Die Firma Heel wurde 1936 von dem Arzt Hans-Heinrich Reckeweg (1905 bis 1985) gegründet. Der Name „Heel“ ist ein Akronym und steht für „Herba est ex luce“ (die Heilpflanze bezieht ihre Kraft aus dem Sonnenlicht).

Als weltweit einer der größten Hersteller von Homöopathika verfügt Heel neben dem deutschen Hauptstandort in Baden-Baden noch über zehn zusätzliche Standorte, wie in Belgien, Chile, Brasilien, Kanada, Niederlande, Kolumbien, Spanien, Polen, USA und Südafrika. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen circa 800 Mitarbeiter. Weltweit sind es insgesamt 1300.

Die Firma Heel propagiert auf ihrer Webseite ein „einzigartiges therapeutisches System“. Kernpunkte dieses Systems sind die „Aktivierung der körpereigenen Bio-Regulation“, „Wiederherstellung des biologischen Gleichgewichts im Körper“ und die „Regulation des Krankheitsprozesses“.

Dies wird erreicht durch die „Regulierung der körpereigenen Balance an mehreren Zielpunkten“. Die Logik dieses Gedankens zielt auf die Tatsache ab, dass biologische Systeme, wie zum Beispiel der Organismus des Menschen, aus einer Reihe von komplexen Sub-Systemen zusammengesetzt ist.

Treten hier Störungen im Zusammenspiel dieser Sub-Systeme auf, dann gerät das gesamte System aus der Balance. Pflanzen und andere biologisch aktive Substrate haben ebenfalls eine komplexe Struktur und Organisation, die eine Fülle an Einzelsubstanzen bieten, die mehr als nur einen Therapieansatz bei einer Erkrankung bieten.

Der segmentielle Charakter der Schulmedizin greift (meist) nur punktuell einen Wirkmechanismus an einer definierten Stelle des biologischen Systems an, und verändert damit künstlich alle weiteren Folgeschritte in dieser Kaskade an biologischen Reaktionen.

Eine Behandlung mit ganzen Pflanzen(extrakten) dagegen ist Teil einer holistischen Behandlungsform. Diese Form beeinflusst nicht nur eine Stelle im biochemischen Gefüge des Organismus, sondern eine große Zahl.

Die Beeinflussung besteht in der Regel nicht aus einer „toxoiden“ Veränderung des biologischen Gefüges, sondern in einer Stärkung von lahmenden Schwachpunkten. Hier spielen Quantität und Qualität der Intervention durch pflanzliche Substanzen eine bedeutsame Rolle.

Daher vertritt die Firma Heel die Ansicht, dass eine Behandlung einer Erkrankung sich nach deren Entwicklungsstand (Stadium) zu richten hat. Sie propagiert ein „6-Phasen-Behandlungschema“, das dem Arzt erlaubt, je nach Stadium des Krankheitsprozesses einen individuell ausgerichteten Krankheitsplan zu erstellen.

Endpunkt dieser Bemühungen ist, das körpereigene Heilungspotential zu stärken und zu aktivieren. Die niedrigen (homöopathischen) Dosierungen der eingesetzten Wirkstoffe aktivieren auf diese Weise sanft die körpereigenen Regulationsmechanismen.

Die Produktpalette der Firma Heel lässt sich in drei Kategorien untergliedern: Kombinationspräparate, Einzelmittel und Veterinärarzneimittel.

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Kombinationspräparate

Die Zahl der Kombinationspräparate macht der Firma als weltweit einer der größten Homöopathieanbieter alle Ehre. Rund 200 Präparate stehen für verschiedene Indikationen zur Auswahl. Die verschiedenen Präparate sind alphabetisch abrufbar. Hinter jedem Präparatenamen steht ein Link, der auf eine PDF-Datei zeigt, die eine umfassende Information im Stile eines „Waschzettels“ für den Leser bereit hält.

