Darmprobleme

Aktivkohle – Kohletabletten – Ein gutes altes Hausmittel

Wer nicht mehr so ganz jung ist, kennt noch diese recht großen, runden Kohletabletten. Auch ich sollte sie als Kind oft zerkauen und einspeicheln, wenn ich mir mal den Magen verdorben habe. Eine Freude war das nicht, aber der auffallend schwarze Mund war dann doch ganz lustig und geholfen haben mir die Tabletten allemal.

Heute sucht man sie eher vergebens, denn die Pharmaindustrie mag sie nicht, weil es mit Kohletabletten nichts zu verdienen gibt. Viel besser sind doch patentierbare und zugleich nebenwirkungsträchtige Medikamente, die schaffen Arbeitsplätze zum Beispiel für Ärzte.

Was ist Aktivkohle?

Es handelt sich dabei in der Tat um reinen Kohlenstoff in graphitähnlicher, kristalliner Struktur. Als gepresstes Pulver entwickelt er beim Zerkauen eine enorm große Oberfläche, betrachtet man das Oberflächenintegral aller kleinen Körnchen. An diese adsorbieren sich dann im Magen-Darm-Trakt Gase, Flüssigkeiten und vor allem toxische Stoffe.

Auch in technischen Anwendungen wird Aktivkohle weitreichend eingesetzt, insbesondere im Rahmen großer industrieller Luftfilteranlagen oder in ABC-Masken, um Gase, Feinstaub oder flüchtige Lösungsmittel aus der Atemluft herauszufiltern. Bei der Wasseraufbereitung kommt Aktivkohle ebenfalls zum Einsatz und nicht zuletzt bei der Produktion von Spirituosen, die zum Teil toxische Verbindungen enthalten.

Zur Herstellung der Aktivkohle dienen bioorganische Materialien wie Holz, Knochen, Obstkerne und Kokosnussschalen. Die Rohstoffe werden unter Luftabschluss bis auf gut 900 °C erhitzt, um daraus Wasser, Zinkchlorid und Phosphorsäure zu entziehen und Verklumpungen zu verhindern. Im Ergebnis erzielt man damit Oberflächen von bis zu 2.000 Quadratmeter pro Gramm.

Aktivkohle reinigt den Darm effektiv

Gerade bei einer akuten Vergiftung beispielsweise durch Lebensmittel oder Medikamente bindet Aktivkohle die im Magen-Darm-Trakt befindlichen Toxine, die der Darm schließlich mit dem Stuhl nahezu vollständig ausscheidet. Typischerweise werden alle blähenden Verbindungen und sogar Rückstände von Herbiziden aus dem Nahrungsbrei herausgefiltert.

Eine Studie hat nachgewiesen, dass durch Aktivkohle das günstige HDL-Cholesterin um circa acht Prozent im Blut ansteigt und gleichzeitig das vermeintlich gefährliche LDL-Cholesterin um bis zu 40 Prozent vermindert wird. Eine weitere Studie zeigte, dass die als besonders gefährlich geltenden Bakterien Escherichia coli stark in Aktivkohle gebunden werden. Für gesunde Darmbakterien wie Bifidobacterium thermophilum, Enterococcus faecium und Lactobacillus acidophilus gilt dies aber nicht.

Ich bin deshalb dazu übergegangen, einigen meiner Patienten beim Fasten Aktivkohle zu verabreichen.

Wundreinigung und positive kosmetische Wirkung

In Wundauflagen integriert übt Aktivkohle eine reinigende Funktion aus, indem deren große Oberfläche mit dem Eiter viele Bakterien aufnimmt. Dadurch heilen Entzündungen und Infektionen viel schneller aus. Diese Form der äußerlichen Anwendung kann direkt auf Insektenstiche und Bisse von Spinnen übertragen werden.

Einige Cremes und Gels, die zum Beispiel gegen Akne eingesetzt werden können, enthalten ebenfalls Aktivkohle. Sogar manche Zahnpasta-Sorten sind mit solcherart Kohlenstoff ausgestattet, um Zahnverfärbungen oder Plaques täglich bekämpfen zu können.

Weitere Anwendungsbeispiele

Bei akuten Vergiftungen verabreicht ein Arzt als Sofortmaßnahme bis zu 100 Gramm Aktivkohle und nach zwei bis vier Stunden nochmals bis zu 50 Gramm. Für Kinder berechnet sich die Initialdosis zu maximal zwei Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht, wobei sich die Folgedosen auf maximal ein halbes Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht alle zwei bis vier Stunden bemessen.

Auf Insektenstiche wird jede halbe Stunde eine passende Teilmenge aus einer Mischung von 0,5 g Aktivkohle und einem halben Teelöffel Kokosöl aufgetragen. Bei Akne empfehle ich eine etwas andere Mixtur: 0,5 g Aktivkohle plus zwei Teelöffel Öl von Aloe vera.

Kommen wir jetzt noch zum Thema Darmentgiftung:

Zwei Tage nehmen Sie circa 90 Minuten vor Ihrer Hauptmahlzeit zehn Gramm Aktivkohle ein. Der zeitliche Abstand ist deshalb sinnvoll, weil Aktivkohle dazu neigt, auch Vitalstoffe oder Medikamente aus dem Speisebrei herauszufiltern. Um die drohende Verstopfung zu vermeiden, müssen Sie unbedingt sehr viel trinken. Übrigens können Sie (peinliche) Blähungen mit nur einem halben Gramm Aktivkohle jeweils vor der Mahlzeit ganz einfach verhindert.

Wann sollten Sie auf Aktivkohle lieber verzichten?

Bei fiebrigem Durchfall im Verein mit starken Schmerzen oder bei Magen-Darm-Geschwüren ist Aktivkohle eher kontraproduktiv. Auch dürfen Vergiftungen mit Laugen oder Säuren nicht mit Aktivkohle behandelt werden. Wenn eine Intoxikation mit einem Alkohol, Mineralen wie Lithium und Eisen oder mit Cyaniden vorliegt, ist Aktivkohle ebenfalls nicht hilfreich.

Meine Empfehlung:

Aktivkohle sollte unbedingt Bestandteil jeder Hausapotheke sein. Gegen Vergiftungen, die allenthalben plötzlich geschehen können, braucht es hohe Dosen davon, so auch für eine Darmsanierung. Blähungen verschwinden schon bei kleineren Gaben von Aktivkohle. Kohlepulver wie Kohle-Pulvis von Köhler Pharma in der Einteilung von 4 x 10 g bekommen Sie für ungefähr 30 Euro und 60 Stück Kohle-Comretten von Klinge Pharma (Tabletten mit 1 g Aktivkohle) kosten 17,60 Euro.

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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.

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