (Bild: fotolia – designua)

Auch Viruserkrankungen (u.a. das Epstein Barr Virus, Herpes, Röteln-, Masern- oder die Mumpsviren) werden für MS verantwortlich gemacht. Ebenso auch die Borreliose, wobei behauptet wird, die MS sei eigentlich eine Borreliose.

So kontrollierten Forscher die Blutproben von 25 MS-Patienten, die diese in den Jahren vor Ausbruch der Krankheit gespendet hatten. Im Vergleich zu gesunden Personen zeigte sich eine deutlich erhöhte Immunantwort gegen das Epstein-Barr-Virus. Bereits drei Jahre, bevor die ersten MS-Symptome auftraten, ließ sich diese verstärkte Immunantwort nachweisen.

Die Autoimmunreaktion, die MS verursacht, könnte möglicherweise auch durch Impfungen ausgelöst werden. Der Verdacht entstand auf Grundlage der Tatsache, dass Enzyme des Hepatitis-B-Serums Ähnlichkeiten mit Proteinen der Myelin-Scheiden aufweisen. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Erkrankungs-Risiko nach Immunisierungen gegen die virale Virusinfektion, wenn die Impfung keine angemessene Immun-Antwort gezeitigt hatte.

Ein Faktor bei der Entstehung von MS könnten auch kleine Blutungen der hirnversorgenden Gefäße sein. Ausgangspunkt des Problems sind höchstwahrscheinlich Störungen im Gerinnungsstoffwechsels im Blut. In der komplexen Reaktion ist bei gefährdeten Menschen der Gerinnungs-Faktor FXII stark erhöht.

Anorganische Vitalstoffe und Vitamine sind erforderlich, um das Nervensystem gesund zu erhalten. Deswegen kann eine Fehl- oder, in unseren Breitengraden seltener, eine Mangelernährung, eine Ursache in dem multikausalen Krankheitsgeschehen sein. Dann schädigt ein Defizit an Mineralstoffen und Spurenelementen die Nervenzellen, die zu diversen neurodegenerativen Erkrankungen neigen. Bei MS kann übrigens häufig ein Zinkmangel nachgewiesen werden. Dieses Spurenelement ist nicht nur Cofaktor vieler enzymatischer Reaktionen, sondern erleichtert auch die Entgiftung des neurotoxischen Quecksilbers.

Zu viel tierische Fette?

Öfter als der Nährstoffmangel ist eine zu üppige Ernährung die Ursache der Erkrankung. Darauf kamen Forscher, denen das Nord-Süd-Gefälle der Häufigkeitsverteilung von Multipler Sklerose auffiel. Daraufhin vermuteten die Wissenschaftler, dies könne mit der Menge des Fleischkonsums zusammenhängen, der von der südlichen Erdhalbkugel nach Norden hin zunimmt. Doch auch in nördlichen Gefilden sinken die Fälle von MS, wenn zeitweise der Verzehr tierischer Nahrung abnimmt. Dies war zum Beispiel in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall. Eine Studie aus 1952 soll belegen, dass die gesättigten Fettsäuren die Erkrankung, wenn auch nicht alleine verursachen, aber mit auslösen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14929306).

Möglicherweise liegt dies an der gestörten Durchblutung, die unmittelbar nach dem Verzehr fettiger tierischer Kost zu beobachten ist. Gerade Nervengewebe reagiert auf Sauerstoffmangel sehr empfindlich, sodass sich Zellschäden dort eher einstellen als in anderen Gewebearten. Ausgehend von diesen Überlegungen unternahmen Forscher eine Langzeitstudie, um die Auswirkung der tierischen Fette auf den Verlauf der Multiplen Sklerose zu testen.

Dabei wurde festgestellt, dass eine Diät nach Dr. Swank mit vorwiegend ungesättigten Fettsäuren den Krankheitsverlauf verlangsamen oder sogar vollständig anhalten kann. Voraussetzung dafür ist allerdings eine sofortige Umstellung auf die Diät, gleich nachdem die Diagnose gestellt wurde (https://www.msard-journal.com/article/S2211-0348(16)30100-6/pdf). Bemerkenswert dabei ist, dass der Studie zufolge bereits 8 Gramm gesättigter Fettsäuren täglich zu einem deutlich schlechteren Verlauf führt.

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Risikofaktor Vitamin D-Mangel

Anhand der gleichen Blutproben ließ sich außerdem feststellen, dass etwa zwei Jahre vor Ausbruch der Multiple Sklerose die Vitamin-D-Werte bei etwa 50 nmol pro Liter Blut – im Gegensatz zu über 80 nmol bei den gesunden Kontrollpersonen – lagen. Bisher ist nicht klar, was diese niedrigen Vitamin-D-Werte mit Multiple Sklerose zu tun haben. Es gibt aber Hinweise darauf, dass ein Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für MS ist.

Einige Ärzte sind sich sicher, dass hochdosiertes Vitamin D 3 den fortschreitenden Verlauf der MS verlangsamen kann. Eine Studie der University of California in San Francisco konnte einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und den zerebralen Schäden nachweisen. Bei 469 der untersuchten Patienten zeigte sich eine Abnahme der neuronalen Degeneration mit zunehmender Vitamin-D-Konzentration im Blutserum. Jede Erhöhung um 10 Nanogramm 25-Hydroxyvitamin D reduzierte die Entmarkung des Gehirns bei MS um 15 %.

