Über die Therapie einer Borreliose streiten sich die “Experten”. Klassische Mediziner (“Schulmediziner”) setzen in allen Stadien der Borreliose auf Antibiotika. Einige Alternativmediziner und Heilpraktiker lehnen die Antibiotika strikt ab.

Wie ich in meinem Grundsatz-Artikel zur Borreliose schreibe, geht es um Folgendes:

Unterscheiden muss man zwischen der akuten bakteriellen Infektion der Borreliose, die mit Antibiotika behandelt wird, solange sich die Bakterien noch im Körper befinden und unter den Folgeerscheinungen einer Borreliose-Infektion in fortgeschrittenen Stadien.

Berücksichtigt werden muss auch, dass die Erreger Dauerstadien („round bodies“, Biofilme) bilden können. Diese Formen reagieren auf Antibiotika sehr unterschiedlich. Dabei kommt es auf die passende Auswahl des infrage kommenden Medikamentes an.

Wenn die Patienten eine deutliche Wanderröte zeigen, ist eine Antibiotika-Therapie angezeigt. Denn zu diesem Zeitpunkt liegt die Infektion noch nicht lange zurück.

Die Medikation über einen Zeitraum von 50 Tagen hinweg ist nach Meinung von Spezialisten allerdings übertrieben. Eine Kurzeitbehandlung für 10 bis 14 Tage ist ebenso wirksam und kann Nebenwirkungen der Antibiotika minimieren helfen.

Und so rate ich im Stadium I der Borreliose durchaus zur klassischen Antibiotika-Therapie, die ich aber im Stadium II und III für wenig effektiv halte. Zudem werden die Patienten durch die ständige Antibiotikagabe nur noch weiter geschwächt, was die klassische Medizin allerdings nicht daran hindert, die Patienten weiter mit Antibiotika zu traktieren…

Eins sollte allerdings klar sein: Eine Borrelien-Infektion sollte wegen möglicher gravierender Folgeerkrankungen unverzüglich behandelt werden – wenn der Patient entsprechende Symptome zeigt – sonst drohen Schäden an Herz, Nervensystem und Gelenken.

Therapie der Schulmedizin

Der Schulmediziner versucht, die bakteriellen Erreger mit Antibiotika zu bekämpfen.

Das oft angewendete Doxicyclin kann die Bakterien um 90 % reduzieren, wenn sie in der typischen Spirochaeten-Form vorliegen, also während der Anfangs-Phase der Erkrankung. Allerdings haben Studien gezeigt, dass dieses Antibiotikum die Etablierung der Round Bodies sogar verdoppelt. Amoxiciclin konnte in den Untersuchungen 90 % der Spirochaeten abtöten und gleichzeitig die Entstehung von Round Bodies um 68 % senken.

Als noch effektiver erwiesen sich Metronidazol (Handelsnamen: Clont, Arilin, Metrogel, Anaerobex), Tigecyclin (Handelsnamen: Tygacil) und Tinidazol (Handelsnamen: Fasigyn, Tindamax, Simplotan): Die drei Antibiotika reduzierten sowohl die Spirochaeten als auch die Round Bodies um 80 % bis 90 %. Alle dieser untersuchten Medikamente konnten die Biofilme um 35 % bis 55 % verringern. Dabei kann nur Tinidazol 90 % der lebensfähigen Erreger abtöten. Die anderen Antibiotika bewirkten, dass in 70 % bis 85 % der Biofilm-Kolonien lebende Borrelien gefunden wurden. Das Antibiotikum  Cefuroxim (Handelsname: Zinacef ), das auch oft zur Behandlung der Borreliose eingesetzt wird, erfasste die wissenschaftliche Arbeit nicht.

Sollte der Patient diese Mittel nicht vertragen, verordnet der Mediziner oftmals Azithromycin. Die Antibiotika müssen 2 Wochen eingenommen werden (Stand 2018).

Oft wird die Borrelien-Infektion zu spät erkannt. Dann sind Cephalosporin-Antibiotika wie
Cefataxim oder Ceftriaxon erforderlich. Diese Pharmaka sind insbesondere dann angezeigt, wenn es bereits zum Befall des Nervensystems gekommen ist (u.a. bei Neuroborreliose).

Antibiotika sollten bei Borreliose nur über einen Zeitraum von maximal 3 Wochen gegeben werden. Längere Medikationen, wie sie teils über anderthalb Jahre hinweg appliziert werden, sind als äußerst kritisch zu beurteilen. Dabei kommt es nicht nur zu Nebenwirkungen wie Nierenschäden, sondern auch möglicherweise zu Resistenzen auf Seiten des Erregers.

Die möglichen Alternativen der Therapie beschreibe ich im Beitrag Naturheilkunde bei Borreliose.

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Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir Soldatov

Dieser Beitrag wurde im Januar 2019 erstellt und Oktober 2023 aktualisiert.

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