Bei organischen sowie bei muskulären Beschwerden können auch Wirbelverschiebungen oder auch Wirbelsäulenblockierungen die Ursache sein. Doch auch umgekehrt können etliche Erkrankungen die Wirbelsäule beeinträchtigen. Es besteht also ein wechselseitiger Zusammenhang zwischen der Wirbelsäule und anderen Strukturen.

Die meisten Verschiebungen sind so “dezent”, dass diese auf Röntgenbildern nicht sichtbar werden. Die Nerven aber, die zwischen den Wirbelkörpern den Wirbelkanal verlassen, können dennoch irritiert sein.

Befehle vom Gehirn zum Organ gehen dann vielleicht nicht zu 100 % durch, die Rückmeldung allerdings auch nicht. Mit den Jahren können somit sogar organische Schäden verursacht werden. Es kann auch dazu kommen, dass “Quatsch” noch oben gemeldet wird.

Es wäre also sinnvoll, bei Beschwerden, die sich einfach nicht bessern wollen, einmal die Wirbelsäule zu betrachten. Am besten versteht dies jemand, der die Ausbildung als Chiropraktor (Chiropraktiker), Osteopath oder in manueller Medizin hat.

Diese Fachleute können erkennen auch, ob die Störungen innerhalb der Wirbelsäule ihrerseits ihren Ursprung in anderen Körper-Regionen haben. Häufig vorkommend, aber oft vergessen, sind Ungleichgewichte im muskuloskelletalen System, die langfristig einen Wirbelsäulen-Defekt heraufbeschwören können.

Vernachlässigt werden hier gerade die Faszien (Bindegewebshüllen der Muskeln), die das Rückgrat beeinträchtigen können, auch wenn sie gar nicht in unmittelbarer Nähe zur Wirbelsäule liegen. Bewegungsmangel und sitzende Lebensweise tragen regelmäßig zu Rücken-Problemen bei, wenn sie nicht sogar die Hauptursache darstellen.

Die Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder des gesamten Körpers bilden ein Gefüge, in dem Zug und Druck gleichmäßig austariert sein müssen. Nur so ist der muskuloskelletale Apparat in der Balance und kann störungs- und schmerzfrei arbeiten.

Kleinste Verschiebungen können Auswirkungen auf alle anderen Teile des Gefüges zeitigen. Die Rede ist hier von einer „systemischen Störung“, die den Selbstheilungskräften des Körpers im Wege stehen kann.

Stellen Sie sich vor, ein Beuger ist stärker als sein korrespondierender Strecker. Dadurch entsteht ein einseitiger Zug, der sich in dem zusammenhängenden System fortsetzt. Das verdeutlicht diese Grafik, die ein einfaches Modell des musuloskelletalen Apparates zeigt. Die roten Stäbe stehen für Knochen und die dazwischen inserierten Gummibänder für die Muskeln. In der Darstellung herrschen optimal ausbalancierte Verhältnisse:

Schmerzen an der Lendenwirbelsäule sind das häufigste Problem

Schmerzen im unteren Lendenbereich (Lumbal-Region) haben oft ihre Ursache in Dysbalancen im Subsystem von Zwerchfell, Beckengürtel, Wirbelsäule und Schädel. So kann die Behandlung funktioneller Störungen des Kiefergelenkes lumbale Rückenbeschwerden langfristig lindern, während eine Intervention im Schmerzbereich keine dauerhafte Besserung bringt.

Die Therapie sollte daher nicht nur (aber auch) direkt an der Lendenwirbelsäule ansetzen, sondern auch an der Brust- und Halswirbelsäule, am Kreuzbein, Zwerchfell, den Schultern und am Kiefergelenk. Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Organsystemen zeigt diese Grafik:

Ein anderes Beispiel dafür, wie Schmerzen an der Lendenwirbelsäule entstehen können, sind chronisch verspannte Oberschenkelmuskeln. Das Phänomen tritt durch zu langes Sitzen auf, aber auch durch Druck auf ein Ganglion zwischen Oberschenkelmuskel und Dickdarm. Wenn der Nervenknoten durch einen verhärteten Dickdarm (schlechte Ernährung!) auf diese Weise beeinträchtigt ist, kommt es zur reflektorisch induzierten Anspannung des Oberschenkelmuskels und sogar der tiefen Bauchmuskulatur.