Vitamin D und das Coimbra-Protokoll

Der brasilianische Neurologe Dr. Coimbra hat auf der Grundlage solcher Erkenntnisse eine Therapie zur Behandlung der Multiplen Sklerose entwickelt. Eckpfeiler der Medikation ist eine hohe Dosis Vitamin D 3. Individuell auf jeden Patienten abgestimmt beträgt die verabreichte Menge 40.000 IE bis 200.000 IE Vitamin D 3 täglich. Das entspricht 1 bis 5 Milligramm des Vitalstoffes. Neben dem Calciferol sind in Coimbras Präparaten weitere Vitamine und Spurenelemente enthalten (siehe unten). Bekannt geworden ist diese Behandlungsform als Coimbra-Protokoll (http://www.vitamindprotocol.com/dr.-coimbra-s-ms-protocol.html). Von einer Selbst-Medikation muss jedoch abgeraten werden, weil während der Therapie einige Stoffwechsel-Parameter überwacht werden müssen. Vor allem der Spiegel des Parathormons aus der Nebenschilddrüse bestimmt der Arzt, um die Resorption von Vitamin D 3 zu quantifizieren.

Calciferol hemmt die Ausschüttung des Botenstoffes, der auch eine Funktion im Calcium-Stoffwechsel hat. Calcium bremst die Sezernierung des Parathormons ebenfalls, hingegen steigert Vitamin D die Aufnahme des Minerals. Daher muss auch die Calcium-Konzentration im Blut kontrolliert werden, um Nierenschäden zu vermeiden. Gegebenenfalls muss die Vitamin-Dosis angepasst werden. Grundsätzlich sollen die Patienten bis zu 2 Liter Wasser täglich trinken, um überschüssiges Calcium auszuspülen. Die individuellen Variationen der Bioverfügbarkeit von Vitamin D sind offensichtlich genetisch bedingt.

Plausibel erscheint die Therapie deswegen, weil umgekehrt eine Hypovitaminose des Calciferols einen Risiko-Faktor für MS darstellt. Studien deuten darauf hin, dass schon ein diskreter Vitamin-D-Mangel sowohl die Immun-Reaktion gegen das Epstein-Barr-Virus schwächt und gleichzeitig die Entstehung von MS fördert. Doch wurden diese Daten noch nicht an einer größeren Kontrollgruppe verifiziert (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22888143).Antigen Leukocyte Cellular Antibody Test

Wenn sich die Hypothese aber auch bei größeren Fallzahlen bestätigt, können die Blutwerte möglicherweise zur Früherkennung von Multiple Sklerose herangezogen werden.
Vitamin D gerät in diesem Zusammenhang immer mehr in den Focus, weil dies durch immer mehr Berichte bestätigt wird. Illeana Howard von der Universität Washington fordert zum Beispiel regelmäßige Vitamin D Gaben für Parkinson Patienten, denn ein Vitamin-D-Mangel (wie er häufig aufgrund von zu wenig Aufenthalten in der Sonne beziehungsweise im Freien auftritt), könnte der Auslöser von verschiedenen neuromuskulären Krankheiten wie beispielsweise Parkinson, Myasthenia gravis oder eben auch Multiple Sklerose sein.

Ihrer Meinung nach gehen viele neuromuskuläre Erkrankungen und neurologische Störungen mit einem Vitamin-D-Mangel einher. Zwar gestalteten sich die Zusammenhänge sehr komplex, doch drängt sie darauf, dass Ärzte bei Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern stärker den Vitamin-D-Wert in den Fokus rücken und ihnen gegebenenfalls entsprechende Ergänzungsmittel verordnen sollten (Quelle: Sciencedaily)

Das Ganze zeigt mal wieder: Gerade ältere Patienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen sind viel zu selten Draußen! Und auch zu wenig in der Sonne. Das ist natürlich ein Dilemma, auf das ich in meinem kurzen Buch zur Vitamin-D-Therapie ausführlicher eingehe, siehe: http://renegraeber.de/vitamin-d-therapie.html

Zu viel Salz?

In einer internationalen Studie (Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23467095) stellte sich kürzlich ein weiterer möglicher Risikofaktor für Multiple Sklerose heraus: In einer Versuchsreihe mit Mäusen führte eine Erhöhung von Kochsalz zu verstärktem Vorkommen verschiedener Autoimmunkrankheiten, unter anderem von MS.

Eine zu salzhaltige Ernährung könnte demnach die Krankheit fördern. Eine gesicherte Aussage darüber, ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, kann im Moment aber noch nicht getroffen werden.

Schwermetalle

Durch Nahrungsmittelverunreinigungen gelangen Schwermetalle wie Blei und Cadmium in den Körper, die das Nervensystem direkt angreifen. Die Belastung mit Quecksilber entsteht vor allem auch durch Amalgam-Füllungen. Neben Schwermetallen können auch Elemente der seltenen Erden Nerven schädigen. In Betracht kommt hier das Metall Gadolinium, das in einigen Kontrast-Mitteln für bildgebende diagnostische Verfahren eingesetzt wird.

Störfelder

Die immer noch verwendeten Amalgam-Plomben machen die verfüllten Zähne zu Störfeldern, die den Körper dauernd und schleichend schädigen. So kann auch diese, oft als unterschwellig betrachtete, Schwermetallvergiftung zu Störungen der Nervenzellen führen, die irgendwann Erkrankungen im ZNS verursachen.

Gerade der Bereich von Mund und Kiefer ist ohnehin Ort verschiedenster Störfelder. Dort kommen viele Faktoren infrage, die MS fördern, wie beispielsweise auch wurzelbehandelte oder entzündete Zähne. Viele Menschen tragen solche Störfelder wie auch entzündete Mandeln oder entzündete Nasennebenhöhlen in sich, ohne dies zu bemerken.

