Thrombose
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Als Thrombose bezeichnet man einen vollständigen oder teilweisen Verschluss von Blutgefäßen durch ein
Blutgerinnsel (=Blutkoagel; Thrombus).
Dieser Verschluss kann sowohl im arteriellen, als auch im venösen Bereich der Gefäße erfolgen. Das Resultat ist
immer ein verminderter Blutfluss bis hin zum Blutstau, sollte der Thrombus so groß sein, dass er das Gefäß völlig
verstopft.
Die Basis der Thrombenbildung ist eine körperliche Schutzfunktion, die in diesem Fall außer Kontrolle geraten
ist. Denn bei einer Verletzung der Blutgefäße benutzt der Organismus Thrombozyten und Fibrin, um damit einen
„Blutklumpen“ (Thrombus) zu kreieren, der das Loch im Gefäß verstopft und somit einen nachhaltigen Blutverlust
verhindert. Gerät dieses Notfallsystem außer Kontrolle, dann können auch Thromben entstehen, ohne dass eine
Verletzung der Gefäßwände vorliegt. Ein an die Gefäßwand angelagerter Thrombus verengt das Lumen des betroffenen
Gefäßes, je nach Größe des Thrombus. Ein Thrombus, der sich loslöst von der Gefäßwand, wandert durch das
Blutgefäßsystem des gesamten Körpers. Löst er sich nicht rechtzeitig auf, dann kann er als Embolus eine Embolie zum
Beispiel in der Lunge auslösen oder einen Infarkt in den Herzkranzgefäßen.
So können Thrombosen in allen Gefäßen entstehen. Die häufigsten Formen sind Thrombosen in den Venen und speziell
in den tiefen Beinvenen. Arterielle Thrombosen sind ebenfalls möglich, aber deutlich seltener.

Abb1: Ablagerungen und Verengungen in einem Gefäß (hier eine grafische
Darstellung). Vor der Engstelle könnte sich bereits ein Thrombus gebildet haben.
Ursachen
Die Schulmedizin kennt im Wesentlichen drei Ursachen, die sie als „Virchow-Trias“ bezeichnet. Diese Trias
besteht aus:
- Veränderungen der Viskosität des Bluts, was heißt, dass das Blut „dicker“ wird und somit schlechter fließen
kann.
- Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit des Bluts, was erklärt, dass Gerinnsel immer da auftreten, wo
die Strömungsgeschwindigkeit herabgesetzt ist und Turbulenzen entstehen.
- Schäden an der Gefäßwand als Ursache der Bildung von Gerinnseln.
Obwohl dieser „Ursachenkatalog“ Virchow-Trias genannt wird, ist er nie von Virchow selbst aufgestellt worden,
sondern erst lange nach seinem Tod. Aber das tut ja hier nichts zur Sache (eigentlich).
Ein Vergleich mit einer modernen Version dieser Trias zeigt, dass die historische Version immer noch in der
Schulmedizin einiges an Geltung genießt. Die Virchow-Trias und die moderne Trias beschreiben beide die Thrombose.
Die Virchow-Trias wurde in der Folge als eine Trias charakterisiert, die die „Konsequenzen einer Thrombose“
beschreibt. Die moderne Trias beschreibt dagegen die „Ursache der Thrombose“.
Und so sieht die moderne Trias aus:
- Hämostase (Blutstau) – Die Veränderungen des Blutflusses können auf verschiedenen
Ursachen beruhen, wie zum Beispiel Venenstau, Mitralstenose, langfristige Bewegungslosigkeit (wie bei Reisen im
Flugzeug und so weiter) und Krampfadern.
- Verletzungen von Gefäßen und Gefäßwand – Hier kommen Verletzungen von Außen ebenso in
Frage wie auch Bluthochdruck. Weiter spielen
Oberflächenphänomene eine Rolle, wie zum Beispiel der Kontakt mit Materialien, die eine Oberfläche haben, die
eine Koagulation initiieren können. Dabei handelt es sich um zum Beispiel Bakterien, kleine Teilchen von
Fremdkörpern, Biomaterialien von Implantaten oder Medizingeräten (Defibrillatoren, Herzschrittmachern, Stents,
künstliche Gelenke und so weiter), Membranen von aktivierten Thrombozyten und Membranen von Monozyten bei einer
chronischen Entzündung.