Der zu hohe Tonus des hinteren Oberschenkelmuskels fixiert auch das Becken und das Kreuzbein. Der Halte-Apparat der Wirbelsäule kann den Bewegungen nicht mehr folgen, die durch die Zwerchfellatmung entstehen. Dann geraten auch die Gesäßmuskeln, die Kreuzbeinbänder sowie die tiefe Hüft- und Beckenbodenmuskulatur unter Druck. Darunter leidet dann der Ischiasnerv, Wirbel verrutschen und der Bandscheibenvorfall ist nicht weit.

So können systemische Störungen verlaufen, die auch zu Nacken-, Knie- und Schulter- sowie Leibschmerzen führen. Das Hormonsystem, Gehirn und die inneren Organe stehen ebenfalls in Wechselwirkungen mit systemischen Irritationen. Deswegen sind Schmerzen an der Wirbelsäule wie die häufige Lumbal-Problematik oft verbunden mit Beschwerden, die zunächst gar nicht damit in Zusammenhang gebracht werden.

Dazu gehören Abgeschlagenheit, Gedächtnisschwäche, Depressionen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübungen, Blasen- und Darmentleerungsstörungen sowie Atemnot und Potenzprobleme.

In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Übersicht, mit welchen Organen, beziehungsweise welchen Beschwerden welcher Wirbel in Beziehung stehen kann.

C steht für cervical oder die Halswirbel betreffend, Th ist die Abkürzung für thoracal und bezeichnet die Brustwirbel und die L steht für lumbal und benennt die Lendenwirbel.

Übersicht

C1

Organe/Ursprung: Blutversorgung von Kopf, Hypophyse, Kopfhaut, Gesichtsknochen, Gehirn, Innen- und Mittelohr, sympathisches Nervensystem

Beschwerden: KopfschmerzenNervositätSchlaflosigkeit, Kopfgrippe, BluthochdruckMigräne, Nervenzusammenbruch, Gedächtnisschwund, chronische MüdigkeitSchwindelEpilepsie

C2

Organe/Ursprung: Augen, Sehnerven, Hörnerven, Nebenhöhlen, Mastoid-Knochen, Zunge, Stirn

Beschwerden: NebenhöhlenbeschwerdenAllergie, Schielen, Taubheit, AugenleidenOhrenschmerzen, Ohnmachtsanfälle, bestimmte Arten von Blindheit, Gehörstörungen

C3

Organe/Ursprung: Wangen, Ohrmuscheln, Gesichtsknochen, Zähne, Facialis-Nerv

Beschwerden: Neuralgien, Neuritis, Akne oder Pickel, Ekzeme, Trigeminusneuralgie

C4

Organe/Ursprung: Nase, Lippen, Mund, Eustachische Röhre (Ohrtrompete)

Beschwerden: Heuschnupfen, Katarrh, Gehörverlust, Polypen, Trigeminusneuralgie

C5

Organe/Ursprung: Stimmbänder, Nacken-/Halsdrüsen, Rachen

Beschwerden: KehlkopfentzündungHeiserkeit, Halsschmerzen

C6

Organe/Ursprung: Nackenmuskulatur, Schultern, Mandeln

Beschwerden: Genickstarre, Oberarmschmerzen, Mandelentzündung, Keuchhusten, Krupp-Husten

C7

Organe/Ursprung: Schilddrüse, Schulter-Schleimbeutel, Ellbogen

Beschwerden: SchleimbeutelentzündungErkältungen, Schilddrüsenerkrankungen (SchildrüsenüberfunktionSchilddrüsenunterfunktion)

