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Zahnprobleme: Karies, Parodontose, Zahnfehlstellungen

…und wie diese aus Sicht der Naturheilkunde und Alternativmedizin behandelt werden könnten.

Zähne sind faszinierende Gebilde: Beim Kauen lasten Gewichte von bis zu 100 Kilogramm auf ihnen. Wie kommt es, dass sie trotzdem nicht brechen und (idealerweise) ein Leben lang halten?

„Materialwissenschaftler“ kommen vielen Geheimnissen des Zahnschmelzes erst langsam auf die Spur.

Das Geheimnis der Stabilität scheint weniger im Material als im Aufbau zu liegen: Feinste Nanofasern eines eigentlich spröden Materials durchziehen die Zähne. Weil die Fasern so dünn sind, sind sie ausgesprochen biegsam und können deshalb große Kräfte aufnehmen.

In kompakten Bündeln und Geflechten durchziehen die Fasern den ganzen Zahn und verhindern so, dass Risse und Brüche sich ausbreiten können.

Damit ist der Zahnschmelz sehr hart und hält viel aus. Leider kommt es aber trotzdem häufig zu Problemen…

Die drei großen Zahnprobleme heißen: Karies (Zahnfäule), Parodontose (Zahnfleischschwund und Kieferschwund) und Parodontitis (Zahnfleischentzündung).

Manche Kollegen meinen (nicht ganz im Scherz), die drei großen Zahnprobleme heißen: Schulmedizin, mangelnde Zahnhygiene und falsche Ernährung. Einige naturheilkundlich arbeitende Zahnärzte meinen sogar, die richtige Ernährung sei viel wichtiger als unsere hochentwickelte Mund-Hygiene mit Zahnseide, Mundduschen und elektrischen Zahnbürsten.

Darauf komme ich später noch, aber zuerst möchte ich einmal bei den drei Erstgenannten bleiben.

Zu diesen drei großen „Problemen“ kommt dann aber noch der gesamte Problemkreis Zahnfehlstellungen (Kiefermissbildungen und Kieferfehlbildungen).

Als fünftes Problem gehören eigentlich noch tote Zähne (wurzelbehandelte Zähne) dazu, die als Zahnstörfelder wirken können. Außerdem stellt Zahnfleischbluten für viele Patienten ein Problem dar, was aber eigentlich nur ein Symptom ist.

Mit dem Niedergang der guten Ernährungs-Kultur wird eine weitere Zahnkrankheit immer häufiger: Die sogenannten „Kriedezähne“ vieler Kinder und Jugendlicher. Wissenschaftlich heißt das Syndrom „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation“, weil die Sechjahresmolaren (erste Backenzähne) und die bleibenden Schneidezähne (Inzisiven) betroffen sind.

Die kranken Zähne sind verfärbt, brüchig und extrem kälteempfindlich, worunter die Patienten sehr leiden. Der Begriff „Hypomineralisation“ deutet schon an, dass es sich um eine Ernährungs- und/oder Stoffwechselstörung handelt, die auf einer mangelnden Versorgung der Zähne mit Mineralien beruht.

Der Zusammenhang zwischen Zahnproblemen und anderen Erkrankungen

Was viele nicht wissen: Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs wirken sich nicht nur lokal im Mundraum negativ auf die Gesundheit aus, sondern können möglicherweise unseren gesamten Organismus betreffen. So gehen Studien davon aus, dass sich durch eine regelmäßige Zahnsteinentfernung das Risiko für Infarkte drastisch senken lässt.

Daneben hat der immer weiter um sich greifende Vitalstoffmangel vielfältige Auswirkung auf unsere Gesundheit. Die Folge sind die typischen Zivilisationskrankheiten, wozu auch ein frühzeitiger Verfall des Gebisses zählt. Beobachtungen an Jäger-und-Sammler-Gesellschaften zeigen, dass die uns plagenden Zahnkrankheiten ganz offensichtlich der modernen Ernährung zuzuschreiben sind.

Weniger Schlaganfälle und Herzinfarkte

Einer veröffentlichten Untersuchung aus dem November 2011 zufolge sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt bei einer jährlichen professionellen Entfernung der festen Auflagerungen um 24 Prozent und das Risiko für einen Hirnschlag um immerhin 13 Prozent. Zu diesem Schluss kam die taiwanesische Kardiologin Emily Zu-Yin Chen (Link zur Studie) nach der Durchsicht von mehr als 102.000 Krankenakten. Hierzu verglich sie bei erwachsenen Patienten, die bis zum Jahr 2000 weder einen Herzinfarkt noch einen Schlaganfall erlitten hatten, in den sieben Folgejahren die Inanspruchnahme einer medizinischen Zahnreinigung.

Dabei stellte die Ärztin einen klaren Zusammenhang fest: Je regelmäßiger die Patienten ihren Zahnstein behandeln ließen, desto seltener traten bei ihnen die oft tödlich endenden Erkrankungen auf. Chen, die ihre Ergebnisse auf einem Kongress der American Heart Association in Orlando vorstellte, geht davon aus, dass durch eine professionelle Zahnsteinentfernung weniger Entzündungen entstehen, was sich wiederum positiv auf das Herzkreislaufsystem auswirkt.

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Risiko: fehlende Zähne

Ähnliche Ergebnisse liefert die Studie von Anders Holmlund, einem Wissenschaftler der schwedischen Universität Uppsala, der mehr als 7.600 Patienten untersuchte. Teilnehmer, die elf oder mehr Zahnlücken aufwiesen, hatten (im Vergleich zu gleichaltrigen Personen mit vollständigem Gebiss) ein um 69 Prozent erhöhtes Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken.

Auch bei einer bakteriellen Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, nach dieser Studie um 53 Prozent erhöht (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20350152).

Da allerdings bei beiden Studien keine weiteren typischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, Bluthochdruck oder Übergewicht, berücksichtigt wurden, weisen diese Ergebnisse allein noch keinen direkten Zusammenhang zwischen der Zahngesundheit und Herzkreislauferkrankungen nach. Vielmehr kann es natürlich auch sein, dass Menschen, die ihre Zähne nicht pflegen, auch den übrigen Körper vernachlässigen.