- Thrombophilie – Eine erhöhte Thromboseneigung. Bei dieser Kategorie spielen eine große
Zahl an möglichen Risikofaktoren eine Rolle, die die Aggregationsneigung der Thrombozyten erhöhen kann. Die
sind eine erhöhte Viskosität des Bluts, Mangel an Antithrombin III, Protein C oder S Mangel, Leiden V Faktor
Mutation, Veränderungen nach einem schweren Trauma oder Verbrennungen, eine weit streuende Krebserkrankung, Schwangerschaft im fortgeschrittenem Alter,
Rauchen, Anti-Baby-Pille und Übergewicht.
Klassifikation und Symptome
Prinzipiell lassen sich die Thrombosen in zwei übergeordnete Klassen aufteilen: venöse und arterielle
Thrombosen.
Beide Klassen beinhalten mehrere Subtypen, die zumeist auf der entsprechenden Lokalisation beruhen. Die Lage und
der Schweregrad dieser Thrombosen bestimmt dann auch die damit verbundenen Symptome. Oft werden überhaupt keine
Symptome verspürt. Dies ist der Grund, warum Thrombosen oft sehr spät diagnostiziert werden und zu einem Stadium
führen, wo sie Ursache für eine Lungenembolie werden können. Aber werfen wir einmal einen Blick auf die
Verschiedenartigkeit der Thrombosen:
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Venöse Thromboseformen
venöse Thrombosen: Hier liegt ein Thrombus in der Vene vor, meist in den Beinvenen. Eine
besondere Form ist die tiefe Venenthrombose, einem Thrombus in den tiefen Venen der Beine, meist der Waden und/oder
der Oberschenkelvene (Vena femoralis). Oberflächliche venöse Thrombosen sind oft unangenehm, sind aber in der Regel
nicht mit üblen gesundheitlichen Konsequenzen verbunden. Tiefe Venenthrombosen dagegen gelten als mögliche Ursache
für das Auftreten von Embolien. Alldieweil das Blut in den Venen direkt zum rechten Vorhof des Herzens
transportiert wird und von hier weitergeleitet wird zur rechten Herzkammer und von hier weiter in die Lunge, kann
ein losgelöster Thrombus über diesen Weg mit in die Lunge geschwemmt werden. Verstopft er dann aufgrund einer
ausreichenden Größe die Lungenarterien, dann kommt es zu einer Lungenembolie. Eine Lungenembolie ist eine
lebensgefährliche Komplikation, die von der Größe des betroffenen Areals beeinflusst wird.
Portale Venenthrombose: Diese Form der venösen Thrombose betrifft die Pfortader der Leber,
auch Portaderthrombose genannt. Ein Verschluss dieser Ader äußert sich entweder gar nicht oder durch Stauphänomene
in den angeschlossenen Organen. Das können sein Ösophagusvarizen, Hämorrhoiden, Vergrößerung der Milz, Aszites
(Wasseransammlungen in der Bauchhöhle). Die Leberfunktion ist in der Regel stark beeinträchtigt,
alldieweil die Blutversorgung der Leber durch die Thrombose nachhaltig gestört ist. Die Ursachen für eine portale
Venenthrombose können sein: Pankreatitis, Leberzirrhose, Divertikulitis oder ein Cholangiokarzinom
(Karzinom des Gallengangs).
Budd-Chiari-Syndrom: Es handelt sich hier um eine seltene Lebererkrankung, die auf einem
Verschluss der Lebervenen beruht. Die Ursachen sind (wieder einmal) nicht bekannt, oder aber werden durch Thromben
verursacht. Tumore können auch Lebervenen so zusammenpressen, dass es zu einem Verschluss der Venen kommt.
Paget-von-Schroetter-Syndrom: Hierbei handelt es sich um eine Thrombose der tiefen
Achselvenen, Armvenen und Schlüsselbeinvenen. Ihr Vorkommen beschränkt sich fast ausschließlich auf junge
erwachsene Männer und fast immer auf die rechte Seite. Eine Thrombose in diesem Bereich verläuft meist ohne
Symptome oder Schmerzen. Es kann unter Umständen zu Schwellungen des Arms kommen, der sich zudem rot und bläulich
verfärbt. Die Oberflächenvenen treten deutlicher hervor, was ein Zeichen ist, dass hier Umgehungsvenen gebildet
worden sind. Es kann ein Druckgefühl oder Spannungsgefühl in der Achsel entstehen. Thromben aus dieser Region
können auch für die Entstehung einer Lungenembolie verantwortlich sein.
