Heilpflanzen

Teebaumöl – Vielseitiges Heilmittel mit möglichen Nebenwirkungen

Das Teebaumöl ist ein ganz altes “Hausmittel” und mittlerweile auch ganz gut bekannt. In jedem Reformhaus findet man so etwas und auch in Drogerien.

In diesem Beitrag hier möchte ich auf einige Dinge eingehen, die m.E. interessant und auch wichtig sind.

Zuerst einmal zum Teebaum selbst. Der australische Teebaum (Melaleuca alternifolia) dient den Aborigines seit Jahrhunderten als Heilpflanze bei Läusebefall und Zahnfleischentzündungen, bei offenen WundenHauterkrankungen und Erkältungen.

Die Einwanderer machten es den australischen Ureinwohnern schon bald nach und nutzten das Öl der Blätter und Zweige als Medikament bei verschiedensten Infektionen und Entzündungen. Als immer mehr Antibiotika auf den Markt kamen, geriet das Teebaumöl allerdings schnell in Vergessenheit.

Erst durch die vermehrt auftretenden Antibiotika-resistenter Bakterienstämme und die damit verbundenen Komplikationen erlebt das Teebaumöl eine bemerkenswerte Renaissance.

Denn das ätherische Öl der Blätter wirkt nicht nur gegen Bakterien, sondern ebenso gegen Viren, Ungeziefer und Pilze. Es desinfiziert Wunden, beseitigt Akne und Schuppen, stärkt aber auch die Psyche. Wichtig ist, die Anwendungshinweise zu beachten, da die natürlichen Inhaltsstoffe der Pflanze in zu hoher Dosis sonst beispielsweise zu Hautreizungen führen können.

Wirksamkeit des Teebaumöls wissenschaftlich erwiesen

Teebaumöl enthält etwa 100 unterschiedliche Substanzen. Den größten Anteil aller Bestandteile des Teebaumöls machen Terpen-Alkohole und Terpen-Kohlenwasserstoffe aus. Da es sich beim Teebaumöl um ein natürliches Produkt handelt, gibt es bei der Mengenzusammensetzung allerdings teilweise erhebliche Unterschiede. Viele Pflanzen, so auch der australische Teebaum, stellen Terpene her, um sich mit ihrer Hilfe vor Insekten-, Bakterien- oder Pilzbefall zu schützen. Auch nach der Destillation zu ätherischem Öl wirken die Inhaltsstoffe von Melaleuca sehr stark gegen unterschiedlichste Mikroorganismen. Dies belegen eine Reihe wissenschaftlicher Studien (unter anderem: May J. et al.: Time-kill studies of tea tree oils on clinical isolates; J Antimicrob Chemother; 2000; 45(5); S. 639-643 und Landvatter et al.: Antibakterielle Wirkung von Australischem Teebaumöl gegen verschiedene Pseudomonaden; EHK; 2001; 50(6); S. 340-348).

Erstmals zeigten Wissenschaftler nun anhand von Mäuseversuchen, dass die im Teebaumöl enthaltenen Terpene sogar aggressive Tumoren hemmen können (Greay S. J. et al.: Inhibition of established subcutaneous murine tumour growth with topical Melaleuca alternifolia (tea tree) oil; Cancer Chemother Pharmacol; 2010).

Da es sich bei den Inhaltsstoffen des Teebaumöls teilweise um hochwirksame toxikologische Substanzen handelt, darf es in Kosmetikartikeln nur stark verdünnt eingesetzt werden. Außerdem ist es, außer in Absprache mit dem behandelnden Arzt, nur zur äußerlichen Anwendung zugelassen. Einen Kontakt mit den Augen sollten Sie unbedingt vermeiden!

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Teebaumöl zur äußeren Anwendung

Bei vielen Erkrankungen kann Teebaumöl schnell und sicher helfen.

Sinnvoll ist es, das ätherische Öl mithilfe eines Wattetupfers gezielt auf die betroffenen Hautpartien aufzutragen. Hierdurch lassen sich Akne und Warzen, Blasen, Furunkel und Fußpilz behandeln. Auch lässt sich auf diese Weise der Juckreiz durch Mückenstiche stillen.

Bei Erkältungen und Bronchitis hilft die Inhalation von Teebaumöl (5 Tropfen in heißes Wasser). Eine Mundspülung (5 Tropfen Teebaumöl in warmem Wasser aufgelöst) vertreibt nicht nur Mundgeruch, sondern wirkt gleichzeitig antibakteriell und schmerzstillend.

