Die Firma Madaus ist eine relativ große pharmazeutische Firma, die sich auf pflanzliche Medikamente spezialisiert hat. Gegründet wurde die Firma von den Brüdern Gerhard, Friedemund und Hans Madaus 1919 in Bonn.

Nach dem Ersten Weltkrieg „flüchtete“ die Firma vor der französischen Besetzung nach Sachsen. Im Jahr 1929 zog die Firma wieder um, diesmal nach Radebeul.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umfunktioniert. Gerhard Madaus starb 1942. Seine beiden Brüder jedoch gründeten Madaus nach der Enteignung in Westdeutschland neu. Über einen kleinen „Umweg“ über Bonn wird der ständige Sitz des Unternehmens 1947 in Köln aufgeschlagen.

In der Folge werden Produktionsstätten außerhalb von Köln aufgebaut, wie zum Beispiel in Troisdorf, Wuppertal, Mölln, Geisenheim, Aichstetten und Karlsruhe. Ende der 1980er Jahre erfolgte eine Umstrukturierung der Firma. Die Anteile der Madaus-Gruppe flossen in die neu gegründete Madaus Familiengesellschaft GbR. Die alte Madaus KG wurde liquidiert.

Die Dr. Madaus GmbH & Co. wurde zur Madaus AG. Die sich anschließende Gesundheitsreform in Westdeutschland brachte einige Probleme für das Unternehmen, das seine Beschäftigten von damals 800 Mitarbeitern auf circa 400 im Jahr 1999 reduzierte. Im Jahr 2001 über nahm die Madaus AG die Firma Dr. Hetterich aus Fürth in Bayern. Ein Jahr später erfolgte eine weitere Übernahme. Diesmal war es die Firma HAL Allergy.

Im Jahr 2004 und 2005 erfolgten nochmals Umstrukturierungen, die die Madaus AG splitteten in „Madaus Deutschland“ (Madaus GmbH) und „Madaus Holding“ (Madaus AG). Im Juni 2007 dann wurde das Unternehmen selbst „Opfer“ einer Übernahme.

Die Firma wurde an den italienischen Pharmakonzern Rottapharm veräußert. Die Firma sollte dann an die Börse, wurde aber dann an den schwedischen Pharmakonzern MEDA (Medapharma.de) verkauft.

Die Madaus Bibliothek

Die Firma unterhält auf ihrer Webseite (https://www.rottapharm-madaus.de) eine Art „Broschürendienst“, der auf der Service-Seite unter „Downloads“ aufgerufen werden kann.

Hier kann der Besucher nach Kategorien geordnete Informationsbroschüren herunterladen (PDF-Format), wie zum Beispiel Orthopädie, Gynäkologie, Urologie, Phytotherapie und so weiter. Die Broschüren sind aktuell, informativ und in ansprechender Weise verfasst und präsentiert.

Neben produktspezifischen Angaben erfährt der Leser auch allgemeine Tipps und Hintergrundinformationen zu Erkrankungen und möglichen Therapiealternativen.

Da die Firma sich primär der auf pflanzlicher Basis beruhenden Heilkunde verschrieben hat, darf natürlich auch kein „Heilpflanzen-Almanach“ fehlen. Von „Aloe Vera“ bis „Zimt“ werden in kurzer und prägnanter Form die wesentlichen, aber auch unterhaltsamen Informationen zu diesen Heilpflanzen und -kräutern gegeben (Warum soll man sich unter dem Mistelzweig küssen? Was hat die Rosskastanie mit einem Ross zu tun? Woher kommen die weißen Flecken bei der Mariendistel? Usw.).

Eine weitere, besonders interessante Seite stellt die „Heilpflanzen-Datenbank“ dar. Hier werden die für Heilpraktiker und wissenschaftliche Anwender relevanten Daten für bislang rund 90 Heilpflanzen ausführlich dargestellt.

Der interessierte Leser erfährt hier alles Wesentliche über Namensgebung, Anbau, Verbreitung, Geschichte der Pflanze, angewandter Pflanzenteil, Inhaltsstoffe, Wirkprinzipien, Wirkung, Anwendungsbereiche und vieles mehr.

Die komplexen Informationen sind auf der Webseite sehr übersichtlich und bedienerfreundlich angeordnet worden, so dass das Zusammenstellen von Informationen kein Problem darstellt.

Zum Schluss gibt es dann noch die „Heilpflanzen-Galerie“, die eine Art „Miniatur-Datenbank“ zu den in der Firma verarbeiteten Heilpflanzen darstellt. Hier werden nicht nur Namen auf Latein und Deutsch für die verschiedenen Pflanzen angegeben. Man sieht auch per Bild, wie diese Pflanzen aussehen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Die Madaus Produktpalette

Wie bei den Broschüren gibt es auch für die Produkte eine Kategorisierung, die mit der des „Broschürendiensts“ identisch ist.

Orthopädie

  • dona – gibt es seit 1968 und ist ein Glucosaminsulfat gegen Kniegelenkarthrose
  • GO-ON (matrix) – (hochdosierte) Hyaluronsäure für die Arthrosetherapie
  • Calcigen D – Basistherapie gegen Osteoporose (Calcium und Vitamin D Präparat)
  • DEDREI vital – Vitamin D3 Präparat
  • Reparil Dragees und Gel N – gegen Schwellungen und Schmerzen auf der Basis der Rosskastanie
  • Vetren – gegen Beschwerden und Therapie von Venenproblemen, basierend auf Heparin

Gynäkologie

  • Agnolyt – gegen Zyklusbeschwerden und PMS (prämenstruelles Syndrom)
  • Estromineral – Kombination von Soja-Isoflavonen, Milchsäurebakterien, Calcium und Vitamin D3
  • SAGELLA – Intimpflegeserie

Urologie

  • Extin – zur Behandlung und Prophylaxe von Harnwegsinfektionen
  • Prosta Urgenin Uno – Prostatamittel auf pflanzlicher Basis bei gutartiger Vergrößerung der Prostata beziehungsweise Problemen beim Wasserlassen
  • Uralyt-U – gegen Harnsäuresteine und Mischsteinen, bestehend aus Calcium und Phosphor; zur Alkalisierung des Harns

Phytopharmaka

Hier sei nur eine kleine Liste an Beispielen aufgeführt, da einige der in dieser Kategorie aufgeführten Präparate auch in anderen Kategorien wieder auftauchen.

  • Echinacin – zur Stärkung des Immunsystems als Capsetten, Lipstick, Saft, Liquidum, Salbe und Tabletten
  • Salviagalen – medizinische Zahncreme für empfindliche Zähne mit antibakterieller Wirksamkeit
  • Salviathymol N – gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Sonstige

Wie bei den Phytopharmaka gibt es in dieser Kategorie eine längere Liste von Präparaten zu verschiedenen Indikationen

Fazit

Madaus hat eine interessante, aber bewegte Firmengeschichte und eine ebenso interessante Produktpalette für Indikationsbereiche, die oft in den Tätigkeitsbereich für Hausärzte fallen.

Die aufgeführten Präparate wären bei einer Erkrankung eine Alternative zu den „chemischen Keulen“ der Schulmedizin und deren oft auftretenden Nebenwirkungen.

Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: