ASEA und die Redox-Signal-Moleküle aus der Flasche

Redox-Signal-Moleküle sind freie Radikale, ROS (Reactive Oxygen Species) und elektrochemisch aktive Oxide des Stickstoffs, wie Stickstoffmonoxid (NO), die als biologische Botenstoffe arbeiten.

Ein Beispiel für solche ROS sind Wasserstoffperoxid und Hyperoxid. Andere Moleküle, wie Kohlenmonoxid, gehören ebenfalls zur Klasse der Redox-Signal-Moleküle.

Wie es scheint, steht man in der Wissenschaft erst am Anfang, die Bedeutung und Wirkweise dieser Moleküle als Signalmoleküle zu verstehen. Die Entstehung solcher freien Radikale als Signalmoleküle ist von biotischen und abiotischen Stresssignalen abhängig.

Die Redox-Signal-Moleküle, wie Wasserstoffperoxid und andere ROS, verändern Zielproteine, indem sie deren Schwefelgruppen oxidieren und dadurch Schwefelverbindungen (Disulfidbrücken) schaffen. Durch die neue Struktur ergibt sich gleichfalls eine veränderte Funktion des betroffenen Proteins.

Stickstoffmonoxid ist ebenfalls so ein freies Radikal und Signalmolekül. Der Organismus produziert das Molekül durch NO-Synthasen (NOS). Dieses Enzym kommt hauptsächlich in den Endothelzellen der Blutgefäße vor und ist für die Steuerung der Weitstellung (Dilatation) der Blutgefäße verantwortlich.

Große Mengen an NO werden durch die Makrophagen produziert, die im Falle einer Infektion vor Ort das Molekül als Waffe und weniger als Signalmolekül einsetzen. Für die Produktion von diesen großen Mengen an NO liegt ein modifiziertes NOS, das sogenannte iNOS, vor. Das iNOS wird auch nur dann aktiviert, wenn Endotoxine und entzündungsfördernde Zytokine vorliegen.

Um hier keine oxidative Schäden im Organismus zu verursachen, muss die Wirksamkeit der Redox-Signal-Moleküle lokal höchst spezifisch sein. Diese lokale Spezifität wird durch eine lokal begrenzte Produktion des Moleküls erreicht, in unmittelbarer Nähe des Wirkorts. Zudem ist die Lebensdauer der freien Radikale extrem kurz, bedingt durch ihr hohes Reaktionspotential. Als Signalmoleküle sind sie daher auch nicht in der Lage, über weite Strecken zu wandern, obwohl ihre geringe Größe dies begünstigen würde.

Wenn man sich die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema anschaut, dann wird immer wieder betont, dass das Wissen um die Wirkmechanismen der Redox-Signal-Moleküle noch sehr begrenzt ist. Auch die Bedeutung der Antioxidantien in diesem Zusammenhang ist noch nicht vollkommen klar. Wie es aussieht, ist die wirkortspezifische Produktion der Redox-Signal-Moleküle der Schlüssel für deren biologisch-positive Wirksamkeit. „Ausreißer“ würden von den Antioxidantien abgefangen, vorausgesetzt es sind ausreichend viele von ihnen vor Ort.

ASEA – Eine neue Firma, ein neues Nahrungsergänzungsmittel – Redox-Signal-Moleküle aus der Flasche

ASEA ist eine amerikanische Network-Marketing-Firma, die für sich in Anspruch nimmt, als erste und einzige Hersteller Redox-Signal-Moleküle in die Flasche gebannt zu haben.

Nach einer 17-jährigen Forschungszeit ist es angeblich gelungen, die Instabilität der Signalmoleküle so zu beeinflussen, dass sie in der Flasche in einer stabilen Form vorliegen.

Einmal eingenommen, erhöhen sie die Konzentrationen von Redox-Signal-Molekülen im gesamten Organismus und beeinflussen somit die Effektivität der Zellfunktionen zum Positiven.

So weit, so gut. Allerdings fielen mir sofort eine Reihe von Fragen dazu ein.

Bei meinen Recherchen zu diesem Thema stieß ich auf eine Arbeit aus dem Jahr 2000 (Microbicidal activity of MDI-P against Candida albicans, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, und Legionella pneumophila).

