Wirbelsäule und Organe: Die Zusammenhänge zwischen Wirbelsegmenten und Ihren Beschwerden

Wussten Sie, dass ein verschobener Wirbel in Ihrem Rücken Kopfschmerzen, Atemprobleme oder sogar Verdauungsstörungen auslösen kann? Die Wirbelsäule ist weit mehr als nur das Rückgrat unseres Körpers – sie ist das Zentrum für den reibungslosen Austausch zwischen Organen und Nerven. Wenn eine Blockade entsteht, spüren wir die Folgen oft an Stellen, die wir niemals damit in Verbindung gebracht hätten. Doch wie genau hängen Wirbel und Organe zusammen, und was bedeutet das für Ihre Gesundheit?

Zum Verständnis: Bei organischen, als auch bei muskulären Beschwerden können auch Wirbelverschiebungen oder auch Wirbelsäulenblockierungen die Ursache sein. Doch auch umgekehrt können etliche Erkrankungen die Wirbelsäule beeinträchtigen. Es besteht also ein wechselseitiger Zusammenhang zwischen der Wirbelsäule und anderen Strukturen.

Das Problem: Die meisten Verschiebungen sind so „dezent“, dass diese auf Röntgenbildern nicht sichtbar werden. Die Nerven aber, die zwischen den Wirbelkörpern den Wirbelkanal verlassen, können dennoch irritiert sein.

Befehle vom Gehirn zum Organ gehen dann vielleicht nicht zu 100 % durch, die Rückmeldung allerdings auch nicht. Mit den Jahren können somit sogar organische Schäden verursacht werden. Es kann auch dazu kommen, dass „Quatsch“ noch oben ins Gehirn gemeldet wird.

Es wäre also sinnvoll, bei Beschwerden, die sich einfach nicht bessern wollen, einmal die Wirbelsäule zu betrachten. Am besten versteht dies jemand, der die Ausbildung als Chiropraktor (Chiropraktik), Osteopathie, Rolfing oder in manueller Medizin hat.

Diese Fachleute können erkennen auch, ob die Störungen innerhalb der Wirbelsäule ihrerseits ihren Ursprung in anderen Körper-Regionen haben. Häufig vorkommend, aber oft vergessen, sind Ungleichgewichte im muskuloskelletalen System, die langfristig einen Wirbelsäulen-Defekt heraufbeschwören können.

Vernachlässigt werden hier gerade die Faszien (Bindegewebshüllen der Muskeln), die das Rückgrat beeinträchtigen können, auch wenn sie gar nicht in unmittelbarer Nähe zur Wirbelsäule liegen. Bewegungsmangel und sitzende Lebensweise tragen regelmäßig zu Rücken-Problemen bei, wenn sie nicht sogar die Hauptursache darstellen.

Die Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder des gesamten Körpers bilden ein Gefüge, in dem Zug und Druck gleichmäßig austariert sein müssen. Nur so ist der muskuloskelletale Apparat in der Balance und kann störungs- und schmerzfrei arbeiten.

Kleinste Verschiebungen können Auswirkungen auf alle anderen Teile des Gefüges zeitigen. Die Rede ist hier von einer „systemischen Störung“, die den Selbstheilungskräften des Körpers im Wege stehen kann.

Stellen Sie sich vor, ein Beuger ist stärker als sein korrespondierender Strecker. Dadurch entsteht ein einseitiger Zug, der sich in dem zusammenhängenden System fortsetzt. Das verdeutlicht diese Grafik, die ein einfaches Modell des musuloskelletalen Apparates zeigt. Die roten Stäbe stehen für Knochen und die dazwischen inserierten Gummibänder für die Muskeln. In der Darstellung herrschen optimal ausbalancierte Verhältnisse:

Schmerzen an der Lendenwirbelsäule sind das häufigste Problem

Schmerzen im unteren Lendenbereich (Lumbal-Region) haben oft ihre Ursache in Dysbalancen im Subsystem von Zwerchfell, Beckengürtel, Wirbelsäule und Schädel. So kann die Behandlung funktioneller Störungen des Kiefergelenkes lumbale Rückenbeschwerden langfristig lindern, während eine Intervention im Schmerzbereich keine dauerhafte Besserung bringt.

Die Therapie sollte daher nicht nur (aber auch) direkt an der Lendenwirbelsäule ansetzen, sondern auch an der Brust- und Halswirbelsäule, am Kreuzbein, Zwerchfell, den Schultern und am Kiefergelenk.

Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Organsystemen zeigt die folgende Grafik:

Ein anderes Beispiel dafür, wie Schmerzen an der Lendenwirbelsäule entstehen können, sind chronisch verspannte Oberschenkelmuskeln. Das Phänomen tritt durch zu langes Sitzen auf, aber auch durch Druck auf ein Ganglion zwischen Oberschenkelmuskel und Dickdarm. Wenn der Nervenknoten durch einen verhärteten Dickdarm (schlechte Ernährung!) auf diese Weise beeinträchtigt ist, kommt es zur reflektorisch induzierten Anspannung des Oberschenkelmuskels und sogar der tiefen Bauchmuskulatur.

Der zu hohe Tonus des hinteren Oberschenkelmuskels fixiert auch das Becken und das Kreuzbein. Der Halte-Apparat der Wirbelsäule kann den Bewegungen nicht mehr folgen, die durch die Zwerchfellatmung entstehen. Dann geraten auch die Gesäßmuskeln, die Kreuzbeinbänder sowie die tiefe Hüft- und Beckenbodenmuskulatur unter Druck. Darunter leidet dann der Ischiasnerv, Wirbel verrutschen und der Bandscheibenvorfall ist nicht weit.

So können systemische Störungen verlaufen, die auch zu Nacken-, Knie- und Schulter- sowie Leibschmerzen führen. Das Hormonsystem, Gehirn und die inneren Organe stehen ebenfalls in Wechselwirkungen mit systemischen Irritationen. Deswegen sind Schmerzen an der Wirbelsäule wie die häufige Lumbal-Problematik oft verbunden mit Beschwerden, die zunächst gar nicht damit in Zusammenhang gebracht werden.

Dazu gehören Abgeschlagenheit, Gedächtnisschwäche, Depressionen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübungen, Blasen- und Darmentleerungsstörungen sowie Atemnot und Potenzprobleme.

In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Übersicht, mit welchen Organen, beziehungsweise welchen Beschwerden welcher Wirbel in Beziehung stehen kann.

C steht für cervical oder die Halswirbel betreffend, Th ist die Abkürzung für thoracal und bezeichnet die Brustwirbel und die L steht für lumbal und benennt die Lendenwirbel.

Übersicht

C1

Organe/Ursprung: Blutversorgung von Kopf, Hypophyse, Kopfhaut, Gesichtsknochen, Gehirn, Innen- und Mittelohr, sympathisches Nervensystem

Beschwerden: KopfschmerzenNervositätSchlaflosigkeit, Kopfgrippe, BluthochdruckMigräne, Nervenzusammenbruch, Gedächtnisschwund, chronische MüdigkeitSchwindelEpilepsie

C2

Organe/Ursprung: Augen, Sehnerven, Hörnerven, Nebenhöhlen, Mastoid-Knochen, Zunge, Stirn

Beschwerden: NebenhöhlenbeschwerdenAllergie, Schielen, Taubheit, AugenleidenOhrenschmerzen, Ohnmachtsanfälle, bestimmte Arten von Blindheit, Gehörstörungen

C3

Organe/Ursprung: Wangen, Ohrmuscheln, Gesichtsknochen, Zähne, Facialis-Nerv

Beschwerden: Neuralgien, Neuritis, Akne oder Pickel, Ekzeme, Trigeminusneuralgie

C4

Organe/Ursprung: Nase, Lippen, Mund, Eustachische Röhre (Ohrtrompete)

Beschwerden: Heuschnupfen, Katarrh, Gehörverlust, Polypen, Trigeminusneuralgie

C5

Organe/Ursprung: Stimmbänder, Nacken-/Halsdrüsen, Rachen

Beschwerden: KehlkopfentzündungHeiserkeit, Halsschmerzen

C6

Organe/Ursprung: Nackenmuskulatur, Schultern, Mandeln

Beschwerden: Genickstarre, Oberarmschmerzen, Mandelentzündung, Keuchhusten, Krupp-Husten

C7

Organe/Ursprung: Schilddrüse, Schulter-Schleimbeutel, Ellbogen

Beschwerden: SchleimbeutelentzündungErkältungen, Schilddrüsenerkrankungen (SchildrüsenüberfunktionSchilddrüsenunterfunktion)

Th1

Organe/Ursprung: Unterarme, Handgelenke, Hände, Finger, Speiseröhre, Luftröhre

Beschwerden: AsthmaHustenAtembeschwerden, Kurzatmigkeit, Schmerzen in Unterarmen und Händen

Th2

Organe/Ursprung: Herz einschließlich seiner Klappen und Umhüllung, Herzkranzgefässe

Beschwerden: Funktionelle Herzbeschwerden und gewisse Brustleiden

Th3

Organe/Ursprung: Lungen, Bronchien, Rippenfell, Brustkorb, Brüste

Beschwerden: Bronchitis, Rippenfellentzündung, Lungenentzündung, Grippe

Th4

Organe/Ursprung: Gallenblase, Gallengänge

Beschwerden: Gallenblaseprobleme, Gelbsucht, Gürtelrose

Th5

Organe/Ursprung: Leber, Solarplexus, Blut

Beschwerden: LeberschwächeFieberHypotonieAnämieKreislaufschwächeArthritis

Th6

Organe/Ursprung: Magen

Beschwerden: Magenbeschwerden (auch nervöser Art), VerdauungsstörungenSodbrennen

Th7

Organe/Ursprung: Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm (Duodenum)

Beschwerden: Geschwüre, Gastritis, Diabetes

Th8

Organe/Ursprung: Milz, Zwerchfell

Beschwerden: Abwehrschwäche

Th9

Organe/Ursprung: Nebennieren

Beschwerden: Allergien, Nesselausschläge, Müdigkeit

Th10

Organe/Ursprung: Nieren

Beschwerden: Nierenbeschwerden, NierenschwächeArteriosklerosechronische MüdigkeitNierenbeckenentzündung

Th11

Organe/Ursprung: Nieren, Harnleiter

Beschwerden: Hautkrankheiten wie Akne, Pickel, Ekzem oder Furunkel

Th12

Organe/Ursprung: Dünndarm, Lymphsystem, Eileiter, Blutkreislauf

Beschwerden: RheumatismusBlähungen, gewisse Arten der Sterilität

L1

Organe/Ursprung: Dickdarm, Leistenpforte

Beschwerden: Verstopfung, Colitis, Ruhr, Durchfall, manche Arten von Brüchen (Hernien)

L2

Organe/Ursprung: Blinddarm, Bauch, Oberschenkel, Appendix (Blinddarm)

Beschwerden: Krämpfe, AtembeschwerdenÜbersäuerungKrampfadern

L3

Organe/Ursprung: Geschlechtsorgane, Gebärmutter, Blase, Knie

Beschwerden: Blasenbeschwerdenaussetzende Regelblutungzu starke Menstruationzu schwache MenstruationFehlgeburtBettnässenImpotenzWechseljahrbeschwerdenviele Knieprobleme

L4

Organe/Ursprung: Prostata, Muskeln der unteren Rückenabschnitte, Ischias-Nerv

Beschwerden: Ischias, Hexenschuss, schwieriges, schmerzhaftes oder zu häufiges Harnlassen; Rückenbeschwerden

L5

Organe/Ursprung: Bein, Unterschenkel, Sprunggelenke, Füße

Beschwerden: Schlechte Durchblutung der Unterschenkel (Durchblutungsstörungen), geschwollene Knöchel, schwache Sprunggelenke und Fußgewölbe, kalte Füße, schwache Beine, Wadenkrämpfe

Kreuzbein

Organe/Ursprung: Hüfte, Gesäß

Beschwerden: Beschwerden im Bereich des ISG (RückenschmerzenHexenschuss), Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)

Steißbein

Organe/Ursprung: Enddarm, After

Beschwerden: HämorrhoidenAfterjucken, Schmerzen beim Sitzen am Steißbein

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.9.2024 aktualisiert.

Arthrose – Gelenkverschleiß – Naturheilkunde, Hausmittel, Heilpflanzen und mehr

Arthrose – der Gelenkverschleiß. Angeblich unheilbar. Irgendwann ein künstliches Gelenk, Schmerzmittel, Krankengymnastik. So schaut der Alltag für Millionen Menschen aus. Aber Sie sollten wissen: Arthrose ist heilbar  – je nachdem in welchem Stadium diese sich befindet. Die Methoden: Naturheilkunde, Ernährung, Vitalstoffe und das richtige Training.

Was ist Arthrose eigentlich?

Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkabnutzung, bei der ein Knorpelschaden entsteht. Es können im Prinzip alle Gelenke des Körpers betroffen sein. Am häufigsten sind dies jedoch: Hüftgelenk (Coxarthrose), Kniegelenk (Gonarthrose), Fuß- und Zehengelenke, Fingergelenke oder die kleinen Wirbelsäulengelenke (Spondylose).

Abb.1: Am weitesten verbreitet ist die Arthrose am Knie. Alleine über 120.000 Knieprothesen aufgrund von Arthrose werden pro Jahr eingesetzt, man kann also schon von einer „Volkskrankheit“ sprechen.

Durch Degeneration verliert der Gelenkknorpel seine Elastizität und wird spröde. Die bestehende Struktur der Knorpelzellen wird zerstört und mit der Zeit verschwindet der Knorpel.

Am Anfang sind die Beschwerden klein und man ist versucht, diese nicht ernstzunehmen. Wenn sich jedoch Knirschen und Knarren der Gelenke, Bewegungseinschränkungen und Anlaufschmerzen manifestieren, ist die Arthrose und der Gelenkverschleiß bzw. der Knorpelverschleiß bereits fortgeschritten.

Bis in die Mitte der 90er Jahre ging die Schulmedizin generell davon aus, dass eine Arthrose nicht heilbar sei. Heute wissen „wir“, dass sich der Gelenkknorpel regenerieren kann.

Der hyaline Gelenkknorpel wird mit Faserknorpel „repariert“, der Kollagen vom Typ II in der extrazellulären Matrix enthält. Diese Regeneration setzt aber voraus, dass noch Vorläufer der Knorpelzellen (Progenitorzellen) vorhanden sind, die in die geschädigten Bereiche der Gelenkschicht einwandern.

Zur Bildung des extrazellulären Knorpelgeflechtes benötigen die ausdifferenzierten Knorpelzellen ausreichende Mengen von Nährstoffen, aus denen die Kettenmoleküle der Knorpel-Grundsubstanz gebildet werden können. Und: Das was dazu geführt, dass es zur Arthrose gekommen ist, muss abgestellt.

Nicht umsonst lautet ein Sprichwort: Wenn Sie dasselbe tun wie bisher, werden Sie auch die gleichen Ergebnisse erhalten.

Die „Schulmedizin“ bietet inzwischen eine Menge Behandlungsmöglichkeiten: zum Beispiel operative „Gelenkspülungen“, Knorpeltransplantationen und künstlichen Gelenkersatz. Das ist für mich aber bestenfalls die drittbeste Möglichkeit. Solange noch Knorpelmaterial vorhanden ist, lassen sich mit natürlichen Mitteln sehr gute Ergebnisse erzielen.

Werfen wir aber erst einmal kurz einen Blick auf die Funktion der Gelenkknorpel:

Knorpel ist in jedem unserer Gelenke vorhanden und sorgt im wahrsten Sinne des Wortes für eine reibungslose Bewegung. Aktive Knorpelzellen schaffen um sich herum ein elastisches und sehr wasserhaltiges Bindegewebe, das eine ausgesprochen glatte Oberfläche bildet.