Th1

Organe/Ursprung: Unterarme, Handgelenke, Hände, Finger, Speiseröhre, Luftröhre

Beschwerden: AsthmaHustenAtembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schmerzen in Unterarmen und Händen

Th2

Organe/Ursprung: Herz einschließlich seiner Klappen und Umhüllung, Herzkranzgefässe

Beschwerden: Funktionelle Herzbeschwerden und gewisse Brustleiden

Th3

Organe/Ursprung: Lungen, Bronchien, Rippenfell, Brustkorb, Brüste

Beschwerden: Bronchitis, Rippenfellentzündung, Lungenentzündung, Grippe

Th4

Organe/Ursprung: Gallenblase, Gallengänge

Beschwerden: Gallenblaseprobleme, Gelbsucht, Gürtelrose

Th5

Organe/Ursprung: Leber, Solarplexus, Blut

Beschwerden: LeberschwächeFieberHypotonieAnämieKreislaufschwächeArthritis

Th6

Organe/Ursprung: Magen

Beschwerden: Magenbeschwerden (auch nervöser Art), VerdauungsstörungenSodbrennen

Th7

Organe/Ursprung: Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm (Duodenum)

Beschwerden: Geschwüre, Gastritis, Diabetes

Th8

Organe/Ursprung: Milz, Zwerchfell

Beschwerden: Abwehrschwäche

Th9

Organe/Ursprung: Nebennieren

Beschwerden: Allergien, Nesselausschläge, Müdigkeit

Th10

Organe/Ursprung: Nieren

Beschwerden: Nierenbeschwerden, NierenschwächeArteriosklerosechronische MüdigkeitNierenbeckenentzündung

Th11

Organe/Ursprung: Nieren, Harnleiter

Beschwerden: Hautkrankheiten wie Akne, Pickel, Ekzem oder Furunkel

Th12

Organe/Ursprung: Dünndarm, Lymphsystem, Eileiter, Blutkreislauf

Beschwerden: RheumatismusBlähungen, gewisse Arten der Sterilität

L1

Organe/Ursprung: Dickdarm, Leistenpforte

Beschwerden: Verstopfung, Colitis, Ruhr, Durchfall, manche Arten von Brüchen (Hernien)

L2

Organe/Ursprung: Blinddarm, Bauch, Oberschenkel, Appendix (Blinddarm)

Beschwerden: Krämpfe, AtembeschwerdenÜbersäuerungKrampfadern

L3

Organe/Ursprung: Geschlechtsorgane, Gebärmutter, Blase, Knie

Beschwerden: Blasenbeschwerdenaussetzende Regelblutungzu starke Menstruationzu schwache MenstruationFehlgeburtBettnässenImpotenzWechseljahrbeschwerdenviele Knieprobleme

L4

Organe/Ursprung: Prostata, Muskeln der unteren Rückenabschnitte, Ischias-Nerv

Beschwerden: Ischias, Hexenschuss, schwieriges, schmerzhaftes oder zu häufiges Harnlassen; Rückenbeschwerden

L5

Organe/Ursprung: Bein, Unterschenkel, Sprunggelenke, Füße

Beschwerden: Schlechte Durchblutung der Unterschenkel (Durchblutungsstörungen), geschwollene Knöchel, schwache Sprunggelenke und Fußgewölbe, kalte Füße, schwache Beine, Wadenkrämpfe

Kreuzbein

Organe/Ursprung: Hüfte, Gesäß

Beschwerden: Beschwerden im Bereich des ISG (RückenschmerzenHexenschuss), Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)

Steißbein

Organe/Ursprung: Enddarm, After

Beschwerden: HämorrhoidenAfterjucken, Schmerzen beim Sitzen am Steißbein

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.11.2023 aktualisiert.

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