Warum sollte man eigentlich keine Angst vor dem Fliegen haben. Die Natur hat es jedenfalls nicht vorgesehen, dass der Mensch fliegt, und so ein Absturz aus 11.000 Metern Höhe kann nicht gut enden. In jedem Flugzeug sind Millionen Teile verbaut, die alle zu jedem Zeitpunkt und unter allen Wetterbedingungen einwandfrei technisch ineinandergreifen müssen, ganz abgesehen von der Software, die mit Programmfehlern behaftet sein oder gar von außen gehackt werden könnte.
Umfragen haben jedenfalls ergeben, dass jeder dritte Passagier das Flugzeug mit ungutem Gefühl besteigt und ungefähr 15 Prozent richtige Angst vorm Fliegen beklagen. Dabei spielt die „Angst vorm Ausgeliefertsein“, aber auch vor Turbulenzen eine entscheidende Rolle.
Dr. med. Thomas Schulz ist Facharzt für Innere Medizin, Notfallmediziner, Kardiologe und Katastrophenschutz-Beauftragter am Berliner Martin-Luther-Krankenhaus und er ist selbst begeisterter Hobbypilot. Er erläutert zum Thema Flugangst, dass es dafür meistens Auslöser gibt. Dafür reiche oft schon eine unangenehme Landung beziehungsweise Start aus. Manchmal hat aber auch ein beeindruckender Film dazu geführt oder es hat sich die Angst der Eltern auf das Kind übertragen. Weitere Gründe können die Angst vor Enge, vor der Höhe ganz allgemein oder eben der Kontrollverlust sein.
Flugangst ist keine klassische Phobie wie beispielsweise die Angst vor Spinnen. Es geht nicht um ein bestimmtes beängstigendes Objekt, sondern in der Regel um ein Konglomerat verschiedener abstrakter Ängste. Mediziner nennen so etwas eine spezifische, situationsbezogene Phobie.
In manchen Fällen startet die Flugangst bereits Wochen vor dem Start und äußert sich zum Beispiel mit Schlaflosigkeit und/oder Albträumen sowie in einer deutlich verminderten Stress-Resilienz. Typische körperliche Symptome sind eine sehr flache Atmung, Übelkeit, Herzrasen, Schweißausbrüche, Kopf- oder Magenschmerzen, Schwindel und auch Darmkrämpfe. Das Ganze kann sich enorm steigern, bis hin zu Panikattacken oder einem völligen Zusammenbruch.
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Das Fliegen vermeiden ist keine Therapie
Natürlich kann man sich privat für eine andere Art des Reisens entscheiden. Doch viele Menschen müssen aus beruflichen Gründen weite Strecken zurücklegen. Ein Manager, der in Peking ein Geschäft verhandeln soll, kann dort schlecht mit dem Auto hinfahren. Also wird er sich mental auf seinen Flug vorbereiten.
Neben sehr bequemer Kleidung sollte unbedingt der richtige Platz im Flugzeug gewählt werden. Auf Sitzplätzen über den Tragflächen lassen sich Turbulenzen noch am besten ertragen. Befindet sich der Sitzplatz direkt am Gang, fühlt man sich nicht ganz so eingesperrt und eingeengt. Informieren Sie sich außerdem über die Ausbildungen des Flugpersonals und über die vielen Routinechecks der Maschinen, die vor jedem Start von Fachleuten durchgeführt werden müssen.
Wer sehr stark unter Flugangst leidet, sollte einen Arzt zurate ziehen. Dieser kann abklären, ob möglicherweise eine behandlungsbedürftige Angststörung oder eine andere psychische Erkrankung vorliegt.
Möglichkeiten der Therapie
Meistens geht es darum, die Entstehung der Angst so weit wie möglich zu verhindern. Zu diesem Zweck lernen die Patienten Entspannungsmethoden und Bewältigungsstrategien. Durchaus bewährt haben sich Konfrontationstherapien zum Beispiel mithilfe eines Flugsimulators. Wer das oft mitmacht, lernt seine Angst sukzessive abzubauen. Viele Fluggesellschaften bieten extra professionelle Flugangstseminare an. Gegen Ende solcher Kurse werden nicht selten Flüge durchgeführt, die von einem Therapeuten begleitet werden.
Was noch gegen Flugangst helfen kann
Neben der oben erwähnten bequemen Kleidung sollten Sie vor dem Flug nur eine sehr leichte Mahlzeit zu sich nehmen, dafür aber viel trinken. Bevorzugen Sie dabei stilles Wasser und verzichten Sie auf Alkohol und Kaffee. Im Flugzeug stehen Sie öfter mal auf und machen Dehn- und Streckübungen, was zum Teil auch im Sitz möglich ist.
Hörbücher regen ganz andere Gedanken an und lenken vom akustischen Geschehen im Flugzeug ab. Es gibt homöopathische Präparate, die Ihre Flugangst dämpfen können. Aconitum zum Beispiel hilft bei körperlicher Unruhe oder dem Gefühl der Enge und Borax geht gegen Übelkeit vor. Globuli in der Dosierung C30 haben sich diesbezüglich besonders gut bewährt.
Damit das optimale homöopathische Mittel gegen Flugangst ausgewählt werden kann, sollten Sie sich etwas bewusst darüber sein, um welche Form der Angst es sich vorrangig handelt.
Aconitum zum Beispiel ist dann angebracht, wenn die Angst recht plötzlich einsetzt und mit Frieren, Zittern, innerer Unruhe, Angst vor dem Sterben, Panik und sogar Erstarren vor Angst verbunden ist. Körperliche Symptome stehen hierbei eher im Hintergrund, alles passiert im Kopf.
Ignatia zielt auf eine Angst mit Übelkeit ab, die von Beklemmungen in der Brust und einem Gefühl des Kloßes im Hals verbunden ist. Auch die Angst vor dem Ersticken mit Steigerungen bis hin zum Kollaps passt zu diesem Mittel.
Arsenicum album ist angesagt, wenn sich die Bedenken zu fesselnder Angst mit Todesblässe in Verbindung mit Frieren, Zittern und Schwäche steigern. Hinzu gesellt sich oft eine fatalistische Angst vor dem Absturz, dem Tod oder auch nur, sich mit todbringenden Keimen anzustecken.
Zwar können Mittel in der Potenz C30 bereits nach 30 Minuten erneut eingenommen werden, doch nach der zweiten Gabe sollten Sie merken, ob das gewählte Mittel auch wirklich anschlägt. Ansonsten ist ein Wechsel zu empfehlen.
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Dieser Beitrag wurde am 110.02.2023 erstellt.