Als Milchschorf (Crusta lactea) bezeichnet man einen krustenartigen Hautausschlag, der vor allem im Gesicht und am Kopf von Säuglingen vorkommt. In der Schulmedizin gilt der Milchschorf als ein atopisches Ekzem des Säuglingsalters. Dieses Syndrom gilt als Vorstadium von Neurodermitis beim Kind und Erwachsenen. Manchmal entsteht aus dem Milchschorf auch eine Schuppenflechte (Psoriasis).

Die permanent chronisch oder in Schüben auftretenden Erkrankung sind gekennzeichnet durch schuppende Ausschlägen der Haut und starken Juckreiz. Bei Neurodermitis kommt die typische Rötung hinzu.

Milchschorf tritt im Allgemeinen erst ab dem dritten Lebensmonat auf und zeigt sich symmetrisch am Haaransatz und den Wangen. Im Akutstadium kommt es zu rot entzündeten unscharfen Hautbezirken mit Bläschen, die mit einem intensiven Juckreiz einhergehen.

Später kommt es zu einer gelblichen Krustenbildung, die der Namensgeber ist, da diese Krusten an angebrannte Milch erinnern. Die Ausschläge können neben dem Gesicht auch den Rumpf und die Extremitäten betreffen. Sie können mehrere Monate bis Jahre bestehen und dann komplett ausheilen, aber auch in die chronische Form des atopischen Ekzems übergehen.

Die Ursachen von Milchschorf und Neurodermitis

Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind noch nicht genau bekannt, wahrscheinlich spielen genetische Faktoren ebenso eine Rolle wie Umweltfaktoren. Auffällig ist die Vergesellschaftung der Krankheit mit allergischen Syndromen wie Heuschnupfen und Asthma. Wie diese Erkrankungen auch haben Milchschorf und Neurodermitis in den vergangenen 20 Jahren enorm zugenommen. Eine Rolle spielt sicher auch das Klima, so gehört Kälte zu den fördernden Faktoren bei der Krankheitsentstehung. Während in Skandinavien die Inzidenz mittlerweile bei 25 % aller Menschen liegt, sind es im südlichen Europa nur 1 %. Ursächlich erscheint daher auch ein Zusammenhang mit überschießenden Reaktionen des Nervensystems auf den Kältereiz. Hinzu kommt wohl eine beeinträchtigte Haut-Barriere, weil die Haut der meisten betroffenen Menschen sehr wenig Fett abscheidet (“trockene Haut“).

Diagnose und Therapie bei Milchschorf

Anhand des typischen Ausschlags beim Baby erkennt der Hautarzt die Erkrankung leicht. Meistens wird der Verdacht mit der Bestimmung der IgE-Antikörper-Konzentration untermauert.
Neben Ölen, die die Hautschuppen lösen, verschrieben Ärzte teilweise sehr starke Entzündungshemmer wie Kortison oder Antihistaminika. Diese Medikamente sind im Hinblick auf die Nebenwirkungen für den Neugeborenen sehr riskant.

Ähnliche Erkrankungen

Zu unterscheiden ist der Milchschorf vom sog. Kopfgneis (Seborrhoisches Ekzem), der meist schon in den ersten Lebenswochen auftritt und auch in den ersten Lebensmonaten abheilt (meist um den 3. Monat). Es tritt dabei auch kein Juckreiz auf und das “Allgemeinbefinden” des Säuglings ist dadurch auch nicht beeinträchtigt. Sind die Hautausschläge nicht genau diagnostizierbar, sprechen Ärzte von Eczema infantum.

weitere Interessante Themen: Fontanelle

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Milchschorf in Frage kommen.

Ernährung

Vermeiden Sie Milchprodukte. Am besten ist Stillen. Soja als Ersatz kann ich wegen des enorm hohen Potenzials als Allergen auf keinen Fall mehr empfehlen. Seit fast alle Soja-Produkte genverändert sind, haben die Soja-Allergien enorm zugenommen.

Homöopathie

Zur konstitutionellen Behandlung: Calcium carbonicum Hahnemanni D  200 (etwa ein mal monatlich)
Alternativ: Calcium carbonicum Hahnemani D30 (etwa zweimal wöchentlich).
Weitere Mittel:

  • Oleander D4
  • Viola tricolor D4
  • Staphisagria D12
  • Petroleum D4
  • Vinca minor D6

Schüssler Salze 

Diese Schüssler-Salz kommen infrage:

Schüssler-Salz Nr. 4 (Kalium chloratum)
Schüssler-Salz Nr. 6 (Kalium sulfuricum)
Schüssler-Salz Nr. 9 (Natrium phosphoricum)

Heilpflanzen 

Nachtkerzenöl lindert die Beschwerden. Johanniskrautöl kann bei der schonenden Ablösung der Schuppen helfen.

Sonstiges

Verwenden Sie zum Waschen und Baden Ihres Babys nur sehr schonende Seifen ohne schädliche Inhaltsstoffe.

Ebenso sollte die Wäsche nicht mit herkömmlichen Waschmitteln behandelt werden. Nehmen Sie pH-neutrale Gels aus dem Bio-Laden. Die überflüssigen Weichspüler kann man weglassen.

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN-SAENKUTRUEANG

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: