Artemisinin gegen Krebs und Malaria? Neue Fakten im Überblick

Manche Pflanzen passen nicht ins Raster der modernen Pharmakologie – sie sind zu komplex, zu wirkungsvoll, zu wenig patentierbar. Artemisia annua ist so ein Fall. Seit über zwei Jahrzehnten beobachte ich in der Praxis, wie stark der Einjährige Beifuß bei chronischen Infekten, Entzündungen und sogar bei Tumorgeschehen wirkt – aber eben nur dann, wenn man ihn nicht auf einen Wirkstoff reduziert.

Die Pharmaindustrie isoliert Artemisinin, optimiert es chemisch, verpackt es in Derivate. Doch dabei geht ein Großteil der naturgegebenen Intelligenz dieser Pflanze verloren. In diesem Beitrag zeige ich, warum Artemisinin zwar pharmakologisch faszinierend ist, die ganze Pflanze aber oft die bessere Wahl bleibt. Und ich gehe auf die Heilverfahren ein, mit denen ich Artemisia kombiniere: darunter Bitterstofftherapie, Mitochondrienmedizin, Heilpilze und entgiftende Fastenkuren.
Wenn Sie wissen wollen, warum Artemisia annua so viel mehr ist als ein Antimalariamittel – dann lesen Sie weiter.

Beginnen wir mit der Frage:

Was ist Artemisinin eigentlich genau?

Artemisinin ist ein Sesquiterpen – eine Unterform der Terpene, von denen es über 3000 Varianten gibt. Terpene selbst sind eine der vielfältigsten Gruppen sekundärer Pflanzenstoffe. Artemisinin kommt ausschließlich in den Blättern und Blüten des Einjährigen Beifußes (Artemisia annua) vor.

Auffällig ist die chemische Struktur: drei ineinander übergehende Ringstrukturen und – besonders relevant – eine Peroxidbrücke, die für die pharmakologische Wirkung entscheidend ist.

Terpene finden sich primär in Pflanzen, zum Teil auch im Tierreich. Sie bilden Hauptbestandteile vieler ätherischer Öle und übernehmen dort vielfältige biologische Aufgaben – etwa als Botenstoffe, Abwehrmechanismen oder Heilsubstanzen. Insgesamt kennt man heute über 8000 Terpene und rund 30.000 Terpenoide.

Artemisinin in der modernen Pharmakologie

Zur Behandlung der Malaria nutzt die Pharmaindustrie heute halbsynthetische Derivate von Artemisinin – darunter Artesunat, Artemether und Artemotil. Diese Präparate gelten laut WHO als „unverzichtbare Medikamente“. Sie werden jedoch nicht mehr als Monotherapie eingesetzt, da früh Resistenzbildungen auftraten.

Ein Beispiel für ein Kombinationspräparat ist Lumefantrin, das eine deutlich längere Halbwertszeit als Artemisinin besitzt (4–6 Tage) und ebenfalls über das Enzym Cytochrom P450 3A4 abgebaut wird. Das deutet darauf hin, dass Artemisinin-Derivate in Kombination mit Lumefantrin eine verlängerte Wirkdauer entfalten können.

Artemisinin: ein neuer Stoff mit alter Geschichte

Die Pflanze Artemisia annua wird in der chinesischen Heilkunde seit über 2000 Jahren verwendet – u. a. bei Fieber, Hauterkrankungen und Malaria. Erste schriftliche Hinweise stammen aus den „52 Verschreibungen“, die in den Mawangdui-Gräbern aus der Han-Dynastie (2. Jh. v. Chr.) entdeckt wurden.

Die erste konkrete Beschreibung ihrer Anwendung gegen Malaria findet sich im Werk „Zhouhou Beiji Fang“ (Handbuch für Notfall-Verschreibungen) aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. – mit 43 Anwendungen zur Behandlung von Malaria.

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Die Entdeckung im Projekt 523

Im Jahr 1960 rief die chinesische Armee das „Projekt 523“ ins Leben, um ein wirksames Mittel gegen Malaria zu finden. Die leitende Wissenschaftlerin Tu Youyou durchforstete über 2000 klassische Texte, analysierte über 380 Heilpflanzenextrakte – und stieß dabei auf Artemisia annua.

Sie und ihr Team verbesserten die Extraktionstechnik, senkten die Toxizität und erhöhten die Wirksamkeit. 1972 gelang die Isolation der reinen Substanz – Artemisinin. In China heißt sie „Qinghaosu“.

Prof. Tu war maßgeblich an der Aufklärung der chemischen Struktur und Pharmakologie beteiligt. Die Substanz wirkte nicht nur zuverlässig gegen Plasmodien, sondern beseitigte sie auch deutlich schneller als bisher bekannte Medikamente.

Die Pflanze wächst weltweit, wodurch die Versorgung mit Rohstoffen gesichert ist – anders als bei manchen Heilpilzen, die nur unter speziellen Bedingungen gedeihen.

Misstrauen, Geheimhaltung, WHO

Die Entdeckung von Artemisinin war nicht nur ein wissenschaftlicher Meilenstein, sondern auch ein geopolitischer Zündstoff. Die chinesische Regierung hielt die Ergebnisse des „Projekt 523“ jahrelang unter Verschluss – aus gutem Grund. Man traute dem Westen nicht zu, fair mit der Entdeckung umzugehen. Zu groß war die Sorge, dass Konzerne das Wissen um die Pflanze enteignen, patentieren und ökonomisch ausschlachten könnten. Diese Sorge war nicht unbegründet – sie wurde zur Realität.
Als die WHO 2006 schließlich Artemisinin als Mittel der ersten Wahl gegen Malaria anerkannte, war der lukrative Teil des Geschäfts längst in westlicher Hand. Patentierte Derivate wie Artesunat und Artemether dominierten den Markt – verbessert in ihrer Bioverfügbarkeit, aber weit entfernt vom pflanzlichen Original. Gleichzeitig sprach sich die WHO für ein Verbot der Monotherapie aus – mit Verweis auf drohende Resistenzentwicklungen.
Doch diese Entscheidung kam spät – und wirft Fragen auf: Wurden die isolierten Substanzen jemals unabhängig genug getestet, um so weitreichende Empfehlungen zu rechtfertigen? Oder wurde hier vorschnell der Fehler im Molekül gesucht, statt die Probleme in der industriellen Anwendung zu hinterfragen?
Fakt ist: Die traditionelle Anwendung der ganzen Pflanze zeigte offenbar Erfolge – wurde aber kaum dokumentiert, selten systematisch untersucht und fast nie ernst genommen. Stattdessen schien das Ziel klar: aus einer Heilpflanze einen Wirkstoff zu machen. Und aus einem Wirkstoff ein Produkt.
Ein medizinischer Fortschritt? Vielleicht. Ein Lehrstück über das Zusammenspiel von Wissenschaft, Macht und Profitinteresse? Ganz sicher.

Nun denn… weiter geht´s:

Biochemie und Wirkmechanismus

Die besondere Stärke von Artemisinin liegt in seiner Wirkung auf die Mitochondrien der Plasmodien. Eine Studie aus China (2009) zeigte, dass Artemisinin direkt in die Mitochondrien der Erreger eingeschleust wird. Dort bewirkt die Peroxidbrücke eine massive Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), die die Energiegewinnung der Zellen lahmlegen. Tierische Zellen blieben davon verschont – ein Beweis für die Selektivität.

Ein Verwandter ohne Peroxidbrücke (Deoxy-Artemisinin) war wirkungslos. Eine andere peroxidhaltige Substanz (OZ209) dagegen zeigte eine vergleichbare Wirkung – ROS-Produktion und Depolarisierung des Membranpotentials.

Wie entstehen Resistenzen?

Eine Studie von 2012 untersuchte die Mechanismen der Resistenzbildung gegen Dihydroartemisinin (DHA) – den aktiven Metaboliten aller Artemisinin-Derivate. Zwei Plasmodium-Stämme, ursprünglich 25-fach resistent gegen DHA, entwickelten durch genetische Veränderungen weitere Schutzmechanismen:

  • Aktivierung antioxidativer Enzyme
  • Überexpression von ABC-Transportern (PFMDR1), die schädliche Stoffe aus der Zelle schleusen

Wurde DHA abgesetzt, gingen sowohl Resistenz als auch Transporteraktivität wieder zurück. Das deutet auf eine direkte Verbindung zwischen ROS-Belastung, Zellschutzmechanismen und Resistenzbildung hin.

Hoffnungsträger in der Krebstherapie?

Die ungewöhnliche Struktur von Artemisinin, insbesondere die reaktive endoperoxide Brücke, ist nicht nur für seine antiparasitäre Wirkung von Bedeutung – sie eröffnet auch neue Perspektiven in der Onkologie. Denn gerade Krebszellen scheinen eine Schwachstelle zu besitzen, die Artemisinin gezielt ausnutzen kann: ihren gestörten Eisenstoffwechsel.

Tumorzellen weisen häufig eine erhöhte Konzentration freier Eisenionen (Fe²⁺) auf. Dieses Eisen wird intrazellulär unter anderem für das schnelle Zellwachstum und die DNA-Synthese benötigt, macht die Krebszelle aber gleichzeitig angreifbar. In Gegenwart von Fe²⁺ kann Artemisinin über Fenton-artige Reaktionen reaktive Sauerstoffspezies (ROS) freisetzen – aggressive Moleküle, die oxidativen Stress auslösen und gezielt die Tumorzelle in den programmierten Zelltod (Apoptose) treiben.

Dieser Mechanismus ist gleich in mehrfacher Hinsicht interessant:

  • Selektive Toxizität: Gesunde Zellen, die über eine geringere intrazelluläre Eisenkonzentration verfügen, werden deutlich weniger geschädigt.
  • Multimodale Wirkung: Artemisinin wirkt nicht nur zytotoxisch, sondern auch:
    • anti-angiogen: Es hemmt die Gefäßneubildung, die für das Tumorwachstum und die Metastasierung entscheidend ist.
    • anti-metastatisch: Es kann die Wanderung und Invasion von Krebszellen reduzieren.
    • entzündungshemmend: Es greift in tumorbegünstigende Entzündungsprozesse ein.
    • wachstumshemmend: Es moduliert verschiedene Signalwege, die an der Zellteilung beteiligt sind.

Ein zentrales Problem der Therapie mit reinem Artemisinin ist jedoch seine kurze biologische Halbwertszeit. Es wird rasch metabolisiert, sodass im Körper nur für kurze Zeit therapeutisch wirksame Konzentrationen verfügbar sind. Um eine relevante Tumorzell-Zytotoxizität zu erreichen, wären daher hohe und mehrfach tägliche Dosen nötig – was Nebenwirkungen oder eine geringe Therapietreue zur Folge haben könnte.

Die Forschung setzt deshalb zunehmend auf halbsynthetische Derivate wie Artesunat oder Dihydroartemisinin, die stabiler sind und besser bioverfügbar gemacht werden können. Auch nanopartikuläre Formulierungen oder Targeting-Strategien, etwa durch Bindung an Transferrin, das bevorzugt von Krebszellen aufgenommen wird, befinden sich in Entwicklung.

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Fazit

Artemisinin ist zweifellos eine pharmakologische Entdeckung mit beeindruckendem Potenzial – nicht nur bei Malaria, sondern auch in der Onkologie. Die molekulare Eleganz dieser Substanz, insbesondere ihre selektive Toxizität über Eisen-induzierte ROS-Bildung, öffnet therapeutische Türen, die klassische Zytostatika oft nur eintreten.

Doch bei aller Faszination für reines Artemisinin und seine Derivate bleibe ich skeptisch. Denn meine Erfahrung zeigt: Die Wirkung der ganzen Pflanze – des Einjährigen Beifußes – ist oft breiter, verträglicher und nachhaltiger als die isolierte Substanz. Es geht nicht nur um die Peroxidbrücke. Es geht um das komplexe Zusammenspiel dutzender weiterer Inhaltsstoffe, die im natürlichen Kontext synergetisch wirken.

Was in der Laborpipette wirkt, muss in der Praxis nicht automatisch überzeugen. Und was patentierbar ist, ist noch lange nicht besser. Wer Artemisia annua auf ein einzelnes Molekül reduziert, verpasst die eigentliche Stärke dieser Pflanze. Für mich steht fest: Die größte Wirksamkeit liegt nicht in der Extraktion – sondern in der Integrität.

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Der Beitrag wurde am 5.6.2025 komplett überarbeitet.

