Mittel gegen Verstopfung: Helfen Abführmittel (Laxantien)?

Egal ob „starke“ oder natürliche Abführmittel – der Missbrauch ist sehr hoch. Viel zu viele Menschen verwenden Abführmittel (Laxantien).

Und ca. 50% meiner älteren Patienten nehmen starke oder pflanzliche Abführmittel.

Das Merkwürdige daran: Wenn ich meine Patienten frage, was sie für Medikamente nehmen werden Abführmittel (fast) immer vergessen.

Was viele Menschen nicht wissen: auch viele pflanzliche Präparate (auch als „natürliche“ Abführmittel bezeichnet), können bei Daueranwendung schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Zudem werden Sie von den Abführmitteln abhängig und dann wird es umso schwieriger, wieder eine eigene und regelmäßige Verdauung zu erreichen…

Neun Millionen Deutsche nehmen regelmäßig Abführmittel (=Laxantien) ein!

Davon sind es fast drei Millionen Bürger, die sogar täglich freiverkäufliche Kapseln, Tees, Pulver oder „Abführ-Früchtewürfel“ einnehmen.

Und es sind vor allem ältere Menschen die an Verstopfung und Darmträgheit leiden und die ohne Abfürhrmittel überhaupt nicht mehr zur Toilette gehen können. Der Preis: Entgleisungen des Mineralstoffhaushalts und weitere gravierende Gesundheitsstörungen sind die Folgen.

Dazu kommen noch ein paar (mehr oder weniger) „junge“ Damen, die glauben mit einem Abführmittel ein paar Pfund abzunehmen.

Natürlich gibt es auch eine Reihe von Erkrankungen, die Verstopfungen fördern. Dazu zählen Morbus Parkinson und einige psychische Beschwerden. Depressionen führen zu einer Verlangsamung der Darmtätigkeit mit der Folge eine erschwerten Stuhlentleerung. Essstörungen irritieren den Darm ebenfalls, weswegen auch eine Opstipation die Folge sein kann. Daneben können Stoffwechselstörungen und Hormon-Fehlregulationen wie Diabetes mellitus und Hypothyreose Ursachen der Beschwerden sein.

Auch Muskelerkrankungen wie Myasthenia gravis sind mit Verstopfung verbunden. Von neurogener Dysfunktion spricht der Mediziner, wenn die Darmmuskeln infolge eines hohen Alters schwächer sind und den Speisebrei nicht mehr zufriedenstellend weiterbefördern.
Zu beachten ist auch, dass eine Reihe von Medikamenten Stuhlverstopfung als Nebenwirkung zeitigen. Zu nennen sind hier Antidepressiva, Diuretika, Anticholinergica, Antikonvulsiva, Magensäureblocker, Neuroleptika und Narkotica.

Natürlich dürfen alle Patienten Hilfe erwarten, denn Verstopfungen sind keineswegs immer harmlos. Infolge der Darmstörung können Analfissuren entstehen, die Entzündungen nach sich ziehen können. Hämorrhoiden wuchern aus, weil beim Stuhlgang ein zu starker Druck ausgeübt wird. Schließlich drohen noch die Entstehung von Darmkrebs und Nierenschäden, die bis zum völligen Nierenversagen führen können. Manche Patienten leiden nach langer chronischer Verstopfung auch an ischämischer Divertikulitis. Unangenehm ist auch der rektale Prolaps. Dabei rutscht der Enddarm aus dem Anus heraus und verursacht peinliche Beschwerden.

Hinzu kommen starke Schmerzen, gegen die manche Ärzte noch Analgetika verordnen. Die Nebenwirkungen schädigen den Organismus zusätzlich durch eine Beeinträchtigung der Leber- und Nieren-Funktion. In den USA sind sogar Opioide oft verschriebene Mittel gegen die Opstipations-Schmerzen. Die Risiken einer schweren Abhängigkeitserkrankung werden dabei völlig ignoriert. Wahrscheinlich halten die Mediziner die starken Pharmaka für angemessen, weil Verstopfung auch Rückenschmerzen hervorrufen. Übrigens ist diese Art der Schmerz-Therapie schon deswegen nicht sinnvoll, weil Opioide ebenfalls Verstopfungen fördern.

Die meisten dieser Abführmittel sind gefährlich

Die freiverkäuflichen Mittel gegen Verstopfung (die man problemlos in Apotheken oder Reformhäusern erhält), lassen sich nach deren Wirkungsweise in fünf Kategorien einteilen.

Als gesundheitsschädliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Salinische Abführmittel, die Wasser im Darm binden – wie zum Beispiel das beliebte Glaubersalz oder Bittersalz (auch enthalten im FX Passagesalz). Diese Mittel führen bei Daueranwendung zu starken Verlusten an den lebenswichtigen Mineralstoffen Kalium und Magnesium. Die Folge sind „Muskellähmungen“ im Darmtrakt, die die Darmträgheit nur noch verstärken. Auch Herzrhythmusstörungen sind möglich und gar nicht so selten. Ferner wird auch die Kalziumaufnahme vermindert, was der Osteoporose Vorschub leistet. Außerdem stören oder verstärken sie die Wirkung anderer, wichtiger Medikamente wie z. B. Herzmittel, Blutdrucksenker und Antibiotika.
  • Darmreizende Mittel mit Anthranoiden aus Pflanzen (Sennes, Faulbaumrinde, medizinischer Rhabarber, Kreuzdornbeeren) verursachen eine Entzündung der Darmschleimhaut und verhindern die Aufnahme der Nahrung. Viele denken, das seien „natürliche Abführmittel“ die ja besser sein müssten. Dabei wissen die wenigsten, dass Sennesfrüchte und Faulbaumrinde Krebs auslösen können.
    Das Naturheilkunde oder Pflanzenheilkunde IMMER nur sanft und natürlich ist stimmt so auch nicht ganz, denn die pflanzlichen Abführmittel der darmreizenden Mittel können zudem die Bildung von Polypen im Darm und Darmkrebs fördern und sind auch nur für den kurzfristigen Gebrauch zugelassen und bedingt empfehlenswert. Weniger bedenklich als Sennes-Präparate und Faulbaumrinde sind Artischocke, Kalmus und Gelbwurz.
  • Gleitmittel enthalten unverdauliche Fette und Öle wie z. B. Paraffin.

Mehr dazu finden Sie hier: Verdauungsprobleme? Die besten natürlichen Lösungen für Darm & Magen

Alle oben angeführten Mittel gegen Verstopfung erhöhen bei langfristiger Einnahme das Risiko für Blasen- und Nierenkrebs erheblich, nämlich um bis zu 80 %! Das hat eine durchgeführte Studie der Universität Jena an 5.000 Probanden im Jahre 1997 ergeben.

Für die seltenen Krebserkrankungen des Nierenbeckens sowie der Harnleiter steigt das Krebsrisiko sogar um 250% an. Die Forscher vermuten, dass infolge des Wasserverlustes über den Darm nicht mehr genug Urin gebildet wird. Dadurch werden die Toxine nicht richtig aus den Harnwegen gespült und können deren Wände schädigen.

Als bedenkliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Mechanische Mittel wie glycerinhaltige oder gasbildende Zäpfchen regen durch Dehnungsreize im Mastdarm die Stuhlentleerung an.Auch diese Mittel sind nur für den kurzfristigen Gebrauch zu empfehlen, da diese Enddarmleiden wie Hämorrhoiden verschlimmern.

Als weniger bedenkliche Abführmittel sind einzustufen:

  • Zuckerhaltige Mittel wie Milchzucker und Laktulose fördern die Darmflora und erweichen den Stuhl. Allerdings haben viele Patienten eine Milchzucker-Unverträglichkeit (auch Lactoseintoleranz, bzw. Laktoseunverträglichkeit genannt) . Die meisten wissen davon leider gar nichts. Milchzucker empfehle ich deshalb nicht.
  • Quellstoffe oder Füllmittel sind leicht schleimbildende Ballaststoffe, die im Darm aufquellen.

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Was also ist zu tun?

Die Devise heißt: Abführmittel langsam absetzen und „ausschleichen“, sowie alternative Mittel gegen Verstopfung finden.

Als erstes sollten Sie sich Zeit lassen. Ein Darm, der schon seit Monaten oder sogar Jahren an ein bestimmtes Abführmittel gewöhnt ist, kann nicht so schnell umschalten.

Reduzieren Sie zum Beispiel Ihre tägliche Abführmitteldosis langsam: In der ersten Woche nehmen Sie nur noch die Hälfte der gewohnten Dosis, in der zweiten Woche nur noch ein Viertel und in der dritten Woche nur noch ein Achtel. Die Dosis wird also jede Woche halbiert. Am Ende der dritten Woche ist das Ausschleichen beendet.

Ohne eine „darmfreundliche” Lebensweise wäre Ihre ganze Mühe allerdings nur ein Herumdoktern an Symptomen. Stellen Sie daher unbedingt Ihre Ernährung auf eine ballaststoffreiche Kost mit viel frischem Gemüse und Obst um, das Sie zur besseren Verträglichkeit anfangs auch ruhig kurz dünsten sollten. Sauerkraut bzw. Sauerkrautsaft, Pflaumensaft und Birnensaft sowie getrocknete Pflaumen oder Aprikosen (enthalten viel Kalium!) sind gute natürliche Verdauungshilfen. Verzichten Sie dagegen auf alle stopfenden und schwer verdaulichen Nahrungsmittel wie Weißmehlprodukte, Bananen, Kakaowaren und rotes Fleisch. Und bewegen Sie sich täglich mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft!

Gerade die Bewegung wird für die Verdauungsarbeit unterschätzt! Da die meisten Menschen mit Verstopfungsproblemen schon ein Alter erreicht haben, in dem man nicht einfach mit Jogging beginnen sollte oder kann, empfehle ich ein einfaches Hilfsmittel: ein Minitrampolin. Drei mal täglich drei Minuten reicht. Unterschätzen Sie das Trampolin nicht! Auch Pflaumen und Sauerkraut helfen vielen nicht, wenn Sie sich nicht bewegen. Sie müssen nicht auf dem Trampolin springen — wenn Sie darauf nur wippen, reicht das am Anfang als Reiz völlig aus.

Das A und 0 einer gesunden Verdauung ist auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Beginnen Sie den Tag bereits mit einem großen Glas heißem Wasser. Falls Ihr Durstempfinden nachgelassen hat: Trinken Sie nach Plan alle zwei Stunden ein Glas stilles Mineralwasser, verdünnten Obst- bzw. Gemüsesaft oder Früchtetee. So kommen Sie sicher auf Ihr Tagessoll von ein bis zwei Liter Wasser. Übertreiben Sie es aber nicht indem Sie das Wasser in sich „reinzwängen“…

Befreien Sie sich vom Zwang der täglichen Stuhlentleerung. Anfangs können 2- bis 3-mal pro Woche ganz normal sein. Eine Vergiftung durch Darmtoxine ist bei zwei bis drei Stuhlentleerungen pro Woche nicht zu befürchten. Ihr Darm braucht Zeit, seinen eigenen Rhythmus zu finden. Am besten helfen Sie ihm dabei, indem Sie in etwa gleiche Essenszeiteneinhalten und (ganz wichtig) den Stuhldrang nicht unterdrücken. Gehen Sie täglich zur gleichen Zeit zur Toilette, aber bleiben Sie bei fehlendem Erfolg nicht sitzen. Überhaupt ist Sitzen eine ungünstige Position beim Stuhlgang. Die Hockerstellung lockert die Darmmuskeln und entspannt den Ringmuskel viel besser.

Wenn es nicht mehr geht helfen auch Leinsamen und Co.

Bei der Entwöhnung von den ungesunden Abführmitteln können Quellmittel und Ballaststoffe helfen. Leinsamen, Weizenkleie (täglich 1 bis 2 EL morgens) oder Flohsamen (täglich 2- bis 3-mal 1 TL über den Tag verteilt), jeweils mit 1/4 1 Flüssigkeit eingenommen, eignen sich sogar für den unschädlichen Dauergebrauch. Das kann z. B. notwendig sein, wenn Sie wegen chronischer Schmerzen (z. B. bei Krebs) starke opioidhaltige Mittel einnehmen müssen. Auch ein Versuch mit Heilerde und Brottrunk ist möglich.

Wie so oft ist der Anfang das Schwerste. Erfahrungsgemäß dauert es ca. vier Wochen, bis sich Ihr Darm an den neuen, gesunden Alltag gewöhnt hat. Und auch Sie selbst werden diese Zeit brauchen, bis Ihnen Ihre neue darmgesunde Lebensweise zur Gewohnheit geworden ist. Halten Sie durch – es lohnt sich.

Um den Verdauungsapparat von Abführmitteln zu entwöhnen kann auch Heilfasten eine Methode sein. Wie man das sinnvoll umsetzen kann, beschreibe ich unter anderem in der Heilfasten Anleitung nach Heilpraktiker Gräber.

Die Entwöhnung von Abführmitteln kann durch eine Vielzahl anderer alternativer Methoden begleitet werden. Der Heilpraktiker kennt die Punkte, die er in solchen Fällen mit Akupunktur behandeln kann. Nadelfrei funktioniert die Akupunkt-Massage nach Penzel. Die Bachblütentherapie kann mit Präparaten wie Cherry Plum und Star of Bethlehem den Verdauungsvorgang verbessern.

Eine nicht zu unterschätzende Entspannungs-Methode ist auch die Aroma-Therapie, die mit den ätherischen Ölen von Thymian und Rosmarin helfen kann. Die Supplementierung von Magnesium hat sich ebenfalls bewährt und kann auch die oft unzureichende Versorgung mit dem Element verbessern. Gleichzeitig wirkt dies auch Elektrolytstörungen in gewissem Maße entgegen. In einigen Fällen helfen auch Schüssler-Salze, das wären im Falle einer Verstopfung Natrium sulfuricum und Natrium chloratum.

Heilfasten ist eine weitere Methode, die Verstopfungen langfristig beseitigen kann. Vorher ist eine Colon-Hydro-Therapie sinnvoll, die schädliche Mikrobionten entfernt. Das Mikrobiom des Darmes kann anschließend mit Probiotika wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Das enterische Nervensystem funktioniert besser und die Darm-Hirn-Achse sendet Impulse, die weitere gesundheitsfördernde Effekte hat. Auch Verstopfungen können sich auf diese Weise bessern. Die Darmreinigung revidiert auch das Leaky-Gut-Syndrom. Dann können weniger Toxine in den Blutkreislauf gelangen und die Verdauung verbessert sich. Auch Verstopfungen können verschwinden

Studien und Untersuchungen

Im folgenden habe ich einige Studien und Untersuchungen zum Thema für Sie herausgesucht.

Als erstes ein Fallbericht aus Schweden aus dem Jahr 1994:

Munchausen syndrome by proxy: an unexpected cause of severe chronic diarrhoea in a child. Carlson et al. Department of Clinical Chemistry, University of Lund, Malmö General Hospital, Sweden.

Dieser Fallbericht aus dem Jahr 1994 befasst sich mit der bewussten Überdosierung von Abführmitteln, um eine Erkrankung vorzutäuschen. Hier wurde ein 6-jähriger Junge mit schweren intermittierenden (ein- und aussetzend) Durchfällen in ein schwedisches Krankenhaus aufgenommen. Es erfolgte anschließend eine extensive Untersuchung und Behandlung, bevor man feststellen musste, dass die Mutter des Kindes ihm Glaubersalz als Abführmittel verabreicht hatte. Frühe Verdachtsmomente und die Analysen von Proben des Durchfalls auf Elektrolyte und bekannte Abführmittel wurden nicht durchgeführt. Frühzeitig unternommen hätten sie jedoch den schwierigen Verlauf dieses Falls verhindern können.

Diese nächste Studie aus dem Jahr 1980 versuchte herauszufinden, ob eine ballaststoffreiche Kost bei älteren Probanden einen Einfluss auf die Häufigkeit und Schwere von Verstopfungen hat:

Alleviation of constipation in the elderly by dietary fiber supplementation. Hull et al.

Zu diesem Zweck wurde Kleie zum warmen Frühstücks-Müsli zugegeben, was den Gehalt des Gerichts an rohem Ballaststoff auf 6 bis 8 Gramm erhöhte. Ohne die Kleie ergab sich ein Ballaststoffgehalt von 4 bis 6 Gramm. Aufgrund von Schätzungen von Analysedaten wurde der Gesamtgehalt an Ballaststoffen von 25 auf 40 Prozent durch die Zugabe von Kleie erhöht. Diese Mengen an Ballaststoffen zeigten sich effektiv bei der Verhinderung von Verstopfungen bei 60 Prozent der Probanden, obwohl viele von ihnen zuvor auf Abführmittel angewiesen waren.

