Nervosität - Informationen und Hausmittel aus der Naturheilpraxis
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Der Begriff Nervosität ist jedem Menschen geläufig, wird jedoch durch seine vielfältigen Facetten
unterschiedlich interpretiert und erlebt.
Medizinisch betrachtet begründet sich Nervosität auf nerval gesteuerte Reaktionen des Organismus auf bestimmte
Reize (Auslöser), wodurch sie für viele Menschen nur schwer greifbar erscheint. Generell verbindet man Nervosität
mit einem veränderten Gemütszustand, z.B. in Form von Anspannung, innerer Unruhe oder auch hektischem Verhalten,
wodurch es zu verschiedenen Symptomen kommen kann.
Die meist körperlichen Anzeichen einer Nervosität sind auf Reaktionen des vegetativen Nervensystems
(Sympathikus, Parasympathikus) zurückzuführen, welches nicht willkürlich beeinflusst werden kann. Der Sympathikus
(verantwortlich für Spannungszustände) verursacht durch die anstehende Situation die Ausschüttung bestimmter
Hormone, welche letztendlich zur Nervosität führen. Der Parasympathikus wirkt entgegen und führt zu einer
Drosselung der Symptomatik.
Nervosität lässt sich grob in drei Formen unterteilen
So zeigen sich die der Nervosität zugeordneten Merkmale kurzfristig bei
Stresssituationen (z.B. Prüfungen, Vorstellungsgespräch), einer Anspannung (z.B. ausgelöst
durch Angst, zu hohen Erwartungen) oder bei bevorstehenden unbekannten Situationen (z.B.
Berufswechsel, Änderung der Lebensgewohnheiten).
Nervosität kann daneben aber auch eine kaum veränderbare Wesenseigenschaft sein, die einen
Menschen auszeichnet. Als Beispiel wird hier gerne das sehr lebhafte (hibbelige) Kind genommen, welches sich kaum
bändigen lässt, und einem „Zappelphilipp“ ähnelt.
Als dritte Form zu unterscheiden ist die krankhafte Nervosität, die sich häufig als
Begleitsymptom von psychischen Leiden entwickelt (oder auf eine Störung des vegetativen Nervensystems
zurückzuführen ist). Nervosität kann sich auch dauerhaft manifestieren, wenn die Nervosität nach einer
überstandenen Stresssituation (oder Prüfung, etc.) nicht abebbt sondern bestehen bleibt.
Symptome
Nervosität äußert sich bei den Betroffenen unterschiedlich (zum Teil auf ein Organ beschränkt oder zum
Teil den ganzen Körper betreffend), weist jedoch sehr typische Symptome auf.
Hierzu zählen der veränderte Gemütszustand (man wirkt unruhig, gestresst), Körperzittern (vor allem an den
Händen zu beobachten), Schweißausbrüche, rasche Augenbewegungen und eine meist schnellere Aussprache (mit höherer
oder lauterer Stimmlage).
Betroffene wirken auf ihr Umfeld fahrig und hektisch, deutlich sichtbar an raschen Bewegungen und unruhigen
Handbewegungen (typisch ist auch das „Nesteln“ mit den Fingern). Sie wechseln schnell die Stimmung, sind rasch
reizbar und zum Teil unkonzentriert.
Der gesamte Körper von nervösen Menschen wirkt angespannt („wie unter Strom“). Lässt die Situation nach, klagen
Betroffene häufig nach einiger Zeit unter muskelkaterähnlichen Beschwerden oder auch Kopfschmerzen.
Magen und Darm reagieren mit Unwohlsein, was sich z.B. in häufigem Aufstoßen, Magenschmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Durchfall äußert. Daneben ist auch ein
vermehrter Harndrang zu beobachten.
Das Herz kann mit einer stärkeren Pumpleistung reagieren, so kommt es zu spürbarem Herzklopfen oder Herzrasen, und auch der Blutdruck ist
erhöht. Weitere Anzeichen sind eine Erhöhung der Atemfrequenz, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen. Bei Frauen
im gebärfähigen Alter kann es zu gestörten Regelblutungen (z.B. als Zwischenblutung oder auch als ausbleibende Menstruation) kommen.
Anhaltende Nervosität kann sich auf den gesamten Organismus auswirken. Dies zeigt sich
besonders in einer erhöhten Infektanfälligkeit (z.B. in Form von Erkältungen oder
Fieber), da das Immunsystem durch die Dauerbelastung eine geringere Abwehrbereitschaft ausbildet.
Die kurzfristige Nervosität ist ein physiologischer Prozess, der keiner medizinischen
Abklärung bzw. Behandlung bedarf. Es gibt jedoch Mittel und Methoden, Nervosität besser zu kontrollieren, um den
anstehenden Situationen gelassener entgegentreten zu können. Viele Stresssituationen lassen sich z.B. durch ein
geändertes Zeitmanagement vermeiden. Nervosität vor Prüfungen (Prüfungsangst) entsteht
z.B. häufig durch eine unzureichende oder zu kurze Vorbereitung. Was dabei helfen kann ? Autogenes Training
bei Prüfungsangst.
