Beinwell und seine Heilkräfte: Warum Sie diese Pflanze kennen sollten

Als Heilpflanze dient vor allem der Echte Beinwell (lat. Symphytum officinale, symphýein, gr: zusammenwachsen), eine borstig behaarte Pflanze die sich durch sehr schnelles Wachstum auszeichnet und deshalb oft fälschlicherweise als Unkraut bezeichnet wird.

Die Heilpflanze Beinwell hat in der Medizin eine über 2000 Jahre alte Geschichte. Schon Dioskurides und Hildegard von Bingen wussten um ihr Wirken und empfahlen die Pflanze ihrem Namen getreu als Heilmittel bei Beinleiden.

Abb.1: junge Beinwellpflanze im Mai, nur wenige Zentimeter hoch

Medizinisch relevant sind vor allem die Wurzeln der Pflanze, daneben aber auch ihre Blätter. Alle Pflanzenteile sind darüber hinaus  in Maßen ess- und genießbar und besitzen einen würzigen, leicht bitteren Geschmack, der sich vor allem durch die Gerbstoffe erklären lässt.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Als wichtigster Inhaltsstoff des Beinwells gilt das Allantoin. Dieser Stoff findet auch in der Kosmetik Verwendung und ist bekannt für seine beschleunigende Wirkung auf Zellaufbau und Zellwachstum.

Daneben fungiert Cholin als die Durchblutung fördernder Stoff.

Unterstützende Inhaltsstoffe sind entzündungshemmende Schleim- und Gerbstoffe und Rosmarinsäure. Weitere Wirkstoffe sind antibiotische und antimykotischeTerpene und die entzündungshemmende Rosmarinsäure.  Kieselsäure, Ätherische Öle und Pyrrolizidin-Alkaloide.

Abb.2: Beinwellpflanze

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Anwendung und Darreichungsformen

Seinen Namen erhielt der Beinwell vermutlich durch seine Verdienste als Heilbeschleuniger bei Beinbrüchen in der Volksmedizin. Diese Anwendung ist auch heute noch verbreitet.

Der Beinwell kann in allen Bereichen angewandt werden, in denen Heilprozesse beschleunigt werden sollen. So unterstützt die Pflanze die Heilung von Knochenbrüchen, entzündeten Knochen oder eitrigen Wunden. Die Extrakte der Pflanze werden ausschließlich äußerlich angewandt. Auf offene Wunden soll man die mazerierten Blätter und andere Präparate allerdings nicht auftragen.

Verletzungen können mit Zubereitungen des Beinwell, zum Beispiel in einem Wickel, behandelt werden. Die Bildung von Blutergüssen wird hierbei verhindert, die Heilung und der Neuaufbau beschädigter Zellen gefördert.

Auch (Knochenbrüche), Prellungen, BlutergüsseRheuma oder Gicht können durch äußerliche Anwendung von Beinwell gelindert werden. Die Schwellungen durch verletzte und entzündete Bänder (Tennisarm) und Sehnen gehen zurück. Damit werden auch Schmerzen gelindert.

Bei Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden jeglicher Art hat sich der Beinwell in Vergleichsstudien als gute Alternative zu “chemischen Medikamenten” herausgestellt. So soll die Heilpflanze ähnlich wirksam sein wie Diclofenac (Comfrey extract ointment in comparison to diclofenac gel in the treatment of acute unilateral ankle sprains (distortions).

Die Wurzeln können zu Tees gegen Lungeninfekte und Darmerkrankungen zubereitet werden. Hier ist (wie bei allen oralen Anwendungen) etwas Zurückhaltung angebracht und nur auf Fertig-Präparate zurückzugreifen.

Abb.3: Beinwell in der Blüte im Juni. Quelle: db – heilfpanzenbilder.de

Beinwellsalbe selber machen

Durch seine nahezu nebenwirkungsfreie Wirkung bei bestimmungsmäßigem Gebrauch wird er von vielen Ärzten und Apothekern empfohlen.

Neben der eigenen Zubereitung der Heilpflanze aus dem Garten findet sich diese heute vor allem in verschiedenen Salben und Tinkturen wieder, die es überall zu kaufen gibt.

Beinwell wächst bei uns an vielen Stellen mit feuchtem Untergrund. Dort kann er gesammelt und selber zu Präparaten für die äußere Anwendung verarbeitet werden. Die zerkleinerten Wurzeln und Blätter werden einfach mit einem guten Öl (von Oliven oder Lein) übergossen. Die Mischung lasse man einige Wochen bei Zimmertemperatur ruhen.

Ein Zehntel Liter dieses Beinwellöls kann mit 10 Gramm Bienenwachs leicht erhitzt und in geschmolzenem Zustand gut durchgequirlt werden. So erhält man eine gut auftragbare Beinwellsalbe.

Besonderheiten

Der Inhaltsstoff Pyrrolizidin-Alkaloid kann bei lang andauernder Anwendung zu einer Überdosierung führen. Dadurch kann die Leber geschädigt werden, weswegen die Nutzung als Wildgemüse ebenfalls nicht übertrieben werden sollte. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Pflanzen oder Präparate daraus zu verwenden, die gezielt auf einen niedrigen Gehalt an Pyrrolizidin-Alkaloid gezüchtet wurden.

Empfohlen wird, im Mittel nicht mehr als sechs Wochen pro Jahr mit Produkten zu behandeln, die hoch dosierte Extrakte aus der Beinwellwurzel enthalten.

Im Garten kann Beinwelljauche zur Stickstoffdüngung verwendet werden.

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Beitragsbild:

(1) db – heilpflanzenbilder.de

(2) 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 30.07.2024 aktualisiert.

Wie gesund ist Kakao? 10 wichtige Fakten!

Kakao kennt jedes Kind. Aber nicht nur die. Kakao zählt nach Kaffee zu den beliebtesten Getränken. Für Kinder ist natürlich Kakao besser geeignet als Kaffee, nicht zuletzt weil Kakao den Ruf genießt, „gesund“ zu sein.

Es wird angenommen, dass Kakao erstmals von der Maya-Zivilisation in Mittelamerika verwendet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde er von spanischen Eroberern nach Europa gebracht und wurde schnell als gesundheitsfördernde Medizin populär.

Aber ist Kakao wirklich gesund? Wenn ja, welche Inhaltsstoffe sind hier für die gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich?

Wo kommt der Kakao her?

Im Jahr 2021 wurden weltweit fast 5,6 Millionen Tonnen Kakaobohnen geerntet. Fast 68 Prozent aller Kakaobohnen kommen aus Afrika, knapp 16 Prozent aus Südamerika und knapp 14 Prozent aus Asien.

Der weltweit größte Kakaoproduzent ist die Elfenbeinküste mit 2,2 Millionen Tonnen pro Jahr, was über 42 Prozent der gesamten Weltproduktion ausmacht. Der größte asiatische Produzent ist Indonesien mit knapp 730.000 Tonnen. Und der größte südamerikanische Produzent ist Brasilien mit etwas über 300.000 Tonnen. Die 10 größten Produzenten aus den 3 Kontinenten produzieren zusammen fast 94 Prozent der gesamten Weltproduktion.

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Was ist Kakao?

Kakao wird aus Kakaobohnen gewonnen, welche die Samen des Kakaobaums darstellen. Nach der Ernte der Kakaobohnen durchlaufen diese eine Reihe von Prozessen, die kurz zusammengefasst so aussehen:

  1. Fermentierung: Die Bohnen (an denen noch etwas klebriges Fruchtfleisch haftet) werden in Behälter gefüllt und für einige Tage abgedeckt, damit Mikroben, die sich vom Fruchtfleisch ernähren, die Bohnen fermentieren können. Dadurch entwickeln sich der unverwechselbare Schokoladengeschmack und das Aroma.
  2. Trocknen: Die fermentierten Bohnen werden mehrere Tage lang getrocknet. Nach dem Trocknen können sie sortiert und an Schokoladenhersteller verkauft werden.
  3. Rösten: Die getrockneten Bohnen werden geröstet, es sei denn, es wird ein Rohprodukt gewünscht. Durch das Rösten entwickelt sich der Schokoladengeschmack besser und die Bohnen erhalten eine gewisse Süße.
  4. Zerkleinern: Die Bohnen werden zerkleinert und von ihren äußeren Hüllen getrennt, so dass gebrochene Kakaostücke entstehen, die Nibs oder Kakaokernbruch genannt werden.
  5. Mahlen: Die Nibs werden gemahlen, so dass eine Art Kakaomasse entsteht. Daran anschließend erfolgt die Weiterverarbeitung zu Schokoladenprodukten.

Um Kakaopulver herzustellen, wird die Kakaomasse, die zur Hälfte aus Fett in Form von Kakaobutter besteht, gepresst, um den größten Teil des Fettes zu entfernen. Um Schokolade herzustellen, wird die Kakaomasse häufig mit anderen Zutaten vermischt, wie zum Beispiel Vanille, Zucker, mehr Kakaobutter und Milch. Die Prozentangaben für Kakao bzw. dunkle Schokolade auf den Verpackungen der Produkte gibt Auskunft, wie viel Kakaopulver und Kakaobutter im Produkt enthalten sind.

So sieht die Zusammensetzung der Kakaobohnen aus, wobei es sich hier um Durchschnittswerte handelt, die durch unterschiedliche Umweltbedingungen, Böden, Klima etc. variiert werden können:

Die Angaben in Gramm pro 100 Gramm

  • Wasser – 5-6
  • Eiweiß – 11-14
  • Fett – 50-60
  • Mineralstoffe – 2,6
  • Theobromin – 1,5
  • Koffein – 0,3
  • Ballaststoffe – 20

Neben diesen Inhaltsstoffen enthält Kakao weitere Inhaltsstoffe, die größtenteils für ihre gesundheitsfördernden Wirkungen bekannt sind. Man schätzt, dass davon etwa 300 verschiedene Substanzen im Kakao enthalten sind. Hier einige dieser Substanzen, die wir teilweise bereits aus anderen natürlichen Produkten her kennen:

Anandamid[1], Arginin[2], Dopamin[3], Epicatechin, Histamin[4], Magnesium[5], Serotonin[6], Tryptophan[7], Eisen[8], Zink[9], Mangan[10], Phenylethylamin (PEA)[11], Polyphenole (Antioxidantien)[12], Tyramin, Flavonoide[13] etc.

Die 10 wichtigsten Vorteile für Gesundheit und Ernährung von Kakao

1. Reich an Polyphenolen, die mehrere gesundheitliche Vorteile bieten

Polyphenole sind natürlich vorkommende Antioxidantien, die in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Tee, Schokolade und Wein enthalten sind. Sie werden mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, darunter die Verringerung von Entzündungen, die Verbesserung der Durchblutung, die Senkung des Blutdrucks und die Verbesserung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels.[14]

Kakao ist eine der reichhaltigsten Quellen für Polyphenole. Er ist besonders reich an Flavanolen, die eine starke antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben.

Durch die Verarbeitung und Erhitzung von Kakao kann er jedoch seine positiven Eigenschaften verlieren. Außerdem wird er oft mit Alkali behandelt, um die Bitterkeit zu verringern, was zu einem Rückgang des Flavanolgehalts um 60 % führt.

Kakao ist zwar eine großartige Quelle für Polyphenole, aber nicht alle Produkte, die Kakao enthalten, bieten daher dieselben Vorteile.

2. Kann Bluthochdruck durch Verbesserung des Stickoxidspiegels senken

Kakao, sowohl in Pulverform als auch in Form von dunkler Schokolade, kann helfen, den Blutdruck zu senken.[15]

Diese Wirkung wurde erstmals bei den kakaotrinkenden Inselbewohnern Mittelamerikas festgestellt, die einen viel niedrigeren Blutdruck hatten als ihre nicht kakaotrinkenden Verwandten auf dem Festland.[16]

Es wird angenommen, dass die im Kakao enthaltenen Flavanole den Stickoxidspiegel im Blut erhöhen, was die Funktion der Blutgefäße verbessern und den Blutdruck senken kann.

In einer Untersuchung wurden 35 klinische Studien analysiert, bei denen die Teilnehmer 1,4-105 Gramm Kakaoprodukte bzw. etwa 30-1218 Milligramm Flavanole zu sich nahmen. Dabei wurde festgestellt, dass Kakao eine kleine, aber signifikante Senkung des Blutdrucks um 2 mmHg bewirkt.

Außerdem war die Wirkung bei Menschen, die bereits einen hohen Blutdruck hatten, größer als bei Menschen ohne Bluthochdruck und bei jüngeren Menschen etwas größer als bei älteren.

Es ist jedoch zu bedenken, dass die Verarbeitung die Anzahl der Flavanole erheblich reduziert, so dass die Auswirkungen wahrscheinlich nicht bei einem durchschnittlichen Schokoriegel zu beobachten sind.

3. Kann Ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken

Kakao senkt nicht nur den Blutdruck, sondern scheint auch andere Eigenschaften zu haben, die das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall verringern können. [17] [18]

Flavanolreicher Kakao erhöht den Gehalt an Stickstoffmonoxid im Blut, das, wie bereits ausgeführt, die Arterien und Blutgefäße entspannt und erweitert und den Blutfluss verbessert.

Außerdem senkt Kakao nachweislich das „schlechte“ LDL-Cholesterin, hat eine „blutverdünnende“ Wirkung ähnlich wie Aspirin, verringert die Insulinresistenz und reduziert Entzündungen.[19] Diese Eigenschaften werden mit einem geringeren Risiko für Herzinfarkt, Herzversagen und Schlaganfall in Verbindung gebracht.[20] [21] [22]

Eine Überprüfung von neun Studien mit 157 809 Personen ergab, dass ein höherer Schokoladenkonsum mit einem deutlich geringeren Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall und Tod verbunden war.[23]

Zwei schwedische Studien ergaben, dass der Verzehr von Schokolade mit einer geringeren Rate an Herzversagen verbunden ist, wenn die Dosis bis zu einer Portion von 19 bis 30 Gramm Schokolade pro Tag reicht; bei höheren Mengen wurde dieser Effekt jedoch nicht beobachtet.[24] [25]

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der häufige Verzehr kleiner Mengen kakaohaltiger Schokolade einen schützenden Effekt auf das Herz haben kann.

4. Polyphenole verbessern die Durchblutung des Gehirns und die Gehirnfunktion

Mehrere Studien haben ergeben, dass Polyphenole, wie sie in Kakao enthalten sind, das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern können, indem sie die Gehirnfunktion und den Blutfluss verbessern.

Flavanole können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sind an den biochemischen Pfaden beteiligt, die Neuronen und wichtige Moleküle für die Funktion des Gehirns produzieren.

Darüber hinaus beeinflussen Flavanole die Produktion von Stickstoffmonoxid, das die Muskeln der Blutgefäße entspannt und so den Blutfluss und die Blutversorgung des Gehirns verbessert.[26] [27] [28] [29]

Eine zweiwöchige Studie aus dem Jahr 2008 mit 34 älteren Erwachsenen, die Kakao mit hohem Flavanolgehalt erhielten, ergab, dass sich der Blutfluss zum Gehirn nach einer Woche um 8 % und nach zwei Wochen um 10 % erhöhte.[30]

Weitere Studien deuten darauf hin, dass die tägliche Einnahme von Kakaoflavanolen die geistige Leistungsfähigkeit von Menschen mit und ohne geistige Beeinträchtigungen verbessern kann.[31]

Diese Studien deuten auf eine positive Rolle von Kakao für die Gesundheit des Gehirns und mögliche positive Auswirkungen auf neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson hin.

5. Kann die Stimmung und die Symptome von Depressionen durch verschiedene Mittel verbessern

Neben der positiven Wirkung von Kakao auf den altersbedingten geistigen Verfall kann seine Wirkung auf das Gehirn auch die Stimmung und die Symptome von Depressionen verbessern. Die positiven Auswirkungen auf die Stimmung können auf die im Kakao enthaltenen Flavanole, die Umwandlung von Tryptophan in den natürlichen Stimmungsstabilisator Serotonin, den Koffeingehalt oder einfach den sensorischen Genuss von Schokolade zurückzuführen sein.[32] [33]

Eine Umfrage unter mehr als 13000 Erwachsenen in den USA ergab, dass dunkle Schokolade mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Symptomen einer klinischen Depression in Verbindung gebracht werden kann.[34]

Darüber hinaus zeigte eine ältere Studie an älteren Männern, dass der bevorzugte Verzehr von Schokolade gegenüber anderen Süßigkeiten mit einer verbesserten allgemeinen Gesundheit und einem besseren psychologischen Wohlbefinden verbunden war.[35]

Auch wenn die Ergebnisse dieser ersten Studien vielversprechend sind, sind weitere Untersuchungen über die Wirkung von Kakao auf die Stimmung und Depressionen erforderlich, bevor genauere Schlussfolgerungen gezogen werden können.

6. Flavanole können die Symptome von Typ-2-Diabetes verbessern

Obwohl ein übermäßiger Schokoladenkonsum sicherlich nicht gut für die Blutzuckerkontrolle ist, hat Kakao tatsächlich eine gewisse antidiabetische Wirkung. Laborstudien deuten darauf hin, dass Kakaoflavanole die Kohlenhydratverdauung und -aufnahme im Darm verlangsamen, die Insulinausschüttung verbessern, Entzündungen verringern und die Aufnahme von Zucker aus dem Blut in die Muskeln stimulieren können.[36]

Einige Studien haben gezeigt, dass eine höhere Aufnahme von Flavanolen, einschließlich derjenigen aus Kakao, zu einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes führen kann.[37]

Darüber hinaus ergab eine Überprüfung von Humanstudien, dass der Verzehr von flavanolreicher dunkler Schokolade oder Kakao die Insulinempfindlichkeit und die Blutzuckerkontrolle verbessern und Entzündungen bei Diabetikern und Nichtdiabetikern verringern kann.

Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse gibt es Widersprüche in der Forschung, da einige Studien nur eine begrenzte Wirkung, eine etwas schlechtere Kontrolle des Diabetes oder überhaupt keine Wirkung festgestellt haben.[38]

Dennoch deuten diese Ergebnisse in Verbindung mit den konkreteren positiven Auswirkungen auf die Herzgesundheit darauf hin, dass Kakaopolyphenole einen positiven Einfluss sowohl auf die Prävention als auch auf die Behandlung von Diabetes haben können, auch wenn weitere Untersuchungen erforderlich sind.

7. Kann die Gewichtskontrolle auf einige überraschende Arten unterstützen

Paradoxerweise kann der Verzehr von Kakao, selbst in Form von Schokolade, zur Gewichtskontrolle beitragen. Es wird vermutet, dass Kakao dies bewerkstelligen kann, indem er den Energieverbrauch reguliert, den Appetit und Entzündungen reduziert und die Fettoxidation und das Sättigungsgefühl steigert.[39] [40]

In einer Bevölkerungsstudie wurde ein Zusammenhang zwischen häufigerem Schokoladenkonsum und einem niedrigeren BMI festgestellt, obwohl häufiger Schokoladenverzehr auch mit einem höheren Kalorien- und Fettkonsum verbunden war.[41]

Darüber hinaus ergab eine Studie zur Gewichtsabnahme mit kohlenhydratarmen Diäten, dass eine Gruppe, die täglich 42 Gramm Schokolade mit 81 % Kakaoanteil zu sich nahm, schneller abnahm als die Gruppe mit der normalen Diät.[42]

Andere Studien haben jedoch festgestellt, dass der Verzehr von Schokolade das Gewicht erhöht. In vielen dieser Studien wurde jedoch nicht zwischen der Art der konsumierten Schokolade unterschieden – weiße und Milchschokolade haben nicht die gleichen Vorteile wie dunkle Schokolade.[43] [44]

Insgesamt hat es den Anschein, dass Kakao und kakaohaltige Produkte bei der Gewichtsabnahme oder -erhaltung hilfreich sein können, aber es sind hierzu weitere Studien erforderlich.

8. Kann krebsvorbeugende Eigenschaften haben

Flavanole in Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln haben aufgrund ihrer krebsvorbeugenden Eigenschaften, ihrer geringen Toxizität und ihrer geringen Nebenwirkungen großes Interesse auf sich gezogen. Kakao hat von allen Lebensmitteln die höchste Konzentration an Flavanolen pro Gewicht und kann erheblich zu ihrer Menge in unserer Ernährung beitragen.[45]

Laborstudien mit Kakaobestandteilen haben ergeben, dass sie antioxidativ wirken, die Zellen vor Schäden durch reaktive Moleküle schützen, Entzündungen bekämpfen, das Zellwachstum hemmen, den Tod von Krebszellen herbeiführen und dazu beitragen, die Ausbreitung von Krebszellen zu verhindern.[46]

Tierversuche, bei denen eine kakaohaltige Ernährung oder Kakaoextrakte verwendet wurden, haben positive Ergebnisse bei der Verringerung von Brust-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata-, Leber- und Dickdarmkrebs sowie Leukämie gezeigt.

Studien am Menschen haben gezeigt, dass eine flavanolreiche Ernährung mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden ist. Die Beweise für Kakao sind jedoch widersprüchlich, da einige Studien keinen Nutzen und einige sogar ein erhöhtes Risiko festgestellt haben.[47] [48]

Kleine Humanstudien zum Thema Kakao und Krebs deuten darauf hin, dass Kakao ein starkes Antioxidans sein und eine Rolle bei der Krebsprävention spielen kann.[49]

9. Der Gehalt an Theobromin und Theophyllin kann Menschen mit Asthma helfen

Asthma ist eine chronische Entzündungskrankheit, die zu einer Verengung und Entzündung der Atemwege führt und lebensbedrohlich sein kann.[50] [51]

Es wird angenommen, dass Kakao für Menschen mit Asthma von Vorteil sein kann, da er antiasthmatische Verbindungen wie Theobromin und Theophyllin enthält. Theobromin ist dem Koffein ähnlich und kann bei anhaltendem Husten helfen. Kakaopulver enthält etwa 1,9 Gramm dieser Verbindung pro 100 Gramm.[52]

Theophyllin trägt dazu bei, dass sich die Lungen weiten, die Atemwege entspannen und Entzündungen abklingen. Tierstudien haben gezeigt, dass Kakaoextrakt sowohl die Verengung der Atemwege als auch die Gewebedicke verringern kann.[53] [54]

Diese Ergebnisse wurden jedoch noch nicht klinisch an Menschen getestet, und es ist unklar, ob Kakao sicher mit anderen Anti-Asthma-Medikamenten verwendet werden kann. Obwohl dies ein interessanter Entwicklungsbereich ist, ist es daher noch zu früh, um zu sagen, wie Kakao bei der Behandlung von Asthma eingesetzt werden kann.

10. Leicht in die Ernährung aufzunehmen

Die genaue Menge an Kakao, die Sie in Ihre Ernährung aufnehmen sollten, um gesundheitliche Vorteile zu erzielen, ist nicht klar. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt 2,5 Gramm Kakaopulver mit hohem Flavanolgehalt oder 10 Gramm dunkle Schokolade mit hohem Flavanolgehalt, die mindestens 200 mg Flavanole pro Tag enthält, um die Gesundheit des Herzens zu fördern.[55]

Diese Zahl wurde jedoch von anderen Forschern als zu niedrig erachtet, die behaupten, dass höhere Mengen an Flavanolen erforderlich sind, um Vorteile zu erzielen.[56] [57]

Insgesamt ist es wichtig, Kakaoquellen zu wählen, die einen hohen Flavanolgehalt aufweisen – je weniger verarbeitet, desto besser. Um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren, wird Kakao am besten im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung genossen.