Andere Formen der Ballaststoff-Supplementierung wurden für die Probanden durchgeführt, die nicht ausreichend auf die Müsli-Supplementierung ansprachen oder welche auf eine Ernährung per Nasensonde angewiesen waren. Ein Jahr nach Beginn dieser Maßnahme in diesem Center war der Gebrauch von Abführmitteln praktisch eingestellt. Die Apotheke des Centers konnte berichten, dass sie 44.000 Dollar Einsparungen durch den Wegfall von Abführmitteln erzielt hatte. Ballaststoff-Supplementierung erfolgte mittels Kleie und heißem Müsli, einem speziellen Ballaststoff-Plaumensaft und einer ballaststoffreichen Flüssigformulierung für die Ernährung per Nasensonde.

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Und dann noch eine Untersuchung, die nochmals das zusammenfasst, was ich oben ja schon beschrieben hatte:

Laxative abuse: epidemiology, diagnosis and management. Roerig et al. Department of Clinical Neuroscience, University of North Dakota School of Medicine and Health Sciences, Fargo, USA.

Die Untersuchung fasst erst einmal Daten und Fakten aus der Epidemiologie zusammen: Abführmittel werden für gesundheitliche Zwecke seit mehr als 2000 Jahre eingesetzt. Und als gleich alt gilt auch ihr Missbrauch bzw. ihr übermäßiger Gebrauch.

Personen mit Abführmittelmissbrauch können für gewöhnlich einer von vier Kategorien zugeordnet werden.

1. Die bei weitestem größte Gruppe beinhaltet Personen, die an einer Essstörung leiden, wie Anorexie oder Bulimie. Die Prävalenz des Abführmittelmissbrauchs rangiert hier nachgewiesenermaßen zwischen 10 und 60 Prozent der Individuen dieser Gruppe.

2. Die zweite Gruppe besteht aus Personen, die sich normalerweise im mittleren Alter befinden oder älter sind. Diese Personen beginnen mit dem Einsatz von Abführmitteln im Falle einer leichten Verstopfung, fahren aber auch nach Beseitigung dieser Verstopfung mit dem Gebrauch des Abführmittels fort bis hin zum regelmäßigen Übergebrauch. Dieses Einsatzschema wird dabei von gewissen Vorstellungen und dem Glauben vermittelt, dass ein täglicher Stuhlgang eine unabdingbare Voraussetzung für eine gute Gesundheit sei.

3. Die dritte Gruppe beinhaltet Personen, die gewisse Formen von sportlichem Training ausführen, besonders Sportarten, bei denen Gewichtslimitierungen eine Rolle spielen.

4. Die vierte Gruppe enthält die heimlichen Abführmittelmissbraucher, die die Substanzen nutzen, um eine künstlich erzeugte Diarrhö zu verursachen und eine künstliche Erkrankung vorzutäuschen.

Eine normale Darmfunktion besteht in der Resorption von Nährstoffen, Elektrolyten und Wasser aus den Därmen. Die meisten Nährstoffe werden aus den Dünndärmen resorbiert, während der Dickdarm hauptsächlich Wasser resorbiert.

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Abführmitteln: Stimulierende Agenzien, Salze und osmotische Produkte, Quellstoffe und Gleitmittel. Die am häufigsten missbrauchte Gruppe an Abführmitteln sind die Stimulanzen. Dies mag damit zusammen hängen, dass diese Substanzen sehr schnell wirksam sind, besonders bei Leuten mit einer Essstörung, da diese irrtümlicherweise glauben, dass durch den Einsatz des Abführmittels und dem daraus resultierenden Durchfall die Resorption von Kalorien unterbunden wird.

Medizinische Probleme, die auf einen Abführmittelmissbrauch zurückzuführen sind, sind im Wesentlichen Veränderungen von Elektrolyten und des Säure-Basen-Haushalts. Dies kann Auswirkungen haben auf Nieren und das Herz-Kreislauf-System bis hin zu lebensbedrohlichen Störungen. Das Renin-Aldosteron-System wird aktiviert, bedingt durch den Flüssigkeitsverlust, was zu Ödemen und akuter Gewichtszunahme führt wenn das Abführmittel abgesetzt wird. Dieses resultiert häufig in einer Verstärkung des Abführmittelmissbrauchs wenn der Patient sich aufgebläht fühlt und an Gewicht zunimmt. Behandlungen beginnen in der Regel mit einem hohen Maß an Zweifeln, besonders wenn der Patient abwechselnde Episoden von Verstopfung und Durchfall erfährt, begleitet von anderen gastrointestinalen Problemen. Die Kontrolle von Serum-Elektrolyten und des Säure-Basen-Haushalts identifiziert jene Patienten, die einer medizinischen Stabilisierung bedürfen und bestätigen die Schwere des Missbrauchs.

Der erste Schritt in der Behandlung eines Abführmittelmissbrauchs ist festzustellen, welche Faktoren das Verhalten begünstigen, z.B. eine Essstörung oder Fehlinformationen bezüglich einer gesunden und normalen Darmtätigkeit. Die erste Maßnahme sollte sein, den Einsatz der stimulierenden Abführmittel zu stoppen und durch Ballaststoffe und osmotisch wirksame Mittel zu ersetzen. Aufklärung und weitere Behandlung mag notwendig werden, damit eine gesunde Darmfunktion aufgebaut wird. Im Falle einer Essstörung ist eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll, um die Abhängigkeit von Abführmitteln als Mittel zur Gewichtskontrolle zu überwinden.

Themen zum Weiterlesen: Entgiftung – Fasten – Colon-Hydro-Therapie – Darmsanierung

Mehr zu Thema Abnehmen und Schlankheitspillen finden Sie unter: Abnehmen und Diät

Diskutieren Sie mit: Abführen nicht immer sinnvoll – Welche Tipps haben Sie gegen Verstopfung & Co.?

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Die Moro’sche Karottensuppe [Aus der Naturheilpraxis]

Die Moro’sche Karottensuppe ist mehr als ein traditionelles Hausmittel: Sie gehört zu den wenigen Naturrezepturen, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen und mikrobiologisch erklärbar ist. Entwickelt wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts vom Heidelberger Kinderarzt Prof. Ernst Moro, um die damals häufig tödlichen Durchfallerkrankungen bei Kindern zu behandeln – mit großem Erfolg. Heute erlebt die Suppe eine berechtigte Renaissance – nicht nur in der Kinderheilkunde, sondern auch bei Erwachsenen mit Reizdarm, chronischen Durchfällen oder nach Antibiotika-Therapie.

Was genau passiert im Darm?

Beim langen Kochen von Karotten entstehen in hoher Konzentration sogenannte saure Oligogalakturonsäuren – eine Untergruppe der Oligosaccharide. Diese Zuckerverbindungen haben eine spezifische Wirkung auf die Schleimhaut des Dünndarms:

  • Sie binden sich an Rezeptoren der Darmwand, an die sonst pathogene Keime andocken würden.
  • Dadurch werden Krankheitserreger wie Escherichia coli, Clostridium difficile, Salmonellen oder Campylobacter am Andocken und Eindringen gehindert.
  • Anders als Antibiotika greifen sie nicht das Mikrobiom an – im Gegenteil: Die Suppe ist darmflorafreundlich und entzündungshemmend.

Dieser Effekt ist physikalisch und unabhängig von Immunzellen oder Antikörpern – darum kann die Suppe auch bei immungeschwächten Patienten zuverlässig wirken.

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Digitale Infografik zur Moro’schen Karottensuppe in deutscher Sprache. Abgebildet sind Karotten, ein Kochtopf und erklärende Textfelder zur Wirkung bei Durchfall, zur Zubereitung des Rezepts, Dosierung und dem Hinweis auf Bio-Qualität.

Wissenschaft / Physiologie

Die Wirkung wurde u. a. in einer Studie von Heinrich et al. (2002, Universitätsklinik München) bestätigt. Dort konnte gezeigt werden, dass die beim Kochen entstehenden sauren Oligosaccharide die Adhärenz pathogener Keime an die Enterozyten signifikant senken.

Außerdem wurde bereits 1981 durch das Bundesgesundheitsamt bestätigt, dass die Moro-Suppe bei kindlichen Durchfällen schneller zur Besserung führt als herkömmliche Elektrolyttränke – vor allem in den ersten 48 Stunden. Der Mechanismus ähnelt im Ansatz modernen Anti-Adhäsions-Strategien, die auch in der Prävention von Harnwegsinfekten mit D-Mannose oder Cranberry eingesetzt werden.

Erkrankungen mit gestörter Darmbarriere / Mikrobiom-Dysbiose

Durchfälle entstehen häufig bei gestörter Schleimhaut oder verändertem Mikrobiom – z. B. durch:

  • Antibiotika
  • Magen-Darm-Infekte (viral oder bakteriell)
  • Reisedurchfall
  • Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Reizdarmsyndrom (Durchfalltyp)
  • Fruktose-/Histamin-Intoleranz mit Durchfällen
  • Nach Chemotherapie oder Bestrahlung

Gerade bei diesen Zuständen wirkt die Suppe als milder, gleichzeitig effektiver Schleimhautschutz – sie entlastet die Darmflora, ohne zu schwächen, und kann so als pflanzliches Präbiotikum gelten.

Herstellung – nur mit langer Kochzeit wirksam!

Zutaten:

  • 500 g geschälte Karotten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 gestrichener TL Meersalz

Zubereitung:

  1. Karotten schälen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Mit 1 Liter Wasser aufkochen und dann mindestens 90 Minuten sanft köcheln lassen – so entstehen die aktiven Oligosaccharide.
  3. Karotten pürieren oder durch ein feines Sieb streichen.
  4. Die Masse mit abgekochtem Wasser wieder auf 1 Liter auffüllen.
  5. Salz zugeben und nochmals kurz erwärmen.

Wichtig: Die lange Kochzeit ist entscheidend für die Wirkung. Schnell gekochte Suppen oder fertige Möhrenbreie haben diesen Effekt nicht.

Einnahme & Anwendung

  • Akutphase: 3–5 kleine Portionen (150–200 ml) über den Tag verteilt, warm gelöffelt.
  • Begleitend: Bei Durchfall unter Antibiotika, als Prävention bei Reisen oder während viraler Magen-Darm-Infekte.
  • Kurweise: 2–3 Tage hintereinander bei Reizdarm oder CED im Schub.
  • Kombination: Möglich mit Fencheltee, Elektrolytlösung oder Prä-/Probiotika.

Warum Bio-Karotten wichtig sind

Die Suppe wirkt über pflanzliche Polysaccharide – bei konventionellen Karotten können Pestizide oder Schwermetalle in der Schale die Schleimhaut zusätzlich reizen. Deshalb gilt:

  • Nur unbehandelte Bio-Karotten verwenden
  • Möglichst frisch, keine Säfte oder Konserven
  • Bei Kindern unter 2 Jahren auf Salz ggf. verzichten

Fazit

Die Moro-Suppe ist ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit einfacher Mittel. Sie schützt die Darmwand, hemmt das Andocken krankmachender Keime und unterstützt die Regeneration des Darms – ganz ohne Chemie. In der Praxis hat sie sich nicht nur bei akuten Durchfällen bewährt, sondern auch als sanfter Einstieg in eine gezielte Darmsanierung!

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Verdauungsprobleme? Die besten natürlichen Lösungen für Darm & Magen

Der Tod sitzt im Darm.“ Diese drastische Aussage stammt nicht etwa von einem reißerischen Gesundheitsblog, sondern von Paracelsus, einem der einflussreichsten Ärzte der Medizingeschichte. Und je mehr wir über den Darm lernen, desto mehr gibt ihm die Wissenschaft recht.

Ein träger, überlasteter oder gereizter Darm beeinflusst weit mehr als nur die Verdauung – er kann Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Infektanfälligkeit und sogar psychische Beschwerden verursachen. Doch warum kämpfen heute so viele Menschen mit Verstopfung, Blähungen oder Durchfall? Liegt es nur an falscher Ernährung, oder steckt mehr dahinter?

Seit über 25 Jahren arbeite ich mit Patienten, die genau diese Fragen stellen. Manche suchen die Lösung in Medikamenten, andere setzen auf Hausmittel – doch oft liegt die wahre Ursache in Bereichen, die kaum jemand beachtet. In diesem Grundsatzbeitrag gehe ich auf die Symptome, aber auch Heilmittel aus dem Bereich Akupunktur, Heilpflanzen, Ernährung, Vitamine, Probiotika, Homöopathie und noch mehr ein.

Beginnen wir erst einmal mit den Verdauungsstörungen – grundsätzlich.

Verdauungsstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Krämpfe, Verstopfung oder Durchfall können auf harmlose Ursachen zurückzuführen sein, aber auch ernstere Erkrankungen anzeigen. Eine funktionierende Verdauung ist essenziell für Gesundheit und Wohlbefinden – doch was passiert, wenn sie ins Ungleichgewicht gerät?

Im Wesentlichen müssen wir zwei Problembereiche unterscheiden:

Verstopfung (Obstipation)

Verstopfung ist eine der häufigsten Beschwerden des Darms. Sie liegt vor, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche erfolgen und der Stuhl hart und trocken ist, sodass starkes Pressen notwendig wird.

Typische Symptome: Verstopfung ist eine der häufigsten Beschwerden des Darms. Sie liegt vor, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche erfolgen und der Stuhl hart und trocken ist, sodass starkes Pressen notwendig wird.

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Unvollständige Entleerung

Häufige Ursachen:

  •  Bewegungsmangel
  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Psychischer Stress
  • Medikamenteneinnahme (z. B. Opiate, Antidepressiva)
  • Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Schilddrüsenunterfunktion)

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Wann sollte eine Verstopfung ärztlich abgeklärt werden?

Tritt zusätzlich Blut im Stuhl, plötzlicher Gewichtsverlust, Erbrechen oder starke Bauchschmerzen auf, sollte eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden. Mögliche Ursachen könnten z. B. Reizdarmsyndrom, Divertikulitis oder Darmkrebs sein.

Durchfall (Diarrhoe)

Durchfall liegt vor, wenn mehr als drei flüssige Stühle pro Tag mit einem Wassergehalt von über 75 % auftreten. Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Durchfall.

Akuter Durchfall: Verstopfung ist eine der häufigsten Beschwerden des Darms. Sie liegt vor, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche erfolgen und der Stuhl hart und trocken ist, sodass starkes Pressen notwendig wird.

Plötzlich auftretend:

  • Oft begleitet von Übelkeit, Blähungen, Fieber und Darmkrämpfen
  • Häufig durch Infektionen oder Lebensmittelvergiftungen verursacht

Chronischer Durchfall: Verstopfung ist eine der häufigsten Beschwerden des Darms. Sie liegt vor, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche erfolgen und der Stuhl hart und trocken ist, sodass starkes Pressen notwendig wird.

Wiederkehrende oder langanhaltende Beschwerden

Kann auf Erkrankungen wie Reizdarm, Morbus Crohn oder Schilddrüsenüberfunktion hinweisen

Mögliche Ursachen:

  • Falsche Ernährung (z. B. fettreiche Kost, Alkohol)
  • Unverträglichkeiten (z. B. Laktose, Gluten)
  • Medikamente (z. B. Antibiotika, Abführmittel-Missbrauch)
  • Stress oder äußere Faktoren wie Klimawechsel
  • Infektionen (z. B. Escherichia coli, Salmonellen, Parasiten)
  • Erkrankungen wie Morbus Crohn, Gallenblasenentzündung oder Darmkrebs

Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Durchfall kann schnell zu einem gestörten Elektrolythaushalt und Kreislaufproblemen führen. Alarmzeichen sind:

  • Blut im Stuhl
  • Starke Bauchkrämpfe
  • Fieber über 39°C
  • Anhaltender Gewichtsverlust
  • Länger als zwei Wochen bestehende Beschwerden

Die Rolle des Darms für die Gesundheit

Nicht nur, was wir essen, sondern auch, was der Körper tatsächlich verwerten kann, bestimmt unsere Gesundheit. Eine schlechte Verdauung kann zu Mangelerscheinungen führen, selbst wenn genügend Nahrung aufgenommen wird.