Die Moro’sche Karottensuppe [Aus der Naturheilpraxis]

Die Moro’sche Karottensuppe ist mehr als ein traditionelles Hausmittel: Sie gehört zu den wenigen Naturrezepturen, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen und mikrobiologisch erklärbar ist. Entwickelt wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts vom Heidelberger Kinderarzt Prof. Ernst Moro, um die damals häufig tödlichen Durchfallerkrankungen bei Kindern zu behandeln – mit großem Erfolg. Heute erlebt die Suppe eine berechtigte Renaissance – nicht nur in der Kinderheilkunde, sondern auch bei Erwachsenen mit Reizdarm, chronischen Durchfällen oder nach Antibiotika-Therapie.

Was genau passiert im Darm?

Beim langen Kochen von Karotten entstehen in hoher Konzentration sogenannte saure Oligogalakturonsäuren – eine Untergruppe der Oligosaccharide. Diese Zuckerverbindungen haben eine spezifische Wirkung auf die Schleimhaut des Dünndarms:

  • Sie binden sich an Rezeptoren der Darmwand, an die sonst pathogene Keime andocken würden.
  • Dadurch werden Krankheitserreger wie Escherichia coli, Clostridium difficile, Salmonellen oder Campylobacter am Andocken und Eindringen gehindert.
  • Anders als Antibiotika greifen sie nicht das Mikrobiom an – im Gegenteil: Die Suppe ist darmflorafreundlich und entzündungshemmend.

Dieser Effekt ist physikalisch und unabhängig von Immunzellen oder Antikörpern – darum kann die Suppe auch bei immungeschwächten Patienten zuverlässig wirken.

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Digitale Infografik zur Moro’schen Karottensuppe in deutscher Sprache. Abgebildet sind Karotten, ein Kochtopf und erklärende Textfelder zur Wirkung bei Durchfall, zur Zubereitung des Rezepts, Dosierung und dem Hinweis auf Bio-Qualität.

Wissenschaft / Physiologie

Die Wirkung wurde u. a. in einer Studie von Heinrich et al. (2002, Universitätsklinik München) bestätigt. Dort konnte gezeigt werden, dass die beim Kochen entstehenden sauren Oligosaccharide die Adhärenz pathogener Keime an die Enterozyten signifikant senken.

Außerdem wurde bereits 1981 durch das Bundesgesundheitsamt bestätigt, dass die Moro-Suppe bei kindlichen Durchfällen schneller zur Besserung führt als herkömmliche Elektrolyttränke – vor allem in den ersten 48 Stunden. Der Mechanismus ähnelt im Ansatz modernen Anti-Adhäsions-Strategien, die auch in der Prävention von Harnwegsinfekten mit D-Mannose oder Cranberry eingesetzt werden.

Erkrankungen mit gestörter Darmbarriere / Mikrobiom-Dysbiose

Durchfälle entstehen häufig bei gestörter Schleimhaut oder verändertem Mikrobiom – z. B. durch:

  • Antibiotika
  • Magen-Darm-Infekte (viral oder bakteriell)
  • Reisedurchfall
  • Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Reizdarmsyndrom (Durchfalltyp)
  • Fruktose-/Histamin-Intoleranz mit Durchfällen
  • Nach Chemotherapie oder Bestrahlung

Gerade bei diesen Zuständen wirkt die Suppe als milder, gleichzeitig effektiver Schleimhautschutz – sie entlastet die Darmflora, ohne zu schwächen, und kann so als pflanzliches Präbiotikum gelten.

Herstellung – nur mit langer Kochzeit wirksam!

Zutaten:

  • 500 g geschälte Karotten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 gestrichener TL Meersalz

Zubereitung:

  1. Karotten schälen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Mit 1 Liter Wasser aufkochen und dann mindestens 90 Minuten sanft köcheln lassen – so entstehen die aktiven Oligosaccharide.
  3. Karotten pürieren oder durch ein feines Sieb streichen.
  4. Die Masse mit abgekochtem Wasser wieder auf 1 Liter auffüllen.
  5. Salz zugeben und nochmals kurz erwärmen.

Wichtig: Die lange Kochzeit ist entscheidend für die Wirkung. Schnell gekochte Suppen oder fertige Möhrenbreie haben diesen Effekt nicht.

Einnahme & Anwendung

  • Akutphase: 3–5 kleine Portionen (150–200 ml) über den Tag verteilt, warm gelöffelt.
  • Begleitend: Bei Durchfall unter Antibiotika, als Prävention bei Reisen oder während viraler Magen-Darm-Infekte.
  • Kurweise: 2–3 Tage hintereinander bei Reizdarm oder CED im Schub.
  • Kombination: Möglich mit Fencheltee, Elektrolytlösung oder Prä-/Probiotika.

Warum Bio-Karotten wichtig sind

Die Suppe wirkt über pflanzliche Polysaccharide – bei konventionellen Karotten können Pestizide oder Schwermetalle in der Schale die Schleimhaut zusätzlich reizen. Deshalb gilt:

  • Nur unbehandelte Bio-Karotten verwenden
  • Möglichst frisch, keine Säfte oder Konserven
  • Bei Kindern unter 2 Jahren auf Salz ggf. verzichten

Fazit

Die Moro-Suppe ist ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit einfacher Mittel. Sie schützt die Darmwand, hemmt das Andocken krankmachender Keime und unterstützt die Regeneration des Darms – ganz ohne Chemie. In der Praxis hat sie sich nicht nur bei akuten Durchfällen bewährt, sondern auch als sanfter Einstieg in eine gezielte Darmsanierung!

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Der Heilpilz: Hericium erinaceus

Igelstachelbart lautet die deutsche Bezeichnung für den Heilpilz Hericium erinaceus. Im Englischen wird er häufig wegen seines Erscheinungsbildes auch als „Lion’s mane“, also Löwenmähne, bezeichnet. Der lateinische Name „Hericium“ bedeutet Igel.

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Arten, von denen der Igelstachelbart (den ich der Einfachheit halber in der Folge nur mit „Hericium“ bezeichnen werde) in seiner Eigenschaft als Heilpilz der Bekannteste ist.

Die verschiedenen Arten von Stachelbärten gelten als „Wundparasiten“ bei lebenden Bäumen. Sie befallen auch totes Gehölz und gelten somit als „Saprobionten“ (Lebewesen, die tote organische Substanz verwerten). Der Pilz kommt bevorzugt in der nördlichen Hemisphäre vor. Hier ist er in Nordamerika, Europa und Asien anzufinden.

In China und Japan wird Hericium seit Jahrhunderten in der Naturmedizin angewendet. Darüber hinaus gilt Hericium auch als Speisepilz, der vor allem in der chinesischen Küche oft zum Einsatz kommt. Da Hericium in der Natur nicht sehr häufig anzutreffen ist, aber seine medizinischen Eigenschaften ihn besonders interessant erscheinen lassen, besteht theoretisch die Gefahr, dass der Pilz durch das Sammeln ausgerottet wird. Glücklicherweise ist der Pilz relativ einfach zu züchten, was diese Bedenken gegenstandslos macht.

Hericium und sein medizinischer Wert

Neben Ganoderma lucidum ist Hericium erinaceus eine seit langem etablierte Größe in der traditionellen chinesischen Medizin. Diese Popularität scheint so groß zu sein, dass sich auch die Wissenschaft für diesen Heilpilz zu interessieren begann. Diese Untersuchungen zeigten, dass es eine Reihe von medizinisch wirksamen Substanzen im Heilpilz gibt, die für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen interessant sind. Diese Substanzen sind Palmitinsäure, Threit, Arabitol etc. Diese Substanzen scheinen einen regulierenden Einfluss auf Blutzucker und Lipidprofil zu haben.

Weitere Inhaltsstoffe sind alle 8 essenziellen Aminosäuren, Kalium, Zink, Eisen, Selen, organisches Germanium, Polysaccharide, Polypeptide etc.

Darüber hinaus scheint Hericium ein bedeutsames antioxidatives Potenzial zu besitzen. Des Weiteren wird von Stimulation von Nervenzellen und damit verbundener Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten berichtet. Und es gibt Berichte über eine entzündungshemmende Wirksamkeit von Hericium.

Die Liste der Indikationen für den Einsatz von Hericium umfasst Magengeschwüre, Geschwüre der Speiseröhre, Pankreatitis, Morbus Crohn, Hämorrhoiden, Krebserkrankungen, Milderung von Nebenwirkungen einer Chemotherapie etc.

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Was sagt die Wissenschaft: Studien und Befunde

Krebserkrankungen

Im Jahr 2001 erschien eine Tierstudie (1) aus China, die zeigte, dass Polysaccharide von Hericium Metastasen bei Lungentumoren bei Mäusen unterdrückten. Dazu wurde die Aktivität von T-Zellen und Makrophagen erhöht, die signifikant höher ausfiel als in einer Kontrollgruppe.

Eine chinesische Arbeit (2) aus dem Jahr 2020 listete all die Heilpilze auf, von denen es als gesichert galt, dass sie in Laborstudien, Tierstudien und klinischen Versuchen hatten zeigen können, dass sie in der Lage waren, Brustkrebs zu unterdrücken. Hierzu zählte auch Hericium.

Ebenfalls aus dem Jahr 2020 und ebenfalls aus China die folgende Arbeit (3). Hier wurden neue Polysaccharide von Hericium beschrieben. Eine nähere Untersuchung ergab, dass diese neuen Polysaccharide in der Lage waren, den Zellzyklus von Darmkrebszellen zu unterbrechen. Die Autoren sehen diese Fähigkeit als eine Möglichkeit zur Therapie und Prävention von Dickdarmkrebs.

Aus Thailand kommt die folgende im Jahr 2020 veröffentlichte Arbeit (4). Als Erstes wird hier festgestellt, dass eine Reihe von Peptiden von Hericium antioxidative Fähigkeiten besitzen. Das antioxidative Potenzial der Peptide war so ausgeprägt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Schädigung von Zell-DNA durch Sauerstoffradikale deutlich herabgesetzt war. Weiter sahen die Autoren, dass Untereinheiten der Peptide bei Lungenkrebs-Zelllinien eine Apoptose auslösten. Die Aktivitäten der dazu notwendigen Caspasen (3, 8 und 9) waren unter dem Einfluss der Hericium-Peptide signifikant erhöht. Dies weist auf die Fähigkeit hin, einen bestehenden Lungenkrebs durch eine Apoptose zu eliminieren oder zumindest an seiner Ausbreitung zu hindern.

Gliome sind die häufigsten Tumore im Zentralnervensystem. Diese chinesische Arbeit (5) von 2020 untersuchte den Einfluss von Hericium auf menschliche Gliom-Zellen. Die Autoren isolierten 2 Verbindungen aus Hericium, die sie „Erinacerin O“ und „Erinacerin P“ genannten.

Die P-Variante zeigte deutliche zytotoxische Wirksamkeit auf Gliom-Zelllinien. Dabei zeigten sich deutliche Anzeichen von Apoptose. Gleichzeitig zeigte sich eine Hemmung der DNA-Replikation. Daher schlossen die Autoren, dass die P-Variante im Einsatz bei/gegen Gliome von therapeutischen Nutzen sein könnte.

Diese Arbeit (6) aus China, erschienen 2014, ist eine besonders bemerkenswerte Veröffentlichung. Sie untersuchte das krebshemmende Potenzial von Hericium in Bezug auf gastrointestinale Krebsformen.

Hierzu erstellten die Autoren 2 verschiedene Hericium-Extrakte, die in vitro und in vivo (Mäuse) gegen Leber-, Dickdarm- und Magenkrebszellen eingesetzt wurden. Als Kontrolle/Vergleich wurde ein kommerzielles Krebsmittel, Fluorouracil (5-FU), verwendet, das in einer maximal tolerierbaren Dosierung verabreicht wurde.

Die beiden Hericium-Extrakte enthielten 22 aktive Verbindungen. Diese Verbindungen entwickelten zytotoxische Aktivitäten gegen Leberkrebs-, Dickdarmkrebs- und Magenkrebs-Zelllinien. Die in-vivo-Untersuchungen bei Mäusen zeigten, dass die beiden Extrakte deutliche krebshemmende Aktivitäten gegen alle Krebsformen entwickelten, ohne dabei Nebenwirkungen für den betroffenen Organismus zu erzeugen. Und zum guten Schluss zeigte sich auch, dass die krebshemmende Wirksamkeit der Extrakte gegen alle Tumore signifikant stärker ausfiel als die von 5-FU.