So kann Kakao auf praktische Weise in die Ernährung einbezogen werden

  • Essen Sie dunkle Schokolade: Achten Sie darauf, dass sie von guter Qualität ist und mindestens 70 % Kakao enthält.
  • Smoothies: Kakao kann Ihrem gesunden Lieblings-Smoothie-Rezept hinzugefügt werden, um ihm einen reicheren, schokoladigen Geschmack zu verleihen.
  • Puddings: Sie können rohes Kakaopulver zu selbstgemachten Puddings wie Chia-Frühstückspudding oder Milchreis zugeben.
  • Vegane Schokoladenmousse: Verarbeiten Sie Avocado, Kakao, Mandelmilch und ein Süßungsmittel wie Datteln zu einer dicken veganen Schokoladenmousse.
  • Über Obst streuen: Kakao schmeckt besonders gut über Bananen oder Erdbeeren gestreut.
  • Müsliriegel: Geben Sie Kakao in Ihre Lieblingsmüsliriegelmischung, um den gesundheitlichen Nutzen zu erhöhen und den Geschmack zu bereichern.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 22.12.2023 erstellt.

Knoblauch – Studien zeigen die Wirkung bei Infektionen, Krebs, Gefäßverkalkung, Diabetes und Demenz und vieles mehr

Wenn Sie die Überschrift zum Knoblauch lesen, müsste man sich sofort fragen: Warum verschreiben Mediziner das Lauchgewächs nicht als Heilmittel? Stattdessen wird Knoblauch in erster Linie nur als Kochzutat gesehen. Dabei wird Knoblauch aber eine erstaunliche Zahl an Heilwirkungen zugeschrieben, wie zum Beispiel die positive Auswirkung auf die Blutfette. Und genau um solche Wirkungen geht es in diesem Beitrag.

Die medizinisch nutzbaren Wirkungen des Knoblauchs sind schon seit Jahrhunderten aus antiken eurasischen und afrikanischen Kulturen bekannt. So wussten die alten Mediziner schon um die herzstärkende Wirkung des Knoblauchs, der dafür in der traditionellen chinesischen und indischen Heilkunde angewendet wurde.

Griechische Athleten aßen das Lauchgewächs, um ihre Kondition zu verbessern. Hippokrates empfahl die Pflanze als Heilmittel gegen zahlreiche Beschwerden, weil dem Arzt die vielfältigen Wirkungen bereits bekannt waren. Im antiken Ägypten bekamen Schwerarbeiter ihre Extra-Ration Knoblauch zugeteilt.

Sogar im Alten Testament findet Knoblauch Erwähnung im Zusammenhang mit dem Auszug aus Ägypten. Im Talmud steht geschrieben, dass die Pflanze bei Infektions-Krankheiten anzuwenden sei sowie zur Förderung des ehelichen Liebeslebens. Auch zur Behandlung von Verdauungsstörungen und entzündlichen Erkrankungen wandten die antiken Heiler Knoblauch an.

Im Frühmittelalter kamen Parasiten-Befall und Lepra hinzu, bis neuzeitliche Ärzte in der Renaissance die Wirkung von Knoblauch bei Nierenerkrankungen entdeckten. Schließlich erhielten auch Schwangere das Lauchgewächs, um schwere Geburten zu vermeiden.

Zahlreiche Inhaltsstoffe mit ebenso zahlreichen Wirkungen

Bei meinen Recherchen konnte ich zahlreiche Studien finden, die mehr als 150 positive Effekte auf die Gesundheit belegen können – das hat selbst mich überrascht. Viele der wichtigsten Studien sind in einer Meta-Analyse zusammengefasst, die eine hervorragende Übersicht über Wirkstoffe und ihre Effekte darstellt:

Potential Health Benefit of Garlic Based on Human Intervention Studies: A Brief Overview

Die wissenschaftlichen und statistischen Ansätze der dort untersuchten Arbeiten waren unterschiedlicher Natur. Darunter waren randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studien, Ernährungs-Interventions-Studien, klinische und epidemiologische Studien, Fall- sowie Überkreuzstudien. Eine Liste der Inhaltsstoffe des Knoblauchs, die in der Meta-Studie aufgezählt werden, habe ich an den Schluss des Beitrags gestellt.

In diesen Studien zeigte sich, dass Knoblauch den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senkt, das Risiko für Herzattacken und Hirnschlag mindert und sogar effektiv gegen medikamentenresistente Bakterienstämme wirken kann. Die Wirkstoffe hemmen entzündliche Prozesse, auch weil aggressive Stoffwechsel-Produkte effektiver eliminiert werden können. Diese Reduzierung von oxidativem Stress spielt eine wesentliche Rolle in der Bekämpfung der Arteriosklerose.

Außerdem wirkt Knoblauch bei Leberschäden, die durch Kadmium verursacht wurden. Als Vorbeugung gegen bestimmte Krebsarten kann Knoblauch eingesetzt werden. Knochen und Haut profitieren ebenfalls von der Heil- und Gemüsepflanze.

Die Knoblauchverbindungen sind deshalb so wirkungsvoll, weil sie physiologische Signal-Wege beeinflussen. Zu den Stoffwechsel-Modulatoren, auf die die sekundären Pflanzenstoffe einwirken, zählen beispielsweise Wachstums-Faktoren (TGF-β1, TGF-β Typ II-Rezeptor, psmad2/3), Botenstoffe des Immunsystems (Zytokine), Proteinkinasen und Cyclooxygenasen. Wissenschaftler entdeckten 7 Gene, die eine krebshemmende Wirkung ausüben und die durch Knoblauchverbindungen aktiviert werden. Die sekundären Pflanzenstoffe aktivieren zudem die Makrophagen des Immunsystems, die Krebszellen angreifen und vernichten.

Wissenschaftlich, kurz und knapp:

Allium sativum: facts and myths regarding human health

Diese Arbeit ist eine Übersichtsarbeit und fasst die Wirkungsnachweise von Knoblauch zusammen.

Dabei warnt der Autor vor der Unterschiedlichkeit der Knoblauch-Produkte, weniger weil, sie unwirksam oder nebenwirkungsreich sein könnten, sondern weil der Verarbeitungsprozess selbst Wirkverluste nicht vermeiden kann.

Dies gilt besonders für Allicin, das sehr flüchtig ist und schnell zu Metaboliten abgebaut wird. Aber auch ohne Allicin sind positive Effekte beobachtet worden.

Die alleine in dieser Übersicht dargestellten Vorzüge von Knoblauch werfen die Frage auf, wieso Patienten mit potenziell nebenwirkungsträchtigen oder gar tödlich wirkenden Medikamenten traktiert werden.

Denn: Knoblauch gehört zu den am häufigsten untersuchten Pflanzen. Auf der Green Med Info Webseite finden sich 133 Forschungsstudien mit 153 unterschiedlichen Krankheitsbildern, auf die Knoblauch Wirkung zeigt. Eine andere, sehr umfangreiche Sichtung wissenschaftlicher Arbeiten zur Wirkung des Knoblauchs stammt von Gebreselema und Mebrahtu Gebreyohannes von der Fakultät Biologie an der Universität von Gondar/Äthiopien: Medicinal values of garlic: A review

Die Themenpalette der beiden Studien erstreckt sich von Arteriosklerose über Bluthochdruck bis zu Krebs.

Wirkungen des Knoblauchs sind demnach belegt bei:

  • Gallensteinen,
  • Ohrinfektionen,
  • Diabetes,
  • Immunstörungen
  • Multiresistenten Keimen
  • Virus-Infektionen
  • Haut-Irritationen
  • Tuberkulose-Infektionen mit mehrfach-resistenten Keimen
  • Befall mit Amöben und Spulwürmern
  • Hohen Konzentrationen Freier Radikale
  • Toxischen Effekten von Medikamenten (“Nebenwirkungen”)

Außerdem liegen Studien vor über die Wirkung von Knoblauch bei:

Somit kann man anhand der Gebiete, in denen Knoblauch Wirkungen zeigt, auf antibakterielle, antivirale, antimykotische Eigenschaften und auf eine Wirkung als Antioxidans verweisen.

Viel von der therapeutischen Wirkung des Knoblauchs schreibt man den schwefligen Komponenten wie Allicin zu. Diese sind auch für den charakteristischen Geruch der Knoblauchknolle verantwortlich.

Forscher wiesen nach, dass bei der Verarbeitung von Allicin im Körper Sulfensäure entsteht. Sie reagiert schneller auf Freie Radikale als jedes andere bekannte Mittel. Daher kann man Knoblauch eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Anti-Aging-Medizin nennen. Neben den antiviralen, antimykotischen und antibakteriellen Wirkungen wirkt Knoblauch auch bei Candidainfektionen und Parasiten.

Knoblauch erweitert die Blutgefäße, verhindert das Absetzen von Plaques in den Arterien und das Oxidieren von Cholesterin. Somit kann es vorbeugendes gegen Bluthochdruck, Herzleiden und Hirnschlag gegeben werden.

Eine präventive Wirkung auf Krebs wie z.B. Brustkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs und Speiseröhrenkrebs gilt als erwiesen.

In einer Studie gelang der Nachweis, dass die Häufigkeit des Knoblauchverzehrs mit dem sinkenden Krebsrisiko bestimmter Krebsarten in Korrelation stand. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass Knoblauch die Aktivität von Phase II Entgiftungsenzymen erhöht:

Hemolytic anemia and induction of phase II detoxification enzymes by diprop-1-enyl sulfide in rats: dose-response study

Interessanterweise ist das Allicin in Knoblauch so wirksam, dass es Gewichtsverlust bei einigen Ratten verursachte, die eine fruktosereiche Diät bekamen.

Tiere, denen man keinen Knoblauch zu einer fruktosereichen Kost gab, nahmen hingegen zu.

Im Fall von Knoblauch ist es wichtig, die rohe Knoblauchzehe einer Nahrungsergänzung, Knoblauchpulver oder getrockneten Knoblauchzehen vorzuziehen. Die Zehe sollte zerdrückt oder geschnitten werden, damit das in der Zehe enthaltene Alliin sich in Allicin verwandeln kann.

Innerhalb einer Stunde nach dem Zerdrücken oder Schneiden hat sich die Heilwirkung des Alicins verflüchtigt. Knoblauchzehen sollten also frisch verarbeitet werden. Nach dem Zerdrücken oder Schneiden der Zehe wartet man einen Moment und verzehrt sie dann.

In obiger Abbildung sehen Sie den Knoblauch wie er “wächst”. Wenn man ihn nicht kennt, würde man das einfach für eine Art Gras halten.

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Studien zum Knoblauch:

Infektionen mit Bakterien und Viren

Knoblauch als Mittel gegen Infektionen ist seit der Antike bekannt. Heute gelingt Forschern zunehmend der direkte Nachweis dieser Wirkung. Auch den Wirk-Mechanismen kommen die Wissenschaftler auf die Spur.

Covid-19

Eine vietnamesische Studie weist die Wirkung der schwefelorganischen Verbindungen im Knoblauch gegen die zelluläre Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus nach. Die entscheidende Rolle spielen dabei Allyldisulfid und Allyltrisulfid, die zusammengenommen über 51 % des Knoblauchöls ausmachen:

Investigations into SARS-CoV-2 Resitsance of Compounds in Garlic Essential Oil

Neben 15 anderen Komponenten des Öls hemmen die Wirkstoffe den ACE-2-Rezeptor in den Membranen menschlicher Zellen. Das Protein fungiert als Regulator des Blutdrucks und ist an der Steuerung von Entzündungs-Reaktionen beteiligt.

Das SARS-Co-Virus-2 nutzt das Protein, um an die Zellen anzudocken. Zum Eindringen in die Zelle verfügt der Erreger über die Protease PDB6-LU7, die durch die Wirkstoffe aus dem Knoblauch ebenfalls gehemmt wird. Die Zwiebeln könnten daher als vorbeugendes Mittel gegen die Infektion verwendet werden.

Knoblauch drosselt auch die Ausschüttung des Sättigungs-Hormons Leptin durch das Fettgewebe. Der Botenstoff reguliert das Hungergefühl und aktiviert die Produktion von Zytokinen, die Entzündungs-Prozesse auslösen. Gerade diese Folgen einer Covid-19-Infektion sind für die Patienten gefährlich. Knoblauch könnte diesem Risiko entgegenwirken:

The effects of allium sativum on immunity within the scope of COVID-19 infection

Erkältungsviren und andere Viren

Eine Studie mit 146 Teilnehmern zeigte eine präventive Wirkung von Knoblauch-Extrakten gegen die Ansteckung mit Erkältungs-Viren:

Preventing a common cold with garlic supplements: a double-blind, placebo-controlled survey

Eine weitere Arbeit belegt diesen antiviralen Effekt gegen den Erkältungs-Erreger “Rhinovirus” vom Typ 2. Daneben beweisen die Autoren auch die Wirksamkeit von Knoblauch-Extrakten gegen Coxsackie-Viren, Herpes-simplex-Viren vom Types 1 und 2, Influenza-B-Viren, Para-Influenza-Viren vom Typ 3, Vaccinia-Viren, Vesicular-stomatitis Indiana-Viren und HI-Viren vom Typ 1:

Antiviral properies of garlic: in vitro effects on influenca B, herpes simplex and cocksackie viruses.

Akute Atemwegserkrankungen

In einer Studie an 640 Kindern und Jugendlichen untersuchten Wissenschaftler die Wirkung eines Knoblauch-Präparates (Allicor) gegen Infektionen, die eine akute Atemwegserkrankung (Acute Respiratory Disease, ARD) hervorrufen. Die Teilnehmer wurden in 3 Gruppen geteilt, von denen eine Allicor, eine Benzimidazol und eine Placebo erhielten.

Nach 5 Monaten zeigte sich, dass Allicor die Wahrscheinlichkeit einer ARD-Infektion gegenüber dem Placebo um fast das Zweieinhalbfache gesenkt hatte. Sogar im Vergleich mit Benzimidazol war Knoblauch überlegen: Das pflanzliche Mittel wirkte 1,7 Mal besser: The effects of time-released garlic powder tablets on acute respiratory diseases in children

Multiresistente Keime

Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind, machen Medizinern die größten Sorgen. Knoblauch-Präparate könnten hier eine Alternative oder zumindest eine gewisse Entlastung bringen. Diesen Vorschlag äußern die Autoren in ihrem Beitrag “Medicinal values of garlic: A review” Darin wird 2013 festgestellt, dass die Lauch-Extrakte nicht nur gegen den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) wirksam sind, sondern auch gegen resistente Tuberkeln.

Dieser Befund ist eine Bestätigung einer Arbeit aus 2011: The potential role of garlic (Allium sativum) against the multi-drug resistant tuberculosis pandemic: a review

In der Arbeit bezeichnen die Autoren die gängigen Therapiekonzepte nicht nur als unzureichend, sondern auch mehr oder weniger direkt als möglicher Auslöser einer medikamentenresistenten Form der Tuberkulose.

Denn die resistenten Formen sind schon so weit fortgeschritten, dass sie die häufigste Form zu werden drohen. Sie bezeichnen weiter die Arbeit auf diesem Gebiet mit Knoblauch als wissenschaftlich wichtig, da Knoblauch keine Resistenzbildung aufweist und resistente Infektionen ebenfalls einzudämmen weiß.

Von daher fordern sie die Einbeziehung traditioneller Heiler bei der organisierten Behandlung von Tuberkulose und den vermehrten Einsatz von Knoblauch bei dieser Indikation.

Staphylococcus aureus

Antibacterial Effect of Garlic Aqueous Extract in Staphylococcus aureus in Hamburger

Die Studie belegt, dass der Extrakt von Knoblauch den Erreger Staphylococcus aureus abtöten kann. Die Labor-Versuche an Hamburger-Proben mit den Konzentraten wurden nach verschiedener Lagerdauer auf Mikroben hin untersucht. Neben Staphylococcus aureus hemmte der Wirkstoff auch das Wachstum anderer grampositiver und gramnegativer Bakterien. Der alkoholische Auszug erwies dabei als effektiver als die wässrige Lösung.

Daneben wirkt Knoblauch auch gegen andere Bakterien wie Escherichia, Micrococcus, Proteus, Klebsiella, Salmonella, Pseudomonas, Enterobacter, Lactobacillus, Shigella und  Helicobacter pylori. Die antimykotische Wirkung ist nachgewiesen bei Candida albicans, Cryptococcus neoformans, Cryptococcus trichophyton und Histoplasma capsulatum: Revealing the Therapeutic Uses of Garlic (Allium sativum) and Its Potential for Drug Discovery

Atherosklerose (eher bekannt unter Arteriosklerose, bzw. “Arterienverkalkung”)

Diese Arbeit untersuchte die Auswirkung von Knoblauch auf die Bildung von braunem Fettgewebe und der Prognose für die Entwicklung einer Koronarsklerose: Aged garlic extract with supplement is associated with increase in brown adipose, decrease in white adipose tissue and predict lack of progression in coronary atherosclerosis

Es handelt sich bei dieser Studie aus dem Jahr 2013 um eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie mit 60 Probanden. Die Dauer betrug 12 Monate.

Die Forscher beobachteten eine enge Korrelation zwischen der Zunahme von weißem Fettgewebe und der Entstehung einer Koronarsklerose. Nach einem Jahr sahen die Autoren, dass die Progression von Koronarsklerose und die Zunahme von weißem Fettgewebe und Homocystein in der Verumgruppe, die täglich 250 mg Knoblauch-Extrakt und Vitamine erhalten hatte, deutlich geringer ausfiel als in der Placebogruppe. Auf der anderen Seite hatte in der Verumgruppe die Menge an braunem Fettgewebe deutlich zugenommen.

Die Autoren schlossen aus diesen Beobachtungen, dass Knoblauch das Verhältnis von braunem zu weißem Fettgewebe verbessert, Homocystein-Werte senkt und die Entwicklung einer Koronarsklerose hemmt. Die Verbesserung des Verhältnisses von braunem zu weißem Fettgewebe korrelierte ebenfalls mit einer signifikanten Verbesserung der Gefäßfunktionen.

Effect of garlic powder tablet on carotid intima-media thickness in patients with coronary artery disease: a preliminary randomized controlled trial

Diese Arbeit stammt ebenfalls aus dem Jahr 2013. In ihr wurden 56 Patienten mit koronarer Herzkrankheit im Alter zwischen 25 und 75 Jahren randomisiert mit Knoblauch (1200 Mikrogramm Allicin pro Tablette zweimal täglich) oder Placebo versorgt. Die Dauer betrug 3 Monate.

Nach diesen 3 Monaten zeigte die Verumgruppe keine signifikanten Veränderungen der Dicke der Gefäßwände, während die Placebo-Gruppe eine signifikante Zunahme zu verzeichnen hatte. Plasmalipide und Lipoproteine zeigten zu diesem Zeitpunkt keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen.

Schlussfolgerung der Autoren: Getrocknetes Knoblauchpulver wirkt besser als Placebo, wenn es um die Verhinderung einer Zunahme der Dicke von Gefäßwänden geht. Die Autoren befürworten eine zusätzliche Einnahme von Knoblauch gerade bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit.

Effects of garlic serum lipids: an updated meta-analysis

In der Literatur-Sichtung untersuchten Forscher 39 wissenschaftliche Arbeiten über den Einfluss von Knoblauch auf die Blutfettwerte. Demnach kann das Lauchgewächs das Gesamt-Cholesterin um bis zu 17 mg/dl senken. Das gefährliche LDL-Cholesterin reduziert sich um durchschnittlich 9 mg/dl. Das Risiko für Herzinfarkt und Angina pectoris wird durch Knoblauch-Konsum um 38 % reduziert.

Effects of an Optimized Aged Garlic Extract on Cardiovascular Disease Risk Factors in Moderate Hypercholesterolemic Subjects: A Randomized, Crossover, Double-Blind, Sustainedand Controlled Study

Diese kleine Studie mit 67 Teilnehmern untermauert die cholesterin- und blutdrucksenkende Wirkung von Knoblauch. Die Freiwilligen nahmen 6 Wochen lang 250 mg (entspricht 1,25 mg SAC) pro Tag ein. Im Vergleich zur Kontroll-Gruppe waren die Cholesterin- und Blutdruckwerte gesunken. Die Forscher vermuten, dass der Wirkmechanismus über Signal-Wege funktioniert, die die Stickoxid-Ausschüttung steuern. Stickoxid dient im Körper als Botenstoff, der die Gefäße erweitert.

Bluthochdruck

Eine neue Studie (Metaanalyse) untersuchte randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien auf Aussagen zu der anti-hypertensiven Wirksamkeit von Knoblauch: Garlic for hypertension: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials

Die Autoren fanden 7 Arbeiten, die ein ausreichendes Aussagepotential besaßen. Zusammen genommen ergab die Auswertung, dass Knoblauch sowohl den systolischen, als auch den diastolischen Druck zu senken vermag, ohne dabei die sonst nicht seltenen Nebenwirkungen synthetischer Substanzen zu erzeugen.

Potential of garlic (Allium sativum) in lowering high blood pressure: Mechanism of action and clinical relevance

Diese Arbeit unternimmt den Versuch einer Erklärung, warum Knoblauch beziehungsweise seine Wirkstoffe den Blutdruck in einem Rahmen senken, der sonst von schulmedizinischen Antihypertensiva erwartet wird. Die Autoren vermuten, dass die im Knoblauch vorhandenen schwefelhaltigen Wirkstoffe die Produktion von Stickstoffmonoxid in den Gefäßwänden ankurbelt, was in einer Erweiterung der Gefäße resultiert und damit den Druck senkt.

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Diabetes und metabolisches Syndrom

Studien mit Ratten und Kaninchen, die gezeigt haben, dass Knoblauch eine mehr als gute Alternative bei der Behandlung von Typ-2 Diabetes ist, gibt es zur Genüge:

Diese 3 Studien gehören zu einer Vielzahl gleich gelagerter Studien mit sehr ähnlichen Ergebnissen, nur dass diese 3 neueren Datums sind.

Bei den Studien mit Patienten dagegen scheint sich die Wissenschaft vornehme Zurückhaltung auferlegt zu haben. Das Wenige, was es zu diesem Thema gibt, scheint dafür umso interessanter zu sein:

Hoher Blutzucker

Traditional chinese medicines in treatment of patients with type 2 diabetes mellitus.

Diese Arbeit beschreibt die Heilpflanzen in der traditionellen chinesischen Medizin, die einen bekanntermaßen blutzuckersenkenden Effekt ausüben. Dazu zählt auch Knoblauch.

Die Wirkung dieser Pflanzen beruht auf einer Verbesserung der Insulinempfindlichkeit und Insulinsekretion, einem Schutz der insulinproduzierenden Beta-Zellen und der Hemmung der gastrointestinalen Resorption von Kohlehydraten.

Diabetes

Complementary alternative medicine use among patients with type 2 diabetes mellitus in the primary care setting: a cross-sectional study in Malaysia.

Dieser epidemiologischen Studie zufolge verlassen sich circa 62 Prozent der Diabetes-Patienten in Malaysia eher auf alternative Heilmethoden, wobei Knoblauch auf Rang 3 der alternativen „Medikamente“ steht.

Metabolic effects of time-released garlic powder tablets in type 2 diabetes mellitus: the results of double-blinded placebo-controlled study.

Diese Arbeit wurde mit 60 Typ-2-Diabetikern durchgeführt. Die Dauer betrug 4 Wochen. Die Forscher untersuchten während der Studiendauer Nüchternblutzucker, Cholesterin und Triglyceride.

Die Autoren sahen unter der Gabe von Knoblauch eine deutlich bessere Kontrolle der metabolischen Vorgänge im Organismus. Als Grund dafür gaben sie an, dass Nüchternblutzucker, Serumfructosamin („Blutzucker-Gedächtnis“) und Triglyceride signifikant geringer ausfielen als in der Placebogruppe.

Die Autoren empfehlen daher bei Diabetes, auch Knoblauch in das Behandlungskonzept mit aufzunehmen, nicht zuletzt weil auch die kardiovaskulären Komplikationen unter Knoblauch deutlich abzunehmen scheinen.