Der menschliche Darm ist etwa 8 Meter lang und spielt eine zentrale Rolle bei der Nährstoffaufnahme:

  • Dünndarm: Aufspaltung der Nahrung und Aufnahme von Nährstoffen
  • Dickdarm: Wasserentzug und Formung des Stuhls

Auch die Konsistenz gibt Hinweise auf die Verdauung: Ein zu harter oder zu weicher Stuhl, aber auch ein stark verschmutzendes Toilettenpapier, können auf Verdauungsprobleme hindeuten.

Ausführlich zum „guten“ Stuhlgang lesen Sie in meinem Grundsatzartikel: Stuhlgang: Der normale Stuhl, Farbe, Konsistenz und mehr

Naturheilkundliche Betrachtungen zu Verdauungsstörungen

Wir leben nicht von dem, was wir essen, sondern von dem, was der Körper daraus aufnehmen kann. Das macht auch erklärbar, dass wir letztlich mit vollem Magen Mangelerscheinungen haben. Wir verhungern sozusagen mit vollem Bauch. Denaturierte, industrialisierte Esswaren belasten den Organismus mehr, als sie nützen.

Der Darm eines erwachsenen Menschen ist etwa 8 Meter lang. An den Magen schließt sich zuerst der ungefähr 12 cm lange Zwölffingerdarm an. Anschließend gelangt der Nahrungsbrei in den ca. 6 Meter langen Dünndarm und dann in den etwa 2 Meter langen Dickdarm.

Der Dünndarm ist der wichtigste Teil für die Nährstoffverwertung. Hier wird die Nahrung in ihre chemischen Bestandteile aufgespalten. Die verwertbaren Teile werden durch die Darmschleimhaut in die Blut- und Lymphbahnen geschleust und die nicht verwertbaren werden im Dickdarm durch Wasserentzug eingedickt und ausgeschieden.

Der Stuhlgang erfolgt im Idealfall zwischen 1 bis 3-mal täglich. Sehr viele sind jedoch froh, wenn sie wenigstens 3-mal wöchentlich gehen können (siehe schulmedizinische Definition oben).

Bei noch seltenerer Darmentleerung sollten Sie etwas dagegen tun. Bewegungsmangel, falsche Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen, Hektik und Stress sind die häufigsten Ursachen für die Darmträgheit. Verschobene Tagesabläufe (Schichtarbeit), Reisen, fremde Kost und Bettlägerigkeit beeinflussen ebenfalls die Darmtätigkeit und können so zur Verstopfung führen.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung verstehen“:

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Sprache der Symptome

Nach Louise Hay spiegeln Verdauungsstörungen oft emotionale und mentale Herausforderungen wider. Schwierigkeiten, Erlebnisse oder Gefühle zu „verdauen“, können sich körperlich ausdrücken. Verstopfung deutet darauf hin, dass jemand an alten Überzeugungen, Ängsten oder belastenden Erfahrungen festhält.

Durchfall hingegen kann ein Zeichen für Überforderung und die Angst sein, etwas loszulassen. Magenprobleme stehen häufig für ungelöste Konflikte oder das Gefühl, eine Situation nicht akzeptieren zu können. Auch Stress und negative Gedanken können die Verdauung belasten. Ein bewusster Umgang mit Emotionen, Vergebung und Loslassen können laut Hay dazu beitragen, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Klar: Es gibt zahlreiche Verfahren aus der Naturheilkunde und Hausmittel, die bei Verdauungsstörungen helfen können. Nach dem, was ich weiter oben ausgeführt habe, sollte aber klar sein: Die Ursache muss gefunden und behandelt werden.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zu Heilverfahren, die helfen können:

Akupunktur

Akupunktur kann bei Verdauungsstörungen sehr wirkungsvoll sein, da sie das Gleichgewicht im Körper unterstützt und die Funktion des Magen-Darm-Trakts reguliert. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Verdauungsprobleme oft auf eine Störung von Milz, Magen oder Leber zurückgeführt.

Blähungen und Völlegefühl entstehen häufig durch eine Schwäche der Milz-Qi-Energie oder eine Leber-Qi-Stagnation. Akupunkturpunkte wie Ren 12 (Zhongwan) und Leber 3 (Taichong) können helfen, die Verdauung zu harmonisieren.

Verstopfung wird oft mit einer Schwäche von Milz und Dickdarm in Verbindung gebracht. Punkte wie Dü 25 (Tianshu) oder Ma 36 (Zusanli) können die Darmtätigkeit anregen.

Durchfall kann auf eine Milz-Yang-Schwäche oder eine feuchte Hitze im Darm hindeuten. Hier kommen Punkte wie Milz 9 (Yinlingquan) oder Ma 25 (Tianshu) zum Einsatz.

Die Wirkung der Akupunktur beruht darauf, Blockaden zu lösen, die Energiezirkulation (Qi) zu verbessern und Entzündungen zu reduzieren. Begleitend werden oft Kräutertherapie und eine typgerechte Ernährung empfohlen.

Aromatherapie

Aromatherapie kann Verdauungsstörungen sanft und effektiv lindern, indem sie das vegetative Nervensystem beruhigt, die Magen-Darm-Tätigkeit reguliert und Krämpfe löst. Ätherische Öle wirken über die Inhalation, sanfte Bauchmassagen oder die innere Anwendung (nur unter fachkundiger Anleitung).

Geeignete ätherische Öle bei Verdauungsbeschwerden

Pfefferminzöl: Krampflösend, fördert die Verdauung und lindert Blähungen. Ideal für Bauchmassagen (mit Trägeröl verdünnt) oder als Tee.

Fenchelöl: Unterstützt die Magen-Darm-Tätigkeit, hilft gegen Blähungen und Völlegefühl. Besonders bei Reizdarm und Verdauungsschwäche wirksam.

Kümmelöl: Fördert die Verdauung, entspannt die Darmmuskulatur und reduziert Blähungen. In Kombination mit Fenchel und Anis besonders effektiv.

Ingweröl: Regt die Magensaftproduktion an, hilft bei Übelkeit und fördert die Durchblutung des Verdauungstrakts.

Kamillenöl: Wirkt beruhigend, entzündungshemmend und entspannend auf den Darm, besonders bei Krämpfen und Reizmagen.
Anwendungsmöglichkeiten

Anwendung: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten…

Bauchmassage: 2-3 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Pfefferminz oder Fenchel) mit einem Trägeröl (z. B. Mandelöl) mischen und sanft im Uhrzeigersinn auf den Bauch massieren.

Inhalation: Einige Tropfen auf ein Taschentuch oder in einen Diffuser geben, um das Nervensystem zu entspannen und die Verdauung zu fördern.

Warme Kompressen: Ein paar Tropfen in warmes Wasser geben, Tuch eintauchen und auf den Bauch legen – besonders angenehm bei Krämpfen.

Aromatherapie kann Verdauungsprobleme sanft regulieren, sollte aber bei chronischen Beschwerden immer mit einer ganzheitlichen Betrachtung kombiniert werden.

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Bachblüten

Bachblüten können bei Verdauungsstörungen helfen, wenn emotionale Ursachen eine Rolle spielen. Nach der Lehre von Dr. Edward Bach entstehen viele körperliche Beschwerden durch seelische Dysbalancen. Die richtige Blüte kann helfen, innere Spannungen zu lösen und die Verdauung positiv zu beeinflussen.

Geeignete Bachblüten bei Verdauungsproblemen:

Agrimony (Odermennig) – Für Menschen, die ihre Sorgen hinter einer fröhlichen Fassade verstecken und unter stressbedingten Magen-Darm-Problemen leiden.

Centaury (Tausendgüldenkraut) – Hilft Menschen, die sich zu viel aufladen, oft „alles schlucken“ und dadurch Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Reizmagen entwickeln.

Cherry Plum (Kirschpflaume) – Unterstützt bei innerem Druck, der sich in krampfartigen Beschwerden oder Durchfall äußert.

Crab Apple (Holzapfel) – Die „Reinigungsblüte“, hilfreich bei Unverträglichkeiten, Entgiftungssymptomen und einem Gefühl der inneren „Unreinheit“.

Impatiens (Drüsentragendes Springkraut) – Für ungeduldige Menschen, die oft hastig essen und dadurch Verdauungsprobleme wie Sodbrennen oder Blähungen bekommen.

Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) – Bei Ängsten, die sich in Magen-Darm-Problemen wie nervösem Durchfall oder Reizdarmsyndrom zeigen.

Rock Water (Felswasser) – Für Menschen mit sehr strengen Ernährungsgewohnheiten, die sich durch Perfektionismus und Selbstdisziplin selbst unter Druck setzen.

Anwendung

Vier Tropfen der passenden Blüte in ein Glas Wasser geben und über den Tag verteilt trinken oder direkt auf die Zunge träufeln. Die Bachblüten können auch individuell kombiniert werden, je nach emotionaler Situation.

Da Verdauungsbeschwerden oft mit Stress, Ängsten oder unterdrückten Emotionen zusammenhängen, kann die Bachblütentherapie eine sanfte Unterstützung sein, um die seelische Balance wiederherzustellen.

Ernährung

Eine gezielte Ernährung kann Verdauungsstörungen nachhaltig verbessern, indem sie den Magen-Darm-Trakt entlastet, die Darmflora stärkt und Entzündungen reduziert. Entscheidend ist, welche Art der Verdauungsprobleme vorliegt – ob Verstopfung, Blähungen, Durchfall oder Reizdarm. Eine Liste „gesunder“ Lebensmittel, habe ich in meinem Grundsatzbeitrag für Sie zusammengestellt: Liste – Gesunde Lebensmittel mit Tabellen

Grundprinzipien einer verdauungsfreundlichen Ernährung:

Ballaststoffreiche Kost – Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte fördern eine gesunde Darmbewegung und wirken vorbeugend gegen Verstopfung. Lösliche und unlösliche Ballaststoffe dienen günstigen Darmbakterien als Nahrung. Darunter sind besonders solche, die kurzkettige Fettsäuren wie Buttersäure (Butyrat) produzieren. Die Verbindung hat zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit. Als Nährstoff für die Zellen in der Darmschleimhaut stärkt Butyrat die Darmbarriere. Das schützt nicht nur den Verdauungstrakt, sondern den gesamten Organismus.

Ausreichend Flüssigkeit – Wasser und ungesüßte Kräutertees (z. B. Fenchel, Kamille, Pfefferminze) unterstützen die Verdauung und verhindern eine zu feste Stuhlkonsistenz.

Gesunde Fette – Hochwertige Öle (z. B. Leinöl, Olivenöl, Kokosöl) unterstützen die Darmschleimhaut und wirken entzündungshemmend.

Probiotische Lebensmittel – Joghurt, und Kefir stärken die Darmflora und können Blähungen oder Durchfall regulieren. Sauerkraut und Kimchi sind Pre- und Probiotika zugleich. Die Lebensmittel beinhalten nicht nur positive Keime, sondern auch viele Ballaststoffe.

Schleimhautschonende Ernährung – Haferflocken, Kartoffeln, Zucchini und Bananen sind leicht verdaulich und beruhigen gereizte Schleimhäute.

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Spezielle Empfehlungen bei Beschwerden:

Blähungen: Langsames Essen, Vermeidung von stark blähenden Lebensmitteln (z. B. Kohl, Hülsenfrüchte in großen Mengen, kohlensäurehaltige Getränke). Anis-, Fenchel- oder Kümmeltee kann helfen.

Verstopfung: Mehr Ballaststoffe, Flohsamenschalen oder Chiasamen in Wasser quellen lassen, dazu ausreichend Flüssigkeit.

Durchfall: Leicht verdauliche Lebensmittel wie Reis, gedünstete Möhren und geriebener Apfel. Gerbstoffhaltiger Schwarztee kann beruhigen.

Sodbrennen: Vermeidung von zu fettreichen Speisen, Kaffee, Alkohol und scharfen Gewürzen. Basische Lebensmittel wie Kartoffeln oder Mandeln können neutralisierend wirken.

Heilpflanzen

Heilpflanzen können die Verdauung auf natürliche Weise regulieren, indem sie die Magensaftproduktion anregen, Krämpfe lösen oder die Darmflora unterstützen. Je nach Beschwerden kommen unterschiedliche Pflanzen zum Einsatz:

  • Fenchel, Anis, Kümmel – Helfen bei Blähungen und fördern eine entspannte
  • Pfefferminze – Wirkt krampflösend, beruhigt Magen und Darm und kann Übelkeit lindern.
  • Kamille – Entzündungshemmend und beruhigend, besonders hilfreich bei Gastritis oder nervösem Magen.
  • Löwenzahn – Regt die Gallenproduktion an und unterstützt die Fettverdauung.
  • Ingwer – Fördert die Magensaftsekretion, hilft gegen Übelkeit und wirkt entzündungshemmend.
  • Schafgarbe – Unterstützt die Leber und hilft bei krampfartigen Beschwerden.
  • Süßholzwurzel – Beruhigt die Magenschleimhaut, kann bei Sodbrennen und   Magengeschwüren eingesetzt werden.

Diese Heilpflanzen können als Tee, Tinktur oder in Kapselform eingenommen werden und bieten eine sanfte Unterstützung für den Verdauungstrakt.

Homöopathie

Homöopathie kann bei Verdauungsstörungen individuell abgestimmt eingesetzt werden, um den Körper sanft zu regulieren. Nux vomica hilft zum Beispiel bei Sodbrennen, Völlegefühl und Reizdarm durch Stress oder ungesunde Ernährung. Lycopodium wird oft bei Blähungen, Völlegefühl und Unverträglichkeiten empfohlen, besonders wenn Beschwerden nachmittags schlimmer werden. Okoubaka unterstützt die Entgiftung nach Magen-Darm-Infekten oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Die Wahl des passenden Mittels erfolgt nach den individuellen Symptomen und der Konstitution und sollte aber von jemandem bestimmt werden, der sich mit Homöopathie auskennt. Denn die Mittelwahl ist nicht immer einfach. Weitere Mittel bei Verdauungsproblemen finden Sie in meinem Beitrag: Verdauungsprobleme? Die besten natürlichen Lösungen für Darm & Magen

Orthomolekulare Medizin

Eine gezielte orthomolekulare Therapie kann Verdauungsstörungen effektiv regulieren, indem sie den Körper mit essenziellen Mikronährstoffen versorgt, die Entzündungen reduzieren, die Darmbarriere stärken und die Verdauungsenzyme unterstützen.

Vitamin B1 (Thiamin): Fördert die Kohlenhydratverdauung und unterstützt die Nervenfunktion im Darm.
Therapeutische Dosierung: 50–200 mg täglich

Vitamin B6 (Pyridoxin): Hilft bei der Bildung von Verdauungsenzymen und reguliert die Darmbewegung.
Therapeutische Dosierung: 50–100 mg täglich

Vitamin B12 (Methylcobalamin): Fördert die Regeneration der Darmschleimhaut und unterstützt die Nervenversorgung des Magen-Darm-Trakts. Therapeutische Dosierung: 1000–5000 µg täglich

Vitamin C: Unterstützt die Magensäureproduktion, reduziert Entzündungen und fördert die Entgiftung.
Therapeutische Dosierung: 1000–5000 mg täglich (aufgeteilt in mehrere Dosen)

Vitamin D3: Reguliert das Immunsystem des Darms und stärkt die Darmbarriere.
Therapeutische Dosierung: 4000–8000 IE täglich

Magnesium: Entspannt die Darmmuskulatur, fördert die Peristaltik und hilft bei Verstopfung.
Therapeutische Dosierung: 300–600 mg täglich (z. B. als Magnesiumcitrat)

Zink: Wichtig für die Darmheilung, das Immunsystem und die Enzymproduktion.
Therapeutische Dosierung: 25–50 mg täglich

Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA): Reduzieren Entzündungen im Verdauungstrakt und unterstützen die Darmflora.
Therapeutische Dosierung: 2000–4000 mg täglich

L-Glutamin: Regeneriert die Darmschleimhaut, unterstützt die Darmbarriere und hilft bei Leaky Gut.
Therapeutische Dosierung: 5–10 g täglich

Probiotika: Stärken die Darmflora und regulieren das Mikrobiom, wichtig bei Blähungen, Reizdarm oder nach Antibiotika.
Therapeutische Dosierung: 10–50 Milliarden KBE täglich

Verdauungsenzyme (z. B. Bromelain, Papain, Lipase, Amylase): Verbessern die Nährstoffaufnahme und entlasten den Magen-Darm-Trakt.
Therapeutische Dosierung: 1–2 Kapseln zu den Hauptmahlzeiten

Betaine HCl: Unterstützt die Magensäureproduktion bei Hypochlorhydrie und verbessert die Eiweißverdauung.
Therapeutische Dosierung: 300–600 mg pro Mahlzeit (individuell anpassen)

Curcumin: Entzündungshemmend, schützt die Darmschleimhaut und unterstützt die Leber.
Therapeutische Dosierung: 1000–2000 mg täglich (mit Piperin für bessere Aufnahme)

Quercetin: Stabilisiert die Mastzellen im Darm, wirkt entzündungshemmend und hilft bei Unverträglichkeiten.
Therapeutische Dosierung: 500–1000 mg täglich

Aloe Vera: Beruhigt die Darmschleimhaut, fördert die Regeneration und unterstützt die Verdauung.
Therapeutische Dosierung: 50–100 ml Saft täglich (ohne Aloin)

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Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt beeinflusst die Verdauung maßgeblich. Eine Übersäuerung kann Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung oder eine gestörte Darmflora begünstigen. Ist das Milieu zu sauer, wird die Verdauung träge, und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt können sich verstärken.