Allerdings gibt es mehrere weitere Studien, die eine Verknüpfung der Zahngesundheit mit dem kardiovaskulären Systems zumindest wahrscheinlich erscheinen lassen. So befragten Londoner Wissenschaftler fast 12.000 Personen zu ihrer Zahnhygiene.

Sie stellten fest, dass Menschen, die sich nicht regelmäßig ihre Zähne putzen, signifikant häufiger an Herzkreislauferkrankungen leiden als andere (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20508025).

Zu dem gleichen Ergebnis kam eine schottische Studie, die gleichzeitig andere Risikofaktoren analysierte. Demnach waren Herzkreislauferkrankungen (erwartungsgemäß) nicht nur mit mangelnder Mundhygiene, sondern beispielsweise ebenso mit Rauchen assoziiert.

Ein Zusammenhang zwischen schlechten Zähnen und Herz-Kreislauf-Problemen konnte aber auch hier erkannt werden. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21108190).

Das ist auch Fakt, den ich in der täglichen Praxis sehe: Je schlechter das Gebiss, desto häufiger entstehen Entzündungen im Mundraum -und desto mehr weitere chronische Leiden sehe ich bei den Patienten.

Hierdurch können gesundheitsschädliche Keime überhandnehmen und über Verletzungen am Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen. Einige Experten gehen durchaus davon aus, dass sich die Bakterien an Verkalkungen in den Gefäßen ansiedeln und dort zu einem Gefäßverschluss und damit zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen könnten.

Mangelnde Zahnhygiene und chronische Entzündungen

Doch nicht allein das: Jede Entzündung im Körper stresst das Immunsystem. Unser Organismus schüttet verschiedene Proteine – etwa das C-reaktive Protein (CRP) und Fibrinogen – aus, um die körpereigene Abwehr zu aktivieren.

Fibrinogen aber regt nicht nur unser Immunsystem an, sondern hilft auch bei der Verklumpung der Blutplättchen mit, wodurch die Wahrscheinlichkeit für einen Arterienverschluss weiter ansteigt. Obwohl beim CRP der genaue Mechanismus noch unklar ist, weiß man, dass chronisch erhöhte Werte die Arterienverkalkung begünstigen.

Schleichende Entzündungen sind nicht nur auf Infektionen zurückzuführen. Toxine aus Ernährung, Umwelt und der Zahnbehandlung selber sind eine viel häufigere Ursache der chronischen Reizungen. Die Metalle in gefüllten oder überkronten Zähnen, allen voran das Quecksilber-haltige Amalgam, lösen über eine Kaskade einen Mineralstoffmangel in den Zähnen aus. Zunächst steigert die Giftflut die entzündlichen Reaktionen im Körper.

Eine Folge davon ist die Hemmung des Vitamin-D-Rezeptors, der den Zellen die Nutzung von Vitamin D3 erst ermöglicht. Der Vitalstoff ist für den Calcium-Stoffwechsel erforderlich, durch den sich auch die Zahnsubstanz erhält. Wenn die Vitamin-D3-Versorgung durch schlechte Ernährung ohnehin schon unzureichend ist, entsteht ein Mangel an dem Vitalstoff.

Denn der Körper braucht aufgrund der Rezeptor-Hemmung mehr davon, um die betreffenden Funktionen aufrechtzuerhalten. Für den Übertritt von Vitamin D3 in die Zellen ist auch Vitamin K als MK7 sowie Magnesium als Cofaktor notwendig.

Auch hier hat eine zu niedrige Vitalstoffaufnahme negative Folgen für die Zähne. Ein Beispiel dafür sind die Kreidezähne, an denen heute nach Expertenschätzungen 30 % der Jugendlichen leiden.

Doch entscheidend ist nicht nur der Vitalstoffgehalt der Nahrung. Wichtig ist auch, ob die Aufnahme der Nährstoffe durch den Darm reibungslos funktioniert. Dies ist bei chronischer Darmentzündung wie der Zöliakie nicht der Fall.

Solche Darmstörungen werden durch Toxine ebenfalls angefacht. Wenn die Ernährung dann noch zu wenig entzündungshemmende sekundäre Pflanzenstoffe wie gesunde Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) liefert, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen unvermeidlich.

Eine Rolle bei den schleichenden Entzündungen spielt daneben der hohe Konsum von Kohlenhydraten, unter denen Zucker der gefährlichste ist. Auf diese Weise schädigen Süßigkeiten die Zähne nicht nur durch die Förderung von Karies.

Diabetes durch Parodontitis

Der Zahnmediziner Thomas Kocher, der seit 1997 die Auswirkungen von Zahnproblemen auf den gesamten Organismus untersucht, vermutet, dass ein krankes Gebiss noch weit mehr negative Folgen hat. So konnte sein Greifswalder Forscherteam zeigen, dass auch Diabetes möglicherweise durch Parodontitis ausgelöst wird (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19622096).

Andere Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Demenzchronisches Nierenversagen und Frühgeburten ebenfalls in vielen Fällen auf ein schlechtes Gebiss zurückgeführt werden können. Die Forschungsarbeiten zu diesen Aspekten stehen allerdings noch am Anfang.

Inzwischen wird man jedoch auch bei der „Schul-Zahnmedizin“ auf den Zusammenhang zwischen allgemeiner Gesundheit und Zahnproblemen aufmerksam. So erläuterte Martina Lösser, ein Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, 2009, dass die Rolle der Zähne für die Gesundheit leider immer noch unterschätzt wird.

Laut Statistik ist bei mehr als 85 Prozent der Deutschen die Funktion von Kiefergelenk, Zähnen und betroffener Muskulatur gestört. Frauen sind öfter von solchen Problemen betroffen als Männer. Die Ursache für dieses Phänomen liegt in der unterschiedlichen Struktur des Bindegewebes zwischen Männern und Frauen.