Laut Webseite von ASEA ist MDI-P eine Art Vorgängerprodukt, dass von ASEA verbessert worden ist. MDI-P ist eine sterile Kochsalzlösung, bei der über elektrolytische Verfahren zahlreiche hochreaktive Chlor- und Sauerstoffspezies (freie Radikale) erzeugt worden sind. Getestet wurde dann in vitro die anti-mikrobielle Wirksamkeit dieser Lösung gegen die in der Überschrift aufgeführten Pathogene.

Da es sich hier um freie Radikale handelte, die sich in erhöhter Konzentration vorfanden, war das Ergebnis nicht weiter überraschend: MDI-P zeigte sich als besonders schnell wirksames Breitbandantibiotikum. Die Autoren bemerkten aber, dass es keine Daten für den in-vivo-Einsatz gibt und dessen möglicher negativer Einfluss auf Körpergewebe, Morbidität, Mortalität. Daher ist, auch aufgrund der geringen Herstellungskosten, MDI-P ein interessantes Sterilisations- und Desinfektionsmittel.

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Und genau hier häufen sich meine Fragen an dieses Präparat.

Redox-Signal-Moleküle werden vom Organismus ganz in der Nähe des Zielorts produziert, da sie sonst anderweitig als freie Radikale aktiv werden und Schäden anrichten.

Woher wissen die ASEA Redox-Signal-Moleküle, dass sie nicht nur in der Flasche sich ruhig zu verhalten haben?

Denn spätestens wenn sie getrunken werden und sich im Mund befinden, sind sie von organischem Material umgeben. Aber auch hier sollen sie noch inaktiv sein. Weiter geht die Reise durch Speiseröhre, Magen-Darm-Trakt, Leber, Blutgefäße hin zu den Zielzellen. Bis hier dürfen die Moleküle „keinen Mucks“ von sich geben, denn sonst würde es Schäden durch oxidativen Stress ohne Ende geben.

  • Wenn die Moleküle es dann bis in die Zielregion geschafft haben, gibt es dann hier Enzyme, die die inaktiven, „stabilisierten“ Redox-Signal-Moleküle aus der Flasche aktivieren?
  • Um welche Enzyme handelt es sich dann?
  • Oder gibt es eine ganz andere Lösung für dieses Problem?

Ich habe keine Arbeit bei der ASEA Dokumentation finden können, die mir diese Frage hätte beantworten können.

Das, was an wissenschaftlicher Dokumentation beigefügt worden ist (myaseaonline.info/asea.net/USEnglish/
safetystudiesfullstudies/ASEA_Safety_Studies_
with_full_study_links.pdf), beschränkt sich bei der Sicherheitsfrage auf Tierstudien mit Mäusen, Hunden etc., deren Zahl selten die Zahl 20 überschritt. Es gibt auch eine Arbeit, die die Leistungssteigerung des Produkts bei Sportlern belegen soll (myaseaonline.info/asea.net/USEnglish/
WhitePaperVTUSENG.pdf). Es handelt sich hier um eine Arbeit ohne Plazebokontrolle und mit nur 18 Probanden, eine extrem übersichtliche Zahl, wie ich denke.

Reaktionen im Internet

Unter http://fraudbytes.blogspot.com/2010/08/my-experience-with-asea.html beschreibt ein Radsportler seine Erfahrungen mit dem Präparat. Darin erfuhr er, nach eigenen Aussagen, eine leichte Leistungsminderung. Dies soll natürlich kein besonders gutes „Argument“ gegen das Präparat sein. Denn selbst der Autor war sich bewusst, dass er keine repräsentative Auswahl als Proband darstellt. Seine Aussage steht aber im absoluten Kontrast zu den 100-prozentig positiven zahlreichen Webseiten der Networker, die das Produkt für den Hersteller vertreiben.