Eine basenreiche Ernährung kann helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Verdauung zu unterstützen. Besonders basenbildende Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kräuter, Mandeln und hochwertige Öle wirken regulierend. Säurebildende Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Zucker und Weißmehl sollten nur in Maßen konsumiert werden. Ausreichendes Trinken, am besten stilles Wasser oder Kräutertees, unterstützt zudem die Entsäuerung. Bewegung und Stressabbau helfen zusätzlich, den Stoffwechsel zu entlasten. Eine ausgeglichene Säure-Basen-Balance kann langfristig zu einer besseren Verdauung und einem allgemein besseren Wohlbefinden beitragen.

Eine ausführliche Liste basischer Lebensmittel finden Sie hier: Basische Lebensmittel – Eine ausführliche Tabelle

Zahnstörfeld

Zahnstörfelder sind chronische Entzündungen oder Belastungen im Kieferbereich, die den gesamten Körper beeinflussen können. Besonders wurzelbehandelte Zähne, tote Zähne oder Narben nach Zahnextraktionen können stille Entzündungen verursachen. Ich habe dazu ausführlich in folgenden Beiträgen Stellung genommen:

Da Zähne über Meridiane mit Organen verbunden sind, können Störfelder im Magen-Darm-Meridian Verdauungsprobleme wie Blähungen, Verstopfung oder Reizmagen begünstigen. Symptome sind oft unspezifisch, darunter chronische Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Versteckte Zahnstörfelder lassen sich durch DVT (Digitale Volumentomographie) oder Neuraltherapie identifizieren.

Eine Kombination aus Zahnsanierung, Entgiftung und Darmsanierung kann helfen, den Körper zu entlasten. Ganzheitliche Zahnmedizin spielt eine wichtige Rolle bei der Ursachenforschung chronischer Beschwerden.

Weitere Hausmittel

✅ Empfehlenswert – alte Weisheiten, die noch heute wirken
  • Sauerkrautsaft auf nüchternen Magen – Eine hervorragende Methode, um die Verdauung anzuregen, den Darm mit natürlichen Milchsäurebakterien zu versorgen und Blähungen entgegenzuwirken.
  • Flohsamenschalen mit warmem Wasser – Seit Jahrhunderten bewährt gegen Verstopfung, da sie den Stuhl regulieren und sanft die Darmwand reinigen.
  • Warme Haferschleimsuppe – Besonders bei gereiztem Magen oder Magengeschwüren als beruhigender Schutzfilm für die Schleimhäute geschätzt.
  • Apfelessig mit Honig – Ein altes Mittel zur Förderung der Magensäureproduktion, besonders nützlich bei träger Verdauung oder Blähbauch nach fettigem Essen. Mehr zum Apfelessig hier: Apfelessig – ein uraltes Heilmittel
  • Fenchel-, Anis- und Kümmeltee – Der klassische Dreiklang gegen Blähungen, Völlegefühl und Magenkrämpfe, schon von den alten Kräuterfrauen empfohlen. Ist ja auch oben bei den Heilpflanzen dabei.
  • Kohlwickel auf den Bauch – Entzündungshemmend und entgiftend, besonders wirksam bei Darmträgheit und unterschwelligen Entzündungen.
  • Bittersalz als morgendlicher Verdauungsstarter – Mild abführend und anregend für Leber und Galle, eine bewährte Methode aus der alten Naturheilkunde. Aber Vorsicht mit dem Bittersalz: Bittersalz – Dosierung, Anwendung und Nutzen
⚠ Fragwürdig – könnte helfen, könnte aber auch schaden:
  • Holzkohle (Aktivkohle) als inneres Reinigungsmittel – Hilft tatsächlich bei akuten Vergiftungen oder Blähungen, kann aber auch wichtige Nährstoffe binden und den Darm austrocknen. Mehr zur Aktivkohle hier: Aktivkohle – Kohletabletten – Ein gutes altes Hausmittel
  • Bier als Verdauungshilfe – Wurde früher als magenfreundliches Mittel empfohlen, kann bei manchen tatsächlich anregen, belastet aber Leber und Bauchspeicheldrüse.
  • Heiße Milch mit Butter gegen Verstopfung – Funktioniert gelegentlich, ist aber für viele Menschen (besonders mit Laktoseintoleranz) eher eine Belastung.
  • Schwarzbrot mit Kümmel und Senf bei träger Verdauung – Eine alte Arbeiter-Methode, die durchaus wirkt, aber für empfindliche Mägen zu heftig sein kann. Ich persönlich esse manchmal gerne ein Knäckebrot mit Senf und Meerrettich, nicht wegen Verdauungsproblemen, sondern für mein Darm-Immmunsystem.
  • Schweineschmalz mit Zwiebeln bei Magenproblemen – Eine überlieferte Bauernweisheit, die vielleicht gegen Magensäuremangel hilft, aber für moderne Ernährungsgewohnheiten eher problematisch ist.
❌ Kurioses – Finger weg!
Es gibt Mittel der „alten Naturheilkunde“ die heute absurd erscheinen und auch keiner Prüfung mehr standhalten. Also Finger weg.
  • Warme Asche aus dem Kaminwasser trinken – Sollte angeblich den Magen „erwärmen“ und entgiften, dürfte aber eher belastende Stoffe enthalten.
  • Schnecken in Milch auflösen gegen Magenprobleme – Eine mittelalterliche Methode zur Beruhigung des Magens, die schon beim Gedanken daran Übelkeit verursacht.
  • Roter Ton mit Urin gegen Durchfall – In manchen alten Schriften erwähnt, aber absolut keine gute Idee, da die Keimbelastung immens ist.
  • Brennnesselsud mit Rinderblut als Stärkungstrank für den Darm – Fand sich in alten Volksheilkundebüchern, heute ein absolutes No-Go.
  • Ein Löffel Schwefel auf nüchternen Magen zur Darmreinigung – Mag in der Alchemie gut geklungen haben, führt aber höchstwahrscheinlich zu massiven Magen-Darm-Reizungen.
Manche dieser alten Hausmittel sind wahre Schätze der Naturheilkunde, andere gehören ins Reich der skurrilen Überlieferungen. Es zeigt sich: Unsere Vorfahren hatten ein Gespür für wirksame Substanzen – aber auch so manche Ideen, die man besser nicht wiederbelebt.
Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend, wirkt eine Fußreflexzonenmassage.

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Dieser Beitrag wurde im Jahr 2006 erstellt und letztmalig am 24.03.2025 umfassend überarbeitet.

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Lehmfarbener Stuhl – Was ist die Ursache?

Die Stuhlfarbe wechselt von Tag zu Tag. Das ist nicht ungewöhnlich, denn wir essen auch jeden Tag etwas anderes. Doch was ist, wenn die Farbe der „Fäzes“ ständig eine auffällige Farbe haben? Was ist zum Beispiel los, wenn der Stuhl aussieht wie Lehm?

Der Farbton ist etwa ockerfarben, gelblich-braun und manchmal auch sehr hell, also beige.

Ocker erscheinen die Fäzes bei Gastroenteritis, die von Viren und Bakterien ausgelöst wird. An diesen Darm-Infektionen sind beispielsweise Rota- oder Noroviren, Escherichia coli (EHEC), Shigellen oder Escherichia coli (EHEC) beteiligt. Dann treten noch weitere Symptome auf, zu denen Durchfall, Fieber und KreislaufProbleme gehören. Oft kommt gelblicher Schleim hinzu. Ein Fall für den Arzt!

Gelb-Brauner Stuhl ist meistens ein Zeichen für den Genuss zu vieler Kohlenhydrate wie Zucker, Milch und Milchprodukte. Möglich ist auch, dass Antibiotika die Darmflora beeinträchhtigt haben, sodass die Verdauung kurzzeitig gestört ist. Wenn dies länger anhält zum Arzt!

Helles Gelb deutet auf eine unzureichende Verdauung hin. Dann produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genug Verdauungs-Enzyme. Die Stuhlfarbe ist auch typisch bei Menschen mit Zöliakie. Sofort zum Arzt!

Sehr helles Gelb, das zu Weiß wechseln kann, ist ein ernstes Alarmsignal. Dabei steht die Bauchspeicheldrüse unter erheblichem Stress. Oder die Leber kann das Hämoglobin gealterter roter Blutkörperchen nicht mehr richtig abbauen. Eine Gelbsucht ist möglich, bei der sich die Leber schwer entzündet hat. Viren, üppige Ernährung und Alkohol können die Ursache sein. Das Problem kann auch in der Galle liegen. Dringend zum Arzt!

Was muss passieren?

Ein Blut-Test sowie bildgebende Techniken können klären, ob Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder der Galle vorliegen. Es kann eine Entzündung sein (Pankreatitis) oder auch Tumore. Zur Therapie (Antibiotika, Kortison, Operation) gehört  auch eine Ernährungsumstellung. Der Verzicht auf Alkohol, Zucker und die Beschränkung des Fettverzehrs schonen die Leber. Überwiegend vegetarisch ausgerichtete Kost mit vielen Ballast– und Vitalstoffen wirken sich positiv aufs Verdauungs-System aus. Pro- und Präbiotika sorgen für eine gut funktionierende Darmflora.

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Blähungen – Hausmittel aus der Naturheilpraxis [2025]

„Blähungen sind doch normal, oder?“ – Das höre ich oft in meiner Praxis, meist begleitet von einem unsicheren Lächeln. Und tatsächlich: Jeder Mensch produziert täglich Gase, aber warum belasten sie manche so sehr, während andere kaum etwas bemerken?

Nach über 25 Jahren Arbeit mit Patienten weiß ich, dass sich hinter diesen alltäglichen Beschwerden oft tiefere Zusammenhänge verbergen. Blähungen sind nicht einfach nur ein Thema für Humor – sie sind ein Spiegelbild unserer Verdauung, unserer Ernährung und manchmal sogar unseres seelischen Gleichgewichts. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen, was wirklich hinter Meteorismus, Flatulenz und Co. steckt – und warum es sich lohnt, die Unterschiede zu kennen.

Wir müssen unterscheiden: Begriffe und Definitionen

Meteorismus, Flatulenz und Blähungen sind Begriffe, die häufig synonym verwendet werden, jedoch unterschiedliche klinische Bedeutungen haben. Eine klare Unterscheidung ist entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen und Symptome korrekt zu beschreiben und einzuordnen.

  • Meteorismus: Der Begriff beschreibt eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Magen-Darm-Trakt, die zu einem aufgeblähten Bauch führt. Typische Symptome sind ein Spannungsgefühl, Druckempfindlichkeit und eine sichtbare Vorwölbung des Abdomens. Im Gegensatz zur Flatulenz wird das Gas bei Meteorismus nicht notwendigerweise ausgeschieden.
  • Flatulenz: Flatulenz bezeichnet den Abgang von Gasen über den Anus. Dieser Prozess ist physiologisch normal, kann jedoch bei übermäßiger Häufigkeit (mehr als 5–20 Mal pro Tag) oder starkem Geruch als belastend empfunden werden. Der Geruch entsteht hauptsächlich durch Schwefelverbindungen, die bei der Zersetzung von Nahrung durch Darmbakterien entstehen.
  • Blähungen: Dieser Begriff wird oft umgangssprachlich verwendet und umfasst sowohl das subjektive Gefühl eines „aufgeblähten Bauchs“ als auch die klinischen Zustände Meteorismus und Flatulenz. Blähungen können sich durch Spannungsgefühl, Bauchschmerzen und Drucköffnungen äußern.

Die normale „physiologische Gasbildung“

Aus meiner Sicht als Naturheilkundler ist es völlig normal, dass sich ein gewisser Anteil von Gasen im Magen-Darm-Trakt befindet. Der Körper ist ein erstaunlich ausgeklügeltes System, und diese Gase entstehen durch verschiedene Prozesse, die auf ihre Weise alle notwendig sind.

Zum einen entsteht Gas, wenn wir Luft verschlucken – sei es beim Essen, Trinken oder Sprechen. Vor allem schnelles Essen oder mangelndes Kauen fördern diesen Effekt. Zum anderen tragen die Mikroorganismen in unserem Darm dazu bei. Sie fermentieren unverdauliche Bestandteile unserer Nahrung, insbesondere im Dickdarm. Dabei entstehen Gase wie Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Diese Prozesse sind ein Ausdruck der Aktivitat unserer Darmflora, die für die Verdauung unerlässlich ist.

Im Normalfall hat unser Körper clevere Mechanismen, um diese Gase zu regulieren. Der Großteil wird vom Darm aufgenommen, gelangt über das Blut zur Lunge und wird einfach ausgeatmet. Nur ein kleinerer Teil verlässt den Körper durch Aufstoßen oder Flatulenz. So sorgt der Organismus dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt.

Wann wird es „krankhaft“?

  • Meteorismus tritt auf, wenn die Gasansammlung so stark wird, dass sie nicht mehr ausreichend resorbiert oder ausgeschieden werden kann. Begleiterscheinungen können ein gespannter Bauch (Peritonismus), Krämpfe, Völlegefühl und Schmerzen sein.
  • Flatulenz wird als pathologisch angesehen, wenn sie besonders häufig auftritt oder mit unangenehmem Geruch und anderen Beschwerden wie Mundgeruch, Appetitlosigkeit oder Übelkeit einhergeht.

Ursachen

Die Ursachen für Meteorismus und Flatulenz sind vielfältig und können sowohl funktioneller als auch organischer Natur sein. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  1. Ernährungsbedingte Faktoren:
    • Blähende Speisen wie Kohl, Zwiebeln und Bohnen.
    • Kohlensäurehaltige Getränke.
  2. Funktionelle Störungen:
    • Aerophagie durch hastiges Essen oder stressbedingtes Schlucken.
    • Beschleunigte oder verlangsamte Darmtätigkeit.
  3. Dysbiose: Ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann zu vermehrter Gasbildung führen, da die Fermentation von unverdaulichen Nahrungsbestandteilen verstärkt abläuft.
  4. Erkrankungen:
    • Reizdarmsyndrom.
    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).
    • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Laktose-, Fruktose- oder Glutenintoleranz).
  5. Mechanische Faktoren:
    • Eine schlaffe Bauchdecke fördert die Ausdehnung des Darms und erschwert die Gasabgabe. Das mit der Bauchdecke hat der Fastenarzt F.X. Mayr ausgezeichnet beschrieben: F.X. Mayr – Kur? Diät? Fasten?
    • Verstopfung kann den Abfluss von Gasen behindern.

Besondere Erscheinungsformen

  • Roemheld-Syndrom: Aus naturheilkundlicher Sicht zeigt sich das Roemheld-Syndrom, wenn aufsteigende Gase Druck auf das Zwerchfell ausüben. Dieser Druck kann Überempfindlichkeiten auslösen, die sich in Herzbeklemmungen oder anderen kardialen Beschwerden äußern. Dabei spielen oft auch Stress und Verspannungen eine Rolle, die das Symptom verstärken können.
  • Falscher Freund: In der Praxis erlebe ich manchmal den sogenannten „falschen Freund“ – eine umgangssprachliche Bezeichnung für ungewollten Stuhlabgang, der mit Flatulenz einhergeht. Dieses Symptom tritt oft bei einer gestörten Darmflora oder geschwächten Schließmuskeln auf und kann Betroffene psychisch stark belasten.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Blähungen in Frage kommen.

Wie oben bereits erwähnt spielt die Darmflora eine entscheidende Rolle, ebenso wie eine gute Verdauung. Dazu ist eine ideale „Besaftung“ durch Magen, Bauchspeicheldrüse und Galle notwendig.