Sinusthrombose: Diese Form der Thrombose bezeichnet das Auftreten von Thromben in den großen
venösen Zusammenflüssen des Gehirns, den venösen Sinus durae matris, also der harten Hirnhaut. Diese Form der
Thrombose ist selten, führt aber fast immer zu einem Schlaganfall. Die Ursachen für eine Sinusthrombose können
eitrige Infektionen im Gesichtsbereich oder der Nasenhöhlen sein. Mastoiditis oder Meningitis gelten ebenfalls als
mögliche Ursache. In diesem Fall wird von einer „septischen Sinusthrombose“ gesprochen. Andere Ursachen sind
Erkrankungen, bei denen eine gesteigerte Blutgerinnung vorliegt, wie Polyzythämie und Antithrombin-Mangel.
Anti-Baby-Pille und Kortikosteroide (Cortison) gelten ebenfalls als mögliche Auslöser. Die Symptome sind
umfangreich und wenig spezifisch: Kopfschmerzen,
epileptische Anfälle, Druckschmerzen im Augenbereich,
Sehstörungen, Nackenschmerzen, die bis in die Arme
ausstrahlen, Ödeme in den Augenlidern, psychotische Veränderungen, Fieber, Lähmungen, Sehverlust, Schwellungen der Augenbindehaut,
Bewusstseinseintrübungen, Gefühlsstörungen, Hirndruck, und im späteren Stadium kann es zum Tode führen.
Nierenvenenthrombose: Wie die Bezeichnung es schon verrät, handelt es sich hier um eine
Thrombose in der Nierenvene (Vena renalis). Symptome sind hier Schmerzen im Nierenbereich, blutiger Urin und so
weiter. Als Ursache gelten bestimmte Krebserkrankungen oder ein nephrotisches Syndrom.
Arterielle Thromboseformen
Wie bereits erwähnt tritt bei einer arteriellen Thrombose ein Blutgerinnsel in den Arterien auf. In vielen
Fällen stammt ein solcher Thrombus aus einem abgerissenen arteriellen Plaque oder Atherom (nicht zu verwechseln mit
Epidermoidzysten oder Talgretentionszysten, die auch Atherome genannt werden). Daher werden solche Thrombosen auch
Atherothrombosen genannt.
Eine weitere häufige Ursache für einen arteriellen Verschluss ist Vorhofflimmern (des Herzens). Dieses schnelle
Pulsieren des Vorhofs bewirkt eine schlechte Pumpfunktion und somit ein nur schwaches Fließen des Bluts innerhalb
des Vorhofs. Das wiederum erhöht die Neigung zur Thrombenbildung signifikant. Inzwischen weiß man auch, dass nach
einer Kardioversion durch Elektroschocks nach Vorhofflimmern das Risiko für eine Entstehung eines arteriellen
Thrombus signifikant erhöht ist. Rund 5 Prozent aller Fälle ist davon betroffen, wenn keine gleichzeitige Therapie
mit Antikoagulantien erfolgt. Denn nach einer erfolgreichen Wiederherstellung des Sinusrhythmus des Herzens kommt
es zu einer Klärung der Thromben im Vorhof, die in die Kammer abwandern und in der Folge ins arterielle System
weitergeleitet werden. Ein solcher Thrombus kann einen Infarkt in jedem Organ des Körpers auslösen. Hier ein paar
Beispiele dafür:
Schlaganfall: Durch die
Verlegung der Hirnarterien durch einen Thrombus kommt es zu einer Minderdurchblutung oder zu einem totalen Stopp
der Durchblutung in Arealen des Gehirns. Die Blockierung erfolgt allerdings allmählich, was zu einem langsamen
Einsetzen der Symptome führen kann. Betroffen werden große und kleine Gefäße. Je nach Größe der betroffenen Areale
fallen die damit verbundenen Schädigungen aus. Nicht selten nehmen solche Fälle einen tödlichen Ausgang oder führen
zu dauerhaften Behinderungen.