Im folgenden Forum (auf englisch https://cassiopaea.org/forum/threads/asea-scam.25302/) befasst man sich ebenfalls mit den Redox-Signal-Molekülen aus der Flasche. Hier bemängelt ein Chemiker, dass ASEA keine Angaben über die Natur der fraglichen Moleküle macht. Ich hatte auch keine Angaben diesbezüglich entdecken können. Auch die Behauptung, dass diese stabilisierten Redox-Signal-Moleküle die Antioxidantien um 500 Prozent aktivieren würden, ist fragwürdig.

azulpublicidad.com war eine Webseite, die sich mit diesem Thema befasste und wie man die Leistungsfähigkeit von Antioxidantien steigern kann. Die Redox-Signal-Moleküle werden hier jedoch nicht genannt. Denn die Wirksamkeit von Antioxidantien hängt von der Zahl ihrer freien Elektronen ab: Je mehr freie Elektronen, umso effizienter ist der anti-oxidative Effekt. Da aber Redox-Signal-Moleküle freie Radikale sind, würden sie die Zahl der Elektronen bei den Antioxidantien verringern und damit die Wirksamkeit reduzieren. Also auch hier gibt es noch einen ausgiebigen Klärungsbedarf.

Das Geschäftsmodell

Was mich verwundert hat, war, dass als Gründer von ASEA nicht ein einziger Wissenschaftler aufgeführt wird.

Bei einem so wissenschaftlichem Thema würde ich einen Wissenschaftler als Ideengeber und -umsetzer vermuten. Statt dessen handelt es sich bei den Gründern um Top-Manager aus der amerikanischen Lebensmittel-, Finanz- und Telekommunikationsindustrie. Der Vorsitzende im Aufsichtsrat war zuvor ein Top-Manager für Marketingstrategien bei Kraft Foods.

Jetzt wird das einzige Produkt von ASEA über eine MLM-Struktur vertrieben, ein binäres Vertriebssystem. Man kann für oder gegen MLM sein. Ich denke, dass es sowohl bei der klassischen Geschäftsführung als auch beim MLM schwarze und weiße Schafe gibt, und dass man auf keinen Fall die eine oder andere Form prinzipiell ablehnen sollte. Aber es gibt Vorlieben, die man auch nicht kritisieren kann. So ist es denkbar, dass es eine Reihe von Leuten gibt, die sich mit einem Produkt nur deshalb nicht beschäftigen wollen, da es über eine MLM-Organisation vertrieben wird.

Fazit

Die Redox-Signal-Moleküle aus der ASEA-Flasche lassen im Moment für etwas kritischere Geister einfach noch zu viele Fragen und Ungereimtheiten offen, als dass ich dieses Produkt in Bausch und Bogen befürworten könnte.

Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov

Acimethin bei Blasenentzündung: Wirkung, Nebenwirkungen und was Sie beachten sollten

Blasenentzündungen sind längst kein „Frauenproblem“ mehr, auch wenn das viele immer noch glauben. Überraschenderweise leiden auch immer mehr Männer unter dieser unangenehmen Plage. Und während die meisten sofort zu Antibiotika greifen, gibt es eine interessante Alternative, die weit weniger belastend für den Körper ist – die Aminosäure Methionin. Viele haben noch nie von ihr gehört, doch wer ihre Wirkung kennt, schwört auf sie. Wie genau sie hilft und warum sie ein echter Geheimtipp bei Blasenentzündungen sein kann, erfahren Sie hier. Es lohnt sich, die herkömmlichen Methoden zu hinterfragen und einen Blick auf diese natürliche Unterstützung zu werfen.

Unangenehmes Brennen in der Blasengegend, tröpfelnder Urin oder das Gefühl, ständig die Toilette aufsuchen zu müssen – immer mehr Menschen leiden unter einer Blasenentzündung.

Neben der schulmedizinischen Therapie (zum Beispiel durch Antibiotika-Gabe), stehen mittlerweile auch zahlreiche alternative Heilmethoden zur Verfügung, um die Symptomatik zu behandeln.

Zu den bewährten Ansätzen gehört beispielsweise die Aminosäure Methionin (enthalten im Fertigarzneimittel Acimethin), die den Harn ansäuert und damit Bakterien im Bereich der Blase reduzieren soll.

Wirkstoffe und Wirkung

Das Fertigarzneimittel Acimethin enthält als Wirkstoff die Aminosäure Methionin. Hierbei handelt es sich um einen schwefelhaltigen Stoff, der im Körper zum Aufbau von Eiweiß zuständig ist und zahlreiche Stoffwechselfunktionen beeinflusst.

Die Einsatzgebiete des Stoffes gestalten sich vielfältig; im urologischen Bereich setzt man Methionin jedoch vor allem ein, um den Harn anzusäuern. Auf diese Weise werden laut Aussage des Herstellers von Acimethin die Bakterien, die im Zusammenhang mit einer Blasenentzündung vermehrt auftreten, deutlich reduziert.