Während Shampoos durch die Zugabe von Teebaumöl bei Schuppen und Juckreiz helfen, wirken regelmäßige Fußbäder gegen Schweißgeruch. Aromalampen mit dem ätherischen Öl können zur Insektenabwehr eingesetzt werden.

Teebaumöl problematisch für Allergiker

Die Terpene und Kohlenwasserstoffe des Teebaumöls lösen nicht selten Allergien aus. Sie können unter Lichtzufuhr mit Sauerstoff zu Peroxiden oxidieren, die etwa bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen.

Daher sollte Teebaumöl immer dunkel, bei Temperaturen unter 25 °C gelagert und nur kurz geöffnet werden. Denn älteres Teebaumöl verursacht häufiger Kontaktallergien und Hautreizungen als frisch destilliertes (Hausen B. M. et al.: Degradation products of monoterpenes are the sensitizing agents in tea tree oil; Am J Contact Dermat; 1999;10(2); S. 68-77).

Allerdings scheint es meist zu allergischen Kontaktekzemen zu kommen, wenn Teebaumöl unverdünnt oder über einen Zeitraum von mehreren Jahren regelmäßig auf die Haut aufgetragen wird.

Gerade Personen mit hohem Allergierisiko sollten daher Teebaumöl immer mit Milch, Wasser oder verträglichen ätherischen Ölen stark verdünnen, das Heilmittel nicht regelmäßig über längere Zeiträume nutzen und es möglichst frisch nutzen. Es empfiehlt sich außerdem, den Armbeugetest zu machen. Hierbei wird das (verdünnte) Teebaumöl in die sehr empfindliche Armbeuge (oder auf den Handrücken) einmassiert. Zeigen sich bis zu 30 Minuten nach diesem Hautkontakt an der Stelle Rötungen, so ist von der Anwendung mit Teebaumöl generell abzusehen. Leiden Betroffene bereits an Aroma-, Duftstoff- oder Terpentinöl-Allergien, so ist es sehr wahrscheinlich, auch auf Teebaumöl sensibel zu reagieren (Fritz T. M. et al: Allergische Kontaktekzem auf Teebaumöl; Akt. Dermatol; 1998; 24; S. 7-10).

Schwangere und Kleinkinder dürfen Teebaumöl nur sehr stark verdünnt nutzen.

Teebaumöl bei Haustieren

Die in vielen ätherischen Ölen enthaltenen Terpene und Phenole wirken bei Katzen oft tödlich. Deshalb sollten Tierbesitzer ihre Katzen keinesfalls mit Teebaumöl gegen Flöhe und anderes Ungeziefer behandeln.

Denn die Tiere nehmen bei der Fellpflege das ätherische Öl auf, können es aber nur schwer wieder ausscheiden, wodurch es sehr häufig zu Vergiftungen kommt (Kraft, W.: Katzenkrankheiten, 4; Verlag M. & H. Schaper; 1996).

Bei anderen Tierarten gehen die Meinungen weit auseinander. Es ist daher ratsam, vor der Anwendung mit Teebaumöl einen erfahrenen Tierarzt zu befragen. Wie bei uns Menschen, so sollten auch die Tiere rein äußerlich mit Teebaumöl behandelt werden. Eine ausreichende Verdünnung hilft, allergische Reaktionen der Vierbeiner auf das ätherische Öl zu vermeiden.

Als Vorbeugung gegen Zecken zum Beispiel rate ich eher den Tieren Schwarkümmeöl ins Futter zu geben. Das wirkt viel besser!

Teebaumöl im Haushalt

Da Teebaumöl antiseptisch und antimikrobiell wirkt, eignet es sich hervorragend zur Desinfektion von stinkenden Abflüssen, Mülleimern und schwer erreichbaren Ecken im Badezimmer.

Bewährt haben sich etwa 20 Tropfen auf 10 Liter Wasser. Auch Unterwäsche und Windeln werden durch einige Tropfen (ca. 20) Teebaumöl in der Waschmaschine schnell wieder hygienisch frisch. Blattläuse lassen sich durch das regelmäßige Besprühen einer Mischung aus 15 Tropfen Teebaumöl und 0,5 Liter Wasser leicht bekämpfen.

Beitragsbild: 123rf.com – nito500

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