Ölziehen ist eine Mundpflege aus dem Ayurveda. Diese traditionelle indische Medizin darf auf einen 3 000 Jahre alten Erfahrungsschatz zurückblicken. Schon deswegen lohnt es sich, die recht einfache Methode des Ölziehens zu betrachten.
Man nehme gutes Pflanzenöl in den Mund und spüle, schnalze, schlürfe es gründlich hin und her. So, dass alle Winkel bis in den vorderen Rachen hinein erreicht werden. Zahnzwischenräume und eventuelle Zahnfleischtaschen werden ebenfalls ausgewaschen.
Im Mund entsteht ein Öl-Wasser-Gemisch, das viele Toxine aufnimmt. Doch diese Emulsion ist nicht nur ein Reinigungsmittel, sondern wirkt auch antibiotisch und entzündungshemmend. Deswegen kann Ölziehen bei einer Reihe von Mund-Problemen helfen und Mundkrankheiten vorbeugen:
- Zahnprobleme wie Karies und Zahnstein
- Zahnfleischbluten
- Zahnfleischentzündung
- Zahnfleischschwund (Parodontose)
- Rückbildung des Kieferknochens (Parodontose-Folge)
- Mundgeruch
- Trockene, wunde Lippen
- Mundtrockenheit
Gesundheit fängt im Darm an
„Der Tod sitzt im Darm“ heißt es ja oft. Und zum Magen-Darm-Trakt gehört auch der Mund. Wenn wir dort mit dem Ölziehen ansetzen können wir auch eine Wirkung auf andere gesundheitliche Probleme erwarten. Und in der Tat soll das Ölziehen solche weitergehenden Effekte haben, so wie es das Ayurveda beschreibt. Empfohlen wird eine Ölzieh-Kur daher bei diesen Beschwerden:
Das Ölziehen soll auch bei diesen Krankheiten und Beschwerden vorbeugend helfen:
Was sagt die Wissenschaft zum Ölziehen?
Viele Leser werden sich jetzt die Frage stellen, ob dies alles wissenschaftlich belegt ist. Einige Wissenschaftler untersuchten die Wirkungen des Ölziehens auf die Mundgesundheit und konnten tatsächlich positive Effekte herausarbeiten.
In der Arbeit Mechanism of oil-pulling therapy In vitro study konnte gezeigt werden, dass während des Herumspülens des Öls im Mund eine Verseifung stattfindet. Darunter verstehen Chemiker die Spaltung von Fetten in Glycerin und Fettsäuren. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum das Ölziehen antibiotisch wirkt. Das wiederum beweist eine andere Studie:
Eine vierzigtägige Ölzieh-Kur konnte die Besiedlung von Karies verursachenden Bakterien um bis zu 30 % verringern: Effect of oil pulling on Streptococcus mutans count in plaque and saliva using Dentocult SM Strip mutans test: A randomized, controlled, triple-blind study. Ein weiterer Beleg für die Antibiose ist eine Studie, im Zuge derer die Zahnbelege der Versuchs-Personen gemessen wurden. Auch Zahnfleischentzündungen konnte die Methode lindern. Die Teilnehmer hatten das Ölziehen anderthalb Monate lang täglich einmal durchgeführt: Effect of oil pulling on plaque induced gingivitis: A randomized, controlled, triple-blind study. Denselben Effekt belegt auch diese Untersuchung: Effect of Oil Pulling on Plaque and Gingivitis. Ölziehen kann auch Parodontose weitgehend verhindern und dem Zahnverlust vorgebeugen, wie diese Studie belegt: Effect of coconut oil in plaque related gingivitis — A preliminary report.
Ölziehen hilft gegen Mundgeruch und zwar ähnlich effektiv wie alkoholisches Mundwasser. Allerdings haben die Pflanzenöle keine unangenehmen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen: Effect of oil pulling on halitosis and microorganisms causing halitosis: A randomized controlled pilot trial.
Diese kleine Auswahl an Studien zeigt, dass das Ölziehen nicht nur eine altwewährte Methode ist. Auch die moderne Wissenschaft untermauert deren Wirkung.
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Und so geht das Ölziehen:
Besorgen Sie kalt gepresstes Bio-Öl aus Sesam, Sonnenblumenkernen oder Kokosnüssen. Sonnenblumen gelten zwar als „klassische“ Quelle, allerdings ist Kokosöl im Ayurveda das Mittel der Wahl. Grund dafür ist wohl der Gehalt an antiseptischer Laurinsäure. Bei Parodontose und Mykosen kann die Wirkung des Öls mit ein paar Tropfen Grapefruit-Kern-Konzentrat oder Pfefferminzöl gesteigert werden. Homöopathische Zusätze aus Nelken-, Zimt- und Teebaumöl unterstützen die Ölzieh-Kur ebenfalls.
Möchten Sie vor allem Entzündungen Einhalt gebieten, nehmen Sie Kokosöl oder Sesamöl. Kokosöl hat die stärkste antibiotische Wirkung.
