Laut Angaben der Internetseite der Firma Steigerwald handelt es sich bei diesem Unternehmen um eine relativ junge Firma.

Denn die Firmengründung erfolgte erst im Jahr 1951 in Kitzingen am Main durch Karl Megerle.

1956 erfolgte der Umzug nach Darmstadt.
Seit den 1960er Jahren konzentrierte sich die Firma zunehmend auf pflanzliche Arzneimittel.

Laut Aussagen der Firma investierte das Unternehmen in Forschung und Entwicklung von neuen Produkten und Präparaten auf der Basis von Johanniskraut. Heute wissen wir, dass Johanniskraut (siehe auch Gute Laune mit Johanniskraut?) bei leichter bis mittelschwerer Depression hervorragende Resultate liefert, ohne dabei das Spektrum an Nebenwirkungen mit sich zu bringen, das von den Präparaten der pharmazeutischen Industrie bekannt sind.

Ein weiteres, sogar relativ bekanntes Präparat ist Iberogast mit den Indikationen Reizmagen- und Reizdarmsyndrom. Auch hier gibt es, laut Aussagen der Firma, eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Präparats belegen.

Die Firma Steigerwald sieht heute sein besonderes Anliegen in der Versorgungsforschung und der pharmakoepidemiologischen Forschung, die nach eigenen Aussagen „die wissenschaftliche Grundlage für die Phytotherapie der Zukunft“ darstellen.

Die heute vertriebenen Produkte sind Arzneimittel mit Wirkstoffen aus der Natur. Diese stammen aus der hauseigenen Forschung und Produktion. Besonderes Augenmerk legt die Firma auf die Frage der Sicherheit ihrer Produkte.

Dies ist mit Sicherheit keine Spiegelfechterei, denn auch pflanzliche Arzneimittel können ernsthafte Nebenwirkungen haben. Von daher ist ein ausreichend hohes Maß an Vorsichtsmaßnahmen in diesem Bereich notwendig.

Ein weiterer Schwerpunkt der Firma liegt in der Informationsvermittlung bei Ärzten und Apothekern. Dabei sollen nicht nur verkäuferische Gespräche seitens der Außendienstmitarbeiter stattfinden, sondern Arzt und Apotheker sollen über die wissenschaftliche Seite der Produkte informiert werden.

Aber nicht nur Außendienstler „klären“ die Ärzte und Apotheker auf. Über Internet, Fortbildungsveranstaltungen, Seminare, Symposien, Kongresse und Fachbücher erfolgt die Fachinformation zu den hauseigenen Produkten und den damit verbundenen Indikationen.

Das Herstellungsverfahren beruht für die meisten verarbeiteten Pflanzen auf einem Extraktionsverfahren. Das heißt also, dass nur einzelne Wirksubstanzen aus einer Pflanze extrahiert und dann zu einem Medikament verarbeitet werden. Das heißt aber nicht, dass alle Präparate der Firma „Monopräparate“ sind. So ist Iberogast® zum Beispiel eine Mischung aus Extrakten aus neun verschiedenen Pflanzen.

Produkte

Die Firma Steigerwald teilt seine Produktpalette in drei Kategorien auf:

verschreibungsfreie Arzneimittel, verschreibungspflichtige Arzneimittel und weitere Produkte.

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Verschreibungsfreie Arzneimittel

Aescorin forte – Ein Rosskastaniensamenextrakt gegen venöse Beschwerden, Wadenkrämpfe, geschwollene Beine und Krampfadern.

Influex – Sonnenhut- und blauer Eisenhutextrakt gegen grippale Infekte mit Fieber.

Iberogast – Eine Mischung aus neuen verschiedenen Extrakten zur Behandlung von Bauchschmerzen, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfen, Magenschmerzen, Reizmagen, Reizdarmsyndrom, Sodbrennen, Völlegefühl, Übelkeit und so weiter.

Laif 612 – Ein Johanniskraut-Extrakt gegen nervöse Unruhe, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände.

Laif 900 Balance – Auch ein Johanniskraut-Extrakt vor mit einer höheren Dosierung in der Tablette. Das Präparat dient zur Behandlung von depressiven Verstimmungen mit Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit.

Phytobronchin Saft – Eine Mixtur aus Extrakten der Primel und Thymian zur Verdünnung und Auflösung von zähem Bronchialschleim, wie er häufig bei Bronchialinfekten auftritt. Die Verdünnung erleichtert dann das Abhusten des Schleims und damit die Entfernung von Erregern aus dem Bronchialtrakt.