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Wenn die Zähne knirschen

Aber die Ursache für das Auftreten von Störungen selbst liegt oft in Umweltbedingungen. Es gibt eine Reihe von Leuten, die aufgrund von beruflichem und/oder privatem Stress im Schlaf mit den Zähnen knirschen. Am besten wäre es natürlich, den Stress zu vermeiden, um hier Abhilfe zu schaffen. Aber das ist oft leichter gesagt als getan.

Alternativ dazu und deutlich schneller wirksam ist eine einfache Aufbiss-Schiene. Aber auch hier stehen oft Bequemlichkeit und Vergesslichkeit einer optimalen Nutzung im Wege.

Die Folgen können mehr als unbequem sein. Denn eine langfristig unbehandelte Störung entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer chronischen Angelegenheit, die einen entsprechend langen Leidensweg „verspricht“.

Aber nicht nur die Muskelverspannungen aufgrund von Stress zeigen unerwünschte Folgen. Der falsche Biss bzw. ein fehlerhafter Stand der Zähne zum Kiefergelenk ist meistens die Ursache für eine gestörte Kaufunktion des Kiefers. In diesem Zusammenhang muss ich unbedingt auf die Zahnfehlstellungen im Kindesalter hinweisen. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie daher unbedingt meinen Beitrag zum Bionator lesen!

Aber auch ein nicht optimal angepasster Zahnersatz oder nur ein fehlender Zahn können Ursache für Funktionsstörungen und Erkrankung sein. Als junger Mensch lassen sich zwar die Symptome relativ gut kompensieren, was oft dazu führt, dass die Behandlung erst dann aufgenommen wird, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen ist“.

Ab Mitte 20 ist es dann so weit: Die Kompensationsstrategie versagt ab diesem Alter in den meisten Fällen und die einschlägigen Beschwerden werden manifest.

Selbst für Frau Martina Lösser sind diese gesamten Krankheitsbilder rund um diese Zahnprobleme derartig komplex, dass sie, um sie adäquat behandeln zu können, nicht nur von der Zahnmedizin alleine versorgt werden sollten. Hier fordert sie einen „interdisziplinären Ansatz“.

Dieser Ansatz ist eigentlich nicht neu, von der Idee her. Aber in der Praxis zeigen sich „Abgründe“ zwischen der Theorie und der Praxis. Denn die interdisziplinäre Kooperation ist einfach noch nicht auf dem Stand, auf dem sie sein könnte und sollte.

Zahnfehlstellungen korrigieren

Mittlerweile reagieren Zahnärzte anscheinend auf dieses Wissen und beginnen bereits im frühen Kindesalter Zahnstellungen und Kieferstellungen zu korrigieren. Leider werden hierzu (meiner Meinung nach) viel zu oft die sogenannten Brackets eingesetzt – die festen Zahnspangen. Ich plädiere eher (wo möglich) für den Einsatz eines Bionators.

Mehr dazu in meinem Beitrag: Bionator – die clevere Zahnspange. Aber mit der Kooperation ist es da nicht weit her … Von einigen Zahnärzten musste ich mir da schon derbe Antworten anhören nach dem Motto: „Was ich mich da einmische…“ usw. Ich erlaube mir aber mich einzumischen, weil ich die Patienten danach mit den „Folgeproblemen“ sehe, von denen (mit Verlaub) die meisten Zahnärzte keine Ahnung haben.

Wir könnten also ein „Zwischenfazit“ ziehen:

Man braucht einen guten Zahnarzt, zu dem man Vertrauen hat

Das ist nicht immer ganz einfach: Zum einen gibt es Zahnärzte, die auf den ersten Blick ausgezeichnete Arbeit leisten, aber auch solche, wo ich auf den ersten Blick „Ungenauigkeiten“ erkenne. Dies sehe ich bereits daran, wenn ich den Patienten in den Mund schaue. Dort fällt dann z.B. sofort die mangelhafte Füllung auf, der fehlende Randschluss zum Zahn, und so weiter.

Darüber hinaus gibt es Zahnärzte, die um folgende Probleme wissen: wurzelbehandelte ZähneAmalgam, wie man Amalgam herausbohren muss, dass man nicht verschiedene Zahnmetalle im Mund haben sollte, dass man nicht sofort mit Gold füllen sollte, wenn vorher Amalgam im Zahn war, und so weiter und so weiter.

Eine Alternative zur Zahncreme

Forscher des Athlone Institute of Technology (AIT) in Irland haben festgestellt, dass Kokosöl Bakterien im Mundraum noch besser abtötet als herkömmliche Zahncreme. Vor allem wenn das Öl mit Enzymen angereichert wurde, leistet es gute Dienste.

Neben den typischen Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis kann das Kokosöl möglicherweise sogar Mundfäule (Soor) und Darmerkrankungen verhindern. Die irischen Wissenschaftler halten das Öl für so wirksam, dass sie der Meinung sind, es sollte Bestandteil jeder Zahncreme sein. (Presented at the Society for General Microbiology Autumn Conference 2012, 3–5 September, Coventry, UK)

Weitere Themen im Zusammenhang mit Zahnproblemen: FluormangelZungenschaber

Weitere Beiträge zu Zahnproblemen:

  • Neue Erkenntnisse zum Thema koronare Herzkrankheit und Entzündungsmarker
    Dr. Alexander Thompson und Prof. John Danesh von der Universität Cambridge veröffentlichten in der Fachzeitschrift Lancet (The Lancet, Band 375, Ausgabe 9725, Seiten 1536 – 1544, 1. Mai 2010) eine Untersuchung zum Thema „koronare Herzkrankheit und Entzündungsmarker“. Sie untersuchten 32 Studien älteren Datums mit zusammen 79.036 Patienten auf Verbindungen zwischen dem Auftreten des Entzündungsmarkers Lp-PLA2 und dem Auftreten von Todesfällen, koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfällen.
  • Beste Zahnpasta für Kinder [Ökotest 2023]

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternativmedizinische Therapieverfahren, die bei Problemen mit den Zähnen infrage kommen.

Viele der hier vorgeschlagenen Hausmittel und Naturheilmittel dienen vor allem der Linderung, bis Sie einen Zahnarzt aufsuchen können.