Dies sind nicht die einzigen Labor- und Tier-Arbeiten zu diesem Thema. Eine erstaunlich hohe Anzahl kommt zu sehr vergleichbaren Ergebnissen. Ebenso erstaunlich ist es jedoch, dass es bislang keine klinische Studie zu geben scheint, wo Hericium bei entsprechenden Indikationen zum Einsatz/Prüfung gekommen ist. Und das, obwohl die Autoren der Studien in schöner Regelmäßigkeit das therapeutische Potenzial von Hericium mehr als deutlich hervorheben.

Gastritis

Auch in dieser chinesischen Arbeit (7) aus dem Jahr 2015 waren es wieder die Polysaccharide von Hericium, die das abnormale Wachstum von Epithelzellen der Darmmukosa unterbanden.

Noch eine chinesische Arbeit (8), diesmal von 2018. Hier zeigte sich, dass die Hericium-Polysaccharide die Entwicklung des Darmmilieus unterstützten. Das Wachstum war am stärksten ausgeprägt, wenn die Polysaccharide gemeinsam mit den Verdauungssäften (Magensäure und Verdauungsenzyme) vorhanden waren. Die Polysaccharide erhöhten auch die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren.

Noch mal China, 2019. Diese Arbeit (9) untersuchte ein besonderes Polysaccharid von Hericium und dessen Wirkung auf die Colitis ulcerosa bei Ratten.

Das hier angesprochene, besondere Polysaccharid wurde erst zu diesem Zeitpunkt entdeckt und isoliert. Es entpuppte sich als eine aktive Verbindung gegen Pathomechanismen der Colitis ulcerosa. Die vorliegende Studie zeigte dann auch, dass der Einsatz der Polysaccharide zu einer signifikanten Abnahme der Symptome der Erkrankung bei Ratten führte. Weiter zeigte sich, dass bei den Ratten sich das Darmmilieu verbesserte und die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren anstieg. Die Polysaccharide zeigten zudem antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften.

Auch hier empfehlen die Autoren, Hericium als eine Therapieoption bei Colitis ulcerosa weiter im Auge zu behalten.

Zur Frage der klinischen Studien gibt es Angaben zu Arbeiten, die ausschließlich aus China kommen und älteren Datums sind (1990 und früher). Die Arbeiten sind auf Chinesisch und es gibt für sie keine zusammenfassenden Abstracts.

Zentrales und peripheres Nervensystem

Eine taiwanesische Studie (10) von 2018 untersuchte die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Hericium auf das Nervensystem. Die Autoren unterstreichen hier die Befunde aus Tierstudien, die gezeigt haben, dass eine Reihe von aktiven Verbindungen in Hericium in der Lage zu sein scheinen, neuronale Wachstumsfaktoren zu aktivieren. Gleichzeitig haben diese Arbeiten gezeigt, dass keine nebenwirkungsartigen Effekte durch den Einsatz von Hericium zu erwarten sind. Die Autoren sind sich bewusst, dass diese Art der Studien bestenfalls Hinweise auf den Einsatz beim Menschen geben können. Aber es scheint präklinische Studien zu geben, die gezeigt hatten, dass es unter dem Einsatz von Hericium zu klinischen Verbesserungen von Schlaganfällen, Parkinson, Alzheimer und Depressionen kommt.

Eine dieser präklinischen Studien scheint die Arbeit (11) von 2010 aus Japan zu sein, wo 30 Frauen in Verum- und Placebogruppe aufgeteilt und über den Zeitraum von 4 Wochen beobachtet wurden. Den Teilnehmern wurden Cookies gegeben, die entweder Hericium oder kein Hericium enthielten.

Am Ende der Studie sahen die Autoren eine Abnahme von Irritation, Unruhe und gedankliche Fixierung in der Verumgruppe. Daraus folgerten die Autoren, dass Hericium in der Lage ist, Depressionen und Unruhe signifikant zu reduzieren.

Im Jahr 2011 zeigten japanische Autoren (12), dass Hericium bei Mäusen Lern- und Gedächtnisdefizite verhindern hilft.

Auch hier gibt es leider keine randomisierten klinischen Studien, wenn wir von der einen präklinischen Studie einmal absehen. Auch hier zeigen die Labor- und Tiermodelle, dass solche klinischen Studien längst überfällig sind. Mögliche Nebenwirkungen seitens Hericium können kaum der Grund sein, warum solche Studien noch nicht durchgeführt worden sind, da Nebenwirkungen entweder überhaupt nicht oder aber zu einem verschwindend geringen Bruchteil beobachtet wurden.

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Quellen

Beitragsbild: -123rf.com – subbotina.

Heilpflanzen – Heilung aus dem Garten der Natur

Heilpflanzen sind sanft und harmlos? Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält. In Wahrheit wirken sie – manchmal stärker, als es einem lieb ist. Fingerhut kann das Herz stoppen oder es wieder zum Schlagen bringen. Baldrian beruhigt, aber in hoher Dosis kann er den Kreislauf dämpfen. Und Kamille? Die sorgt nicht nur für friedlichen Schlaf, sondern kann bei empfindlichen Menschen auch allergische Reaktionen auslösen.

Wer also glaubt, eine Tasse Tee oder eine beliebig dosierte Tinktur genüge, um das volle Potenzial der Naturmedizin zu nutzen, macht es sich zu einfach. Pflanzenheilkunde ist keine Folklore, sondern eine ernstzunehmende Wissenschaft – eine, die über Jahrhunderte hinweg perfektioniert wurde und sich auch heute noch bewährt.

Doch während alte Heilmethoden immer mehr Anerkennung finden, ziehen Wissenschaft, Pharmaindustrie und Politik ganz eigene Schlüsse aus diesem Trend. Warum also wird einerseits der Nutzen von Heilpflanzen betont, während sie gleichzeitig strenger reguliert oder gar in ihrer Anwendung behindert werden? Und wieso basieren viele moderne Medikamente auf pflanzlichen Wirkstoffen, wenn die Schulmedizin diese doch angeblich für unwirksam hält?

Wer sich ernsthaft mit Naturmedizin beschäftigt, kommt nicht umhin, sich mit diesen Widersprüchen auseinanderzusetzen – und genau darum soll es hier gehen.

Also – Los geht´s!

In der täglichen Praxis erlebe ich es immer wieder, wie gut Heilpflanzen bei zahlreichen chronischen Erkrankungen wirken können, wenn…

Ja, wenn: man die richtigen Heilpflanzen auswählt und diese dann auch über den optimalen Zeitraum auch wirklich anwendet. Heute sieht es ja leider so aus, dass die meisten Patienten meinen, es müsste mit einer Tablette getan sein — oder dann halt mit einer Tasse Kräutertee.

Tut mir leid: Aber so funktioniert Heilpflanzenkunde nicht. Aber bevor ich ins Detail gehe, zunächst einige allgemeine Worte zu den Heilpflanzen. Weiter unten gehe ich dann der Frage nach, wie sich die Wissenschaft, Presse und Schulmedizin zum Thema Heilpflanzen „verhalten“…

Aber zuerst einmal ein wenig Geschichte…

Geschichte der Heilpflanzen-Lehre

Die ersten historischen Überlieferungen von der Anwendung der Heilpflanzen in der Medizin, stammen aus dem zweiten Jahrtausend vor unserer Zeit. Ein wesentlicher Bestandteil der Medizin im „alten“ Ägypten war die Aufbereitung bestimmter Pflanzen zu Heilzwecken.

Die Ägypter wussten die Wirkung solcher Pflanzen jedoch auch zur täglichen Hygiene sowie zu kosmetischen Zwecken zu nutzen. Zudem fanden sie heraus, dass aus Zedernholz und Myrrhe gewonnene Extrakte den Verwesungsprozess ihrer Toten hinauszögern können.

Durch die Entwicklung von Handel und Seefahrt gelangten fremdländische Heilpflanzen und Heilkräuter auch in unsere Breitengrade, wo sich sogenannte „weise Frauen“ (Druiden), aber auch Mönche und Klosterfrauen mit dem Wissen um heilkräftige Heilpflanzen beschäftigten.

Die wohl bekannteste Vertreterin der Pflanzenheilkunst des frühen Mittelalters war Hildegard von Bingen. Sie verfasste im 11. Jahrhundert zahlreiche Schriften nicht nur über die körperliche Anwendung von Heilpflanzen, sondern erkannte auch ihre stimulierende Wirkung auf die seelisch-geistige Dimension des Menschen. Und Kinder kennen Druiden aus Asterix und Obelix, mit dem bekanntesten Druiden: Miraculix.

Im 15. Jahrhundert erlangte die Kräuterheilkunde weitere Bekanntheit. Durch die Erfindung des Buchdrucks konnte das Kräuterwissen einfach weiterggeben und zum Nachschlagen aufbewahrt werden. Die „Kräuterfibel“ fand weite Verbreitung.

Gesammelt und getrocknet kommen bis heute ganze Kräuter oder nur Blüten, Blätter, Saft, Beeren, Wurzeln oder Rinde zur Anwendung.

Wirkstoffe in Heilpflanzen

Der Gehalt der in den Pflanzen enthaltenen Glykoside, Alkaloide, ätherischen Öle sowie Bitter-, Schleim- und Gerbstoffe ist abhängig von Standort, Klima und Erntezeit, die im Allgemeinen von Juni bis September andauert.

Zur Entfaltung der Wirkstoffe werden Heilpflanzen entweder zur inneren Anwendung in Wasser aufgekocht oder in Wein, Essig, Öl oder Schmalz zur äußeren Anwendung ausgezogen. Auch die Einnahme der frischen Pflanze kann heilende Kräfte haben. Neben den zumeist ungefährlichen Arzneipflanzen, die bei sachgemäßer Anwendung ihre Heilkraft entfalten, existieren auch wenige Arten, die schon bei geringer Einnahme zu tödlichen Vergiftungen führen können.

Gleichzeitig können solche Giftpflanzen – dazu zählen z.B. Mohn, Tollkirsche und Fingerhut -auch bei entsprechender Dosierung eine heilende Wirkung haben. Allgemein sind Vergiftungen durch Heilpflanzen und Kräuter jedoch sehr selten, da die meisten Giftstoffe im Geschmack sehr abstoßend sind oder der menschliche Körper sie nur schlecht resorbiert. Zudem werden manche Gifte durch das Trocknen oder Kochen der Pflanze auch unwirksam. Trotzdem gilt natürlich: Man sollte nur Pflanzen verwenden, die man genau kennt. Im Zweifelsfall helfen gute Bestimmungsbücher, um Verwechslungen zu vermeiden.

Synthetische Wirkstoffe

Während des 19. Jahrhunderts wurden pflanzliche Wirkstoffe auch kostengünstig synthetisch hergestellt und die wissenschaftlichen Fortschritte dieser Zeit verdrängten die natürlichen Heilmittel bald durch chemische Stoffe. Das hatte zur Folge, dass die wissenschaftlich fundierte Medizin lange Zeit die Wirkung der Arzneipflanzen als menschliche Einbildung darstellte. Die „Volksmedizin“ wurde als Aberglaube abgetan. In der Chemie lag die eigentliche Heilwirkung, glaubte man.

Erst während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als eine Diskussion um Kosten und gesundheitliche Konsequenzen künstlich hergestellter Medizin entbrannte, erkannte die moderne Medizin nach dem Erscheinen positiver Forschungsergebnisse die heilende Wirkung der volkstümlichen Heilmittel an. Heute finden Heilkräuter und Heilpflanzen wie selbstverständlich in der Pharmazie Anwendung.

Viele Menschen interessieren sich auch privat wieder stärker für die heilkräftigen Pflanzen und sammeln sie in der Natur oder ziehen sie im eigenen Garten, um sich und ihre Familie bei kleineren Problemen zu behandeln. Fast drei Viertel der Deutschen nutzen zumindest hin und wieder pflanzliche Heilmittel.

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Heilpflanzen und was sie leisten

Heilpflanzen und Heilpilze, es gibt die fast nimmer endende Diskussion, wie gefährlich die Natur sein muss, so dass Pflanzen und Pilze als Heilmittel eine Zulassung haben sollten, genau wie jedes synthetisch produzierte Medikament auch. Gleichzeitig wirft man den natürlichen Substanzen vor, dass sie so gut wie unwirksam seien. Ich frage mich, warum muss ich eine Substanz dann genehmigen lassen, wenn man schon zu Beginn davon ausgeht, dass sie unwirksam ist?