Insulinfreisetzung

Does garlic have a role as an antidiabetic agent?

Diese Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2007 bezeichnet Knoblauch als einen Stimulator für die Insulinfreisetzung, mit anti-oxidativen, entzündungshemmenden und anti-glycativen (Verhinderung von Glykierung von Proteinen und anderen Struktursubstanzen im Organismus) Eigenschaften.

Krebs

Als erstes gleich die neueste Arbeit mit nahezu unglaublichen Ergebnissen:

Positiver Einfluss auf Gene

A Single Meal Containing Raw, Crushed Garlic Influences Expression of Immunity- and Cancer-Related Genes in Whole Blood of Humans

Bei dieser Arbeit bekamen 17 Freiwillige eine Mahlzeit mit reichlich viel Knoblauch (5 g zermahlenen Knoblauch). Eine Kontrollgruppe bekam eine Mahlzeit ohne Knoblauch. Vor und nach der Mahlzeit (ca. 3 Stunden jeweils) wurde den Probanden Blut entnommen und auf bestimmte Genaktivitäten untersucht.
Resultate: Insgesamt konnten die Forscher 7 Gene beobachten, deren Aktivitäten deutlich nach der knoblauchhaltigen Mahlzeit erhöht waren.

Alle Gene stehen im Zusammenhang mit dem Immunsystem und krebsverhindernden Prozessen im Organismus.

5 von 7 Genen zeigten eine deutliche Erhöhung der mRNA bei den Probanden als auch im Laborversuch in einer Zellkultur. Oncostatin M ist ein solches Gen, das die Bildung von Zytokinen steuert, die die Entstehung von einer Reihe von Tumorarten beziehungsweise deren Zellen hemmt.

Daher resümieren die Autoren, dass die Bioaktivität von Knoblauch in mehreren Facetten zum Ausdruck kommt. Sie beinhaltet eine direkte Aktivierung von Genen, die einen Einfluss auf das Immunsystem, Apoptose und nicht körpereigene Stoffwechselvorgänge, was zum Beispiel bei Tumorzellen der Fall ist, hat.

Mein Fazit hier: Einen eleganteren und überzeugenderen Beweis für die krebsverhindernde Wirkung von Knoblauch kann es kaum geben. Es zeigt auch wieder einmal, dass Gene keine erstarrten Strukturen im Organismus sind, sondern, wie in diesem Fall, relativ rasch auf Stoffe reagieren, die aus der Nahrung kommen.

Damit sind die Antworten seitens der Gene auf Reize aus der Nahrung alles andere als nebensächlich. Das Gleiche gilt umso mehr für Stoffe in den Nahrungsmitteln, die unvorteilhafte Reaktionen hier induzieren können.

Antioxidant and Anticoagulant Status Were Improved by Personalized Dietary Intervention Based on Biochemical and Clinical Parameters in Cancer Patients

Diese Arbeit zeigte, dass Krebspatienten unter einer speziellen Therapie-Diät, die nicht nur Knoblauch enthielt, einen verbesserten anti-oxidativen Status und deutlich weniger freie Radikale hatten und ein besseres Ansprechen der Chemotherapie.

Krebs-Prophylaxe

Eine Meta-Analyse epidemiologischer Langzeit-Studien nahm die vorbeugende Wirkung von Knoblauch gegen Magen-, Dickdarm-, Kopf- und Hals-, Lungen-, Brust- und Prostatakrebs unter die Lupe. Die Arbeit förderte deutliche Hinweise darauf zutage, dass Knoblauch vor Magen- und Darmkrebs schützen kann: Garlic consumption and cancer prevention: meta-analyses of colorectal and stomach cancers

Im Rahmen einer klinischen Studie befassten sich Forscher mit der Frage, ob die krebshemmende Wirkung von Knoblauch mit einer Verbesserung des Mikrobioms zusammenhängt. Dabei zeigte sich, dass Knoblauch offensichtlich die Symbionten fördert, die zur Krebs-Prophylaxe beitragen. Diese Veränderungen offenbarte sogar das bakterielle DNA-Profil im Blut der Teilnehmer. Daraus kann ein Schutz nicht nur gegen Darmkrebs abgeleitet werden, sondern auch eine Wirkung beim metabolischen Syndrom mit Diabetes und Fettleber: Garlic consumption in relation to colorectal cancer risk and to alterations of blood bacterial DNA

Die Hauptwirkstoffe in der Krebsvorbeugung sind höchstwahrscheinlich die organischen Schwefelverbindungen des Knoblauchs (DADS, DATS, SAMC, SAC). Die Substanzen hemmen die Mutagenese und die DNA-Addukt-Bildung sowie die Zellteilung im Tumor. Zudem sind die schwefligen Verbindungen effektive Antioxidantien: Organosulfur compounds and possible mechanism of garlic in cancer

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Gedächtnisschwund

Höchstwahrscheinlich kann Knoblauch die Gedächtnisleistung besonders in den späten Lebensjahren stärken. Darauf weisen Tierexperimente an zweijährigen Mäusen hin, die “nach Menschenjahren” also zwischen 54 und 68 Jahre alt waren. Die Tiere einer Gruppe bekamen die Knoblauchverbindung Allylsulfid, eine weitere ein Placebo.

Die mit dem Wirkstoff behandelten Nager zeigten eine bessere Leistung bei Tests sowohl des Kurz- wie des Langzeitgedächtnisses. Dies hing offenbar zusammen mit einer erhöhten Produktion des Brain-Derived Neurotrophic Factors (BDNF). Gemessen wurde der Parameter anhand der Genexpression.

Neben der positiven Beeinflussung der Gehirn-Aktivität zeigte sich in dem Versuch, dass aus Allylsulfid im Darm der Tiere Hydrogensulfid entsteht. Die Verbindung hemmt entzündliche Prozesse und beugt Darmentzündungen vor. Wahrscheinlich dadurch sorgt die Verbindung für eine ausgewogene Darmflora, die Funktionen des Zentral-Nerven-Systems unterstützt: Could eating garlic reduce aging-related memory problems?

Der Zusammenhang zwischen Darm-Mikrobiom und Demenz ist in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt: Human gut microbiotas: the link with dementia

Morbus Alzheimer

Ein Tierexperiment mit Ratten legt nahe, dass Knoblauch gegen Morbus Alzheimer helfen könnte. Thailändische Forscher injizierten den Nagern Beta-Amyloid-Peptide ins Gehirn. Die Eiweiße sollen für Morbus Alzheimer verantwortlich sein.

Eine Gruppe der Versuchstiere erhielt ein Knoblauch-Extrakt ins Futter, und zwar „Aged Garlic Extract“. Das ist ein Auszug mit 30-prozentigem Alkohol, der bei Raumtemperatur 15 Monate im Dunkeln nachgereift war und nach Angaben des Herstellers (Center for Research and Development of Herbal Health Products Khon Kaen University, Thailand) dadurch fermentiert ist.

Die Kontroll-Gruppe der Versuchstiere bekam das Präparat nicht. Dabei zeigte sich, dass die Gedächtnisleistung der mit Knoblauch gefütterten Tiere signifikant besser ausfiel als bei den Kontroll-Tieren. Auch die Entzündungswerte (Immunreaktionen gegen CD11b-positive Mikroglia, Interleukin 1-Beta) waren in der Verum-Gruppe deutlich niedriger als im Vergleichs-Segement.

Das Forscher-Team schlägt Knoblauch als unterstützendes Mittel bei Morbus Alzheimer vor: Neuroprotective Effects of Aged Garlic Extract on Cognitive Dysfunction and Neuroinflammation Induced β-Amyloid in Rats

Dialysepflichtige Nierenschwäche

Eine doppelblinde, randomisierte klinische Studie mit 42 Patienten mit schwerer Nierenschwäche zeigt, dass Entzündungswerte durch Knoblauch zurückgingen. Entzündliche Prozesse stellen für diese Patienten-Gruppe ein erhebliches Risiko dar. Die Teilnehmer erhielten 400 mg standardisierten Knoblauch-Extrakt zweimal täglich über 8 Wochen.

Im Vergleich zur Kontroll-Gruppe sanken die Konzentrationen von Interleukin 6 (IL-6) und vom c-reaktiven Protein (CRP). Niedriger fiel auch die Erythrozyten-Sedimentations-Rate (ESR) aus: Evaluating the effect of garlic extract on serum inflammatory markers of peritoneal dialysis patients: a randomized double-blind clinical trial study

Warenkunde: Pestizide und Bleibelastung im Knoblauch – Nein Danke!

Beim Kauf der vermeintlich frischen Zwiebeln ist nämlich Vorsicht angebracht.

Oft handelt es sich um bedenkliche Import-Ware aus China. Sie erkennen das an der Auszeichnung der Ware oder Sie müssen die Händler fragen.

Auch vor “Bio”-Knoblauch aus China lasse ich die Finger.

Das “Reich der Mitte” bedient rund 80 % des Weltmarktes und produziert Knoblauch weit unterhalb ökologischer und sozialer Standards. So kommen beim Anbau der Zwiebeln Pestizide zum Einsatz, die in der EU schon lange nicht mehr zugelassen sind. Zudem werden die Felder mit ungeklärten Abwässern geflutet, was beispielsweise eine hohe Bleibelastung des Knoblauchs zur Folge hat.

Damit die Zwiebeln schön weiß aussehen, werden sie dann chemisch gebleicht. In den letzten Jahren ist das Gemüse auch zum Spekulations-Objekt geworden. Um die Preise stabil zu halten, horten profithungrige chinesische Exporteure ihre Ware in Kühlhäusern.

Deswegen ist eine Konservierung durch eine Begasung mit Methylbromid erforderlich. Zwar entweicht das Gas restlos aus den so gelagerten Produkten, reagiert vorher aber heftig mit bioorganischen Verbindungen und zeitigt dadurch unkalkulierbare toxische Rückstände.

Hinzu kommen Mittel, die eine vorzeitige Sprossung der Zwiebeln verhindern sollen. Aus diesen Gründen meide ich chinesischen Knoblauch wie die Pest.

Schwierig ist das deswegen, weil für verarbeitetes Gemüse keine Pflicht zur Herkunfts-Deklaration besteht. Das Bio-Siegel bietet hier keineswegs eine Qualitäts-Garantie.

Chinesischen Knoblauch kann man jedoch an einigen Merkmalen erkennen und von den Zwiebeln besserer Provenienz unterscheiden: Kalifornischer und europäischer Knoblauch ist größer und außen violett überlaufen. Reste der Wurzeln sowie ein scharfer Geschmack und Geruch sind weitere Qualitäts-Kennzeichen, auf die man achten sollte.

Weil die Zwiebeln wirklich frisch sind, haben sie auch keine vertrockneten Schalen.

Leichte Unverträglichkeiten und Einschränkungen

Knoblauch kann zu Magen-Darmstörungen wie Blähungen oder Übelkeit führen. Die Verwendung von Extrakten kann diese unangenehmen Erscheinungen reduzieren. Wegen der blutgerinnungshemmenden Wirkung sollte eine Woche vor Operationen oder dem Zahnarztbesuch auf Knoblauch verzichtet werden.

Liste der Inhaltsstoffe im Knoblauch

Potential Health Benefit of Garlic Based on Human Intervention Studies: A Brief Overview

Diese oben erwähnte Meta-Studie zählt nur die wichtigsten Knoblauchverbindungen auf, die für medizinische Wirkungen verantwortlich gemacht werden:

  • Schwefelverbindungen: Allicin, Alliin, S-Allylcystein (SAC), Ajoen, Allylpropyldisulfid, Diallyltrisulfid (DATS), Diallyldisulfid (DADS), S-Allylmercaptocystein (SAMC),     Vinyldithiine
  • Saponine
  • Enzyme: Allinase, Myrosinase, Peroxidase
  • Polyphenole: darunter Flavanole, Flavonoide, Tannine und Apigenin, Kaempferol-3,7-di-O-Rhamnosid, Kaempferol-3-Glucuronid, Kaempferol-3-O-Glucosid, Kaempferol-3-Obeta-d-Glucosid-7-O-alpha-l-Rhamnosid sowie Luteolin
  • Mineralstoffe: Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen, Zink, Phosphor, Schwefel, Selen
  • Vitamine: Vitamin A, Vitamine des B-Komplexes, Vitamin C

Einige dieser sekundären Pflanzenstoffe sind im frischen Knoblauch enthalten, andere entstehen erst nach dem Zerkleinern der Knoblauchzehen, wenn eine Durchmischung mit den pflanzlichen Enzymen stattfindet.

Weitere interessante Beiträge finden Sie unter: Brennnessel oder Melisse sowie Löwenzahn

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Artikel wurde letztmalig am 22.12.2023 aktualisiert.

Kaffee – gesund oder ungesund?

Viele Fragen drehen sich rund um das Thema Kaffee, wie zum Beispiel die Sache mit den Furanen, der Leber, Stress, Cholin, Gerbsäure, Serotonin und mehr. In diesem Beitrag versuche ich alles zu beantworten…

Kaffee stellt ein Genussmittel dar, welches sich nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch aufgrund des darin enthaltenen Wachmachers Koffein großer Beliebtheit erfreut.

Koffein gehört zur Gruppe der Alkaloide, die in hoher Konzentration giftig sind. In niedrigerer Dosierung ist Koffein aber in zahlreichen Medikamenten, z. B. gegen Kopfschmerzen enthalten. Doch Kaffee liefert weit mehr als das teils für riskant gehaltene Alkaloid.

Abb. 1.: Kaffe in einer Tasse. Quelle: fotolia.com – al62

Die Dosis macht das Gift

Wie so häufig, hängen Nutzen bzw. Schaden von der konsumierten Menge des schwarzen Getränks ab: So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, den Genuss von Kaffee auf 2 – 4 Tassen täglich zu beschränken, abhängig vom Körpergewicht sowie der Art der Zubereitung. Aber die Deutsche Gesellschaft empfiehlt so einiges, mit dem zahlreiche Naturheilkundler nicht einverstanden sind.

Verfechter der Vollwerternährung plädieren sogar für eine noch stärkere Reduzierung des Kaffeekonsums: Sie kritisieren zum einen, dass Koffein es ermöglicht, Erschöpfungs- bzw. Ermüdungssignale des Körpers zu ignorieren und ihn daher über die Maßen zu fordern. Zudem wird (nicht nur) von Naturheilkundlern darauf hingewiesen, dass Kaffee den Blutdruck erhöht und Magen-Darm-Probleme verursachen kann. Auch Angststörungen können nach Ansicht einiger Wissenschaftler die Folge von zu hohem Kaffeekonsum sein.

Außerdem spielen nach der Meinung naturheilkundlich orientierter Ärzte die im Kaffee enthaltenen Gerbsäuren und Röststoffe eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung von Übersäuerung, also einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts im Körper. Zu dem Problem „Übersäuerung“ habe ich auch ausführlich geschrieben (siehe: https://www.gesund-heilfasten.de/uebersaeuerung/), weil es immer wieder einige „Experten“ gibt, die auch das Problem der Übersäuerung kurzerhand für „nicht existent“ erklären.

Zurück zum Kaffee: Ein deutliches Zuviel an Kaffee erkennt man z. B. am Auftreten von innerer Unruhe, HerzklopfenKopfschmerzen oder Schwindel.

Auch ist zu beachten, dass Koffein die Nierentätigkeit ankurbelt, was ein (geringfügiges) vermehrtes Ausscheiden von Wasser zur Folge hat. Um die Verluste auszugleichen, ist es in südlichen Ländern oder auch Österreich üblich, eine Tasse Kaffee stets mit einem Glas Wasser zu kombinieren. Allerdings scheint dieser „Wasserverlust“ nur auf die ersten Wochen des Kaffeekonsums beschränkt zu sein, danach ist dieser nicht mehr messbar.

Für die These, dass Kaffee bzw. Koffein süchtig machen, konnte dagegen noch kein Beweis erbracht werden. Allerdings zeigte eine Studie das Auftreten von Depressionen bei Kaffee-Entzug. Mit Sicherheit tritt bei regelmäßigem Konsum jedoch ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, welcher eventuell das Verlangen nach einer immer höheren Koffeindosis nach sich zieht.

Wichtig zu wissen ist auch, dass konventioneller Kaffee zu den Lebensmitteln zählt, die am stärksten mit Pestiziden belastet sind. Daher rate ich (gerade bei regelmäßigem Genuss) auf Bio-Kaffee zurückzugreifen.

Und ja: ich weiß, dass auch bei „BIO“-Produkten Gifte zum Einsatz kommen – allerdings weit weniger als im konventionellen Anbau.

Auswirkungen von Kaffee auf die Gesundheit

Kaffee kann den Cholesterinspiegel und die Triglyceridwerte erhöhen, da bei der Zubereitung Fettsäuren und Diterpene aus dem Pulver in den Aufguss gelangen. Je höher die Temperatur des Wassers ist, das zum Überbrühen verwendet wird, desto mehr Fettsäuren enthält dann der fertige Kaffee. Wer ohnehin schon unter erhöhtem Cholesterin „leidet“, sollte sich für Filterkaffee entscheiden, da das Filterpapier etwa 80 % der Fettsäuren absorbiert.

Allerdings wäre es von Vorteil, auf ungebleichte Filtertüten zurückzugreifen, da andernfalls die Gefahr besteht, dass Chlor aus dem Papier in den Aufguss gelangt. Richtig zubereiteter Filterkaffee hat einer Studie zufolge einen positiven Effekt auf den Stoffwechsel. Schon 3 Tassen täglich senken das Risiko für Diabetes Typ 2 um 60 %: Plasma metabolite biomarkers of boiled and filtered coffee intake and their association with type 2 diabetes risk

Eine blutdruckerhöhende Wirkung kann Kaffee (trotz landläufiger Vorurteile) nicht zugeschrieben werden. Lediglich bei nicht regelmäßigem Konsum kann sich eine kurzzeitige Erhöhung des Blutdruckes einstellen.
Dagegen löst Kaffee bei empfindlichen Menschen des Öfteren Magenreizungen und Sodbrennen aus. In diesem Fall stellt sogenannter „Schonkaffee“, der aufgrund eines Wasserdampfverfahrens über einen geringeren Anteil von Säuren und Bitterstoffen verfügt, eine gute Alternative dar. Auch Espresso oder Kaffee, dem etwas Milch zugefügt wurde, vertragen viele Betroffene deutlich besser.

Und dann gibt es da noch etwas: Es wird zur Vorsicht geraten bei Osteoporose. Durch die Anregung der Nierentätigkeit scheidet der Körper unter anderem auch vermehrt Kalzium aus. Daher sollte bei Osteoporose besonders auf eine ausreichende Zufuhr dieses Minerals über die Nahrung geachtet werden. Auch trinkt man Kaffee dann besser nicht direkt im Anschluss an Mahlzeiten, da er die Verwertung des Kalziums im Körper erschwert. Ich sehe bei der Osteoporose das Problem weniger auf der Kalzium-Seite, als vielmehr im Problem der Übersäuerung, das ich ja weiter oben kurz angesprochen hatte.

Ein weiteres Thema, das relativ unbekannt ist: Furan im Kaffee.

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Furan im Kaffee – Krebsgefahr für den Menschen?

Furan ist eine farblose und relativ schnell verdunstende Flüssigkeit. Furan gilt derzeit als krebserregend und greift dabei vor allem die Leber an. Bereits 1993 belegte eine Studie mit Raten, dass sowohl starke als auch schwache Dosierungen mit Furan die Leberkrebs-Gefahr deutlich steigern können. Furane finden sich nicht nur im Kaffee, sondern beispielsweise auch in Babynahrung, Popcorn oder auch gebratenem Fleisch.

Kaffee aus Vollautomaten birgt das größte Risiko

Bereits 2004 entdeckte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA erstmals Furan in Lebensmittel. Jüngst beschäftigte sich die Universität Würzburg mit dem Stoff für die ZDF-Dokumentation „Alles Bohne – Wie gut ist unser Kaffee?“ und entdeckten dabei, dass sich die Furankonzentration in einer Tasse (150 ml) des Wachmachers je nach Brühmethode deutlich unterscheidet. Eine Tasse Filterkaffee enthält demnach 2,7 Mikrogramm Furan, eine von Hand aufgegossene 3,0 Mikrogramm, eine Tasse aus einer French-Press-Maschine (Kaffee-Kapseln, Kaffee-Pads) 7,5 Mikrogramm und eine Tasse Kaffee aus einem Vollautomaten sogar 13,2 Mikrogramm.

Gefahr für den Menschen schwierig einzuschätzen

Mediziner sind sich einig darüber, dass Furan auch für den Menschen schädlich ist. Keine Einigkeit besteht allerdings in dem Punkt, ab welcher Konzentration der Stoff zu einem Problem wird. Optimistische Schätzungen besagen, dass die Aufnahme von 2,0 Mikrogramm Furan pro Kilogramm Körpergewicht am Tag ungefährlich ist. Eine 70 Kilogramm schwere Person könnte also 140 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen und müsste die eigenen Ernährungsgewohnheiten folglich nicht umstellen. Einige Forscher halten den Wert allerdings für viel zu hoch und sagen, dass nur 0,1 Mikrogramm pro Kilogramm täglich wirklich unbedenklich wären. Damit dürfte man also nur etwa eine halbe Tasse Kaffee aus einem Vollautomaten trinken.

Studie über langfristige Auswirkungen erwartet

Unklar ist zudem auch, ob Furan nicht dennoch langfristig auch dann eine negative Wirkung zeigt, wenn man weniger als die erlaubte Toleranzmenge zu sich nimmt. Eine entsprechende Studie wird derzeit von der FDA erstellt. Bis dahin mahnt das Bundesinstitut für Risikobewertung zur Ruhe.

Derzeit gebe es aufgrund der vorliegenden Studienergebnisse keine ausreichenden Anhaltspunkte dafür, dass man die Ernährungsgewohnheiten umstellen müsse, so die Behörde.
Zwischenfazit: Ich rate zu Bio-Kaffee, „von Hand“ aufgebrüht.

Kaffee als Einschlafhilfe?

Im Allgemeinen ist Kaffee eher für seine aufputschende und muntermachende Wirkung bekannt. Bei manchen, vor allem älteren Menschen fördert er dagegen den Schlaf. Wissenschaftler erklären diesen Umstand mit der (dem Koffein geschuldeten) stärkeren Durchblutung des Gehirns und damit auch des Schlafzentrums. Zudem schließt sich dem Genuss von Kaffee direkt eine Entspannungsphase an, die bei manchen Menschen eine besondere Intensität besitzt, weshalb ihnen ein Tässchen Kaffee direkt vor dem Zubettgehen als Einschlafhilfe dienen kann.

Kaffeetrinken gegen Demenz?

Es gibt zahlreiche Studien, die Kaffee eine positive Wirkung auf das Gehirn zuschreiben. Das Heißgetränk soll vor der Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit beim Älterwerden schützen. Verantwortlich dafür ist die in Kaffeebohnen enthaltene Verbindung Trigonellin. Diese methylierte Form von Niacin (Vitamin B3, Nikotinsäure) wandelt sich im Körper zum Vitamin B3 um: Trigonelline.

Die organische Stickstoffverbindung ist auch in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Dazu gehören beispielsweise Hülsenfrüchte, Rettich, Tomaten, Gerste und Hafer, Zwiebeln sowie Kartoffeln.