Bevor es überhaupt losgeht, reinigen Sie Ihre Zunge mit einem Zungenschaber. Dabei entfernen Sie nicht nur schädliche Ablagerungen und Bakterien, sondern Sie stimulieren auch die Reflex-Zonen auf der Zunge. Diese Areale korrespondieren laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit inneren Organen. Dies erklärt vielleicht, warum im Ayurveda das Ölziehen bei 30 systemischen Erkrankungen empfohlen wird.
- Nehmen Sie am Beginn der Ölzieh-Kur zunächst einen Teelöffel, später dann einen Esslöffel Öl in den Mund. Der optimale Zeitpunkt ist morgens vor dem Frühstück oder tagsüber vor einer anderen Mahlzeit. Wichtig ist, dass Ihr Magen leer ist, auch Medikamente sollten nicht unmittelbar vorher eingenommen werden.
- Spülen Sie das Öl im Mund bei geschlossenen Lippen kräftig hin- und her. Ziehen Sie es mit möglichst hohem Druck durch die Zahnzwischenräume. Sorgen Sie dafür, dass alle Winkel der Mundhöhle erreicht werden. Gurgeln sollten Sie allerdings nicht, auch nicht den Kopf nach hinten überstrecken. Das Öl sollten Sie auch nicht herunterschlucken! Der „Spülgang“ sollte eine viertel Stunde, besser noch 20 Minuten dauern.
- Dann spucken Sie das Öl in ein Krepppapier aus. Anschließend spülen Sie den Mund mit warmem Wasser mehrmals durch und spucken wiederum aus. Das Waschbecken sollte gereinigt werden, weil sich nun unerwünschte Bakterien darin befinden. Im Mikroskop bei sechshundertfacher Vergrößerung könnten wir die beweglichen Mikroben erkennen.
Wenn das Öl nach dem Ölziehen dünnflüssiger und weißlich-trüb geworden ist, haben Sie gute „Arbeit“ geleistet. Dann hat sich eine Emulsion mit kleinsten Tröpfchen gebildet. Auch der chemische Verseifungs-Prozess hat sich eingestellt. Ist das Öl fast unverändert, war die Spülung nicht intensiv genug.
Der letzte Schritt ist das Zähneputzen. Dabei können Sie wieder das Grapefruit-Kern-Konzentrat verwenden und natürlich eine gute Zahncreme. Danach können Sie noch einen Drittel Teelöffel von einem basischen Mineral in den Mund nehmen und einwirken lassen. Damit verschieben Sie den pH-Wert im Mund ins Alkalische, womit Sie zusätzlich etwas für die Karies-Vorbeugung tun. Ein empfehlenswertes Präparat ist Sango Meeres-Koralle.
Das können Sie nach einiger Zeit spüren
Zunächst einmal wird die Ölzieh-Kur Ihren Stoffwechsel ankurbeln. Schon damit wird sich auch Ihr Gesundheitszustand verbessern, obwohl Sie eventuell eine Verschlechterung wahrnehmen. Das werden besonders die Menschen merken, die an mehreren Krankheiten leiden. Ein Grund, die Kur zu unterbrechen, ist das allerdings nicht. Diese Verschlechterung ist ein Zeichen dafür, dass der Heilungsprozess eingesetzt hat.
Viele Menschen merken schnell, dass sich ihr Appetit verbessert und dass sie besser schlafen können. Morgendliche Müdigkeit und Tränensäcke verschwinden. Die Zähne werden weißer und lockere Zähne erlangen besseren Halt. Zahnfleischblutungen gehen zurück.
Sie haben Ihre Ölzieh-Kur beendet, wenn Ihr Wohlbefinden ein für Sie optimales Maß erreicht hat. Spürbar ist dieser Erfolg nach etwa vier Wochen. Solange sollte die Kur mindestens dauern. Sie können das Ölziehen während der Kur einmal oder mehrmals täglich durchführen.
Nebenwirkungen hat das Ölziehen nicht, es sei denn, das Öl wird nach der Spülung verschluckt. Deswegen sollten Kinder unter sechs Jahren die Kur nicht durchführen.
Fazit von mir
Ob das Ölziehen bei systemischen Erkrankungen wirklich einen signifikanten Nutzen hat, lässt sich schwer sagen. Auf jeden Fall aber zeigen wissenschaftliche Studien, dass ein positiver Effekt auf die Mundgesundheit feststellbar ist. Die Berichte von Dr. Karach, nach denen er sich selbst von Arthrose, nach anderer Erzählung von einer Blutkrankheit heilte, sind nicht verifizierbar. Der russische Arzt hat das Ölziehen in den 1990er Jahren in der westlichen Welt populär gemacht.
Das Sonnenblumenöl ist einer der überlieferten “Klassiker” für das Ölziehen. Die Empfehlung des Ayurveda Kokosöl zu verwenden, wird durch wissenschaftliche Studien unterstützt. Andere Öle wie Sesamöl eignen sich ebenfalls.
In meinen Schriften und Büchern (siehe René Gräber Bücher) zu verschiedenen Beschwerden und Krankheiten gehe ich auf andere (aus meiner Sicht wirkungsvollere) Öle ein.
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Beitragsbild: 123rf.com – thamkc
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.01.2023 aktualisiert.