Die Elastizität des Knorpels ist so hoch, dass er (z.B. im Falle des Kniegelenks) problemlos hunderte Kilos Belastung wegsteckt. Im Knie liegen zusätzlich zum Knorpel noch die Menisken, die als Polster zwischen den Knochen die teils massiven Stöße abdämpfen, denen das Gelenk täglich ausgesetzt ist.

Bei einer Arthrose sterben die Knorpelzellen ab und können somit auch das Bindegewebe nicht mehr bilden und regenerieren. Der Knorpel verliert an Elastizität und Glätte, bekommt Risse und wird schließlich ganz zerstört.

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Ein Knorpelschaden wird in vier Stadien eingeteilt:

  • Arthrose-Grad I: Noch weiche Knorpeloberfläche, noch keine Schädigung der Knorpeloberflächenschicht
  • Arthrose-Grad II: Es sind nur oberflächliche Knorpelschichten betroffen und leichte Schäden in der Knorpelzellstruktur vorhanden, die Knorpelfläche ist insgesamt aufgeraut.
  • Arthrose-Grad III: Tiefe Knorpelbrüche sind mit bloßem Auge bei einer Gelenkspiegelung erkennbar, die Knorpelschäden reichen bereits bis zum darunter liegenden Knochen
  • Arthrose-Grad IV: Der Knorpel ist völlig zerstört und der freiligende Knochen bereits sichtbar. In diesem Stadium entstehen sogenannte Geröllzysten („Loch im Gelenkknochen“) und der sehr schmerzhafte knöcherne Umbau im Gelenk beginnt.

Diagnose einer Arthrose

Die Diagnose einer Arthrose ist nicht ganz einfach. Der Knorpel selbst enthält keine Nervenzellen und meldet deshalb auch bei Beschädigung keinen Schmerz ans Gehirn. Wirkliche Schmerzen treten deshalb häufig erst auf, wenn der Knorpel schon sehr beschädigt ist und die beiden Knochen aneinanderreiben.

Und jetzt kommt ein wirkliches Problem.

Ich möchte Ihnen das anhand eines Beispiels verdeutlichen:

Ein Patient kommt in die Praxis und klagt über Knieschmerzen. Natürlich wird erst einmal ein Röntgenbild gemacht. Wenn auf diesem Röntgenbild eine Verschmälerung des Gelenkspalts zu sehen ist, lautet die Diagnose „Arthrose!“. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber wenn:

  1. Knorpel keine Schmerzrezeptoren hat und
  2. noch ein Gelenkspalt zu sehen ist …

… woher sollen dann die Schmerzen kommen? Die Knochen haben Schmerzrezeptoren und wenn Knochen auf Knochen im Knie „geht“, haben die Patienten Dauerschmerzen – und zwar bei jedem Schritt. In der Konsequenz ist die Diagnose für obigen Patienten schlicht und ergreifend FALSCH.

Denn die Schmerzen können nicht durch die Arthrose verursacht sein. Ursache und Wirkung werden hier meines Erachtens täglich in hunderten (wenn nicht in tausenden) von Praxen verwechselt.

Das mit den bildgebenden Verfahren (Röntgen, MRT, CT usw.) ist halt so eine Sache… Man möchte gerne etwas auf einem Bild sehen. Aber das, was man auf dem Bild sieht, bedeutet noch lange nicht, dass dies auch die Ursache für die Schmerzen ist. Etwas mehr dazu habe ich im Beitrag „Röntgenologische Fehldiagnosen“ geschrieben.

Mögliche Ursachen eines Knorpelschadens

Die Literatur in der Medizin ist lang und deren Bände füllen zahllose Regale. Sie können sich das alles sparen, denn die Therapie der Arthrose ist relativ einfach. Voraussetzung für eine „alternative“ Therapie ist allerdings IMMER, dass noch Knorpelsubstanz auf dem Knochen zu finden ist.

Die Haupt-Ursache für eine Arthrose ist die chronische Übersäuerung. Einige weitere wichtige Ursachen für Gelenkverschleiß und Knorpelverschleiß sind: Falsche Belastung der Gelenke durch Fehlstatik, Übergewicht, Fehlstatik der Wirbelsäule (Beinlängendifferenz, O- oder X-Beine), Bindegewebsschwäche.

Fast immer findet man eine Muskeldysbalance (ein Ungleichgewicht der Muskulatur), kontrahiertes Bindegewebe, Myogelosen oder Triggerpunkte in der umgebenden Muskulatur.

Im Sinne der Störfeldtheorie könnte man noch an Mandelentzündungen denken.

Mögliche Folgen von Knorpelverschleiß

Eine höchst wahrscheinliche Folge sind chronische Gelenkschmerzen, v.a. wenn der Arthrosegrad III-IV erreicht ist. In diesem Stadium haben Sie ständige Gelenkschmerzen. Unternehmen Sie also rechtzeitig etwas!

Die Arthrose ist in den ersten Stadien sehr gut zu stoppen. Solange sich noch Knorpelsubstanz auf den Knochenendigungen befindet, kann sich der hyaline Gelenkknorpel wieder regenerieren.

Dazu müssen aber die Fehler abgestellt werden, die zur Arthrose geführt haben, aber das hatte ich ja bereits erwähnt. Im schlimmsten Falle droht natürlich ein künstliches Gelenk. Und die Arthrose in den anderen Gelenken droht dann ebenfalls noch. Die Gelenke können sich auch entzünden, im Sinne einer aktivierten Arthrose: dann kommt eine Arthritis noch hinzu.

Naturheilkunde und Naturheilverfahren die bei Arthrose helfen können

Wer den üblichen Ratschlägen für ein gesundes Leben folgt, hat schon sehr viel für seine Gelenke getan: Die „richtige“ Bewegung, Abbau von Übergewicht, ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie eine gesunde Ernährung sind der beste Schutz vor einem Knorpelverschleiß.

Und bevor ich es vergesse: Die Sache mit den Vitalstoffen ist komplex, aber wichtig! In meinem Buch „Heilung der Gelenke“ gehe ich ausführlich darauf ein:

Aber es ist noch viel mehr möglich! Im Folgenden eine Auswahl:

Anthroposophische Medizin

Hier nur einige Mittel die von Wala (Wa) oder Weleda (We) infrage kommen können.

  • Apis mell.: Firma Wala (Wa) oder Weleda (We)
  • Bryonia (Wa,We)
  • Bryonia / Stannum (Wa)
  • Formica (Wa,We)
  • Mandragora (Wa,We)
  • Rhus tox. (Wa,We)
  • Solum Inject (Wa)
  • Stannum met.praep. (We)

Bewegung / Sport / Fitness

Leider hören Patienten von ihrem Arzt oftmals nur ein: „Bewegen Sie sich mehr!“
Und richtig: Bewegung kann die Beschwerden bei Arthrose ganz erheblich verbessern. Die meisten Patienten neigen dazu, ein schmerzendes Gelenk ruhigzustellen, was zu weiteren Problemen wie Muskelverhärtungen führt. Regelmäßige, sanfte Bewegung wie zum Beispiel Spazierengehen, Wassergymnastik oder Tai Chi, kann die Symptome deutlich verbessern.

Eine entscheidende Frage ist natürlich immer: Welches sind denn die „richtigen“ Übungen? Ich habe über 15 Jahre nach der „richtigen“, bzw. besten Bewegungsmethode gesucht. Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann sollten Sie auf jeden Fall meinen kostenlosen Klartext-Gesundheits-Newsletter anfordern!

Ebenfalls interessant: Facettengelenksarthrose: Symptome, Ursachen und Therapie – Yamedo

Ernährung

Ernährung bei Arthrose: Aus naturheilkundlicher Sicht ist die Arthrose und der Gelenkverschleiß die Folge einer jahrelangen falschen Ernährung mit den altbekannten Ernährungsproblemen: zu viel, zu Fett, zu süß und vor allem zu „sauer“. Die chronische Übersäuerung muss daher gestoppt und umgekehrt werden.

Studien mit Zwillingen zeigen: Lauchgemüse (Allium) wie Knoblauch Zwiebel oder Porree verringern das Risiko, an einer Hüftarthrose zu erkranken. Bratkartoffeln und Pommes Frites erhöhen dagegen das Risiko. Die beobachteten Ergebnisse scheinen sich (aus nicht bekannten Gründen) aber nur auf die Hüftarthrose zu beschränken.

Neben Lauchgewächsen gehören zu einer entzündungshemmenden Diät noch etliche Gemüse, die Flavonoide und andere entzündungshemmende sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Dies sind verschiedene Kohlsorten wie Brokkoli, Rote Beete, Zucchini und Gurken auch viele rote Beerenfrüchte wie rote Weintrauben oder Heidelbeeren.

Viele Kräuter und Gewürze sind wegen ihrer Inhaltsstoffe ebenfalls wie Heilpflanzen zu betrachten. Die bei Arthrose irgendwann sich einstellenden Entzündungen gehen zurück beim Verzehr von viel Dill, Salbei, Salbei, Liebstöckel, Kreuzkümmel, Rosmarin, Thymian, Petersilie, Fenchel, Kerbel, Pfefferminze, Anis, Koriander, KurkumaIngwer, Chili, und Zimt.

Zu den entzündungshemmenden Nährstoffen zählen auch Omega-3-Fettsäuren. Die entscheidende Frage ist natürlich: Wo ist das drin? Fischöl und Leinöl werden immer wieder empfohlen. In den meisten Fällen reicht dies allerdings leider überhaupt nicht was letzlich auch an der Verfügbarkeit der Öle in den Zellen liegt. Bleibt letztlich doch wieder nur ein gutes Omega-3 Präparat…

Sauerkraut, Hähnchenfleisch und Grünkohl liefern Vitamin K1 und K2, die den Aufbau der extrazellulären Knorpel-Matrix fördern. Die Vitamine Beta-Carotin und Vitamin C werden durch die oben beschriebene Ernährung vermehrt zugeführt – aber auch das reicht in zahlreichen Fällen nicht aus.

Auch auf diese Spurenelemente sollten Sie achten: Eine gute Quelle für Kupfer sind Rindfleisch und Sonnenblumenkerne.
Mangan liefern Fleisch, Fisch, Hafer und Weizenkeime. Um Selen aufzunehmen, verzehren Sie Kokosnuss und Vollkornbrot. Und Bor ist in Gurken und Pfirsichen in großen Mengen enthalten.

Essen Sie auch täglich zwei Esslöffel Braunhirse (z.B. im Müsli, Saft). Sie ist sehr mineralstoffreich, sollte aber im Rohzustand gegessen werden. Neben der positiven Wirkung auf die Arthrose ist Braunhirse auch wertvoll für Gelenke, Knochen, Bänder, Haut, Haare und Nägel.

In den Schalen von Kartoffeln, Vollkornreis und Vollkornhaferflocken ist Kieselsäure (Siliziumdioxid) eingelagert, das die Neubildung von Knorpel fördert. Aber auch das reicht oftmals nicht, sodass ich zu (guten) Silizium-Präparaten rate.

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Übrigens: Gesunde Ernährung führt auch zum Abbau von Übergewicht, was ebenfalls zu einer Besserung der Arthrose-Symptome beiträgt.

Heilfasten

Fasten hilft bei Arthrose. Sehr gute Erfolge sehe ich bei richtig durchgeführtem Fasten. Wie man dies sinnvoll gestalten kann, lesen Sie in meiner Fastenanleitung.

Heilpflanzen

Folgender Tipp stammt von meinem Kollegen, dem Schweizer Naturarzt Hermann Kaufmann: „Am Vormittag um 9 und am Nachmittag um 16 Uhr 2-3 Teufelskrallen-Tabletten oder -Kapseln (außer bei Magen- oder Darmgeschwüren und Gallensteinen). Mindestens 2-3 mal pro Woche ein Thymian-Bad von 20 Minuten: eine Handvoll Thymiankraut in einem Liter Wasser aufkochen, fünf Minuten ziehen lassen, abseihen und dem Badewasser zugeben.

Zum Einnehmen bieten sich natürlich Extrakte an: Teufelskralle, Quecke, Löwenzahn, Borretschöl, Wacholder, Chlorella, Grünlippmuschelextrakt kann Gelenkknorpel und Bindegewebe regenerieren.

Trockenpulver von Hagebutten enthält Galactolipide, die ebenfalls zur Knorpel-Regeneration benötigt werden. Die Wirkstoffe bleiben aber nur erhalten, wenn das Präparat nicht erhitzt wird.

Trocken-Extrakte von Brennnessel und Ackerschachtelhalm sind sinnvoll, weil hier Kieselsäure enthalten ist, die den Knorpel-Aufbau unterstützen.

Weihrauch ist eine empfehlenswerte Nahrungsergänzung speziell bei chronisch entzündlichen Erkrankungen.

Homöopathie

In Frage kommen folgende Mittel:

  • Symphytum D2
  • Arnica D4
  • Hypericum D3
  • Bellis perennis D6Aber bei einer ausgeprägten Arthrose würde ich die Homöopathie nur unterstützend einsetzen.

Massage

Durch die Schmerzen tritt eine zunehmende „Verhärtung der Muskulatur“ ein. Massage hilft die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern.

Myofaszial-Punktpressur

Über den Druck bestimmter Muskelpunkte ist es möglich, über 90% der Arthrose-Schmerzen deutlich zu reduzieren. Mehr dazu lesen Sie auf meiner Webseite: Schmerztherapiezentrum.

Orthomolekular-Medizin

Chondroitinsulfat (1000 – 2000mg täglich) und Glucosaminsulfat (500 – 1000 mg täglich, zum Beispiel Dona 200 s) sind zwei wichtige Substanzen, die dabei helfen können die defekten Knorpelstrukturen wieder zu regenerieren. Beachten Sie: Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat helfen beim Knorpelaufbau, es sind keine Schmerzmittel. Deswegen müssen diese über mindestens sechs Wochen eingenommen werden. Ich empfehle wenigstens drei Monate.

Gelatine wird aus Knochen und Knorpel gewonnen und liefert dem Körper die Grundbausteine für die Erneuerung geschädigter Gelenkschichten. Aufgenommen und verarbeitet wird der Wirkstoff optimal nur in einer aufbereiteter Form. Dazu werden die Kettenmoleküle der Gelatine gespalten. Die Präparate sind als Kollagenhydrolysat erhältlich. Die tägliche Dosierung beträgt 2,5 bis 10g.

auch hilfreich: Grünlippmuschel; Das Borax möchte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Bei weiterem Interesse daran, hier mehr dazu: Die Wunderwaffe gegen Arthrose? – Gesundheitliche Aufklärung (gesundheitlicheaufklaerung.de)

Beliebt ist auch die Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk, vor allem in das Kniegelenk. Eines der beliebtesten Mittel: das Synvisc. Dieses wird von den gesetzlichen Kassen nicht erstattet (Stand Mai 2016). Die Ampullen sind nicht gerade billig. Drei Ampullen liegen bei ca. 285.-€, dazu die Kosten der Injektion usw. Der Erfolg ist durchaus gut. Ich brauche seit einigen Jahren diese Injektion nicht mehr, da ich günstigere und nachhaltigere „Mittel“ gefunden habe, die ich zum guten Teil ja auch hier beschreibe.

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Mittlerweile ist auch bekannt, dass die Einnahme von Glucosamin und Chondroitin dem Körper die Grundlage für die Eigen-Synthese von Hyaluronsäure liefert.