Es ist grundsätzlich daran zu denken, dass der Patient auch eine „Leberschwäche“ (im Sinne einer Dysfunktion haben kann) – obwohl keine erhöhten Leberwerte vorliegen. Das gilt vor allem dann, wenn der Patient nicht gut auf Heilpflanzen, Homöopathie oder Enzyme anspricht.

Im allgemeinen zielt eine naturheilkundliche Therapie aber darauf ab, die Minderfunktionen auszugleichen und die Darmflora zu unterstützen.

Bachblüten

Bachblüten können durchaus unterstützend bei Blähungen eingesetzt werden, insbesondere wenn diese psychosomatisch bedingt sind, etwa durch Stress, innere Unruhe oder emotionale Belastungen. Die sanfte Wirkung der Blütenessenzen zielt darauf ab, das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen, was indirekt auch körperliche Beschwerden wie Blähungen lindern kann.

Geeignete Bachblüten bei Blähungen:

  1. Agrimony: Für Menschen, die ihre Sorgen hinter einer fröhlichen Fassade verstecken. Kann helfen, innere Spannungen abzubauen, die zu Magen-Darm-Problemen führen.
  2. Impatiens: Bei hastigem Essen oder Ungeduld, was oft zu Aerophagie (verschluckter Luft) führen kann. Impatiens fördert Ruhe und Gelassenheit.
  3. Crab Apple: Diese Blüte wird oft als „Reinigungsblüte“ bezeichnet und kann bei dem Gefühl von innerer oder äußerer „Unreinheit“ hilfreich sein, das mit Beschwerden wie Blähungen einhergeht.
  4. Rock Water: Für Menschen, die sich selbst zu stark disziplinieren, was zu körperlicher Anspannung und eingeschränkter Verdauung führen kann.
  5. Beech: Bei Intoleranz oder Gereiztheit, die oft mit Verdauungsproblemen zusammenhängt. Kann helfen, inneren Druck abzubauen.
  6. Rescue Remedy: Bei akuten Beschwerden durch Stress oder Aufregung, die Blähungen auslösen oder verstärken.

Gut zu Wissen: Die Wirkung von Bachblüten beruht weniger auf der direkten Linderung der körperlichen Symptome, sondern vielmehr auf der harmonisierenden Wirkung auf die Psyche. In Kombination mit anderen Maßnahmen wie Entspannungstechniken, gezielter Ernährung und Bewegung kann der Einsatz von Bachblüten besonders effektiv sein.

Ernährung

Die Ernährung spielt bei Blähungen eine zentrale Rolle, da bestimmte Lebensmittel, Essgewohnheiten und Verdauungsprozesse maßgeblich dazu beitragen können, Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt zu fördern. Wir müssen jetzt unterscheiden zwischen Speisen die Blähungen grundsätzlich fördern und Speisen die Blähungen reduzieren.

Lebensmittel, die Blähungen fördern:

  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Erbsen enthalten schwer verdauliche Kohlenhydrate (Oligosaccharide), die im Dickdarm fermentiert werden.
  • Kohlgemüse: Weißkohl, Rosenkohl, Brokkoli und Blumenkohl fördern Gasbildung durch enthaltene Ballaststoffe und Schwefelverbindungen.
  • Zwiebeln und Knoblauch: Enthalten Fruktane, die schwer verdaulich sein können.
  • Getränke: Kohlensäurehaltige Getränke und Bier setzen Gas frei und können Blähungen verstärken.
  • Milchprodukte: Bei Laktoseintoleranz führen Milchzucker und unzureichend verdaute Milchprodukte zu verstärkter Gasbildung.
  • Zuckeralkohole: Sorbit, Mannit oder Xylit in „zuckerfreien“ Lebensmitteln können Blähungen hervorrufen.

Lebensmittel, die Blähungen reduzieren:

  • Fenchel: Wirkt krampflösend und fördert die Verdauung.
  • Ingwer: Regt die Magen-Darm-Tätigkeit an und lindert Blähungen.
  • Kümmel, Anis, Koriander: Diese Gewürze fördern die Verdauung und reduzieren die Gasbildung.
  • Zucchini und Karotten: Diese leicht verdaulichen Gemüsesorten belasten den Darm weniger.
  • Haferflocken: Sie beruhigen den Magen und sind leicht verdaulich.
  • Pfefferminze: Kann als Tee getrunken oder als Gewürz verwendet werden, um Krämpfe zu lindern.

Und wir müssen über die Essgewohnheiten sprechen!

  • Langsam essen und gut kauen: Hastiges Essen führt zu Aerophagie (verschluckter Luft), was Blähungen fördert.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Ein strukturierter Essensrhythmus unterstützt die Verdauung.
  • Kleine Portionen: Große Mahlzeiten überfordern den Verdauungstrakt und fördern Gasbildung.
  • Warmes statt Kaltes: Warme Speisen und Getränke sind leichter verdaulich.

Enzymtherapie

Enzyme spielen eine zentrale Rolle im Verdauungsprozess, indem sie Nährstoffe in ihre Bestandteile zerlegen und so für den Körper verfügbar machen. Wenn bestimmte Enzyme in zu geringer Menge vorhanden sind, können unverdaute Nahrungsbestandteile im Darm fermentieren, was zur Bildung von Gasen und damit zu Blähungen führt.

Eine Enzymtherapie kann helfen, wenn Blähungen durch folgende Ursachen bedingt sind:

  1. Enzymmangel: in Zusammenhang mit Laktoseintoleranz (Mangel an Laktase) oder Pankreasinsuffizienz (Mangel an Pankreasenzymen wie Lipase, Amylase und Protease). Das muss abgeklärt werden. Ich würde dann aber nur vorübergehend Enzyme geben und die Intoleranzen / Insuffizienzen behandeln!
  2. Chronische Verdauungsprobleme: zum Beispiel bei Reizdarmsyndrom oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Das hatte ich bei den Ursachen oben bereits angesprochen.
  3. Nach Infekten oder Antibiotikatherapie. Auch so etwas kommt vor. In diesem Fall arbeite ich eher mit homöopathischen Mitteln und bestimmten Heilpflanzen aber auch mit Probiotika.

Heilpflanzen

Beginnen wir mit einem Klassiker: Fenchel. Seine Samen sind kleine Wunderwerke, wenn es darum geht, den Bauch zu beruhigen. Fenchel wirkt entkrampfend, fördert die Verdauung und hilft, Gase sanft aus dem Darm zu lösen. Ich empfehle meinen Patienten, nach einer schweren Mahlzeit einen frisch aufgebrühten Fencheltee zu trinken – am besten aus ganzen Samen, die leicht zerdrückt wurden, um die ätherischen Öle freizusetzen. Mehr zum Fenchel: Heilpflanze Fenchel: Inhaltsstoffe, Anwendung, Wirkung und Studien

Ebenso bewährt hat sich Anis. Dieses milde Gewürz ergänzt den Fenchel perfekt und ist besonders gut für Menschen geeignet, die empfindlich auf starke Aromen reagieren. Fenchel-Anis-Kümmel-Teemischungen gehören in jede gut sortierte Hausapotheke. Apropos Kümmel: Auch er darf nicht fehlen. Seine Fähigkeit, die Verdauung anzuregen und Blähungen vorzubeugen, wird seit Jahrhunderten geschätzt. Besonders bei schweren oder fettreichen Speisen ist ein Kümmeltee eine wahre Wohltat.

Für diejenigen, die es etwas kräftiger mögen, gibt es die Pfefferminze. Ihre ätherischen Öle wirken kühlend und entkrampfend und können dabei helfen, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Allerdings sollte man bei empfindlichem Magen aufpassen, da Pfefferminze den Magen reizen kann – besonders, wenn ohnehin schon eine Neigung zu Sodbrennen besteht. Mehr dazu finden Sie im Beitrag zu Pfefferminze (Mentha piperita).

Eine weitere Heilpflanze, die ich sehr schätze, ist der Ingwer. Er wärmt den Magen, fördert die Verdauung und hat eine sanft beruhigende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt. Ein Stück frischer Ingwer in heißem Wasser aufgegossen ist ein einfaches, aber effektives Hausmittel. Mehr dazu: Ingwer – Wirkung, Anwendung und Nutzen

Für jene unter Ihnen, die eher an chronischen Blähungen leiden, lohnt es sich, über den Einsatz von Kamille nachzudenken. Diese zarte Pflanze hat stark beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften, die nicht nur den Darm, sondern auch die Seele entspannen können. Mehr dazu: Die Kamille: universelles Heilmittel aus der Natur

Hier ein Rezept für einen beruhigenden Blähungstee:

  • 1 TL Fenchelsamen (leicht zerdrückt)
  • 1 TL Anissamen
  • 1 TL Kümmelsamen
  • 1 TL getrocknete Kamillenblüten
  • Optional: 1 Scheibe frischer Ingwer (für zusätzliche Wärme)

Zubereitung:

  1. Alle trockenen Zutaten in eine Teekanne oder direkt in eine Tasse geben.
  2. Mit 250 ml kochendem Wasser übergießen.
  3. Den Tee 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, damit die ätherischen Öle nicht verfliegen.
  4. Durch ein Sieb abgießen und bei Bedarf mit einem Teelöffel Honig süßen.

Anwendung:

  • Trinken Sie den Tee in kleinen Schlucken, am besten direkt nach den Mahlzeiten oder bei akuten Beschwerden.
  • Für eine nachhaltige Wirkung können Sie den Tee bis zu drei Mal täglich trinken.

Homöopathie

In meiner langjährigen Praxis habe ich auch immer wieder erlebt, dass Homöopathie bei bestimmten Patienten der absolute „Bringer“ ist – besonders dann, wenn man die individuelle Konstitution des Patienten berücksichtigt. Die Wahl des richtigen Mittels hängt von den genauen Symptomen und der Ursache der Blähungen ab.

Hier sind einige bewährte homöopathische Mittel, die ich häufig einsetze: Aus dem Bereich der „großen Bläher-Mittel“ sind die wichtigsten: Carbo vegetabilis, Lycopodium und Argentum nitricum.

Ansonsten kommen aus dem Bereich der „kleineren“ Mittel in Frage: Dioscorea villosa, Aloe, Chamomilla, Colchicum, Magnesium carbonicum, Magnesium phophoricum.

Säure-Basen-Haushalt

Grundsätzlich sollte bei starken (und immer wiederkehrenden Blähungen) an eine Bauchspeicheldrüsenschwäche gedacht werden und im diesem Zusammenhang auch der ph Wert im Darm kontrolliert werden. Die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse arbeiten (nach derzeitigem Wissen) bei einem ph Wert von über 7. Damit dieser Wert im Dünndarm erreicht wird, produziert die Bauchspeicheldrüse auch noch Natriumhydrogencarbonat. Diese Produktion kann bei schweren Störungen ebenfalls problematisch sein.

Schüssler Salze

nach schwerem, fetten Essen: Natrium phosphoricum
mit Druck im Bauch und gelbschleimiger Zunge: Kalium sulfuricum
mit Bauchschmerzen und Aufstoßen von Luft: Magnesium phosphoricum „Heiße Sieben“
mit Schmerzen im Unterleib: Natrium sulfuricum
mit übelriechenden Winden: Kalium phosphoricum
mit sauer riechendem Durchfall: Natrium phosphoricum

Sonstiges

Zum Aufbau und Stabilisierung der Darmflora kommt natürlich grundsätzlich auch eine Darmsanierung in Frage. Ausführlich zu diesem Thema habe ich im Beitrag geschrieben: Darmsanierung: Darmflora gut – Gesundheit gut

Aus dem Bereich der Probiotika stehen mehrere gute Mittel zur Verfügung, z.B. BactoFlor für Erwachsene und in Pulverform für Kinder von 0-12 Jahren. Mehr zum Thema Probiotika finden Sie in meinem Beitrag unter:
Vor allem nach der Einnahme von Antibiotika rate ich zur Einnahme z.B. von Acidophilus.

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußreflexzonenmassage.

Und zum Schluss vielleicht noch etwas, von dem Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben und das auch etwas „kurios“ anmutet: Das Ano-Darmpessar. Richtig und regelmäßig angewendet, kann dieses Röhrchen dazu beitragen das Problem der Blähungen dauerhaft zu reduzieren. Auf jeden Fall ist der Ano eine gute Sofort-Maßnahme.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 2.1.2025 aktualisiert.

Aktivkohle – Kohletabletten – Ein gutes altes Hausmittel

Wer nicht mehr so ganz jung ist, kennt noch diese recht großen, runden Kohletabletten. Auch ich sollte sie als Kind oft zerkauen und einspeicheln, wenn ich mir mal den Magen verdorben habe. Eine Freude war das nicht, aber der auffallend schwarze Mund war dann doch ganz lustig und geholfen haben mir die Tabletten allemal.

Heute sucht man sie eher vergebens, denn die Pharmaindustrie mag sie nicht, weil es mit Kohletabletten nichts zu verdienen gibt. Viel besser sind doch patentierbare und zugleich nebenwirkungsträchtige Medikamente, die schaffen Arbeitsplätze zum Beispiel für Ärzte.

Was ist Aktivkohle?

Es handelt sich dabei in der Tat um reinen Kohlenstoff in graphitähnlicher, kristalliner Struktur. Als gepresstes Pulver entwickelt er beim Zerkauen eine enorm große Oberfläche, betrachtet man das Oberflächenintegral aller kleinen Körnchen. An diese adsorbieren sich dann im Magen-Darm-Trakt Gase, Flüssigkeiten und vor allem toxische Stoffe.

Auch in technischen Anwendungen wird Aktivkohle weitreichend eingesetzt, insbesondere im Rahmen großer industrieller Luftfilteranlagen oder in ABC-Masken, um Gase, Feinstaub oder flüchtige Lösungsmittel aus der Atemluft herauszufiltern. Bei der Wasseraufbereitung kommt Aktivkohle ebenfalls zum Einsatz und nicht zuletzt bei der Produktion von Spirituosen, die zum Teil toxische Verbindungen enthalten.

Zur Herstellung der Aktivkohle dienen bioorganische Materialien wie Holz, Knochen, Obstkerne und Kokosnussschalen. Die Rohstoffe werden unter Luftabschluss bis auf gut 900 °C erhitzt, um daraus Wasser, Zinkchlorid und Phosphorsäure zu entziehen und Verklumpungen zu verhindern. Im Ergebnis erzielt man damit Oberflächen von bis zu 2.000 Quadratmeter pro Gramm.

Aktivkohle reinigt den Darm effektiv

Gerade bei einer akuten Vergiftung beispielsweise durch Lebensmittel oder Medikamente bindet Aktivkohle die im Magen-Darm-Trakt befindlichen Toxine, die der Darm schließlich mit dem Stuhl nahezu vollständig ausscheidet. Typischerweise werden alle blähenden Verbindungen und sogar Rückstände von Herbiziden aus dem Nahrungsbrei herausgefiltert.

Eine Studie hat nachgewiesen, dass durch Aktivkohle das günstige HDL-Cholesterin um circa acht Prozent im Blut ansteigt und gleichzeitig das vermeintlich gefährliche LDL-Cholesterin um bis zu 40 Prozent vermindert wird. Eine weitere Studie zeigte, dass die als besonders gefährlich geltenden Bakterien Escherichia coli stark in Aktivkohle gebunden werden. Für gesunde Darmbakterien wie Bifidobacterium thermophilum, Enterococcus faecium und Lactobacillus acidophilus gilt dies aber nicht.

Ich bin deshalb dazu übergegangen, einigen meiner Patienten beim Fasten Aktivkohle zu verabreichen.

Wundreinigung und positive kosmetische Wirkung

In Wundauflagen integriert übt Aktivkohle eine reinigende Funktion aus, indem deren große Oberfläche mit dem Eiter viele Bakterien aufnimmt. Dadurch heilen Entzündungen und Infektionen viel schneller aus. Diese Form der äußerlichen Anwendung kann direkt auf Insektenstiche und Bisse von Spinnen übertragen werden.

Einige Cremes und Gels, die zum Beispiel gegen Akne eingesetzt werden können, enthalten ebenfalls Aktivkohle. Sogar manche Zahnpasta-Sorten sind mit solcherart Kohlenstoff ausgestattet, um Zahnverfärbungen oder Plaques täglich bekämpfen zu können.