Diese 180-Grad-Kehrtwendung-im-Zickzack-Argumentation von Schulmedizin und Pharmaindustrie gegen natürliche Heilmittel mündet dann in Verbote und Reglementierungen beziehungsweise den Versuchen, solche ins Leben zu rufen: Heilpilze stehen auf der Abschussliste der Pharmaindustrie oder Nahrungsergänzungsmittel – Geplante Gesetzesänderung 2010. Aber auch absolut „unwirksame“ Heilmethoden werden aufgrund ihrer Beliebtheit von der Forderung nach Abschaffung nicht verschont: Homöopathie sofort streichen!

70% aller klassischen Medikamente haben ihren Ursprung in Heilpflanzen

Wenn man dann auf der anderen Seite erfährt, dass rund 70 Prozent der neuen Medikamente ihren Ursprung in natürlichen Substanzen haben, dann taucht sofort die Frage auf, warum selbst die Hersteller von pharmazeutischen Produkten auf natürliche Substanzen zurückgreifen, wo jene doch als unwirksam definiert worden sind?

Wie wirksam solche Substanzen sind, das unterstreicht ebenso die Tatsache, dass heute noch rund 80 Prozent der Weltbevölkerung auf Heilpflanzen zur Behandlung und Prophylaxe von Erkrankungen zurückgreift.

Und wenn dann noch Vertreter der Schulmedizin ihre umsatzorientierten Scheuklappen ablegen (was leider viel zu selten der Fall ist), dann kommt so etwas dabei heraus:

Die Apotheken-Umschau (apotheken-umschau.de/heilpflanzen-lexikon) veröffentlichte im Juni 2012 ein „Heilpflanzen-Lexikon“, mit der bemerkenswerten Einschätzung, dass „Heilpflanzen bei den unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen helfen können“. Was dann kommt, das ist eine Liste mit den gebräuchlichsten Heilpflanzen.

Aus diesem „berufenen Munde“ erfahren wir weiter, dass viele der aktiven Wirkstoffe zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Oft sind diese Substanzen Schutzmechanismen der Pflanzen gegen das Gefressenwerden oder andere Schutzmechanismen.

Nebenwirkungen

Weiter: Es ist oft ein Gemisch von Substanzen an Stelle von nur einer einzigen Substanz, die die positiven Effekte ausüben. Solche Gemische üben dann einen breitgefächerten Einfluss auf den Organismus aus, während man mit den synthetischen und halb-synthetischen Pharmazeutika meist nur einen Wirkmechanismus in Gang setzt. Dazu kommt dann noch, dass der Einfluss solcher Substanzen auf andere biochemische Vorgänge im Organismus in der Regel mit negativen Wirkungen verbunden ist, was sich in „Nebenwirkungen“ bemerkbar macht.

Daher grenzt es schon an ein Wunder, dass natürliche Gemische von verschiedenen Substanzen und Substanzklassen zwar wirken, aber deutlich weniger „Nebenwirkungen“ mit sich bringen als die meisten Medikamente der Schulmedizin.

Die Apotheken-Umschau gesteht sogar: „Nebenwirkungen rufen Heilpflanzen nur selten hervor. Auch mit anderen Medikamenten vertragen sie sich meist gut.“ Auf der anderen Seite gibt es Pflanzen, die giftig sind und trotzdem als Heilpflanzen zum Einsatz kommen. Paradebeispiel hierfür ist der Fingerhut, aus dem Herzglykoside gewonnen werden, die bei Herzinsuffizienz zum Einsatz kommen. Daher ist der Umgang mit Heilpflanzen in der Regel weniger „gefährlich“ als mit pharmazeutischen Erzeugnissen, aber dennoch sollte ein Mindestmaß an Vorsicht und Umsicht zur Anwendung kommen.

Der Abschluss der Webseite wird dann wieder dem schulmedizinischen Dogma der „Allein-Heilerschaft“ gerecht:

„Wichtig: Pflanzliche Arzneimittel lindern in erster Linie leichte Beschwerden. Sie ersetzen nicht die Standardtherapie bei Krankheiten, sie können diese allenfalls unterstützen. Lassen Sie sich bei der Auswahl und Anwendung in der Apotheke oder beim Arzt beraten!“

Wenn ich jemanden in diesem Bereich beraten möchte, dann genügt hier leider kein Studium der Medizin oder Pharmazie. Sie sind zwar nicht hinderlich. Aber das Wissen um die Wirksamkeit der Heilpflanzen und Heilpilze beruht auf pharmakologischen Kenntnissen und auf Kenntnissen der Biologie dieser Pflanzen. Und hier scheiden sich endgültig die Geister.

Denn welcher Arzt hat fundierte pharmakologische oder gar botanische Kenntnisse? Bei Apothekern ist man da schon fast besser „aufgehoben“, denn wenn diese ein wenig Interesse haben, kennen die sich erstaunlich gut mit Heilpflanzen aus.

Aber Ausnahmen bestätigen nicht nur die Regel, sondern auch dass ich hier nicht ganz falsch liege….

Welche Teile einer Pflanze haben Heilwirkungen?

Ohne jetzt ein „Seminar“ für Botanik und Pflanzenphysiologie abhalten zu wollen, ist es nicht uninteressant, einmal ganz kurz ein paar Grundlagen zu diskutieren.

Denn wir wollen im Grunde nicht die Pflanze haben, sondern nur deren Inhaltsstoffe.

Aber wo befinden sich diese? In der Pflanze, klar.

Aber wo da genau?

Prinzipiell lässt sich sagen, dass nicht alle Wirkstoffe in allen Teilen gleich hoch vertreten sind. Manche Wirkstoffe befinden sich sogar ausschließlich in bestimmten Strukturen der Pflanzen und lassen sich in anderen Teilen derselben Pflanze kaum oder gar nicht nachweisen.

Hier die wichtigsten anatomischen „Orte“ einer Pflanze, wo sich Wirksubstanzen „verstecken“ können:

  • Samen: Typische „Vertreter“ sind Kürbiskerne, Leinsamen, Muskatnuss etc.
  • Wurzeln: Baldrianwurzel, Ginseng
  • Wurzelstock: Ingwer, Veilchenwurzel
  • Frucht: Kümmel, Fenchel, Hagebutte
  • Blüte: Lindenblüte, Kamille, Cannabis Blüten, Heublumen
  • Blätter: Erdbeerblätter, Salbei
  • Kraut: Brennnessel, Wermut, Zinnkraut
  • Rinde: Chinarinde, Eiche, Faulbaum, Weide, Zimt

Diese „Unterteilung“ sagt allerdings nichts über die Wirksamkeit der dort beheimateten Substanzen aus. Sie zeigt nur, dass die Natur ein weit verzweigtes Reservoir an Substanzen bereithält, die auf natürlichem Wege ihre positive Wirkung verbreiten.

Wie die in den Heilpflanzen enthaltenen Substanzen wirken und um welche Substanzen es sich handelt, das muss im Einzelnen von Pflanze zu Pflanze untersucht werden. Denn nicht alle Pflanzen haben alle Wirkstoffe gegen jede Erkrankung.

Mein Lexikon

Auf dieser Webseite habe ich ein kleines Heilpflanzen-Lexikon veröffentlicht, das aber als alles andere als „umfassend“ oder „vollendet“ betrachtet werden kann. Dazu kommen noch weitere Beiträge zu bestimmten Beschwerden und Erkrankungen.

Auch hier kann man deutlich erkennen, welchen unendlichen Schatz uns Mutter Natur zur Verfügung gestellt hat, um unsere Gesundheit zu erhalten und oft auch zu regenerieren.

Im Heilpflanzen-Lexikon auf dieser Webseite finden Sie zur Zeit folgende Pflanzen bzw. deren Extrakte:

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Beitragbild: 123rf.com – Alexander Raths

Zwiebel-Heilkraft! Wie sie Krebszellen bekämpfen und die Gesundheit stärken

Zwiebeln gelten als beliebtes Naturheilmittel gegen eine Reihe von Erkrankungen und Beschwerden; und das seit Jahrhunderten und länger. Zwiebeln enthalten eine Reihe von bioaktiven Inhaltsstoffen, die der Gesundheitspflege dienlich sind. Ich hatte ein paar Beiträge zu Zwiebeln und deren Einsatz veröffentlicht:

Jetzt ist es an der Zeit, sich einmal mit den besonderen Seiten der Zwiebel auseinanderzusetzen.

Die Zwiebel und seine bioaktiven Bestandteile

Es gibt inzwischen erstaunliche Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen, die der Zwiebel eine signifikante Wirksamkeit gegen Krebserkrankungen attestieren. Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Zwiebeln mit einem verringerten Risiko für Hirntumore verbunden ist [4].

Auch andere Krebsformen scheinen durch die Zwiebel weniger wahrscheinlich zu werden, wie zum Beispiel Brust-, Leber-, Lungen- und Magenkrebs. Hier scheinen verschiedene Antioxidantien in ihrer Zusammenarbeit diese Vorteile zu bewirken. Um all diese Vorteile zu bekommen, muss man nicht tief in die Tasche greifen, sondern einfach nur mehr Zwiebeln in das tägliche Nahrungsangebot aufnehmen.

Eine koreanische Studie vom Juli 2024 unternahm eine ausgedehnte Analyse all der Antioxidantien und krebshemmenden Bestandteile von Gemüsesorten, wie Zwiebeln und Knoblauch, die die Substanz Allium enthalten [5].

Sie fanden heraus, dass Zwiebeln (und Knoblauch) Inhaltsstoffe beherbergen, die eine potente krebshemmende Wirksamkeit aufweisen. Diese bioaktiven Bestandteile wie Allicin, Flavonoide und schwefelorganische Verbindungen sind hier in signifikanten Konzentrationen anzutreffen. Diese Bestandteile wirken synergistisch zusammen und lösen somit eine Reihe von Mechanismen aus, die die Entstehung von Krebs bekämpfen [6].

Hier eindrucksvolle Liste von Mechanismen, die man hat bislang identifizieren können:

  • Auslösung eine Apoptose – Die schwefelorganischen Bestandteile der Zwiebel sind in der Lage, eine Apoptose bei Krebszellen auszulösen. Dieser Vorgang erfolgt über intrinsische und extrinsische Mechanismen.
  • Hemmung des Zellwachstums – Die sekundären Pflanzenstoffe von Allium stoppen die Ausbreitung von Krebszellen, indem sie den Zellzyklus in verschiedenen Phasen unterbrechen und beispielsweise die Proteinexpression herunterregulieren.
  • Unterdrückung der Angiogenese – Unter Angiogenese versteht man die Fähigkeit des Körpers, neue Blutgefäße zu bilden, die von Tumoren benötigt werden, um zu wachsen und schließlich Metastasen zu bilden. Phytochemikalien aus Allium verhindern diesen Prozess nachweislich, indem sie den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) und seinen Rezeptor (VEGFR) herunterregulieren. Dies führt zu einem Verlust von Nährstoffen und Sauerstoff für den Tumor.
  • Modulation der Immunreaktionen – Die sekundären Pflanzenstoffe des Alliums stärken das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs, indem sie die Produktion verschiedener Immunzellen anregen.

Zur Frage der Angiogenese im Zusammenhang mit Krebserkrankungen hatte ich diesen Beitrag veröffentlicht:

Abgesehen von diesen Vorteilen regt die Zwiebel die körpereigenen Abwehrkräfte an und stärkt so die allgemeinen Fähigkeiten zur Krankheitsbekämpfung. Wie von den folgendermaßen Autoren angemerkt:

Phytochemikalien aus Allium können zelluläre Signalwege modulieren, die mit oxidativem Stress verbunden sind. So wurde beispielsweise gezeigt, dass SAC den Nuclear Factor Erythroid 2-Related Factor 2 (Nrf2)-Signalweg aktiviert, was zur Hochregulierung verschiedener antioxidativer Gene führt. Dieser Stoffwechselweg spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der zellulären Redox-Homöostase und dem Schutz der Zellen vor oxidativen Schäden.

Weitere interessante und wichtige Inhaltsstoffe

Apigenin ist ein weiterer antioxidativ wirksamer Bestandteil von Zwiebeln. Inzwischen wissen wir von Apigenin, dass diese Substanz in der Lage ist, Entzündungen im Gehirn einzudämmen. Apigenin ist auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln wie Sellerie und Petersilie enthalten [8].

Diese Erkenntnis dürfte für all die Menschen von besonderer Bedeutung sein, die an neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson leiden.