Vitamin D3 (10 – 20 µg täglich) und Vitamin E (270 mg täglich) sollten auch supplementiert werden, weil dies durch die Ernährung aufgrund des erhöhten Bedarfs nicht erreicht werden kann.

Regenaplexe

Ich kann auch hier nur einige Mittel nennen, die infrage kommen. Ein versierter Therapeut sollte das für ihren indviduellen Fall zusammenstellen.

Wichtigste Regena-Mittel wären: 108a, 108b, 73aN, 1a, 6, 105, 51a, 51b, 51c, 29, 203, 55,
Riga + Active Balsam, TraumeelS + Discus comp. i.m. (Firma Heel)

Säure-Basen-Haushalt

Im Beitrag hatte ich das ja bereits angesprochen: der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Die Schüßler Salze sind nicht der „Hauptbringer“ bei Arthrose, leisten aber eine gute Unterstützung.
Hier nur einige Hinweise:
Knorpelaufbau: Natrium chloratum D 6, Kalium phosphoricum D 6
Knorpelentzündung: Calcium fluoricum D 12, Ferrum phosphoricum D 12, Natrium chloratum D 6

Traditionelle Chinesische Medizin

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Knochen und das gesamte Skelett dem Funktionskreis Niere zugeordnet. Degenerative Gelenkerkrankungen sind eine Yin-Erkrankung (Leere), der auch eine Blockade des Qi zugrunde liegt. Die Schmerzzustände an den Gelenken sprechen auf Akupunktur gut an.

Urtinktur

Eine Mischung folgender Urtinkturen kann helfen: 40 ml Löwenzahn, je 20 ml Wallwurz, Brennnessel, Weidenrinde.

Sonstiges

Bei geschwollenen Gelenken einen Quarkwickel  anlegen. Verwenden Sie Magerquark und Bioware!

Wer keine klassische Akupunktur möchte, kann eine Low-Level-Lasertherapie in Betracht ziehen.

Relativ neu ist das Verfahren der PRP Therapie.

Weitere Heilverfahren die in Frage kommen:
Akupunktur – Alexander-TechnikChiropraktik – Dornmethode – Liebscher-Bracht-Methode – Magnetfeldtherapie –
Neuraltherapie – NPSO – Ohrakupunktur nach Nogier – Osteopathie – Osteopraktik – Rolfing – Trager Methode – Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich

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Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.7.2021 aktualisiert.

Chiropraktik – Einrenken – aber wissenschaftlich fundiert

Einrenken. So nennen es die meisten Menschen. In manchen Gegenden nennen es die Patienten auch „zum Knochenbrecher gehen“. Dabei ist die Methode des Einrenkens längst wissenschaftlich basiert und nennt sich: Chiropraktik.

Geschichte der Chiropraktik

Der aus der griechischen Sprache stammende Begriff „Chiropraktik“ bedeutet „von Hand behandeln“. Demnach arbeitet ein Chiropractor hauptsächlich mit seinen Händen und versucht Funktionsstörungen und Dislokationen der Wirbel zu ertasten und diese Blockierungen in der Wirbelsäule unter sanften Einsatz der Hände zu lösen – und genau dies nennen die Menschen: einrenken.

Diese Art der Behandlung ist seit mehr als 2000 Jahren bekannt und bereits im antiken Greichenland praktiziert worden. Die Erfolgsgeschichte der modernen Chiropraktik begann allerdings erst mit dem Amerikaner Daniel David Palmer, der im Jahre 1895 die Grundlagen für den Beruf als Chiropractor festigte. Denn genau in diesem Jahr hatte ein fast tauber Patient namens Harvey Lillard sein Gehör zurückerlangt, nachdem Palmer diesen behandelt hatte.

Palmer hatte schon seit einiger Zeit nach den Ursachen der Schwerhörigkeit seines Patienten geforscht und entdeckte schließlich einen aus der normalen Position verschobenen Wirbel. Er vermutete, dass die Hörfähigkeit von Lillard wiederhergestellt werden könne, wenn die Position des Wirbels korrigiert werden würde. Palmer gelang es anschließend den Wirbel zu reponieren und schon bald darauf hatte der zuvor taube Patient Lillard sein Gehör wiedererlangt.

In den Folgejahren eröffnete Palmer nach intensivem Studium jenes Ereignisses seine eigene Chiropraktik-Schule, die heute als „Palmer College“ bekannt ist, in dem nach eigenen Angaben bis heute über 30.000 Chiropraktiker aus aller Welt ausgebildet wurden.

Zum Thema „verschobener Atlas“ (1. Halswirbel) haben wir im Symptome.ch Forum eine Diskussion wie man dieses u.a. selbst testen kann:

Wie Du selbst prüfen kannst, ob Dein Atlaswirbel verschoben ist. | Symptome, Ursachen von Krankheiten

Chiropraktik heute

Heutzutage ist die Chiropraktik eine medizinisch anerkannte Form der Therapie, die sich enorm weiterentwickelt hat. Inzwischen trägt sie nicht nur zur Linderung und Heilung von Rückenschmerzen und Nackenschmerzen, sondern auch zur Heilung von Kopfschmerzen und Migräne, Schulter-Arm-Syndromen und Hexenschüssen bei.

Die Behandlung bei jedem Chiropraktiker unterliegt einer einheitlichen und strengen Vorgehensweise. Am Beginn jeder Behandlung steht eine umfassende Befragung des Patienten, um eine professionelle Diagnose stellen zu können und ein vollständiges Bild der Beschwerden zu erhalten.

Darauf folgen meist orthopädische und neurologische Funktionstests, sowie Haltungs- und Ganganalysen und die Untersuchung der vorhanden Muskelaktivitäten. Anschließend entwickelt der Chiropraktiker nach Absprache mit dem Patienten einen Behandlungsplan, der die Beschwerden des Patienten nachhaltig vermindern soll. Besonders bei fast jeder Art von Gelenkbeschwerden ist es daher sinnvoll einen Chiropraktiker zu konsultieren.

In der modernen Chiropraktik werden Techniken angewandt, die die Manipulation und Mobilisation der Wirbelsäule bewirken sollen. Das heißt, dass die normale Beweglichkeit der Gelenke, inbesondere der Wirbelgelenke, wiederhergestellt wird. Wirbelverdrehungen,- verkippungen und – blockierungen werden durch manuelle Techniken des Chiropractors gelöst.

Durch die Wiederherstellung der Beweglichkeit in der Wirbelsäule und anderen Gelenken kann sich das Nervensystem regenerieren. Muskelverspannungen werden gelöst und der Selbstheilungsmechanismus des Körpers wird auf diese Weise wieder funktionstüchtig.

Langzeitstudien haben ergeben, dass hinsichtlich der Schmerzlinderung, der Verbesserung des Allgemeinzustandes, der Nebenwirkungen, der Dauer der Beschwerdefreiheit und der Kosten die Chiropraktik anderen medizinischen Verfahren und Methoden weit überlegen ist.

Beispielsweise wurden in der „Giles-Studie 2003“ medikamentöse Behandlung, Akupunktur und Chiropraktik zur Behandlung von umkomplizierten, chronischen Rückenschmerzen miteinander verglichen. Die Studie ergab, dass nach der Chiropraktikbehandlung 27 % der Patienten schmerzfrei waren. Rund 47 % der Patienten berichteten über einen verbesserten Allgemeinzustand. Medikamentöse Behandlung und auch die Akupunktur schnitten zum Teil deutlich schlechter ab.


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.12.2022 aktualisiert.

So werden Muskelschmerzen behandelt!

Bevor ich auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten bei Muskelschmerzen komme, vorab erst einmal ein paar allgemeine Dinge zu Muskelschmerzen.

Sie kennen das, wenn Muskeln schmerzen. Irgendwas tut einem weh. Und gerade im Bereich der „Schmerztherapie“ gibt es so viele Verfahren wie Bäume im Wald.

In jeder Publikumszeitschrift wird etwas angeboten – und im Fernsehen sowieso: Mal sollen wir uns den Schmerz mit einer Tablette „wegspülen“ oder wir sollen eine tolle Salbe draufschmieren.

Die Schulmedizin feuert mit einem Waffen-Arsenal aus Analgetika, Antirheumatika, ja sogar mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln gegen die Beschwerden an. Injektionen in den Krisenherd oder Infusionen sind neben den oralen Applikationen Mittel der Wahl.

Oft sollen die Patienten auch die neueste „Wunderverfahren“ in Anspruch nehmen. Massagen, Wärmepackungen mit Ultraschallunterstützung und Physiotherapie wie die Unterwassergymnastik sind hingegen sinnvoller.

Auf dieser Webseite möchte ich Ihnen zunächst einen Überblick über verschiedene Ursachen und Krankheiten geben, die mit Muskelschmerzen in Verbindung stehen. Danach stelle ich Ihnen einige Verfahren aus dem Bereich der Naturheilkunde und Alternativmedizin vor, die hilfreich sein können.

Abb. 1: Muskleschmerzen – hier im Nacken. Ein sehr häufiges Problem, aber aus meiner Sicht, muss NIEMAND damit leben… . Bildquelle: fotolia.com – artstudio pro.

Wissenswertes

Muskelzellen verfügen über Rezeptoren, die Unstimmigkeiten durch Signale wie z.B. den Schmerz weiterleiten können. Besonders Rücken- und Nackenschmerzen zeigen sich bei über 75 Prozent der Bevölkerung.

Bei der Entstehung der Muskelschmerzen wirken viele Faktoren zusammen. Grundursache ist oft die ungleichmäßige Ausprägung von Streckern und Beugern durch Fehlhaltungen und einseitige Belastung.

Dabei kommt es zur Überbelastung einzelner Muskeln, denen unterforderte Muskel-Partien gegenüberstehen. Häufig der Fall ist dies bei sitzenden oder stehenden Tätigkeiten ohne Möglichkeit der Bewegung (Ihr Körper hat einen Bewegungsapparat und keinen Sitzapparat! Das sage ich auch meinen Patienten immer wieder.)

Diese Fehlverhalten resultieren größtenteils aus Arbeits- und auch aus Freizeitstress. Doch dies trifft auf viele Menschen zu, aber nicht jeder leidet unter den Myopathien. Also müssen noch andere Faktoren hinzukommen, wenn sich die Beschwerden chronifizieren.

Dazu gehören die Schulterbeschwerden, die durch fehlerhafte Lagerung während der Nacht gefördert werden. Der Schulterschmerz kann zu Bewegungseinschränkungen und sogar bis zur Einsteifung des Gelenkes führen.

Oft sind kleinste Verletzungen, die ein unbelasteter Körper verkraftet, dann der Anstoß für die Etablierung der Symptome. Auch die Ernährung hat einen Einfluss auf die schwer arbeitende Muskulatur.

Menschen, die zu wenig Vitalstoffe aufnehmen, weil sie überwiegend Instant- und Fastfood essen, schädigen ihren Körper auf vielfältige Weise, sodass auch der Bewegungs-Apparat beeinträchtigt wird.

Schließlich wirkt sich auch Kälte ungünstig auf die Muskeln aus, das betrifft auch die Mahlzeiten, die nicht überwiegend aus kalten Speisen bestehen sollten. Gravierender ist freilich Zugluft, wie sie beim Autofahren bei heruntergekurbeltem Fenster auftritt.

Folgen sind typischerweise die bekannten Nackenschmerzen sowie Beschwerden im Bereich der Schulter und der Hüfte. Die Rückenmuskulatur reagiert besonders dann empfindlich auf Zugluft, wenn die Muskelstränge generell zu schwach ausgeprägt sind.

Oft stehen die so verursachten Muskel-Symptome auch im Zusammenhang mit Sehnenscheidenentzündungen, gereizten Faszien oder Knochenarealen.

Auch Weichteilrheuma kann bei der Erkrankung mit einer Beeinträchtigung der Sehnen, Schleimbeuteln und dem umgebenden Bindegewebe eine Rolle spielen. Durch diese Begleiterkrankungen verstärken sich die Beschwerden und breiten sich über ihren Ursprungsort aus.

Muskelschmerzen treten daher zunächst lokal auf, entwickeln sich dann aber diffus (nicht wirklich einer bestimmten Stelle zuzuordnen) mit vielfältiger Symptomatik.

Ausgangspunkte der Beschwerden sind beispielsweise der Tennisarm, das Handgelenk sowie der Bereich der Schulter und des Nackens. Typische Muskelbeschwerden zeigen sich am auch am Kniegelenk, das unterhalb der Gelenkfuge in der Kniekehle zu schmerzen beginnt.

Ein weiterer Krisenherd ist die Achilles-Sehne, die einen stechenden Schmerz in der Ferse verursachen kann. Sogar die Ansatzstellen der Rippenmuskulatur am Brustbein können auf Druck mit Schmerzen reagieren.

Die Muskulatur kann dabei Schmerzen verschiedener Qualität zeigen. Symptome sind ziehende, stechende, drückende, brennende oder auch dumpfe Schmerzen.

Der Betroffene nimmt häufig eine Schonhaltung ein, vermeidet bestimmte Bewegungen und fördert so ggf. eine Verhärtung der betroffenen Muskulatur mit fortschreitender Bewegungseinschränkung.

Eine Übersicht über Erklärungsmodelle und „Ursachen“ von Schmerzen finden Sie in diesem Artikel von mir: Schmerzen – Was sind die Ursachen?

Lesen Sie auch den Artikel zu: Muskelschmerzen nach Sport oder Training

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Erkrankungen die mit Muskelschmerzen einhergehen im Überblick

Neben den einen Muskelschmerz begünstigenden Faktoren lösen auch viele Erkrankungen die beschriebenen Symptome aus.

Schauen wir uns einmal verschiedene Erkrankungen an, die mit Schmerzen in der Muskulatur einhergehen:

  • Die Fibromyalgie führt zu einer Schmerzsymptomatik des gesamten Körpers, besonders der Triggerpunkte (spezielle Schmerzpunkte). Die Traditionelle Chinesische Medizin interpretiert dieses Weichteil-Rheuma als Blockade („Bi“) der Meridiane, die von der Lebens-Energie („Qi“) durchflossen werden.
  • Auch Viren, Bakterien und Parasiten können schmerzhafte Entzündungen der Muskulatur verursachen (inflammatorische Myalgien).
  • Bei den Stoffwechselstörungen fördern vor allem die erblichen Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels die Entstehung von Myalgien.
  • Bei einer Hypothyreose wird die Muskulatur geschwächt, sie ermüdet schnell und neigt zu Krämpfen. Die degenerative Muskelerkrankung führt zu einer Schwächung der Muskulatur, die im Verlauf völlig degeneriert (z.B. Duchenne-Muskeldystrophie).
  • Auch Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) zeigen in ihrer vielfältigen Symptomatik den Muskelschmerz. Besonders erwähnenswert sind hier Morbus Parkinson, die Multiple Sklerose und Kinderlähmung (Poliomyelitis).
  • Weitere, einen Muskelschmerz auslösende Erkrankungen können DurchblutungsproblemeNierenprobleme, ein BandscheibenvorfallOsteoporoseArthrose, aber auch u.a. auch Tumoren von Knochen, Brust und Lunge sein.
  • Zudem fördern ein Alkoholabusus (übermäßiger Alkoholgenuss) oder die Tablettenintoxikation Schmerzen und Krämpfe der Muskulatur von Armen und Beinen.
  • Zu denken ist aber auch an eine Borreliose durch Zeckenstich bzw. Zeckenbiss.

Die krampfartigen Schmerzen beruhen oft auf einer Minderversorgung und einer Übersäuerung der Muskulatur. Dies führt zu einer verringerten Blut- und demzufolge zu einer verringerten Sauerstoffzufuhr.

