Eine uralte Heilmethode sind Wickel und Auflagen, die viel häufiger angewendet werden sollten. Sie sind günstig und sehr effizient und helfen gegen viele Arten von Krankheiten. Und das ohne Nebenwirkungen.

Wickel können viele Krankheiten und Beschwerden positiv beeinflussen. Das geschieht vor allem über die Beeinflussung der Durchblutung. Je nachdem, welche Technik angewandt wird und wie lange der Wickel auf dem Körper bleibt, treten verschiedene Wirkungen ein:

Der Wickel kann Wärme entziehen und dadurch die Gefäße verengen, was zu einer Durchblutungsverminderung führt. Er kann aber auch Wärme zuführen (oder bestimmte Kältereize setzen) und dadurch die Durchblutung steigern. Außerdem führen Wickel dem Körper heilkräftige Mittel zu oder leiten schädliche Substanzen über die Haut aus.

Der Vorteil von Wickeln

Wasser leitet Temperaturen viel stärker als Luft. Deshalb ist die Wärme- oder Kältewirkung bei feuchter Haut und feuchten Wickeln viel größer als bei einer trockenen Wärme- oder Kälteanwendung.

Durchblutungssteigerung durch warme Wickel

Wärme spielt bei der Heilung vieler Krankheiten eine große Rolle. Sie hängt eng mit Gefühlen wie Geborgenheit und Wohlbefinden zusammen. Körperlich bedeutet Wärme eine gute Durchblutung.

Gewebe, das gut durchblutet ist, erhält über das Blut viel Sauerstoff und ausreichende Nährstoffe. Außerdem werden Abbau- und Schadstoffe schneller abtransportiert.

Eine Durchblutungssteigerung sorgt also für eine bessere Versorgung und stärkere Entgiftung der betroffenen Organe, was bei vielen Krankheiten schon für eine Verbesserung oder ein Verschwinden der Probleme sorgen kann. Ein warmer Wickel steigert die Reinigung aber noch auf anderem Weg: Er regt die Schweißproduktion an.

Beim Schwitzen kann die Haut viele Giftstoffe loswerden. Verkrampfte Muskeln reagieren auf Wärme mit Entspannung, wodurch verspannungsbedingte Schmerzen nachlassen.

Durchblutungsreduzierung durch kalte Wickel

Bei manchen Beschwerden, zum Beispiel bei Fieber, Entzündungen oder Brandverletzungen, sollte die Durchblutung jedoch nicht weiter angeregt werden. Jetzt geht es darum, dem Körper beziehungsweise dem betroffenen Organ Wärme zu entziehen und die Durchblutung zu reduzieren. So gehen Schwellungen zurück, Entzündungen können abklingen und entzündungsbedingte Schmerzen lassen nach. Bei hochbetagten oder sehr erschöpften Patienten sollten allerdings keine kühlenden Wickel angewendet werden.

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Als Faustformel gilt:

Kalte Wickel werden angelegt, wenn Wärme entzogen werden soll, zum Beispiel bei einer akuten Entzündung oder Fieber.

Warme Wickel hingegen helfen, wenn Wärme (Energie) zugeführt werden soll, zum Beispiel bei Verkrampfungen, Verspannungen oder auch Koliken.

Bildquelle: fotolia.com – britta60

Anwendung

Kalte Wickel werden nur auf warmem Körper angewendet. Wenn Sie dem Wasser etwas Salz oder Essig (2 – 3 EL pro Liter) zugeben, wird der Wickel als nicht so unangenehm empfunden. Der feuchtnasse Wickel oder die Auflage wird etwa 20 bis 30 Minuten aufgelegt und dann erneuert.

Warme Wickel bleiben so lange liegen, bis sie abgekühlt sind und werden dann eventuell erneuert. Seien Sie vorsichtig mit der Wärme, um Verbrühungen zu vermeiden.