Trigonellin zählt wie Koffein zum Kreis der Alkaliode, obwohl einige Chemiker die Verbindung anders klassifizieren und lieber von einem „Pyridinalkaloid“ sprechen. Wie auch immer dies sei, haben Wissenschaftler in Studien gezeigt, dass Trigonellin neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen kann. In Tierversuchen dokumentierten Forscher die Mechanismen, die dies bewirken: Entzündungsfördernde Zytokine (TNFα und IL6) werden unterdrückt und die Produktion der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin angekurbelt: Transcriptomics and biochemical evidence of trigonelline ameliorating learning and memory decline in the senescence-accelerated mouse prone 8 (SAMP8) model by suppressing proinflammatory cytokines and elevating neurotransmitter release. Dadurch kann Trigonellin helfen, Demenz, Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer vorzubeugen: Neuroprotective Effects of Coffee Bioactive Compounds: A Review.

Trigonellin hat daneben noch andere Wirkungen auf altersbedingte Erkrankungen. Eine kleine Studie mit 14 Freiwilligen belegt, dass der sekundäre Pflanzenstoff die Blutgefäße erweitern kann. Dadurch sinkt der Blutdruck und die Durchblutung wird verbessert: Characteristic Analysis of Trigonelline Contained in Raphanus sativus Cv. Sakurajima Daikon and Results from the First Trial Examining Its Vasodilator Properties in Humans. Auch den Cholesterinstoffwechsel kann Trigonellin ins Gleichgewicht bringen und zur Verhinderung einer ernährungsbedingten Fettleber beitragen, wie Tierversuche zeigen: Trigonelline prevents high cholesterol and high fat diet induced hepatic lipid accumulation and lipo-toxicity in C57BL/6J mice, via restoration of hepatic autophagy. Darüberhinaus gibt es Hinweise, dass Trigonellin Diabetes vorbeugen kann: Trigonelline: a plant alkaloid with therapeutic potential for diabetes and central nervous system disease.

Kaffee in der Schwangerschaft

Koffein ist in der Lage, die Blutschranke zur Plazenta zu passieren und gelangt daher auch zum Embryo. Untersuchungen haben ergeben, dass bereits 300 mg Koffein (also drei Tassen Kaffee pro Tag), das Wachstum des Embryos verzögern. Eine andere Studie sieht das Wohl des Ungeborenen bereits ab einer Tagesmenge von etwas mehr als einer Tasse gefährdet. Auch steigt durch eine hohe und regelmäßige Koffeinzufuhr das Risiko von Fehlentwicklungen, Fehl- und Frühgeburten. Besonders im kritischen ersten Trimester empfehlen Experten den Schwangeren, ihren Kaffeekonsum stark einzuschränken. Ich rate Schwangeren überhaupt keinen Kaffee zu trinken.

Kaffee – ein Getränk für die Leber

Die Leber gilt als wichtiges Entgiftungsorgan im Organismus. Und besonders problematisch: Ein zu hoher Alkoholkonsum. Die Leberzellen wandeln sich nach langjährigem Missbrauch von Alkohol in funktionsloses Gewebe um. Es kommt zur Leberzirrhose. In den USA steht diese Erkrankung auf Platz 11 der Todesursachen. Das Getränk, welches den Patienten trotz Leberzirrhose vor dem Tod bewahren kann, ist Kaffee. Eine Studie, die an der Duke-NUS Graduate Medical School Singapore and the National University of Singapore durchgeführt wurde, brachte das Ergebnis, dass das Risiko, an Leberzirrhose zu sterben, durch das Trinken von Kaffee um 66 Prozent vermindert werden kann. Die Studie erstreckte sich über eine Dauer von 15 Jahren. Es wurden über 60.000 Menschen im Alter zwischen 45 und 74 Jahren in Singapur untersucht.

Dr. Woon-Puay Koh von der Duke-NUS Graduate Medical School Singapore und der National University of Singapore gab die Ergebnisse der Studie bekannt. Es handelt sich um die erste Studie, die die Wirkung von Kaffee auf Leberzirrhosen, die durch virale oder nicht virale Leberentzündung (Hepatitis) ausgelöst werden, untersucht hat. Denn nicht nur Alkohol führt zur Leberzirrhose, auch Entzündungen können zu vernarbtem Gewebe in dem Organ führen. Das Ergebnis der Studie ist, dass der Koffeinkonsum eine schützende und lebensverlängernde Wirkung bei Leberzirrhosen vor allem bei nichtviralen Hepatitiden entwickelt. Daher lohnt es sich, Kaffee als therapeutisches Mittel weiter zu untersuchen.

Eine andere Arbeit belegt, dass 4 Tassen Kaffee pro Tag Leberkrebs vorbeugen können. Diese Menge reduziert das Risiko der Erkrankung um 75 %. Die Forscher führen dies auf die Senkung der Leberenzym-Werte (γ-GT und GOT) durch die Inhaltsstoffe im Kaffee zurück. Auch die Konzentration von Interleukin 6 (IL6) wird durch das Aufgussgetränk reduziert. Dieser proinflammatorische Mediator verstärkt entzündliche Prozesse besonders in der Leber: The association of coffee intake with cancer risk is mediated by biomarkers of inflammation an hepatcellular injury: data from the European Prospective Investigation into Cancer an Nutrition  

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Kaffee als Antidepressivum?

Koffein ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und so in das zentrale Nervensystem zu gelangen. Im Gehirn blockiert es dann die Produktion von Adenosin, welches für Müdigkeit bzw. Erschöpfung verantwortlich zeichnet.

Gleichzeitig fördert es die Entstehung von Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Auch werden die Stammzellen angeregt, sich verstärkt zu Nervenzellen zu entwickeln. So beeinflusst Koffein nicht nur die Leistungsfähigkeit des Gehirns auf positive Weise, sondern wirkt (ähnlich wie Antidepressiva) auch stimmungsaufhellend.

Daher kam eine Studie aus dem Jahr 2011 zu dem Schluss, dass kaffeetrinkende Frauen im Vergleich zu Frauen, die keinen Kaffee konsumieren, ein um 15 % geringeres Risiko besitzen, an Depressionen zu erkranken.

Zudem belegte eine im World Journal of Biological Psychiatry veröffentlichte Zusammenfassung dreier Einzelstudien, dass mäßiger Kaffeegenuss das Selbstmordrisiko bei Erwachsenen um 50 % herabsetzt. Allerdings weist die Untersuchung auch darauf hin, dass ein deutlich höherer Konsum keinen zusätzlichen Nutzen erwarten lässt.

Koffein gegen Stress

Koffein könnte ein Medikament gegen Stress-Symptome und Stress-Folgen darstellen. Hinweise darauf fanden Wissenschaftler im Tier-Experiment. Dafür wurden Mäuse unter Dauer-Stress gesetzt und nach dem Auftreten von Stress-Symptomen mit koffeinhaltiger Nahrung gefüttert. Eine Kontroll-Gruppe der Versuchstiere blieb unbehandelt. Die Labor-Mäuse mussten sich nun einem Test unterziehen, mit dem die Stress-Symptome bewertet wurden.

Dabei untersuchten die Forscher Verhaltenseigenschaften wie Gedächtnisleistung, Angst-Reaktionen und allgemeine Aktivität. Eine Analyse des neuronalen Hirnstoffwechsels deckte Abweichungen von der Norm auf. In allen Punkten lagen die mit Koffein behandelten Mäuse im Ranking deutlich vor den Tieren, die das Alkaloid nicht bekommen hatten. Versuche mit einem synthetischen Koffein-Analogon lieferten vergleichbare Ergebnisse.

Auch den Wirk-Mechanismus konnte das Forscher-Team darstellen. Ansatzpunkt des Koffein-Effektes ist der A2A-Rezeptor, ein Protein in der Membran von Nervenzellen. Das Eiweiß-Molekül reagiert auf den Botenstoff Adenosin und steuert damit die Aktivität der Nervenzellen. Koffein und dessen künstliche Ersatzstoffe blockieren die A2A-Rezeptoren, woraus eine allgemeine Dämpfung von nervösen Stress-Reaktionen resultiert.

Dass die A2A-Rezeptoren tatsächlich an der Stress-Regulation beteiligt sind, konnten die Wissenschaftler durch ein weiteres Tier-Experiment zeigen: Sie schalteten das A2A-Gen der Tiere ab, was einer Koffein-Gabe gleichkam. Vorsichtig folgern die Forscher, dass Koffein auch beim Menschen gegen die Begleiterscheinungen von Stress helfen kann. Denn die grundlegenden neurophysiologischen Mechanismen sind bei Mensch und Tier dieselben.

Das multinationale Forscher-Team veröffentlichte die Studien-Ergebnisse im Fach-Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) im Mai 2015. Beteiligt waren auch Wissenschaftler des Pharmazeutischen Instituts der Universität Bonn unter Prof. Dr. Christa E. Müller.

Koffein & Cholin – Zu viel Koffein ist ein Problem

Jetzt eine weitere ganz wichtige Sache. Die Sache mit dem Stress hatten wir ja eben schon. Aber kann man auch zu viel Kaffee trinken? Dazu komme ich nochmal auf die Sache mit Koffein zurück.

Die anregende Wirkung des Koffeins wird heute nicht mehr weiter kritisch betrachtet. Das Alkaloid führt im Nerven-System zu einer Erhöhung der Konzentration einiger Neurotransmitter. Besonders bedeutend ist hier der gesteigerte Level von Acetylcholin, das im Übertagungsvorgang zwischen den Neuronen die elektrische Signal-Weiterleitung stimuliert. Acetylcholin ist nicht in allen Teilen des Nerven-Systems gleichermaßen aktiv, sondern wirkt speziell auf die vegetativen Stränge und auf die neuromuskuläre Endplatte. Daraus resultiert die anregende Wirkung des Kaffee-Genusses.

Auf biochemischer Ebene ist der Effekt des Koffeins eine komplizierte Reaktions-Kette. Über Umwege verhindert das Alkaloid den Abbau des Acetylcholins, dessen Konzentration dem Bedarf angepasst werden muss. Koffein setzt an einem sogenannten „second Messenger“, dem Adenosin (cAMP, cyclic Adenosinmonophosphat) an. Dieses Hormon wird durch koffeinvermittelte enzymatische Hemmung nicht mehr effektiv abgebaut. Adenosin wiederum ist ein Signal für die Erhöhung des Acetylcholin-Spiegels.

Wegen dieser Wirkung gilt Koffein als Agens für die Ausschüttung des Acetylcholins. Vorstufen des Neurotransmitters wie Dimethylethanolamin (DMEA) werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Unterstützend für die Gedächtnisleistung empfiehlt sich ein Extrakt aus der MelisseDMEA und andere Cholin-Präparate senken auch die Konzentration des c-reaktiven Proteins (CRP). CRP ist eine körpereigene Stimulans im Regelkreis der Immun-Antwort bei entzündlichen Prozessen. Sinkt der CRP-Wert, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Reduzierung von Entzündungen. Zudem hat sich gezeigt, dass der Homocystein-Spiegel unter dem Einfluss der Cholin-Präparate abfällt. Dies zeigt, dass auch arteriosklerotische Veränderungen im Gefäß-System reduziert werden.

So. Und zum Schluss muss ich auch noch auf eine Frage eingehen, die mir auch öfter gestellt wird:

Kaffee für Sportler?

Vor dem Sport getrunken, kann Kaffee den Stoffwechsel um bis zu 20 % ankurbeln. Und eine 2007 veröffentlichte Studie stellte fest, dass 2 Tassen des schwarzen Getränks (eine Stunde vor dem Training genossen), Muskelkater nach dem Work-Out um beinahe die Hälfte reduzieren. Dabei ist zu beachten, dass Kaffee (im Gegensatz zu Energydrinks) neben Koffein auch FlavonoideVitamine und Mineralstoffe enthält, welche das Koffein und seine eventuell schädlichen Auswirkungen auf den Körper dämpfen und besser verträglich machen.

Wissenswertes über koffeinfreien Kaffee

Selbst wenn Kaffee als „koffeinfrei“ deklariert ist, darf er noch einen Koffeingehalt bis zu 0,1 % seines Gewichts aufweisen, während „normaler“ Kaffee hier einen Wert von 1 – 2 % besitzt.

Die Entkoffeinierung von Kaffee erfolgt meist, indem die Bohnen mit einem leichten Lösungsmittel behandelt werden, weshalb koffeinfreier Kaffee bis zu 10 mg organisches Lösungsmittel pro Kilogramm enthalten darf.

Wer seinen entkoffeinierten Kaffee lieber chemiefrei genießt, kann auf Produkte umsteigen, die mit Kohlensäure von Koffein befreit worden sind, oder sich für Bio-Kaffee entscheiden. Auch bei dessen Herstellung muss auf Chemie verzichtet werden.

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Kaffee und Serotonin

Die Frage ist, in welchem Maße der Genuss von Kaffee die Konzentrationen von Serotonin beeinflussen können. Serotonin ist im Gehirn ein wichtiger Neurotransmitter, der die Gemütslage, das Gefühl für Zufriedenheit und Wohlbefinden, Ruhe und neben dem Melatonin den Schlafzyklus mitbestimmt. Serotonin ist die Ausgangssubstanz für die Synthese von Melatonin, die von den jeweiligen Lichtverhältnissen, sei es tageszeitlich oder jahreszeitlich bedingt, abhängig ist: Schluss mit Trübsal und düsteren Gedanken.

Bei zu hohen oder zu niedrigen Konzentrationen von Serotonin kommt es zu einer Reihe von verschiedenen Problemen, wie Schlafstörungen, Gereiztheit, NervositätVerdauungsprobleme und einige andere mehr. Diese unter Umständen problematischen Schwankungen können durchaus Produkt von Umwelteinflüssen sein. Und Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke gehören hierzu.

Ein Abfall der Serotoninkonzentration kann zu Depressionen führen. Ein Anstieg dieser Konzentrationen vermittelt das Gefühl von Entspanntheit, Zufriedenheit und Glück. Eine zu hohe Konzentration dagegen ist mit Euphorie, Unrast und Angstzuständen verbunden.

Die Wirkung zwischen Koffein und seinem Einfluss auf Serotoninkonzentrationen erscheint widersprüchlich, da man je nach Voraussetzung eine Zunahme oder Abnahme von Serotonin beobachten kann. Der unmittelbare Effekt von Koffein ist eine Erhöhung der Serotoninkonzentrationen. Dies ist der Grund, warum eine Tasse Kaffee die Gemütslage zum Positiven verändern und man sich danach energiegeladen fühlen kann.

Diese Arbeit aus dem Jahr 2015 beschreibt einen möglichen Mechanismus, der zu einer Erhöhung der Serotoninkonzentrationen beiträgt, beziehungsweise deren Reduzierung verhindert: Coffee extracts suppress tryptophan breakdown in mitogen-stimulated peripheral blood mononuclear cells.

Diese Arbeit zeigte an mononukleären Zellen des peripheren Bluts (PBMC) wie eine Gabe von Kaffeeextrakt und entkoffeiniertem Kaffee der Abbau von Tryptophan unterdrückt wird. Sie fanden heraus, dass Koffein und Chlorogensäure im Kaffee interessanterweise nicht für diesen suppressiven Effekt verantwortlich zu sein scheinen. Vielmehr die im Kaffee enthaltene Gallussäure und mit Einschränkung Kaffeesäure zeigten sich für diese unterdrückende Wirksamkeit zuständig.

Die Autoren schließen hieraus, dass Kaffee die Verfügbarkeit von Tryptophan erhöht. Und erhöhte Konzentrationen von Tryptophan resultieren in einer erhöhten Synthese an Serotonin, was zu einer verbesserten Gemütslage und Lebensqualität führt.

Kaffeesorten enthalten unterschiedliche Mengen an Serotonin und Melatonin

Eine Studie aus dem Jahr 2012 zeigte sogar, dass Kaffeebohnen je nach Kaffeesorte bereits verschieden hohe Konzentrationen an Serotonin und Melatonin enthalten (Melatonin and serotonin profiles in beans of Coffea species). Allerdings beantworten die Autoren nicht die Frage, welche Relevanz die entdeckten Konzentrationen für den Kaffeetrinker haben. Oder mit anderen Worten: Sind die Konzentrationen an Serotonin so hoch, dass sich nach dem Kaffeegenuss die für Serotonin typischen Effekte einstellen?

Ohne Kaffee beziehungsweise nach einer kaffeefreien Zeit fallen die Serotoninkonzentrationen wieder.

Umgekehrt scheint ein zu hoher Konsum an Kaffee (und hier kommt dann das Koffein zum Tragen) daran beteiligt zu sein, die Serotoninspiegel zu senken. Koffein hat die Tendenz, bei hohen Konzentrationen die Wirkung von Adenosin zu antagonisieren. Es kommt zu einer gesteigerten Synthese von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn. Im Laufe der Zeit kann somit eine Desensibilisierung von Serotoninrezeptoren erfolgen.

Gleichzeitig kommt es auch zu einer Verarmung an Tryptophan, einer Aminosäure und Vorläufersubstanz von Serotonin. Da Tryptophan eine essenzielle Aminosäure ist, muss hier über die Nahrung gewährleistet werden, dass genug „Baumaterial“ für die Serotoninsynthese vorhanden ist. Ist dem nicht so, dann kommt es nicht nur zu einem Mangel an Tryptophan, sondern indirekt auch zu einem Serotonin- und letztendlich auch Melatoninmangel.

Kaffee und Gerbsäure

Kaffee kann „auf den Magen schlagen“. Verantwortlich hierfür ist allerdings nicht das Koffein, sondern die in ihm enthaltenen Gerbsäuren.

Der wissenschaftliche Ausdruck hierfür ist Tannin. Bei Tanninen handelt es sich um pflanzliche Gerbstoffe, die zu den pflanzlichen Sekundärstoffen gehören.

Ihre Aufgabe ist es, die Pflanze gegen Pflanzenfresser zu schützen, indem sie bei ihnen Verdauungsstörungen verursacht, zum Beispiel durch die Deaktivierung von Proteinen im Verdauungstrakt. Bei hohen Konzentrationen entwickeln sie eine Reihe von Neben-Wirkungen, wie Blähungen, Verstopfungen, Behinderung der Resorption von Arzneimitteln (zum Beispiel Digitalis), Behinderung der Resorption von Eisen und Calcium etc.

Diese Gerbsäuren im Kaffee können, besonders wenn viel Kaffee getrunken wird, zudem die Produktion von Magensäure stimulieren, was den Magen zusätzlich reizt. Eine eher positive Eigenschaft der Gerbsäuren ist die Tatsache, dass sie in der Lage sind, die Darmmuskulatur anzuregen, und damit einen leicht abführenden Effekt auszuüben.

Grundsätzlich ist jedoch empfehlenswert bei einem „empfindlichen Magen“ auf einen Kaffee zurückzugreifen, bei dem die Konzentrationen an Gerbsäuren gering ausfallen. Ein sogenannter „koffeinfreier“ Kaffee ist nicht gleichbedeutend mit „magenschonend“ und „bekömmlich“, da das Koffein in diesem Zusammenhang bestenfalls eine untergeordnete Rolle spielt.

Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Gerbsäuren, wie bereits erwähnt, eine Reihe von Stoffen, unter anderem Mineralstoffe wie Eisen und Calcium an der Resorption hindern. Das heißt, dass hier bei einem regelmäßigen und häufigen Konsum von Kaffee mit hohem Anteil an Gerbsäuren die Möglichkeit besteht, dass ein mehr oder weniger ausgeprägter Mineralstoffmangel entstehen kann.

Auf der anderen Seite gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen zu Tanninen, die positive gesundheitliche Effekte haben nachweisen können, wie zum Beispiel im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Prävention. Tannine haben ein gewisses Maß an antioxidativen Eigenschaften. Und es gibt Hinweise, dass einige Varianten unter Umständen sogar Krebs verhindernde Wirkung haben.

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Was ist Aromatherapie?

Sie kommen abends nach einem anstrengenden Tag nach Hause. Sie öffnen die Tür und der Duft Ihres Lieblingsessens weht Ihnen entgegen.

Die Lungen füllen sich damit, der Speichel beginnt zu fließen, der Magensaft konzentriert sich …

… das ist (auch) Aroma-Therapie, ein Aspekt davon. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, Düfte und Aromen für die Gesundheit und das Wohlbefinden einzusetzen.

Die Naturheilkunde hat, nachdem sie jahrzehntelang belächelt worden ist, für sehr viele Patienten wichtige Elemente in die Therapie eingebracht. Viele bestehen heute darauf, nachdem immer häufiger enorme Schäden der schulmedizinischen Pharmaka bekannt werden (siehe auch Medikamentenskandale), ausschließlich mit natürlichen Heilmethoden behandelt zu werden.

Nicht immer lassen sich schulmedizinische Verfahren und Medikamente vermeiden, aber in sehr vielen Fällen kann die Naturmedizin beeindruckende Erfolge vorweisen. Die Aroma-Therapie ist eine dieser sanften Methoden. Mit den passenden Düften zur richtigen Zeit können die unterschiedlichsten Beschwerden gebessert oder sogar behoben werden.

Aber es ist wie immer im Leben: Alles hat seine zwei Seiten. Auch die Naturheilkunde hat, hält man sich nicht an das richtige Maß, seine Nebenwirkungen.

Bei der oralen Anwendung der Aromatherapie gilt das ganz besonders. Denken wir an Paracelsus’ Satz: „Alles ist Gift, nichts ist Gift, allein die Menge macht’s.“

Essenzen aus der Aromatherapie können, werden sie nicht richtig angewendet, giftige Auswirkungen haben. Safran zum Beispiel, der in hohen Dosen genossen wird, kann zu übersteigerter Erregbarkeit des Gehirns und dadurch zu Krämpfen, Delirium und sogar zum Tod führen.

Salbei-, Rosmarin- und Ysop-Essenzen können auch in niedrigen Dosierungen bei dafür empfindlichen Menschen epileptische Tendenzen verstärken. Oral dürfen Aroma-Öle nur unter fachlicher Anleitung eingenommen werden.

Auch Haustiere können eventuell Schäden erleiden. So sollte Rosmarin nicht in der Nähe von tierischen Hausgenossen angewendet werden, die unter Epilepsie leiden. Teebaumöl ist grundsätzlich nichts für Katzen. Doch viele Aromen sind für unsere tierischen Hausgenossen durchaus zuträglich.

Zunächst aber zur prinzipiellen Funktionsweise von Aromatherapie:

Was ist Aromatherapie?

Von unseren fünf Sinnen ist der Geruchssinn der schnellste. So rasch wie das Signal eines Duftes transportiert kein anderer Sinn die Signale ins Gehirn. Das wussten schon die Heilkundigen der Antike und nutzten wohlriechende Materialien für die Gesundheit. Vor allem aus dem indischen Ayurveda liegen umfangreiche Erfahrungen vor, doch auch die Ägypter nutzten die Methode für medizinische Zwecke. Gewonnen werden die Wirkstoffe traditionell aus Blüten, Blättern, Stengeln, Früchten, Samen, Rinde und Wurzeln.

Bei der Aromatherapie werden duftende Essenzen verwendet, die im Körper komplexe Wirkungsweisen anstoßen. Zu den beliebtesten Essenzen gehören Extrakte aus Lavendel, Sandelholz, Geranie, Bergamotte, Pfefferminze, Gewürznelke, Zitrone und Rosmarin. Die Duftstoffe werden über die Nasenschleimhäute aufgenommen und lösen dort Impulse aus, die unter anderem in Regionen des Gehirns weitergeleitet werden, in denen Emotionen verarbeitet werden. Im limbischen System werden die Düfte mit Erinnerungen und Gefühlen assoziiert und können die damit erlernten und verbundenen Reaktionen auslösen. Das ist einer der Gründe, warum Düfte uns aufmuntern oder beruhigen, anregen oder konzentrieren können. Einige Aromen wie beispielsweise Menthol aus der Pfefferminze wirken auf die Bronchien und die Lungen ein.

Mit den zahlreichen Wirkungen der Aromatherapie befasst sich ein relativ neuer Zweig der medizinischen Wissenschaft. Etabliert hat sich die Forschungsrichtung unter dem Begriff Psychoneuroimmunologie. Einige vielversprechende Ergebnisse liegen inzwischen vor.