Grundsätzlich kann ein Krampf natürlich jeden Muskel befallen, doch meistens tritt er in den unteren Extremitäten auf.

Bedenklich: Die Therapie mit Schmerzmitteln und sogenannten „Muskelrelaxanzien“

Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln, wie zum Beispiel: ASS (z.B. Handelsname Aspirin), Ibuprofen (z.B. Handelsname Dolormin), Paracetamol oder Diclofenac (z.B. Handelsname Voltaren) bringen zwar eine Erleichterung, sind aber als „sinnvolle“ Therapie bei chronischen Beschwerden stark zu hinterfragen.

Klassische Schmerzmittel bringen allenfalls eine kurzfristige „Erleichterung“. Zudem können zahlreiche Schmerzmittel auf Dauer eingenommen selbst Schmerzen auslösen.

Für mich ist daher völlig unverständlich, wie Millionen von Menschen dauerhaft Schmerzmittel einnehmen können?

Beliebt sind auch die sogenannten Muskelrelaxanzien (muskelentspannende Mittel), wie zum Beispiel Diazepam, Tetrazepam (z.B. Musaril), Tizanidin, Tolperison (z.B. Mydocalm).

Die Studienlage zu diesen Mitteln ist aus meiner Sicht nicht eindeutig. Selbst die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz sieht die Muskelrelaxantien nur als „Mittel der Reserve“, die auch nicht länger als zwei Wochen angewendet werden sollten – wegen der unerwünschten Wirkungen dieser Mittel.

In der Praxis sehe ich immer wieder Patienten, die diese Mittel zum Teil MONATELANG verordnet bekommen. Und das, obwohl „offizielle“ Stellen wie zum Beispiel die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine „negative Nutzen-Schaden-Bilanz“ bei Tolperison (z.B. Mydocalm) unterstellen und dieses Mittel z.B. bei schmerzhaften Muskelverspannungen nicht mehr verordnet werden soll.

Mehr zum Problem der Muskelrelaxantien auch in meinem Beitrag: Muskelrelaxantien bei schmerzhaften Muskelverspannungen?

Von der Anwendung der Benzodiazepine kann ich wegen der Gefahr der Abhängigkeit grundsätzlich auch nur abraten. Der Entzug der Benzodiazepin-Abhängigkeit ist (vorsichtig ausgedrückt) keine Kleinigkeit.

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Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Muskelschmerzen in Frage kommen können.

Bevor Sie selbst an sich herumdoktern, sollten Sie mögliche Ursachen (wie ich sie oben erwähnt habe) bedenken. Ansonsten kann man sich mit Hausmitteln ganz gut helfen.

Wichtigster Punkt ist für mich, dass man langfristig (wieder) eine sogenannte „Tensegrale Haltung“ einnimmt und sich somit wieder „im Lot“ befindet – im wahrsten Sinne des Wortes:

Abb.2: Tensegrale Haltung. Derart im Lot befindet sich heute fast kein Erwachsener mehr. Kein Wunder das Verspannungen und Muskelschmerzen auftreten. Weiter unten beschreibe ich unter Manuelle Verfahren Möglichkeiten wieder in die korrekte Haltung zu kommen. Bildquelle: fotolia.com – vit kitamin

Verschiedene Schmerzzustände wie KopfschmerzenMigräneRückenschmerzenRegelschmerzenNervenschmerzen, Phantomschmerzen, GelenkschmerzenDarmparasiten, Tumorschmerzen finden Sie im Übersichtsbeitrag zu Schmerzen. Bitte schauen Sie daher auch unter den anderen Beiträgen nach.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Akupunktmassage nach Penzel

Diese Therapieform ist bei chronischen Muskelschmerzen geeignet um einen allgemeinen Ausgleich der Energie im Körper wiederherzustellen. Nach Vorstellung der APM Therapeuten kann sich ein Muskel erholen, wenn der Muskel die bedarfsgerechte Menge Energie erhält.

Akupunktur

Akupunktur hat in mehreren Studien die Wirksamkeit bei verschiedenen Schmerzsyndromen gezeigt.

Die Reizung bestimmter Schmerzpunkte eignet sich besonders gut im Anfangs-Studium, um den Fluss der Lebens-Energie Qi wieder zu erleichtern.

Anthroposophische Medizin

Folgende Mittel können in Frage kommen:
Arnica cp./ Cuprum (We)
Arnica cp./ Formica (We)
Magnesium phos. cp. (Wa)
Rhus. tox. (Wa,We)
Solum Ol, Solum Inject (Wa)

Ernährung

Der Bereich der chronischen Muskelschmerzen hat meiner Erfahrung nach auch immer mit der Ernährung zu tun.

1. Als Erstes ist immer an eine Übersäuerung zu denken. Diese könnte im akuten Fall durch Basenpulver angegangen werden.

2. Streichen Sie auf jeden Fall Schweinefleisch. Dieses enthält zu viel Arachidonsäure.

3. Achten Sie auf allgemeine Regeln einer gesunden Ernährung.

4. Meiden Sie Kaltgetränke und bereiten Sie sich lieber einen warmen Tee.

Heilfasten

Heilfasten ist für mich bei vielen Leiden das Mittel der Wahl. Allerdings sollten Sie danach schon einige Verhaltensweisen ändern, die zu den Problemen geführt haben. Mehr dazu auch im Beitrag: Fasten gegen Schmerzen

Homöopathie

Alle Mittel aufzuzählen, die aus dem Bereich der Homöopathie infrage kommen, würde diesen Beitrag hier sprengen. In meinem Homöopathie Lexikon finden Sie aber eine Rubrik dazu: Homöopathie bei Schmerzen.

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Meerrettichwurzel, Pfefferminzöl, Fichtennadelöl, Paprikafrüchte; neuere Studien bestätigen auch die Wirkung von Ingwer gegen Schmerzen.

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Edeltannenöl, Manukaöl

Für Schmerzen bedingt durch Muskelkater eignet sich Arnika: entweder als Tinktur oder Salbe (z.B. DOC Arnika Salbe).

Manuelle Verfahren

Es gibt zahlreiche Manuelle Verfahren, die bei chronischen Schmerzen wirksam sind. Hierzu gehören unter anderem die ChiropraktikOsteopathieOsteopraktikPolarityShiatsu oder auch Rolfing. Das Problem für Patienten ist: die Auswahl der Methode. Denn nach meiner Erfahrung sind nicht alle Techniken bei allen Schmerzzuständen wirksam.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): v. Leider ist das Wissen um hoch-effektive Übungen bei den meisten Therapeuten sehr begrenzt…

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte, wie zum Beispiel im Schmerzfrei-Seminar.  Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Medizinische Massagen

Klassische Massagen fördern die Blut- und Sauerstoffzufuhr der Muskulatur und senken den Muskeltonus. Bei ausgeprägten Übersäuerungszuständen und Triggerpunkten in der Muskulatur ist die Massage aber relativ unangenehm.

Orthomolekular-Medizin

Muskelverhärtungen können ein Symptom für einen Mangel an Magnesium sein. Das Kombimittel Phosetamin ist auch eine Überlegung wert. Zu denken wäre auch an andere Mineralstoffmängel.

Studien zufolge kann Vitamin E Muskelschmerzen reduzieren, indem es die Muskelzellen vor Oxidationsprozessen schützt.

Ebenso kommt Vitamin B in Frage. Mehr dazu auch im Beitrag: Vitamin B und Magnesium gegen Schmerzen.

Schüssler Salze

Generell würde man bei Muskelschmerzen aus dem Bereich der Schüssler Salze erst einmal an Die heiße Sieben denken.

Darüberhinaus gibt es aber ein paar „Besonderheiten“, bei denen es andere Mittel sind, wie zum Beispiel:
Gliedmaßen schlafen ein: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zittern: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zucken: Silicea

Säure-Basen-Haushalt

Die Problematik Säure-Basen-Haushalt hatte ich bereits weiter oben angesprochen. Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen und sollte unbedingt beachtet werden.

Zahnstörfeld

Bei chronischen Muskelschmerzen sollte auch an verschiedene Störfelder gedacht werden. Die Neuraltherapie kann hier helfen.

Sonstiges

Es gibt viele weitere Verfahren, die bei Muskelschmerzen helfen können: TENSHypnose und selbst Sauerstofftherapien.

Wichtig finde ich generell auch die Entspannungsverfahren, mit denen sich Patienten (einmal erlernt) helfen können. Besonders wirksam: Autogenes Training und Yoga.

Praktizieren Sie Chi Gong, um ihre Muskulatur in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Volkskrankheit Rheuma im Spiegel der Naturheilkunde und der Alternativmedizin

Rheumatismus oder Rheuma ist ein Sammelbegriff für die verschiedensten Beschwerden in den Muskeln, Gelenken, Sehnen, Schleimbeuteln und anderen Teilen des Bewegungsapparates.

Mittlerweile werden je nach Definition über 400 verschiedene Einzelerkrankungen und Beschwerdebilder dazu gezählt. Alle haben eines gemeinsam: Schmerzen.

Rheuma – Das Fließende

Der medizinisch korrekte Ausdruck lautet übrigens: „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“. Der Begriff Rheuma stammt aus dem altgriechischen und bedeutet „fließen“.

Nach der früheren Lehre der Körpersäfte ging man davon aus, dass kalter Schleim vom Gehirn aus in den Körper fließe und dadurch die Beschwerden auslöse.

Heute unterscheidet man rheumatische Erkrankungen in vier Hauptgruppen, einigen Untergruppen und in einzelne Erkrankungen. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Anamnese (Befragung des Patienten) und Blutuntersuchungen.

Bei der Blutuntersuchung werden unter anderem Antikörper und genetische Marker gesucht. Nicht selten kommt es vor, dass diese aber nicht vorkommen. So bildet die Blutuntersuchung lediglich einen richtungsweisenden und keinen beweisenden Charakter.

Dieses Krankheitsbild „Rheuma“ lässt sich meistens nicht lokal an einer Körperstelle begrenzen, sondern hat häufig den ganzen Körper befallen. Die Entzündungswerte sind oftmals im Blut festzustellen, aber halt nicht immer. Die Erkrankten fühlen sich für gewöhnlich im Allgemeinen krank und antriebslos und auch in der Erbringung von Leistungen eingeschränkt.

Was ist die Ursache der Entzündung?

Bei Entzündungen denken wir erst einmal an Infektionen mit Bakterien oder Viren. Doch der Körper löst die Reaktion auch auf andere Reize physikalischer oder chemischer Natur aus. Aber das ist bei Rheuma nicht immer der Fall, vielmehr scheint es sich meistens um einen Fehler in der Immunfunktion zu handeln.

So findet nach allgemeiner Auffassung bei Rheuma ein Angriff der Körperabwehr auf den eigenen Organismus statt. Diese Autoimmunkrankheiten sind die Ursache sehr vieler Beschwerden, zu denen auch Rheuma zählt. Allerdings ist es vornehmlich die Gelenkhaut, die vom Immunsystem zerstört wird, aber auch andere Organe können beschädigt werden.

Warum sich Rheuma von den Gelenken auf den ganzen Körper ausbreiten kann, erklärt eine Forschungsarbeit aus dem Jahre 2010. Nach den dort erbrachten Erkenntnissen soll der Angriff des Immunsystems auf die Gelenkhaut das Ablösen von Bindegewebszellen im Gelenk verursachen.

Diese Fibroblasten geraten so in den Blutkreislauf und setzen sich in anderen Gelenken fest und tragen das rheumatische Geschehen auf diese Weise weiter. Offensichtlich sind die Wanderzellen durch die Entzündung so verändert, dass sie nun auch das „eroberte“ Gelenk in Mitleidenschaft ziehen.

Bisher ist allerdings nicht klar, ob sich die Ergebnisse der Untersuchung auf den Menschen übertragen lassen.

Denn die Experimente wurden an Mäusen durchgeführt. Die entsprechende Beweisführung beim Menschen ist nicht ganz einfach und fehlt bisher. Der Annahme zufolge entsteht Rheuma also in 2 Schritten. Nur am ersten ist das Immunsystem beteiligt, auf das sich die meisten Therapien richten.

Der zweite Schritt, die Wanderung der Fibroblasten, könnte einen Ansatzpunkt neuer Behandlungsmethoden darstellen. Dazu müsste es gelingen, die mobilen Zellen zu entfernen. Doch zuvor müssen evidente Belege für die Studie Gießener Forscher vorliegen.

Die Kardinalsymptome von Rheuma

Rheuma beginnt zunächst mit leichtem Fieber und einem allgemeinen Schwächegefühl. Im weiteren Verlauf schwellen die Gelenke an und verursachen Schmerzen. Hinzu tritt ein Hitzegefühl in Knien, Ellenbogen und Fingern.

Typisch ist auch eine eingeschränkte Beweglichkeit, die morgens am stärksten ist. Die Gelenkschäden können nach jahrzehntelangem Verlauf auch den übrigen Knochen zerstören. Dann können Gelenke vollständig einsteifen und Teile des Skelettes verformen sich.

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Verschiedene Formen rheumatischer Erkrankungen

Chronische Polyarthritis

Die bekannteste rheumatische Erkrankung ist die chronische Polyarthritis, auch rheumatoide Arthritis genannt. Dabei schreitet die Entzündung der Gelenke meistens schleichend voran. Ein plötzliches Auftreten kommt allerdings auch vor, wenn auch seltener.

Der Befall weitet sich während des Krankheitsverlaufs auf immer mehr Gelenke aus. Zusätzlich zeigt sich eine allgemeine Schwächung der Patienten sowie der Befall innerer Organe. Häufig geht dieses Krankheitsbild mit dem Nachweis eines Rheumafaktors einher, was aber in keinster Weise zwingend ist.

Seronegative Spondarthritiden

Die zweite sehr bekannte Gruppe ist die der seronegative Spondarthritiden. Hierbei ist meistens, neben den Gelenken, immer die Wirbelsäule betroffen und der Rheumafaktor kann so gut wie nie nachgewiesen werden.

Die bekanntesten Krankheitsbilder sind die:

Letzteres tritt in Zusammenhang mit einer Schuppenflechte auf. Auffällig ist dabei die Tatsache, dass Männer von seronegative Spondarthritiden häufiger betroffen sind als Frauen. Mit Ausnahme der Psoriasis-Arthritis, welche bei beiden Geschlechtern gleich häufig auftritt.

Häufig treten entzündliche Gelenkerkrankungen auch nach Infekten auf, insbesondere im Bereich der Harnwege oder des Darmes. Zu dieser Gruppe zählen auch die Gelenkentzündungen, welche in Verbindung mit chronischen Darmentzündungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) auftreten.

Bindegewebserkrankungen

Des Weiteren zählen Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) und Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) zu den entzündlich-rheumatischen Krankheitsformen. Bei diesen beiden Krankheiten sind immer innere Organe und Gefäße beteiligt, sodass teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen auftreten können. Häufig sind die Haut, Nieren, das Nervensystem, das Herz, die Gefäße und blutbildende Organe betroffen.

Zu den üblichen Bindegewebserkrankungen gehören:

Mischerkrankungen (Mischkollagenosen) wie z. B. das Sharpsyndrom sind keine Seltenheit. Das Sjögren-Syndrom tritt ebenfalls gelegentlich in Zusammenhang mit rheumatoiden Arthritis auf, wobei die Trockenheit von Auge und die Mundtrockenheit im Vordergrund steht.

Polymyalgia rheumatica, eine Muskelerkrankung, welche im höheren Alter vorkommt und mit akuten Schmerzen der Schulter- und Beckengürtelmuskulatur einhergeht.

