Männerleiden. Ein Wort zur Sache.
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Den Frauenarzt gibt es. Aber den Männerarzt?
Na gut... die gehen dann zum Urologen. Aber war das schon alles?
Deswegen möchte ich Ihnen hier eine Übersicht zu verschiedenen Männerleiden geben.
Die männliche Brust - Gynäkomastie
Echte Gynäkomastie ist die krankhafte Vergrößerung des Brustdrüsengewebes beim Mann. Davon zu unterscheiden ist
die falsche Gynäkomastie, die bei Säuglingen, während der Pubertät oder im Alter auftritt. Die Pseudogynäkomastie
dagegen wird von Fettsucht hervorgerufen.
Verursacht wird die echte Gynäkomastie durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Zum krankhaften Wachstum des
Brustgewebes kommt es beispielsweise durch Hypogonadismus, einen Mangel an männlichen Hormonen, einen erhöhten
Level an Östrogen, die Einnahme bestimmter Medikamente wie des Aldosteronantagonisten Spironolacton, durch
chronische Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose),
Nierenversagen, Leberversagen, Alkoholismus,
Steroideinnahme oder in seltenen Fällen durch Tumore.
Kommt es bei Hyperaldosteronismus oder Leberzirrhose zu erhöhten
Aldosteronspiegeln, wird häufig Spironolacton zur Therapie eingesetzt. Doch kann der Wirkstoff durch Eplerenon
ersetzt werden, das ebenso effektiv ist und dabei keine Gynäkomastie auslöst (1) sowie ihre Verursachung
durch Spironolacton sogar umkehren kann.(2)
In einem dokumentierten Fall wurde Gynäkomastie durch den täglichen Verzehr von Sojamilch ausgelöst. Der Patient
hatte einen viermal so hohen Östrogenlevel wie für Männer maximal als normal gilt. Der Level ging auf Normalwerte
zurück und die Brust verkleinerte sich wieder, nachdem die Sojamilch vom Speiseplan gestrichen
wurde.(3)
Zudem gibt es Theorien, dass Männer durch Östrogenreste in Trinkwasser und Gemüse einen erhöhten Östrogenspiegel
bekommen können, der Gynäkomastie auslösen könnte. Hier soll eine Reinigung des Organismus, beispielsweise durch
bestimmte Fastenkuren, lindernd wirken. Spironolacton kann in homöopathischen Dosen (7CH, C-Potenz
Hahnemanni) die Therapie unterstützen.
Daneben wird Gynäkomastie durch Antiöstrogentherapie behandelt. Vor jeder Behandlung sollte der Östrogenspiegel
im Blut bestimmt werden, um festzustellen, ob tatsächlich Östrogene für die Gynäkomastie verantwortlich sind. In
schweren Fällen oder bei Versagen einer medikamentösen Behandlung kann ein chirurgischer Eingriff durchgeführt
werden.
Klinefelter Syndrom
Kommt es bei Männern zu Symptomen des Klinefelter-Syndroms, ohne dass diese genetische Krankheit vorliegt,
spricht man auch vom Pseudo-Klinefilter-Syndrom. Die Aktivität der Hoden ist eingeschränkt. Zudem können sie durch
Sklerose oder Fibrose in ihrer Form verändert oder rückgebildet sein. Betroffene Männer haben einen sehr
eingeschränkten oder fehlenden Sexualtrieb und sind in der Regel impotent und zeugungsunfähig. Die genauen Ursachen
sind nicht bekannt. Laut dem Bericht eines Homöopathen kann die Gabe von Adrenocorticotropin (ACTH) in der Potenz
4CH (C-Potenz Hahnemanni) lindernd wirken. Das Peptidhormon regt unter anderem die Nebennierenrinde zur Bildung von
Sexualhormonen an.
Erektile Dysfunktion, Impotenz oder Erektionsstörungen
Erektile Dysfunktion, Impotenz oder
Erektionsstörungen können viele organische Ursachen haben und treffen rund jeden zweiten Mann über 40. Bei einigen
Männern kann eine psychische Ursache wie beispielsweise Stress vorliegen.
Zu den körperlichen Ursachen der Potenzprobleme gehören Diabetes,
Bluthochdruck oder Verletzungen des Schwellkörpers
oder wichtiger Nerven. Zudem kann die Einnahme von Drogen oder Medikamenten (Betablocker, Beruhigungsmittel, u.a.),
Rauchen oder Alkoholkonsum zu organischen Schädigungen führen, die die Potenz vermindern.