Ein Wickel oder eine Auflage besteht in der Regel aus drei Schichten:

1. Dem Innentuch aus Leinen. Es liegt direkt auf der Haut, wird nass (kalt oder heiß) aufgelegt.

2. Dem Zwischentuch aus Baumwolle. Dieses Zwischentuch sollte etwas breiter sein als das Decktuch.

3. Dem Decktuch aus Wolle. Es hält Kälte oder Wärme zusammen.

Wickel mit Wirksubstanzen

Die Kälte und Wärme alleine kann schon eine sehr große Wirkung haben. Bestimmte Substanzen wie Quark, Senf oder Salz können diese aber noch verstärken:

Heublumenwickel

Ein Leinensäckchen mit Heublumen wird im Wasserdampf erhitzt, in ein Frottiertuch eingewickelt und aufgelegt. Das Säckchen ist sehr heiß, also Vorsicht vor Verbrennungen!

Anwendung bei Koliken, schmerzhafter Menstruation, ArthroseBronchitis und Verspannungen. Rückenschmerzen sind oft ein Zeichen von Energiefülle. Sobald Sie bei Rückenschmerzen ein unwohliges Gefühl haben, sofort die heiße Packung durch eine kühle ersetzen. Also Heublumenwickel nie auf akuten Entzündungen und offenen Wunden anwenden.

Kartoffelwickel

Die Kartoffeln in der Schale kochen, in ein Leinensäckchen füllen und zerdrücken. Diesen Kartoffelwickel müssen Sie sehr behutsam auflegen, er ist wegen des Wassers in der Kartoffel extrem heiß. Achten Sie darauf, dass dieser Wickel nicht auf Krampfadern zu liegen kommt, das könnte sehr unangenehm werden. Anwendung bei: rheumatischen Leiden, VerspannungenBlasenproblemenGelenkbeschwerden und Husten.

Kirschkernkissen

So, jetzt aber zum Kirschkernkissen: Ein bewährtes Hausmittel aus Großmutters Schatzkiste. Doch was macht die Kissen mit den holzigen Steinobstsamen so unschlagbar, wenn es um wohlige und heilsame Wärme geht?

Kohlwickel

Möglichst Bio-Kraut nehmen, die äußeren Blätter wegwerfen.Dann einige Blätter nehmen und das harte, mittlere Teil aus den Blättern herausschneiden. Dann die Blätter zwischen Leinen (altes Leinentuch oder Geschirrtuch -es sollte verwaschen und weich sein, aber ohne Weichspüler oder synthetische Duftstoffe) legen und so lange mit einem Wellholz oder mit einer Flasche walken, bis Saft austritt.

Danach legen Sieden Kohlwickel im gewünschten Bereich auf und packen das Ganze schön zu. Anwendung bei chronischen Entzündungenoffenem BeinQuetschungenBronchitits.

Körnerkissen

Bei vielen körperlichen Beschwerden hilft Wärmezufuhr. Jeder kann diese physiotherapeutische Maßnahme selbst anwenden und dafür verschiedene Methoden wählen. Eine traditionelle Technik ist das altbewährte Körnerkissen.

Leberwickel

Die Leber gehört zu den größten Organen und ist das zentrale Element unseres gesamten Stoffwechsels. Sie produziert Hormone und Galle, speichert Eisen und Zucker, trägt zum Immunsystem bei und ist vor allem für die Entgiftung des Körpers zuständig. Mehr als genug Gründe, ihr hin und wieder etwas Gutes zu tun! Der Leberwickel ist eine einfache Anwendung, die der Leber und dem ganzen Körper wohltut.

Heilerde-Wickel

Ein bis zwei Esslöffel Heilerde mit warmem Wasser anrühren, recht dick auftragen und mit Wolltuch einpacken. Die Heilerdewickel bei Rheumatismus und Akne, eventuell auch Verstauchungen und Prellungen anwenden.