Und dann haben wir da noch die Temporalarteriitis (Riesenzellenarteriitis). Klassischerweise besteht in diesen Fällen eine Entzündung der Schläfenarterie.

Weitere sehr selten vorkommende Erkrankungen sind z. B. Wegnersche Granulomatose und das Churg-Strauß-Syndrom.

Arthritis bei Kindern

Eine entzündliche Gelenkerkrankung der besonderen Form stellt die Arthritis des Kindesalters, die juvenile chronische Arthritis dar. Diese kann in drei Hauptformen unterteilt werden:

Das Still-Syndrom, welches innere Organe betrifft und Fieber zeigt, die chronische Polyarthritis, welche der Erwachsenen-Form sehr ähnelt und die Verknüpfung mit einer Regenbodenhautentzündung (Iris), welche im Erwachsenenalter oftmals in eine Gelenkerkrankung übergeht und mitunter die Wirbelsäule betreffen kann (seronegative Spondarthropathie).

Damit hätten wir die entzündlichen rheumatischen Formen soweit erst einmal durch.

Degenerartive Gelenkerkrankungen

Kommen wir nun zu den degenerativen Gelenkleiden und Wirbelsäulenerkrankungen.

Arthrose

Degenerative Gelenkerkrankungen und Wirbelsäulenerkrankungen werden meistens mit dem Begriff Arthrosen dargestellt. Bei einer Arthrose ist der Gelenkknorpel geschädigt. Am häufigsten sind Hüftgelenke und Kniegelenke davon betroffen.

Die Schulmedizin macht vielfältige Ursachen für eine Arthrose verantwortlich: Altersbedingte Veränderungen, angeborene Fehlstellungen wie z. B. eine zu flach ausgebildete Hüftpfanne, Unfälle wie z. B. Knochenbrüche, übermäßige Belastung und eine „Schwäche des Knorpelstoffwechsels“.

Kommt eine degenerative Erkrankung an der Wirbelsäule vor, sind Verschleiß und Überbelastungen der Bandscheiben (Bandscheibenvorfälle) die häufigste Ursache – jedenfalls nach vorherrschender Meinung.

Oftmals haben diese Erkrankungen, aufgrund der übermäßig starken Schmerzen, zur Folge, dass der Betroffene, seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann und diese aufgeben muss. Vor allem Personen ab dem 50. Lebensjahr sind von degenerative Gelenkbeschwerden und Wirbelsäulenerkrankungen betroffen.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Kommen wir zur nächsten großen Gruppe:

Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (pararheumatische Erkrankungen)

Gicht und Osteoporose sind in dieser Krankheitsgruppe wohl die bekanntesten Vertreter.

Im Krankheitsbild der Gicht gilt der Stoffwechsel der Harnsäure als gestört, sodass häufig die Menge der Harnsäure im Blut ansteigt. Seltener kommt es zu einer Anreicherung von Harnkristallen in den Gelenken, welche dann die Gelenkentzündung, den sogenannten Gichtanfall, hervorrufen.

Insbesondere im Alter ist die Gicht relativ weit verbreitet, auch wenn durchaus noch weitere Krankheiten bekannt sind, die Kristallerkrankungen, und somit Gelenkentzündungen auslösen.

Ein weiterer bekannter Vertreter der Stoffwechselerkrankungen, welche Beschwerden der Bewegungsorgane hervorrufen können, ist die Osteoporose (Knochenschwund). Im stark fortgeschrittenen Stadien brechen nicht selten Wirbelkörper ein, sodass durch den Knochenverlust es zu starken Rückenschmerzen kommen kann. Osteoporose tritt in der Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen häufig als Begleiterscheinung auf.

Weichteilrheuma

Nächste Erkrankung: Weichteilrheumatismus. Unter Weichteilrheumatismus hat nahezu schon jede Person gelitten. Hierbei handelt es sich um nicht entzündliche weichteilrheumatische Erkrankungen wie z. B. der Tennisarm, der steife Nacken oder einfache Verspannungen durch z. B. Fehlhaltungen.

Die Ursachen der Schmerzen liegen meistens in der Muskel-Sehnen-Überlastung und lokalisieren sich für gewöhnlich auf eine Körperregion. Häufig werden auch die Nervenengpasssyndrome wie z. B. das Karpaltunnelsyndrom (Engpass im Handgelenk) zu dieser Gruppe gezählt. Egal wie der Spitzname der Diagnose auch lautet: Ich sehe in der Praxis fast immer ein Problem der gesamten Struktur: Muskeln, Faszien, Kapseln, Bänder.

Das Fibromyalgie-Syndrom hingegen ist eine ausgeprägte Form des Weichteilrheumatismus. Dieses ist auf mehrere Gelenke und der Wirbelsäulenregion schmerzhaft ausgedehnt und geht mit weiteren Symptomen einher.

Risikofaktoren für Rheuma

Das Risiko an Rheuma zu erkranken steigt mit dem Lebensalter. So tritt die chronische Polyarthritis bevorzugt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Wahrscheinlich spielen genetische Faktoren dabei eine Rolle, aber auch Noxen, die in der Lebensgeschichte wirkten, erhöhen die Gefahr für die entzündliche Erkrankung.

Hier muss auch das Rauchen zur Sprache kommen, das neben anderen Schäden auch Rheuma fördert. Erkennbar ist das schon daran, dass Nikotin die Entzündungswerte erhöhen kann. Dann nimmt der Trend zu anderen Autoimmunkrankheiten zu, wodurch das Immunsystem aus der Balance gerät und eine rheumatische Erkrankung hervorbringt.

Ungünstig wirkt sich daneben eine zu üppige Ernährung mit zu viel Fleisch und Zucker aus, wodurch der Stoffwechsel übersäuert. Genussmittel wie Alkohol und Koffein verstärken diese Verschiebung des pH-Wertes. Die Folge davon ist eine gestörte Entgiftung sowie eine Unterversorgung der Zellen mit Nähstoffen.

Mineralstoffmangel und ein Defizit an Spurenelementen kann Rheuma ebenso begünstigen. Besonders riskant ist dabei der Mangel an Magnesium, Calcium, Kupfer, Zink und Selen. Daneben fördern Hypovitaminosen von Vitamin B6, C und E sowie Folsäure die Erkrankung.

Oft übersehen wird eine Schwäche der Mitochondrien. Die Zellorganellen sind Energiekraftwerke des Stoffwechsels und haben damit eine lebenswichtige Funktion. Treten hier Störungen auf, spricht man von „Mitochondriopathie“, die für viele chronische Krankheiten verantwortlich ist, unter anderem für Rheuma. Grund ist wahrscheinlich die erhöhte Produktion freier Radikale, die entzündliche Prozesse fördern.

Unterschätzt wird auch die Rolle der Darmflora. Ist sie gesund, übt die Darmbarriere eine sichere Kontrolle des Stoffeintritts über die Darmschleimhaut aus. Eine ungünstige Zusammensetzung der bakteriellen Symbionten stört die Verarbeitung des Nahrungsbreis.

Die geschwächte Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom) lässt Stoffe passieren, die nicht ins Körperinnere gehören. Halb verdaute Proteine gelangen in den Blutkreislauf und lösen Reaktionen des Immunsystems aus. Wichtige Funktionen kommen dem Mikrobiom des Darmes auch durch Interaktionen innerhalb des Darmlumens bei der Aufrechterhaltung eines gut arbeitenden Immunsystems zu.

Ein weiterer Risikofaktor sind Antibiotika, die in der Kindheit in hohem Maße eingenommen wurden. Auch Übergewicht birgt die Gefahr Rheuma zu entwickeln, zumindest ist dies für Frauen nachgewiesen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Lassen Sie es mich mal so formulieren: Ich persönlich halte fast alle Formen von Rheuma für heilbar. Gut: man muss eine Menge dafür tun, die Naturgesetze beachten und sein Lebensverhalten grundlegend umstellen.

Das wollen viele Patienten nicht und greifen lieber zu den Symptom-Abstell-Mitteln der klassischen Medizin. Kann man machen – muss man nicht.

Klassische Schulmedizin-Therapie: Medikamente

Ich will mich hier gar nicht weiter über die verschiedenen Medikamente auslassen. Das habe ich schon in anderen Beiträgen getan, z.B.:

Zum MTX lasse ich mich lieber gar nicht aus, sonst habe ich wieder eine Abmahnung am Hals. Lesen Sie gerne auch mal meinen Beitrag: Schmerzmittel wirksam, aber riskant.

Im Prinzip halte ich unser gesamte „Kra(n)kenwesen für bankrott. Lesen Sie ruhig dazu mal meinen Beitrag: Unser Gesundheitssystem – Oder: Warum Patienten immer „kränker“ werden.

Ich schreibe das nicht, um Sie zu erschrecken. Es kann aber nicht sein, dass Menschen mehr an die „Macht“ der Tabletten glauben, als an die Macht der Natur. Klar: Manchmal kann ein Schmerzmittel in akuten Fällen ein Geschenk sein. Aber eine Dauerlösung ist es nicht.

Also auf zu den möglichen Alternativen.

Im Folgenden finden Sie Hilfe und Hausmittel aus der Naturheilkunde und der Alternativmedizin, die bei rheumatischen Erkrankungen grundsätzlich in Frage kommen können.

Akupunktur

Gute Erfahrungen sind bei Rheuma mit Akupunktur und Elektroakupunktur gemacht worden. Ich kann dazu (als Unterstützung) raten.

Bewegungstherapie / Faszientherapie

Bestimmte Übungen können die Beweglichkeit der geschädigten Gelenke verbessern oder erhalten. Lesen Sie dazu unbedingt meinen Beitrag: Faszientraining – Bedeutung in der Schmerztherapie und im Training

Blutegeltherapie

Im Bereich der betroffenen Gelenke können Blutegel sehr hilfreich sein.

Cellsymbiosistherapie

Die Cellsymbiosistherapie nach Dr. Kremer kann die optimale Aktivität der Mitochondrien wiederherstellen.

Darmsanierung

Eine Darmsanierung kann das Risiko für Rheuma senken und auch den Verlauf mildern. Geeignet dazu ist eine Colon-Hydro-Therapie mit der anschließenden oder gleichzeitigen Gabe von Probiotika und Prebiotika.

Ernährung

Ohne die Ernährung geht es nach meiner Erfahrung bei Rheuma gar nicht.

Von zahlreichen Schulmedizinern hören Sie wenig darüber, dass Ihre Ernährung die allermeisten rheumatischen Erkrankungen entscheidend beeinflusst. Das entscheidende Stichwort ist auch hier das Thema: Übersäuerung.

Meiden Sie bei allen Arten von Entzündungen vor allem Fleisch (vor allem Schweinefleisch), denn es enthält u.a. die Arachidonsäure, die eine wichtige Rolle im Entzündungsgeschehen spielt. Ebenso keine Weißmehlprodukte, Zucker, Süßigkeiten im allgemeinen. Verzichten Sie auch weitgehend auf Eier und auf Milch.

Ich weiß, dass die meisten Rheumatiker dies als glatte Zumutung betrachten, weil deren Speiseplan genau aus diesen Nahrungsmitteln besteht.

Versuchen Sie als Einstieg in eine neue Ernährungsweise einmal Heilfasten. Zahlreiche Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite: www.Gesund-Heilfasten.de. Auch als Heilmethode ist das Heilfasten ausgezeichnet geeignet – vor allem bei rheumatischen Erkrankungen.

Ein im New England Journal der Medizin erschienener Beitrag zählt übrigens 55 Erkrankungen auf, bei denen Gluten eine Rolle spielt. Dazu gehören auch zahlreiche rheumatische Erkrankungen. Mehr zum „Glutenproblem“ finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie und zur Glutenintoleranz.

Angezeigt ist eine Ernährung mit entzündungshemmenden sekundären Pflanzenstoffen wie Polyhpenolen in Obst, Olivenöl und Nüssen.

Entspannungsverfahren

Entspannung ist sowieso für viele Patienten anzuraten. Aber wie geht man vor? Ich halte viel vom Autogenen Training nach Prof. Schulz. Mehr dazu im Beitrag autogenes Training bei rheumatoider Arthritis.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

(Urtinkturen)
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann angezeigt sein: 40 ml Weidenrinden, je 20 ml Brennnessel, Löwenzahn und Zinnkraut

Gemmo-Therapie

Folgende Mischung aus Urtinkturen kann angezeigt sein: 40 ml Weidenrinden, je 20 ml Brennnessel, Löwenzahn und Zinnkraut.

Heilpflanzen

Heilpflanzen sind in der Rheumatherapie natürlich bewährt.

Folgende Heilpflanzen können zum Einsatz kommen: Ackerschachtelhalm, Arnika, Cayennepfeffer, Kurkuma, Cistrose, Rosmarin, Mistel, Teufelskralle, Brennnessel, Wacholder, Weidenrinde und Weihrauch und zahlreiche andere.

Die Rizol-Therapie ist ebenfalls ein lohnender Ansatz. Daneben sei hier Propolis erwähnt.

Heilfasten

Das Fasten hatte ich bei dem Punkt Ernährung bereits kurz erwähnt. Und in der Tat: Das Heilfasten kann mit in verschiedenen Variationen extrem hilfreich sein, wie zum Beispiel das Heilfasten nach Buchinger oder auch das Intervallfasten.

Homöopathie

Bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen bringe ich im Laufe der Therapie fast immer auch die Homöopathie zum Einsatz. Ich würde fast behaupten, dass es eine weitgehende Ausheilung ohne Homöopathie schwierig wird. Wichtige homöopathische Mittel beschreibe ich in einigen Beiträgen, möchte hier aber mal nur den in Bezug auf Gelenkentzündungen anführen: Homöopathie gegen Gelenkentzündung

Bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen bringe ich im Laufe der Therapie fast immer auch die Homöopathie zum Einsatz. Ich würde fast behaupten, dass es eine weitgehende Ausheilung ohne Homöopathie schwierig wird. Wichtige homöopathische Mittel beschreibe ich in einigen Beiträgen, möchte hier aber mal nur den in Bezug auf Gelenkentzündungen anführen: Homöopathie gegen Gelenkentzündung

Kryotherapie

Der Aufenthalt von einigen Minuten in Kältekammern kann die Schmerzen lindern, weil der Körper Endorphine ausschüttet. Die Behandlung mit Temperaturen bis zu -180° C kann also die Möglichkeiten der Bewegungstherapie deutlich verbessern.

Medizinische Massagen

Massagen fördern die Durchblutung und den Stoffwechsel. Dadurch kann eine Linderung der Schmerzen erreicht werden.

Orthomolekular-Medizin

Aus dem Bereich der Vitalstoffe und deren Zubereitungen kommen eine ganze Menge an Substanzen infrage, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Ich erwähne hier nur einige:

Grünlippmuschelkonzentrat mit Glykosaminoglykane (GAG), ergänzt mit Vitamin EIngwerKurkuma und MSM.

Glutathion ist eine Antioxidanz, die immer angezeigt ist, weil eine entzündungshemmende Wirkung zu erwarten ist.

Was ich auf jeden Fall rate zu optimieren ist der Vitamin D – Spiegel sowie auf Vitamin AVitamin B1Vitamin B12Vitamin KUbichinon.

Wichtig ist auch die optimale Versorgung mit den Spurenelementen ChromManganMolybdän und Lithium. Gewährleistet sein muss auch eine gute Versorgung mit den Mineralien Kalium und Eisen.