Geraniol verstärkt die Wirkung des nervalen Botenstoffes Gammaminobuttersäure (GABA), der den Schlaf-Rhythmus reguliert. Deswegen ist der Duftstoff aus Geranien, Lorbeer und Koriander zur Entspannung vor der Nachtruhe hervorragend geeignet.

Eukalyptus-Aromen erhöhen den Tonus des Nerven-Systems. Hier ist es der sekundäre Pflanzenstoff Cineol, der therapeutisch eingesetzt werden kann.

Dass Duftstoffe den Hormon-Stoffwechsel beeinflussen, hat Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt herausgefunden. Der Duftforscher ist Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum.

Er und seine Arbeitsgruppe haben erstaunliche Entdeckungen gemacht. Sensationell war die Feststellung, dass Riech-Rezeptoren gar keine Besonderheit der Nasenschleimhaut sind. Die Proteine sind wahrscheinlich auch in den Zellmembranen aller Körperzellen vorhanden.

So fanden die Forscher den Rezeptor OR2AT4 auf Hautzellen. Damit können die Zellen Sandelholzduft wahrnehmen und reagieren darauf mit einem Signal zur Teilung.

Die Bochumer Wissenschaftler schlugen vor, dies zur schnelleren Heilung bei Haut-Läsionen zu nutzen. Dr. Hatt vermutet, dass alle 350 Riech-Rezeptoren auch in der Haut vorkommen.

Den OR2AT4 fanden sie sogar in inneren Organen. Die Funktion des Rezeptors in Niere, Darm und Prostata muss erst noch erforscht werden.

Wir sehen also, dass Aroma nicht nur auf Emotionen einwirken, auch der Körper selbst reagiert darauf:

Erfahrungen von Heilpraktikern, Psychotherapeuten und sogar Krankenhäusern zeigen, dass die Aromatherapie bei den unterschiedlichsten Krankheiten hilfreich sein kann: Sie helfen schwer kranken oder dementen Menschen bei Verhaltensänderungen, unterstützen die Heilung, bekämpfen Entzündungen und wirken antioxidativ. Sie können die Wirkung von Antibiotika bei resistenten Keimen verstärken, helfen bei Hautkrankheiten und Migräne.

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Die Duftforscher aus dem Ruhrgebiet belegten in Versuchen mit Zellkulturen sogar, dass Krebszellen auf Duftstoffe reagieren.

Die Wissenschaftler konnten mit Aroma-Essenzen das Wachstum maligner Leukozyten hemmen und die weißen Blutkörperchen sogar abtöten. Die Experimente führte Dr. Hatt durch, nachdem er Duft-Rezeptoren auf den Blutzellen nachgewiesen hatte.

Die Zelllinien bekam der Bochumer aus dem Labor der hämatologischen Klinik an der Universitäts-Klinik Essen. Deren ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Dührsen, erhofft sich aufgrund der Ergebnisse neuartige Perspektiven für die Krebs-Therapie.

Dr. Hatt konnte auch zeigen, dass Citronellol das Fortschreiten von Leberkrebs hemmt. Der Duftstoff ist in Zitronen und Zitronengras sowie Rosenblüten enthalten.

Der Duftforscher ist noch einer weiteren Anwendung auf der Spur: Derzeit erforscht er die Wirkung von Aprikosen- und Bananen-Aroma bei Asthma. Vermutlich gibt es im Bronchial-Epithel Rezeptoren, die auf den Reiz der Duftstoffe reagieren und ein Signal an die Muskulatur der Bronchien senden, die sich daraufhin entkrampfen.

Qualitäts-Aromen statt Billig-Präparate

Wichtig bei allen Anwendungen sind naturreine Essenzen aus biologischem Anbau. Sie sind zwar um einiges teurer als „naturidentische“ Düfte, aber an dieser Stelle sollten Sie nicht sparen: Die künstlich hergestellten Düfte sind zum einen nicht wirkungsvoll (jedenfalls nicht auf eine Art, die vorher einzuschätzen wäre), zum anderen können sie sogar Allergien auslösen. Auch Herbizid-Belastungen sind bei den Bio-Ölen weniger zu erwarten. So vermeidet man die Exposition gegen Neurotoxine und krebserregende Substanzen. Der Einsatz der Gen-Technik ist bei diesen Präparaten selbstverständlich verboten.

Sinnvoll ist es, beim Kauf zunächst auf die Herkunft zu achten, wobei regionale Produkte meistens die besseren sind. Auf Qualitäts-Artikeln ist der lateinische botanische Name der Pflanze angegeben sowie die Erntezeit. Die Bezeichnung „naturidentische Aromen“ deuten auf minderwertige Präparate hin. Ein gutes Öl besteht zu 100 % Pflanzen-Extrakt.

Bei sehr hochwertigen Ölen ist auch die Art der Reinheits-Kontrolle angegeben. Dazu gehören die Gaschromatographie und die Infrarotspektroskopie. Eine Überprüfung auf mikrobielle Verunreinigungen sollte ebenfalls stattgefunden haben. Auch die Produktions-Weise ist bei diesen High-End-Artikeln deklariert. Dann steht auf der Verpackung beispielsweise „hergestellt in in einer cGMP-Anlage (Current Good Manufacturing Practices)“. Zur Anwendung kam dann die Kaltpressung oder die Dampfdestillation und nicht die Extraktion mit gesundheitsschädlichen Lösungsmitteln, die in Restmengen im Öl enthalten sind.

Die Technik der Aromatherapie

Die einfachste Möglichkeit, um auch zu Hause die Aromatherapie auszuprobieren, sind handelsübliche Duftlampen. In ein Schälchen wird Wasser mit ein bis drei Tropfen Duftessenz gegeben. Diese Flüssigkeit wird dann mit einem Teelicht erhitzt, sodass der Duft sich im ganzen Raum verbreiten kann. Daneben sind Systeme erhältlich, die die Aroma-Öle elektrisch erwärmen.

Doch das Erhitzen kann die organischen Verbindungen teilweise zersetzen. Die bessere Alternative sind Systeme für die eine kühle Verteilung im Raum bewerkstelligen. Der Ultraschall-Diffusor arbeitet mit einer wässrigen Lösung, in der einige Tropfen des Aroma-Öls zugegeben werden. Der sogenannte „trockene Aroma-Diffusor“ arbeitet ohne Wasser. Die Duftfläschchen werden direkt an das Gerät angeschlossen.

Diese Geräte sorgen für eine langsame, kontinuierliche Abgabe des Aromas in die Raumluft.

Aromatherapie zum Einreiben

Üblicherweise werden bis zu sieben Essenzen, davon je 1 – 4 Tropfen, in 20 – 30 ml Mandelöl oder Weizenkeimöl gemischt. Weizenkeimöl hat den Vorteil, dass es viel Vitamin E enthält und daher kaum ranzig wird. Für die Präparate können aber auch Arganöl, Jojoba und Hagebuttenkernöl verwendet werden.

Von dieser Mischung werden wiederum sieben Tropfen morgens und abends auf dem Solarplexus einmassiert. Man kann auch ein paar Tropfen in der Ellenbeuge einreiben. Aromaessenzen dürfen nie unverdünnt angewendet werden, sondern müssen in einem neutralen Öl (zum Beispiel Jojoba, Weizenkeim, Mandel) gelöst werden.

Wohltuend sind Einreibung von Hals und Brust, etwa mit Weihrauch, Nelke, Thymian oder Pfefferminze bei Problemen im Rachen, Bronchien und Lungen. So ein Präparat kann mit einigen Tropfen der Essenzen in einem Trägeröl selbst hergestellt werden. Salbei und Nelke eignen sich hervorragend für eine entspannende Ganzkörper-Creme.

Sie können Duftöle – mit Sahne oder Honig als Emulgator – ins Badewasser träufeln. Einige Tropfen der Essenzen können auch einer Lotion oder einem Shampoo zugefügt werden. Die Anwendung beruhigt, entspannt oder regt an.

Die Erklärung dafür: Der Geruchssinn ist eng mit den Bereichen des Gehirns verbunden, die für die Steuerung der Gefühle zuständig sind. Deshalb setzen einige Psychotherapeuten Aroma-Öle unterstützend ein, wenn sie einer Klientin oder einem Klienten helfen wollen, verdrängte Erinnerungen zurückzuholen. Manche Menschen wenden Aromatherapie an, weil sie glauben, dass sich über den Duft das Energiepotenzial der Pflanzen auf den Menschen überträgt – ein Gedanke, der aus dem Bereich der Esoterik stammt.

Aromatherapie zum Inhalieren

Inhalation ist schon lange eine Anwendungs-Methode in der Aromatherapie. Zum Inhalieren nehmen Sie 2 – 4 Tropfen auf einen Liter heißes Wasser. Dann halten Sie das rechte Nasenloch zu, atmen durch das linke ein. Dann halten Sie das linke Nasenloch zu und atmen durch das rechte wieder aus.

Sie halten das linke nach wie vor zu und atmen durch das rechte ein und erst dann wieder durch das linke ausatmen. Also: links ein – rechts aus – rechts ein – links aus – links ein usw.

Der Hintergrund dieser Atmung ist folgender:

Das rechte Nasenloch steht in Verbindung mit der linken (logischen) Gehirnhälfte, wird aber auch mit Sonne und Aktivität verbunden. Das linke Nasenloch gehört zum Mond, zur Passivität und zur rechten (emotionalen) Gehirnhälfte. Durch die wechselseitige Atmung sprechen Sie beide Aspekte gleichermaßen an und verstärken die Wirkung der Essenzen.

Inhalieren oder riechen Sie nie direkt von der Flasche. Wenn schon, dann von der Pipette oder vom Deckel.

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Duftstoffe in Haus und Garten

Neben den Vorteilen für die Gesundheit haben die ätherischen Öle noch weiteren Nutzen. Weihrauch ist ein beliebtes Mittel zur Desodorierung bei der Haushaltsreinigung. Ein paar Tropfen in warmem Wasser reichen aus, um die positive Wirkung entfalten.

Oregano, Rosmarin und Thymian sind Repellents, die allerhand Schadinsekten im Garten fernhalten können. Im Haus können die Aromen helfen, Mücken und Fliegern zu vertreiben.

Viele der ätherischen Öle gehören daneben zu den Inhaltsstoffen von Gewürzen. Statt der frischen Kräuter können auch die Öle für die Geschmacksanhebung beim Kochen verwendet werden.

Medizinische Indikationen für Aromatherapie

Aromatherapie ist geeignet für eine Vielzahl von Beschwerden.

Bei Kopfschmerzen, Angespanntheit oder einfacher Müdigkeit hilft zum Beispiel reines Pfefferminzöl oder Lavendelöl. Bei Kopfschmerzen massiert man dieses im Schläfenbereich ein. Bei stressbedingten Atembeschwerden helfen diese beiden Öle ebenfalls.

Gegen Schlafstörung helfen zum Beispiel Atlas-Zeder, Lavendel oder auch Benzoe Siam.

Das bekannte Teebaumöl, welches vor allem eine antibiotische und aseptische Wirkung besitzt, ist auch der Aromatherapie zuzuordnen.

Wenn Sie zu Hause beginnen wollen, die Wirkungsweise der Aromatherapie auszuprobieren, und keine schwerwiegenderen Diagnosen vorliegen, können Sie mit diesen Essenzen anfangen:

Lavendel ist bekannt für seine entspannende und beruhigende Wirkung. Er hilft deshalb bei Aufregung, bei Schlafstörungen und Stress. Auch Kinder reagieren oft gut auf Lavendelduft.

Setzen Sie ihn hier aber nur sanft dosiert in einer Duftlampe, einem Diffusor oder als Zusatz im Badewasser ein. Achten Sie beim Kauf von Lavendelessenz darauf, dass Sie echten Lavendel (Lavendula officinalis) bekommen. Andere Kreuzungen werden zwar günstiger angeboten, sind aber nicht so wirksam und nicht so gut verträglich.

Bergamotte verströmt einen fruchtigen, zitronenähnlichen Geruch und ist gut dafür geeignet, die Stimmung zu heben. Bergamott-Essenz sollte allerdings nicht auf die Haut kommen, weil es die Lichtempfindlichkeit erhöhen kann. Verwenden Sie Bergamotte deshalb einfach auch in der Duftlampe oder im Badewasser.

Ebenfalls stimmungsaufhellend, aber auch angstlösend und beruhigend wirkt Neroliöl. Es wird aus Orangenblüten hergestellt und lässt sich ebenfalls gut bei Kindern einsetzen. Allerdings ist es aufgrund der aufwendigen Herstellung nicht ganz billig.

Bei medizinischen Indikationen bedarf die Anwendung allerdings der Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten. Die Konzentration muss präzise berechnet werden, weil Duftstoffe eine intensive Wirkung entfalten können. Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 08.06.2023 aktualisiert.

Kurkuma – Die erstaunlichen Heilwirkungen der Gelbwurz

Kurkuma ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Ingwergewächse gehört. Daher wird sie auch „Gelber Ingwer“ genannt.

Bekannt ist sie auch als Safranwurzel (nicht zu verwechseln mit Safran – Crocus sativus – eine Krokusart und Lieferant des Safran-Gewürzes) oder Gelbwurzel. Heimisch ist die Pflanze in Südasien.

Das Rhizom sieht dem des Ingwers sehr ähnlich. Allerdings ist das Rhizom der Kurkuma intensiv gelb. Geschält und getrocknet kann es als Gewürz und als Farbstoff verwendet werden. Das Rhizom enthält bis zu 5 Prozent ätherische Öle. Curcumin ist bis zu 3 Prozent enthalten. Diese Substanz ist für das intensive Gelb des Rhizoms verantwortlich.

In der traditionellen Medizin in Asien, zum Beispiel in Indonesien, wird Kurkuma als Heilmittel gegen eine Reihe von Erkrankungen eingesetzt, wie zum Beispiel zur Verbesserung der Immunabwehr, Prävention gegen Infektionen und bei Erkrankungen der Atemwege. In Deutschland wurde die „Gelbwurzel“ 1930 ins „Deutsche Arzneibuch“ als pflanzliches Arzneimittel aufgenommen.

Neben der Anwendung als Gewürz (unter anderem in Curry) wird Kurkuma zum Färben von Papier, Salben etc. eingesetzt. Gelb eingefärbtes Kurkumapapier zum Beispiel dient in der Chemie als Indikatorpapier, das von basischen Lösungen braunrot umgefärbt wird.

Daran erkennt man, dass die vorliegende Lösung einen pH-Wert von mindestens 8,6 und höher hat. Mit dem Einsatz von modernen digitalen Messgeräten ist eine Messung des pH-Werts genauer und leichter zu bewerkstelligen, was die Bedeutung von Kurkumapapier hat zurückgehen lassen.

Was in diesem Zusammenhang natürlich interessiert, ist die Frage nach der medizinischen Bedeutung von Kurkuma beziehungsweise seiner ätherischen Öle und des Curcumins.

Abb.: Kurkuma

Kurkuma in der Medizin – Studien und Erfahrungen

Kurkuma beziehungsweise Curcumin ist eine der am besten wissenschaftlich untersuchten Pflanzen heute. Inzwischen gibt es mehr als 6900 Studien in PubMed zu Curcumin. Inzwischen kann man davon ausgehen, dass diese Pflanze als Heilpflanze in der Lage ist, rund 600 mögliche präventive und therapeutische Anwendungen abzudecken und 175 physiologisch nützliche Effekte auszuüben.

Das klingt übertrieben und zu vielversprechend. Aber die Studienlage zeigt eindeutig, dass Curcumin in der Lage sein muss, mindestens sieben Indikationsklassen beziehungsweise Medikamentenklassen zu ersetzen, als da wären:

Statine und andere Cholesterinsenker

Effect of NCB-02, atorvastatin and placebo on endothelial function, oxidative stress and inflammatory markers in patients with type 2 diabetes mellitus: a randomized, parallel-group, placebo-controlled, 8-week study. – Diese im Jahr 2008 veröffentlichte Arbeit ist umso interessanter, da sie ein standardisiertes Präparat mit Curcumin mit einem „handelsüblichen“ Statin (Liptor, Sortis, Atoris – generische Bezeichnung: Atorvastatin) verglich. Immerhin handelt es sich bei Atorvastatin um das weltweit umsatzstärkste Medikament überhaupt, mit einem Umsatz von über 12 Milliarden Dollar.

In dieser Arbeit wurden 72 Typ-2-Diabetiker mit dem Statin oder zweimal täglich 150 Milligramm Curcumin oder Plazebo behandelt. Gemessen wurde vor, während und nach 8 Wochen die Funktion des Endothels des Gefäßsystems. Aus Blutproben wurden eine Reihe von Parametern gemessen, wie zum Beispiel Tumor-Nekrose-Faktor-alpha, Interleukin-6, Endothelin-1 und Malondialdehyd, einem Marker für oxidativen Stress.

Zu Beginn zeigte sich, dass bei allen Teilnehmern eine Fehlfunktion des Endothels vorlag. Nach 8 Wochen zeigte sich eine signifikante Verbesserung dieser Funktion unter dem Statin und Curcumin, wobei die Unterschiede zwischen Statin und Curcumin nicht relevant waren.

Statin und Curcumin zeigten auch eine signifikante Abnahme von Malondialdehyd, IL-6, ET-1 und TNF-alpha, was auf verringerten oxidativen Stress und entzündungshemmende Eigenschaften hinweist.

Die Autoren machen natürlich keine Angaben zu der Verträglichkeit im Vergleich von Statin und Curcumin. Aber die Tatsache, dass beide praktisch die gleiche Wirksamkeit haben, lässt die Frage entstehen, warum 12 Milliarden Dollar für ein potentiell (und faktisch) nebenwirkungsreiches Medikament bezahlt werden müssen, wenn die Natur kostenlos ein gleich gutes, aber nebenwirkungsarmes Produkt bereithält?

Kortikosteroide

Kortikosteroide sind wirksame „Entzündungsbremsen“, und sie wirken immundämpfend, so dass sie bei Allergien zum Einsatz kommen. Inzwischen gibt es vergleichende Studien zu der entzündungshemmenden Wirksamkeit von Kortikosteroiden als Medikament und Curcumin:

Management of chronic anterior uveitis relapses: efficacy of oral phospholipidic curcumin treatment. Long-term follow-up – Diese Arbeit zeigte, dass Curcumin bei über 80 Prozent der Patienten mit einer Uveitis nach nur wenigen Wochen Behandlung deutliche Verbesserungen bei der Symptomatik verspürten, was auf die Reduzierung der Entzündungsprozesse zurückzuführen war.

Efficacy of curcumin in the management of chronic anterior uveitis – Diese Arbeit 11 Jahre zuvor (1999) zeigte vergleichbare Behandlungsergebnisse bei Uveitis im Vergleich mit den sonst üblicherweise eingesetzten Kortikosteroiden. Vor allem das komplette Fehlen von Nebenwirkungen lässt Curcumin als die bessere Behandlungsalternative erscheinen. Andere Arbeiten bestätigen die potenten anti-entzündlichen Eigenschaften von Curcumin, die mit denen von Kortikosteroiden durchaus vergleichbar zu sein scheinen, ohne aber die erheblichen Nebenwirkungen der Kortikosteroide zu verursachen.

Antidepressiva

Antidepressiva haben ein reichhaltiges Reservoir an Nebenwirkungen. Eine Nebenwirkung ist so paradox, dass man es fast nicht glauben mag: Erhöhte Suizidneigungen. Daher könnte man diese Medikamentenklasse auch als „Prodepressiva“ bezeichnen, da Selbstmorde unter einer solchen Medikation keine Ausnahmen mehr sind. Aber auch in diesem Segment hat Curcumin die besseren „Karten“ auf den Tisch legen können.

The effects of curcumin on depressive-like behavior in mice after lipopolysaccharide administration: Diese Arbeit an Mäusen zeigte, dass Curcumin womöglich aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften einen anti-depressiven Effekt ausüben kann.

Curcumin for the treatment of major depression: A randomised, double-blind, placebo controlled study: Diese brandneue Arbeit (Oktober 2014) zeigte einen anti-depressiven Effekt von Curcumin bei Patienten mit einer schwergradigen Depression, deren positive Effekte 4 bis 8 Wochen nach der Behandlung zutage traten. Je nach Art der Depression zeigten sich zusätzliche Vorteile der Therapie mit Curcumin.

Blutverdünner

Aspirin wird gerne zur Prävention von Schlaganfällen und Herzinfarkten gegeben, da es in der Lage ist, das Blut zu „verdünnen“. Genauer gesagt wird hier die Aggregationsneigung der Thrombozyten herabgesetzt, was auf der anderen Seite die Blutungsneigungen verstärken kann. Die andere Form der „Blutverdünnung“ ist die Hemmung der Blutgerinnung, bei der die Gerinnungsfaktoren im Plasma gehemmt werden. Heparin ist ein bekannter Vertreter dieser Medikamentenklasse.
Anticoagulant activities of curcumin and its derivative. – Diese Arbeit aus dem Jahr 2012 untersuchte die Eigenschaften von Curcumin als Gerinnungshemmer.

Die Autoren kamen hier zu dem Schluss, dass Curcumin und seine Derivate anti-thrombotische Aktivitäten besitzen, und dass ein täglicher Konsum von Curcumin dabei helfen kann, das Blut „dünnflüssig“ zu halten. Eine Arbeit von 1999 zeigte vergleichbare Ergebnisse: Inhibitory effect of curcumin, a food spice from turmeric, on platelet-activating factor- and arachidonic acid-mediated platelet aggregation through inhibition of thromboxane formation and Ca2+ signaling.

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Entzündungshemmende Medikamente

Ich hatte es bereits angesprochen: Curcumin scheint besonders entzündungshemmend zu wirken.

Da liegt der Verdacht nahe, dass es sich auch als entzündungshemmendes „Medikament“ einsetzen lässt und einen Vergleich mit den chemischen Varianten nicht zu scheuen braucht.

Adjuvant Therapy with Bioavailability-Boosted Curcuminoids Suppresses Systemic Inflammation and Improves Quality of Life in Patients with Solid Tumors: A Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Trial: Diese Arbeit steht stellvertretend für den Einsatz von Curcumin gegen Entzündungsprozesse. In diesem Fall wurde Curcumin als Begleittherapie bei Krebspatienten gegeben. Die Patienten, die Curcumin bekamen, hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe (Plazebogruppe) eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität zu verzeichnen. Die gemessenen Entzündungsparameter waren signifikant geringer in der Verumgruppe als in der Plazebogruppe, was auf eine Abnahme der systemischen Dauerentzündung bei den Krebspatienten schließen lässt.

Eine im Jahr 2004 veröffentlichte Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass Resveratrol, Curcumin und zwei Zytostatika die beste entzündungshemmende und krebsverhindernde Wirkung haben.

Aspirin und Ibuprofen zeigten die geringste Wirksamkeit in beiden Bereichen: Nonsteroidal anti-inflammatory agents differ in their ability to suppress NF-kappaB activation, inhibition of expression of cyclooxygenase-2 and cyclin D1, and abrogation of tumor cell proliferation. Unter dem Strich jedoch bieten sich für eine langfristige Behandlung nur Curcumin und/oder Resveratrol an, da beide in Sachen Verträglichkeit und Nebenwirkungen den Zytostatika weit überlegen sind.