Hier eine kleine Auswahl an Kombinationspräparaten:

  • Diarrheel SN Tabletten – gegen Durchfälle
  • Duodenoheel Tabletten – gegen Übersäuerung des Magens und zur unterstützenden Behandlung von Entzündungen und Geschwüren des Zwölffingerdarms
  • Hamamelis-Homaccord Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Hämorrhoidal-Zäpfchen N Cosmochema Supp. – gegen Erkrankungen des Gefäßsystems
  • Hepar comp Heel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Hepeel N Tabletten – zur unterstützenden Behandlung von Leberfunktionsstörungen
  • Kieselsäuretabletten N Cosmochema – gegen Erkrankungen des Bewegungsapparates und Hauterkrankungen
  • Koliktropfen N Cosmochema – gegen Störungen der Verdauungsorgane
  • Orthosiphonblätter Indischer Nierentee FIDES Tee – zur Durchspülung der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß

Einzelmittel

Auch die Zahl der Einzelmittel kann sich mit circa 300 Präparaten sehen lassen.

  • Acetylsalicylsäure-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Acidum citricum-Injeel forte Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Eupatorium perfoliatum-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Ipecacuanha-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Lycopodium-Injeel S Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Penicillin-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Salmonella typhi-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Vaccininum-Injeel Ampullen – ohne therapeutische Indikation

Die Einzelmittel bestehen fast ausschließlich aus Präparaten, die in Ampullen als Darreichungsform angeboten werden. Dass hier medizinisch wirksame Präparate ohne Indikationsbereich angegeben werden ist ein Paradoxon, das sich aus den rechtlichen Bestimmungen für Heilmittel und der offiziellen Definition erklärt, was als Medikament gilt und deren Zulassungsbestimmungen.

Als registriertes homöopathisches Arzneimittel darf kein Indikationsbereich benannt werden. Dies ist nur zugelassenen Substanzen vorbehalten, die ein Zulassungsverfahren durchlaufen müssen.

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Veterinärarzneimittel

  • Atropinum compositum ad us. vet. Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Mucosa compositum ad us. vet. Ampullen – ohne therapeutische Indikation
  • Veratrum-Homaccord ad us. vet. Ampullen – ohne therapeutische Indikation

Fazit

Die Firma Heel ist weltweit einer der größten Anbieter für homöopathische Präparate, insbesondere für homöopathische Kombinationspräparate. Das bekannteste (und auch von mir geschätzte Mittel) ist das Traumeel. Heute ist Heel kein eigenständiges Unternehmen mehr, sondern eine Tochtergesellschaft der DELTON AG in Bad Homburg.

Leider ist die Firma in ein „schräges Licht“ geraten: Laut Wikipedia finanziert die Firma Journalisten, die sich darauf spezialisiert haben, Kritiker der alternativen Medizin und insbesondere der Homöopathie zu diffamieren. Sogar die Süddeutsche Zeitung (online) nahm sich dieses Themas an.

Sie kam zu dem Schluss, dass solche Praktiken bei einem „herkömmlichen“ Pharmakonzern ein Skandal wären, was nichts anderes heißt, als dass die „herkömmlichen“ Firmen rund um die Schulmedizin angeblich solche Praktiken nicht kennen.

Die Hersteller alternativer Produkte dagegen können (nahezu) nur aufgrund solcher perfiden Kunstgriffe überleben, da ja deren Produkte bestenfalls Plazebowirkung haben.

Meine Meinung: Ich weiß nicht, ob die Firma Heel „Rufmörder“ finanziert oder ob die Kritiker der Gegner der alternativen Medizin zu Rufmördern gestempelt werden. Eins aber ist gewiss: Es gibt keinen Grund zur Arglosigkeit seitens der Süddeutschen in Bezug auf bezahlte Redner und Studienbetreiber bei der „herkömmlichen“ Pharmaindustrie, die die eigenen Präparate mit ebenso plazeboähnlichen Wirkungen in ein strahlendes Licht zu stellen versuchen.

Wie das aussieht (und wo die Firma Heel bestimmt noch lernen kann), können Sie hier nachlesen:

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

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