Diese Aminosäuren müssen unbedingt optimal zugeführt werden: Arginin, Cystein und Lysin. Auch Carnitin und Taurin sollten supplementiert werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ spielt nach meiner Erfahrung bei allen Rheumatikern eine enorme Rolle! Zu Beginn einer Rheumatherapie halte ich Basenpulver / Basentabletten für sinnvoll. Aber Achtung mit der Dosis!
Ausführlich berichte zu einer „richtigen“ Entsäuerung in meinem Buch: Die biologische Entsäuerungstherapie.

Schwermetallvergiftung

Eine Schwermetallentgiftung ist bei Rheuma sinnvoll, um physiologische Prozesse zu normalisieren. Dies unterstützt auch die Regenaration beeinträchtigter Mitochondrien. Um was es dabei alles gehen kann, beschreibe ich u.a. auf folgender Webseite: www.entgiftung-und-entschlackung.de

Schüssler Salze

Schüssler Salze können unterstützend wirken. In Frage könnten folgende Mittel kommen:

  • Schüssler-Salze Nr.5
    Magnesium phosphoricum D6 3x 2-3 Tabl.
  • Schüssler-Salze Nr.7

    Kalium phosphoricum D6 3x 2-3- Tabl.

  • Schüssler-Salze Nr.3
    Ferrum phosphoricum D12 3x 2-3 Tabl.

Spenglersan Kolloide

Spenglersan Kolloid R ist ein registriertes homöopathisches Mittel der Firma Meckel-Spenglersan GmbH. Der Zusatz „R“ steht dabei für Rheuma, Rekonvaleszenz oder Reaktion.

Störfelder

Tote Zähne (wurzelbehandelte Zähne) stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Bei Rheumatikern halte ich dieses Thema für besonders dringlich.

Grundsätzlich sollten Zahnfleischtaschen saniert und toxisches Material wie zum Beispiel Amalgam entfernt werden. Ebenso Granulome, Zysten im Zahnbereich.

Ich rate ebenso dazu tote Zähne entfernen zu lassen. In manchen Fällen hat das Ziehen eines toten Zahnes sofortige Besserung gebracht. Vor allem, wenn Patienten über Wetterfühligkeit klagen ist auch an sonstige Störfelder wie Narben, die Mandeln oder die Nebenhöhlen zu denken.

Wärmetherapie

Die meisten Rheumatiker lieben und brauchen Wärme. Manche brauchen auch Kälte, aber das sind nur Wenige. In meinem Beitrag: Wärme oder Kälte?, schreibe ich mehr dazu.

Infrage kommen natürlich Bäder, Wickel, Auflagen und auch Heilerdewickel.

Was ich auf jeden Fall empfehlen kann: Infrarotsauna.


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.6.2020 aktualisiert.

Polyarthritis

Die Polyarthritis wird dem rheumatoiden Formenkreis zugeordnet. Die Polyarthritis ist die Erkrankung die im „Volksmund“ unter Rheuma verstanden wird.

Bei der Polyarthritis handelt sich um entzündungsbedingte Gelenkveränderungen, die an mehreren Körperteilen oder Körperregionen gleichzeitig auftreten (z.B. an mehr als vier Gelenken).

Die Polyarthritis ist übrigens die am häufigsten in Erscheinung tretende rheumatische Erkrankung des Menschen, an der nahezu ein Prozent der Bevölkerung westlicher Industrienationen leidet.

Sie betrifft, durch ihren hochentzündlichen Charakter, neben den Gelenken auch verschiedene Organe und führt so zu einem ausgeprägten „klinischen Bild“ wie Schulmediziner das nennen: gemeint sind aber eine Vielzahl von Symptomen.

Männer erkranken vermehrt im mittleren Lebensabschnitt (zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr). Frauen weisen eine drei Mal so hohe Erkrankungsrate auf, hier entwickelt sich die Polyarthritis vor allem entweder um das 30. Lebensjahr herum oder ab dem 50. Lebensjahr.

Es liegen seitens der Schulmedizin immer noch keine gesicherten Erkenntnisse zu den auslösenden Faktoren einer Polyarthritis vor.

Vermutet werden Infektionen mit Viren oder anderen Krankheitserregern. Daneben lassen sich eine genetische Disposition (familiäre Häufung) sowie eine gestörte Immunabwehr (Autoimmunerkrankung) nachweisen.

Auch Verletzungen des Knorpels und dauernde Überlastungen fördern die Erkrankung. Daneben wurden Assoziationen mit dem Leaky-Gut-Syndrom festgestellt.

Bei der akuten Polyarthritis ist in vielen Fällen eine Virusinfektion nachweisbar (z.B. Epstein-Barr-Virus). Die entstehenden Entzündungen klingen aber meist rasch wieder ab.

Die chronische Polyarthritis ist dagegen durch wiederkehrende oder anhaltende Entzündungen gekennzeichnet. Lassen sich die typischen Rheumafaktoren im Blut nachweisen, liegt die seropositive Form vor. Das Fehlen der Faktoren deutet auf die seronegative Form hin.

Bei einer Polyarthritis kommt es zu Entzündungen in Gelenken (vermehrt in Fingern, Knie, Schultern oder Ellenbogen), die mit einer Überwärmung, Schwellung und zum Teil auch Ergussbildung (Wassereinlagerung) einhergehen.

Symptome

Klassisch ist der Ruheschmerz, der vor allem nachts stark ausgeprägt ist und der sich bei Bewegung bessert. Betroffene klagen über eine Morgensteifigkeit (kann mehrere Stunden andauern), die sich durch Bewegungen bessert, aber nicht vollständig geht.

Die Mobilität und Fähigkeit zur Ausübung feinmotorischer Tätigkeiten werden zunehmend eingeschränkt, ein osteoporotischer Abbau der Knochensubstanz ist feststellbar.

Der Verlauf der Erkrankung ist prägnant. Die rheumatoiden Anzeichen können den gesamten Gelenkapparat des Menschen betreffen. Vor allem im Endgliedbereich der Hände und Füße kommt es durch Schonhaltung und entzündliche Prozesse zu einer langsam einsetzenden Deformität.

Hier zeigen sich unter anderem Schwanenhalsdeformitäten der Finger (Längenveränderung der Röhrenknochen), Deviationen wie z.B. Hallux valgus oder rigidus der Zehen sowie eine Skoliose der Handwurzelknochen (Abweichungen der Finger und Zehen von der regulären Anatomie, z.B. zur Seite) und prominente Erhebungen an untypischen Stellen.

Bei ca. 30 Prozent der Betroffenen bilden sich Rheumaknoten, die vor allem im Bereich von Knochenvorsprüngen oder Sehnen zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität führen.

Begleiterscheinungen sind MüdigkeitAppetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Antriebsschwäche und ein Hang zu depressiven Verstimmungen. Zum Teil führen die Entzündungen zu einer erhöhten Körpertemperatur.

Neben den Gelenken sind auch Organe betroffen. Im Bereich der Lunge kann sich eine Fibrose (Vermehrung des Bindegewebes) ausbilden, Pleuritis (Lungenfellentzündung) oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung) werden ebenfalls beobachtet.

Vermehrt kommt es zu Veränderungen von Bindegeweben und von Schleimhäuten, die Haut reagiert mit Entzündungen und Hautdefekten. An Gefäßen lassen sich Vaskulitiden feststellen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Diagnose

Neben der Anamnese und Inspektion wird das Blut auf Rheumafaktoren und Entzündungszeichen hin ausgewertet. Zusätzlich dienen klassische Anzeichen wie Rheumaknoten, Steifheit, Deformitäten und Osteoporosezeichen der gesicherten Diagnose. Zu den verwertbaren bildgebenden Verfahren zählen die Sonographie, Röntgen und die CT.

Schulmedizinische Therapie

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium (Einteilung nach Larsen in fünf Stadien). Die Erkrankung gilt in der Schulmedizin als nicht heilbar.

Durch geeignete Maßnahmen können jedoch Beschwerden gelindert und der Verlauf verlangsamt werden. Hierzu zählen vor allem abschwellende, schmerzstillende und antirheumatische Medikamente. Darunter sind auch sehr starke Medikamente wie Opiode.

Konservative Maßnahmen sind nebenwirkungsfrei, dazu zählen physikalische Therapien (z.B. Wassergymnastik, Ergotherapie, Wärmebehandlungen) sowie eine gesunde und vollwertige Ernährung (mit Verzicht auf Alkohol und Nikotin).

Zu den operativen Maßnahmen muss immer dann gegriffen werden, wenn das Gelenk bereits derart zerstört ist, dass es die Lebensqualität stark beeinträchtigt oder wenn lebensbedrohliche Organschäden drohen. Nach zehnjährigem Krankheitsverlauf lassen sich bei nahezu 20 Prozent der Betroffenen erkrankungsbedingte Operationen nachweisen.

Der Verlauf führt „normalerweise“ bei mehr als 40 Prozent der Erkrankten bereits nach zwei Jahren zu einer Berentung, nach ca. zehn Jahren führt er bei mehr als zehn Prozent zu einer Schwerbehinderung.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie Naturheilkundeverfahren und Alternative Therapieverfahren, die bei Polyarthritis in Frage kommen.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. SAM-dorsal 3mal, dann SAM-ventral 3mal, dann alle Umläufe. Eventuell Fremdenergie zuführen. Anschließend die Punkte B 23, DE 5, DE 15.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden. In Frage kommen u.a.: Knoblauch, Majoran, Zitrone.

Ernährung

Die Ernährung (ebenso wie körperliche Aktivität) sollte auf eine Gewichts-Reduzierung hin ausgerichtet sein. Übergewicht belastet die Gelenke nicht nur physikalisch, sondern erhöht auch die Produktion der Adipozytokinen. Die Gewebshormone werden von Fettzellen abgegeben und sind an Entzündungs-Prozessen beteiligt.

Omega-3-Fettsäuren hemmen Entzündungen. Enthalten sind sie in Fettfisch, Oliven-, Leindotter-, Hanf- und Leinöl sowie Chiasamen, Nüssen und Bio-Rindfleisch.
Entzündungshemmend wirken auch die Inhaltsstoffe von Knoblauch, Zwiebeln, Spargel und Kohl.

Eine abwechslungsreiche Zusammenstellung von Obst und Gemüse versorgt den Körper mit Vitaminen und anderen Antioxidantien. Auch die darin enthaltenen Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit und helfen damit, Krankheiten vorzubeugen („Die Gesundheit liegt im Darm“). Empfehlenswert sind grünes Blattgemüse, alle Kreuzblütler, Avocado, Papaya, Melonen und Ananas.

Knochenbrühe ist eine gute Kollagenquelle und unterstützt die Knorpelbildung. Entscheidend sind hier die Aminosäuren Glycin und Prolin. Daneben liefert der Fleischextrakt  Chondroitinsulfate, die Bestandteile des Knorpels sind.

Bei einer Polyarthritis halte ich eine Ernährungsumstellung für unabdingbar. Auf Schweinefleisch und Milchprodukte (vor allem Milch und Joghurt) sollte verzichtet werden.

Nach Kneipp ist folgendes Schema bewährt: Kauen Sie eine Stunde vor den Mahlzeiten 3 Wacholderbeeren ganz gründlich, dadurch wird Harnsäure ausgeschieden.

Gluten und weißes Mehl wirken sich ungünstig aus. Zucker ist bei entzündlichen Erkrankungen das Übel schlechthin. Gemieden werden sollten auch künstlich gehärtete Fette, Soja- und Rapsöl sowie Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln, Auberginen).

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Lassen Sie sich aus folgenden Urtinkturen eine Mischung herstellen:
40 ml Löwenzahn, je 20 ml Weidenrinden, Sonnenhut und Pappel.10 ml Thymian-, 10 ml Arnika- und 20 ml Wallwurztinktur mit 60 ml Salbengrundlage mischen. Morgens und abends die betroffenen Stellen mit der Emulsion einreiben.

Heilpflanzen

Ingwergewächse wie Zingiber officinalis und Alpina galanga beinhalten eine ganze Reihe entzündungshemmender und schmerzlindernder Verbindungen. Die Wirkung entfaltet sich höchstwahrscheinlich über eine Hemmung von Genen, die Entzündungs-Mediatoren wie Cytokine kodieren.

Kurkuma kann mit seinem Hauptinhaltsstoff Curcumin helfen. Curcumin hemmt Entzündungen und wirkt abschwellend. In Studien erwies sich die Verbindung gegenüber Diclofenac als überlegen.

Gelenkentzündungen können auch durch äußerlich angewendetem Weihrauch (Boswellia, besonders B. Serrata) bekämpft werden. Die Inhaltsstoffe reduzieren Autoimmun-Prozesse. Verdünnt in einem Trägeröl (Kokos) sollen die Gelenke dreimal täglich damit eingerieben werden. Geeignet sind für die topische Anwendung auch Öle von Beinwell, Kurkuma, Myrrhe, Lavendel, Pfefferminze, Ingwer und Orange

Medizinische Massagen

Massagen können zur Entspannung beitragen, sind aber keine ursächliche Therapie.

Orthomolekular-Medizin

Eine Haarmineralanalyse deckt eventuelle Mineralstoffmängel auf.

Co – Kobalt, Mn – Mangan, Cu – Kupfer, Cr – Chrom, Au – Gold PERNATON (GAG -Glykosaminoglykane)

  • Vitamin E: 400 IE pro Tag
  • Vitamin C: 3 x 1000 mg
  • Vitamin B-Komplex: 1 – 3 x 100 mg
  • Vitamin B12: bis zu 2000 µg
  • Niacin: bis zu 1 g
  • Pantothensäure: 100 mg 3 x täglich
  • Lebertran: 3 x 3 Kapseln an 5 Tagen pro Woche, dann 2 Tage aussetzen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Es gibt keine Rheuma-Therapie ohne Entsäuerung des Organismus.

Spenglersan Kolloide

Spenglersan Kolloid R ist ein registriertes homöopathisches Mittel der Firma Meckel-Spenglersan GmbH. Der Zusatz „R“ steht dabei für Rheuma, Rekonvaleszenz oder Reaktion.

Wirbelsäurensegmente

Chiropraktik, Manuelle Therapie, OsteopathieOsteopraktik und weitere Manualtechniken können helfen Schmerzen zu reduzieren und Beweglichkeit zu erhalten.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges

Eine homöopathische Phönix Entgiftungs-Kur (Phönix Laboratorium GmbH, D-71149 Bondorf) ist zu empfehlen.

Proteolytische Enzyme wirken entzündungshemmend, wahrscheinlich ausgehend von einer Unterstützung der Verdauung. Trypsin und Chymotrypsin können als Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Daneben empfiehlt sich der Verzehr von Papaya (enthält Papain) und Ananas (enthält Bromelain).

Krankengymnastik und Sport erhalten nach Möglichkeit die Beweglichkeit der Gelenke und lindern Schmerzen. Infrage kommen: Streckübungen, Gehen, Schwimmen, Joggen, Radfahren, Wassergymnastik, Aerobic und Kraft-Training.


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.05.2019 aktualisiert.

Bandscheiben: Bandscheibenvorfall und Bandscheibenvorwölbung

Statistisch gesehen gibt es von zehn Menschen nur einen, der in seinem Leben niemals von Rückenschmerzen geplagt wurde. Dagegen treten allein in Deutschland jährlich ca. 800.000 neue Bandscheibenvorfälle auf, von den anderen Ursachen für Rückenschmerzen mal ganz zu schweigen. Ungefähr 70.000 bis 80.000 Betroffene werden operiert.

Prof. Dr. Jürgen Harms, Chefarzt im Klinikum Karlsbad-Langensteinbach, sagt dazu: „40.000 Operationen davon wären vielleicht nötig.“ Wenn er recht hat, bedeutet das: Die Hälfte der Operationen, die sehr häufig mit dauerhaften Bewegungseinschränkungen einhergehen und sogar selbst dauerhafte Schmerzen verursachen können, wäre vermeidbar!