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Störungen im Magen und Darm

Ein häufig bei MS-Kranken zu beobachtender Faktor ist eine verminderte Produktion von Magensäure. Dies beeinträchtigt nicht nur die Verdauung, sondern erlaubt auch vielen Krankheitserregern das Eindringen in den Dünndarm. Unstimmigkeiten im Magen-Darm-Trakt beruhen aber in erster Linie auf unserer täglichen Nahrung. Eine Ernährungsweise, die den Körper mit Chemikalien und Allergenen konfrontiert, führt zu einer ungünstigen Zusammensetzung der Darmflora.

Solche Dysbiosen konnten naturheilkundlich orientierte Ärzte bei MS-Patienten feststellen. Folge der Fehlbesiedlung mit Symbionten kann der sogenannte „löchrige Darm“ oder Leaky-Gut-Syndrom sein. Die Ursachen sind dann letztlich die Errungenschaften der Lebensmittelchemie sowie Rückstände von Pestiziden der industriellen Landwirtschaft. Auch der Verzehr von zu viel Zucker, Weißmehl und Transfetten verändert die Population der Darm-Symbionten negativ. Doch auch der Verzehr von zu wenig ballaststoffreicher Gemüse trägt zur Schädigung der Darmflora bei. Die wichtigste Rolle spielen Oligofruktose und Oligogalaktose, aus denen die Mikrobionten Propionsäure produzieren. Die organische Säure hat eine wichtige Funktion für ein ausgewogenes Immunsystem.

An Beschwerden wie Obstipation ist dann erkennbar, dass sich Verdauungsstörungen chronifizieren. Denn ohne eine gesunde Darmflora ist der Darm zu einer ordentlichen Verarbeitung des Speisebreis gar nicht in der Lage. Gärung und Fäulnis greifen um sich und produzieren Giftstoffe wie Ammoniak. Darunter leidet die Leber und in der Folge auch das Immunsystem.

Und es gibt auch einige Studien zum Thema Darm und der MS. Eine Studie von Saumya Shah et al. mit dem Titel “Alterations of the gut mycobiome in patients with MS” wirft Licht auf die potenzielle Rolle des Darm-Mykobioms bei MS-Patienten. Die Studie wurde am 25. August 2021 online in eBioMedicine, einer Zeitschrift von Lancet Discovery Science, veröffentlicht.

Die Autoren konzentrierten sich in ihrer Untersuchung auf das Mykobiom, also die Gesamtheit der Pilze im Darm, und verglichen die Zusammensetzung des Mykobioms bei MS-Patienten mit der von gesunden Kontrollpersonen. Dafür analysierten sie Stuhlproben von 67 MS-Patienten und 42 gesunden Kontrollpersonen mittels moderner Sequenzierungstechniken.

Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede im Mykobiom zwischen den beiden Gruppen. MS-Patienten wiesen eine veränderte Pilzzusammensetzung im Darm auf im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen. Insbesondere wurde eine erhöhte Präsenz von Pilzarten wie Candida, Saccharomyces und Debaryomyces bei MS-Patienten festgestellt.

Diese Veränderungen im Darm-Mykobiom könnten potenziell Auswirkungen auf das Immunsystem haben und somit zur Entstehung oder Verschlechterung von MS beitragen. Ein gestörtes Gleichgewicht der Darmflora, einschließlich der Pilze, kann die Immunregulation beeinflussen und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärken, die für die MS-Pathologie charakteristisch sind.

Immunschwäche

Wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass die Abwehrkraft der Menschen gegen Krankheitserreger in den letzten Jahrzehnten schwächer geworden ist. Belegt ist dies durch Untersuchungen der Immunglobulin-Konzentrationen. Dabei ist sogar nachgewiesen, dass dieses Phänomen bei MS-Kranken stärker ausgeprägt ist als bei Vergleichsgruppen.

Neben anderen Faktoren ist das geschwächte Immunsystem auch ein Resultat übermäßiger Antibiotika-Verordnungen. Auch die zunehmende Medikation diverser Hormon-Präparate (Kontrazeptiva, Kortikoide) stören die Funktion der Körperabwehr erheblich. Dies kommt zu anderen Einflüssen noch hinzu, die das Immunsystem bei vielen Menschen ohnehin schon schädigen. Dazu zählen Stress, inaktive Lebensweise, Sauerstoffunterversorgung, Störfelder und Vitalstoffmangel.

Seelische Ursachen

MS ist zwar keine psychisch bedingte Erkrankung, aber dennoch hat die seelische Verfassung einen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit. Stress und hormonelle Ungleichgewichte (Wechseljahre) können einen MS-Schub auslösen. Umgekehrt scheint eine von Ausgeglichenheit geprägte Lebensphase einen gewissen Schutz vor einem akuten Voranschreiten der Krankheit zu bieten.

Nicht beeinflussbare Faktoren

In manchen Familien tritt MS gehäuft auf. Dann liegen genetische Ursachen für die Erkrankung zugrunde. Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an MS zu leiden, ist in solchen Familien bis um das Dreißigfache höher als in erblich unbelasteten Familien.

Ein anderer Faktor, der MS Vorschub leistet, sind Verletzungen des Zentral-Nerven-Systems. Dieses Spektrum an möglichen Ursachen zeigt, dass es nicht einfach nur “DIE Ursache” für MS gibt. Nach meiner Meinung ist es viel wahrscheinlicher, dass wir es mit mehreren Faktoren zu tun haben, die sich gegenseitig bedingen.