Strukturell gesehen gehört Apigenin zu den Flavonen, einer Klasse von Polyphenolen, und es wird vermutet, dass es erst durch den Abbau nach der Ernte entsteht. Es kommt nicht nur in Gemüse vor, sondern auch in nicht essbaren Pflanzen wie Propolis, Scutellaria barbata D. Don (in der Traditionellen Chinesischen Medizin gemeinhin als „ban zhi lian“ bekannt) und Kamille.

Im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit hat die Forschung gezeigt, dass Apigenin dazu beiträgt, die Integrität von Neuronen und Astrozyten zu erhalten, und darüber hinaus auch die mRNA-Expression von Zytokinen moduliert. Die Forscher schlussfolgerten:

Diese Elemente unterstützen die Verwendung von Apigenin als wichtigen Neuroimmunmodulator für die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen durch neuroprotektive und entzündungshemmende Wirkungen.

Die Forscher fügten hinzu, dass Apigenin auch positive Auswirkungen auf die Kognition hat. In Tierversuchsmodellen verbesserte die Verabreichung hoher Dosen das Langzeitgedächtnis und verringerte gleichzeitig kognitive Beeinträchtigungen. Darüber hinaus führte die Kombination von körperlicher Betätigung und erhöhter Apigeninaufnahme zu einer „Verbesserung von Angst, Gedächtnisverlust und Aggression sowie zu einer Erhöhung der antioxidativen Enzyme und der Acetylcholinesterase (AchE)-Aktivität“.

Interessanterweise hat sich gezeigt, dass Apigenin auch die kardiovaskuläre Gesundheit schützt, insbesondere im Zusammenhang mit Neuroinflammation (Entzündungen des Nervensystems). Den Forschern zufolge „kann Apigenin die Stickoxidproduktion hemmen und so die Neuronen bei einem Verschluss der mittleren Hirnarterie vor Verletzungen schützen“. Apigenin trägt auch zur Verbesserung der Schlafqualität bei, die ein weiterer entscheidender Faktor für die neuronale Gesundheit ist.

Aber Apigenin kann noch mehr. Die Forschung hat gezeigt, dass Apigenin auch bei anderen Krankheiten von Nutzen ist, z. B. bei Multipler Sklerose, einer Autoimmunerkrankung, die die Myelinscheide, die das Nervensystem umgibt, angreift. Im Fall von Apigenin kann es das Nervensystem durch verschiedene Faktoren schützen:

Apigenin hemmt nachweislich die Expression costimulatorischer Moleküle auf der Zelloberfläche sowie bestimmte Funktionen dendritischer Zellen wie die Produktion proinflammatorischer Zytokine und die T-Zell-Differenzierung … Apigenin hemmt auch die Aktivität des COX-2-Enzyms und die Adhäsion von Monozyten am Endothel der menschlichen Nabelvene, indem es das Vorhandensein von Zelladhäsionsmolekülen wie Vascular Cell Adhesion Protein 1 (VCAM-1), Intercellular Adhesion Molecule 1 (ICAM-1) und E-Selectin verringert.

Apigenin wäre somit in der Lage, das Eindringen von Immunzellen in das ZNS (Zentralnervensystem) zu hemmen und eine Neuroinflammation zu verhindern, da diese Moleküle eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle der Leukozytenmigration durch Endothelzellen, einschließlich derjenigen der Blut-Hirn-Schranke, spielen.

Andere Studien haben gezeigt, dass Apigenin auch Krebs bekämpft. Ähnlich wie einige der anderen Phytochemikalien in Zwiebeln weist auch Apigenin Eigenschaften auf, die die Angiogenese bekämpfen:

In demselben Zellmodell hemmten Fisetin, Apigenin und Luteolin sowohl die Genexpression und die Proteinsekretion von MMP-9 als auch die Gen- und Proteinexpression von COX-2, die beide durch Karzinogene induziert werden.

Man nimmt an, dass der Signalweg, der an diesen beiden Prozessen beteiligt ist, der Nuklearfaktor-Kappa B (NF-κB)-Signalweg ist. Die Verwendung von Apigenin könnte daher die Störung der Blut-Hirn-Schranke während der durch die Entwicklung von Hirntumoren ausgelösten Neuroinflammation verringern.

Apigenin trägt auch dazu bei, den Organismus von Spurenmetallen und anderen Chemikalien zu entgiften, die die kognitiven Funktionen beeinträchtigen können. Zu den toxischen Substanzen gehören Cadmium, Chrom, Blei und Arsen, die DNA-Schäden, oxidativen Stress und neuronale Schäden verursachen. Darüber hinaus schädigen sie auch das Hormonsystem, die Nieren und die Fortpflanzungsorgane. Wie die Forscher feststellten, war Apigenin in der Lage, den toxischen Auswirkungen von Arsen entgegenzuwirken und vor Neuroinflammation zu schützen:

Anhand eines Modells mit PC12-Zellen und anorganischem Arsensalz (iAs) wurde die Fähigkeit von Apigenin untersucht, den Auswirkungen von Arsen entgegenzuwirken. Sie konnten zeigen, dass die Vorbehandlung der Zellen mit Apigenin einen außergewöhnlichen Schutz gegen die durch iAs ausgelöste Neuroinflammation, aber auch gegen oxidativen Stress und Zelltod bietet.

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Einfache Möglichkeiten, Zwiebeln in die tägliche Ernährung aufzunehmen

Der einfachste Weg, die Vorteile der Zwiebel zu nutzen, ist, sie in den Speiseplan aufzunehmen. Aber bevor Sie das tun, hier ein schneller Tipp: Bewahren Sie so viel wie möglich von den äußeren Schichten der Zwiebel auf, da sich dort die meisten Antioxidantien befinden [9].

In diesem Sinne finden Sie hier Möglichkeiten, wie Sie Zwiebeln und andere alliumreiche Gemüsearten in Ihrer Ernährung verwenden können:

  • Geben Sie rohe Zwiebeln in Salate und Sandwiches. Rohe Zwiebeln enthalten die meisten Nährstoffe und bewahren ihre nützlichen Inhaltsstoffe. Probieren Sie dünn geschnittene rote Zwiebeln auf Ihrem nächsten Salat oder Burger, um den Geschmack und gleichzeitig die Gesundheit zu verbessern.
  • Kochen Sie öfters mit Zwiebeln. Sautieren Sie Zwiebeln als Grundlage für Suppen, Eintöpfe und Pfannengerichte. Ihr Geschmack mildert sich beim Kochen und behält dennoch viele gesundheitliche Vorteile. Versuchen Sie, Zwiebeln in mindestens einer Mahlzeit pro Tag zu verwenden.
  • Vergessen Sie nicht den Knoblauch. Knoblauch gehört zur Familie der Lauchgewächse und hat viele der krebsbekämpfenden Eigenschaften von Zwiebeln. Verwenden Sie frischen Knoblauch in Ihren Gerichten für zusätzlichen Geschmack und Schutz.
  • Binden Sie mehr Petersilie in Ihre Mahlzeiten ein. Petersilie ist eine hervorragende Quelle für Apigenin. Verwenden Sie sie nicht nur als Garnitur, sondern geben Sie großzügige Mengen in Salate, Suppen und Soßen.
  • Brühen Sie Kamillentee auf. Kamillentee ist eine weitere reichhaltige Quelle für Apigenin und ein beruhigendes Abendgetränk, das die Gesundheit des Gehirns unterstützt [10].
  • Bauen Sie Ihren eigenen Kräutergarten an. Frisch geerntete Kräuter sind immer gesünder und sauberer, denn Sie haben den gesamten Prozess unter Kontrolle. Zwiebeln wachsen trotz ihrer knolligen Größe auch im Haus.
  • Stellen Sie mit Kräutern versetztes Kokosnussöl her. Kombinieren Sie dazu Kokosnussöl mit gehackter Petersilie, Oregano oder anderen Gewürzen. Verwenden Sie dieses würzige Öl zum Kochen.
  • Es gibt zwar verschiedene Zwiebelsorten, aber Untersuchungen zeigen, dass rote Zwiebeln (vorzugsweise aus biologischem Anbau) am gesündesten sind.

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Quellen: 

[1] Die Zwiebel – Hausmittel bei Beschwerden
[2] Zwiebelhonig
[3] Das Zwiebelsäckchen wirkt gegen Mittelohrentzündung
[4] Alliums as Potential Antioxidants and Anticancer Agents – PMC
[5] Alliums as Potential Antioxidants and Anticancer Agents – PMC
[6] Alliums as Potential Antioxidants and Anticancer Agents – PMC
[7] Angiogenese oder: Wie esse ich gegen Krebs?
[8] Exploring the Role of Apigenin in Neuroinflammation: Insights and Implications
[9] Frontiers | Effects of different preparation and cooking processes on the bioactive molecules of Allium vegetables
[10] Chamomile (Matricaria chamomilla L.): A Review of Ethnomedicinal Use, Phytochemistry and Pharmacological Uses

Beitragsbild: pixabay.com – Shutterbug75

Dieser Beitrag wurde am 17.02.2025 veröffentlicht.

Zwiebel-Honig: Das natürliche Hausmittel gegen Husten und Erkältung

Honig und Zwiebeln zählen seit dem Mittelalter zu den bewährten Hausmitteln und werden bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.

Honig liefert durch seinen hohen Gehalt an Fruktose und Glukose schnell verfügbare Energie und wird daher als „Stärkungsmittel“ geschätzt, aber die Sache mit dem Zucker ist ja nicht ohne. Wertvoll im Honig sind auf jeden Fall die entzündungshemmenden Eigenschaften, welche auch die Wundheilung fördern. Ein weiterer Vorteil ist seine natürliche antibakterielle Wirkung, die auf das enthaltene Enzym Glucose-Oxidase zurückzuführen ist. Es setzt geringe Mengen Wasserstoffperoxid frei und unterstützt so die körpereigene Abwehr gegen Krankheitserreger.

Honig wird traditionell zur Linderung von leichten Verbrennungen, zur Unterstützung des Kreislaufs und zur Beruhigung gereizter Schleimhäute eingesetzt.

Wichtig zu Wissen: Die Qualität des Honigs ist für mich entscheidend! Mehr dazu in meinem Beitrag: Vorsicht vor gepanschtem Honig – Die Machenschaften: unglaublich!

Frische Zwiebeln enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Quercetin und Schwefelverbindungen. Diese können den Blutdruck regulieren, die Blutfettwerte positiv beeinflussen und antibakteriell wirken. Die enthaltenen Schwefelverbindungen fördern zudem die Durchblutung der Schleimhäute und regen die Sekretbildung an, wodurch festsitzender Schleim in den Bronchien besser gelöst und abgehustet werden kann.

Ihr Saft wird äußerlich zur Behandlung von Hautwunden, Furunkeln und Blutergüssen verwendet. Neben der Anwendung bei Erkältungen kann Zwiebel-Honig auch äußerlich genutzt werden. Traditionell werden warme Zwiebelsäckchen als Wickel bei Ohrenschmerzen eingesetzt, da die ätherischen Öle entzündungshemmend wirken.

Zubereitung von Zwiebel-Honig

Für die Herstellung werden eine mittelgroße Küchenzwiebel und zwei bis drei Esslöffel Honig benötigt – idealerweise in Bio-Qualität (sowohl Honig, als auch Zwiebel). Die Zwiebel wird geschält und in kleine Würfel geschnitten. Anschließend gibt man sie in ein verschließbares Glas und übergießt sie mit Honig.

Das Gemisch sollte bei Raumtemperatur mindestens zwölf Stunden ziehen, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffe lösen. Je länger der Zwiebel-Honig zieht, desto intensiver lösen sich die sekundären Pflanzenstoffe. Danach wird der entstandene Sirup durch ein feines Sieb abgegossen.

Der gewonnene Zwiebel-Honig kann löffelweise eingenommen oder auf Brot gestrichen werden. In akuten Phasen empfiehlt es sich, stündlich ein bis zwei Esslöffel zu verzehren. Sobald eine Besserung eintritt, genügt die Einnahme zwei- bis dreimal täglich.

Die zurückbleibenden Zwiebelstücke lassen sich weiterhin in der Küche verwenden. Ihr süßlich-würziger Geschmack passt gut zu Saucen, Bratengerichten und herzhaften Gemüsebeilagen.

Zum Weiterlesen:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.2.2025 überarbeitet.

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN-SAENKUTRUEANG

Ölziehen: Kokosöl gegen Zahn- und Mund-Krankheiten

Nun denn… Fangen wir mal damit an, wo das Ölziehen eigentlich herkommen soll.

Das Ölziehen kommt ursprünglich aus dem Ayurveda und kam über Russland in den 1990er Jahren in die westliche Welt. Der russische Arzt Dr. Fedor Karach hatte nach einer positiven Selbsterfahrung für die Verbreitung gesorgt.