Und in der Tat beobachte ich in der Praxis immer wieder Patienten, die ein endloses „Doktor-Hopping“ hinter sich haben. Da werden nacheinander Neurochirurgen, Orthopäden, Sportärzte, Akupunkteure und andere Ärzte und Heilpraktiker-Kollegen aufgesucht.

Und je nachdem welchen Facharzt oder Fachtherapeuten Sie gefunden haben, heißt es: abwarten, Krankengymnastik, Schmerztablette oder sofort operieren. Und das nicht bei unterschiedlichen Patienten, sondern bei dem GLEICHEN Patienten, mit der gleichen Problematik.

Während Mitte/Ende der 90er Jahre jeder operiert wurde, der irgendwelche Rückenschmerzen hatte (etwas überspitzt ausgedrückt), so wird heute erst einmal versucht, nicht zu operieren. Aber auch das ändert sich in den letzten Jahren wieder, vor allem seit die „Mikrochirurgie“ Einzug gehalten hat. Weil sie nicht so belastend für den Körper ist wie das alte „Aufschneiden“, werden wieder mehr Patienten schnell auf den Operationstisch gelegt.

Dennoch tendieren vernünftigerweise viele Ärzte erst einmal zum Abwarten und zu einer sogenannten „konservativen“ Therapie. Erst wenn alles andere versagt, wird nach etwa sechs bis acht Wochen eine Operation ins Auge gefasst.

Bei schweren Lähmungserscheinungen oder wenn Blase und Darm nicht mehr „funktionieren“, wird allerdings oftmals sofort operiert.

Bandscheibenvorfall oder Bandscheibenvorwölbung?

Sowohl beim Bandscheibenvorfall als auch bei der Bandscheibenvorwölbung handelt es sich um eine Verlagerung des gallertartigen Kerns der Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch Risse in deren Faserring.

Beim Bandscheibenvorfall ist der Gallertkern durch den Faserring ausgetreten, bei der Bandscheibenvorwölbung hat der Gallertkern den Faserring nur „vorgewölbt“. Eine Bandscheibenvorwölbung hat mit „konservativen“ und alternativen Methoden immer eine sehr gute Prognose.

Voraussetzung für den Heilerfolg ist, dass die Ursachen (siehe unten) abgestellt werden.

siehe auch: Hexenschuss – Ischialgie – Rückenschmerzen

Was sind Bandscheiben überhaupt?

Unsere Wirbelsäule ist aus einzelnen Wirbelkörpern aufgebaut, zwischen denen jeweils eine elastische Bandscheibe als Puffer liegt. Muskeln und Bänder umgeben den Komplex aus Wirbeln und Bandscheiben und halten normalerweise alles sicher an Ort und Stelle.

Die Bandscheiben sind aus einem knorpelhaltigen Material aufgebaut, ähnlich wie unsere Ohren. Die Bandscheiben sind sehr elastisch und halten enorme Kräfte aus. Im Verbund mit den sie umgebenden Strukturen können sie kurzzeitigen Druck bis zu 1500 Kilogramm aushalten. Trotzdem können sie auch beschädigt werden und sorgen dann für Probleme.

Symptome von Bandscheibenvorfällen und -vorwölbungen

Bandscheibenvorfälle und -vorwölbungen sorgen für starke Schmerzen im betroffenen Rückenbereich, teils mit Ausstrahlungen in die Beine oder Arme. Eingeklemmte Nerven, Lähmungs- oder Taubheitsgefühle, im Extremfall mit einer Stuhl- und/oder Harninkontinenz können dazukommen.

Die Schmerzen treten allerdings nicht immer auf, sondern nur dann, wenn das Gehirn den Vorfall als bedrohlich für das Gewebe einschätzt oder wenn Nerven beeinträchtigt sind. Ist das nicht der Fall, bleiben Bandscheibenvorfälle auch oft symptomlos und treten höchstens als Zufallsbefunde auf.

Diagnose von Bandscheibenvorfällen und -vorwölbungen

Wer mit Rückenschmerzen zum Arzt geht, erwartet häufig bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT. Diese starren Aufnahmen können jedoch die Probleme häufig gar nicht sichtbar machen, und zwar vor allem deswegen, weil sie Momentaufnahmen sind.

Der Patient liegt während der Aufnahme ganz ruhig da und hält sogar die Luft an. Rückenschmerzen treten aber oft am stärksten während der Bewegung auf. Außerdem können sie sich auch innerhalb kurzer Zeit stark wandeln.

Dazu kommt, dass Bandscheibenvorfälle auch häufig symptomlos ablaufen, also gar nicht die Ursache für akute Rückenschmerzen sind. Das kann ein Arzt, der eine Auffälligkeit auf dem Bild entdeckt, aber natürlich nicht beurteilen.

Insgesamt wird man beim Rücken fast jeden Patienten über 30 oder 35 Jahren Veränderungen feststellen, die ganz normale Alterserscheinungen sind und keine Probleme verursachen müssen.

Die bildgebenden Verfahren sind bei der Diagnose von Bandscheibenproblemen also oft nicht „der Weisheit letzter Schluss“. Wertvoller für den Arzt können die Beobachtungen des Patienten sein.

Wo genau, in welchen Situationen und bei welchen Bewegungen treten die Schmerzen auf? Wie fühlen sie sich an? Werden sie durch Lageveränderung, Bewegung oder den Tagesverlauf schlimmer oder besser?

Wie viel Stress haben Sie gerade? Wie sind Ihre Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten?

Diese und weitere Informationen sowie eine körperliche Untersuchung sind für die Diagnose von größter Bedeutung. Tappen Sie deshalb nicht in die Falle, die Methoden der Gerätemedizin einzufordern, weil Sie sich ansonsten „nicht ausreichend versorgt“ fühlen.

Leider sind es immer wieder die Patienten, die die bildgebenden Verfahren fordern. Machen Sie sich lieber schon zu Hause Gedanken und Notizen zum Auftreten der Schmerzen. Die Informationen aus Ihrer Selbstbeobachtung geben oft ein viel genaueres Bild als jede CT- oder MRT-Aufnahme.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Sprache der Symptome

Wem der Chef im Nacken sitzt oder wer Angst vor beruflichen und privaten Herausforderungen hat, der ist eher ein potenzieller Rückenschmerz-Patient als jemand, der ein glückliches Familien- und/oder Berufsleben genießt.

Menschen, die ständig unter Stress oder Depressionen leiden, erkranken wesentlich häufiger als Menschen, die ein sehr „ausgeglichenes“ Leben führen.

In der Sprache finden wir diesen Zusammenhang in Ausdrücken wie:

  • „Der hat sein Päckchen/sein Kreuz zu tragen.“
  • „Dafür braucht man Rückgrat.“
  • „den Rücken krummmachen“ (= sehr viel arbeiten)
  • etwas „sitzt im Nacken“ (= belastet sehr)

„Psychosomatisch“ gesehen wird bei der Bandscheibenvorwölbung etwas Weiches von zwei harten Elementen, den darüber- und darunterliegenden Wirbelkörpern, gewissermaßen „in die Zange genommen“ und somit gequetscht.

Eine Frage könnte also lauten: Wo sitze ich in der Klemme? Was bedrückt mich?

Wer in seinem Alltag mit den „Härten des Daseins“ und der Weichheit seines persönlichen Empfindens elastisch umgehen kann, wird weitaus weniger unter Rückenbeschwerden zu leiden haben. Vor allem wenn man zur Erkenntniss gelangt, dass es keine Härten des Daseins gibt – aber das ist ein anderes Thema.

Mögliche Ursachen

Es werden in der Medizin zahlreiche Ursachen für Bandscheibenvorfälle bzw. -vorwölbungen angeführt. Aus naturheilkundlicher Betrachtung sind es aber: Übersäuerung, Fehlstatik, Bewegungsmangel, einseitige Bewegung (sitzen!) sowie die eben bereits angesprochenen „psychosomatischen Befindlichkeiten“.

Naturheilkunde und Naturheilverfahren

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternativmedizinische Therapieverfahren, die bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Bandscheibenvorwölbung infrage kommen können.

Weitere Maßnahmen zur Schmerzreduktion finden Sie übrigens auch in meinen Beiträgen zu Rückenschmerzen.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Mit dieser Technik habe ich bei Bandscheibenproblemen sehr gute Erfolge gesehen.

Chiropraktik

Es sind meistens die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule betroffen, seltener jene der Halswirbelsäule. Im akuten Stadium ist Chiropraktik nicht angebracht (Kontraindikation). Sobald weitgehende Schmerzfreiheit eingetreten ist, sollte eine mögliche Fehlstellung der Wirbelkörper beseitigt werden. Hierzu eigenen sich Verfahren der Osteopathie, Myofaszialpunktpressur oder auch FDM nach Typaldos.

Ernährung

Der Bereich der chronischen Rückenschmerzen hat meiner Erfahrung nach auch immer mit der Ernährung zu tun.

 Als erstes ist immer an eine Übersäuerung zu denken. Diese könnte im akuten Fall durch Basenpulver angegangen werden. Auf Dauer ist sicher eine Ernährungsumstellung notwendig.

Medizinische Massagen

Massagen unterstützen den Stoffwechsel und die Blutzirkulation. Mit der richtigen Technik kann hier viel geholfen werden.

Orthomolekular-Medizin

Generell bei Schmerzzuständen wäre an
Vitamin B und Magnesium zu denken. Ein entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und relativ nebenwirkungsfreies Mittel ist unter anderem das MSM.

Säure-Basen-Haushalt

Wie bereits oben erwähnt: Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung
können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Beschwerden: Calcium fluoratum Nr. 1Calcium phos. Nr. 2Magnesium phos. Nr. 7Natrium chlor. Nr. 8Silicea Nr. 11.

Vor allem wenn die Muskelschmerzen im Vordergrund stehen, würde ich an die Nummer 7 denken.

Regeneration: Calcium fluor. Nr. 1, Calsium phos. Nr. 2, Kalium phos. Nr. 5Natrium phos. Nr. 8, Silicea Nr. 11

siehe auch: Schüssler Salze

Sonstiges

Um eine rasche Schmerzreduktion zu erreichen können mögliche Triggerpunkte und
Myogelosen beseitigt werden. Gleichzeitig kann eine Extensionstherapie wie z.B. Schlingentisch eine gute Entlastung bringen.

Verzichten Sie auf Sport, der Ihnen bereits bei der Ausübung, danach, sowie am nächsten Morgen Beschwerden bereitet. Reiten, Tennis, Golf, Squash, Badminton, sowie alle Ball-Mannschaftssportarten können Probleme bereiten. Ein gezieltes Fitnesstraining (medizinische Trainingstherapie) ist jedoch empfehlenswert. Eine richtig abgestimmte Trainingstherapie kann Sie wieder gut auf andere Sportarten vorbereiten.

Das oftmals empfohlene Schwimmen sehe ich skeptisch. Den meisten Menschen fehlt die Beweglichkeit und die Technik. Was ich aber grundsätzlich empfehle: Ein Bewegungsbad bei einer Temperatur von 32-34°. Dort leichte „Bewegungsübungen“, bzw. „Lockerungsübungen“.


Bildquelle: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.07.2015 aktualisiert.

PRP-Behandlung bei Arthrose

Arthrose ist der Verschleiß der Knorpelschichten, die die Knochen in den Gelenken schützend umgeben. Gründe für den Verschleiß sind mannigfaltig.

Mehr zu diesem Thema in folgenden Beiträgen:

Eine noch nicht so populäre Behandlungsmethode, die jedoch in den letzten Jahren etwas mehr ins Rampenlicht gerückt worden ist, ist die PRP-Behandlung.

PRP steht für „plättchenreiches Plasma“. Diese Plasma-Therapie ist im weitestgehenden Sinne eine Variante der „Eigenblut-Therapie“. Denn das Plasma wird in der Regel aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen.

PRP wurde in den 1970er Jahren entwickelt und erstmals 1987 in Italien bei einer Operation am offenen Herzen eingesetzt. Die Therapie gewann dann in der Mitte der 1990er Jahre zunehmend an Popularität. Aber diese Popularität blieb nicht auf Operationen beschränkt.

Die PRP-Therapie wird inzwischen in einer Reihe von medizinischen Fachgebieten eingesetzt, wie die kosmetische Chirurgie, Zahnheilkunde, Sportmedizin und Schmerztherapie. Seit dem Jahr 2007 hat auch die Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema rapide zugenommen.

Herstellung

Zur Gewinnung von plättchenreichem Plasma wird dem Patienten Blut entnommen. Dieses Blut wird zentrifugiert, wobei sich die leichten Bestandteile im Blut von den schweren trennen.

Das Plasma, in dem sich die Plättchen (Thrombozyten) befinden, „schwimmt“ oben auf dem Zentrifugat und wird ihm entnommen. Ein nochmaliges Zentrifugieren des Plasmas bewirkt eine Konzentrierung der Plättchen um den Faktor 3 bis 4.

Der nicht verwendete Teil des Bluts kann bedenkenlos dem Patienten wieder zugeführt werden, so dass kein nennenswerter Blutverlust entsteht. Das PRP-Konzentrat kann dann bei seiner vorgesehenen Indikation eingesetzt werden.

Wirkmechanismen und klinischer Einsatz

Thrombozyten haben einen hohen Gehalt an verschiedenen Wirkstoffen, besonders Wachstumsfaktoren und Zytokinen (PDGF, TGF-ß, IGF, EGF, FGF, PDEGF, PDAF etc.). Mit der Injektion des Konzentrats in Bereiche, wo die organischen Schäden vorliegen, verabreicht der Therapeut lokal hohe Dosen von wirksamen Substraten, die der Körper unter physiologischen Bedingungen erst aufbauen und zum Ort des Geschehens leiten muss.

Dieser Transport von Wachstumsfaktoren zum Beispiel in Bereiche von Wunden kann sogar durch eine gestörte Mikrozirkulation so eingeschränkt sein, dass die notwendigen Substanzen überhaupt nicht am Wirkort eintreffen können. Resultat ist eine nachhaltig gestörte Wundheilung, die mit dieser Methode ausgeschaltet werden kann.

Der Einsatz von PRP induziert eine Reihe von physiologischen Vorgängen. Mit ihm wird die Proliferation und Differenzierung von einer Reihe von Zelltypen, wie Stammzellen, Chondroblasten, Epidermiszellen und so weiter, angeregt und beschleunigt.

Es kommt zu einer erhöhten Produktion an Kollagen und Proteoglykanen. Die Angiogenese wird angeregt, was zu einer verbesserten Durchblutung des betroffenen Gewebes führt.

Und, vielleicht die wichtigste Wirkung von PRP, die Zytokin-Balance (Die Th1 – Th2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie) verändert ihr Gewicht zugunsten der entzündungshemmenden Seite, so dass die PRP-Therapie Entzündungsprozesse bekämpfen hilft.

Im Wesentlichen gibt es drei Indikationsgebiete, wo die PRP-Therapie sich inzwischen bewährt zu haben scheint. Bei Operationen führt sie zu einem deutlich besseren Heilungsverlauf von OP-Wunden. Durch die weniger stark ausgeprägten Blutungen sind oft weniger Bluttransfusionen erforderlich.

Bluttransfusionen – dies ist ebenfalls ein Thema, bei dem es einiges zu beachten gibt. Diese Form von medizinischem Eingriff ist nicht so komplikationslos wie man sich das gemeinhin vorstellt: „Böses Blut“ – Bluttransfusionen mit Risiken?