Verlauf und Formen der MS

Die MS verläuft bei jedem Patienten in unterschiedlicher Form. Typisch ist das Auftreten in Schüben, d.h, dass immer wieder neue oder bereits bekannte neurologische Symptome auftreten, die mindestens 24 Stunden anhalten und dann nach einigen Tagen bis wenigen Wochen wieder zurückgehen. Bei manchen Patienten bleiben die Schübe irgendwann im Leben ganz aus. Bei anderen kommt es zu einem eher kontinuierlichen Verlauf ohne die typischen akuten Krisen.

Bisher war und ist man immer noch der Meinung, dass es sich bei MS um eine Krankheit handelt, die nun mal unterschiedliche Verlaufsformen hat – wie ich das ja auch eben beschrieben habe.

Professor Dr. Wolfgang Brück, Neuropathologe an der Berliner Charité und der Universität Göttingen, sieht das aber mittlerweile anders: Seiner Auffassung nach verschiedene Krankheiten mit jeweils einer spezifischen Ursache, die fälschlicherweise unter einem Namen gehandelt werden.

Gemeinsam mit Kollegen der Universität Wien und der renommierten Majo-Klinik in den USA hatte Prof. Dr. Brück Gewebeproben von über 400 Kindern und Erwachsenen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die durch MS verursachten Gewebeschäden verschiedener Patienten unter dem Mikroskop ganz unterschiedlich aussahen. Prof. Brück ist der Meinung, dass dies auf unterschiedliche Krankheiten hindeutet.

Die bisher gültige Lehrmeinung der Schulmedizin basiert immer noch auf der Theorie, dass das Immunsystem möglicherweise gegen bestimmte Viren Antikörper bildet, die dann wiederum die Myelinscheiden der Nerven angreifen, weil sich die Proteine der Viren und die Struktur der Myelinscheide sehr ähnlich seien. Die Antikörper wären also Opfer einer Täuschung, wenn sie Bestandteile der Myelinscheide angreifen und zerstören.

“Diese These erklärt aber nicht unsere Beobachtung, dass bei manchen Patienten statt des Myelins das Axon zerstört wird”, sagt Brück. Hier vermuten die Forscher jetzt an Stelle eines Antikörper-Angriffes einen degenerativen Prozess, eine Art Selbstzerstörung des Axons. Das steht im Gegensatz zur bisherigen Annahme, dass das Axon in Folge der fortschreitenden Krankheit zerstört wird. Daneben erkannten die Forscher, dass in anderen Fällen die Myelinscheiden löchrig werden, weil der Stoffwechsel der Oligodendrozyten gestört ist, die die Isolierung bilden. “Als Ursache könnte hier ein Gendefekt zu Grunde liegen”, vermutet Brück.

Die Vorstellung, dass die MS verschiedene Ursachen hat, sehen die Forscher dadurch bestätigt, dass nur ein Drittel der Patienten auf die gängige Behandlung mit Interferon anspricht. Interferon moduliert die Immunreaktion und wirkt damit antientzündlich. Sind aber Stoffwechselstörungen in der Myelinscheide die Ursache, muss diese Therapie erfolglos bleiben. vgl. hierzu: http://pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=medizin2_39_2002

Fest steht anscheinend, dass bestimmte Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, bei MS-Patienten die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Normalerweise verhindert diese natürliche Barriere das Eindringen verschiedener Zellen und Giftstoffe ins Gehirn.

Die Prognose wird zunehmend besser

Die „veränderten“ Behandlungsmöglichkeiten der klassischen Medizin haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass die Lebenserwartung von MS-Patienten durchaus gestiegen sind. Die Erkrankung verläuft nicht bei allen Erkrankten so gravierend, wie häufig vermutet wird. So sind 50 % der MS-Patienten 15 Jahre nach Beginn der Beschwerden noch gehfähig. Jeder zweite lebt 10 Jahre nach Ausbruch der Krankheit ohne jede Behinderung.

Und diese Zahlen beziehen sich auf Patienten, die keine Therapie erhalten haben. 30 % der Erkrankten können nach 18-jährigem Verlauf noch ihren Beruf ausüben und zu Hause wohnen, ohne dass sie Hilfe im Haushalt benötigen. Freilich sind manche Kranken irgendwann auf den Rollstuhl angewiesen. Das betrifft aber nach 40 Jahren des Krankheitsverlaufes nur 25 % aller Patienten.

Die Sache mit den T-Zellen

Doch bei einer Entwicklung von Multiple Sklerose werden die T-Zellen möglicherweise in der Lunge auf die Einwanderung programmiert. Sind diese abgewandelten T-Zellen erst einmal in die Lunge eingedrungen, so können sie hier außerdem als „schlafende“ immunologische Gedächtniszellen verweilen.

Eine Infektion der Atemorgane oder sonstige Irritationen (beispielsweise Rauchen) können später einen weiteren Schub auslösen, indem die Zellen aktiviert werden, ebenfalls ins Gehirn einzuwandern. Möglicherweise können die T-Zellen aber auch in anderen Organen in die potenziell gefährliche Form umprogrammiert werden.

Doch was geschieht bei der Umwandlung der vorher völlig intakten T-Zellen? Laut einer Göttinger Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, richten sich die Immunzellen in einem langandauernden Lernprozess völlig neu aus. Sie vermehren sich nicht mehr und reduzieren die Produktion von entzündungsfördernden Substanzen, die sie für die Abwehr von Krankheitserregern normalerweise benötigen.

Stattdessen bilden sie auf ihrer Oberfläche Rezeptoren aus, mit deren Hilfe sie sich bei ihrer Wanderung ins Gehirn orientieren und festhaften können. Ein bis dahin unbekannter Rezeptor Ninjurin-1 scheint für die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke nötig zu sein. Gelangen die so veränderten T-Zellen von der Lunge über den Blutkreislauf ins Gehirn, so werden sie wieder reaktiviert und produzieren die hirnschädigenden Entzündungs-Mediatoren. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22914092).