Zytostatika und Chemotherapie

Comparison of oxaliplatin- and curcumin-mediated antiproliferative effects in colorectal cell lines. – Diese bemerkenswerte Arbeit verglich die Wirksamkeit von Curcumin und Oxaliplatin. Es zeigte sich, dass Curcumin in seiner Wirksamkeit auf Dickdarmkrebszellen in nichts dem Zytostatikum nachstand. Dies betrifft den Einfluss auf die Zellproliferation der Krebszellen, die Auslösung einer Apoptose oder den Stopp der Zellteilung dieser Zellen. Eine Kombination von Curcumin und Zytostatikum führte sogar zu einem additiven Effekt auf die malignen Zellen. Von daher empfehlen die Autoren eine Therapie, bei der beide „Partner“ kombiniert zum Einsatz kommen.

Eine ähnlich gelagerte Arbeit mit praktisch identischen Ergebnissen bringt diese Studie: Liposomal curcumin with and without oxaliplatin: effects on cell growth, apoptosis, and angiogenesis in colorectal cancer.

Hier ein Vergleich bei Eierstockkrebs: Cell-cycle inhibition and apoptosis induced by curcumin and cisplatin or oxaliplatin in human ovarian carcinoma cells. – Auch hier das gleiche Ergebnis wie zuvor beschrieben, einschließlich der Beobachtung, dass Zytostatikum und Curcumin in Kombination noch wirksamer waren als das Zytostatikum allein.

Noch eine Studie zu diesem Thema – gleiches Ergebnis: Curcumin enhances the effects of 5-fluorouracil and oxaliplatin in mediating growth inhibition of colon cancer cells by modulating EGFR and IGF-1R.

Hier noch ein paar Links zu neueren Studien zu Curcumin und diversen Krebsformen:

Diese Arbeit nimmt Bezug auf die schlechte Bioverfügbarkeit von Curcumin, was den Aufbau von therapeutisch relevanten Plasmaspiegeln fast unmöglich macht. Aber inzwischen gibt es Formulierungen, die dieses Problem beseitigt haben und somit für die Therapie verfügbar sind.

Diese Fülle an wissenschaftlichen Arbeiten mit positiven Ergebnissen bei dieser Indikation lässt bei mir die Frage aufkommen: „Worauf warten die Schulmediziner eigentlich noch?“

Bei einer zugegebenermaßen im Labor beobachteten gleichen Effektivität von Curcumin und Zytostatika müsste es mittlerweile eine „Sturmflut“ an klinischen Arbeiten geben, die diese Beobachtungen in der Klinik bestätigen oder nicht bestätigen.

Die vornehme Zurückhaltung der Schulmedizin hier kann ich nur als Eingeständnis ansehen, dass hier Curcumin bei gleicher Wirksamkeit sich als die Substanz mit dem besseren Sicherheitsprofil entpuppen wird und damit den patentierbaren Chemokeulen das Wasser (teilweise) abzugraben droht. Wer an einer Heilung von krebskranken Patienten interessiert ist, der kann einfach an solchen Ergebnissen nicht vorbeischauen.

Das Problem bei der Anwendung von Kurkuma ist, dass die Wirkstoffe nur schlecht über den Darm aufgenommen werden. Die orale Einnahme wirkt vor allem gut bei Darmpolypen (Krebsvorstufe), sowie Darmtumore und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei allen anderen Krebsarten bietet sich die Infusion an: entweder als Curcuma-Gesamtextrakt oder von Cucurminpräparaten. Die Infusion des Gesalmtextrakts bietet aus meiner Sicht derzeit die umfassendere Wirkung. Was Patienten aber wissen sollten: Ein Drittel der Patienten reagiert nach solch einer Infusion mit leichtem Fieber.

Diabetes

Im Jahr 2009 erschien eine Studie, die die Effektivität von Curcumin bei Diabetes untersuchte. Es zeigte sich, dass Curcumin die zelluläre Glukoseaufnahme verbesserte und die Neubildung von Glukose seitens der Leber unterdrückte. Interessanterweise war dieser Effekt bei Curcumin 500 Mal stärker ausgeprägt als bei Metformin, ein häufig eingesetztes orales Antidiabetikum, und 100.000 Mal stärker als Curcuminderivat (THC): Curcumin activates AMPK and suppresses gluconeogenic gene expression in hepatoma cells.

Eine Studie aus dem Jahr 2014 bestätigte die zuvor gefundenen Ergebnisse: A PPARγ, NF-κB and AMPK-dependent mechanism may be involved in the beneficial effects of curcumin in the diabetic db/db mice liver. Hier empfehlen die Autoren, Curcumin so früh wie nur möglich bei Typ-2-Diabetikern zum Einsatz zu bringen, um Folgekomplikationen von Diabetes Typ-2 gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen.

A study on the hypoglycemic and hypolipidemic effects of an ayurvedic drug Rajanyamalakadi in diabetic patients – Diese Arbeit kommt aus Indien, in dem Curry auch in der traditionellen Medizin eine gewisse Tradition hat. Die Autoren sahen hier bei unter einem ayurvedischen Arzneimittel, das unter anderem Curcumin enthält, bei 43 Diabetikern nach 3 Monaten Behandlung eine Reihe von positiven Effekten. Dazu zählten anti-diabetische, lipidsenkende und anti-oxidative Wirkungen.

Evaluation of the Effect of Curcumin Capsules on Glyburide Therapy in Patients with Type-2 Diabetes Mellitus. – Auch diese Arbeit kommt aus Indien und wurde mit menschlichen Probanden durchgeführt. In diesem Fall waren es (leider nur) 8 Typ-2-Diabetiker, die 11 Tage mit Glibenclamid, einem oralen Antidiabetikum aus der Klasse der Sulfonylharnstoffe, behandelt worden waren.

Am ersten Tag des Beobachtungszeitraums wurden nach der Gabe von Glibenclamid, 5 Milligramm, Blutproben genommen, die in verschiedenen Zeitabständen wiederholt wurden. Am 11. Tag wurden wieder Blutproben in verschiedenen Zeitabständen genommen, nachdem die Patienten 10 Tage zusätzlich mit Curcumin behandelt worden waren.

Resultat: Unter der Behandlung mit Curcumin zeigte sich eine signifikante Senkung des Blutzuckerspiegels ohne dabei eine Hypoglykämie zu provozieren. LDL-Cholesterin, VLDL-Cholesterin und Triglyceride waren signifikant gesenkt worden und das HDL-Cholesterin erhöht. Daher folgerten die Autoren aus ihren Beobachtungen, dass die kombinierte Gabe von Curcumin zu einem gängigen oralen Antidiabetikum eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels ermöglicht.

Reduction of atherogenic risk in patients with type 2 diabetes by curcuminoid extract: a randomized controlled trial. – Diese Arbeit zeigt, dass Typ-2-Diabetiker unter Curcumin ein signifikant geringeres Risiko für Gefäßschäden haben.

Gerade für den Zeitraum 20013 und 2014 gibt es eine Fülle von neuen Arbeiten zu Curcumin und Diabetes, dass es den Rahmen hier sprengen würde, alle diese Arbeiten vorzustellen. Anstelle dessen die Links dazu:

Schwarzer Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin

Interessanterweise gibt es eine einfache Methode, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen und seine Wirkung zu verstärken. Die Lösung liegt im schwarzen Pfeffer, genauer gesagt in einem Bestandteil namens Piperin. Piperin ist für den scharfen Geschmack von schwarzem Pfeffer verantwortlich und hat die bemerkenswerte Eigenschaft, die Aufnahme von Curcumin im Körper zu verbessern.

Studien haben gezeigt, dass Piperin die Aktivität von Enzymen hemmt, die Curcumin im Körper abbauen. Durch diese Hemmung bleibt Curcumin länger im Blutkreislauf und kann besser von den Zellen aufgenommen werden. Darüber hinaus kann Piperin die Barrierefunktion des Darms verringern, was die Aufnahme von Curcumin zusätzlich verbessert.

Die Kombination von Kurkuma und schwarzem Pfeffer hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen. Durch die Zugabe von schwarzem Pfeffer zu einer Kurkuma-basierten Mahlzeit kann die Bioverfügbarkeit von Curcumin um das 20-fache erhöht werden. Dies bedeutet, dass der Körper mehr von den gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma und Curcumin profitieren kann.

Fazit

Es gibt kaum ein natürliches Heilmittel, das ein so eindrucksvolles Wirkspektrum abdeckt wie Curcumin. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit sind mehr als überzeugend für nahezu alle Indikationen.

Ob Curcumin die chemisch-schulmedizinischen Medikamente ersetzen könnte, diese Frage glaube ich in vielen Fällen mit einem deutlichen „ja“ beantworten zu können. Ausnahmen hier bestätigen wie immer die Regel.

Die evidenzbasierte Weigerung der Schulmedizin, Curcumin als ernstzunehmendes „Präparat“ anzusehen, basiert zum Teil auf einer rein gewohnheitsmäßigen Ablehnung alles Natürlichen und/oder dem Nichtwissen um die vorteilhaften Wirkungen der Substanz.

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3.6.2023 ergänzt.

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

Baldrian: Entspannung ganz ohne Chemie

Die getrockneten und zerkleinerten unterirdischen Pflanzenteile (Wurzelstock, Rhizome) des Echten Baldrians (lat. Valeriana officinalis) stellen eines der ältesten Heilmittel der Volksmedizin dar.

Die Anwendungsgeschichte lässt sich bis 800 n. Chr. zurückverfolgen. Die mehrjährige, krautige Pflanze ist hauptsächlich in den Waldregionen Europas, Asiens, Nordamerikas und in den südamerikanischen Tropen (eingebürgert) verbreitet und findet auch Verwendung als anspruchslose, da standorttolerante Zierpflanze. Die Stauden brauchen allerdings einen feuchten Boden.

Die Wuchshöhe beträgt 50 – 100 cm, die doldenartigen Blütenstände des medizinisch verwendeten Echten Baldrians sind weiß bis rosa. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September, während die medizinisch verwertbare Wurzel, welche einen charakteristischen Geruch aufweist, im September und Oktober geerntet wird.

Wirksame Inhaltsstoffe des Baldrians

Alle Baldrian-Arten enthalten Alkaloide, ätherische Öle sowie Isovaleriansäure und Valerensäure, die muskelrelaxierend wirken. Daneben kommen in der Heilpflanze viele Antioxidantien vor. Besonders wichtig sind hier die Radikalfänger Linarin und Hesperidin.

So wirkt Baldrian

Linarin und Hesperidin entfalten daneben einen schlafanstoßenden und tonisierenden Effekt (Sedative and sleep-enhancing properties of linarin, a flavonoid-isolated from Valeriana officinalis).

Die Valerensäure des Baldrians reduziert den Abbau des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure). Einen ähnlichen Effekt zeitigen wie Benzodiazepine (z. B. Valium), die aber erhebliche Nebenwirkungen wie ein hohes Suchtpotenzial haben, das  Baldrian fehlt.

GABA dämpft die Reizweiterleitung und trägt somit zur Beruhigung bei. Forschungen zufolge harmonisiert die Wirkstoffkombination der Heilpflanze die Aktivität der Amygdala (Valerenic Acid Protects Against Physical and Psychological Stress by Reducing the Turnover of Serotonin and Norepinephrine in Mouse Hippocampus-Amygdala Region).

Dieses Nervenzentrum im Gehirn steuert maßgeblich Emotionen, wozu auch die Angstwahrnehmung zählt. Im Tierversuch konnte Baldrianextrakt die Serotoninkonzentration erhöhen (Valeriana officinalis root extract suppresses physical stress by electric shock and psychological stress by nociceptive stimulation-evoked responses by decreasing the ratio of monoamine neurotransmitters to their metabolite).

Dieser Neurotransmitter fördert positive Empfindungen. Studien deuten auch darauf hin, dass Isovaleriansäure eine entkrampfende Wirkung auf die Muskulatur ausübt (Could valerian have been the first anticonvulsant?).

Anwendung und Nebenwirkungen

Nach entsprechender Aufbereitung entfalten die Extrakte der Wurzel ihre sedative Wirkung, die bei der Heilung von

zur Anwendung kommen.

Entgegen landläufiger Meinung macht Baldrian nicht müde, sondern entspannt lediglich. Aufgrund seines hohen Wirkungsgrades und der Nebenwirkungsarmut ist Baldrian chemischen Schlafmitteln dennoch vorzuziehen.

Bei zu hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum hinweg können allerdings Kopfschmerzen, Muskelzittern und Magenbeschwerden und Darmbeschwerden auftreten.

Ein plötzliches Absetzen kann sich in Schlafstörungen äußern und ist daher nicht zu empfehlen. Auch ist zu beachten, dass das Reaktionsvermögen nach der Einnahme beeinträchtigt sein kann. Von der zeitnahen Teilnahme am Straßenverkehr ist daher abzusehen.

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Wie sie Baldrian anwenden können

Die verbreitetsten Darreichungsformen sind Fertigpräparate wie

  • Tropfen (alkoholhaltig!)
  • Tabletten
  • Dragees

Die wirksame Menge beträgt 350 – 900 mg Trockenextrakt, der eine halbe bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen wird.

Die Einnahme ist aber auch als Tee möglich, wobei ein Teelöffel (ca. 3 g) der getrockneten Wurzel mit 150 ml Wasser überbrüht werden sollte. Etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen sollte der abgeseihte Tee getrunken werden, damit sich seine einschlaffördernde Wirkung voll entfalten kann.

Um eine optimale Wirksamkeit zu erreichen, wird empfohlen, die Anwendung für mindestens 14 Tage beizubehalten. Um einem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken, sollte der Konsum aber nach spätestens vier Wochen schrittweise reduziert und dann wieder eingestellt werden.

Zu der Einnahme in der Schwangerschaft gibt es bislang leider keine gesicherten Erkenntnisse, weswegen vorsorglich davon abgeraten wird. Dasselbe gilt für Kinder, die jünger als drei Jahre alt sind.

Nebenwirkungen sind außerordentlich selten und treten meistens nur bei sehr hohen Dosierungen auf. Dann kann es zu Kreislaufproblemen, Kopf- und Magenschmerzen kommen. Oberhalb einer Dosis von 900 mg kann sich ein Hang-Over-Effekt bemerkbar machen. Die intellektuellen Fähigkeiten schränkt Baldrian nicht ein. Trotzdem kann die noch vorhandene Tiefenentspannung Probleme beim Autofahren oder der Maschinenbedienung verursachen.

Die gemeinsame Einnahme von Baldrian und Johanniskraut oder Medikamenten, die den GABA-Spiegel erhöhen, sollte unterlassen werden. Menschen mit Leberschwäche sollten Baldrian vorsichtshalber nicht anwenden.

Wer Nebenwirkungen gänzlich ausschließen will, kann 100 g Baldrian, in zwei Litern Wasser gekocht und abgeseiht, nach viertelstündigem Ziehen als beruhigenden Badewasserzusatz verwenden.

Studien belegen Wirkprinzip des Baldrians

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christa Müller vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Bonn hat 2002 nach jahrelanger Forschung die schlaffördernde Wirkung wässrig-alkoholischer Baldrianextrakte chemisch fundiert.

Baldrian enthält nach Ergebnissen dieser Studie ein hydrophiles Lignan, welches sich an den Adenosin-1-Rezeptor des Gehirns anbindet. Dieser Rezeptor gilt als eines der wichtigsten Steuerelemente des Schlaf-Wach-Rhythmus und bindet, bekanntermaßen mit gegenteiliger Wirkung, auch das Koffein.

Eine Studie mit 24 Teilnehmern konnte die angstlösende Wirkung einer Kombination aus Baldrian und Melisse belegen. Dazu reichte eine Tagesdosis von 600 mg. Eine Dosis von 1.800 mg täglich wirkte allerdings gegenteilig (paradoxe Wirkung: Anxiolytic effects of a combination of Melissa officinalis and Valeriana officinalis during laboratory induced stress). Auch im Tierversuch mit Ratten, die einem Labyrinth entkommen mussten, zeigte sich der angstbefreiende Effekt von Baldiran (Valeriana officinalis root extracts have potent anxiolytic effects in laboratory rats).

Nach einem Versuch mit 27 Teilnehmern berichtete die Mehrheit von einem besseren Schlaf durch standardisierten Baldrianextrakt (Double blind study of a valerian preparation).

Eine Studie weist auf die schlafanstoßende Wirkung von Baldrian bei Kindern hin, die an Entwicklungsverzögerungen litten (Effect of valerian, Valeriana edulis, on sleep difficulties in children with intellectual deficits: randomised trial). Eine weitere Studie mit Kindern belegt, dass Baldrian nicht nur bei Erwachsenen wirkt (A combination of valerian and lemon balm is effective in the treatment of restlessness and dyssomnia in children).

16 Menschen waren an einer Studie beteiligt, die eine verbesserte Schlafstruktur durch Baldrianeinnahme festgestellt hat (Critical evaluation of the effect of valerian extract on sleep structure and sleep quality). Besonders die wichtigen Tiefschlafphasen verlängerten sich.

Eine Forschungsarbeit mit 19 Patienten zeigte, dass Baldrian die Entzugserscheinungen nach dem Absetzen von Benzodiazepinen lindern kann (Can valerian improve the sleep of insomniacs after benzodiazepine withdrawal?).

In einer Studie konnten Wissenschaftler zeigen, dass Baldrian neuroprotektive Effekte hat.  Oxidative Schädigungen und Entzündungsmediatoren konnten durch die Anwendung reduziert werden. Profitieren könnten davon Patienten mit Morbus Parkinson (Neuroprotective effect of Valeriana wallichii rhizome extract against the neurotoxin MPTP in C57BL/6 mice).

Eine achtwöchige Studie verglich die Wirkung von 800 mg Baldrianextrakt täglich mit einem Placebo bei Patienten mit dem Restless-Legs-Syndrom. Die Teilnehmer konnten besser schlafen und waren tagsüber fitter (Does valerian improve sleepiness and symptom severity in people with restless legs syndrome?).

Frauenleiden wie das Prämenstruelle Syndrom (PMS: The effect of Valerian root extract on the severity of pre menstrual syndrome symptoms) und andere Menstruationsbeschwerden (Effects of valerian on the severity and systemic manifestations of dysmenorrhea) könnten mit Baldrian ebenfalls unterstützend behandelt werden.

Trotz dieser positiven Studienergebnisse soll nicht unterschlagen werden, dass einige Forscher die Effektivität von Baldrian bezweifeln bzw. für nicht bewiesen halten (A systematic review of valerian as a sleep aid: safe but not effective).

Besser Schlafen

Wenn Sie übrigens Probleme mit dem Schlafen haben, dann kann ich Ihnen nur mein Büchlein zu dem Thema empfehlen: Die biologische und naturheilkundliche Behandlung von Schlafstörungen!

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN-SAENKUTRUEANG

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.03.2023 aktualisiert und ergänzt.

Ingwer – Wirkung, Anwendung und Nutzen

Ingwer ist bekannt unter vielen Namen wie Imber, Ingber, Immerwurzel, Ingwerwurzel oder seinem lateinischen Namen Zingiber officinale. Im  Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Knolle schon seit Jahrtausenden verwendet.

Eine weitere Bezeichnung wird von der medizinisch-pharmakologischen Nomenklatur verwandt, wo die „Ingwer-Droge“ Rhizoma zingiberis genannt wird.

Ingwer gehört zur Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse), die einkeimblättrige Pflanzen sind.

Für die praktische Verwendung kommt im Wesentlichen nur die Ingwer-Wurzel in Frage, was morphologisch richtiger dem unterirdischen Hauptspross, dem Rhizom, entspricht. Dieses Rhizom, das in der Tat in Form und Farbe an eine knollige Wurzel erinnert, ist Ausgangsprodukt für den Gebrauch von Ingwer als Küchengewürz oder als Arznei.

Ingwer hat einen angenehmen aromatischen Geruch, der an eine Zitrone erinnert. Im Geschmack allerdings kann er sehr scharf und würzig sein. In der Heilpflanze wurden über hundert phytomedizinische Wirkstoffe identifiziert. Die Hälfte davon sind Antioxidantien, die die gefährliche Stoffwechselprodukte eliminieren und Entzündungen hemmen. Davon profitiert besonders das Gehirn. Auch Genussgifte und Umwelttoxine produzieren bei ihrer Verstoffwechselung oxidierende Verbindungen. Wenn wir Ingwer verzehren, können uns diese Schadstoffe weniger anhaben.

Die wesentlichen Bestandteile der Heilpflanze sind ätherische Öle, wie die Gingerole (das eine scharf aromatische Substanz ist), Shoagole, Gingerdiole, Diarylheptanoide. Curcumin ist nicht nur antioxidativ, sondern hemmt auch das Wachstum von Bakterien und Pilzen und die Vermehrung von Viren. Die Heilpflanze hat deswegen das Potenzial eines Antibiotikums. Daneben sind die Rhizome außerordentlich reich an Vitamin C.

Von Ernährungsseite her interessant ist der Gehalt an MagnesiumVitamin CEisenCalciumNatriumKalium und Phosphor.

Wofür und Wie wird Ingwer eingesetzt?

Für einen gezielten Einsatz von Ingwer bei körperlichen Beschwerden empfiehlt es sich, auf eines der Ingwer-Produkte zurückzugreifen. Es gibt Nahrungsergänzungsmittel wie verkapselte Trockenextrakte und Pulver, Tinkturen und die konzentrierten ätherischen Öle. Erhältlich ist auch Ingwersaft, geraspelter Ingwer und viele Produkte zum Naschen und Kochen wie Ingwerdrops, die getrocknete und eingelegten Rhizome.

Einige Präparate enthalten die ingwertypischen Wirksubstanzen in konzentrierter Form, sodass man nicht genötigt ist, große Mengen an frischem Ingwer zu verzehren, um relevante Mengen an Ingwer zu sich zu nehmen.

Ingwer hat eine Reihe von medizinischen Effekten und Nutzen

Es konnte gezeigt werden, dass er in der Behandlung von Übelkeit und Reisekrankheit teilweise effektiver ist als die gängigen Medikamente.

Ingwer kann gastrointestinale Reizungen (ReizmagenReizdarm) verbessern, einschließlich schwangerschaftsbedingter Übelkeit. Die Kommission E empfiehlt dennoch keine Einnahme während der Schwangerschaft, obwohl bisher keine nachteiligen Wirkungen für den Fötus bekannt sind.

Neuer Studien haben den Hinweis ergeben, dass Ingwer in der Lage ist, den Cholesterinspiegel zu senken und die Koagulationsneigung (Blutgerinnung) zu reduzieren. Dies ist wahrscheinlich, da Gingerol eine biochemische Struktur besitzt, die der des Aspirins ähnelt, einem bekannten synthetischen Antikoagulans. Dies mag auch erklären, warum beide Substanzgruppen einen vergleichbaren Effekt auf die Prostaglandinsynthese ausüben.

Daraus folgt eine gute Wirksamkeit gegen Entzündungen und Thrombozyten-Aggregation, was einen positiven Einfluss auf den Herz-Kreislauf-Gesundheitsstatus und entzündliche Prozesse hat.

Ähnlich wie bei Aspirin, vermuten Wissenschaftler, dass ingwerspezifische Substanzen, Gingerol und andere, in der Lage sind, die Cyclooxygenase (COX) zu hemmen. Dieses Enzym ist hauptverantwortlich für die Synthese von Prostaglandin, einem Entzündungsmediator. Durch die reduzierte Prostaglandinproduktion kommt es zu einer antientzündlichen Wirkung, die gleichzeitig Schmerzen lindert und die oben diskutierten Effekte auf die Blutgerinnung zeitigt. Genaueres zum Schmerzgeschehen lesen Sie in meinem Beitrag Ursachen für Schmerzen.

Untersuchungen über Schmerzen und Gelenkbeweglichkeit haben gezeigt, dass Ingwer nicht nur die Schmerzen lindert, sondern die Gelenkbeweglichkeit erhöht, Gelenkschwellungen reduziert und einen positiven Einfluss auf die „Morgensteifigkeit“ der Gelenke bei rheumatoider Arthritis hat.