Herzinfarkt: Auch hier liegt
in der Regel eine Ischämie vor, die durch eine Verengung der Herzkranzgefäße hervorgerufen wird. Dies kann, muss
aber nicht ein Thrombus sein, der die Koronarien der Herzkranzgefäße verengt. Ein „Zuwachsen“ der Gefäße ist ebenso
denkbar oder die Kombination beider Prozesse. Ein sich Verengen der Gefäßwände aufgrund von Plaquebildung würde
zusätzlich bewirken, dass auch kleinere Thromben schon zu einer Blockade führen und einen Infarkt bewirken.
Andere Bereiche: Eine Thrombose in den Leberarterien sind meist ernste Komplikationen nach
einer Lebertransplantation. Es sind auch arterielle Embolien in den Gliedmaßen beschrieben worden, die aber einen
noch höheren Seltenheitswert haben.
Die hier aufgeführten Beispiele und Formen sind nur die wichtigsten und häufigsten Formen. Prinzipiell sind
Embolien und Thrombosen in jedem Teil des Körpers möglich, sowohl im venösen, als auch im arteriellen Bereich.
Prävention - Vorbeugung
Prävention gegen Thrombose. Das hört sich hübsch "medizinisch" an. Und wenn man in der Schulmedizin von
"Prävention" redet, dann ist der Griff in den Medikamentenschrank nicht weit. Motto: Döschen auf, Pille
rein, der Patient wird dann schon glücklich sein.
So gab es auch Ideen, eine medikamentöse Prophylaxe mit Hilfe von Heparin durchzuführen. Allerdings zeigte sich,
dass man die Rechnung ohne die Biochemie des Organismus gemacht hatte. Unter der Heparin-Prophylaxe zeigte sich
nämlich keine Senkung der Mortalität. Sie senkte zwar die Zahl der Lungenembolien und tiefen Beinvenenthrombosen,
aber erhöhte signifikant die Neigung zu lebensbedrohlichen Blutungen (Heparin for the prevention of venous thromboembolism in general
medical patients (excluding stroke and myocardial infarction) und Venous thromboembolism prophylaxis in hospitalized medical patients
and those with stroke: a background review for an American College of Physicians Clinical Practice Guideline.).
Man glaubt heute, dass nach gewissen Operationen eine prophylaktische Gabe von Heparin eine Reihe von Thrombosen
verhindern kann. Aber es handelt sich hier um eine Vermutung und keine evidenzbasierte, abgesicherte Therapie
beziehungsweise präventive Maßnahme.
Grund für diese Bemühungen ist die Tatsache, dass Thrombosen häufig in Krankenhäusern entstehen und ein
Hauptgrund für Komplikationen darstellen. Daher sind die Bemühungen einer Prophylaxe durchaus verständlich. Bei
Patienten nach einer OP werden oft Kompressionsstrümpfe eingesetzt. Bei schweren Erkrankungen, die die Patienten
bettlägerig machen, wird eine begleitende Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin durchgeführt, mechanische
Wadenkompressen oder bei einer tiefen Venenthrombose des Beins ein Cavafilter in der unteren Hohlvene eingeführt,
der in der Lage ist, Thromben abzufangen.
Das Hauptproblem bei Heparin und anderen „Blutverdünnern“ ist die erhöhte Blutungsneigung. Grund hierfür ist der
Eingriff in die Gerinnungskaskade, was eine genaue, individuelle Dosierung und Monitoring notwendig macht.
Im Gegensatz dazu gibt es einige naturheilkundliche Alternativen, auf die ich weiter unten im Beitrag
eingehe.
Eine „exotische“ Form der Prophylaxe bietet der Einsatz von Heilpilzen, speziell Ganoderma (Effect of Ganoderma japonicum (Fr.) Lloyd mixture on experimental
thrombosis) – Diese Arbeit zeigte, dass Ganoderma japonicum anti-thrombotisch wirksam ist, ohne in
die Biochemie der Gerinnungskaskade einzugreifen. Unter einer Gabe von Ganoderma wurde eine Verringerung eines
experimentell erzeugten Thrombus in Gewicht und Größe beobachtet.