So kann nicht nur eine akute Blasenentzündung wirksam behandelt, sondern auch ein vorbeugender Effekt erzielt werden – zum Beispiel, wenn diese Erkrankung immer wieder auftritt. Aber auch wenn bereits ein Antibiotikum zur Behandlung des Infektes notwendig ist, kann Methionin hilfreich sein und den Effekt günstig beeinflussen.

Studienlage

Bisher wurden nur wenige Studien zur Überprüfung der Wirkung von Methionin bei Basenentzündungen durchgeführt. Die bisher einzige vom Ansatz her aussagekräftige Untersuchung wurde allerdings von einem Hersteller eines Methionin-Präparates gesponsert; zudem lieferte sie keine Daten zu einigen wichtigen Zielgrößen der Studienteilnehmer wie Krankenhausaufenthalt, Komplikationen, Lebensqualität oder Sterblichkeit.

Es wurden lediglich zwei Zielgrößen erfasst: Patienten, die nur eine erhöhte Keimzahl im Urin aufwiesen, sowie solche, die sowohl eine erhöhte Keimzahl als auch klinische Symptome (zum Beispiel Fieber) zeigten.

Allerdings ist eine erhöhte Keimzahl allein noch nicht bedeutsam bzw. behandlungsbedürftig; da die Studie keine getrennte Auswertung für die Gruppe mit zusätzlichen Symptomen lieferte, ist sie für viele Mediziner nicht aussagekräftig.

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Erfahrungen

Erfahrungen mit dem Produkt zeigen allerdings, dass die Aminosäure Methionin durchaus bei der Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt werden kann; immerhin kann man heute nachweisen, dass saurer Urin das Bakterienwachstum hemmt.

Diese Eigenschaft wird besonders wichtig, wenn Patienten einen harntreibenden und harndesinfizierenden Tee trinken, der Bärentraubenblätter enthält; damit dieses Getränk richtig wirken kann, ist ein leicht basischer pH im Urin Voraussetzung.

Dieser allerdings fördert wiederum das Bakterienwachstum. Deshalb gilt: Die Anwendung von solchen Tees ist auf wenige Tage zu begrenzen; anschließend kann dann mit Methionin gearbeitet werden, um den Harn wieder anzusäuern.

Der Einsatz von Acimethin hat sich vor allem bei wiederkehrenden Blasenentzündungen bewährt oder wenn eine Antiobiotika-Therapie erfolgen soll. Bei leichteren Beschwerden, die ein Antibiotikum nicht erforderlich machen, kann Acimethin hervorragend auch mit einer pflanzlichen Alternative kombiniert werden, die ebenfalls antibiotisch wirkt; hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel (z. B. Angocin).

Auch Cranberry-Saft kann helfen, die Beschwerden zu verbessern, wobei ich diesen allerdings für nicht sehr überzeugend halte.

Dosierung

Um den Harn optimal anzusäuern, ist eine Tagesdosis von insgesamt 3g Methionin vorgesehen; dies entspricht 6 Tabletten, die auf drei Gaben verteilt werden sollten. Die Tabletten werden unzerkaut und mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Etwa fünf Tage nach der Tablettengabe sinkt der pH des Urins auf einen Wert unter 6.

Die Einnahmedauer ist grundsätzlich nicht beschränkt; allerdings sollte man bei der Anwendung stets Nebenwirkungen und Wechselwirkungen im Hinterkopf behalten.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Mitunter wurden bei der Einnahme von Acimethin Nebenwirkungen wie Müdigkeit, gesteigerte Reizbarkeit, aber auch Übelkeit und Erbrechen beobachtet. Menschen, die unter Störungen des Säure-Basen-Stoffwechsels leiden, sollten bedenken, dass sich der pH-Wert des Bluts sehr leicht in den sauren Bereich verschieben kann.

Bei der Einnahme von Acimethin sollte man außerdem beachten, dass der enthaltene Wirkstoff die Wirkung einiger Antibiotika (beispielsweise Ampicillin, Sulfonamide und Nitrofurantoin) verstärken kann. Umgekehrt ist die Aminosäure in der Lage, die Wirkung von Levodopa (Parkinson-Medikament) abzuschwächen.