Autoimmunerkrankung oder “natürliche” Entzündungsreaktion?

Vielleicht halten Sie diese Fakten einfach nur für “akademisch”. Aber es spielt eine enorme Rolle für die Therapie.

Wenn ich mir die “wissenschaftlichen” Ergebnisse derzeit so ansehe, kann ich nur zur Überzeugung kommen, dass man anscheinend noch gar nichts wirklich verstanden hat.

Auch die Frage, wodurch ein Schub ausgelöst wird, ist bisher ebenfalls noch nicht hinreichend erklärt. Allerdings zeigt sich bei einer ersten Kontrollstudie, dass MS-Patientinnen, die sich aufgrund einer Kinderwunschbehandlung einer Hormontherapie unterzogen, ein siebenfach erhöhtes Risiko hatten, einen Schub zu erleiden.

Wie genau die Follikel-stimulierenden Hormone sich auf die Erkrankung auswirken, ist zwar noch nicht klar, doch zeigte sich bei Aufnahmen des Gehirns, dass bei den Probandinnen auch die Krankheitsaktivität um das Neunfache erhöht war. Mithilfe verschiedener Modelle bewiesen die Wissenschaftler, dass die Hormonbehandlung das Eindringen der veränderten T-Zellen zu begünstigen scheint.

Ob dies mit einer verstärkten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke oder mit anderen Faktoren zusammenhängt, muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden. Auch lässt die Studie keine Rückschlüsse darüber zu, wie sich die kurzfristige Verschlechterung des Gesundheitszustandes langfristig auf die Erkrankung auswirkt (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23034952).

Da aber bei immerhin 57 Prozent der untersuchten Frauen ein Schub innerhalb von drei Monaten nach der Hormonbehandlung auftrat, sollten MS-Patientinnen vor der Therapie die Chancen und die Risiken genau abwägen.

Das Geschäft mit der MS

Sie sehen schon: die MS bietet viel Stoff für Fachdiskussionen. Diese “medizinischen Diskussionen” führen meines Erachtens immer weniger dazu, den MS-Patienten zu einer wirklichen Heilung zu verhelfen, sondern eher dazu, um Medikamente zu entwickeln, mit denen man sich einen Milliardenmarkt erschließen kann.

Das könnte man natürlich (wieder) als krude Theorie eines Naturheilkundlers abtun, aber zu welchen Schlüssen soll man denn kommen, wenn man z.B. die “Merkwürdigkeiten” rund um das Medikament Tecfidera ® betrachtet? (siehe: Multiple Sklerose – Das neue Milliardengeschäft)

Seit einigen Jahren existiert ein Wirkstoff, der einem Darm-Protein der Raubwanze Triatoma infestans nachgebildet ist. Diese rHA-Infestin-4 blockiert den Gerinnungs-Faktor XII und verhindert so Einblutungen aus den hirnversorgenden Blutgefäßen. Das Medikament soll auch MS-Patienten helfen können.

Therapie: Naturheilkunde, Naturheilmittel und Alternativmedizin

Ich halte die Therapie mittels Naturheilkunde und Alternativmedizin bei der MS für absolut erfolgreich. Was ich weiter oben als „Erfolge“ der Schulmedizin mit deren Therapie darstellte, kann ich demnach nur als „insuffizient“ beurteilen – um es mal vorsichtig auszudrücken.

Da wir es bei der MS also mit verschiedenen Ursachen zu tun haben, erscheint die Therapie auch fast beliebig zu sein. Und man wird im Internet auch unglaublich “fündig”.

Und man erkennt das auch gut im Internet. Wenn sich Firmen die Mühe machen zu diesem Thema eigene Webseiten zu erstellen (die man gar nicht auf den ersten Blick als “Pharma-Webseite erkennt), lässt das aufhorchen. Beispiele gefällig?

Aktiv-mit-MS.de – Teva Pharma GmbH (ja, das sind die, die Copaxane herstellen)

MSundICH.de – Motto: Richtig gut informiert bei MS. Mit freundlichen Grüßen von… (TUSCH, TARA…) – Novartis Pharma GmbH.

MS-Gateway.de – ein “Service” von Bayer Vital GmbH. Weiter unten erfahren wir: Die Bayer Vital GmbH ist eine deutsche Vertriebstochter der Bayer HealthCare AG.

Leben-mit-MS.de – Merck Serono GmbH, wär hätte es gedacht?

MS-Begleiter.de – Genzyme GmbH (Biotech) und Atlantis Healthcare, der Auskunft der Webseite nach “ein weltweiter führender Anbieter von Patientenunterstützungsprogrammen, die dafür sorgen, dass der Patient durch Therapietreue ein besseres Behandlungsergebnis erzielt.”

Ja, da sollen wir also “begleitet” werden, für bessere “Therapietreue”. Übrigens: Alle eben genannten Webseiten wurden von mir das letzte Mal am 29.4.2015 geprüft.

Anmerkung: An dieser Stelle werden manche Leser vielleicht einwenden, dass ich ja auch in der Therapie sei und an Kranken “verdiene” oder hier auf meinen Webseiten auch das ein oder andere Buch verkaufen möchte. Das stimmt durchaus. Ich freue mich, wenn jemand ein Buch bestellt (Link: http://renegraeber.de/Buecher.html); das ist immer eine besondere Ehre. Ansonsten verweise ich gerne auch auf meine Beiträge: Über Mich und 5 Schritte zur Gesundheit.

Übrigens: Auch auf Youtube etc. muss man aufpassen, WER die Sendung produziert hat!