Studies on screening, isolation and purification of a
fibrinolytic protease from an isolate (VK12) of Ganoderma lucidum and evaluation of its antithrombotic
activity – Diese Arbeit zeigte, dass Ganoderma lucidum eine Protease besitzt, die anti-thrombotisch
wirksam ist. Die anti-thrombotische Wirkung, so wurde von den Autoren beobachtet, beruhte aber nicht auf einer
koagulationshemmenden Wirkung (über den Eingriff in die eben erwähnte Gerinnungskaskade), sondern auf die
Thrombozytenaggregation, die durch ADP induziert wird. Die Ganoderma-Protease schützte Mäuse vor einem Tod oder
Lähmungen durch Thromboembolien bei einer zugeführten Wirkmenge von nur 60 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Ähnliche Effekte zeigten sich unter Aspirin in ungleich höheren Konzentrationen von 10 bis 20 Milligramm (nicht
Mikrogramm!) pro Kilogramm Körpergewicht.
Experimental and clinical studies on inhibitory effect of
ganoderma lucidum on platelet aggregation: Diese Arbeit von 1990 zeigte als eine der ersten Arbeiten, dass
Ganoderma in vivo die Thrombozytenaggregation günstig beeinflusst. Auch hier fielen auftretende in vitro Thromben
deutlich kleiner und leichter aus als ohne Vorbehandlung mit Ganoderma.
The lack of antiplatelet effect of crude extracts from
ganoderma lucidum on HIV-positive hemophiliacs: Immer wieder warnen die Vertreter der Schulmedizin vor
naturheilkundlichen Substanzen, die die Blutgerinnung beeinflussen. Immer wieder werden Horrorszenarien bemüht, die
von einer unkontrollierten Blutungsneigung berichten, vor allem in Kombination mit schulmedizinischen Methoden.
Dass es diese Szenarien gibt, lässt sich nicht bestreiten. Aber ich möchte bestreiten, dass hier die natürlichen
Substanzen als Ursache anzusehen sind und nicht die Medikamente der Schulmedizin.
Von Heparin wissen wir inzwischen, dass eine erhöhte Blutungsneigung besteht, ganz ohne alternativmedizinisches
Dazutun. Diese Arbeit von 1990 untersuchte die Blutungsneigung von HIV-positiven Blutern unter der Gabe von
Ganoderma – ein wirkliches Horrorszenario für die Bluter. Denn Ganoderma enthält hohe Konzentrationen an Adenosin,
was die Gerinnungsneigung herabsetzen hilft. In dieser Arbeit wurden 5 Freiwillige Bluter mit 1,35 Milligramm
Adenosin via Ganoderma Extrakt täglich versorgt. Es wurde ein Thrombozytenaggregationstest vor und nach der
Beobachtungszeit (leider keine genaue Zeitangabe) durchgeführt, der aber keine signifikanten Veränderungen
aufzuweisen hatte. Daraus schlossen die Autoren, dass Ganoderma keine unkontrollierten Hemmungen der
Thrombozytenaggregation ausführt und dadurch zu einer erhöhten Blutungsneigung führt.
In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo kontrollierten Studie (A prospective, randomized, double-blind, placebo-controlled study of the
platelet and global hemostatic effects of Ganoderma lucidum (Ling-Zhi) in healthy volunteers.) mit insgesamt 40
gesunden Probanden konnte diese Beobachtung bestätigt werden. Gerinnungsfaktoren und Thrombozytenaggregation waren
bei Verum- und Plazebogruppe vergleichbar. Daher schlossen die Autoren, dass der Verzehr von Ganoderma vor einer
Operation für sonst gesunde Menschen kein Risiko für eine erhöhte Blutungsneigung darstellt.
Neben den weiteren naturheilkundlichen Alternativen einer Prävention gibt es noch ganz allgemeine Möglichkeiten,
eine Thrombose zu verhindern. Die Wichtigste davon ist Bewegung. Oder mit anderen Worten: Bewegungslosigkeit ist
maßgeblich an der Entstehung von Thrombosen beteiligt. Bei einem erhöhten Risiko kann der Betroffene prophylaktisch
Kompressionsstrümpfe tragen.
