Krankheiten/Beschwerden

Blutarmut: Arten – Symptome – Diagnose und Therapie einer Anämie

Eine Anämie (Blutarmut) liegt immer dann vor, wenn es durch eine verminderte Erythrozytenzahl oder einer gesenkten Hämoglobin-Konzentration (roter Blutfarbstoff, Bestandteil der Erythrozyten) zu einer Verminderung der Transportfähigkeit des Blutes von Sauerstoff kommt. Hierdurch entsteht eine Unterversorgung aller Organe mit Sauerstoff (Hypoxie = Sauerstoffarmut).

Hämoglobin gilt als Sauerstoff-Träger. Ein Molekül Hämoglobin kann im Normalfall vier Moleküle Sauerstoff transportieren. Dazu bedarf es einer physiologischen Menge im Blut, die bei Frauen zwischen 12,1 g / dl und 15 g / dl liegt und bei Männern Werte zwischen 12 und 16,6 g / dl aufweist.

Verschiedene Arten von Anämien

Je nach vorliegendem Mangel lassen sich Anämien u.a. nach:

  • Erythrozytenvolumen (mikro-, normo- und makrozytäres MCV = mittleres Zellvolumen) und nach
  • Hämoglobingehalt (hypo-, normo- und hyperchromes MCH = mittlerer Zellhämoglobingehalt) unterteilen.

Daneben unterscheidet man auch nach pathogenetischen Faktoren, wie:

  • Bildungsstörungen (z.B. Eisenmangelanämie, renale Anämie, Vitamin-B12-Mangelanämie, Leukämie),
  • gesteigertem Abbau (z.B. durch Autoimmunerkrankungen, Vergiftungen) und Anämien infolge von
  • Blutverlust (z.B. durch Magengeschwüre, Hämorrhoiden, Blasenkarzinom).

Mit einem Auftreten von über 80 Prozent ist die Eisenmangelanämie (auch sideropenische Anämie) die häufigste Form der Anämie. Sie entsteht u.a. durch ein Magengeschwür, durch Mangelernährung und im Rahmen einer Schwangerschaft.

Symptome einer Blutarmut

Zu den allgemeinen Symptomen zählen vor allem die körperliche Energielosigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindel, Atembeschwerden, Angina pectoris, eine blasse Haut (auch Finger- und Fußnägel scheinen weißlich), Tachykardie (durch ein gesteigertes Herzminutenvolumen) sowie Anzeichen einer Herzschwäche.

In seltenen Fällen kommt es zu einer Entzündung von Zunge oder Mundschleimhautentzündungen sowie Einrissen (Rhagaden) der Mundfalten.

Auch Magenprobleme und Darmbeschwerden, Koordinierungsstörungen und sogar Depressionen (oft auch als vegetative Dystonie diagnostiziert), eine ausbleibende Regelblutung und Schlafprobleme können auf eine Anämie hinweisen.

Diagnose einer Anämie

Die Diagnostik beschäftigt sich zuerst mit der Anamnese (Krankengeschichte). Aussagen über den Beginn der Symptome lassen erste Rückschlüsse auf bestimmte Formen einer Anämie zu (z.B. langsamer Verlauf über Wochen bei der Eisenmangelanämie).

Die körperliche Inspektion (Untersuchung) zeigt verschiedene Hautfärbungen: z.B. eine Gelbfärbung (Ikterus, v.a. bei einer Hämolyse) oder eine Graufärbung (bei renaler Anämie).

Auch Veränderungen von Knochen (chronische Anämie), Haut (Ulcera bei der Sichelzellanämie) und Hautanhangsgebilden (brüchige Nägel bei der Eisenmangelanämie) können diagnostiziert werden.

Das Blutbild wird auf MCV, MCH, Ferritin (Depot-Eisen, Kriterium eines Eisenmangels) sowie die Hämolyseparameter (Faktoren der physiologischen Auflösung von Erythrozyten nach meist 120 Tagen, v.a. Bilirubin, LDH und Haptoglobin) untersucht.