Weitere Anwendungsbeispiele

Bei akuten Vergiftungen verabreicht ein Arzt als Sofortmaßnahme bis zu 100 Gramm Aktivkohle und nach zwei bis vier Stunden nochmals bis zu 50 Gramm. Für Kinder berechnet sich die Initialdosis zu maximal zwei Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht, wobei sich die Folgedosen auf maximal ein halbes Gramm Aktivkohle pro Kilogramm Körpergewicht alle zwei bis vier Stunden bemessen.

Auf Insektenstiche wird jede halbe Stunde eine passende Teilmenge aus einer Mischung von 0,5 g Aktivkohle und einem halben Teelöffel Kokosöl aufgetragen. Bei Akne empfehle ich eine etwas andere Mixtur: 0,5 g Aktivkohle plus zwei Teelöffel Öl von Aloe vera.

Kommen wir jetzt noch zum Thema Darmentgiftung:

Zwei Tage nehmen Sie circa 90 Minuten vor Ihrer Hauptmahlzeit zehn Gramm Aktivkohle ein. Der zeitliche Abstand ist deshalb sinnvoll, weil Aktivkohle dazu neigt, auch Vitalstoffe oder Medikamente aus dem Speisebrei herauszufiltern. Um die drohende Verstopfung zu vermeiden, müssen Sie unbedingt sehr viel trinken. Übrigens können Sie (peinliche) Blähungen mit nur einem halben Gramm Aktivkohle jeweils vor der Mahlzeit ganz einfach verhindert.

Wann sollten Sie auf Aktivkohle lieber verzichten?

Bei fiebrigem Durchfall im Verein mit starken Schmerzen oder bei Magen-Darm-Geschwüren ist Aktivkohle eher kontraproduktiv. Auch dürfen Vergiftungen mit Laugen oder Säuren nicht mit Aktivkohle behandelt werden. Wenn eine Intoxikation mit einem Alkohol, Mineralen wie Lithium und Eisen oder mit Cyaniden vorliegt, ist Aktivkohle ebenfalls nicht hilfreich.

Meine Empfehlung:

Aktivkohle sollte unbedingt Bestandteil jeder Hausapotheke sein. Gegen Vergiftungen, die allenthalben plötzlich geschehen können, braucht es hohe Dosen davon, so auch für eine Darmsanierung. Blähungen verschwinden schon bei kleineren Gaben von Aktivkohle. Kohlepulver wie Kohle-Pulvis von Köhler Pharma in der Einteilung von 4 x 10 g bekommen Sie für ungefähr 30 Euro und 60 Stück Kohle-Comretten von Klinge Pharma (Tabletten mit 1 g Aktivkohle) kosten 17,60 Euro.

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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.

Das ANO Darmpessar / Darmröhrchen

Chronische Blähungen sind eine sehr belastende Gesundheitsstörung.

Schmerzen und ein gestörter Nachtschlaf führen zu einer erheblichen Einschränkung der Lebens-Qualität. Viele Patienten greifen zu Medikamenten, die jedoch immer auch mit Nebenwirkungen verbunden sind. Doch es gibt eine Alternative.

Das ANO Darmpessar von Junker entlastet den Darm nach einem rein physikalischen Wirk-Prinzip. Das 7 cm lange Darmröhrchen wir abends nach dem letzten Stuhlgang in den Enddarm eingeführt, wo es durch einen Knauf am äußeren Ende verankert bleibt. Über Nacht können die Gase aus dem Intestinal-Trakt entweichen.

Ano Darmpessar

Bei Beschwerden tagsüber kann der ANO auch tagsüber im Enddarm belassen werden. Man muss nur daran denken vor dem Stuhlgang den ANO zu entfernen.

Bereits nach 3 Tagen beginnt die Behandlung zu wirken. Dabei kommt es zunächst zu einem veränderten Erscheinungsbild des Kotes, weil nun auch zum Teil ältere Darminhalte abgeführt werden.

Diese Auffälligkeiten der Anfangs-Phase sind nicht bedenklich und verschwinden nach spätestens 2 Wochen. Die entweichenden Gase sind dann kaum noch mit einem unangenehmen Geruch verbunden, weil die Fäulnis-Prozesse im Darm deutlich reduziert sind.

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Das ANO Darmpessar nach Junker bewirkt eine gründliche Darmentleerung und auch eine Verbesserung der Verdauung. So ist der Körper durch erheblich weniger schädliche Abfallstoffe belastet, die sich im Intestinal-Trakt nicht mehr ansammeln können.

Das kommt auch anderen Organen zugute. Beispielsweise kann sich das Hautbild verbessern und störender Körpergeruch verschwinden. Die Anwendung des ANO Darmpessars nach Junker ist gänzlich nebenwirkungsfrei.

Das garantiert auch das Material des Darmröhrchens aus dem biokompatiblen Kunststoff Makrolon, der in vielen medizinischen Produkten zur Anwendung kommt.

Anwendung

Der Verpackung liegt eine kleine Anleitung mit einer Illustration bei:

Das Ano-Darmröhrchen wird gefettet oder mit einer Gleitcreme oder Öl benetzt und dann eingeführt, dabei hält man es an dem „Knubbel“, der etwas an ein Herz erinnert. Der linke Teil wird in den After eingeführt und zwar komplett bis zum „Knubbel“. Der „Knubbel“ bleibt also draußen. Diesen spürt man im Alltag auch nur wenn man auf einem härteren Stuhl sitzt. Nach einem Tag hat man sich daran gewöhnt. Zum Einführen und entnehmen des ANO kann man Einmal-Handschuhe tragen.

Drei Dinge gilt es zu beachten:

  1. Durch das Röhrchen entweichen die Darmgase (die jeder Mensch sowieso mehr oder weniger bildet). Das macht manchmal (mehr oder weniger) lustige Geräusche, zum Beispiel wie ein  leises Pfeifen. Wenn man die „Töne“ nicht kennt, würde niemand darauf kommen, dass dies ein „Pups“ gewesen sein könnte. Dennoch rate ich dazu den ANO bei gesellschaftlichen Anlässen nicht zu tragen. Zuhause und in der Nacht sollte das aber wirklich kein Problem sein, denn der ANO bringt eine spürbare Entlastung und Besserung der Symptomatik!
  2. Das Röhrchen muss vor dem Stuhlgang entfernt werden. Gerade zu Beginn kann man das schon mal vergessen. Und niemand will das Teil dann aus der Toilette wieder rausholen.
  3. Das ANO sollte regelmäßig gereinigt werden. Und genau das kommt im nächsten Punkt.

Reinigung

Die Reinigung erfolgt mit warmem Wasser und einem Pfeifenreiniger.

ANO mit Pfeiffenreiniger

Hierzu hält man am besten den ANO unter fließendes Wasser. Je nach Konsistenz des Stuhlgangs setzen sich Stuhlbestandteile im ANO fest. Diese können mit Wasser ausgespült werden – manchmal benötigt man aber auch etwas „Nachhilfe“. Ein Stück verzwirbeltes Toilettenpapier kann reichen; am sichersten ist jedoch die Verwendung von Pfeiffenreinigern.

Pfeiffenreiniger sind sehr günstig und werden nach einmaliger Verwendung entsorgt. Dem ANO liegt nur ein Pfeifenreiniger bei – bestellen Sie sich also gleich ein Paket Pfeiffenreiniger mit.

Eine Desinfektion ist nicht erforderlich und schadet eher dem Material. Wenn Sie Desinfektionsmittel nutzen wollen, so spülen Sie danach den ANO gründlich mit Wasser ab, sodass keine Rückstände verbleiben, die dann mit der Analschleimhaut in Kontakt kommen können. Gifte haben wir schon genug im Körper.

Indikationen

Das ANO Darmpessar nach Junker kann bei allen Erkrankungen des Darmes eingesetzt werden, die mit Blähungen und Verstopfung verbunden sind. Dazu gehören Darmträgheit und Fehl- und unerwünschte Neubildungen des Darmes.

Bei Lebensmittelunverträglichkeiten oder zum Beispiel auch bei bestimmten Lebererkrankungen ist das Darmröhrchen ebenso angezeigt wie bei der „schleichenden Selbstvergiftung“ des Körpers (Autointoxikation) oder zum Beispiel Störungen der Blutbildung.

Es kommt auf einen Versuch an!

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde 2016 erstellt letztmalig am 26.10.2022 umfassen aktualisiert.

Darmsanierung: Darmflora gut – Gesundheit gut

Ein gesunder Darm ist das A und O des gesamten Immunsystems. Man sagt sogar: „Der Tod sitzt im Darm“ und meint damit die gesundheitsschädliche Wirkung, die ein kranker Darm haben kann. Der Darm steht durch die heutige Ernährung unter erheblichem Stress. Das Übermaß an Kohlenhydraten und Zucker löst Entzündungen der Darmschleimhaut aus, die die Schutz-Barriere schädigen.

Der Darm wird durchlässiger für Toxine und Krankheitserreger. Es entsteht das Leaky-Gut-Syndrom. Die Verankerungen der Darmschleimhautzellen, die einen festen Zusammenhalt der Zellen bewerkstelligen, werden teils schwächer, teils nimmt ihre Anzahl ab. Zu diesen Zell-Ankern gehören die Tight Junctions, die bei Toxin-Stress reißen. Die Desmosomen sind eine zweite Form von Zellverbindungen, die die Zellen in geringer Stückzahl produzieren, wenn bereits ein Diabetes Typ 2 entstanden ist.

Denn Insulin hat neben der Zucker-Regulation nach eine weitere Rolle: Das Hormon schaltet Gene an, die für die Herstellung der Desmosomen verantwortlich sind. Ist die Insulin-Sensitivität herabgesetzt, kann die Dünndarmzelle weniger Desmosomen.

Der „löchrige Darm“ ist also ein bereits geschädigtes Organ, das noch mit einer anderen Bedrohung konfrontiert wird: die Beeinträchtigung der Darmflora.

Die Darmflora, also die Besiedelung der Darmschleimhaut mit „guten“ Bakterien, spielt dabei eine besondere Rolle. Mittlerweile haben Forscher außerdem auch unterschiedliche „Darmtypen“ beim Menschen identifiziert, die eine Auswirkung auf die Zusammensetzung der Darmflora haben.

Im menschlichen Darm leben Unmengen an Bakterien, die dort wichtige Zwecke erfüllen: Sie zerkleinern die Nahrung, sie machen schädlichen Bakterien, Viren und Parasiten den Garaus und sind für ein funktionierendes Immunsystem unentbehrlich. Die Einzeller produzieren Vitamine wie Nikotinamid (Vitamin B3), wodurch im Falle der Unterbesiedlung Erkrankungen wie Amyotrope Lateralsklerose (ALS) auslösen, die auf Vitamin-Mangel beruhen. Darmbakterien geben Signale an den Vagus-Nerven, der Informationen an das Stammhirn sendet („Darm-Hirn-Achse“).

Auf diesem Wege können Krankheiten entstehen, wenn ungünstige Keime den Darm besiedeln oder Krankheiten vermieden werden, wenn positive Mikrobionten überwiegen. Diese „gesunden“ Bakterien gehören zum Mikrobiom, der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Menschen besiedeln.

Die Einzeller finden sich auf der Haut, in den Harnwegen, den Atemwegen und eben – besonders reichlich – im Darm. Für die intestinalen Mikrobionten ist die Bezeichnung „Darmflora“ gebräuchlich, obwohl es sich nicht um Pflanzen handelt. Dies nur zur Begrifflichkeit, die zwar irreführend ist, hier aber übernommen werden soll.

Die Darmflora ist ein System, das durch falsche Ernährung, Antibiotika und weitere Medikamente, Strahlen- und Chemotherapie sowie andere Faktoren schwer gestört sein kann.

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Die Rolle der Ernährung

Über gesunde Ernährung wird viel geredet, aber es wird dafür viel zu wenig getan. Der „moderne Mensch“ isst zu viel und das Falsche, was dauerhaft das gesamte körperliche System belastet. Hinzu kommt ein Essverhalten, welches mangelnde Zeit zum Kauen lässt, zu wenig Ruhezeit zum Verdauen und nicht ausreichende Sorgfalt in der Zusammenstellung unserer Mahlzeiten. Irreführende Werbungen, die zum Beispiel Zuckerbomben als „geeignet für Babys ab 10 Monaten“ anpreisen, verstärken das Problem noch. (Link: http://www.foodwatch.org/de/informieren/goldener-windbeutel/aktuelle-nachrichten/goldener-windbeutel-2014-fuer-nestle/)

Durch solche Ernährungsfallen werden Unmengen an Zucker zugeführt, die die Darmflora gänzlich und dauerhaft durcheinanderbringen. Pilze und krank machende (pathogene) Bakterienstämme lieben Zucker. So führen wir nicht nur den gesunden Siedlern unseres Darmes, sondern vor allem gefährlichen Keimen das Futter zu, welches sie benötigen, um sich auszubreiten. Ständiger Heißhunger ist ein Symptom, welches in diese Richtung deutet. Gibt man ihm nach, verstärkt man das Problem noch: Man versorgt weiterhin die schädlichen Organismen mit Nahrung und wird nebenher auch noch dick, mit den bekannten gesundheitsschädigenden Folgen.

Pilze und Bakterien vermehren sich aber nicht nur, sondern scheiden ihrerseits auch wieder ihre eigenen Stoffwechselendprodukte aus.

Natürlich sind viele der Stoffwechselprodukte der Darmflora für unseren Organismus nützlich. Doch gibt es ebenso zahlreiche Giftstoffe verschiedenster Mikroorganismen, die unser Körpersystem zusätzlich belasten. Solche „Schlacken“ sind der beste Nährboden für pathogene Pilze, Keime, Würmer und andere Parasiten, die das Blut- und Lymphsystem belasten. Beinahe unmerklich unterwandern wir selbst auf diese Art dauerhaft die eigene Gesundheit und Vitalität.

Ein teuflischer Kreislauf entsteht, der immer mehr Kraft für sich selbst verbraucht, anstatt die Kraft unserem Körper zur Verfügung zu stellen, die er zum gesunden Funktionieren benötigt. Insgesamt wird durch eine entsprechende Dauerbelastung der Darm immer weniger seine lebenswichtigen Funktionen ausüben können.

Mögliche Ursachen für eine gestörte Darmflora

1. Störende Einflüsse dieses natürlichen Gleichgewichts sind neben den genannten Ernährungsfehlern auch Abführmittel. Sie verdrängen die wichtigen Bifidusbakterien und Lactobazillen, wenn sie über längere Zeit verwendet werden. Ihre Verdrängung führt zu einer schlechteren Darmperistaltik und damit zu weiterer Zufuhr von mehr Abführmitteln, die wiederum dafür sorgen, dass die Darmflora noch schlechter wird.

2. Zahlreiche Antibiotika, vor allem oral verabreichte, töten viele wichtige Bakterien im Darm ab und stören damit die Darmflora ganz empfindlich. Das ist ein Grund dafür, warum Antibiotika wirklich nur mit Vorsicht verschrieben werden sollten. Leider verschreiben immer noch viel zu viele Ärzte vorschnell Antibiotika, nicht zuletzt weil es auch viele Patienten gibt, die „richtige Medizin“ (= Antibiotika) fordern, selbst wenn sie gar nicht nötig oder sinnvoll sind. Was wir damit unserer Gesundheit antun, unterschätzen selbst viele Ärzte.

Eine kurze Video-Sequenz  zum Thema „Darmgesundheit: So kommen Sie nach Antibiotika wieder ins Gleichgewicht!

3. Andere Erkrankungen und Belastungen können ebenfalls die Darmflora beeinträchtigen:

Auch „Schmierstuhl“ ist ein Problem: Wenn der Stuhl dauerhaft zu weich ist, kann das auf eine Schädigung der Darmflora hinweisen und diese noch weiter verschlimmern. Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Patienten gar nicht merken, wenn bei ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Als Faustregel gilt: Wenn Sie dauerhaft nach dem Stuhlgang mehr als zweimal abwischen müssen, ist Ihr Stuhl zu weich und Sie sollten die Ursachen dafür herausfinden und beseitigen.

Das Problem ist die mangelnde Wahrnehmung früher Symptome, die anfängliche Störungen im so notwendigen Gleichgewicht der Darmflora zeigen. Der Darm wird meist erst dann beachtet, wenn massive Probleme auftauchen.

