Ob nach einer unbekömmlichen Mahlzeit, im Rahmen eines Magen-Darm-Infektes oder während einer Reise in den Süden – Durchfall gehört zu den häufigsten Symptomen im Magen-Darm-Bereich, der häufig durch Bakterien oder Viren hervorgerufen wird. Doch nicht immer ist ein starkes chemisches Mittel notwendig, um die lästigen Beschwerden zu bekämpfen.

Perenterol – Wirkstoffprofil und Produktarten

Als besonders effektives Mittel gegen unterschiedliche Durchfallerkrankungen hat sich der Wirkstoff Saccharomyces boulardii erwiesen, der im Fertigarzneimittel Perenterol enthalten ist.

Es handelt sich hierbei um einen Hefepilz, der in seinen Eigenschaften der herkömmlichen Bäckerhefe ähnelt und innerhalb weniger Stunden den Darm besiedelt. Das Wachstum von Bakterien oder Viren, die für die Entstehung zahlreicher Durchfallerkrankungen verantwortlich sind, wird durch die Einnahme des Hefepilzes gehemmt, vorhandene Populationen werden verdrängt.

Gleichzeitig stellt der Wirkstoff eine gut funktionierende Darmflora her, die den menschlichen Organismus vor pathogenen Keimen und einem erneuten Auftreten von Durchfall schützt.

Perenterol ist in unterschiedlichen Dosierungen und Darreichungsformen erhältlich, für Kinder steht Perenterol junior zur Verfügung: Der pulverförmige Wirkstoff wird in Getränke oder halbfeste Speisen eingerührt, die jedoch maximal 50°C heiß sein sollten. Akute Durchfallerkrankungen bei Erwachsenen können mit Perenterol forte behandelt werden, hier ist der Wirkstoff in der gleichen Stärke in Kapselform enthalten.

Der Klassiker Perenterol eignet sich beispielsweise als Prophylaxe von Durchfallerkrankungen: Ist eine Urlaubsreise geplant, hilft der Wirkstoff – etwa fünf Tage vor Reisebeginn zugeführt – die Entstehung von Durchfallerkrankungen zu verhindern. Außerdem kann mit Hilfe des Wirkstoffes die Durchfallgefahr während einer Antibiotikaeinnahme verringert werden.

Grenzen und Gegenanzeigen von Perenterol

Studien belegen: Bei der Einnahme von Perenterol können Durchfallbeschwerden vermindert und um durchschnittlich einen Tag verkürzt werden. Bei sehr leichten Durchfallerkrankungen erscheint die Effektivität des Medikamentes jedoch fraglich, so ist die Wirksamkeit vor allem bei mittelschweren bis schweren Verläufen gegeben.

Darüber hinaus sind Menschen, die unter einer Immunschwäche leiden, von der Therapie mit Perenterol auszuschließen, da bei der Einnahme Infektionen und septische Verläufe beobachtet wurden.

In Fällen, bei denen ein extrem kurzfristiger Wirkerfolg von besonderer Wichtigkeit ist, zeigt sich Perenterol Zubereitungen mit dem Wirkstoff Loperamid unterlegen, die eine rasche Verminderung der Darmaktivität verursachen.

Grundsätzlich sollte darüber hinaus bei bestimmten Patientengruppen auf eine eigenmächtige Behandlung der Beschwerden mit Perenterol verzichtet werden, hierzu gehören beispielsweise Säuglinge und Kinder unter zwei Jahren, Schwangere und insgesamt geschwächte Menschen, die zunächst einen medizinischen Rat einholen sollten.

Besonderer Abklärungsbedarf besteht weiterhin, wenn sich blutige Beimengungen zeigen, die Beschwerden länger als vier Tage andauern oder Erbrechen und Fieber hinzukommen.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

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