Die einfache und preiswerte Methode kann besonders bei Krankheiten der Zähne und des Zahnfleisches helfen. Dabei soll das Öl den Mundraum entgiften und so auch Kontaminationen des ganzen Körpers vorbeugen.

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Die Vorbereitung für die Ölziehkur

Als erstes besorgt man sich ein gutes unraffiniertes Öl. In Russland wird traditionell Sonnenblumenöl verwendet, es eignen sich jedoch auch andere, möglichst kaltgepresste Öle wie Sesamöl, Olivenöl, Kürbiskernöl oder Traubenkernöl. Im Ayurveda wird  Kokosöl verwendet, das anscheinend eine optimale Wirkung erzielt.

Die Wahl hängt letztlich vom persönlichen Geschmack ab, das Öl muss zum Ölziehen nämlich in den Mund genommen werden. Zugesetzte ätherische Öle können den Geschmack verbessern. Zitrusöle und Pfefferminzöl sollen sogar die Entgiftungswirkung verstärken. Dasselbe gilt für Backpulver, das für die optimale Verseifung der Fettsäuren sorgt. Daneben können homöopathische Zusätze aus Zimt, Nelken und Teebaumöl die Wirkung des Ölziehens verbessern.

Richtig durchgeführt entsteht beim Ölziehen eine Emulsion. In diesem Wasser-Öl-Gemisch befindet sich das Öl in Form kleinster Tröpfchen, die zusammengenommen eine große Oberfläche haben. Das fördert nicht nur die Adsorption von Giftstoffen, sondern auch die Verseifung, bei der Glycerin und Fettsäuren entstehen, die zu Natriumsalzen umgewandelt werden.

Durchführung

Beginnen Sie morgens vor dem Frühstück und tagsüber (bei täglich mehrfacher Anwendung) immer bei leerem Magen. Vor dem Ölziehen wird die Zunge mit einem Zungenschaber gründlich gesäubert. Dann nehme man einen Esslöffel Öl in den Mund und bewege es 15 bis 20 Minuten hin und her. Dabei soll auch das Kinn mit bewegt werden, um eine optimale Durchmischung zu erzielen. Sollte sich sehr viel Speichel gebildet haben, kann man die Prozedur auch unterbrechen. Aber auch hier gilt: Niemals schlucken, immer ausspucken! In einem Tropfen dieser Flüssigkeit sind mikroskopisch hunderte von Mikropartikeln nachweisbar, die als als Schlacken, teils als Keime gedeutet werden.

Das Öl soll kräftig durch die Zahnzwischenräume gepresst werden und auch die kleinsten Winkel im Mund erreichen. Während des Vorgangs werden Giftstoffe aus der Mundschleimhaut aufgenommen. Das verhindert, dass die Toxine das Körperinnere erreichen und leistet einen Beitrag zur Entgiftung.

Diese “Giftstoffe” sammeln sich im Öl, das nach dem Spülen eine dickliche Konsistenz und eine weiße bis gelbe Farbe angenommen hat.

Nach dem Ölziehen wird das Öl nun ausgespuckt und die Zähne geputzt.

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Häufig wird empfohlen, dass das Öl nicht in das Spülbecken entleert werden sollte, sondern in einen Behälter, den man anschließend entsorgen soll. Das ist natürlich  etwas übertrieben, aber auch nicht verkehrt.

Die meisten Menschen haben zu Beginn eine Scheu vor dem Gedanken, reines Öl in den Mund zu nehmen. Nach dem ersten Versuch ist man überaus erstaunt, dass hieran überhaupt nichts unangenehm ist.

Studien und Belege für die Wirksamkeit

Die Tonsillen (Mandeln) sind als lymphatische Organe hervorragende Organe für die Entgiftung. Die neuzeitliche medizinische Forschung hat  die Wirkung der traditionellen Erfahrungsmedizin bestätigen können. Es gibt Hinweise darauf, dass Ölziehen bei rund 30 systemischen Erkrankungen die Behandlung unterstützen kann.

Beispielweise ist es beim Kokosöl die Laurinsäure, die hauptsächlich für die keimtötende Wirkung verantwortlich ist, wie Untersuchungen beweisen. Besonders hoch ist der Gehalt im Kokosöl, das noch viele weitere mittelkettige Fettsäuren enthält. Larinsäure reagiert stärker als andere Fettsäuren mit dem Natrium-haltigen Speichel-Sekret. Das fördert die Verseifung, denn die Wirkstoffe in Seife sind die Natriumsalze von Fettsäuren. Das Salz der Laurinsäure ist Natriumlaureat, das zudem eine hohe Schäumungskraft aufweist.

Eine umfangreiche Meta-Studie fasst einige Arbeiten über die Wirksamkeit des Ölziehens zusammen:

Eine Studie untermauert, dass Parodontose und Zahnausfall bekämpft werden können:

Eine Reagenzglas-Studie zeigt, dass beim Ölziehen eine Verseifung der Ölfette eintritt. Dabei werden Fette in Fettsäuren und Glycerin gespalten. Dadurch wird die antimikrobielle Wirkung des Ölziehens intensiviert:

Eine Arbeit belegt, dass das Ölziehen Karies-Bakterien abtötet:

Dass damit auch Zahnfleischentzündungen gelindert werden, belegt diese Studie:

Gegen Mundgeruch hilft das Ölziehen im gleichen Maße wie alkoholische Lösungen:

Die antibiotischen Eigenschaften des Kokosöls führen nicht zu einer ungünstigen Keimbesiedlung der Mundflora, wie dies bei Spüllösungen mit Alkohol und Chlorhexidin zu beobachten ist. So tötet Chlorhexidin Bakterien ab, die Nitrat reduzieren und ein gewisses Maß an Stickstoffmonoxid (NO) liefern.

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Zwar kann unser Organismus diesen Botenstoff auch aus der Aminosäure Arginin produzieren, doch scheint die Aktivität des Mikrobioms ebenfalls eine Rolle zu spielen. NO ist ein Signalmolekül, das die Blutgefäße entspannt und eine Blutdrucksenkung herbeiführt. Wer Mundwasser mit Chlorhexidin anwendet, riskiert Bluthochdruck.

Eine Vergleichsstudie belegt diesen Effekt. Daneben erhöhen derartige Mundwasser das Risiko für Diabetes.

Die negativen Auswirkungen auf die Mundflora finden beim Ölziehen nicht statt, obwohl andere Bakterien (Streptococcus) zurückgehen.

Ölziehen wirkt nicht nur im Mund

Die im Mund beginnende Gesundheit des Verdauungstraktes stärkt auch die Konstitution innerer Organe.

Die Heilwirkung des Ölziehens ist aus folgenden Bereichen überliefert:

  • Lockere Zähne
  • Zahnfleischbluten
  • Karies
  • Pilz-Infektionen im Mundraum (Mundsoor, Candida-Befall)
  • Zahnstein
  • Parodontose
  • Mundtrockenheit
  • Wunde, trockene Lippen
  • Allergien
  • Kopfschmerzen
  • Gelenkbeschwerden
  • Nasennebenhöhleninfekte
  • Störungen der Mundflora
  • Abwehrschwäche
  • Schwache Kiefermuskulatur

Daneben soll das Ölziehen die Behandlung einiger anderer Krankheiten unterstützen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Nierenkrankheiten
  • Leberkrankheiten
  • Frauenleiden
  • Schlaflosigkeit

Das Öl soll nicht verschluckt werden, denn die Verunreinigungen aus dem Mund sollen schließlich entfernt werden. Kommt es trotzdem versehentlich zur Einverleibung, ist das sicher nicht so dramatisch, wie manche es behaupten. Trotzdem sollte man Kinder unter sechs Jahren aus diesem Grund nicht zum Ölziehen anleiten, weil die Kleinen womöglich das Öl regelmäßig schlucken würden.

Ölziehen empfehle ich übrigens auch als begleitende Maßnahme zur Unterstützung beim Heilfasten – Mehr dazu finden Sie in meiner Heilfasten-Anleitung.

Sonderfall Candida

  • Bei Candida-Befall mische man ein antimykotisches Präparat aus: Atherischen Ölen wie
  • Mixtura Thymi Rp.
  • Zimtöl 1,25 g
  • Thymianöl 1,25 g
  • Teebaumöl 1,0 g

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Beitragsbild: pixabay.com – huyenxu94

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.11.2024 aktualisiert.

Aloe Vera: Wie effektiv sind Gel und Saft? Anwendungen, Wirkungen und Risiken erklärt

Ist Aloe Vera wirklich das Wundermittel, das es verspricht, oder nur ein Mythos? Millionen Menschen schwören auf die heilenden Kräfte dieser Pflanze – von Hautpflege bis hin zur Behandlung von Diabetes und Alzheimer. Doch halten die vermeintlichen Wundereffekte einer wissenschaftlichen Prüfung stand? Tatsächlich gibt es überraschende Studienergebnisse, die nicht nur Fans von Aloe Vera aufhorchen lassen sollten. In diesem Artikel kläre ich, welche Wirkungen wirklich bewiesen sind und wo die Grenzen der Heilpflanze liegen.

Beginnen wir zunächst mit einer Unterscheidung. Zu Unterscheiden sind zunächst die Begriffe “Aloe” und “Aloe vera. „Aloe“ ist der Name der Gattung, die zur Familie der Affodillgewächse (Asphodelaceae) gehört. Aloe vera ist nur eine der rund 600 Spezies’ umfassenden Aloe-Arten.

Präparate und Inhaltsstoffe

Die diversen Aloen weisen dabei durchaus verschiedene Wirkungen auf. Medizinisch genutzt wird heute fast ausschließlich die Aloe vera. Manchmal findet man auch Präparate aus Aloe marlothii und Aloe ferox.

Aloe vera zeichnet sich durch zahlreiche Inhaltsstoffe aus, die für ihre Wirkung ausmachen. Dabei kommen hauptsächlich zwei verschiedene Produkte – das Aloe-Gel und der Aloe-Saft – zum Einsatz, die jeweils aus den Blättern der kakteenähnlichen Pflanze gewonnen werden.

Das Gel wird durch die geschälten Blätter und nach Herauslösen des im Blattinneren befindlichen Schwammgewebes gewonnen, wobei eine fast farblose, viskose Masse entsteht.

Das Endprodukt enthält über 90 % Wasser, daneben die Zuckerarten Mannose, Glucose, Galactose und Kohlenhydrate aus der Gruppe der Glucomannane, Fettsäuren sowie Salicylsäure, Pflanzensterole, Cholin und Phenole. Hinzu kommt eine Vielzahl an Vitaminen (A, C, E, B9 und B12) und Aminosäuren sowie etliche Mineralien und Spurenelemente (Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen). Bei dem zweiten aus der Aloe-vera-Pflanze gewonnenen Produkt handelt es sich um den Saft, der aus den äußeren Blattteilen gewonnen wird, recht bitter schmeckt und der die stark abführenden, aber auch analgetischen und antimikrobiellen Anthrachinonglykoside Aloin A und B enthält (Brodschelm, Wilhelm: Aloe Vera auf dem Prüfstand, in: Pharmazeutische Zeitung 04 (2004).

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Trennung von Gel und Saft nicht immer sauber erfolgt, sodass abhängig von der Art des Herstellungsverfahrens durchaus auch abführende Komponenten im Gel vorhanden sein können. Deswegen ist beim Kauf auf Qualität zu achten, die aus einem patentierten Verfahren resultiert (Hager’s Handbuch, Aloe-vera-Gel, HagerROM 2001, Springer Verlag, Heidelberg). Ein Aloe-Gehalt von 0,5 % im Hautgel ist für die äußerliche Anwendung ausreichend.

Statt der teuren Präparate können zu Hause auch Aloe-Pflanzen im Blumentopf kultiviert werden. Zur Anwendung schneide man ein Blatt ab und drücke den Saft aus der Schnittstelle dreimal täglich direkt auf die betroffenen Hautstellen.