Zu den weiteren organischen Ursachen gehören Arterienverkalkung und Schädigungen des Rückenmarks. Daneben können
auch Infektionen zur erektilen Dysfunktion führen, wie
beispielsweise Infektionen der Fortpflanzungsorgane (4) oder des Körpers mit dem Virus Herpes
zoster.(5)
Um Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose
oder Atherosklerose, zu bekämpfen, die neben Impotenz viele weitere gesundheitliche Probleme verursacht, muss man
sich bewusst ernähren. Gemieden werden sollten Zucker, Frittiertes, tierische Fette und Proteine, gehärtete Fette
wie in Margarine, Kaffee, Zigaretten, Drogen und Alkohol.
Bevorzugen sollte man dagegen Kaltwasserfisch (Hering, Lachs, Makrele, Sardinen), ballaststoffreiche
Lebensmittel, frischen Ingwer und Gemüse. Milchprodukte sollten nur mäßig verzehrt werden.
Übergewicht gehört unbedingt reduziert. Zudem tut
leichter Ausdauersport gut, den man mindestens viermal wöchentlich betreiben sollte. Eine durch
Arteriosklerose verursachte, mangelhafte Durchblutung
führt zu einer diagonalen Falte im Ohrläppchen, die so ein Indikator für Arterienverkalkung sein kann. Wer eine
solche Falte hat, sollte daher eine Vorsorgeuntersuchung machen lassen. Um erektile Dysfunktionen homöopathisch
zu bekämpfen, werden Mittel wie Titan, Agave, Mandragora, Onosmodium virginianum, Sabal serrulata (auch als
Serenoa repens bezeichnet), Selenium oder Staphysagria (Samen des Stephanskrauts) verwendet.
Die Prostata
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH), früher auch Prostataadenom, verursacht durch übermäßige Vermehrung von
Zellen eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Sie kann Symptome wie Harndrang, nächtliches Wasserlassen,
verminderten Harndruck oder Schmerzen hervorrufen und betrifft rund die Hälfte der Männer zwischen 40 und 59.
Im Alter von 70 Jahren haben 85 Prozent der Männer, ab dem Alter von 80 sogar 90 Prozent eine vergrößerte
Prostata. BPH ist der häufigste gutartige Tumor und gilt als Volksleiden.
Die Erkrankung schränkt die Lebensqualität der Betroffenen häufig stark ein. Homöopathen setzen vor allem die
Sägepalme Sabal serrulata , inzwischen als Serenoa repens bezeichnet, in niedrigen Potenzen oder als unverdünnte
Mutterlösung gegen BPH ein, wodurch die Symptome gelindert werden können.(6)
Die lindernde Wirkung auf die Symptome wurde mehrfach belegt. Die Pflanze wirkt wie das Arzneimittel Finasterid,
doch erzeugt seltener Gegenreaktionen.(7)
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Quellen:
- Karagiannis et al. Spironolactone versus eplerenone for the treatment of idiopathic hyperaldosteronism.
Expert Opinion Pharmacotherapy. 2008 Mar;9(4):509-15. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18312153
- Dimitriadis et al. Eplerenone reverses spironolactone-induced painful gynaecomastia in cirrhotics. Hepatol
Int. 2011 Jun;5(2):738-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21484105
- Martinez & Lewi. An unusual case of gynecomastia associated with soy product consumption. Endocrine
Practice. 2008 May-Jun;14(4):415-8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18558591
- Purvis & Christiansen. Infection in the male reproductive tract. Impact, diagnosis and treatment in
relation to male infertility. International Journal of Andrology. 1993 Feb;16(1):1-13. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8468091
- Chen et al. A population-based case-control analysis of the association between herpes zoster and erectile
dysfunction in Taiwan. The Journal of Infection. 2012 Mar 8. [Epub ahead of print] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22406972
- Hanus & Matousková. [Alternative therapy of benign prostatic hypertrophy--Permixon (Capistan)].
[Article in Czech] Rozhl Chir. 1993 Feb;72(2):75-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7692609
- Wilt et al. Serenoa repens for benign prostatic hyperplasia. Cochrane Database Syst Rev. 2002;(3):CD001423.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12137626
Die Beitrag wurde am 22.9.2017 erstellt.
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