Meerrettich Honig: Natürliches Antibiotikum aus der Küche
Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Heilpflanzen
Wenn Honig und Meerrettich zusammenkommen, entsteht eine Mischung, die mehr ist als ein Küchenrezept. In alten Klosterbüchern wurde sie gegen Husten, Blasenentzündungen und Verdauungsprobleme beschrieben – und heute bestätigen Studien die Wirkung: antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.
Die Schärfe des Meerrettichs geht auf Senfölglykoside zurück. Diese Stoffe reizen die Schleimhäute leicht, fördern die Durchblutung, regen den Sekretfluss an und wirken direkt gegen Krankheitserreger. Honig bringt zusätzlich Enzyme und natürliche Antibiotika mit, die Schleimhäute beruhigen und die Heilung unterstützen. Zusammen entsteht ein Heilmittel, das bei Infekten der Atemwege oder Blase zuverlässig wirken kann – und dabei ohne Nebenwirkungen auskommt.
Rezept für Meerrettich Honig
Zutaten:
- 2–3 Esslöffel frisch geriebene Meerrettichwurzel
- die gleiche Menge naturbelassener Honig
Zubereitung:
Meerrettich fein reiben (Achtung, die ätherischen Öle reizen die Augen!) und sofort mit dem Honig verrühren. In ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank ziehen lassen. Nach 2–3 Stunden ist die Mischung einsatzbereit.
Anwendung:
- Bei ersten Anzeichen einer Erkältung dreimal täglich einen Esslöffel pur einnehmen.
- Bei Husten langsam im Mund zergehen lassen – das beruhigt Hals und Bronchien.
- Bei Blasenentzündungen drei bis fünf Tage regelmäßig einnehmen, dazu viel trinken.
Die Mischung hält im Kühlschrank etwa eine Woche. Je frischer sie ist, desto stärker sind die ätherischen Öle – daher besser kleinere Mengen zubereiten und regelmäßig nachsetzen.
Varianten:
- Mit geriebenem Apfel gemischt wird der Geschmack milder und auch für Kinder angenehmer.
- Wer empfindlich auf Schärfe reagiert, kann die Mischung mit etwas Sahne oder Quark abmildern.
- Ein Löffel in warmem (nicht heißem) Wasser ergibt ein wohltuendes Getränk für die Atemwege
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So wirksam das Hausmittel in der Praxis ist – spannend wird es, wenn man einen Blick auf die Forschung wirft. Zahlreiche Studien konnten inzwischen zeigen, dass die Senfölglykoside und Enzyme im Meerrettich weit mehr leisten, als nur Erkältungssymptome zu lindern.
Wissenschaftliches rund um den Meerettich
Antibiotische Wirkung
Im Jahr 2012 erschien eine Arbeit, die einen relativ neuen antibiotischen Effekt vorstellte und gleichfalls bei Meerrettich nachgewiesen werden konnte:
Der anti-mikrobielle Effekt bezieht sich hier auf das sogenannte „Quorum Sensing“ (QS). Es handelt sich hier um die Fähigkeit von Einzellern, Prozesse, Zelldichte, Aufbau von Biofilmen und so weiter untereinander durch eine Kommunikation auf chemischer Basis zu koordinieren. Die Bakterien produzieren Signalmoleküle, die die Eigenschaften von Pheromonen haben (können).
Es gibt hier spezifische Signalmoleküle für die Kommunikation innerhalb der eigenen Art und solche für eine Kommunikation mit anderen Arten. Da diese Moleküle permanent abgegeben werden, steigt ihre Konzentration kontinuierlich bis zu einem Punkt, wo bei anderen Bakterien über spezifische Rezeptoren bestimmte Gene aktiviert werden, die zu der gewünschten Reaktion führen (Aufbau von Biofilmen, Erhöhung der Zelldichte etc.).
Daher kennt man seit den 1990er Jahren einen antibiotischen Effekt, der sich auf dieses QS bezieht, indem man einfach diese interbakterielle Kommunikation unterbricht und somit den geordneten Aufbaut von Zellkulturen stört.
In der vorliegenden Arbeit fanden die Forscher eine Substanz im Meerrettich, die Iberin heißt und genau dies macht. Es handelt sich hierbei um ein Senfölglycosid, dem auch präventive Fähigkeiten gegen Krebserkrankungen nachgesagt werden.
Die Autoren untersuchten die Wirkung dieser Substanz gegen Pseudomonas aeruginosa, einem „Krankenhauskeim“, der zu den antibiotikaresistenten Keimen zählt und rund 10 Prozent aller im Krankenhaus erworbenen Infektionen ausmacht. Die Autoren stellten fest, dass Iberin QS-gesteuerte Gene des Bakterium lahm legt und somit seine Kommunikationsfähigkeit ausschaltet.