Kommen wir wieder zurück zur Therapie. Vorab vielleicht noch ein Wort zu den sogenannten “Medizinischen Leitlinien für die MS”, weil ich das auch immer wieder einmal gefragt werde. Was ich von den Leitlinien grundsätzlich halte, habe ich im Beitrag: Medizinische Leitlinien – Gefährliche Leitplanken im Medizinverkehr zum Ausdruck gebracht.

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Jetzt aber zu den Alternativen Methoden bzw. Alternative Therapie der MS:

Die Schulmedizin versucht, die akuten Schübe unter Inkaufnahme schwerer Nebenwirkungen medikamentös zu unterdrücken. Dabei verordnen die Ärzte Immunsuppressiva wie Kortison, Zytostatika, ACTH, Antithymozytenglobulin und Glatirameracetat. Auch Beta-Interferon, monoklonale Antikörper und Gamma-Globuline sollen die Schübe mildern oder ganz verhindern.

Im Gegensatz zu diesen Medikamenten, die den Körper stark belasten, setzen wir in der Naturheilkunde auf eine Stärkung der Selbstheilungskräfte.

Ohne Ernährungsumstellung geht es meiner Meinung nach nicht wirklich. Meist ist auch eine Darmsanierung ratsam. Das Thema “Umweltgifte” muss ebenso geprüft werden (Wohnraum etc.), wie mögliche Vergiftungen durch Schwermetalle (Amalgam!) und andere Chemikalien (siehe auch: Entgiftung). Im Bereich der Vitalstoffe sollte ebenfalls gründlich “saniert” werden (Enzyme, Vitamine, Vitaminoide, Pflanzenstoffe). Eine Bewegungstherapie (moderater Sport) ist ergänzend hilfreich, sowie auch ergänzend eine Psychotherapie.

Zur Linderung von bestimmten Symptomen rate ich zu Akupunktur, Osteopathie und anderen “Faszialtechniken”, sowie auch zur Homöopathie.

Mit diesem “Gesamtpaket” sind nach meiner Erfahrung beste Ergebnisse zu erzielen. Ich will hier nicht von “Heilung” sprechen, aber auf jeden Fall von einem (weitgehend) “normalen” Leben. Natürlich kommt es auch darauf an, in welchem Stadium sich die MS befindet. Deswegen halte ich es für bedeutsam, sich so früh wie möglich mit dem Thema Naturheilkunde / Naturheilmittel usw. zu beschäftigen.

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.

Akupunktur

Das erkrankte Nervensystem wird mit der Ohr-Akupunktur und der Yamamoto-Schädel-Akupunktur positiv beeinflusst.
Bei Extremitäten-Lähmungen erfolgt eine Akupunktur der Augenpunkte.

Elektroneural-Therapie

Mit der Elektroneural-Diagnsotik können unter 200 Akupunktur-Punkten diejenigen gefunden werden, die auf Krankheits-Prozesse hindeuten. Diese Punkte werden dann mit Reizstrom getriggert. Diese Elektroneural-Therapie nach Croon kann auch kleinste Lymph-Ödeme beseitigen.

Ernährung 

Der Verzicht auf tierische, gesättigte Fettsäuren ist in der Ernährung der wichtigste Punkt. Insbesondere Schweinefleisch enthält Arachidonsäure, die entzündungsfördernd wirkt, weshalb die Betroffenen unbedingt darauf verzichten sollten. Wer bei chronisch entzündlichen Erkrankungen noch Schweinefleisch in irgendeiner Form isst, dem ist m.E. nicht zu helfen…

Mehrfach habe ich von Zusammenhängen zwischen Milch und MS gelesen. Ich bin sowieso kein Freund der pasteurisierten und homogenisierten Milch. Gerade während einer Vitamin-D-3-Supplementierung nach Dr. Coimbra sollen Milch und alle Milch-Produkte komplett gemieden werden. Calcium-Supplementierungen müssen strikt unterbleiben und alle Lebensmittel mit hohem Calcium-Gehalt sollten gemieden werden. Fleisch ist aufgrund des hohen Gehaltes an heterocyclischen Aminen zu reduzieren.

Generell empfehle ich den Patienten langfristig auf Rohkost umzusteigen, bzw. es einmal zu versuchen. Wer dies nicht möchte, dem empfehle ich wenigstens die Ernährungsempfehlungen wie bei Entzündungen zu befolgen.

Günstig wirken sich hier Omega-3-Fettsäuren aus, die beispielsweise in Krill-Öl reichlich enthalten sind.

Auch an Glutenunverträglichkeiten sollte gedacht werden. Ein im New England Journal der Medizin erschienener Beitrag zählt 55 Erkrankungen auf, bei denen Gluten eine Rolle spielt. Dazu gehört auch die MS. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie und zur Glutenintoleranz.

Wie bereits beschrieben, steht auch ein Übermaß an Salz im Verdacht, MS zu fördern. Besonders in Fast Food und Fertiggerichten ist häufig viel zu viel Salz enthalten. Nicht nur aus diesem Grund empfehle ich dringend, auf diese industriell gefertigten Produkte zu verzichten.

Aus den oben genannten Gründen halte ich es deshalb für absolut angebracht, eine Heilfastenkur bei MS-Patienten anzudenken. Mehr dazu finden Sie in meinem Beitrag: Heilfasten bei Multipler Sklerose.

Und dann habe ich noch eine interessante Variante: Ketogene Ernährung und Multiple Sklerose. Diese Kost lässt sich hervorragend vereinbaren mit der Myelin-Diät nach Dr. Landsberger, der zur Unterstützung der Myelinscheiden-Bildung große Mengen essenzieller Fettsäuren empfahl. Erreicht werden kann das mit Gerichten aus Rinderhirn. Übertrieben werden sollte es aber damit nicht, weil tierische Lebensmittel in Grenzen zu halten sind. Wichtig ist dabei auch die Meidung milchhaltiger Produkte.