Schulmedizinische Therapie
Die Pharmaindustrie bietet eine Fülle an rezeptpflichtigen Substanzen an, die bei
Nervosität "unterstützend" verordnet werden. Sie sollen die Symptome (gezielt oder allgemein)
verringern und sollen daneben zum Teil auch der Stimmungsaufhellung dienen. Hier rate ich allerdings zu
extremer Vorsicht! Manche Ärzte sind mit der Verschreibung von Antidepressiva sehr rasch zu Hand. Was ich von
dieser Medikamentengruppe halte, beschreibe ich in meinem Beitrag: Antidepressiva - Lebensgefährliche Placebos?
Weitere Beiträge, die mit dem Thema Nervosität in Zusammenhang stehen: vegetative
Dystonie - Selbsthypnose - Depressionen - Demotivation - Verspannung - Müdikeit - Entspannung - Nervenschwäche
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Das Einhalten von Pausen und Ruhephasen ist wichtig, um dem Körper die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.
Ich rate betroffenen Patienten generell dazu ein Entspannungsverfahren zu lernen (z.B. Autogenes Training).
Schwerwiegendere Störungen (auch psychogener oder neuronaler Natur) können unter anderem mit Psychotherapie behandelt werden.
Und bevor ich es vergesse: Falls Sie sich zusätzlich auch öfter schlapp und müde fühlen, lesen Sie meinen
Beitrag zu Müdigkeit, Erschöpfung und Burn-Out.
Jetzt aber zu möglichen Naturheilverfahren:
AKUPUNKT-MASSAGE
nach Penzel |
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert
auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.
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Aromatherapie |
Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
In Frage kommen: Bitterorange, Lavendel, Majoran
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Bachblüten |
Liegen "nur" seelische Ursachen zugrunde, können Bachblüten helfen. Oftmals besteht ein "Angstproblem" bei starker / anhaltender
Nervosität. In Frage kommen die Bachblüten: Wild Rose, Wild Oat, Centaury.
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Ernährung |
Meiden Sie Koffein (Kaffee, schwarzer Tee usw.). Aufputschende Mittel sind das Letzte,
was Sie bei Nervosität brauchen.
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Frischpflanzentropfen
(Urtinkturen) |
Eine Mischung folgender Urtinkturen kann helfen: Je 20 ml Johanniskraut, Melisse, Lavendel, Hopfen, Königin der
Nacht.
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Gemmo-Therapie |
Mammutbaum-Knospenmazerat
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Homöopathie |
In Frage kommende Mittel wären unter anderem:
Ignatia D30
Argentum nitricum D12
Coffea D12
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Medizinische
Massagen |
Beide, die klassische Massage und Manuelle Lymphdrainage beruhigen Körper, Geist und Seele. Auch empfehlenswert:
Craniosacrale-Therapie.
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Orthomolekular-Medizin |
Nervosität kann ein Symptom für einen Mangel an Magnesium sein.
Weitere Vitalstoffe die helfen können:
Niacinamid: 0,5 - 1 g;
Vitamin B6: 50 - 100 mg;
Vitamin B1: 50 - 100 mg;
Kalzium: 800 mg
Magnesium: 400 mg;
In einigen Fällen sehr hilfreich: Die Aminosäure Tryptophan.
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Heilpflanzen |
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor:
Baldrian (Wurzel), Kava
Kava, Melisse (Blätter) und
Passionsblume (Kraut) Beruhigend wirkt auch: Hopfen
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Regenaplexe |
Wichtigestes Mittel aus dem Bereich der Komplex-Homöopathie: 1d; Dazu sollte aber auch die 510a und 79
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Säure-Basen-Haushalt |
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei
vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.
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Schüssler-Salze |
bei Kindern und Jugendlichen: Calcium phosphoricum
bei Erwachsenen: Magnesium phosphoricum
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Spagyrik |
Hopfen, Melisse
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sonstiges |
Ein Kohlensäurebad wirkt antiseptisch, desinfizierend und
schmerzlindernd zudem fördern es die Durchblutung und begünstigt die Fließeigenschaften des Blutes.
In diesem Sinne könnte es beruhigend und somit gegen Nervosität wirken.
Etwas zu dem ich nur selten schreibe, aber in hartnäckigen Fällen empfehle: Lassen Sie ihren
Schlafplatz auf "Erdstrahlen" untersuchen. Auf jeden Fall sollten Sie Elektrosmog vermeiden. Lassen
Sie sogenannte "Netzfreischalter" für ihre Schlafräume installieren.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.8.2016 aktualisiert.
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