Bei den meisten Anämien kommt es durch Therapie der Primärerkrankung (häufig durch Gabe von Medikamenten) zu einem milden Verlauf, wobei die Behandlung z.T. lebenslang bestehen bleiben muss. Daneben droht aber auch die Gefahr einer chronischen Ausprägung, die in sehr sehr seltenen Fällen sogar zum Tod führen können.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Blutarmut in Frage kommen.

Ernährung

Die Ernährung spielt bei der Blutarmut eine Rolle. Essen Sie grundsätzlich Lebensmittel, die reich an Eisen sind. Mehr dazu lesen Sie auch in meinem Artikel: Eisenmangel bei Sportlern erfolgreich beheben. Denken Sie daran: Kaffee und Tee enthalten Tannin, das die Eisenresorption blockiert. Essen Sie stattdessen intelligenter und kombinieren ihr Fleischgericht mit Gemüse und eventuell noch etwas Vitamin C. Das Hämeisen aus dem Fleisch vervielfacht das Eisen pflanzlichen Ursprungs und verbessert die Verfügbarkeit im Körper. Vegetarier und Veganer haben es da etwas schwerer bezüglich der Eisenversorgung. Etwa doppelt so viele Vegetarier wie Fleischesser entwickeln eine Anämie.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht in der Blutarmut beziehungsweise dem Säftemangel ein schwaches Milz-Qi. Trockenheit und Wärme unterstützen das Organ. Daher sind Suppen, Eintöpfe und Gerichte aus dem Backofen empfehlenswert. Fleisch (Huhn, Rind) sollte reduziert werden zugunsten von Wurzelgemüse, Pilzen und Obst. Besonders getrocknetes Obst wie Rosinen, Feigen und Datteln sind hilfreich. Extrem trockene Lebensmittel wie Knäckebrot oder Knabbergebäck sollte allerdings gemieden werden.

Ein im New England Journal der Medizin erschienener Beitrag zählt 55 Erkrankungen auf, bei denen Gluten eine Rolle spielt. Dazu gehören neben der Blutarmut, Erkrankungen wie DemenzMigräneNervenentzündungen,
AngstzuständeAutoimmunerkrankungen und Depressionen. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie.

Homöopathie

Die Homöopathie leistet bei der Anämie wundervolle Dienste.

  • Zunächst einmal die Behandlung der ersten Linie: Zu Beginn gebe man einmalig Natrium muriaticum C200.
  • Der “weiße” Typ (mit durchscheinender Haut) bekommt dazu: Ferrum phophoricum D6
  • In Folge von Blutverlust: China D4
  • bei bestehender allgemeiner Schwäche: Kalium carbonicum D6
  • Und speziell bei der perniziösen Anämie: Ceanothus americanus D4

“Zwischendurch” kommen auch immer wieder die Konstitutionsmittel infrage, vor allem die Calcium-Salze.

Schüssler Salze

Sonstiges

Ein altes Volksrezept: Über drei Wochen kurmäßig Eisenzucker (ferri oxidum saccharum) einnehmen und zwar werden 100g in 1 Liter Rotwein aufgelöst; morgens und abends nach dem Essen 1 Likörglas voll trinken.

Vitamine/Mineralstoffe und Co.

Bevor Sie man Eisen-Präparate nimmt, sollte man auch an eine Zink– und Vitamin-C-Therapie denken. Ohne diese Vorbereitung ist Ihr Körper nicht in der Lage, das zugeführte Eisen vollständig aufzunehmen. Und: Ein Eisenpräparat sollte nicht zusammen mit Calcium genommen werden oder mit Mitteln wie schwarzer Tee oder Kaffee, die die Aufnahme von Eisen blockieren.


Bildquelle: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.9.2017 aktualisiert.

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