Die Wirkungen der Aloe vera

Aloe-vera-Saft findet häufig Verwendung als Abführmittel, während das Gel vor allem äußerlich bei zahlreichen Hautsymptomatiken eingesetzt wird. Hierzu gehören vor allem Hautreizungen, Wunden und Verbrennungen. Die verbesserte Heilung geht dabei von den antibiotischen Wirkungen des Aloe-Gels aus. Der Extrakt bekämpft Bakterien, infektiöse Hautpilze und sogar Viren: The medicinal plant components and applications (Aloe vera). Die Glucomannane tragen auch dazu bei, Hautzellen zur Teilung zu aktivieren und die Produktion des Bindegewebeproteins Kollagen anzukurbeln (The Review on Properties of Aloe Vera in Healing of Cutaneous Wounds). Bei Psoriasis helfen Aloe-Gele aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung. Daneben sorgen die Präparate für eine bessere Hautfeuchte (In Vivo skin hydration and anti-erythema effects of Aloe vera, Aloe ferox and Aloe marlothii gel materials after single and multiple applications).

Zubereitungen, die für die Einnahme geeignet sind (zum Beispiel Trinkgel), werden darüber hinaus auch als Mittel gegen hohen Blutzucker oder bei Reizdarmsyndrom angeboten (Brodschelm, Wilhelm: Aloe Vera auf dem Prüfstand, in: Pharmazeutische Zeitung 04 (2004).

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Weitere Studien über Aloe vera

Vor allem zum Gel der Aloe-vera-Pflanze wurden mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Studien durchgeführt. Wie das Ergebnis zeigt, kann durch die regelmäßige Anwendung des Produkts vor allem die Hautfeuchte verbessert werden. Raue, rissige Haut wird durch Aloe vera geschmeidiger und weicher (Dal’Belo, S. E. / Rigo Caspar, L. / Berardo Goncalves, P. M.: Feuchtigkeitsspendende Wirkung von kosmetischen Formulierungen mit Aloe).

Die Glucane, die in den Zubereitungen zur äußerlichen Anwendung enthalten sind, bewirken darüber hinaus eine entzündungshemmende und wundheilende sowie zellteilungsfördernde Wirkung. Aus diesem Grund ist der Einsatz auch bei leichten Verletzungen angezeigt (Esua, M.F. / Rauwald, J.-W.: Neuartige bioaktive Maloyl Glucane aus Aloe Vera Gel: Isolierung, Strukturaufklärung und In-Vitro-Bioassays, Elsevier Ltd., 2005).

Ferner können Produkte der Pflanze auch bei seborrhoischer Dermatitis eingesetzt werden, wie die Ergebnisse einer Doppelblindstudie zeigten, an der insgesamt 44 Erwachsene teilgenommen haben, trat bei etwa 60 % der Probanden eine deutliche Besserung auf, während nur ein Fünftel der Kontrollgruppe einen Erfolg verzeichnen konnte (A double-blind, placebo-controlled trial of an Aloe vera (A. barbadensis) emulsion in the treatment of seborrheic dermatitis).

Bei einer placebokontrollierten, doppelblinden Studie aus Pakistan, bei der insgesamt 60 Patienten untersucht wurden, konnte hingegen eine hydrophile Creme mit Aloe vera innerhalb eines Monats bei 83 % der Untersuchten eine deutliche Besserung von Psoriasis herbeiführen. Nur 6,65 der Betroffenen aus der Kontrollgruppe konnten einen derartigen Effekt nachweisen (Management of psoriasis with Aloe vera extract in a hydrophilic cream: a placebo-controlled, double-blind study).

Der alkoholische Extrakt konnte in einer anderen Studie die Beschwerden bei Psoriasis zu über 80 % senken. Das betraf auch die bei der Erkrankung auftretenden Orthokeratose (Verhornung) (Evaluation of the antipsoriatic activity of Aloe vera leaf extract using a mouse tail model of psoriasis).

Untersuchungen, die in der Zeit danach durchgeführt wurden, konnten allerdings diese Wirkung nicht mehr bestätigen, sodass die Untersuchung durchaus kontrovers zu sehen ist.

Auch die innerliche Anwendung von Aloe vera kann unterschiedliche Heilwirkungen erzielen. Verschiedenen Studien zufolge weist die Substanz einen immunmodelierenden Effekt auf, der auf die Polysaccharide der Pflanze zurückzuführen ist, zum Beispiel Aloctin A und Acemannan, das allerdings in besonders hohen Dosierungen vorliegen muss, damit dieser Effekt zustande kommt (In vivo evidence of the immunomodulatory activity of orally administered Aloe vera gel.).

Dann jedoch können möglicherweise auch Alzheimer-Patienten von dieser Wirkung profitieren (The effect of an aloe polymannose multinutrient complex on cognitive and immune functioning in Alzheimer’s disease). Auch die Wirkung von Aloe vera bei Diabetes mellitus (hier Typ II) wurde überprüft. Nach einer achtwöchigen Behandlung, bei der insgesamt 30 Diabetiker täglich mit 2 x 300 mg Gel in Kapselform versorgt wurden, konnten sowohl eine Abnahme des Nüchtern-Blutzuckerspiegels sowie des HbA1c und des Gesamt-Cholesterins festgestellt werden (Anti-hyperglycemic and anti-hypercholesterolemic effects of Aloe vera leaf gel in hyperlipidemic type 2 diabetic patients: a randomized double-blind placebo-controlled clinical trial).

Die Dosierung, die für die Wirksamkeit für Aloe-vera-Produkte gewählt werden muss, schwankt je nach Art der Zubereitung und Zusammensetzung der Mittel sowie nach Art der Erkrankung. Eine Standarddosierung ist bisher nicht vorhanden.

Das ist bei der Anwendung von Aloe vera zu beachten

Grenzen der Anwendung und Nebenwirkungen Der Saft der Aloe vera, der vor allem auch als Abführmittel Verwendung findet, erzeugt starke Hyperämien (zu starke Durchblutung) in den Unterleibsorganen und darf deshalb nicht während der Schwangerschaft oder der Menstruation sowie in der Stillzeit, bei Nierenentzündungen oder bei Vorliegen von Hämorrhoiden zum Einsatz kommen. Auch Fehlgeburten und Fehlbildungen bei Neugeborenen gehören laut Studien zu den Nebenwirkungen. Daneben drohen Leberschäden sowie allergische Reaktionen, die oft als Kreuzallergie zu Lauchgewächsen (Knoblauch, Zwiebeln) auftreten.

Grundsätzlich sollten auch Gesunde den Saft nicht länger als zwei Wochen verwenden – nicht zuletzt aufgrund seines kanzerogenen und genotoxischen Potenzials.

Aus diesem Grund gilt die Substanz wenigstens in seiner Eigenschaft als Abführmittel obsolet, da heute andere, moderne und sanfte Laxantien zur Verfügung stehen, zum Beispiel Milchzucker oder unterschiedliche Quellstoffe. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören bei der topischen Anwendung und gelartigen Zubereitung Brennen auf der Haut, Juckreiz und allergische Dermatitis, die allerdings alle als reversibel angesehen werden können (Vera Extrakt in unterschiedlichen Konzentrationen, beurteilt durch Haut- Biologische Verfahrenstechniken, Skin Research and Technology 2006, 12, S. 241 – 246).

Fazit

Wie die Studienlage zeigt, können Aloe-vera-Produkte nicht bei allen Anwendungsgebieten, mit denen sie beworben werden, überzeugen. Bei einzelnen Symptomatiken konnte jedoch durchaus ein guter Effekt nachgewiesen werden. Das betrifft die Anwendung bei Hauterkrankungen und Hautverletzungen.

Allerdings ist beim Kauf der Gele unbedingt auf eine gute Qualität und Reinheit zu achten, da Verunreinigungen mit Anthrachinonen zu starken Nebenwirkungen führen können und bei bestimmten Symptomen kontraindiziert sind, ist hierauf besonders zu achten.

Die innere Anwendung mit Kapseln und Säften scheint nicht sinnvoll.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2024 aktualisiert und überarbeitet.

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Ringelblume: Natürliche Hilfe bei Entzündungen, Verdauungsproblemen und Hautbeschwerden

Wussten Sie, dass die Ringelblume seit Jahrhunderten als „Wundermittel“ in der Volksmedizin gilt, aber heute kaum noch Beachtung findet? Diese unscheinbare Pflanze steckt voller Heilkräfte, die bei Hautproblemen, Verdauungsstörungen und sogar Entzündungen helfen können. Doch warum kennen so wenige Menschen die wahre Wirkung dieser jahrhundertealten Heilpflanze? In diesem Artikel erfahren Sie, welche erstaunlichen Wirkungen der Ringelblume tatsächlich wissenschaftlich belegt sind – und warum es sich lohnt, sie wieder zu entdecken.

Geschichte und Vorkommen

Vor Jahrhunderten schon bereiteten Bäuerinnen aus der beliebten Ringelblume, die bis zu 60 cm hoch wächst, einen gesundheitsfördernden Tee. Als Heilpflanze ist die Ringelblume (Calendula officinalis) bereits seit der Antike bekannt. In der mittelalterlichen Volksmedizin wurde der Tee als wohltuendes Magenmittel getrunken. Die Ringelblume ist in nahezu ganz Europa, in Westasien sowie den USA verbreitet. Die hübsche Blüte sowie die medizinischen Wirkungen verleiten überall zum Anbau.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe der Ringelblume

Die Blüte ist das medizinisch verwendete Pflanzenteil der Ringelblume. Die Wirkstoffe sind dabei die getrockneten Zungenblüten sowie wenige Röhrenblüten der Pflanze.

In der pharmazeutischen und medizinischen Fachsprache werden die Blüten der Ringelblume als Calendulae flos bezeichnet. Ein sehr wertvoller Inhaltsstoff sind die Flavonoide, denen besonders antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden.

Dadurch wird eine krebsvorbeugende Wirkung vermutet und auch die körpereigene Abwehr wird unterstützt. Die Ringelblumenblüten enthalten jedoch noch viele andere wertvolle Inhaltsstoffe. Sie sind beispielsweise reich an Carotinoiden, Triterpensaponinen, Triterpenalkohlen, ätherischen Ölen sowie wasserlöslichen Polysacchariden.

Medizinische Wirkungen der Ringelblume

Seit dem Mittelalter bereits wird die Ringelblume als wertvolles Heilmittel gegen zahlreiche körperliche Beschwerden eingesetzt. Die Blüten der Ringelblume können innerlich und äußerlich eingesetzt werden.

Bei einer inneren, örtlichen Anwendung helfen sie im Mund und Rachen bei Entzündungen der Schleimhaut, beispielsweise bei einer Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündung. Auch zur Entwässerung der Lymph-Gefäße ist der Tee geeignet.

Äußerlich angewendet wirken die Ringelblumenblüten bei schlecht heilenden oder offenen Wunden, um Infektionen zu vermeiden. Dabei sollen frische Wunden nicht behandelt, sondern mit der Behandlung etwas gewartet werden. Bei offenen Beinen sind Ringelblumensalben ebenfalls geeignet.

Die Ringelblumensalbe zählt zu den beliebtesten Heilsalben, um auch Insektenstiche, entzündliche Hauterscheinungen, Verbrennungen oder kleine Wunden zu behandeln. Die Präparate helfen, eine zu starke Narbenbildung zu vermeiden und Schwellungen entgegenzuwirken.

Ganz gleich, ob es als Salbe oder Tee angewendet wird, dank der Ringelblumen klingen Schwellungen leichter ab und die offenen Wunden werden schneller geschlossen. Die Ringelblume ist ein Allrounder der Pflanzenwelt, der entzündungshemmend, antibakteriell und leberstärkend wirkt.

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Die wohltuende Wirkung des Ringelblumentees bei körperlichen Beschwerden

Auch der Ringelblumentee ist ein wohltuendes Heilmittel, das nicht nur schmerzlindernd und verdauungsfördernd wirkt, sondern auch sehr mild und zart-würzig schmeckt. Der Tee wird sehr gern als Heilmittel gegen zahlreiche körperliche Beschwerden eingesetzt, beispielsweise bei Kopfschmerzen, Magenkrämpfen oder -geschwüren, Verdauungs- und Menstruationsbeschwerden sowie bei unangenehmen Symptomen der Wechseljahre.

Das natürliche Heilmittel kann zudem einen zu hohen Blutfettspiegel positiv beeinflussen und Gallen- und Leberprobleme lindern.

Zudem findet sich die entzündungshemmende Wirkung nicht nur in der Salbe, sondern ebenso im Ringelblumentee. Es hilft, bei kleineren Ekzemen im Mund- und Rachenbereich sowie bei Halsschmerzen und Heiserkeit, mit dem Tee zu gurgeln. Auch gegen Übelkeit und Sodbrennen wirkt der Tee, da er eine säurehemmende Wirkung hat. Hierfür sind zwei bis drei Tassen täglich empfehlenswert.

Der Tee sollte zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Zudem fördert eine Tasse Tee am Abend das Einschlafen.