Phytodolor – Eine Mischung aus Extrakten von der Echten Goldrute, Eschenrinde, Zitterpappelrinde zur Behandlung von Bewegungsschmerzen, Gelenkschmerzen, Rheuma und so weiter.

Phytohepar novo – Ein Extrakt aus der Mariendistel. Die Mariendistel ist bekannt, dass bestimmte Substanzen das Eindringen von Giften in die Leberzellen verhindert. Grund dafür ist die membranstabilisierende Wirkung der Mariendistel auf die Leberzellmembranen. Zugleich bewirkt die Mariendistel eine Anregung der Neubildung von Leberzellen.

Phytonoctu – Eine Mischung aus Extrakten von Melisse, Baldrian und Passionsblume zur Behandlung von Einschlafstörungen und nervöser Unruhe.

Proaktiv – Ein Trockenextrakt aus Weidenrinden zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden.

Psychotonin – Ein weiteres Johanniskraut-Extrakt gegen Niedergeschlagenheit, Antriebsarmut und Lustlosigkeit.

Steiprosat uno – Ein Extrakt aus der Sägepalme gegen Probleme beim Wasserlassen infolge einer Prostatavergrößerung.

Verschreibungspflichtige Arzneimittel

  • Laif 900 – Ein Johanniskraut-Extrakt mit 900 Milligramm Wirkstoff.
  • Lidocain in verschiedenen Konzentrationen – Ein Lokalanästhetikum (mit antiarrhymtischen Eigenschaften) zur lokalen Betäubung.
  • Procain in verschiedenen Konzentrationen – Ein weiteres Lokalanästhetikum zur lokalen Betäubung.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die “Politik” und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Weitere Produkte

  • AP-Injektionen – Komplex -homöopathische Präparate zur Injektion an Akupunkturpunkten.
  • Arnica Creme – Arnica-Extrakt und Zusatzstoffe für die Hautpflege.
  • Asthmakhell N – Wirkstoffe: Ammi visnaga, Grindelia robusta, Lycopodium calvatum Dil. D7, Pinus sylvestris Dil. D2, Sulfur Dil. D5, Urginea maritima var. Rubra Dil. Es handelt sich hier um ein homöopathisches Mittel zur Behandlung von Erkrankungen der Atemorgane, vor allem Entzündungen der oberen Atemwege.
  • B12 Steigerwald – Ein Vitaminpräparat zur Behebung von Vitamin B12 Mangelzuständen, die über eine entsprechende Ernährung nicht beseitigt werden können.
  • Echinacea comp.-Steigerwald – Ein weiteres homöopathisches Arzneimittel gegen Atemwegsprobleme. Inhaltsstoffe sind Echinacea Dil. D3, Eupatorium perfoliatum Dil. D3, Gelsemium sempervirens Dil. D3, Lachesis mutus Dil. D10.
  • Lycoatin – Wirkstoffe: Avena sativa Dil. D6, Chininum arsenicosum Dil. D12, Coffea arabica Dil. D12, Lycopus virginicus Dil. D4, Selenicereus grandiflorus Dil. D6. Einsatz bei Herzklopfen und Schlafstörungen bei Schilddrüsenüberfunktion.
  • Sensiotin – Wirkstoffe: Atropinum sulfuricum Dil. D5, Hypericum perforatum Dil. D5. Zur unterstützenden Behandlung bei Schädigungen des peripheren und zentralen Nervensystems.

Die Darstellung und Dokumentation der Produkte auf der Steigerwald-Webseite ist außerordentlich gut und gründlich. Für jedes Medikament gibt es einen ausführlichen „Waschzettel“.

Der Eingangs zitierte Anspruch auf ein hohes Maß an Sicherheit der Präparate findet einen für mich beeindruckenden Ausdruck in der Gebrauchsinformation zu dem verschreibungspflichtigen Präparat Laif 900. Hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Präparat nicht an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verabreicht werden soll. Grund dafür ist, dass es für das Präparat keine ausreichenden Untersuchungen bei dieser Altersgruppe gibt.

Solche Aussagen stehen im krassen Gegensatz zu den offlabel-Indikationen, die die Pharmaindustrie mit ihren Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen propagiert, ebenfalls ohne ausreichende wissenschaftliche Basis für ihr Tun.

Mehr zu diesem nicht so lustigen Thema können Sie hier nachlesen: Antidepressiva – Lebensgefährliche Placebos?

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

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