Bachblüten

Bei Zahnschmerzen kann man die Bachblüte Walnut versuchen.

Ernährung

Zahnprobleme wie Parodontose und Karies und Kreidezähnen könnten alleine durch eine gesunde Ernährung vermieden werden. Ohne Weißmehl, Zucker und vor allem auch Fruchtzucker (Süßigkeiten!) wären viele Zahnärzte arbeitslos.

Frische Bio-Lebensmittel mit dem Schwerpunkt auf Gemüse und Obst sichert die optimale Versorgung mit Vitalstoffen, die auch dem Zahnverfall entgegenwirken. Zu achten ist daneben auf einen hohen Proteingehalt der täglichen Mahlzeiten. Sinnvoll ist Butter von der Milch grasgefütterter Kühe. Chronische Entzündungen werden durch viele sekundäre Pflanzenstoffe blockiert. Dazu zählen auch gesunde Öle mit Omega-3-Fettsäuren.

Heilpflanzen

Vogelknöterich ist in der Behandlung bei Zahnfleischentzündungen als Mundspüllösung bewährt. Auch die Ölzieh-Kur ist sehr bewährt. Strittig bleibt allein die Frage nach dem Öl. Ich verwende gerne Arganöl oder auch Hanföl. Der „Klassiker“ ist allerdings das Sonnenblumenöl. Als „Geheimtipp“ wir das Neo Ballistol gehandelt, dass allerdings recht „stark“ in der Anwendung ist. Interessierte sollten hier mit höchstens einem gestrichenen Teelöffel beginnen. Weiter oben hatte ich bereits das Kokosöl angesprochen. Auch eine sehr gute Alternative.

Bei Zahnschmerzen kann man sich bis zur Behandlung beim Zahnarzt mit Nelkenöl behelfen: Einige Tropfen auf ein Wattestäbchen und die schmerzende Stelle mehrmals betupfen. Eine getrocknete Nelke kauen ist auch möglich.

Bei Zahnfleischerkrankungen, Zahnwurzelentzündungen oder Vereiterungen im Kiefer: Auflagen mit Heilerde (mit etwas Wasser kleine Heilerdekugeln formen und auflegen);
auch hilfreich: Propolis kauen.

Homöopathie

  • Zahnschmerzen akut und heftig: Aconitum D30
  • Zahnschmerzen klopfend und pulsierend: Belladonna D30
  • Zahnschmerzen unerträglich: Chamomilla D30 (das würde ich wählen, wenn ihnen sonst kein Mittel aus der Homöopathie einfällt).
  • Zahnschmerzen, heftig, hineinschießend: Colocynthis D4

Orthomolekular-Medizin

Vitamin D sollte allerspätestens dann ergänzt werden, wenn entzündliche Prozesse schon zu einer Hemmung des Vitamin-D-Rezeptors geführt haben. Unter diesen Bedingungen ist der Bedarf an dem Vitalstoff erhöht. Dies dürfte bei allen Menschen der Fall sein, die Amalgam-Füllungen in den Zähnen tragen oder an entzündlichen Darmerkrankungen leiden, bei denen die Aufnahme von Vitalstoffen herabgesetzt ist. Optimal ist die Ergänzung von 1,25-(OH)2-Vitamin-D3 (1,25-Dihydroxycholecalciferol) oder 25-Hydroxycholecalciferol.

Sinnvoll sein kann auch eine Aufstockung von Vitamin K (MK7) und Magnesium mit Nahrungsergänzungsmitteln, um den Calcium-Stoffwechsel zu verbessern.
Auch Mineral-Präparate unterstützen die Zahnsubstanz.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler Salze

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Lesen Sie hierzu meinen Beitrag: Wurzelbehandelte Zähne

Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Ich rate generell dazu, diese langfristig zu ersetzen. Vor der Entfernung der Metalle sollte zunächst der Vitamin-D3-Status auf ein optimales Niveau angehoben werden. Auch die oben beschriebene Ernährungsumstellung sollte schon Wochen vorher stattgefunden haben. Nach der Metallbeseitigung müssen auch noch andere Entzündungsherde (Infektionen) bekämpft werden.

Bei regelmäßig wiederkehrenden Zahnschmerzen wäre auch an eine Fehlstellung des Kiefergelenks (Temperomandibulargelenk) zu denken.


Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Diese Seite wurde letztmalig am 4.2.2020 aktualisiert.

Vorsicht Fluor! Kriminalfälle zur Karies

(Nach dem Buch der Autoren Bruker und Ziegelbecker: „Vorsicht Fluor“, emu-Verlag Lahnstein, ISBN3-89189-013-3).

Fluor ist eins der schwersten Gifte überhaupt, wird aber seit 1950 auf Betreiben der Aluminium- und Stahlindustrie der USA zum „wertvollen Schutzstoff “ vor Karies propagiert, denn im Dezember 1950 wurde nach einem großen Fischsterben im Columbia-Fluss (verursacht durch fluorhaltige Abfälle dieser Industrien) eine hohe Gerichtsstrafe verhängt und deswegen das Mellon-Institut in Pittsburg/USA beauftragt, nach neuen Absatzmöglichkeiten für Fluor zu suchen.

Das Mellon-Institut ist spezialisiert auf die Unterbringung von Abfällen und Giften im Wirtschaftskreislauf, so dass sie Profit erbringen. Unter Mitwirkung von Institutionen der USA, die Wissenschaft und Gesundheit überwachen sollen, wie dem Nationalen Forschungsrat (NRC) und dem Nationalen Gesundheitsrat (PHS), wurde auch die Fluor-Lüge im öffentlichen Bewusstsein verankert – bis heute. Auch die WHO wurde in diese Kampagne eingespannt.

Während zahlreiche schwere Gesundheitsschäden durch Fluor nachgewiesen sind, konnte die Karies in keiner Weise vermindert werden, sie nimmt im Gegenteil seit 1950 unaufhaltsam zu. Hauptursache ist der Verzehr von Süßigkeiten, insbesondere von Industriezucker.