Positiv auswirken soll sich auch der Verzehr von Früchten mit hohem Gehalt an Resveratrol. Also: Preiselbeeren, Rote Trauben, Himbeeren und Pflaumen.

HILDEGARD VON BINGEN

Gerstenbad: Kochen Sie 1 kg Gerste 20 Minuten lang in 4 Liter Wasser. Den Extrakt geben Sie ins Badewasser. Baden Sie 2-3 mal wöchentlich 20 Minuten lang bei 38ºC.

Heilpflanzen

Kurkuma und Weihrauch sind geeignet, weil die Wirkstoffe entzündliche Prozesse dämpfen.
Daneben bewährt haben sich Arnika, Schafgarbe, Fenchel, Mistel, Hirtentäschelkraut, Taubnessel, Leinsamen, Weinraute und Salbei. Grüner Tee, auch als Trocken-Extrakt ist ebenfalls sinnvoll.

Homöopathie

Eine erfolgreiche Behandlung der MS erfordert Geduld und oftmals verschiedene Mittel im Wechsel. Als Hauptmittel denken wir sicher an Gelsemium oder Natrium Muriaticum. Je nach Beschwerden und Stadium der Erkrankung auch an: Causticum Hahnmanni, Argentum metallicum, Cocculus, Kresol, Stannum metallicum, Plumbum metallicum;

Im Zuge einer Störfeldbeseitigung empfiehlt sich Engystol zur Stärkung des Immunsystems.

Als “Zwischenmittel” können auch die Nosoden: Tuberculinum, Medorrhinum oder Luesinum relevant werden. Besonders geeignet sind Nosoden dann, wenn Erreger wie Viren nachgewiesen wurden.
Homöopathische Zell-Präparate können das Zentral-Nerven-System unterstützen (Zytoplasmatische Therapie).

Orthomolekular-Medizin

Eine Haarmineralanalyse deckt Mineralstoffmängel auf. Durch Dr. Hans Nieper wurde ich auf das Calcium-Etylamino-Phosphat (EAP) aufmerksam, dass ich immer in Betracht ziehe. EAP braucht der Körper zur Produktion von Phospholipiden, die das Grundgerüst biologischer Membranen darstellen. Gerade die Myelinscheiden benötigen davon erhebliche Mengen. Die Applikation von EAP erfolgt am besten intravenös, während die orale Aufnahme eine geringere Bioverfügbarkeit aufweist.

Ich kann MS Patienten nur dazu raten eine qualitativ wertvolle Versorgung mit Vitalstoffen sicherzustellen. Hierzu gehören natürlich vor allem auch weitere Vitamine und Mineralstoffe.

Darüberhinaus kommen auf jeden Fall folgende Mittel in Frage: OPC (400 bis 600mg), Vitamin-B-Komplex, Biotin, Vitamin C, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren, Nachtkerzenöl, Leinöl, Lebertran sowie verschiedene Enzympräparate.

Gemäß dem Coimbra-Protokoll  sollen  2 mg bis 5 mg Vitamin D aufgenommen werden und zwar in Kombination mit Vitamin B 2, Vitamin B 12 und Cholin. Supplementiert werden soll laut Coimbra auch Magnesium als Magnesium Glycinat und Magnesiumchlorid. Die Spurenelemente Bor und Chrom sind ebenfalls Teil des Coimbra-Protokolls. Während  dieser Therapie sollte man einige Stoffwechsel-Parameter überwachen (Parathormon, Calcium, Kreatin, Harnstoff und weitere). Der Patient muss 25 bis 35ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken, um Nierenschäden zu vermeiden!

Glycin: Eine Substanz will ich noch hervorheben: die Aminosäure Glycin. Was ich oben noch nicht angesprochen hatte: Das Pestizid Glyphosat erleichtert die Aufnahme von Aluminium. Dieses Aluminium scheint die Entgiftung des Gehirns durch die Verdrängung des Glycins zu stören. Die tägliche Einnahme von Glycin ist möglicherweise eine gute Möglichkeit zur Prävention/Therapie.

Empfohlen werden auch die Aminosäuren Glutaminsäure, Tyrosin, Alanin und Lysin, die für die Ausprägung der Myelinscheiden wichtig sind.

Ein oft zu lesender Rat ist auch die Einnahme von Uridinmonophosphat. Der DNA-Baustein trägt zum Aufbau der Myelinscheiden und neuer Nervenausläufer bei.

Zur Regulierung des Immunsystems kann Studien zufolge Propionsäure eingesetzt werden.

Die Supplementation mit Zink unterstützt die Entgiftung. Daneben sollte das Spurenelement Selen ergänzt werden. Auch das Spurenelement Selen soll bei den Patienten eine Linderung der Beschwerden herbeiführen.

Viele weitere Vitalstoffe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für MS-Patienten. Ich werde in Zukunft sicher mehr dazu schreiben und berichten. Fordern Sie daher unbedingt meinen kostenlosen Newsletter an…

Der sekundäre Pflanzenstoff Reveratrol aus roten Trauben und anderen Früchten kann als Antioxidans helfen und den Nervenstoffwechsel unterstützen. Die Verbindung ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

Die Omega-9-Fettsäure (Nervonsäure) ist Bestandteil der Myelinscheiden und kann ebenfalls mit Präparaten supplementiert werden.

