Bis vor einigen Jahren war Borax noch in bestimmten Arzneimitteln, zum Beispiel in Nasentropfen, zu finden. Bei dieser Substanz handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Mineral, das zu unterschiedlichen Borverbindungen abgebaut werden kann.

Chemisch handelt es sich bei Borax um eine Verbindung von Natrium und Bor, die auch als “Natriumborat” bezeichnet wird.

Wie zahlreiche Studien gezeigt haben, weist das Spurenelement Bor, das in dieser Verbindung enthalten ist, wichtige Funktionen im menschlichen Organismus auf. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass Bor einen wichtigen Beitrag zur Knochengesundheit und Gelenkerhaltung leistet und darüber hinaus die Zähne schützt.

Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen Osteoporose und Bormangel hergestellt werden. Als Borsäure oder Borax entfaltet der Wirkstoff nach den Ergebnissen bestimmter Studien außerdem desinfizierende Eigenschaften und kann sowohl gegen Pilze als auch gegen Bakterien verwendet werden.

Ob sich aufgrund dieser Erkenntnisse an dem seit 2010 ausgesprochenen Verbot gegen boraxhaltige Arzneimittel, die als reproduktionstoxisch gelten, ändern wird, bleibt abzuwarten.

Der Einsatz von Borax bei arthritischen Beschwerden

Der Einsatz von Borax bei Menschen, die unter Arthrose leiden, hat insbesondere im Zusammenhang mit der Studie von Rex Newnham in den 1980er Jahren zahlreiche Erfolge hervorgebracht.

Im Rahmen seiner Untersuchungen wurde im Royal Melbourne Hospital einer Gruppe von Patienten unter 75 Jahren, die seit weniger als zehn Jahren unter Arthrose litten, über einen Zeitraum von insgesamt acht Wochen borhaltige Medikamente verabreicht.

Die tägliche Dosis an Natriumtetraboratdecahydrat betrug 55mg. Nach Ablauf der Untersuchungen konnten bei 70% der Patienten eine Verbesserung der Symptomatik festgestellt werden – gegenüber 12% der Plazebo-Gruppe.

Die Wirkung des borhaltigen Medikamentes auf Knochen und Gelenke ist mit einer Hyperaktivität der Nebenschilddrüse zu erklären, die bei Bormangel mit einer vermehrten Ausschüttung von Hormonen reagiert.

Diese Hormone wiederum setzen Calcium aus den Knochen und Gelenken frei. Als Folge steigt der Calciumspiegel im Blut an, so dass das Risiko einer Verkalkung von Weichteilgewebe steigt. Außerdem treten bevorzugt arthritische Beschwerden und Gelenksteifigkeit auf.

Zusammenhang von Arthrosehäufigkeit und Borgehalt im Boden

Ein Zusammenhang von Arthrose und borhaltigen Verbindungen konnte auch anhand von Bodenuntersuchungen nachgewiesen werden. So untersuchte Newnham beispielsweise die Böden in unterschiedlichen Regionen und verglich seine Ergebnisse anschließend mit der Zusammensetzung des Bodens hinsichtlich des Borgehaltes.

In diesem Zusammenhang konnte nachgewiesen werden, dass insbesondere Böden, die sehr wenig Bor enthielten, mit einer erhöhten Arthroseanfälligkeit einhergehen.

So weisen Böden in Ländern, in denen Zuckerrohr angebaut wird, besonders niedrige Borkonzentrationen auf, weil der massive und anhaltende Einsatz von Düngemitteln das Spurenelement aus der Erde wäscht.

Jamaika gilt als besonders borarm, etwa 70% der Bevölkerung leidet unter Arthrose, und sogar unter den Hunden konnte ein diesbezügliche Häufung festgestellt werden. In den USA, in England, Australien und Neuseeland konnte hingegen eine sehr viel bessere Konzentration (etwa 2mg) von Bor im Boden nachgewiesen werden, nur etwa 20% der Bevölkerung leidet hier unter arthritischen Beschwerden.

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Bormangel und Osteoporose

Neben der Wirkung von borhaltigen Verbindungen auf Arthrose konnte auch eine positive Wirkung auf die Knochenkrankheit Osteoporose nachgewiesen werden. So führt anhaltender Bormangel zu einer vermehrten Ausscheidung von knochenstabilisierendem Calcium.

Eine erhöhte Aufnahme von Bor trägt zur Stabilisierung der Knochen und somit zu einer Verringerung des Osteoporoserisikos bei. Eine optimale Borzufuhr stimuliert darüber hinaus das Knochenwachstum, indem vermehrt Östrogen gebildet wird – eine wichtiges Sexualhormon, dessen Produktion vor allem während des Klimakteriums verringert gebildet wird.

Erfolgreich gegen Vaginalpilz

Eine Studie von Martin Schmidt und Bryan Larsen aus dem Jahr 2008, die mit Hilfe der In-vitro-Methode Hefen und Bakterien mit Bor versetzten, konnte die Wirkung der Substanz insbesondere auf den Vaginalpilz Candida albicans bestätigt werden.

Eine mögliche Erklärung für diese Wirkung liegt in der Hemmung des oxidativen Stoffwechsels des Pilzes. Als besonders interessant erwies sich in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass auch Infektionen, die sich gegen herkömmliche chemische Mittel resistent zeigten, zum Erfolg führten.

Darüber hinaus konnte die Wirkung gegen Bakterien festgestellt werden.

Bor zur Entgiftung von Schwermetallen?

Nicht zuletzt konnte Borax nach einer chinesischen Studie auch bei der Entfernung von Fluor aus dem Körper eingesetzt werden. Fluorid führt in hohen Konzentrationen zu Knochenschädigungen.

Im Rahmen der Studie wurden 31 Probanden, die unter Skelettfluorose litten, in einem Zeitraum von drei Monaten mit ansteigenden Dosen zwischen 300 und 1100mg Borax versorgt, wobei sich die Symptomatik nach Abschluss der Behandlung um 50-80% verbessert hatte.

Fazit

Nach den Ergebnissen zahlreicher Studien soll BORAX gegen zahlreiche unterschiedlichen Erkrankungen helfen.

Derartigen Erfolgen steht das Risiko der Reproduktionstoxizität gegenüber, das im Jahr 2010 zu einem entsprechenden Verbot geführt hat. Inwieweit es sich hierbei tatsächlich um ein ernstzunehmendes Risiko handelt, bleibt ungeklärt; so haben zwar diverse Untersuchungen an Ratten ein derartiges Ergebnis hervorgebracht.

Vergleichbare Studien an menschlichen Probanden sind jedoch teilweise recht rudimentär. Untersuchungen an Arbeitern, die beim Abbau von Bor mit entsprechenden Verbindungen in hoher Konzentration in Berührung kamen, konnten das Ergebnis der Rattenstudie nicht erhärten.

So müssen künftige Untersuchungen abgewartet werden, um Risiko und Nutzen der umstrittenen Substanz richtig einschätzen zu können.

Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna-Bialasiewicz

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