Zu welchen unglaublichen Methoden gegriffen wird, um Tatsachen wie diese zu unterdrücken, zeigt der Kriminalfall Dr. Knellecken.

1976 wurde der Düsseldorfer Zahnarzt Dr. E. Knellecken Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein (KZV-NR) und begann eine Aufklärungsaktion gegen den Zuckerverzehr. Dabei stützte er sich auch auf den Ernährungsbericht der Bundesregierung von 1976, in dem es heißt:
Allein bei 5 Millionen Schulkindern entstehen durch übermäßigen Zuckerverzehr alljährlich 15 Millionen Karies-Zähne.”

Dr. Knellecken erzielte enormen Erfolg: Durch seine Aufklärungsarbeit sank der Zuckerabsatz in NRW um 300 Millionen DM im Jahr.

Da wurde die Zuckerindustrie aktiv: Zunächst bot sie Dr. Knellecken hohe Geldbeträge, steuerfrei in Schweizer Franken, wenn er zu dem Slogan überginge: „Zucker ist für die Zähne ungefährlich, wenn gleichzeitig Fluor verabreicht wird.” Als Dr. Knellecken ablehnte, versuchte man, die Anti-Zucker-Kampagne zu verbieten – erfolglos.

Da fanden sich plötzlich mehrere Mitglieder der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, die Dr. Knellecken der Veruntreuung von Millionenbeträgen beschuldigten. Im Rahmen einer Hetzkampagne von Politik und Medien wurde bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf Anzeige erstattet, jedoch sprach das Landgericht Düsseldorf den Zahnarzt frei.

Die von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft beantragte Revision wurde vom Bundesgerichtshof verworfen, der Freispruch von Dr. Knellecken war rechtskräftig – seine Existenz aber war weitgehend zerstört.

Gegen Dr. Knellecken und eine Mitarbeiterin seiner Praxis waren Morddrohungen und Repressalien gerichtet worden, man hatte versucht, Aussagen gegen ihn zu erpressen, der kleine Sohn eines Mannes, der sich hierzu nicht bereitgefunden hatte, wurde blutüberströmt und bewusstlos aufgefunden.

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Der Nachfolger von Dr. Knellecken als Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein, erhielt statt der 4.000.- DM monatliche Aufwandsentschädigung, die man Dr. Knellecken gezahlt hatte, monatlich 10.000.- DM, und es wurde eine Vereinbarung zwischen der Wirtschaftsvereinigung Zucker und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein geschlossen, dass man künftig zusammenarbeiten werde.

Insbesondere verpflichtete sich die KZV Nordrhein, öffentliche Aussagen zu unterlassen, dass der Verzehr von Zucker Schäden an den Zähnen oder anderen Körperorganen verursachen würde.

Genug für heute! Was lehrt uns das? Die Wahrheit steht oft in den Lehrbüchern, etwa in denen der Chemie und Pharmakologie: dass nämlich Fluor ein schweres Gift ist.

Und die Wahrheit wussten auch die Großmütter, als es den Reklamerummel noch nicht gab: dass Süßigkeiten nur zur Belohnung in geringen Mengen für Kinder gut sind und dass man mit einem Bonbon im Mund nicht einschlafen darf, weil sonst die Zähne kaputt gehen.

Und nicht nur die Zähne, auch die Infektanfälligkeit wird durch Süßigkeiten gesteigert. Es gibt fluorfreie Zahnpasten, man muss danach fragen! Das Fluor in den anderen ist auf der Packung deklariert, man muss sie nicht kaufen!

Und es gibt viele gute Vorschriften im deutschen Rechtsstaat, die uns aber die Freiheit lassen, sie zu missachten. Das wird von der Werbung missbraucht.

Schon lange ist es nur noch in engagierten Gruppen möglich, die Spreu vom Weizen zu sondern. Die Zahnpflegemittel der anthroposophischen Arzneimittelfirma WELEDA sind fluorfrei. Es gibt eine fluorfreie Kinderzahncreme auf der Basis Calendula (Ringelblume) und für Erwachsene die WELEDA blau, grün oder rot, auf Pflanzen- bzw. Meersalzbasis, ferner Mundwässer.

Dr. med. Heinz Gerhard Vogelsang

Mittlerweile habe ich eine ganze Reihe weiterer Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht, die das oben gesagt sehr stark unterstreichen:


Beitragsbild: 123rf.com – ian allenden

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.7.2011 aktualisiert.

Quelle des Beitrags: Nr. 13/2001 Kent Depesche · Copyright © 2001 by Sabine Hinz Verlag · Hasenbergstr. 107 · 70176 Stuttgart

Karies: Naturheilkunde und Naturheilmittel

Bevor ich zu den Punkten mit der Naturheilkunde und den Naturheilverfahren komme, die eine natürliche Heilung der Karies unterstützen können, zuerst ein paar allgemeine Worte zum Thema. Nahezu jeder Mensch (ca. 95 Prozent) leidet mindestens einmal in seinem Leben an Karies.

Es handelt sich hierbei um eine durch Bakterien verursachte Zerstörung der Zahnstruktur, wodurch unbehandelt Schmerzen und Zahnverlust drohen.

Der Begriff Karies bedeutet im eigentlichen Sinne „Fäulnis“ oder „Morschheit“. Eine beginnende Karies zeigt sich durch Verfärbungen des äußeren Zahnschmelzes, die sich langsam zu einem Loch ausweiten.

Eine Karies weist verschiedene Merkmale auf. So sind vorwiegend hellhäutige Menschen, und von diesen vermehrt Frauen betroffen. Während es vor allem in der frühen Jugend zu vielen Zahndefekten kommt, liegt ein weiterer Erkrankungsschwerpunkt zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Vielfach sind die hinteren und die oberen Zähne befallen, daneben auch die Zahnzwischenräume.

Der menschliche Zahn, vor allem der Zahnschmelz, ist auf die regelmäßige Zufuhr von Mineralien und stärkenden Substanzen (zum Beispiel Fluor und Kalk) angewiesen. Lesen Sie zum Thema Fluor aber auch diesen Beitrag: Fluor und Karies.