Säure-Basen-Haushalt

Eine Übersäuerung kann Entzündungen begünstigen und das Immunsystem belasten, was für MS-Patienten problematisch sein kann, da Entzündungen eine wichtige Rolle bei der Krankheitsprogression spielen können. Daher ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu fördern, die dazu beiträgt, einen gesunden Säure-Basen-Haushalt aufrechtzuerhalten.

Um den Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen, können MS-Patienten folgende (ganz allgemeine) Maßnahmen ergreifen:

Ernährung und Trinken: wie unter dem Punkt Ernährung beschrieben.

Wichtig ist auch das “Stressmanagement”: Stress kann den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen und Entzündungen im Körper verstärken. Daher ist es wichtig, Stress so gut wie möglich zu reduzieren oder zu bewältigen. Entspannungsverfahren wären auch eine gute Sache. Mehr dazu unter: Entspannungsverfahren: Die besten Verfahren zur Entspannung (yamedo.de)

Bewegung: Weiter unten führe ich dazu noch etwas mehr aus. Hier will ich aber bereits erwähnen: Sport und körperliche Aktivität können helfen, den Stoffwechsel zu regulieren und Entzündungen im Körper zu reduzieren, was sich positiv auf den Säure-Basen-Haushalt auswirken kann. Aber auch hier muss das sehr moderat erfolgen. Ich empfehle MS Patienten oftmals ein Vibrationstraining mit dem SRT Zeptor. Mehr dazu hier: SRT Zeptor Training (der-fitnessberater.de)

Darmsanierung

Wichtig ist ein optimaler Zustand der Darmschleimhaut. Dazu muss die Darmflora mit einer mikrobiologischen Therapie saniert werden. Nach einer Heilfastenkur sollen dann Probiotika wie milchsaure Produkte (Sauerkrautsaft, Sauermilch) verzehrt werden. Sinnvoll sind auch Präparate wie Colibiogen, Mutaflor, Omniflora, Symbioflor I und  Symbioflor II. Unterstützt wird die Darmsanierung durch Präbiotika wie Lactulose. Zusätzlich unterstützt wird das Immunsystem durch entzündungshemmende Enzyme und Colostrum (Vormilch).

Zahnstörfeld

Die Zahnstörfelder spielen meiner Erfahrung nach die wichtigste Rolle. Tote Zähne, Zahnzysten, Stiftzähne, Amalgam, Paladium usw. können Probleme bereiten. Ohne eine Totalsanierung der Zähne ist die MS meines Erachtens nicht zu heilen. Das ist natürlich nicht billig – klar. Auf die Zusammenhänge wies bereits Dr. Nieper hin.

Neben den Zahnstörfeldern müssen auch die Störfelder in den Nasennebenhöhlen beseitigt werden. Auch Narben können als Störfelder wirken. In diesem Falle ist die Neural-Therapie nach Huneke angezeigt.
Die Störfeldbehandlung sollte 12 Wochen nach dem letzten Schub erfolgen. Zwischen entsprechenden Operationen soll ein zweiwöchiger Abstand eingehalten werden. Die letzte medikamentöse Therapie (Cortison, Imurek) muss ein halbes Jahr her sein. Im Vorlauf der Störfeldbeseitigung kann eine Neuraltherapie (Croon) erfolgen sowie eine Schwermetallausleitung und Vitalstoff-Ergänzungen.

Ausführlicher zu dieser Problematik in folgenden Beiträgen:

Bewegungstherapie und Sport

Körperliche Bewegung hilft den Patienten im Alltag besser zurechtzukommen. Trotzdem treiben nur wenige Sport. Einer Umfrage von Kersten (Sportwissenschaftliches Institut der Uni Saarbrücken), zeigt: Bewegung wirkt sich günstig aus und erhöht die Mobilität der Patienten. Erschreckend war für mich auch: Zwei Drittel der Ärzte und Physiotherapeuten wussten nichts über die günstigen Effekte von Sport bei MS. Teilweise kursieren auch noch Fehlinformationen, dass Sport die Multiple Sklerose verschlimmere. Beim Sport ist aber darauf zu achten, dass Sie sich nicht überanstrengen.

Aus dem Bereich der Bewegungstherapien / Sport / Fitness halte ich u.a. eine gezielte Gymnastik, Medizinische Trainingstherapie und vor allem auch das Vibrationstraining für hilfreich. Bäder und Massagen ergänzen die Physiotherapie. Auch Schröpfen hat sich als hilfreich erwiesen.

Sonstiges

Bei MS empfohlen werden Enzyme aus der Gruppe der Sirtuine (Sir2 von „Silent Mating Type Information Regulation 2“). Eine Funktion von Sir2 besteht in der Initialisierung neuer Axone der Nervenzelle. Ob die orale Aufnahme einen Nutzen bringt, ist fraglich, weil die Proteine verdaut werden. Tierversuche verliefen daher auch ohne positive Ergebnisse. Ampullen für Injektionen sind nach meiner Kenntnis nicht erhältlich. Die körpereigenen Sirtuine können Untersuchungen zufolge durch Resveratrol aktiviert werden.

Kneippsche Anwendungen stimulieren die Sekretion von ACTH durch die Hypophyse. Dies gibt dem Körper positive Impulse zur Selbstheilung. Die Ordnungs-Therapie nach Kneipp umfasst viele der genannten Aspekte der Lebensführung, einschließlich der Ernährung, Bewegung Schlaf-Hygiene. Als Entspannungsübungen eignen sich Autogenes Training, Meditation und progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Einige Therapeuten empfehlen die Eigenblut-Therapie (einmal wöchentlich durchzuführen).
Manche Therapeuten bieten bei MS auch eine Radiästhesie an.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – ian-allenden

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.4.2024 überarbeitet und ergänzt.

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