Zubereitung Ringelblumentee

Der Ringelblumentee kann schnell und einfach selbst hergestellt werden. Die getrockneten Blütenblätter werden mit heißem Wasser übergossen und im Anschluss sollte der Tee 5 bis 10 Minuten ziehen.

Je Tasse werden maximal zwei Teelöffel der Ringelblumenblüten benötigt. Laut Empfehlung sollten lediglich die äußeren Blütenblätter verwendet werden, denn in den Blütenkelchen könnten Substanzen enthalten sein, die Allergien auslösen könnten.

 Heilwirkung auf einen Blick

  • abschwellend
  • antibakteriell
  • antiseptisch
  • entzündungshemmend
  • blutreinigend und blutgerinnungsfördernd
  • hautdurchblutungsfördernd
  • krampflösend
  • gallentreibend
  • menstruationsfördernd
  • stoffwechselanregend
  • verdauungsfördernd
  • Blutfettwerte senkend

Ringelblumen-Tinktur

Frische Ringelblumenblüten in 45%-igem Alkohol einlegen. An die Sonne stellen und jeden Tag schütteln. Nach 3-4 Wochen abseihen und in einer dunklen Flasche lagern. Verdünnung für die Anwendung: 2 TL auf ¼ l Wasser für Umschläge, 1 TL auf ¼ l Wasser für Mundspülungen.

Ringelblumen-Öl

Als Körper- oder Babyöl: Ein Marmeladenglas mit Blüten füllen, mit gutem Oliven- oder Sonnenblumenöl aufgießen und 3-4 Wochen an der Sonne stehen lassen. Abseihen und an einem kühlen Ort aufbewahren.

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Beitragsbild: pixabay.com – Nennieinszweidrei

Die Heilpflanze Johanniskraut – sanfte Hilfe bei Depressionen, Nervosität, Erschöpfung und auch Verletzungen

Johanniskraut hat als medizinische Heilpflanze eine sehr lange Tradition. Vor 2000 Jahren wurde es von griechischen und römischen Ärzten als Heilmittel verwendet. Im Mittelalter griff der Arzt Paracelsus auf das Heilkraut zurück. Im 18. Jahrhundert wurde die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts bekannt. Seit den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wird es auch in der „Schulmedizin“ eingesetzt. In diesem Beitrag beschreibe ich Ihnen nicht nur die Heilpflanze, sondern auch deren Einsatzmöglichkeiten.

Da Johanniskraut eine so lange Tradition hat, ist es nicht verwunderlich, dass es auch noch viele andere Namen in der “Volksmedizin” hat. Ich kenne das auch noch unter den Namen: Blutkraut, Jeses-Wunden-Kraut, Johannisblut oder Wundkraut. Das Johanniskraut ist eine bis zu 1 Meter hoch wachsende mehrjährige Pflanze, die ab Mitte Juni goldgelb blüht, wie im folgenden Bild gut zu sehen:

Abb. 1: Ein wichtiges Merkmal für das echte Johanniskraut ist die Blüte. Wenn man die Blüte abzupft (mit dem Kelch unten!) und diese kräftig zwischen den Fingern zerreibt, verfärben sie sich dunkelrot. Man muss aber schon kräftig reiben.

Die Blüten sollen am 24. Juni aufbrechen, der als Johannistag bezeichnet wird, weil Johannes der Täufer an dem Datum Geburtstag haben soll.

Zerreibt man die Blüten, tritt eine rote Flüssigkeit aus, das Rotöl. Die ätherischen Öle der Pflanze sind gut zu erkennen, wenn man deren ovale Blätter gegen das Licht hält. Die kleinen hellen Punkte, die man dann sieht, sehen wie Löcher aus und erwecken den Eindruck die Pflanze sei “durchlöchert”.

Herstellung von Johanniskrautöl

Johanniskrautöl wird ganz einfach zubereitet, indem die Blüten in eine lichtdurchlässige Flasche gelegt und in Öliven- oder Sonnenblumenöl eingelegt werden. Anschließend bleibt die Flasche zwei Monate lang in der Sonne stehen.

Das Johanniskrautextrakt zur Medikamentenherstellung wird gewonnen, indem der Blütenhorizont der Pflanze, also die Blüten, Blätter und Stengel aus dem oberen Bereich des Krautes geerntet, getrocknet und anschließend zerkleinert werden. Danach werden sie mit Alkohol versetzt. Aus dieser Mischung wird schließlich das Extrakt gewonnen.

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Inhaltsstoffe

Hyperforin, Hypericin und Pseudohypericin sowie Flavonoide (wie Hyperosid, Isoquercitin, Biapigenin) und Rutin sind neben den ätherischen Ölen die Hauptinhaltsstoffe des Johanniskrauts. Für die medizinische Wirkung der Pflanze ist vor allem das Hyperforin verantwortlich, das in keiner anderen Pflanze enthalten ist.

Anwendungsgebiete

Das Johanniskrautextrakt wird vorrangig als Stimmungsaufheller bei Depressionen eingesetzt, besonders bei Winter-Depressionen. oder als Beruhigungsmittel bei nervöser Unruhe (z.B. vegetative Dystonie). Bei einer Behandlung sollte man aber wissen, dass es 4 bis 6 Wochen dauern kann, bis entsprechende Wirkspiegel erreicht sind und eine Aufhellung der Stimmungslage eintritt.

Weitere Anwendungsgebiete sind Wechseljahrs-Probleme und das Prämenstruelle Syndrom (PMS) sowie Angststörungen. Auch beim Nikotin-Entzug soll die Heilpflanze helfen können.

Äußerlich wird das Johanniskrautöl wegen seiner entzündungshemmenden und antiviralen Wirkung bei kleineren Verletzungen angewendet. Besonders geeignet ist das Präparat, wenn Nerven angeschnitten sind, weil deren Heilung gefördert wird. Auch Schmerzen kann Johanniskrautöl lindern. Weitere Anwendungsgebiete sind Verbrennungen, Hautausschlag und krankhaft veränderten Hämorrhoiden. Niemals aber bei offenen Wunden. Mehr dazu auch unter: Wundheilung.

Interessanterweise kann man Johanniskraut auch in Fällen von Bettnässen geben, was verständlich erscheint, wenn man bedenkt, dass Bettnässen auf “seelische Ursachen” geschoben wird.

Wirkung

Die klinisch (schulmedizinisch) belegte Wirkung tritt zeitversetzt etwa zwei Wochen nach Beginn der Einnahme auf. Eine Behandlung als “Antidepressivum” kann sich über mehrere Monate erstrecken. Der Wirkstoff nimmt Einfluss auf die Botenstoffe des Gehirns, die für den Stoffwechsel zwischen den Nervenzellen und damit für das Auftreten von Depressionen mitverantwortlich sind.

Etlichen Studien zufolge sollen die Inhaltsstoffe oder ein Inhaltsstoff die Konzentrationen der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin im Gehirn erhöhen. Auch die Produktion des Botenstoffes Noradrenalin soll angekurbelt werden. Der Effekt ist daher einigen Antidepressiva ähnlich, und zwar besonders den SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Allerdings hat Johanniskraut nicht die schweren Nebenwirkungen der Tabletten. Das hat zur Folge, dass Patienten die Behandlung mit der Heilpflanze nicht so oft abbrechen wie Menschen, die synthetische Antidepressiva einnehmen.

Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen den synthetischen Antidepressiva ebenbürtig ist.

Allerdings muss Johanniskraut sehr diszipliniert dosiert werden, da die Wirkstoffe durchaus Nebenwirkungen auslösen können. Diese unangenehmen Effekte sind zwar lange nicht so schwerwiegend wie bei synthetischen Antidepressiva, müssen aber trotzdem berücksichtigt werden. Oft sind die Nebenwirkungen von Johanniskraut nur in der ersten Zeit der Einnahme zu beklagen.

Das Extrakt erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut sowie manchmal auch der Augen. Wird diese unter Therapie starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann es zu Entzündungen oder dauerhafter Verfärbung der Haut kommen. Deshalb sollte die Haut vor Sonnenbädern unbedingt durch Einreiben mit Sonnenöl mit hohem Lichtschutzfaktor geschütz werden.

Sehr selten kommt es zu Psychosen im Zusammenhang mit der Einnahme. Manchmal treten Angstschübe und eine nervöse Agitiertheit auf sowie unruhige Träume. Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall sowie Mundtrockenheit können sich ebenfalls bemerkbar machen, genauso wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Kreislauf-Probleme. Manche Nutzer des Heilkrauts klagen auch über Kribbeln an den Extremitäten oder Allergien. In manchen Fällen gehören auch Potenzstörungen und Leberschäden zu den Nebenwirkungen von Johanniskraut.

Diese Nebenwirkung geht vor allem vom Hyperforin aus. Einige Johanniskraut-Präparate enthalten sehr wenig davon und sollten während der Einnahme weiterer Medikamente bevorzugt werden.

Auch sollte die gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente eventuell korrigiert werden, da das Johanniskrautextrakt den Wirkspiegel mancher Arzneien deutlich verändern kann. In diesem Fall ist unbedingt eine Rücksprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt erforderlich. Meistens wissen Apotheker dazu aber wesentlich mehr – es sei denn, der Arzt ist ein ausgewiesener Heilpflanzen-Experte.

Zu den Medikamenten, mit denen Johanniskraut interagiert, gehören natürlich die synthetischen Antidepressiva. Besonders die gleichzeitige Einnahme eines SSRI kann den  Serotonin-Spiegel bis in lebensgefährliche Bereiche ansteigen lassen. Das kann auch passieren, wenn Nahrungsergänzungsmittel genommen werden, die sich auf die Serotonin-Produktion auswirken. Dazu gehören S-Adenosylmethionin (SAM-e), 5-Hydroxy-Tryptophan (5-HTP) und L-Tryptophan (L-Trp).

Die Wirkung anderer Medikamente wird abgeschwächt. Das liegt überwiegend daran, dass Johanniskraut-Präparate den Leberstoffwechsel beeinflussen. Daher können einige Verbindungen nicht ausreichend abgebaut werden.

Daneben interagiert Johanniskraut mit Sedativa (Medikamente zur Beruhigung), einigen Antibiotika, hormonellen Kontrazeptiva, Herzmitteln, Blutverdünnern, Immunsuppressiva sowie Chemotherapeutika und HIV-Medikamenten. 14 Tage vor einer Vollnarkose sollte Johanniskraut vorübergehend angesetzt werden.

Nicht angewendet werden sollte Johanniskraut bei Psychosen,  ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom), Morbus Alzheimer, manischen Depressionen und sehr schweren Depressionen. Schwangere und stillende Mütter sollten ebenfalls vorsichtig sein.

Darreichung

Johanniskraut kann gut als Tee zubereitet werden, der allerdings zu niedrig dosiert ist, um eine signifikante medizinische Wirkung zu erzielen. Höhere Dosierungen werden mit Flüssig-Präparaten erzielt. In Studien bekamen die Teilnehmer zwischen 300 mg und 1.800 mg pro Tag. Wie hoch die persönliche Dosis ist, weiß der Arzt oder Apotheker.

Ich rate meistens zu einem Extrakt in Tablettenform, den man in der Apotheke erhält. Lassen Sie sich aber in diesen Dosierungen von einem Heilpraktiker oder Arzt beraten, der sich auch mit Heilpflanzen auskennt.

Das Johanniskraut-Rotöl wird als Einreibemittel in Flaschen angeboten.

Fazit

Es gibt nur wenige Heilpflanzen, die derart oft “untersucht” wurden; und die Fakten und Ergebnisse können sich sehen lassen. Das haben auch die Hersteller gemerkt: Über 100 verschiedene Johanniskraut-Präparate sind in Deutschland erhältlich.

Das Johanniskraut hat eine relativ enge “Indikation”, die sich im Wesentlichen auf leichte Depressionen beschränkt. Bei den sogenannten symptomatischen oder reaktiven Depressionen kann das Mittel in entsprechenden Konzentrationen die herkömmlichen Antidepressiva weitgehend ersetzen. Auch bei einer vegetativen Dystonie kann man es einsetzen – wenn man keine anderen Ursachen findet und einem sonst nichts einfällt. Die nicht zu unterschätzenden Wechsel- und Nebenwirkungen sind zu beachten. Bevor Sie aber jetzt selbst “losziehen” um sich Johanniskraut zu besorgen, lesen Sie lieber noch mal die Nutzungshinweise meiner Webseite…

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Beitragsbild: fotolia.com – C.M.Schuppich