Hierdurch bleibt er kompakt, stabil und gegen äußere Einflüsse gut geschützt. Auch die ausreichende Reinigung ist für ein intaktes Milieu im Mund sehr wichtig.

Durch verschiedene Faktoren kann die Zahnstruktur geschädigt werden. Hierzu zählen der Bakterienbefall, ein Mangel an Struktur-stabilisierenden Substanzen, der häufige Genuss von zucker- oder säurehaltigen Speisen und Getränken, anlagebedingte Schäden (familiäre Häufungen), Nikotingenuss, eine reduzierte Produktion des Mundspeichels (oder falsche Zusammensetzung), verschiedene Krankheiten (zum Beispiel Amelogenesis imperfecta), Medikamente sowie Therapien bei Tumorbefall (zum Beispiel Strahlentherapien im Bereich des Kopfes, wodurch unter Umständen auch die Speichelproduktion beeinträchtigt wird).

All diese Faktoren werden zum einen durch eine mangelnde Dentalhygiene (seltenes Zähneputzen) sowie den Faktor Zeit stark begünstigt. Es entsteht Plaque, in der sich die Bakterien (vor allem Streptococcus mutans) rasch ausbreiten können. Dabei nutzen sie die zugeführten Kohlenhydrate (Zucker), um sie in Säuren umzuwandeln,die dann den Zahnschmelz angreifen und langsam zerstören.

Die anfänglichen Verfärbungen des Zahnschmelzes sind gelb bis braun oder weisen ein Weiß auf, welches sich von der restlichen Zahnfarbe deutlich abhebt (Hinweis auf Entkalkung). Dieser als Initialstufe (Caries superficialis) einer Karies bezeichnete Prozess muss nicht unbedingt auf eine weitere Zerstörung hindeuten. Durch geeignete Maßnahmen wie regelmäßiges Zähneputzen und eine intensive Reinigung beim Zahnarzt kann dieser Vorgang aufgehalten und rückgängig gemacht werden.

Ohne geeignete Maßnahmen wird neben dem Zahnschmelz jedoch auch die darunter liegende Schicht (Dentin = Zahnbein) angegriffen (= Dentinkaries, Caries media). Dies macht sich durch Schmerzen bemerkbar. Sehr kalte oder heiße Speisen zum Beispiel werden als unangenehm empfunden und können stichartige Schmerzen auslösen.

Im Dentin kann die Karies sich rasch weiter ausbreiten und führt letztendlich zu einem Befall des Marks und des umliegenden Gewebes (Caries profunda, Caries penetrans). Der Schmerz ist klopfend oder pochend (Nervenläsion), der Zahn ist bereits stark zerstört (große Lücken), kann sich lockern und ausfallen.

Die Karies zeigt sich meist durch einfache Betrachtung der Zähne. Durch eine Röntgenaufnahme lässt sich der Ausbreitungsgrad feststellen. Hiervon hängt auch ab, ob der Zahn noch zu retten ist oder nicht.

Um einen weiteren Befall zu verhindern, muss die Karies entfernt werden. Hierzu dienen der (allseits beliebte) Bohrer oder seit einiger Zeit auch der Laser. Bisher war man der Meinung, dass die Karies radikal ausgebohrt werden sollte. Allerdings gibt es immer mehr Stimmen, dass weniger Bohren besser sein könnte…

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Karies – Weniger bohren könnte besser sein

Wir kennen das Alle: der Zahnarzt muss den Karies vollständig herausbohren, bevor der Zahn seine Füllung erhält. Und manchmal sind die Löcher sehr tief, oft kratzt der Zahnarzt dabei die Pulpa an und öffnet damit den lebenden Teil des Zahnes.

Dort schlängeln sich Blutgefäße, neben denen empfindlichen Nerven mit Schmerz-Rezeptoren münden. Doch der Verschluss mit Kunststoff-Zement, Inlays oder Amalgam soll die Wunde verschließen. Aber die Füllung ist niemals steril und kann das Innenleben des Zahnes mit Erregern infizieren.

Oft ist dann eine Wurzelbehandlung erforderlich. Somit ist der Zahn tot und seine Verweildauer im Kiefer um Jahre verkürzt. Zu dem Problem der Wurzelkanalbehandlung komme ich weiter unten noch. Was ich noch erwähnen möchte: Manche „alternativen“ Zahnärzte nehmen etwas unter die Füllung, von dem ich sehr viel halte: Effektive Mikroorganismen, sogenannte EM´s.

Wäre es nicht besser, die Pulpa zu schonen und einen kleinen Karies-Bereich zu belassen? Diese Frage stellte sich bereits der Londoner Dentist John Tomes und veröffentlichte 1859 eine klare Antwort. Karies solle nach seiner Meinung nicht vollständig entfernt werden, wenn dadurch die Pulpa verletzt werde. Aber der Hauptlehrsatz des kompletten Ausbohrens kranker Zahn-Substanz hielt sich hartnäckig. Doch auch die Diskussion darüber sollte nicht verstummen.

Für die meisten Zahnärzte ist es eine Horror-Vorstellung, dass kariöse Bereiche inmitten des Zahnes verbleiben könnten. Denn die Zahnfäule schreitet stetig fort, so die Annahme. Dann käme es schließlich zum Zusammenbruch des Zahnes. Doch wenn die befallene Substanz vor dem Milieu der Mundhöhle geschützt ist, sterben die Karies-Erreger ab und der Krankheitsherd vergrößert sich nicht mehr. Zu dem Ergebnis kam die Zahnärztin Dr. Edwina Kidd im Jahr 2004 in einer Meta-Studie, in der sie Forschungsarbeiten analysierte, die in sich in den letzten 40 Jahren mit der Karies-Behandlung befassten (DOI: 10.1159/000077770).