Auch interessant: Symptome, wenn Candida abstirbt

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Mögliche Folgen

Am Ende einer Überlastung stehen die verschiedensten Krankheiten. Oft genug werden diese jedoch nicht als Wirkung eines überlasteten Darms betrachtet und anderweitig behandelt. Dann kommen im schlechtesten Falle noch Medikamente dazu, wie zum Beispiel Antibiotika, die die Darmflora zusätzlich belasten und das Immunsystem weiterhin schwächen.

HämorrhoidenVerstopfungBlähungenDarmträgheitReizdarmsyndrom und gar Darmkrebs sind die Ergebnisse langjähriger Belastung dieses so lebenswichtigen Organs Darm. Sogar neurodegenerative Erkrankungen drohen, wenn etwa Vitamine fehlen, weil es an positiven Bakterien mangelt, die diese Vitalstoffe produzieren. Sichere Anhaltspunkte dafür stammen aus wissenschaftlichen Arbeiten zur Amyotropen Lateralsklerose.

Negativ wirkende Keime können über den Signal-Weg der Darm-Hirn-Achse das Immunsystem in einen hyperaktiven Zustand versetzen und auf diese Weise wahrscheinlich Autismus bei der Nachkommenschaft verursachen, wenn schwangere Frauen eine gestörte Darmflora aufweisen. Über den Vagus-Nerven können manche Bakterien Informationen ans Stammhirn senden, die Deformationen bestimmter Eiweiß-Moleküle induzieren.

Diese Proteine lagern sich im Gehirngewebe ab und verursachen wahrscheinlich Morbus Parkinson, Alzheimer und Demenz. Vermutlich entstehen so auch andere neurodegenerative Erkrankungen, die mit Ablagerungen fehlerhaft geformter Eiweiße zusammenhängen. Denn einige Bakterien produzieren Proteine von ähnlich fehlgeformter Gestalt, die diese Eigenschaft an Schwester-Moleküle weitergeben können.

Genauso agieren die Proteine im zerebralen Netz von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen. Wie der Reiz über die Darm-Hirn-Achse übertragen wird, ist bisher allerdings noch nicht bekannt. Auch die Progression der Nervenleiden kann offensichtlich von Darmkeimen beeinflusst werden. Wurde die Korrelation zwischen Darmflora und zerebralen Störungen von Wissenschaftlern früher belächelt, hat sich aus diesen Erkenntnissen heute ein neues Forschungsgebiet entwickelt.

Doch auch unspezifischere Probleme können mit einem gestörten Darm zu tun haben: Übermäßige Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Niedergeschlagenheit sind noch die harmlosesten (wenn auch ihre verheerende Wirkung auf die Lebensqualität nicht unterschätzt werden sollte). Auch Blutvergiftung oder multiples Organversagen können ihre Ursachen in einer gestörten Darmflora haben. Forscher vermuten außerdem einen Zusammenhang zur Entstehung von Autismus (http://www.arte.tv/de/Hilfe-bei-Autismus–Die-Rolle-der Bakterien-/6714470.html; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22747852).

Um dauerhafte Schäden zu vermeiden, sollten Sie rechtzeitig dafür sorgen, dass Ihre Darmflora wieder hergestellt wird und Ihr Darm sich erholen kann. Eine Darmsanierung ist dabei das Mittel der Wahl. Ohne Verbesserung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ist es bei den meisten Menschen allerdings nicht getan, sonst treten die bekannten Probleme bald wieder auf.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie Therapieverfahren, die für eine Darmsanierung infrage kommen können.

Natürlich müssen zunächst, wenn irgendwie möglich, die Faktoren ausgeschaltet werden, die die Darmflora schädigen. Dazu gehört zum Beispiel eine Ernährungsumstellung und eine Vermeidung von unnötigen Antibiotika. Denken Sie auch an die Mengen an Antibiotika, die Sie sich durch konventionell produziertes Fleisch zuführen! Lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag: Fast jedes Masthuhn bekommt Antibiotika.

Eine Darmsanierung bringt die Darmflora wieder ins Gleichgewicht. Vorher ist eine Darmreinigung anzuraten, damit die Bakterien und Pilze ein günstiges Milieu besiedeln können. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag: Darmreinigung: Kann man den Darm damit entgiften und entschlacken?

Ernährung

Kein Weißmehl, kein Zucker, das empfehle ich (nicht nur) allen Menschen, die mit dem Darm Probleme haben. Eine schnelle Erleichterung bringt den Betroffenen ein Verzicht auf Gluten. Glutenhaltige Nahrungsmittel sind Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Grünkern und auch bestimmte Hafersorten. Ich rate dazu, alles Getreide erst einmal durch einen guten Rundkornreis zu ersetzen – aber auf jeden Fall in BIO-Qualität. Das Ganze über 6 Monate, danach können wieder glutenhaltige Getreide dazugenommen werden – nur auf den Weizen selbst würde ich komplett verzichten.

Fleisch hatte ich ja oben bereits kurz im Zusammenhang mit der Antibiotikamast angesprochen. Lesen Sie auch meinen Beitrag: Krank durch Fleisch.

Essen Sie Früchte in Maßen, trinken Sie keinen Fruchtsaft. Stattdessen langsam mit milchsaurer Kost beginnen: Sauerkraut (löffelweise und kauen!), Kefir, Buttermilch.

Beim Sauerkraut müssen Sie allerdings auf die Qualität achten: Oft wird das Kraut nur mit Essig angemacht, damit es sauer schmeckt. Eine positive gesundheitliche Wirkung hat aber nur Kraut, das auf althergebrachte Weise fermentiert wird, wobei Milchsäure entsteht.

Noch drei Tipps zur Ernährung:

  1. Sie können sich im Allgemeinen an diese einfache Ernährungsregel halten: Richtige Ernährung
  2. Kauen Sie ab sofort alle Speisen sehr gründlich. Jeden Bissen kauen Sie 33 mal.
  3. Auch eine Fastenkur kann gut geeignet sein, um dem Darm die Möglichkeit zur Regeneration und Reinigung zu geben. Im Zuge des Fastens wird auch der Darm regelmäßig gereinigt, was ihm die Chance gibt, schädliche Mikroorganismen loszuwerden und den frei gewordenen Platz wieder mit neuen zu belegen. Wie man so etwas praktisch umsetzen kann, beschreibe ich ausführlich in meiner Fasten-Anleitung.

Heilpflanzen

Zur oralen Einnahme werden empfohlen: Gerstengras, Anis, Kamille, Oregano, Pfefferminze, Olivenblätter, Schwarzwalnuss-Schalen, Papaya-Kerne und Koriander.

Bitterstoffe fördern positive Keime und unterstützen die Leberfunktion: Mariendistel, Artischocke, Brennnessel, und Löwenzahn.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Colon-Hydro-Therapie

Schon mit einer Darmreinigung kann man das Besiedlungs-Spektrum der Darmflora enorm verbessern. Idealerweise ist das der erste Schritt zur kompletten Regeneration des Darmes. Darauf folgt dann die Darmsanierung mit Pro- und Präbiotika.

Zu Hause können Sie sie mit Einläufen und Klistieren selbst durchführen. Noch viel gründlicher wird die Darmreinigung mit der sogenannten Colon-Hydro-Therapie. Hierbei werden mehrere Liter angewärmtes und eventuell auch mit Sauerstoff angereichertes Wasser in den Darm ein- und wieder ausgebracht. Zusammen mit einer gezielten Bauchmassage löst diese Behandlungsform auch alte Schlacken und Fremdkörper (wie zum Beispiel Kotsteine) und hilft dem Körper dabei, diese auszuscheiden. Keine Sorge: Diese Therapie ist weder besonders unangenehm noch „eklig“. Es wird ein geschlossenes Einmalsystem verwendet, bei dem weder Gerüche noch Darminhalt nach außen treten. Die meisten Patienten empfinden die Colon-Hydro-Therapie sogar als sehr wohltuend.

Flohsamen und Heilerde

Eine Darmreinigung funktioniert auch ohne Einlauf und Colon-Hydro-Therapie. Pulverisierte Schalen aus Flohsamen nehmen die Verunreinigungen auf. Heilerde wie Zeolith und Bentonit absorbieren die schädlichen Bestandteile, die dann ausgeschieden werden.

Statt Heilerde kann auch pulverisiertes Mumijo eingenommen werden. Das organische Mittel aus der ayurvedischen Medizin enthält Huminsäuren, die Schlackenstoffe binden können und auch zur Linderung der gereizten Darmschleimhaut beitragen. Mumijo entsteht in großen Höhen vermutlich aus Pflanzen oder Fledermauskot. Genau bekannt ist das nicht, doch soll starke Sonneneinstrahlung erforderlich sein.

Während der Kur wird die Heilerde (oder Mumijo-Pulver) kurz vor der Einnahme mit Flohsamenschalenpulver gemischt (je ½ bis 1 Teelöffel auf 200 ml Wasser). Diese Lösung wird ein bis zweimal täglich auf leeren Magen getrunken. Sowohl Bentonit und Zeolith als auch Flosamenschalenpulver werden auch als Kapseln angeboten.
Der reinigende Effekt kann durch weitere Mittel verstärkt werden:

  • Sango Meeres-Koralle
  • Mineralpräparate mit Vitamin D3
  • Chelatbildner (z. B. Zitronen- und Orotsäure) binden speziell Schwermetalle
  • Pulverisierte Präparate der Algen Chlorella und Spirulina absorbieren ebenfalls Schwermetalle

Probiotika und Präbiotika

Eine Therapie zur Darmsanierung sollte wenigstens vier Wochen dauern, die Ernährungsumstellung wenigstens 6 Monate.

Zur „Aufforstung“ bieten sich folgende Probiotika an:

Evtl. auch Kijimea, wenn Studienergebnisse vorliegen.

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten wegen möglicher Unverträglichkeits-Reaktionen mit Probiotika vorsichtig sein. Bei Neugeborenen ist ebenfalls Zurückhaltung geboten.

Präbiotika (auch Präbiotika) sind Kohlenhydrate, die die Lebensbedingungen für positive Keime im Darm verbessern.

Zu den biogen vorkommenden Verbindungen zählen das Inulin, das in Chicorée, Artischocken, Topinambur, Pastinaken, Schwarzwurzeln und vielen anderen Gemüsesorten enthalten ist.

Raffinose ist Bestandteil von Hülsenfrüchten und Zuckerrüben.

Oligofructose ist ein Ballaststoff, der ebenfalls als Präbiotikum wirkt. Gute Lieferanten sind Spargel und Vollkornweizen.

Lactulose ist ein synthetisches Disaccharid, das häufig nur als Abführmittel gehandelt wird, aber auch die gesunde Darmflora unterstützt.

Fructane sind Präbiotika, die in Algen und Spargel vorkommen.

Präparate, die Prä- und Probiotika in Kombination enthalten, werden als Synbiotika bezeichnet.

Sonstiges/weitere Maßnahmen

An die Störfelder Zähne und Nasennebenhöhlen denken. Diese müssen gegebenenfalls entsprechend saniert werden. Sinnvoll sind viel Bewegung an frischer Luft und Entspannungsübungen.

Bauchmassagen und eine Lymphdrainage unterstützen die Darmreinigung als Vorbereitung zur Darmsarnierung.

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.12.2022 aktualisiert.

Roemheld Syndrom – Was tun? Hausmittel und Naturheilkunde

Das Roemheld-Syndrom ist ein mittlerweile häufig in Erscheinung tretendes klinisches Bild, bei dem es zu starken Beschwerden im Bereich von Magen und Darm kommt. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen dieses Beschwerdebild aus Sicht der Naturheilkunde näher bringen und vor allem bewährte Verfahren der Naturheilkunde, sowie Hausmittel vorstellen.

Wie entsteht ein Roemheld Syndrom?

Durch eine vermehrte Ansammlung von Gasbakterien entstehen starke Blähungen im Magen und Darm. Vor allem durch den aufgetriebenen Magen wird das Zwerchfell nach oben gedrückt.

Diese Vorgänge reizen die Schmerz- und Mechano-Rezeptoren der inneren Organe, Muskeln, Faszien und der Haut. Die sensorische Nervatur von Herz und Lunge gehören denselben Wirbelsäulen-Segmenten an wie die Afferenzen des Magens und der Haut.

Daher antwortet der Körper auf Schmerz- und Druckreize, die aus dem Bauchraum stammen mit nervösen Irritationen der Herztätigkeit und der Atmung. Das erklärt zwanglos das Auftreten einer Angina pectoris beim Roemheld-Syndrom und weiterer innerer Beschwerden. Nervale Verschaltungen der sensorischen Fasern mit dem Vagus- und Zwerchfellnerven erzeugen auch Kopf-, Schulter und Nackenschmerzen.

Ursachen

Als Ursache für die Gasentwicklung werden in der klassischen Medizin vor allem falsche Ernährungsgewohnheiten diskutiert – was uns in der Naturheilkunde seit Jahrzehnten völlig klar ist. Hierunter fällt zum einen die Art der Speisen- und Getränkeaufnahme. Zu hastiges Essen oder auch Gespräche während des Kauvorgangs fördern die Aufnahme zusätzlicher Luft. Zum zweiten spielen auch die Mengen eine Rolle, übermäßige Volumina erhöhen das Risiko der Gasentwicklung.

Der dritte Faktor ist die Nahrungsmittel- und Getränkeauswahl. Alkohol fördert die Gärung im Darm, kohlensäurehaltige Getränke unterstützen die Gasbildung.

Zu den blähenden Speisen zählen vor allem Hülsenfrüchte und Rohspeisen wie z.B. roher Kohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Paprika, Wirsing, Lauch und Zwiebeln. Die vermehrte Aufnahme von Weißbrot gilt als optimaler Nährboden für bestimmte Darmbakterien und kann ebenfalls eine Gasansammlung fördern. Und auch der übermäßige Genuss von Fetten oder Fastfood wirkt blähungsfördernd.

Neben der Ernährung können weitere Ursachen genannt werden.

Hierzu zählen spezielle Antazida auf Basis von Natron (werden heute kaum mehr verabreicht, da sie durch eine pH-Wert-Verschiebung die Sekretion der Magensäure fördern), die paraösophageale Hiatushernie (Zwerchfellbruch mit Hochrutschen des Magens) und in sehr seltenen Fällen auch tumoröse Veränderungen im Bereich des Magens (Magenkrebs).

Auch (eventuell unerkannte) Nahrungsmittelintoleranzen können für die Probleme des Roemheld-Syndroms verantwortlich sein, zum Beispiel Laktoseintoleranz oder Fruktoseintoleranz.

Zu den begünstigenden Faktoren zählen vor allem psychischer und physischer Stress, Schlafmangel, Schlafentzug, Hektik, Ärger, Frust, Depressionen, Nikotinkonsum (Rauchen) und Übergewicht.

Auch das vegetative Nervensystem ist beim Roemheld-Syndrom beeinträchtigt. Der aufgetriebene Magen-Darm-Bereich (der Nervus vagus ist ein Hirnnerv an der Regulation fast aller inneren Organe beteiligt). Die gleichzeitig verdrängte Lunge drückt auf das Herz, bewirkt dort rasch Herzbeschwerden in Form von Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Herzklopfen, Stolpern, Extrasystolen) und löst ein Engegefühl im Brustkorb aus (wie bei einem Angina-pectoris-Anfall).

Dies führt bei Betroffenen zu AngstzuständenSchweißausbrüchen, Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot, zu Schwächegefühl, Beklemmungen, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen und Kreislaufproblemen mit Schwindelattacken und in einigen Fällen auch zu kurzzeitigem Bewusstseinsverlust (Ohnmacht).

Diagnose

Neben der Anamnese erfolgt die Inspektion. In ausgeprägten Fällen ist der aufgetriebene Leib gut sichtbar. Eine Überaktivität der Gasbakterien lässt sich durch Auskultation (Kultivierung der Bakterien im Labor) feststellen. Zum Ausschluss einer ernsthaften Erkrankung werden weiterführende Untersuchungen angestrebt (Laborwerte), aber auch bildgebende Verfahren, zum Beispiel eine Spiegelung von Magen und Darm).

Oft gehen die Patienten wegen vermeintlicher Herzprobleme zum Arzt. Dann müssen natürlich zuerst Krankheiten am Herzen ausgeschlossen werden.

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Behandlung

In den meisten Fällen reicht eine Ernährungsumstellung aus, um die Aktivität von Magen und Darm wieder zu beruhigen. Die Meidung von Noxen (Alkohol, Nikotin) ist von großem Vorteil. Ebenso ein Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke sowie blähende, säurehaltige und fettreiche Speisen.