Ingwer hat zudem fiebersenkende und hustenlindernde Eigenschaften demonstriert. Er stimuliert die periphere Blutzirkulation. Einige seiner Substanzen, wie Shogaol und Galanolacton, scheinen einen Einfluss auf Serotonin-Rezeptoren zu haben. Galanolacton scheint primär auf 5-HAT3 Rezeptoren im Dünndarm zu wirken. Diese Rezeptoren werden auch von brechreizlindernden Medikamenten, wie Ondansetron beeinflusst.

Es gibt erste Hinweise, dass Ingwer hypoglykämische (blutzuckersenkend), hypotensiv (blutdrucksenkend) aber hypertensiv (blutdrucksteigernd) wirken kann.

Wissenschaftler sind auch dem Einsatz von Ingwer-Extrakt in der Krebstherapie auf der Spur. So konnten Prostata-Tumore im Tier-Experiment mit Mäusen um über die Hälfte ihres Ausgangs-Volumens reduziert werden.

Beim Kochen und Trocknen der Rhizome entsteht 6-Shogaol, ein Wirkstoff, der das besondere Interesse der Forscher geweckt hat. Die Verbindung kann offensichtlich Krebsstammzellen abtöten, die gegen Chemotherapeutika weitgehend resistent sind. 6-Shogaol löst durch einen Einfluss auf die Regulation des Zell-Zyklus den programmierten Zelltod aus. Dabei begehen die Krebsstammzellen „Selbstmord“ durch Autophagie.

Zudem unterdrückt 6-Shogaol die Bildung neuer Krebsherde, die vom Ursprungs-Tumor ausgehen. Festgestellt wurden die Ergebnisse beim Brustkrebs.

Ferner wird der Frage nachgegangen, ob Ingwer vorteilhafte Wirkungen haben könnte bei:

Ingwer wirkt schon in einer Dosierung von 1 Gramm täglich. Frisches Ingwerrhizom (1 Teelöffel voll, geschnitten) kann mit Honig (ein halber Teelöffel) und Zitrone (1 Teelöffel) selbst zubereitet werden.

1 Gramm entspricht 2 Kapseln, die mit 500 Milligramm Trockenextrakt angeboten werden. Die Tagesmenge ist das Äquivalent von 2 Milliliter Flüssigextrakt, einem 3 cm großen Stück kandiertem Ingwer und 4 Tassen Ingwertee.

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Ingwer schützt das Nervensystem

Die neuroprotektiven Eigenschaften des Ingwers sind durch zahlreiche Studien untermauert. Dabei geht die Wirkung mehrere Wege. Einer davon ist die Erhöhung der Insulinsensitivität, die besonders die Nervenzellen unterstützt. Eine bedeutende Rolle spielt das bei Diabetes Typ 2, der durch die Heilpflanze unterstützend behandelt werden kann. Diabetes könnte einer Vermutung zufolge eine Mitursache von Morbus Alzheimer sein. Ingwer könnte daher auch vor der neurodegenerativen Erkrankung vorbeugen und auch bei Demenz helfen.

Laut Forschungen könnten die Wirkstoffe Shogaol und Gingerol entzündliche Prozesse im Gehirn ausbremsen. Manche Forscher meinen, dass Depressionen möglicherweise durch entzündliche Prozesse mitausgelöst werden. Das passt zu Berichten, denen zufolge Ingwer gegen die krankhafte Schwermut hilft. Angeblich soll die Heilpflanze dem Antidepressivum Prozac ebenbürtig sein.

Einer der Gründe dafür ist die Anregung der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse). Wenn dieses hormonelle Teilsystem des vegetativen Nervensystems gut funktioniert, sind wir resistenter gegen Stress, schlafen besser und sind besser gegen Angststörungen gefeit. Um dieses System zu unterstützen, empfiehlt sich Ingwer in der Kombination mit Ginseng und Ginkgo. Ein Auszug aus der Rinde von Magnolia officinalis potenziert die Wirkungen gegen Depressionen.

Curcumin konnte in einigen Studien die Produktion einiger Neurotransmitter ankurbeln. Dazu gehört Serotonin, das für die Wahrnehmung angenehmer Gefühle wichtig ist. Auch das Level von Dopamin steigt, das die geistige Leistungsfähigkeit erhöht und im Belohnungszentrum eine entscheidende Rolle spielt. Verantwortlich dafür sind Prozesse, an denen der Neurotransmitter Acetylcholin beteiligt ist. Welche Verbindungen des Ingwers offensichtlich die Durchblutung des Zentralnervensystems optimieren, kann zurzeit noch nicht gesagt werden. Daneben half Ingwer in wissenschaftlichen Untersuchungen genauso gut gegen Migräne wie das Medikament Sumatriptan.

Die Risiken durch den Geschmacksverstärker Glutamat kann Ingwer verhindern helfen. Die Aminosäure kann in Überdosierungen, die durch den Verzehr verarbeiteter Lebensmittel schnell eintreten können, Neurone abtöten.

Ingwer steht im Ruf, nicht nur die Nervenzellen, sondern auch ihre Versorgungszellen (Gliazellen) vor Schäden zu bewahren.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Was in der klassischen Pharmakologie nicht zutrifft, gilt für Ingwer im weitesten Sinne: „Viel hilft viel“.

Bei möglichen Unverträglichkeiten, die auch bei natürlichen Produkten, die sonst als vorteilhaft eingestuft werden, auftreten können, sollte die Dosis verringert werden.

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind BlähungenSodbrennen und Übelkeit. Diese Nebenwirkungen sind aber fast ausschließlich bei Ingwerpulver beobachtet worden, so dass hier mögliche Verunreinigungen für die Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann.

Im Falle eines Arztbesuchs sollten auf jeden Fall Angaben über den Ingwerkonsum in Quantität und Qualität dem Arzt gegenüber gemacht werden.

Immerhin ist es denkbar, dass eine zusätzliche blutverdünnende Medikation zusammen mit Ingwer zu Komplikationen führt. Die gleichzeitige Einnahme von Diabetesmitteln und Antihypertensika sollte ebenfalls mit dem Arzt besprochen werden. Dasselbe gilt für bestehende Schwangerschaften.

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Quellen:

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  18. Lumb AB. Mechanism of antiemetic effect of ginger. Anaesthesia 1993;48(12):1118.
  19. Arfeen Z, Owen H, Plummer JL, et al. A double-blind randomized controlled trial of ginger for the prevention of postoperative nausea and vomiting. Anaesth Intensive Care 1995;23(4):449-52.
  20. Brinker F. Herb Contraindications and Drug Interactions. 2nd ed. Sandy, OR: Eclectic Medical Publications, 1998.
  21. Therkleson T. Ginger compress therapy for adults with osteoarthritis. J Adv Nurs. 2010 Jul 2.
  22. http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0137614

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.03.2023 aktualisiert und ergänzt.

Holunder (Sambucus): Studien, Wirkung und Anwendung

Die Pflanzengattung Holunder, Sambucus, umfasst circa 20 Arten, von denen drei in Mitteleuropa heimisch sind. Von diesen hat der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) in Europa eine lange Tradition als Heilpflanze.

Neben unserem Schwarzen Holunder wächst hierzulande gelegentlich der Rote Holunder (Sambuscus racemosa), der ähnlich nutzbar ist. In Nordamerika kommt eine kanadische Schwesterart vor (Sambucus canadensis) und in China wird Sambucus williamsii als Heilpflanze verwendet.

Der Schwarze und Rote Holunder

Unser Schwarzer und der Rote Holunder wachsen zu Sträuchern oder kleinen Bäumen bis zu 10 Metern heran und kommt sowohl auf der Nordhalbkugel als auch der Südhalbkugel vor. In dem riesigen Verbreitungsgebiet haben sich diverse Unterarten ausgebildet. Die Gewächse sind anspruchslos und frosthart.

Zahlreiche kleine, weiße Blüten stehen in den Blütenständen des Schwarzen und Roten Holunders zusammen, die von Mai bis Juni blühen. Die weiße Floreszenz verbreitet einen fruchtigen Geruch. Die Blüten sind essbar und können in Backteig frittiert als Hollerküchle gegessen werden und eignen sich als Zutat zu Salaten oder Obstmischungen ebenfalls. Daneben können die Blüten zur Zubereitung von Sirup oder Limonade genutzt werden. Die Blüten sind die einzigen Pflanzenteile des Holunders, die roh genießbar sind, daher sind die grünen Sprossanteile zu entfernen. Es lohnt sich, die Blüten bei höchstens 40° C zu trocknen, um auch im Winter noch etwas davon zu haben. Vor dem Ausdörren sollte Insekten die Chance gegeben werden, zu entkommen.

Abb. 1: weißer Holunder in der Blüte. Quelle: db – heilpflanzenbilder.de

Ab August reifen die Früchte der beiden Holunderarten heran. Diese Holunderbeeren sind dann beim Schwarzen Holunder rot bis schwarz, während sie beim Roten Holunder stets rot bleiben. Jeder kennt wohl das Bild der herabhängenden, traubigen Fruchtstände beider Holunder-Formen.

Aus den Beeren kann man Gelee, Mus oder Saft machen oder sie als Zutat in roter Grütze verwenden. Da die Beeren sauer schmecken, werden sie meist in Kombination mit süßen Früchten zubereitet. Der Sirup aus Holunderbeeren ist ein Hausmittel bei Erkältungen. Man verdünnt ihn mit heißem Wasser und trinkt ihn mit etwas Zucker oder Honig gesüßt.

Pharmazeutisch genutzt werden daneben Rinde und Blätter. Diese Pflanzenteile enthalten, wie auch die unreifen und reifen Früchte sowie die Samen, das Glycosid Sambunigrin. Diese Verbindung ist cyanogen, setzt also geringe Mengen Blausäure frei. Erhitzen macht das Gift jedoch unschädlich. Vielfach wird angenommen, reife Beeren könnten in kleinen Mengen roh verzehrt werden, doch sollte man auch die reifen Früchte vor dem Verzehr kochen. Ansonsten drohen Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall und Erbrechen.

Schwarzen und Roten Holunder nicht mit dem Zwergholunder verwechseln!

Wer Holunderbeeren pflücken geht, sollte vom (hierzulande seltenen) Zwergholunder die Finger lassen. Denn diese Giftpflanze hat schon vereinzelt zu Todesfällen geführt. Unterscheiden lässt sich der Zwergholunder vom Roten und Schwarzen Holunder jedoch relativ einfach.

Das augenfälligste Merkmal des Zwergholunders ist die fehlende Verholzung der Stauden, die auch nur bis zu anderthalb Meter hoch werden. Die Blüten riechen unangenehm und die Fruchtstände hängen nicht herab, sondern stehen aufrecht. Außerdem sind die Blattfieder schmaler als beim Roten und Schwarzen Holunder.

Obwohl der Zwergholunder giftig ist, enthält der dennoch Wirkstoffe, die in isolierter Form entzündungshemmende Eigenschaften zeitigen [5].

Inhaltsstoffe und Wirkungen des Holunders

Die Beeren sind reich an Vitamin A, einigen B-Vitaminen, Vitamin C und Mineralstoffen wie Eisen und Zink. Holunder enthält desweiteren Flavonoide, Sesquiterpene, Anthocyane, Polyphenole, Glycoside und Phytosterole, die als Wirkstoff aktiv sind. Viele Anwendungen und Wirkungen des Holunders, die aus der traditionellen Heilkunde bekannt sind, wurden bereits wissenschaftlich untersucht.

Wissenschaftliche Studien zum Holunder

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeiten bestätigen den lange bekannten Nutzen des Holunders bei Erkältungskrankheiten. Diese entzündungshemmenden Effekte zählen zu den Hauptwirkungen des Naturheilmittels.

Inzwischen liegen Hunderte Studien vor, die Bestandteile des Holunders oder Extrakte darauf im Reagenzglas, an Tieren oder am Menschen untersucht haben. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Holunders sind daher nicht nur aus der alten Erfahrung der Pflanzenheilkunde bekannt, sondern auch wissenschaftlich untermauert.

Diese Studien belegen die Wirkung gegen Entzündungen und Schäden durch freie Radikale:

Holunder hat, wie die meisten Heilpflanzen oder dunklen Beeren, antioxidative Kräfte. Holunderbeeren gehören zu den Früchten mit den höchsten Anteilen an Anthocyanen und Phenol-Komponenten, die ihnen die antioxidativen Eigenschaften verleihen [1].

Anthocyane sind Pflanzenfarbstoff, die den Holunderbeeren ihre intensive Farbe verleihen. Sie sind dort reichlich in verschiedenen Typen zu finden und verleihen der Pflanze ihr antioxidatives Potential. Einige Anthocyane sind sogar spezifisch für Holunder [2].

Holunderextrakte können die Widerstandskraft von Zellen gegen oxidativen Stress erhöhen. Dabei werden Anthocyane aus dem Extrakt in die Zellmembran aufgenommen und wirken dort antioxidativ [3].

Auch am Menschen wurden Holunder-Extrakte bereits getestet. Ein durch Sprühtrocknung gewonnener Extrakt aus Holunder hat bei jungen Erwachsenen die antioxidative Kraft der Zellen gestärkt und die Blutfettwerte leicht verbessert, wie Mediziner aus Graz zeigten [4].

Einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge haben die Blätter des Holunders eine entzündungshemmende Wirkung, indem ihre Wirkstoffe über den TNFα-Signalweg in Entzündungsreaktionen eingreifen. Als aktive Komponente identifizierten die Forscher Ursolsäure [5]. Auch Extrakt aus Holunderblüten verfügt nachweislich über entzündungshemmende Eigenschaften [6].

Eine Studie belegt die Wirkung der Antioxidantien gegen Krebs:

Die antioxidativen Eigenschaften verleihen dem Holunder eine lindernde Wirkung bei verschiedenen Krankheiten. Eine US-Studie zeigte, dass ein wässriger Aceton-Extrakt aus Holunder eine stark krebshemmende Wirkung erreicht, indem er im Körper Enzyme hemmt, die mit der Entstehung vieler, verschiedener Krebsarten in Verbindung stehen [7].

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Diese Studien belegen den Nutzen bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

US-Forscher zeigten an Herzarterien von Schweinen, dass ein anthocyan-reicher Extrakt aus Holunder die Arterien schützt, indem er ihre Elastizität erhöht und sie widerstandsfähiger gegen freie Radikale macht [8].

Rumänische Wissenschaftler gaben Ratten mit Diabetes einen polyphenol-reichen Extrakt aus Holunder als Nahrungsergänzung und zeigten, dass der Extrakt freie Radikale neutralisiert, das Risiko für Gefäßkrankheiten auf ein normales Maß senkt, körpereigene Antioxidantien aktiviert und die Blutwerte verbessert. Holunder könnte damit in Zukunft ein Mittel gegen Diabetes werden. Der Wirkmechanismus des Holunder-Extraktes ist noch nicht aufgeklärt. Seine Erforschung könnte aber einmal das Verständnis von Stoffwechsel- sowie Herz- und Gefäßleiden vertiefen [9].

Bei Diabetes Typ II entwickelt sich eine Insulinresistenz, die oft mit Arzneien behandelt wird, die an einen bestimmten Rezeptor binden und Zellen wieder sensitiv für Insulin machen. Holunderextrakt bindet einer dänischen Studie zufolge an dieselben Rezeptoren und erhöht die insulin-gesteuerte Glukoseaufnahme in die Zellen. Damit könnte der Extrakt bei Insulin-Resistenz helfen, wenn sich die Ergebnisse aus dem Labor auf den Menschen übertragen lassen [10].

Diese Studien belegen die antivirale und antimykotische Wirkung:

Auf der Suche nach Wirkstoffen gegen den H1N1-Virus fanden US-Forscher 2009, dass aus Holunder isolierte Flavonoide antiviral wirken und dabei im Vergleich mit dem verschreibungspflichtigen Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir, unter anderem als Tamiflu (Roche) im Handel, und dem nebenwirkungsreichen Amantadin sogar besser wirken. Die Flavonoide des Holunders binden an den Virus und verhindern eine Infektion der Wirtszelle [11]. Übrigens: Vom Tamiflu und dem Wirkstoff halte ich sowieso nicht viel, wie ich in meinem Beitrag “Die Tamiflu-Lüge” zeige.

Bereits 1995 war die antivirale Wirkung des Holunders auf verschiedene Stämme von Grippeviren in einer israelischen Studie gezeigt worden. Dabei war ein standardisierter Holunder-Extrakt namens Sambucol eingesetzt worden. Neben Laborversuchen war einer Gruppe Grippekranker der Extrakt verabreicht worden. Bei den Patienten, die den Extrakt erhalten hatten, trat nach zwei Tagen eine deutliche Verbesserung der Symptome ein, die bei der Placebo-Gruppe erst nach sechs Tagen eintrat. Nebenwirkungen gab es keine. Der Holunderextrakt kann damit eine effektive, kostengünstige und sichere Behandlung der Grippe darstellen [12].

2010 konnten koreanische Forscher belegen, dass der Holunder-Wirkstoff Pinoresinol fungizid wirkt. Er ist aktiv gegen den pathogenen Hefepilz Candida albicans, ohne menschliche Lymphozyten zu schädigen. Pinoresinol greift dabei die Membran der Pilze an und wirkt so antifungal [13].

Zwei Studien belegen den positiven Nutzen des Holunders bei Osteoporose:

Osteoporose ist eine Alterskrankheit der Knochen, die diese brüchiger macht. Vor allem Frauen nach der Menopause sind davon betroffen. Aktuelle Studien zeigen, dass Holunder-Extrakt bei Mäusen mit Östrogenmangel den Knochenabbau hemmen und die Neubildung von Knochengewebe stimulieren kann [14].

Dieselben Forscher hatten 2005 bereits an Ratten gezeigt, dass der Extrakt dem durch Östrogenmangel hervorgerufenen Knochenabbau entgegenwirkt. Als Mechanismus vermuten die Wissenschaftler, dass der Extrakt die Neubildung der knochenabbauenden Osteoklasten hemmt [15].

Eine Studie belegt die Unterstützung der Wundheilung:

In der traditionellen Medizin der Indianer werden Holunderblätter zur Wundheilung verwendet. Auch in der Türkei werden die Blätter vielfältig verwendet, unter anderem als Wundauflage. Tatsächlich ließ sich die wundheilende Wirkung der Blätter 2010 wissenschaftlich belegen. Türkische Wissenschaftler testeten verschiedene Auszüge der Holunderblätter an Tieren. Am wirksamsten war demnach ein Methanol-Auszug, der in der Konzentration ein Prozent verwendet wurde. Als vermutlichen Wirkstoff isolierten die Forscher Quercetin-3-O-glucosid [16].

Abb. 2: Holunder-Beere. Quelle: db – heilpflanzenbilder.de

Diese Studien belegen die Hilfe bei Verstopfung:

Die Früchte des Holunders sollen eine leicht abführende Wirkung haben. Ein traditionelles, brasilianisches Mittel gegen Verstopfung ist ein Tee aus Anis, Fenchel, Sennesblättern und Holunderblüten. Holunder ist in der Pflanzenheilkunde für eine abführende Wirkung bekannt [17].

Die brasilianische Kräutermischung hat sich in Tierversuchen als ungiftig erwiesen und ist in Brasilien seit 1926 im Handel. In einer klinischen Studie mit 20 Teilnehmern, die an Verstopfung litten, zeigte sich das Mittel als sehr effektiv, kostengünstig und weitgehend sicher. Als Nebenwirkung traten bei einigen Menschen während der Studie jedoch Durchfall und Bauchkrämpfe auf [18].

Eine Studie belegt die harntreibende Wirkung:

Daneben wirkt wässriger Holunder-Extrakt einer französischen Studie an Ratten zufolge harntreibend. Zudem nahm die Natriumausscheidung über Urin zu [19].

Eine Studie belegt die Unterstützung beim Abnehmen:

Der Handel bietet verschiedene Abnehmmittel mit Holunder-Extrakten. Mediziner der Universität Freiburg führten damit eine Anwendungsstudie mit 80 Probanden durch. Insgesamt verbesserte die Einnahme der Präparate das Körpergewicht wie den Blutdruck, während die meisten Anwender die Wirkung und Verträglichkeit der Mittel mit „sehr gut“ oder „gut“ beschrieben. Sie tranken täglich mit Blütenextrakten angereicherten Holunderbeersaft und nahmen zusätzlich Tabletten mit Beerenpulver und Blütenextrakten ein.

Insgesamt nahmen sie auf diese Art täglich ein Milligramm Anthocyane, 370 Milligramm Flavonol-Glykoside und 150 Milligramm Hydroxycinnamate zu sich [20].

Zwei Studien belegen die Wirkung gegen Schad-Insekten:

Eine insektizide Wirkung von Holunder-Extrakt ist seit Längerem bekannt. 2010 zeigten Forscher aus Belgien, dass aus Holunder isolierte Agglutinine bei Darmzellen von Insekten den Zelltod auslöst [20].

Ein Holunder-Agglutinin wurde bereits an zwei Raupenarten getestet, die als Schädlinge in der Landwirtschaft vorkommen. Die Studie zeigte, dass der Holunder-Wirkstoff den Tod der Tiere auslöst [22].

Wer Holunder nicht selber sammeln möchte, kann Fertig-Präparate kaufen

Mit den zahlreichen Holunder-Produkten im Handel kann jeder die nützlichen Eigenschaften der gehaltvollen Heilpflanze nutzen. Man kann getrocknete oder frische Früchte oder Blüten ebenso finden wie Holundersirup, Saft, Wein oder Limonade. Es gibt zahlreiche Rezepte für Gelee, Kuchen und mehr, um Holunderbeeren zu verarbeiten und zu einem Teil einer gesunden Ernährung zu machen.

Daneben gibt es verschiedene Nahrungsergänzungspräparate mit Holunder-Extrakten aus Früchten oder Blüten, Pulver, Kapseln, Bonbons oder Pastillen. Auch Tees und Pulver für Heißgetränke mit Holunder sind im Angebot.

Bei Krankheit können aus Sirup, Saft oder Tee wohltuende kalte oder heiße Getränke zubereitet werden.