Der forschende Zahnarzt Dr. Falk Schwendicke verglich die beiden Methoden im Hinblick auf die Frage, wie lange ein Zahn im Kiefer stehen bleiben kann. Fazit seiner Studie aus dem Jahr 2013: Bei der teilweisen Karies-Entfernung behält der Zahn seine Funktion rund 4 Jahre länger als bei der Total-Ausbohrung mit Pulpa-Verletzung. Die Radikal-Lösung erfordert rund 10 Jahre früher eine Wurzelfüllung als die schonende Methode (DOI: 10.1177/0022034513500792). Demnach ist die partielle Resektion der Zahnfäule besser für den Patienten und gleichzeitig kostensparend für das Gesundheits-System.

Die Debatte der Gegner und Befürworter der Substanz-Schonung wird wohl noch andauern. Die konservativen Anhänger des alten Dogmas fordern noch mehr wissenschaftliche Belege, bevor sie sich überzeugen lassen.

Die Wurzelbehandlung

Ist der zugehörige Nerv in Mitleidenschaft gezogen, wird dieser vor einer Füllung in der Regel behandelt (Zahnwurzelbehandlung). Diese „Wurzelbehandlung“ sehe ich als sehr kritisch. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Wurzelbehandelte Zähne sind ein Problem.

Danach erfolgt die Füllung mit unterschiedlichen Substanzen wie zum Beispiel Amalgam (zum Glück nur noch selten), Kunststoff, Keramik oder Gold. Im schlimmsten Fall muss der Zahn extrahiert (gezogen) werden, hier bietet sich anschließend der Ersatz an oder es verbleibt eine Lücke (die im hinteren Bereich meist kaum zu sehen ist). Zudem erhält der Betroffene eine Schulung zur Kariesprophylaxe (ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Neutralisierung von Säuren, Verzicht auf Zucker, regelmäßige Zahnpflege).

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Häufig wird auch die Fluoridierung empfohlen. Mehr dazu lesen Sie im Artikel: Karies und Fluor.

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Karies natürlich behandeln

Wohl kaum jemand hat keine Angst vor dem Zahnarzt. Trotz Betäubungsspritze ist das Bohren eine Qual und fügt dem Zahn auch Schaden zu. Denn um die kariösen Bereiche vollständig zu beseitigen, muss der Zahnarzt immer auch gesunde Substanz entfernen. Das scheint immer noch besser zu sein, als den Zahn dem kompletten Verfall preiszugeben. Nun hören wir den Zahnarzt schon sein ewiges Credo verkünden: „Ein sauberer Zahn wird nicht krank!“

Aber hat man Ihnen jemals gesagt: „Karies ist heilbar“?

Mit Heilung meine ich natürlich nicht, dass die nach dem Ausbohren entstandene Höhle mit Amalgam gestopft wird. Denn auch das sollte möglichst vermieden werden. Amalgam enthält neben Zink und Kupfer auch das Schwermetall Quecksilber.

Durch feinsten mechanischen Abrieb gelangen zwar nur geringe Mengen der toxischen Elemente in den Körper, das jedoch über Jahrzehnte hinweg. Und Quecksilber ist schon in kleinen Dosen stark giftig.

Neben einer Intoxikation (=Vergiftung) könnte das Schwermetall auch Allergien zur Folge haben, weswegen die Risiken durch Amalgam seit Langem schon in der Diskussion stehen. Wenn der Zahnarzt Amalgam-Füllungen entfernt, muss er die Reste als Gefahrstoffe entsorgen. Das schreibt derselbe Gesetzgeber vor, der die Metallplomben für harmlos hält.

Ist unser Mund denn eine Sondermülldeponie?

Ausführlicher gehe ich auf die Sache mit dem Amalgam in meinem Beitrag: Amalgam: Ausleitung, Entgiftung und Sanierung, ein. Dort beschreibe ich auch, wie Amalgam entfernt werden sollte und wie man versuchen kann, Quecksilber aus dem Körper wieder auszuleiten.

Doch auch Kunststofffüllungen könnten eine Gefahr für die Gesundheit darstellen: Sie sondern Bisphenol A ab. Die organische Verbindung steht im Ruf, einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit auszuüben.

Naturheilkunde und Naturheilverfahren

Bleibt die Frage nach der „natürlichen Heilung“ der Karies, also einem Prozess, bei dem der Zahn sich regeneriert, ohne dass intakte Substanz geopfert werden muss. Was für viele fantastisch und unglaublich klingt, ist tatsächlich möglich:

Die Heilung kann auf natürliche Weise funktionieren. Denn die Zahnoberfläche kann Mineralien einlagern, wenn diese in ausreichenden Mengen zugeführt werden. Beim Vorgang der Remineralisierung spielen vor allem Calcium und Flour eine entscheidende Rolle. Von den flouridierten Präparaten wie Gels oder auch Zahnpasta rate ich allerdings ab.

Zur Sache mit dem Fluor / Fluorid habe ich schon eine ganze Reihe von Beiträgen veröffentlicht:

Besser wären Vollkornprodukte, die reich an Mineralien sind und zum fleißigen Kauen anregen. Das wiederum fördert den Speichelfluss. Und das körpereigene Sekret enthält Stoffe, die der Selbstheilung von Karies dienen und die Zahnoberfläche stärken.

Beinwell ist ein altes Naturheilmittel, das ebenfalls den Aufbau der Zahnsubstanz unterstützen soll. Das heimische Raublattgewächs ist weit verbreitet und kann sogar selbst gesammelt werden. Aus den Wurzeln des Krautes lässt sich in pulverisierter Form oder püriert eine Mundspülung zubereiten, die zur Behandlung von Karies empfohlen wird.

Voraussetzung für eine natürliche Heilung

Eines setzt die natürliche Heilung von Karies jedoch voraus: Der Zersetzungsprozess darf noch nicht so weit fortgeschritten sein, dass das Enamelum (Zahnschmelz) bereits durchdrungen ist. Hat sich der Karies schon bis ins Dentin gefressen, ist es für konservative Methoden zu spät!