Fast banal (und eigentlich selbstverständlich) mag der letzte Hinweis auf eine effektive Prophylaxe klingen:
viel Wasser trinken. Denn Flüssigkeitsverlust „dickt“ das Blut ein und es kommt zu einer höheren Viskosität, was,
wie weiter oben beschrieben, zu einer Erhöhung der Thromboseneigung führen kann. Ebenso spielt meiner Erfahrung das
Thema Übersäuerung eine sehr wichtige Rolle. In der Dunkelfeldmikroskopie ist dieses Phänomen sehr gut zu
beobachten:

Abb2: Hier sehen Sie ein Blutbild (Dunkelfeldmikroskopie) eines Patienten,
bei dem wir den Befund einer "Übersäuerung" stellen können. Die weißen "Scheiben" sind rote Blutkörperchen. Die
kleinen weißen "Striche", die sich zusammengelagert haben, deuten die Übersäuerung an. Vor allem, wenn sich diese
Filite (nach Enderlein), relativ rasch nach der Blutentnahme entwicklen.
Behandlung & Therapie
Cumarin-Derivate, Vitamin-K-Antagonisten und andere Antikoagulantien kommen oral zum Einsatz, während man
Heparin nur intravenös applizieren kann. Bei beiden Formen, oral oder intravenös, besteht immer eine ausgeprägte
Neigung zu Blutungen. Von daher ist das Monitoring des sogenannten Quick-Werts notwendig. Denn zu wenig Antikoagulantien lässt die
Thromboseneigung steigen, zu viel des Guten lässt die Blutungsneigung steigen.
Bewegung ist eine gute Therapie und eine noch bessere Prophylaxe. Daher werden Patienten mit Thrombosen nicht
mehr ans „Bett gefesselt“, sondern mobilisiert so gut es eben geht. Begleitend dazu kommen Kompressionsstrümpfe
oder -verbände zum Einsatz, um eine Stase zu verhindern. Denn die Kompression beschleunigt den Blutfluss in den
tiefen Venen und verhindert eine Umverteilung des Blutes in die mehr an der Oberfläche gelegenen Venen. Dort, wo
keine Kompression möglich ist, zum Beispiel bei einer Beckenvenenthrombose, ist eine stationäre Behandlung fast
unumgänglich. Beinvenenthrombosen und Beckenvenenthrombosen sind oft schmerzhaft, so dass auch eine Mobilisierung
nur eingeschränkt möglich ist.
Im folgenden finden Sie einige weitere naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer
Thrombose in Frage kommen können.
Anthroposophische Medizin |
Lachesis (Wa,We)
Naja cp (We)
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Blutegeltherapie |
Mit Blutegeln liegen gute Erfahrungen vor.
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Ernährung |
Eine sofortige Umstellung der Essgewohnheiten ist für mich hier unerläßlich:
vor allem Eiweiß (siehe auch: Eiweißverdauung) und Fett
müssen reduziert werden. Vermeiden Sie vor allem Schweinefleisch (Würste). Essen Sie viel Gemüse,
Obst und nur gesundes, biologisches Fleisch.
Fette: vermeiden Sie gesättigte Fette, Transfettsäuren und oxydierte Fette. Pommes Frites,
Bratkartoffeln, Margarine, Gegrilltes und stark Gebratenes und vor allem die sog. "Teilchen" oder
"Stückchen" (ebenso Croissants) vom Bäcker! Diese triefen vor oxidierten Fetten.
Reduzieren Sie auch die einfachen Kohlenhydrate, wie Zucker und Weißmehl.
Trinken Sie wenigstens 20ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht, um das Blut immer dünnflüssig zu
halten.
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Orthomolekulare Medizin |
Nattokinase scheint einen positiven Einfluss auf die Blutgerinnung zu
haben, ist es in der Lage, an verschiedenen Stellen der Gerinnungskette einzugreifen und
Thrombozytenaggregationsneigungen herabzusetzen. Von daher scheint es sich als Blutverdünner zu
eignen und damit die „tägliche Aspirin-Tablette“ zu ersetzen. Allerdings scheint der Mechanismus
umfassender zu sein als der von Aspirin, welches nur die Thrombozytenaggregation hemmt.
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Säure-Basen-Haushalt |
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" spielt
vor allem bei Thrombosen eine wichtige Rolle.
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Homöopathie |
bei Thromboseneigung: Lachesis D12, Phosphorus D 12
bei Thrombose: Lachesis D 12/D 30 i.v., Elaps corallinus D 12, Crotatus D 12
Die Mittel sollten aber durch einen Homöopathen genauer spezifiziert werden!
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Diese Seite wurde letztmalig am 24.10.2014 aktualisiert.
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