Wärme tut gut und entspannt. Und ihr therapeutischer Nutzen bei vielen Beschwerden ist unbestritten.

Übrigens: eine Frage, die ich recht häufig gestellt bekomme, habe ich im Beitrag: Wärme oder Kälte bei Beschwerden?, beantwortet.

So, jetzt aber zum Kirschkernkissen: Ein bewährtes Hausmittel aus Großmutters Schatzkiste. Doch was macht die Kissen mit den holzigen Steinobstsamen so unschlagbar, wenn es um wohlige und heilsame Wärme geht?

Das dichte organische Material der Kirschkerne hat eine hohe Wärmekapazität. Dadurch können die Baumsamen eine große Wärmemenge aufnehmen und dann auch wieder abgeben.

Wärme führt besonders in der Haut zu einer Erweiterung der Kapillaren und damit zu einer verbesserten Durchblutung. Hochwirksam ist das bei Muskelverspannungen, weswegen Kirschkernkissen gerne im Vorfeld einer Massage auf die Muskeln gepackt werden.

Heilsam wirken die Wärmekissen auch bei Magen-Darm-Beschwerden und Bronchitis. Sogar in der Frauenheilkunde haben sich Wärmebehandlungen mit dem Kirschkernkissen bewährt, die bei Menstruations-Beschwerden und zur Geburtsvorbereitung hilfreich sind. Viele Neurologen empfehlen Wärmebehandlungen zur Aktivierung der sensiblen Nerven in der Haut.

Das Kirschkernkissen wird in der Mikrowelle maximal 2 Minuten bei 600 Watt erwärmt. Im Backofen erfolgt das Erhitzen 10 bis 15 Minuten lang bei höchstens 150° (besser nur 130°). Eine Alufolie dient im Backofen zum Schutz des Kirschkernkissens.

Kirschkernkissen können auch zur Kühlung verwendet werden. Denn der physikalische Wert der Wärmekapazität eines Materials lässt sich genauso gut auf die Speicherung und Ableitung von Kälte übertragen.

Die Kühlung mit dem Kirschkernkissen hilft bei Zerrungen, Verstauchungen und Blutergüssen, sowie Sehnenscheidenentzündung und Gefäßentzündungen. Solche Kälte-Kompressen bewirken eine Kontraktion der Kapillaren und führen zum Rückgang von Schwellungen.

Die Abkühlung des Kirschkernkissens geschieht im Gefrierfach für eine halbe Stunde. Ein luftdicht verschlossener Plastik-Beutel schützt das Kissen vor Feuchtigkeit.

Der Bezug eines Kirschkernkissens besteht aus Baumwolle oder Leinenstoff. Die Kirschkerne müssen vor der Befüllung getrocknet und vollständig vom Fruchtfleisch gereinigt werden, was durch Auskochen und Durchsieben der Kerne geschieht.

Große Kirschkernkissen sind gekammert, damit die Kerne bei jeder Anwendung gleichmäßig verteilt bleiben. Diese, fachmännisch „Steppung“ genannte Aufteilung, erzielt der Produzent oder Heimwerker mit schachbrettartigen Nähten, die Quadrate erzeugen.

Gereinigt wird das Kirschkernkissen in lauwarmem Wasser. Danach empfiehlt sich eine gründliche Trocknung von ca. drei Tagen auf der Heizung.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.4.2016 aktualisiert.

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