Der deutsche Mediziner Hans-Heinrich Reckeweg entwickelte um 1948 die Theorie der Homotoxikologie. Er sah hier eine Verbindung zwischen Homöopathie und wissenschaftlich anerkannter Medizin.
Die 6-Phasen-Tabelle nach Reckeweg
Reckeweg baute dabei auf dem Grundsatz auf, dass sich der menschliche Organismus in einem Fließgleichgewicht befindet. Sobald aber für den Menschen schädliche Stoffe in den Körper eindringen oder durch den eigenen Stoffwechsel gebildet werden, kann das Gleichgewicht gestört werden. Der Körper versucht, gegen diese Giftstoffe – Reckeweg nannte sie Homotoxine – anzukämpfen.
So sind alle Krankheiten und die damit verbundenen Symptome auf diese für den Menschen schädlichen Homotoxine zurückzuführen.
Um seine Theorie zu verdeutlichen, schuf der Mediziner ein Modell, nach dem der menschliche Körper mit unterschiedlichen Abwehrmechanismen und Zellgruppen gegen diese Toxine vorgeht.
Folgende Abbildung soll dies verdeutlichen:
Abb.1: Die Tabelle der Homotoxikosen in gekürzter Form. Diese Tabelle ist auf dem Stand von 1974 und wurde im Buch: Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, Homotoxikologie, Aurelia Verlag, Seite 59 veröffentlicht.
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Das 6-Phasen-Modell unterteilt die Krankheiten und Abwehrreaktion gegen die Homotoxine in sechs verschiedene Phasen:
Phase 1: Exkretionsphase
umfasst die Exkretion im Allgemeinen. Hier scheidet der Körper die Homotoxine auf natürlichem Wege aus. Harnbildung, Magen-Darm-Säfte, aber auch Schweiß, Tränen und Speichel bringen den Körper durch die Abgabe der Giftstoffe wieder ins Gleichgewicht.
Phase 2: Reaktionsphase
bezeichnet das Modell als Reaktion. Es sind leichtere Symptome bemerkbar, die darauf abzielen, den Körper zu entgiften. Als Beispiele bilden die Zellen Ödeme oder Furunkel, aber auch die meisten Entzündungsreaktionen unterschiedlicher Organe lassen sich in diese Phase einteilen.
Phase 3: Depositionsphase
ist die Depositionsphase. Dies bedeutet, dass es zu einer Ablagerung der Schadstoffe kommt. Warzen, Rheuma und Gicht gehören ebenso in diese Phase wie Fettleibigkeit (Adipositas), Zysten oder Lymphdrüsenschwellungen.
Während dieser drei ersten Phasen sind die Zellen und Gewebe in der Lage, den Körper zurück in das Gleichgewicht zu führen. Denn an dem Heilungsprozess sind vor allem körpereigene Stoffe beteiligt, die im Blutserum gelöst vorliegen und von hier aus die ebenfalls im Blutkreislauf zirkulierenden Giftstoffe bekämpfen können.
Anders sieht dies in den Phasen 4 bis 6 aus. Denn hier werden zunehmend die Zellen selber durch die Gifte zerstört. Und auch der Stofftransport von den Blutgefäßen zu den einzelnen Zellen ist nur noch eingeschränkt möglich, sobald das Bindegewebe von den Giftstoffen zu stark beeinträchtigt wird. Es sind so viele Homotoxine vorhanden, dass der Körper es nicht mehr oder nur schwerlich schafft, sie zu bekämpfen.
Phase 4: Imprägnationsphase
etwa dringen die Homotoxine in die Zellen ein (Imprägnation) und lösen dadurch beispielsweise Asthma oder Migränereaktionen aus.
Phase 5: Degenerationsphase
zeichnet sich durch eine Veränderung der Zellen mit eingeschränkter Funktion (Degeneration) aus, die durch zu viele Homotoxine geschädigt werden. Diabetes mellitus, aber auch die Parkinson-Krankheit gehören in diese Phase.