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Quarkwickel

Speisequark dick auf ein Leinentuch auftragen. Mit Frottier- und Wolltuch abdecken. Wenn der Quark trocken ist, den Quarkwickel erneuern. Dieser Wickel kühlt angenehm, deshalb ister meist bei allen Entzündungen (vor allem Arthritis) angezeigt.

Retterspitz

Als traditionelles Arzneimittel, das gegen zahlreiche unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt wird, hat sich Retterspitz innerhalb der Naturheilkunde seit Jahren bewährt. Retterspitz gibt es als Fertigmischung in der Apotheke. Mehr Informationen zum Retterspitz finden Sie in meinem Beitrag: Retterspitz.

Senfwickel/Senfauflage

Senfmehl erhalten Sie in der Drogerie oder Apotheke. Nehmen Sie davoneinen Esslöffel und rühren Sie es mit einem Liter heissem Wasser an. Das Leinentuch darin nass machen und leicht auswringen.

Auflegen, mit Frottiertuch abdecken und mit dem Wolltuch warm halten. Nach 15 Minuten entfernen Sie den Wickel und reiben die Stelle leicht mit Johanniskrautöl ein.

Achtung: Je nach Menge des Senfmehls entsteht eine intensive Rötung des Hautbereichs, der in gewisser Weise auch erwünscht ist. Keinesfalls den Senfbrei direkt auf die Haut auftragen. Anwendung vor allem bei Bronchitits oder Bandscheibenproblemen.

Oxalis Wickel

Bei kolikartigen Schmerzen kann ein Oxalis Wickel Erleichterung bringen. Empfehlenswert sind die Oxalis Wickel vor allem bei krampfartigen unspezifischen Bauchschmerzen, die auch eine seelische Ursache haben können.

Zwiebelwickel

Rohe Zwiebeln werden fein gehackt und in einem Leinensack aufgelegt. Mit einem warmen Tuch einpacken. Nach 15 Minuten entfernen und mit Johanniskrautöl einreiben. Anwendung bei Nierenleiden (in der Nierengegend auflegen), Kopfschmerzen (im Nacken auflegen), Husten und Schnupfen (auf der Brust auflegen).

Zitronenwickel

Bei Husten, Bronchitis und sogar Lungenentzündung können Zitronenwickel im Brustbereich den Heilungsprozess unterstützen, da sie die gesamten Atemwege beeinflussen.

Salzwickel

Eine Handvoll Salz wird in der Bratpfanne erhitzt. In einem Leinensäckchen wird das Salz dann aufgelegt. Vorsicht, es ist extrem heiß! Mit Frottiertuch und Wolltuch einpacken. Anwendung bei Husten und Schnupfen (auf der Brust).

Ingwerwickel

Zwei Teelöffel Ingwer-Pulver in einen halben Liter heißes Wasser einrühren. Ein Kompressentuch darin tränken, leicht auswringen und auf die Haut legen (Achtung: heiß!). Mit einer Wärmeflasche (auf keinen Fall ein Heizkissen verwenden!) etwa eine Stunde lang warm halten.

Der Öl – Salztest

Massieren Sie ein erstklassiges Olivenöl während 2 Minuten am schmerzenden Gelenk ein. Danach entfernen Sie das restliche Öl mit einem Tuch. Tragen Sie nun feines Meersalz auf die Stelle auf und reiben es für 5 – 10 Sekunden ein. Wenn nach etwa 15 Minuten die Stelle rot wird, können Sie davon ausgehen, dass sich darunter ein Giftherd (Ablagerungen etc.) befindet. In diesem Falle machen Sie einen Kohlwickel (siehe oben). Es kann bis zu drei Wochen dauern, bis das Gelenk wieder “sauber” ist.

Zwiebelsäckchen

Bei Mittelohrentzündung können diese Wirkstoffe gute Dienste leisten. Dazu fertigen Sie ein Zwiebelsäckchen an.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.4.2016 aktualisiert.

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