Dann haben Sie zu wenig für die Prophylaxe getan. Dazu gehört das dreimal tägliche Zähneputzen nach den Mahlzeiten. Viele Menschen vergessen dabei die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder speziellen Kleinbürsten. Eine Neuentwicklung ist Zahnpasta mit speziellen Milchsäurebakterien (Hier: Lactobacillus paracasei). Diese Mikroben haben die Fähigkeit, die Streptokokken auf direktem Wege zu vernichten.

Von den sogenannten Zahnpflegekaugummis halte ich nichts. Die enthalten Süßstoffe und was ich dazu sage finden Sie hier: Ungesunde Süßstoffe mit Nebenwirkungen.

Mundspülungen?

Einige „Experten“ raten zu den desinfizierenden Mundspülungen. Als „natürlich“ würde ich diese Chemie-Cocktails keinesfalls bezeichnen. Natürlich habe ich auch dazu einen weiteren Beitrag: Mundspülungen werden mit Mundkrebs in Verbindung gebracht.

Zu den besonders riskanten Chemikalien in Mundwassern zählt das umstrittene Triclosan – das übrigens auch in den meisten Zahncremes enthalten ist. Das Biozid ist krebserregend und führt zu Muskelschwäche, hormonellen Irritationen, Leberschäden und Allergien. Bakterien, die mit Triclosan in Kontakt kommen, können resistent gegen Tetracyline (Antibiotika) werden. In der Umwelt entstehen aus Triclosan unter Sonnenlichteinwirkung sogar Dioxine. Wenn Sie eine Zahnpasta oder eine Mundspülung kaufen, sollten Sie darauf achten, dass diese Chemikalie dort nicht enthalten ist!

Viel sinnvoller ist es, im Mund für ein basisches Milieu zu sorgen. Damit meine ich jetzt nicht, nach jedem Stück Obst den Mund mit Wasser auszuspülen (was manchmal tatsächlich empfohlen wird), sondern gleich die Ernährung so umzustellen, dass der Körper auch „basischer“ wird. Das Ganze hat natürlich mit dem Thema Übersäuerung zu tun.

Den Streptokokken liefern Sie mit Industriezucker den besten Nährstoff, den sie brauchen. Daher essen Sie Süßigkeiten und Lebensmittel mit verstecktem Zucker nur sparsam.

Manche Naturheilkundler bringen Karies auch mit anderen Körperorganen in Zusammenhang: Jeder Zahn ist mit einem Wirbel in der Wirbelsäule verbunden und jeder Wirbel hat engen Kontakt zu einem Organ oder einer Drüse. Wenn ein Zahn nun Karies entwickelt, kann es sich lohnen, sich auch das dazugehörige Organ einmal genauer anzuschauen.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Die im Folgenden vorgestellten Verfahren können infrage kommen, um ein erneutes Auftreten von Karies zu verhindern. Eine ausgeprägte Karies sollten Sie stets von einem Zahnarzt Ihres Vertrauens behandeln lassen.

Ernährung

Meiden Sie Zucker. Die Bakterien leben von Zucker. Alle Zuckerarten sind schädlich, am schädlichsten jedoch ist Saccharose (raffinierter Kristallzucker).

Kalzium wiederum stärkt die Zähne. Kalziumreiche Lebensmittel wie Sesam, Brokkoli, Kefir oder Algen können deshalb zur Kariesprophylaxe beitragen.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Folgende Urtinkturen können als Mischung hilfreich sein: Je 20 ml SalbeiKamille, Zinnkraut, Sonnenhut und Pappel. Zur Geschmacksverbesserung lassen Sie noch 10 Tropfen Pfefferminzöl dazugeben. Von dieser Mischung geben Sie 15-25 Tropfen in etwas Wasser und spülen den Mund 3 mal täglich damit.

Homöopathie

allgemein: Calcium fluoratum D 6/D 12
Silicea D 6/D 12

wenn Zähne schwarz werden: Kreosotum D 4

bei Zahnschmerzen: Plantago major D 2

bei geschwollenem Zahnfleisch und Schmerzen: Mecurius solubilis Hahnemanni D 6/D 12

Orthomolekular-Medizin

Empfohlene Tagesdosis für Kinder:

Kalzium: 200-400 mg, besonders wichtig in den ersten acht Lebensjahren, wenn die Zähne aufgebaut und mineralisiert werden.

Auch an Vitamin D und Vitamin C sollte gedacht werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen, aber das hatte ich ja bereits weiter oben erwähnt.

Sonstiges

Mein Kollege, der Schweizer Autor Hermann Kaufmann, hat vor einigen Jahren sämtliche Zahnpasten, Mundwässer und dergleichen weggeworfen. Heute sagt er:

„Zum Putzen nehme ich Meersalz auf die Bürste, beginne sacht zu bürsten, bis das Salz sich aufgelöst hat. Zahnseide und eine Munddusche entfernen die Speisereste. Nach dem Bürsten wird der Mund mit einer Natronlauge (1 TL auf 2 dl Wasser) gespült. Das sorgt für ein basisches Milieu im Mund und verhindert Bakterienwachstum und Zahnsteinbildung. Seither gehe ich nur noch einmal jährlich zur DH (Dental- Hygienistin = Zahnkosmetikerin). Früher waren halbjährliche Besuche nötig. Eine zahnärztliche Intervention liegt gut 10 Jahre zurück. Gespart auf allen Linien!“

Wer mag, kann sich auch eine eigene, natürliche Mundspülung aus ätherischen Ölen herstellen. Mischen Sie folgende Zutaten:

  • 100 ml Mineralwasser
  • 40 Tropfen Likör
  • 10 Tropfen Minzöl
  • 3 Tropfen Nelkenöl
  • 3 Tropfen Teebaumöl
  • 3 Tropfen Thymianöl

1 Tropfen Zimtöl

Schütteln Sie die Flüssigkeit gründlich und bewahren Sie sie an einem trockenen und kühlen Ort auf. Wichtig ist, dass Sie nur echte, natürliche ätherische Öle verwenden!

Probieren Sie es aus. Studien zeigen auch, dass Öle besser gegen Karies helfen, als Zahnpaste.

Beitragsbild:123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.12.2017 aktualisiert.