Die PRP-Therapie bewirkt weiterhin eine Verminderung von postoperativen Schwellungen, Schmerzen und ein weniger ausgeprägtes Infektionsrisiko.

Überlastungsschäden sind fast immer mit Entzündungsprozessen im Bewegungsapparat verbunden, was auch für das Ausmaß an Schmerzen verantwortlich ist. Bekannte Anwendungsgebiete sind hier Tennisarm, Achillessehnenentzündung, Patellasehnenentzündung, Probleme im Schultergelenkbereich und so weiter.

Sehr oft ermöglicht die PRP-Therapie eine Vermeidung von Kortisonspritzen, über deren fragwürdigen Einsatz, vor allem bei Arthrose, ich hier berichtet hatte: Die Leiden mit der Kortisonspritze oder: „killing me softly“.

Damit ist das eigentliche Stichwort gefallen: Die Arthrose. Eine PRP-Therapie alleine ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der richtige Weg in der Behandlung einer Arthrose.

Wie in meinen oben aufgeführten Beiträgen deutlich wird ist es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die zu einem Therapieerfolg führen. Und die PRP-Therapie scheint ein wichtiges Teilchen im Therapie-Puzzle geworden zu sein.

Nicht zuletzt die entzündungshemmende Wirkung ist hier von Bedeutung. Dies führt zu einer besseren Durchblutung der Gelenke und damit verbunden zu einer besseren Beweglichkeit. Mit betroffen von den positiven Effekten der PRP-Therapie sind Knorpel, Knochen, Sehnen, Muskulatur, Gelenkkapsel, Schleimhäute und Nerven in den behandelten Gebieten.

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Was sagt die Wissenschaft?

Überraschend ist, dass es auffallend viel „frische“ Veröffentlichungen zu diesem Thema gibt. Alle Arbeiten sind aus dem Jahr 2017.

Stellenwert bei Arthrose

Platelet-rich plasma for osteoarthritis treatment.

Diese Arbeit ist eine Metaanalyse, bei der eine Reihe von Datenbanken recherchiert wurden auf die Frage, welchen Stellenwert die PRP-Therapie bei Arthrose hat. Die Auswahl des Zeitraums, in den wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema veröffentlicht worden sind, ist mit Mai 2012 bis Oktober 2013 relativ eng gewählt.

Die Autoren fanden 23 Veröffentlichungen, wovon 9 klinische Studien waren, von denen wiederum 7 randomisierte Studien mit insgesamt 725 Patienten waren.

Hier zeigte sich in der Teilnehmergruppe, die eine PRP-Therapie erhielt, eine Verbesserung bei Schmerzen und Gelenkfunktionen im Vergleich zu Placebo und Hyaluronsäure. Die Wirkung der Therapie hielt über 2 Jahre an. Sie war effektiver bei eher milderen Formen von Arthrose.

Allerdings bemängelten die Autoren, dass es bis heute keine Standardisierung der Therapie gibt. Gleiches gilt auch für die Herstellung von PRP. Auch die Beschreibung der Patienten in den verschiedenen Arbeiten ließ nach Meinung der Autoren zu wünschen übrig. Von daher warnen sie vor einer nicht vorsichtigen Interpretation der Studiendaten.

Mein Fazit: Diese Metaanalyse hat zumindest deutlich gezeigt, dass sie in der Lage ist, die Qualität von bereits durchgeführten Studien relativ zuverlässig zu beurteilen. In diesem Fall scheint die Qualität noch einiges zu wünschen übrig zu lassen.

Beschleunigte Heilung von Weichteilgewebe

Platelet-Rich Plasma (PRP) in Orthopedic Sports Medicine.

Die Autoren besprechen hier die PRP-Therapie als „relativ sicher“ und dass sie in der Lage ist, den Heilungsprozess von Wunden in Weichteilgewebe zu beschleunigen.

PRP-Therapie in Kombination mit Hyaluronsäure-Injektionen

Clinical effectiveness in severe knee osteoarthritis after intra-articular platelet-rich plasma therapy in association with hyaluronic acid injection: three case reports.

Diese Arbeit ist ein Fallbericht, in dem 3 Fälle diskutiert werden. Bei allen drei Fällen handelte es sich um Patienten, die an einer Arthrose der Kniegelenke litten und dementsprechend eingeschränkt in ihrer Fortbewegung waren. Die Patienten erhielten eine PRP-Therapie in Kombination mit Hyaluronsäure-Injektionen in die Kniegelenke.

In allen Fällen zeigte sich eine Abnahme der Schmerzen und Zunahme der Beweglichkeit des behandelten Knies. Röntgenaufnahmen während der Nachbehandlungsphase bestätigten die Verbesserung des Zustandes der Kniegelenke. Es zeigten sich Hinweise auf eine Regeneration der Gelenkknorpel.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass diese drei Fälle klinische und röntgenologische Fakten für eine neue Therapie einer fortgeschrittenen Knie-Arthrose geliefert hatten. Somit wurde gleichzeitig eine sonst übliche Operation vermieden.

Diese Therapie ist auch eine wichtige Option für alle die Patienten, für die eine Operation nicht indiziert, da möglicherweise riskant ist. Die Autoren vermuteten auch, dass die Behandlung mit PRP und Hyaluronsäure den Einsatz eines künstlichen Gelenks verhindern kann.

Athrozentese und PRP

Is arthrocentesis plus platelet-rich plasma superior to arthrocentesis plus hyaluronic acid for the treatment of temporomandibular joint osteoarthritis: a randomized clinical trial.

In dieser Arbeit handelt es sich um Patienten mit einer Arthrose des Kiefergelenks. An der randomisierten, doppelblinden, Placebo kontrollierten Studie nahmen 31 Patienten teil, die 49 erkrankte Kiefergelenke aufwiesen. Also jeder zweite Patient hatte beidseitige Probleme.

Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Gruppe A wurde einer Arthrozentese unterzogen (Arthrozentese ist die Punktion eines Gelenks) und erhielt eine PRP-Injektion und danach vier aufeinander folgende PRP-Injektionen. Gruppe B musste eine Arthrozentese über sich ergehen lassen und erhielt eine Hyaluronsäure-Injektion.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die unterschiedlichen Beobachtungsparameter, eine visuelle Beurteilung der Kiefergelenke aufgrund einer Skala und die Messung des Gelenkspalts, keine signifikanten Unterschiede zwischen PRP-Therapie und Hyaluronsäure-Injektion zeigten. Daher schlossen sie, dass Arthrozentese plus Hyaluronsäure-Injektion einer Therapie mit PRP vorzuziehen sei.

Mein Fazit hier: Ob bei Arthrose eine Arthrozentese Mittel der Wahl ist, könnte man auch hinterfragen. Denn dieser Vorgang ist eine rein diagnostische Maßnahme, bei der Gelenkflüssigkeit entnommen und dann im Labor untersucht wird.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass PRP und Hyaluronsäure gleich gut (oder schlecht?) wirken. Von daher kann ich den Folgeschluss, Hyaluronsäure zu bevorzugen, nicht ganz nachvollziehen. Auch die Kriterien für die Effektivität der Behandlungsformen, visuelle Beurteilung und Größe des Gelenkspalts, halte ich nicht für die maßgeblichen Kriterien.

Denn Entzündungsprozesse sind hier die Vorgänge, die für Gewebeabbau, Schmerzen und Funktionsverlust sorgen. Die in dieser Arbeit erörterten Kriterien sind selbst nur Symptome der Erkrankung.

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Gesamt-Fazit

Die PRP-Therapie scheint eine relativ breite Akzeptanz in der Schulmedizin gefunden zu haben, auch wenn es immer noch Arbeiten zu geben scheint, die mit fragwürdigen Testkriterien und Studiendesigns zu versuchen scheinen, andere, ältere Therapieformen zu pushen.

Zudem ist diese Variante der „Eigenbluttherapie“ so gut wie nebenwirkungsfrei, da her das Blut des Patienten das „Medikament“ ist. Probleme, falls sie auftreten sollten, könnten bei der Injektion entstehen.

Fazit vom Fazit: Die PRP-Therapie ist scheint eine gute therapeutische Bereicherung, nicht aber die absolute einzige und einzigartige Therapie von Arthrosen zu sein.

Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.7.2017 aktualisiert.

NPSO – Neue Punktuelle Schmerztherapie nach Siener

Heute können Diagnosen können durch immer mehr Forschungsergebnisse schneller und treffender gestellt werden und die Behandlung einzelner Symptome nimmt einen immer größeren Stellenwert ein.

Eine der neuen Methoden, um die Krankheitssymptome in den Griff zu bekommen, ist die NPSO – die Neue punktuelle Schmerz- und Organtherapie, die von Rudolf Siener aus der punktuellen Neuraltherapie entwickelt wurde.

Es handelt sich um eine Methode um Schmerzen bzw. Funktionsstörungen des Organismus effektiv und schnell zu beseitigen. Nach einer Messung des Hautwiderstandes werden die maximalen Energiepunkte, die den Schmerzzentren zugeordnet sind, ermittelt und können dann direkt behandelt werden.

Wenn die Energiepunkte geortet worden sind, werden sie heute meist mit monochromatischen (rein einfarbigem) Kaltlicht behandelt.

Im Vergleich zu früheren Behandlungen, als die Maximal Energetischen Punkte (MEP) mit Procain (ein Betäubungsmittel) angespritzt wurden, ist die Behandlung mit dem Laserlicht natürlich wesentlich angenehmer und schonender.

Nur in Einzelfällen muss die Behandlung der MEP heute noch mit Nadeln oder Spritzen erfolgen. Eine NPSO-Behandlung ist für fast alle Krankheiten bzw. deren Symptome hilfreich; besondere Erfolge wurden erzielt in der Behandlung von Störungen des gesamten Bewegungsapparates, der Atemwege, aber auch bei Schilddrüsenerkrankungen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Es geht dabei nicht darum, einfach nur das Symptom zu unterdrücken oder den Schmerz zu betäuben. Die Behandlung der maximalen Energiepunkte sorgt für eine regulierende Wirkung, so dass die NPSO eine ursächliche Therapie ist und nicht einfach nur die Symptome beseitigt.

Art und Auftreten von Schmerzen sind für den Behandelnden eine Art Wegweiser zu der Ursache der Schmerzen und zu der benötigten Therapie. Den meisten Funktionsstörungen liegt eine ursächliche Blockade zugrunde. Das Ziel der NPSO ist es, diese Blockaden aufzuspüren und zu lösen.

Bei vielen Patienten kann man die maximalen Energiepunkte, die behandlungsbedürftig sind, schon direkt fühlen, da sie teilweise regelrecht angeschwollen sind, oder recht druckempfindlich. Eine Sitzung mit Laserbestrahlung oder auch Akupunkturnadeln bringt je nach Symptomstärke direkt einen dauerhaften Erfolg, es kann aber auch sein, dass mehrere Sitzungen nötig sind.

Beitragsbild: fotolia.com – alexander-raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2012 aktualisiert.

Neuraltherapie – eine Methode der alternativen Schmerzbehandlung

Bei der sogenannten Neuraltherapie handelt es sich um eine Methode zur Schmerzbehandlung aus dem Bereich der alternativen Medizin. Sie setzt dort an, wo die Schulmedizin oft schon aufgegeben hat.

Das Ziel der Neuraltherapie ist es, Störungen des Organismus zu beseitigen und durch „Impulsunterbrechungen“ zu reharmonisieren; denn Störungen im vegetativen Regulationsmechanismus sind, nach Schiffter, eine mögliche Ursache für zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen.

Zu diesen sogenannten „Störfelderkrankungen“ zählen, neben Durchblutungsstörungen, Migräne und Allergie, auch Tinnitus, Bronchialasthma, Herzrythmusstörungen, chronische Darmentzündungen und Hautkrankheiten.

Durch die Verwendung des Lokalanästhektikums Procain wird das vegetative Nervensystem in gewisser Weise „blockiert“. Dadurch können Störung ausgeglichen werden und das System kann seiner biologischen Aufgabe folgen, welche darin besteht, die momentanen IST-Werte der Organfunktionen auf die biologisch vorprogrammierten SOLL-Werte anzugleichen.

Entwickelt wurde das Konzept von den Ärzte- Brüdern Huneke in den Jahren 1925 bis 1960. Ausgangspunkt war die Entdeckung sogenannter Störfelder(oftmals chronische Entzündungsstellen), oft am Kopf oder an Narben, die den gesamten Organismus energetisch schwächen und dadurch Beschwerden, wie etwa Migräne und Gelenkbeschwerden, hervorrufen können. Aus dieser Theorie entwickelten sie die sogenannte Störfeldtherapie.

Dazu muss das Störfeld durch ausführliche Untersuchung und Befragung erst einmal lokalisiert werden. Im nächsten Schritt wird das Lokalanästhetikum“infiltriert“ (in das betroffene oder damit assoziierte Gewebe) verabreicht, um die Störwirkung zu unterbrechen und zu beseitigen.

Wo eine Injektion verabreicht wird, hängt unter anderem auch von der Reaktion des Organismus des Patienten auf die letzte Spritze ab. Istein Störfeld gefunden, so kann das sog. „Sekundenphänomen“ auftreten: Die Beschwerden lassen innerhalb weniger Sekunden für eine Dauer von etwa 20 Stunden nach.

Eine andere Methode der Neutraltherapie, die Segmenttherapie, wird chronologisch vor der Störfeldtherapie angewandt. Schlägt sie fehl, so beginnt man mit der Suche nach den Störfeldern.

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Bei der Segmenttherapie wird das Lokalanästhektikum direkt in die Head´schen Zonen (bestimmte Hautareale, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind) injiziert. Oftmals wird dabei direkt am Schmerzort das Verfahren der Quaddelung angewendet:

Das Procain wird unter die Haut gespritzt, denn es ist bekannt, das Krankheiten der inneren Organe Wechselwirkungen mit den darüber befindlichen Hautoberflächen erzeugen können. Dadurch soll eine Beschwerdeminderung erreicht werden.

In der Internationalen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e.V. wurden zahlreiche Studien zu diesem Thema veröffentlicht, so über den Einsatz in der medizinischen Grundbetreuung, die Behandlung tiefen Kreuzschmerzes und von Migräne bei Frauen und über die Anwendung der Neuraltherapie bei Entzündungen des Kiefers.

Diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten verdankt die Neuraltherapie der Möglichkeit der Beeinflussung aller Regelkreise des Organismus und daher könnte sie ein alternatives Heilmittel für viele chronische Erkrankungen darstellen.

Eine weitere (nicht ganz klassische Variante) der Neuraltherapie ist die lokale Infiltration in sog. Triggerpunkte oder Myogelosen. Dadurch kann eine sehr schnelle und auch dauerhafte Schmerzausschaltung erfolgen, was natürlich keine Ursachenbehandlung ist.

Manifeste Triggerpunkte, die schon sehr lange bestehen, sollten aber für eine effektive Schmerztherapie beseitigt werden. Dies kann unter anderem auch durch Akupunktur oder durch klassische Massage erfolgen.

Akupunktur dauert aber länger, ebenso wie die Massage, die zudem relativ schmerzhaft sein kann. Chronische Schmerzpatienten tolerieren zudem meist keine Massage mehr, weil diese die Beschwerden zumeist verstärkt.

Dies trifft vor allem auf Patienten mit Weichteilrheuma oder sog. Muskelrheuma (Fibromyalgie) und für Patienten mit Migräne zu. Hier kann die Neuraltherapie eine elegante Zwischenlösung sein.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.3.2014 aktualisiert.