Darüber hinaus beeinflussen Methionin-Gaben den Schilddrüsen-Stoffwechsel und den Mineralienhaushalt; deshalb sollte man insbesondere bei einer Langzeitanwendung regelmäßig die entsprechenden Blutwerte kontrollieren. Ebenfalls muss man bei einer Langzeitanwendung auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und B-Vitaminen achten, um einer Arterienverkalkung vorzubeugen.

Fazit

Auch wenn die Studienlage zu Acimethin bisher noch wenig aussagekräftig ist, hat sich das Medikament mit dem Wirkstoff Methionin bei der Behandlung von Blasenentzündungen grundsätzlich gut bewährt.

Durch das Ansäuern des Harns kann die Bakterienanzahl deutlich reduziert werden. Besonders gut lässt sich das Präparat mit einem Antibiotikum und pflanzlichen Therapien ergänzen; lediglich bei Bärentraubenblättern muss man den pH-Wert des Urins zusätzlich berücksichtigen.

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Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna-Bialasiewicz

Wirkstoff Aciclovir – gegen Herpes-Viren

Aciclovir ist ein Wirkstoff gegen die bekannten Herpes-Viren – ein sog. Virostatikum.
Das Mittel gibt es unter den verschiedensten Handelsnamen wie: Acic, Acivir, Supraviran, Virupos, Virzin, Zoliparin, Zovirax oder auch einfach nur unter dem Wirkstoffnamen und dem Namen des Pharmaunternehmens, wie z.B. Aciclovir Ratiopharm.

Studien zu Aciclovir

Eine relativ aktuelle Studie, die GACHE-Studie (German Trial of Acyclovir and Corticosteroids in Herpes-simplex-virus-Encephalitis) untersucht die Wirksamkeit anhand von Patientenversuchen, welche mit Placebos und verschiedenen Wirkstoffen gegen Herpes (u.a. Aciclovir) behandelt wurden.

Die Hypothese bei der Studie ist, dass durch die Kombination Aciclovir und Dexamethason die Erfolgsrate höher ist als bei der alleinigen Behandlung mit Aciclovir.

Der Wirkstoff Aciclovir wirkt zum einen gegen den wohl bekanntesten Herpes-Virus, dem Herpes-Simplex-Virus Typ I (Erregung des Lippenherpes), zum anderen aber auch gegen andere Arten des Herpesvirus, zum Beispiel am Auge oder im Genitalbereich.

Aciclovir Wirkung

Aciclovir hemmt die Vermehrung der Viren, kann allerdings die Viren nicht vollständig abtöten. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Wirkstoff schon bei den ersten Symptomen anzuwenden.

Das Anwendungsgebiet von Aciclovir ist wie schon erwähnt, die Behandlung von Infekten durch Viren aus der Familie der Herpes-Viren.

Aciclovir gibt es in verschiedenen Formen. Für Viren die Lippenherpes oder Herpes am Auge (Augenkrankheiten) verursachen bietet sich die Behandlung mit einer Aciclovir-Creme an.

Andere Arten von Herpes Viren könnten auch mit Tabletten behandelt werden. Diese sind zumeist in einer Packungsgröße von 35 Stück erhältlich. Während die Cremes in der Apotheke frei erhältlich sind, sind die Tabletten verschreibungspflichtig.

Dosierung und Anwendung von Aciclovir

Die Anwendung ist recht einfach. Die Creme sollte alle 4 Stunden auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen werden. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 5 Tage, die Herpes-Infektion sollte allerdings völlig ausgeheilt sein. Eine Behandlungsdauer länger als 10 Tage sollte daher vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.

Nebenwirkungen

Zu den bekannten Nebenwirkungen von Aciclovir zählen Brennen, Juckreiz, Rötungen und Kopfschmerzen sowie Übelkeit. Das Medikament bzw. der Wirkstoff Aciclovir ist nicht für Patienten geeignet, die unter Nierenfunktionsstörungen (Nierenprobleme) leiden.

Ebenfalls sollte Aciclovir nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, da das Mittel auch in die DNA (Zellkerne) eingebaut werden könnte – es gilt daher als chromosomales Mutagen.

Wechselwirkungen

Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich. Bei Kombination mit Probenecid kann es daher hin und wieder zu einer verminderten Harnausscheidung von Aciclovir kommen.

Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna-Kon