Phase 6: Neoplasmaphase
bildet der Körper neues Gewebe (Neoplasma) als Reaktion auf die starke Schädigung der Zellen. Dies können Tumoren und Krebsgeschwüre verschiedenster Organe sein.
Die Trennung nach Zellgruppen
Um die unüberschaubare Anzahl der körpereigenen Reaktionen auf Homotoxine besser einzuteilen, trennt Reckeweg die Abwehrsysteme nach den Zellgruppen, aus denen sie während der frühen Embryonalentwicklung entstehen. Das Ektoderm beispielsweise umfasst die Hautzellen, die Sinnesorgane und das Nervensystem, während das Entoderm den Verdauungstrakt, die Lunge, aber auch Leber, Schilddrüse und Harnblase bildet.
Innere Geschlechtsorgane, Milz und Nieren hingegen gehen aus dem mittleren Keimblatt (dem Mesoderm) hervor. Mesenchymzellen sind solche, die während der Embryonalentwicklung aus den drei Keimblättern – vor allem aus dem Mesoderm – auswandern, um dann Knochen, Muskulatur oder Blutgefäße zu bilden.
Während die Phasen von links nach rechts einen Anstieg der Homotoxinbelastung des Körpers anzeigen, so ist auch von oben nach unten eine stärkere Schädigung zu beobachten, was bedeutet, dass Mesenchymschäden oft schwerwiegender sind als beispielsweise Krankheiten, die das Ektoderm betreffen.
Progressive Vikariation: Unterdrückung akuter Krankheiten
Reckeweg geht weiterhin davon aus, dass die zellulären Phasen 4 bis 6 oft auf eine Unterdrückung akuter Krankheiten zurückzuführen sind. So sieht er zum Beispiel in vielen Medikamenten (wie Antibiotika oder Rheumamitteln) Störfaktoren, die die körpereigenen Abwehrmechanismen und Enzymsysteme für immer blockieren. Auch hieraus kann sich eine Verschiebung in eine der Phasen 4 bis 6 oder in ein anderes Keimblatt ergeben. Reckeweg bezeichnet diesen Vorgang als progressive Vikariation.
Das Gegenteil ist der Fall (=Heilung), wenn beispielsweise durch die gegen die Homotoxine entwickelten Präparate eine Verschiebung wieder in die Phasen 1 bis 3 stattfindet. Diese “regressive Vikariation”, wie Reckeweg das nannte, führt wieder zu der nötigen Entgiftung des Körpers durch Exkretion (=Ausscheidung). Die Antihomotoxika genannten homöopathischen Arzneimittel sollen die Entgiftung des Körpers unterstützen und dabei die von Reckenweg benannten fünf großen Abwehrsysteme des Körpers anregen.
So unterstützen sie die Zellschicht der Blut- und Lymphgefäße, die Hormonwirkung verschiedener Drüsen, die Reflexe der Nerven und die Entgiftungsfunktion von Leber und Bindegewebe.
Fazit
Die klassische Medizin (und die meisten Menschen) haben in weiten Teilen bis heute noch nicht “begriffen”, wie Heilung verläuft. Fälschlicherweise wird angenommen, dass das Verschwinden eines Symptoms bereits die Heilung sei – ein großer Irrtum!
Eine ursächliche Heilung kann nur im Einklang mit den Naturgesetzen erfolgen.
Und genau hier hat zum Beispiel die Homöopathie ihren Platz, denn das Naturgesetz lautet: Ähnliches heilt Ähnliches.
Die klassische Medizin verfolgt immer noch das Contraria-Prinzip: Das gegensätzliche Mittel soll helfen. Tut es auch, aber es stellt nur Symptome ab und sorgt so für eine Verschiebung in der Tabelle nach RECHTS, Heilung mit Naturmitteln (inkl. Homöopathika) sorgt für eine Ausheilung (Verschiebung nach LINKS).
Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.3.2021 aktualisiert.