Zur Unterstützung können lindernde Kräutertees mit ätherischen Ölen (Melisse, Fenchel, Pfefferminze, Wacholder, Baldrian, Sternanis ) und pflanzliche Produkte (zum Beispiel Schwarzkümmel und Kümmel) eingesetzt werden.

Die phytomedizinischen Zubereitungen wirken nicht nur krampflösend und durchblutungsfördernd, sondern auch antibiotisch und bekämpfen dadurch gasbildende Bakterien im Darm. Tees von Ingwer, Enzian, Schafgarbe, Wermut, und Galgant optimieren die Verdauungs-Prozesse durch die enthaltenen Bitterstoffe.

Zur Unterstützung des beeinträchtigten Herzens dient Weißdorntee. In vielen Fällen bewährt sich auch ein mehrtägiges Heilfasten und eine vorangehende Colon-Hydro-Therapie.

Hierdurch wird der gesamte Magen-Darm-Bereich gereinigt und erhält die Möglichkeit zur Regenerierung. Daneben sind Bauch- und Rücken-Massagen Teil einer eher schonenden Behandlung. Im Falle eines Zwerchfellbruchs oder bei tumoröser Entartung werden operative Maßnahmen ergriffen.

Schulmedizinisch wird das Roemheld-Syndrom auch oft mit sogenannten Antikarminativa behandelt, also Medikamenten gegen Blähungen. Beispiele sind Simeticon oder Dimeticon. Diese Mittel sorgen dafür, dass der zähe Schaum im Verdauungstrakt zerfällt, der durch die Gasansammlungen entsteht.

Dadurch nehmen die Blähungen ab. Allerdings ist diese „Therapie“ rein symptomorientiert. Das bedeutet: An den Ursachen ändert sich gar nichts, die Probleme bestehen weiterhin und ziehen früher oder später andere Krankheiten und Beschwerden nach sich.

Und auch wenn Antikarminativa nicht zu den gefährlichsten Medikamenten gehören, können doch auch sie Nebenwirkungen und Wechselwirkungen haben. Leider nehmen viele Ärzte und Patienten gerne diese „einfache“ Lösung wahr, statt die Warnzeichen des Körpers ernst zu nehmen und dringend notwendige Verhaltensänderungen durchzuführen.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternativmedizinische Therapieverfahren, die bei dem Roemheld- Syndrom infrage kommen.

Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie beseitigt unerwünschte Gasbildner aus der Darmflora. Anschließend kann die Besiedlung mit positiven Keimen durch Probiotika gefördert werden.

Ernährung

Zuviel essen, zu viel trinken, zu viel reden beim Essen, von allem zu viel: Das sind die Hauptursachen für das Roemheld-Syndrom. Wir sollten uns im wahrsten Sinne des Wortes wieder etwas mäßigen. Wenn Ihrem Körper alles zu viel wird, können Sie die Nahrung nicht mehr verdauen und es sie beginnt, in den Därmen zu gären. Durch den Gärprozess entstehen Gase und Alkohol. Statt über Nacht den Körper zu entgiften, muss die Leber zuerst diese Giftstoffe entsorgen. Kein Wunder, dass viele morgens wie erschlagen aufwachen.

Eine dauerhafte Ernährungsumstellung und auch ein Heilfasten können die Beschwerden enorm reduzieren. Ungesüßte Tees von Fenchel, Kümmel, Melisse und Pfefferminze fördern die Verdauung und eine gesunde Darmflora durch ätherische Öle. Tees von Wermut, Enzian, Ingwer, Schafgarbe und Galgant beeinflussen die Darmtätigkeit günstig durch Bitterstoffe.

Patienten rate ich generell auch erst einmal zu einer Schonkost. Wie diese aussehen kann, beschreibe ich im Beitrag zur Schonkost

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Je 20 ml Melisse, Herzgespannkraut, Fenchel und Erdrauch, je 10 ml Wermut und Tausendgüldenkraut. Zu empfehlen sind auch Kombi-Präparate mit den alkoholischen Auszügen von KamilleKümmel und Pfefferminze (Pascoventral). Carminativum-Hetterich enthält zusätzlich den Extrakt von Fenchel und Schalen von Citrusfrüchten. China-Tinktur mit den Auszügen von Enzian, Pomeranze, China-Rinde und Zimt ist eine weitere Alternative (AMARA Pascoe).

Daneben angewendet werden kann der wässrige Extrakt aus Enzian, Ingwer, Schwarzem Pfeffer, Wermut und Kalmus (WALA Enzian Magentonikum).Verdünnte ätherische Öle (Melisse, Kümmel) eignen sich auch zur äußerlichen Anwendung.

Der Auszug aus Weißdorn mit Glycerol und Propylenglycol (Crataegutt Herz-Kreislauf-Tropfen) unterstützt das eingeengte Herz.

Gemmo-Therapie

Bis zur Linderung stündlich 1-2 Stöße Mammutbaum-Knospenmazerat in den Mund sprayen.

Neutraltherapie

Die nervalen Verschaltungen der mittleren Brustwirbel beeinflusst der Osteopath mit der High-Velocity-Low-Amplitude-Technique (HVLA).

Die Neuraltherapie bewirkt eine Tonisierung der Spinalnerven durch subkutane Injektionen mit dem Lokal-Anästhetikum Procain. Diese „Quaddelung“ wird entlang der Wirbelsäule appliziert. Ein Punkt im Oberbauch wird mit dem homöopathischen Präparat Sensiotin Steigerwald (Atropinum sulfuricum D5, Hypericum perforatum D5) gequaddelt. Damit werden über das Sonnengeflecht alle Organe des Oberbauches erreicht.

Zur Unterstützung des Herzens empfehle ich Aurum/Cardiodoron (Weleda), dreimal täglich 20 Tropfen. Bei Kreislauf-Problemen mit Blutdruckabfall ist Skorodit (WALA) angezeigt (2 bis 3 mal täglich 8 Globuli). Zu empfehlen sind auch Amara-Tropfen (Weleda) in einer Dosierung von 30 Tropfen dreimal am Tag oder 25 Tropfen Digestodoron (Weleda) oder 2 Tabletten dreimal pro Tag.

Osteopathie

Die Massage-Technik der Osteopathie setzt zunächst am Bauchraum an. Ausstreichungen über dem Dickdarm in Richtung Rektum transportieren festsitzende Gasansammlungen nach außen. Bei einer manuellen Druckentlastung des Magens liegt der Patient auf der rechten Seite und führt unterstützende Atembewegungen durch.

Osteopathische Griffe zielen auch auf das Zwerchfell ab. Ziel dabei ist ein verbesserter Lymph-Durchfluss.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußreflexzonenmassage. Mehrere Patienten haben mir berichtet, dass Ihnen diese Anwendung gut hilft.

Ausgleichend auf die gestresste Psyche wirkt auch die Heileurythmie

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3.8.2020 aktualisiert.

NEU: Regulatpro Immune von Dr. Niedermaier

Regulat pro immune

Das ist das Werbebanner der Firma Niedermaier zu ihrem „neuen“ Reulatpro Immune. Die Firma Niedermaier ist für mich eine der „ganz alten“ Naturheilmittel-Hersteller, die ich bereits seit meinen ersten Praxistagen kenne und schätze. Das hört sich jetzt zwar erst einmal nach „Pharmawerbung“ an, aber ich empfehle Produkte grundsätzlich ja nur, wenn ich diese selbst nehme und diese auch bei bestimmten Beschwerden bei meinen Patienten einsetze. In diesem Beitrag möchte ich kurz auf das (relativ) neue Regulatpro Immune eingehen. Interessenkonflikte beschreibe ich am Ende des Beitrags.

Was ist ein Regulat oder Rechtsregulat?

Der Begriff „Rechtsregulat“ hat mal keinen Bezug zur Justiz. Es geht in diesem Fall um eine ganze Produktreihe der Firma Dr. Niedermaier, die sogenannte „Regulatessenzen“ enthält. Angefangen hat das alles bereits in den 1990er-Jahren mit dem  altbekannten Rechtsregulat. Über dieses „klassische Rechtregulat“ hatte ich bereits in einem anderen Beitrag berichtet: Das Rechtsregulat von Dr. Niedermaier – Inhaltsstoffe, Wirkung und Erfahrungen

Es kommt immer wieder die Frage: Was ist ein Rechtregulat eigentlich?

Also: Eine Regulatessenz ist ein flüssiges Konzentrat aus einer „Kaskadenfermentation“ aus frischen, ökologisch angebauten Früchten, Nüssen und Gemüsesorten. Dabei werden folgende Stoffe aufkonzentriert:

  • Aminosäuren
  • Oligopeptide
  • Sekundäre Pflanzenstoffe
  • Rechtsdrehende Milchsäure
  • Zellwandbestandteile von Milchsäurebakterien (Peptidoglykane)

Die darin enthaltenen, der Gesundheit dienlichen Wirkstoffe werden vom Organismus optimal aufgenommen, weil die Fermentierung eine Art Vorverdauung darstellt. Zur Herstellung des Rechtsregulats Bio durchlaufen die folgenden Lebensmittel die Kaskadenfermentation:

  • Artischocken
  • Datteln
  • Erbsen
  • Feigen
  • Kokosnüsse
  • Safran
  • Sellerie
  • Sojabohnen und Sojasprossen
  • Walnüsse
  • Zitronen
  • Zwiebeln

Doch jetzt gibt es etwas Neues: Regulatpro immune

Regulatpro immune

Kürzlich wurde das Regulatpro Immune auf den Markt gebracht, das mich persönlich mehr als nur überzeugt hat. Dieses Produkt kommt in der Tat gerade zur richtigen Zeit. Im Rahmen einer aktuelleren europäischen Studie wurde dazu die Beeinflussbarkeit der Mortalität von COVID-19 durch fermentierte Lebensmittel genauer untersucht mit dem Ergebnis, dass der Verzehr fermentierten Gemüses das Risiko, an COVID-19 zu sterben, signifikant herabsetzt.

Die Unterschiede zwischen dem neuen Regulatpro Immune (RPI) und den bisherigen Regulat-Produkten (RR) beschreibt die Firma Dr. Niedermaier so:

  • Das Rechtsregulat (RR) hat sich bei der Grundregulation des Stoffwechsels und Stärkung der Vitalität sehr bewährt. Das Regulatpro Immune (RPI) ist dagegen speziell zur Stärkung des Immunsystems spezifiert.
  • Daher sollte in einer akuten Erkrankungsphase stets die Wahl auf Regulatpro Immune fallen.
  • Wegen der darin enthaltenen Postbiotika ist bei einer Darmerkrankung unbedingt das Regulatpro Immune zu empfehlen, wobei man aber mit der anfänglichen Dosierung etwas vorsichtig umgehen muss.
  • Mit Blick auf die Onkologie sollte man Regulatpro Immune vor und nach der Operation zu sich nehmen.
  • Schwangeren und stillenden Frauen wird versichert, dass Regulatpro Immune mit seinen Postbiotika und Metaboliten auch plazentagängig ist und daher schon den Fötus sehr vorteilhaft immunisiert.

Regulatpro Immune als ganzheitlicher Ansatz zur Immunaktivierung?

Schauen wir einmal auf den Ansatz des Präparates. Es handelt sich hierbei um ein Kombinationspräparat, das die Einzelwirkungen von bestimmten Vitaminpräparaten, Probiotika, Enzymprodukten oder auch Pflanzenextrakten in sich vereint. Es sind die folgenden vier Säulen, die Regulatpro Immune im Wesentlichen ausmachen:

Postbiotika

Die Milchsäurebakterien, die im Zuge der Kaskadenfermentation entstehen, im Verein mit Lactobacillus acidophilus liegen aufgrund der nutraepigenetischen Propagation als sogenanntes Lysat (lysiert bedeutet in etwa zerlegt), also einer besonderen Form von hoch konzentrierten Zellbestandteilen vor. Im Gegensatz zu den Probiotika (lebende Bakterien) ist die Einnahme von Postbiotika (durch kontrollierte Fermentierung von Probiotika erzeugt) für Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie Babys oder Greise kaum riskant.

Mikronährstoffe

Für Regulatpro Ιmmune wird diese besondere Kombination immunologisch wirksamer Spurenelemente und Vitamine verwendet:

  • Vitamin A
  • Vitamin C
  • Vitamin D3
  • Vitamin B6 und B12
  • Selen
  • Zink

Stamm-Enzyme

Aufgrund der neuartigen, patentierten Kaskadenfermentation 2.0 werden die enthaltenen Enzyme bis auf Molekülebene aufgespaltet. So enthält Regulatpro Ιmmune kleine Peptide und Aminosäuren, die von den Immunzellen für die Enzymsynthese als Bausteine (Stamm-Enzyme) verwendet werden.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Die eingesetzten Milchsäurebakterien lösen aus den pflanzlichen Zutaten sekundäre Pflanzenstoffe heraus, die sodann bis zur bioverfügbaren Molekülebene aufgeschlossen und zudem hoch konzentriert werden. Zugleich metabolisiert die spezielle Art der Kaskadenfermentation die sekundären Pflanzenstoffe.

Beispiele zur Wirkweise der Postbiotika

Tatsächlich ist die Darmbarriere nur eine sehr dünne, einzelligen Schicht. Mithilfe von Proteinhaken (Tight Junctions) werden aber die miteinander vernetzten Zellen der Darmwand fest und eng verknüpft. Wenn sich Tight Junctions lösen, kommt es zu einer Divergenz der Zellen und es bilden sich Löcher, wie wir sie vom Leaky Gut Syndrom kennen. In der Folge kann es zu Autoimmunerkrankungen kommen.[1]

Gerade die Sache mit dem Leaky-gut-Syndrom ist nicht zu unterschätzen! In meinem Grundsatzbeitrag gehe ich dazu ausführlicher ein: Das Leaky-Gut-Syndrom – Löcher im Darm?

Fazit

Für mich ist das neue Regulatpro Immune der Firma Niedermaier ein gelungener „Wurf“, der das therapeutische Spektrum sehr gut ergänzt! Ansonsten kann ich nur das wiederholen, was ich bereits zum „alten“ Rechtsregluat schrieb: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Produkte die Wirkung haben, die man ihnen von Firmenseite zuschreibt. Es gibt auch einfach zu viele alte Studien mit einer Reihe von Substanzen, die auch in den Regulat-Produkten vorkommen, und die sich als sehr wirksam gezeigt hatten. Den einzigen Mangel sehe ich bei der eher dünnen Studienlage, die man kritisieren kann – keine Frage. Die Praxis zeigt mir jedoch ganz klar die Wirksamkeit des Produkts. Daher bekommt das Regulatpro immune von mir eine klare Empfehlung.

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Quellen:

[1] Mäusestudie über die präventive Wirkung von Postbiotika bei simulierter Darmentzündung: Zakostelska et al., 2011, Lysate of Probiotic Lactobacillus casei DN-114 001 Ameliorates Colitis by Strengthening the Gut Barrier Function and Changing the Gut Microenvironment

[2] Klinische Studie über präventive Wirkung von postbiotikahaltiger Milch bei gesunden Kindern gegenüber Infektionskrankheiten: Nocerino et al., 2017: Cows Milk and rice fermented with Lactobacillus paracasei CBA L74 prevent infetcios deseases in children: A randomiced controlled trial

Interessenkonflikt:

Diesen Beitrag hatte ich ebenso erstellt wie zahlreiche andere Beiträge zu Mitteln, die ich hier auf Naturheilt.com beschreibe. Ich habe im Laufe der Jahre (seit diese Webseite existiert) auch noch nie etwas von diesen Firmen dafür erhalten. Auch für diese Erstellung des Beitrags habe ich nichts bekommen. Allerdings schalte ich im Forum auf der Webseite Symptome.ch Werbung für die Firma Niedermaier und dieses Produkt und bekomme dafür eine Werbekostenerstattung. Warum mache ich das? Ganz einfach: die Übernahme und der Betrieb von Webseiten und vor allem des Forums Symptome.ch ist nicht „billig“. Im Forum, ebenso wie auf meinen Webseiten liefen früher Werbeanzeigen von Google. Hinter den Produkten die dort teilweise angeboten wurden stehe ich überhaupt nicht. Ich möchte niemandem eine Werbeplattform für Dinge anbieten, die ich nicht kenne und zweitens auch nicht empfehlen kann. Insofern mache ich gerne „Werbung“ für Produkte, die ich nicht nur selbst nehme, sondern auch meinen Patienten empfehle. Die Regulatprodukte der Firma Niedermaier gehören dazu.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde am 17.07.2021 erstellt.