Hier handelt es sich weniger um eine Akutwirkung bei einer schon bestehenden Infektion, sondern vielmehr um ein Unterbinden der Vermehrung der Bakterien in einem noch relativ ungefährlichen Stadium aufgrund der geringen Populationsdichte.
Antimicrobial activities of phenethyl isothiocyanate isolated from horseradish.
Es gibt mehr als nur eine oder einige wenige Substanzen in ein und derselben Heilpflanze, die einen bestimmten Effekt ausüben. So auch hier beim Meerrettich und seiner Fähigkeit, Infektionen zu verhindern oder zu heilen. Die Autoren dieser Arbeit isolierten eine Substanz aus Meerrettich, die zu den Isothiocyanaten gehört und ein breites antibiotisches Wirkspektrum aufweist.
In dieser Arbeit wurden die verschiedenen Isothiocyanate aus dem Meerrettich bestimmt, isoliert und dann auf ihre antibiotische Wirksamkeit geprüft. Es zeigte sich, dass eine Reihe von „alten Bekannten“ unter den Krankheitskeimen höchst empfindlich auf die Biochemie des Meerrettich reagierten, unter anderem auch Candida, der Verursacher einer Pilzinfektion. Die Autoren stellten weiterhin fest, dass die Wirkung auf die Keime bei resistenten Keimen genau so stark ausfiel wie bei nicht resistenten.
Diese Arbeit belegt, dass Meerrettich und Knoblauch neben einem antibiotischen Effekt im Sinne einer anti-bakteriellen Wirkung auch eine insektizide Wirksamkeit haben können.
Entzündungshemmende Wirkungen
Die Autoren dieser Arbeit zeigen an Mäusen, dass die Gabe von Meerrettich bei den Tieren die Konzentrationen von Stickstoffmonoxid, Tumor-Nekrose-Faktor alpha, Interleukin-6 und Cyclooxygenase-2 Aktivität in deren Makrophagen herabsetzte. Gleichzeitig nahmen die Aktivitäten von freien Radikalen signifikant ab und erhöhte sich die Aktivität der Häm-Oxygenase-1. Das zuletzt genannte Enzym ist maßgeblich an der Gefäßneubildung beteiligt, durch eine sogenannte „proangiogenetische Wirkung“. Es hemmt zudem Entzündungsprozesse, oxidativen Stress und kann Apoptosen auslösen. Daher beurteilen die Autoren diese Kette an Wirkungen als einen Schutzmechanismus für Zellen während einer Entzündung.
Krebserkrankungen
Light-activated indole-3-acetic acid induces apoptosis in g361 human melanoma cells.
Indol-3-essigsäure ist ein in Pflanzen vorkommendes Hormon. Es ist lichtempfindlich und stimuliert das Wachstum von Pflanzen und Wurzeln. Eine Peroxidase in Meerrettich ist in der Lage, diese Essigsäure zu aktivieren. Die bei der Aktivierung entstehenden freien Radikale zerstören dann Tumorzellen. Dabei markiert die Meerrettich-Peroxidase die malignen und keine gesunden Zellen. Die so markierten Zellen werden zerstört, wenn Indol-3-essigsäure eine Reaktion mit der Peroxidase eingeht (Possible use of indole-3-acetic acid and its antagonist tryptophan betaine in controlled killing of horseradish peroxidase-labeled human cells.).
Für eine klinische Anwendung ist dieses Konzept jedoch noch zu unausgereift. Aber es ist nicht auszuschließen, dass solche Vorgänge beim Verzehr von Meerrettich und anderen Pflanzen sich „im Kleinen“ schon abspielen und einen gewissen Anteil an der krebsverhindernden Wirkung von pflanzlicher Nahrung im Allgemeinen und Meerrettich im Speziellen hat.
Die Autoren dieser Arbeit berichten, dass die Aktivierung der Indol-3-essigsäure durch die Peroxidase des Meerrettichs auf einer Oxidation beruht. Der dabei entstehende oxidative Stress führt zu einer Apoptose der betroffenen Zellen und damit zu ihrem Untergang. Die Autoren sahen diese Vorgänge bei malignen Melanomen.
Die gleichen Ergebnisse sahen die Autoren dieser Arbeit (Indole-3-acetic acid/horseradish peroxidase induces apoptosis in TCCSUP human urinary bladder carcinoma cells).
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Dieser Beitrag wurde im Jahr 2018 erstmalig erstellt und letztmalig am 3.9.2025 überarbeitet.
Beitragsbild: 123rf.com – thamkc
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