Quellen:

[1] Lee & Finn. Anthocyanins and other polyphenolics in American elderberry (Sambucus canadensis) and European elderberry (S.nigra) cultivars. Journal of the Science of Food and Agriculture. 2007;87:2665–75.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20836175

[2] Wu et al. Characterization of anthocyanins and proanthocyanidins in some cultivars of Ribes, Aronia, and Sambucus and their antioxidant capacity. Journal of Agricultural and Food Chemistry. 2004 Dec 29;52(26):7846-56.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15612766

[3] Youdim et al. Incorporation of the elderberry anthocyanins by endothelial cells increases protection against oxidative stress. Free Radical Biology and Medicine. 2000;29:51–60.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10962205

[4] Murkovic et al. Effects of elderberry juice on fasting and postprandial serum lipids and low-density lipoprotein oxidation in healthy volunteers: A randomized, double-blind, placebo-contolled study. European Journal of Clinical Nutrition. 2004;58:244–9.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14749743

[5] Schwaiger et al. Identification and pharmacological characterization of the anti-inflammatory principal of the leaves of dwarf elder (Sambucus ebulus L.). Journal of Ethnopharamcology. 2011 Jan 27;133(2):704-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21040770

[6] Harokopakis et al. Inhibition of proinflammatory activities of major periodontal pathogens by aqueous extracts from elder flower (Sambucus nigra). Journal of Periodontology. 2006 Feb;77(2):271-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16460254

[7] Thole et al. A comparative evaluation of the anticancer properties of European and American elderberry fruits. Journal of Medicinal Foods. 2006;9:498–504. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17201636

[8] Bell & Gochenaur. Direct vasoactive and vasoprotective properties of anthocyanin-rich extracts. Journal of Applied Physiology. 2006;100:1164–70. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16339348

[9] Ciocoiu et al. The effects of Sambucus nigra polyphenols on oxidative stress and metabolic disorders in experimental diabetes mellitus. Journal of Physiology and Biochemistry. 2009 Sep;65(3):297-304. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20119824

[10] Christensen et al. Identification of bioactive compounds from flowers of black elder (Sambucus nigra L.) that activate the human peroxisome proliferator-activated receptor (PPAR) gamma. Phytotherapy Research. 2010 Jun;24 Suppl 2:S129-32. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20222152

[11] Roschek et al. Elderberry flavonoids bind to and prevent H1N1 infection in vitro. Phytochemistry. 2009 Jul;70(10):1255-61. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19682714

[12] Zakay-Rones et al. Inhibition of several strains of influenza virus in vitro and reduction of symptoms by an elderberry extract (Sambucus nigra L.) during an outbreak of influenza B Panama. Journal of Alternative and Complementary Medicine. 1995 Winter;1(4):361-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9395631

[13] Hwang et al. Antifungal effect of (+)-pinoresinol isolated from Sambucus williamsii. Molecules. 2010 May 14;15(5):3507-16. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20657496

[14] Zhang et al. Study of the mechanisms by which Sambucus williamsii HANCE extract exert protective effects against ovariectomy-induced osteoporosis in vivo. Osteoporosis international. 2011 Feb;22(2):703-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20414641

[15] Xie et al. Increase in bone mass and bone strength by Sambucus williamsii HANCE in ovariectomized rats. Biological and Pharmaceutical Bulletin. 2005 Oct;28(10):1879-85. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16204939

[16] Süntar et al. Wound healing potential of Sambucus ebulus L. leaves and isolation of an active component, quercetin 3-O-glucoside. Journal of Ethnopharmacology. 2010 May 4;129(1):106-14. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20132876

[17] Bisset NG. Herbal drugs and phytopharmaceuticals: a handbook for practice on a scientific basis. Stuttgart: Medpharm Scientific Publisher; 1994.

[18] Picon et al. Randomized clinical trial of a phytotherapic compound containing Pimpinella anisum, Foeniculum vulgare, Sambucus nigra, and Cassia augustifolia for chronic constipation. BMC Complementary and Alternative Medicine. 2010 Apr 30;10:17. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2874511/

[19] Beaux et al. Effect of extracts of Orthosiphon stamineus Benth, Hieracium pilosella L., Sambucus nigra L. and Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng. in rats. Phytotherapy Research. 1999 May;13(3):222-5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10353162

[20] Chrubasik et al. An observational study and quantification of the actives in a supplement with Sambucus nigra and Asparagus officinalis used for weight reduction. Phytotherapy Research. 2008 Jul;22(7):913-

[21] Shahidi-Noghabi et al. Exposure of insect midgut cells to Sambucus nigra L. agglutinins I and II causes cell death via caspase-dependent apoptosis. Journal of Insect Physiology. 2010 Sep;56(9):1101-7. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20230823

[22] Shahidi-Noghabi et al. Entomotoxic action of Sambucus nigra agglutinin I in Acyrthosiphon pisum aphids and Spodoptera exigua caterpillars through caspase-3-like-dependent apoptosis. Archives of Insect Biochemistry and Physiology. 2010 Nov;75(3):207-20. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20853435

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(1) db – heilpflanzenbilder.de

(2) db – heilpflanzenbilder.de

(3) 123rf.com – Alexander-Raths

CBD-Öl wirkt gegen viele Beschwerden und macht nicht „high“

CBD-Öl wird durch Extraktion aus Hanfsamen gewonnen. CBD steht für „Cannabidiol“. Der sekundäre Pflanzenstoff gehört zur gleichen Stoff-Klasse wie das psychoaktive THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) im Haschisch und Marihuana. CBD kann etliche Beschwerden lindern und erzeugt keinen Drogenrausch.

Hanfsamen von Cannabis sativum und Cannabis indica enthalten je nach Art und Sorte bis zu 113 Cannabinoide, zu denen auch CBD und THC gehören. Das frei käufliche Hanföl mit CBD wird durch spezielle Verfahren gewonnen. Die effektivste Methode ist die Extraktion mit Kohlendioxid. Daneben kann CBD auch mit wässriger Filtration, alkoholischem Auszug oder einer lösungsmittelfreien Siebung dargestellt werden. Als Trägeröl dienen Kokosöl oder auch Lebensmittel-Hanföl, das keine Cannabinoide enthält.

CBD ist heute in vielerlei Produkten erhältlich. Dazu zählen das reine Öl mit bis zu 15 % Wirkstoff, Kapseln, Kaugummis, Drops, Salben sowie Zäpfchen und sogar Zigaretten. Auch in diesen Artikeln ist freilich THC in unbedeutenden Restmengen von maximal 0,2 % enthalten. Denn die Nutzhanfpflanzen, die in der EU zugelassen werden, enthalten äußerst wenig THC, das ohnehin überwiegend im Harz der weiblichen Blüten von Cannabis indica vorkommt.

Dieses Haschisch-Harz fällt unter die Betäubungsmittel. Weil Hanf als Droge verwendet werden kann, ist der Nutzen der wertvollen Pflanzen in Vergessenheit geraten. Doch heute wird das jahrhundertealte Wissen um die Vorzüge dieser Pflanze langsam wieder neu entdeckt. Die Nutzhanfpflanzen, die in der EU zugelassen werden, sind praktisch THC-frei.

Neben CBD ist in einigen Produkten sogenanntes „CBDa“ enthalten. Diese Verbindung ist eine Vorstufe von CBD und wird durch Erhitzen in CBD umgewandelt. CBDa ist in manchen Liquids für E-Zigaretten enthalten und hat als solches nicht dieselbe Wirkung wie CBD. CBDa ist chemisch betrachtet eine Cannabidiolsäure, die oft zur Streckung von CBD-Präparaten benutzt wird.

Trotz einiger wissenschaftlicher Studien über CBD besteht immer noch großer Forschungsbedarf. Durch mangelndes Interesse der Pharma-Forschung an einer nicht-patentierbaren Pflanze und sehr restriktiven Cannabis-Gesetzen im führenden Forschungsland USA schreitet die Erforschung der Cannabinoide nicht in dem Maße fort, wie es im Sinne der Patienten wünschenswert wäre – aber das ist ja klar. Das Interesse der Industrie ist primär nicht die Heilung der Patienten…

Woman doctor holding a cannabis leaf and oil. Quelle: fotolia.com – Elroi

Die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems

Ende der 1980er Jahre entdeckten Forscher das Endocannabinoid-System unseres Organismus´. Teil des Suborgans sind die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2, die auf körpereigene Endocannabinoide ansprechen. Zu diesen Botenstoffen zählt Arachidonylethanolamid (kurz Anandamid), das im Körper aus der vierfach ungesättigten Fettsäure Arachidonsäure entsteht.

Cannabinoide wirken auf verschiedene Organe, weil sie sich an die Rezeptoren CB1 und CB2 binden. Dabei ist der resultierende Effekt der einzelnen Wirkstoffe sehr verschieden. So blockiert CBD die Rezeptoren derart, dass THC kaum noch etwas ausrichten kann. Überhaupt wirkt CBD entgegengesetzt zu dem Rauchmittel.

Der Rezeptor CB2 ist im Gehirn nicht vertreten. Dafür ist dort das Protein CB1 umso mehr angesiedelt, an dem CBD die Wirkung der Endocannabinoide imitieren kann. Wahrscheinlich deswegen werden durch CBD Schmerzen gelindert. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4604191/). Daneben erhöht CBD die Denkleistung und kann Depressionen, Angst und Unwohlsein im Magen herabsetzen.

Im peripheren Nervensystem kommt nur der Rezeptor CB2 vor. Auch hier übt CBD eine schmerzlindernde Wirkung aus (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21426373/). Im Endocannabinoid-System ist der CB2 auch kennzeichnend für die Knochen, wo das Protein für das Knochenwachstum Bedeutung hat. Im Immunsystem ist der Rezeptor in die Regulation von Entzündungs-Prozessen eingebunden.

Einige weitere Organe verfügen über beide Rezeptoren, den CB1 und den CB2. In der Leber bewahrt die Aktivität der Proteine die Zellen vor Schäden. Das Herz profitiert von der Funktion der Rezeptoren, die hier den Puls verlangsamen können. In der Haut und im Darm dämpft die Aktivität vom CB1 und CB2 Entzündungs-Reaktionen.

Auch den Cannabinoid-Rezeptor GPR55 beeinflusst CBD und reduziert dadurch ebenfalls Schmerzzustände (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21683763).

Ein durch unbekannte Ursachen herrschender Mangel an Endocannabinoiden kann zu verschiedenen Krankheiten führen. So hoffen einige Forscher, dass durch äußere Gaben von Cannabis-Präparaten ein Ausgleich geschaffen werden kann. Dann könnten Migräne, Fibromyalgie und neurologische Erkrankungen vielleicht effektiver behandelt werden.

Anwendungsgebiete von CBD-Öl

In den USA wird die Wirkung von Hanfextraktöl als Krebstherapie heftig diskutiert. Da dort der Anbau auch von THC-armen Nutzhanf-Pflanzen nur mit Genehmigung möglich ist, die selten und mit strengen Auflagen erteilt wird, ist es kaum möglich, Hanföl zu kaufen.

Der ehemalige Krebs-Patient Rick Simpson hat deshalb selber in seinem Garten Hanf angebaut und sein eigenes Hanfextraktöl produziert, mit dem er seine Krebserkrankung selbst behandelte, bis er als krebsfrei galt. Simpson ist ein Kritiker der konventionellen Medizin sowie der Pharmaindustrie. Er berichtet auf einer eigenen Website (http://phoenixtears.ca/) über seine Erfahrungen und gibt Anleitungen zur Produktion des “Allheilmittels”.

Anwender berichten von der Heilung vieler, unterschiedlicher Krankheiten, seit sie Hanföl einnehmen, bis hin zum Verschwinden von Gehirntumoren. Während diese Beobachtungen nicht wissenschaftlich untermauert sind, gibt es Forschungsstudien, die Anlass zu der Hoffnung geben, dass Hanföl tatsächlich ein potentielles (und potentes) Medikament ohne Nebenwirkungen ist.

In Großbritannien berichtete die Daily Mail 2019 über einen Mann, bei dem sich nach der Anwendung von CBD-Öl sein Lungenkrebs zurückbildete. Die Zeitung druckte sogar Bilder von CT-Aufnahmen ab, um die Leser zu beeindrucken. Bemerkenswert war an dem Fall, dass der nicht namentlich genannte Mann jede Chemo- und Strahlen-Therapie abgelehnt hatte.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Wirkung gegen Krebs & Krebszellen

So hemmen Cannabinoide im Reagenzglas sowie im Tierversuch das Wachstum von Tumorzellen, während gleichzeitig nachgewiesen ist, dass sie Nebenwirkungen der konventionellen Krebstherapie lindern. Daher wurde schon 2003 im renommierten Wissenschaftsjournal Nature Reviews der Einsatz der Cannabinoide als Anti-Krebs-Therapie diskutiert.

Linderung während und bei Chemotherapie

Inzwischen ist die Linderung der Nebenwirkungen, die während einer Chemotherapie auftreten, nachgewiesen. Besonders die Übelkeit bis hin zum Erbrechen können durch CBD wirksam unterbunden werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK425767/).

Neurologische Erkrankungen

Zudem kann CBD die Beschwerden bei Neuropathien deutlich reduzieren. Patienten mit amyotropher Lateralsklerose erfahren durch CBD eine Linderung von Schmerzen, Lähmungserscheinungen, Krämpfen und Schlaf-Problemen. Auch gegen Morbus Parkinson wird CBD eingesetzt, weil der Tremor reduziert und die Muskeln entspannt werden. Die analgetische Wirkung des Cannabinoids wird auch bei Fibromyalgie und Multipler Sklerose (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27890794) sowie Rückenschmerzen genutzt.

Sogar bei Demenz-Erkrankungen und Morbus Alzheimer (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28217094/) hat sich CBD bewährt. Bei Menschen, die an Epilepsie leiden, kann CBD die Zahl der Anfälle herabsetzen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26800377/). US-Studien legen nahe, dass CBD auch beim Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) helfen könnte. Eine andere Arbeit belegt eine Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten beim Tourette-Syndrom (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28796166/).

Daneben eignet sich CBD zur Behandlung von Migräne.

Psychische Erkrankungen

Obwohl CBD nicht psychoaktiv ist, kann es zur Balance der Botenstoffe im Nervensystem beitragen. Deswegen wird CBD bei psychischen Krankheiten eingesetzt. Dieser antipsychotische Effekt unterdrückt Wahnvorstellungen und Halluzinationen bei manifesten Schizophrenien (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22716160).

Depressionen wie die bipolare Störung können ebenfalls mit CBD behandelt werden. Darauf deutet eine Sichtung von entsprechenden Studien hin (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15888515/). Weite Bekanntheit erlangte mittlerweile auch die angsthemmende Wirkung von CBD. Das macht das Cannabiniod auch zum probaten Anti-Stress-Mittel.

Das zeigt sich auch an der wissenschaftlich belegten Linderung bei posttraumatischen Belastungsstörungen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23670490/) sowie Verbesserungen bei Schlaf-Problemen im Tierversuch (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23343597).

Auch wer Schwierigkeiten hat abzunehmen, kann auf CBD zurückgreifen, weil das Cannabinoid den Appetit zügelt.

Erkrankungen des Darmes und seiner Anhangs-Organe

CBD hat sich auch bewährt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann mit CBD unterstützend behandelt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22850623). Im Tierversuch konnten mit CBD gute Ergebnisse bei der Therapie von Lungenverletzungen erzielt werden. Das Cannabinoid hilft dem Asthma-Patienten, indem es die Bronchien entspannt.

Herz und Kreislauf

CBD bewirkt einen Anstieg des Serotonin-Spiegels. Der Neurotransmitter trägt zur Blutdrucksenkung bei. Damit unterstützt der Hanföl-Extrakt das Herz und den gesamten Kreislauf. CBD hilft daher bei
Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Kreislaufkrankheiten bis hin zum Herzinfarkt.

Knochenkrankheiten

CBD fördert das Knochenwachstum, wie dies im Tierversuch bei Mäusen festgestellt wurde. Möglicherweise kann das Cannabinoid deswegen bei Osteoporose von Nutzen sein.

Gelenkschmerzen

Auch die äußerliche Anwendung mit Salben aus dem Hanfextraktöl wirkt heilsam auf schmerzhaften Gelenke (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4851925/).

Auch die äußerliche Anwendung mit Salben aus dem Hanfextraktöl wirkt heilsam auf schmerzhaften Gelenke (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4851925/). Gerade bei Arthrose haben sich die Präparate bewährt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24494687). In Tierversuchen zeigte sich auch, dass CBD bei Osteoarthritis Schmerzen und Nervenschäden verhindern kann (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28885454/).

Kosmetik und Hautkrankheiten

Positive Effekte hat das Öl der Cannabis-Samen dabei auch als Kosmetikum für die Haut. Außer in purer Form kann es in vielerlei Kosmetikprodukten Verwendung finden. Es pflegt die Haut sehr sanft und kann irritierter Haut zur Beruhigung verhelfen. Bei Neurodermitis, Psoriasis und Akne kann Hanföl der geplagten Haut Linderung verschaffen. Der Marktanteil der Kosmetik mit Hanföl ist jedoch trotz der guten Eigenschaften eher gering.

Dosierung

Die CBD-Einnahme sollte vorsichtig mit niedrigen Dosierungen angefangen und schrittweise erhöht werden. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf das Cannabinoid. Bei einigen wirken schon geringe Mengen, andere brauchen mehr. Auch die Wirkungsdauer und die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung sind individuell verschieden. Die Startmenge besteht aus täglich 3 Tropfen eines 5-prozentigen CBD-Öls. Die Höchstdosis beträgt 100 mg pro Tag.

Das lässt sich anhand der Produkt-Beschreibung leicht umrechnen. Wahrscheinlich sind solche Angaben auch in Gestalt von „Stück“ oder „Tropfen“ enthalten. Hanfextraktöl sollte nicht bei Kindern oder Schwangeren angewendet werden. Grundsätzlich sollten Ärzte die Therapie mit dem Hanf-Produkt immer in eine Behandlung mit anderen Methoden integrieren.

Nebenwirkungen

Allerdings muss auch auf Nebenwirkungen hingewiesen werden, die selten auftreten können. In der Regel ist das nur bei Überdosierungen zu erwarten. Dabei tritt meistens eine Wirkungsumkehr ein. Zu diesen unerwünschten Wirkungen zählen Müdigkeit oder Nervosität, Herz-Rhythmus-Störungen, Magen-Darm-Probleme sowie eine Steigerung des Appetits. Wenige Forschungsarbeiten befassen sich mit den Langzeitwirkungen auf den Hormonhaushalt und das Immunsystem.
Manche Wissenschaftler warnen vor einer möglichen Beeinträchtigung der Körperabwehr bei längerer Medikation mit CBD.

CBD-Öl selber herstellen

Im Internet kursieren Rezepte zu Eigen-Produktion von CBD-Öl. Dabei soll man gemahlene Hanfblütenknospen mit Alkohol erhitzen und anschließend filtrieren. Das Filtrat koche man dann ein, bis der Alkohol verflogen ist. Das so erhaltene warme, noch recht flüssige Öl fülle man sofort in Fläschchen ab und löse es in einem Trägeröl (Kokosöl, Küchenhanföl, Olivenöl) auf.
Dieses Verfahren bewegt sich allerdings in einer gesetzlichen Grauzone und lässt keine genaue Dosierung zu. Denn die Konzentration von CBD ist hier schwer abzuschätzen. Da empfiehl sich eher der Kauf von Fertig-Präparaten.

Es gibt allerdings Ärzte, die eine Eigenbehandlung mit Cannabis-Präparaten nicht für sinnvoll halten. Eine Alternative dazu ist die Erhöhung der Endocannabinoid-Produktion. Erzielt werden kann das mit dem Verzehr von viel Omega-3-Fetten, Entspannungsübungen, Kryotherapie, Heilfasten und Coffein. Der Körper sollte auch nicht mit Chemikalien wie Pestiziden oder Kunststoffweichmachern belastet werden.

THC-Cannabis auf Rezept

Bei sehr schweren Krankheiten kann THC einen positiven Nutzen haben. Die spasmolytischen und analgetischen Wirkungen von THC nutzen Patienten mit chronischen Erkrankungen schon seit einigen Jahren.

Sie taten dies in der Vergangenheit illegal und „auf eigene Faust“. Im Januar 2017 beschloss der Deutsche Bundestag ein Gesetz, um den unkontrollierten Anbau von Cannabis zu bekämpfen und den Kranken den Weg auf den Schwarzmarkt zu ersparen. Künftig können chronisch Kranke Cannabis auf Rezept erhalten, wenn andere Therapien ausgeschöpft sind.

Die Krankenkassen müssen die Präparate dann bezahlen, die in Apotheken erhältlich sind. Solange noch keine staatlichen Anbaubetriebe in Deutschland die Hanf-Blätter liefern können, wird der Bedarf durch Importe gedeckt. Die Produkte aus professioneller Landwirtschaft und sachgerechter Verarbeitung garantieren sichere Qualitäts-Standards. Kontrollierte Wirkstoff-Konzentrationen vereinfachen die Dosierungen.

Wie bei allen neu eingeführten Medikamenten werden auch die Cannabis-Wirkungen und die Nebenwirkungen überwacht. Dazu melden Ärzte die Therapie-Erfolge und Risiken an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Daraus sollen sich auch Hinweise auf andere mögliche Indikationen der Therapie ergeben. So soll die Wirkung der Cannabinoide auf eine breite wissenschaftliche Grundlage gestellt werden.

Die Gesetzes-Initiative ging vom Bundesgesundheitsministerium aus. Im Blick hatten die Politiker dabei Patienten mit Krebs und AIDS, Rheuma, Multipler Sklerose, ADHS sowie dem Tourette-Syndrom.

Auch Hanföl für den Küchengebrauch ist gut für die Gesundheit

Im Gegensatz zu den Ölen anderer Pflanzen enthält es jedoch keine Gift- oder Hemmstoffe, sodass die Samen nicht hitzebehandelt und das Öl nicht raffiniert werden muss. Der Anbau der Hanfpflanzen erfolgt zudem in der Regel ohne Pestizide, sodass Rückstände im Öl nicht zu befürchten sind. Cannabinoide sind in diesen Ölen nicht oder kaum enthalten.

Ideal ist Hanföl aus Kaltpressung. Bei diesem Herstellungsverfahren erreicht das Öl maximal eine Temperatur von 45 °C. So werden keine wertvollen Inhaltsstoffe zerstört. Hanföl enthält einen ungewöhnlich hohen Anteil von 70 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Darunter sind viele essentielle Fettsäuren, wie Linolsäure und Alpha-Linolensäure.

Die beiden wichtigen Fettsäuren liegen im Hanföl in einem Verhältnis von 3:1 vor, was nicht nur ideal für den menschlichen Stoffwechsel ist, sondern auch einzigartig bei Pflanzenölen. Diese Fettsäuren sind wichtig für den Aufbau der Zellmembranen, für die Herstellung von Hormonen und das Immunsystem. Ein Mangel daran kann sogar zu Stoffwechselkrankheiten führen.

Wofür und wie wird Küchen-Hanföl eingesetzt?

Da Hanföl zu großen Teilen aus wertvollen, ungesättigten Fettsäuren besteht, wird es im Körper für viele lebenswichtige Prozesse verwertet. Durch die regelmäßige Zufuhr von Hanföl in der Ernährung ist der Bedarf an essentiellen Fettsäuren leicht zu decken. Schon 15 bis 20 Gramm Hanföl pro Tag reichen.

Salate erhalten durch Hanföl einen besonderen Geschmack

Das Pflanzenöl eignet sich durch seinen nussig-feinen Geschmack gut für Salate, aber auch zum Kochen. Nur zum Braten und Frittieren kann man es nicht verwenden, da Hanföl eine niedrige Rauchtemperatur hat und hitzeempfindlich ist. Als Nahrungsergänzung kann es täglich pur eingenommen werden.

Vitamine, Proteine, Fettsäuren

Doch nicht nur wichtige Fettsäuren liefert das Hanföl. Es enthält zudem einen hohen Anteil an Vitaminen, Proteinen und Aminosäuren. So finden sich in dem Pflanzenöl alle acht essentiellen Aminosäuren, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss. Mit dem Verzehr von Hanföl kann man also jedes Protein im Körper herstellen. Klar: man müsste schon ganz schön viel davon trinken um den Proteinbedarf zu decken – das ist klar…

Aber was auch interessant ist: das Globulin-Protein Edestin ist im Öl vorhanden. Die Hanf-Proteine können vom Menschen für den Aufbau der Immunglobuline verwertet werden, ohne die unser Immunsystem nicht arbeiten kann.

Linderung bei Krankheiten durch Speisehanföl

Nach vielen Berichten kann das Pflanzenöl bei bestimmten Erkrankungen Linderung verschaffen. Dazu gehören chronisch entzündliche Prozesse, Autoimmun-Krankheiten und Arteriosklerose.

Haltbarkeit

Hanföl, das schonend hergestellt wurde, ist bei richtiger Lagerung fast unbegrenzt haltbar. Damit es möglichst lange frisch bleibt, lagert man es an einem kühlen, dunklem Ort. Idealerweise wird es in einer dunklen Glasflasche aufbewahrt. Doch kann auch das wertvolle Hanföl ranzig werden. Wenn es beginnt, alt und ranzig zu riechen, sollte es entsorgt werden.
Hanfextraktöl wird aus den Blüten der Hanfpflanze hergestellt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am16.09.2022 aktualisiert.