Menschliche Zellen, Gewebe und Organe brauchen für ihre Funktion ein fein abgestimmtes Milieu, das in allen biologischen Systemen eine wässrige Lösung darstellt. Die darin gelösten Stoffe bestimmen die chemischen und physikalischen Eigenschaften dieser Matrix, in denen sämtliche physiologischen Prozesse ablaufen.

Besonders Enzyme und andere Proteine verlieren bei ungünstigen Milieu-Veränderungen ihre optimale Funktion. Daher verfügen Lebewesen über Mechanismen, die Bedingungen im “biologischen Reaktor“ konstant  zu halten. Doch  diese Fähigkeit ist begrenzt und kann durch schlechte Ernährung und mangelhaftes Trinkwasser negativ beeinflusst werden.

Die maßgeblichen Parameter sind dabei der pH-Wert, das Redoxpotenzial und der elektrische Widerstand. Die einzelnen Werte sind dabei in den einzelnen, sogenannten “Kompartimenten“ unterschiedlich. So bezeichnen Mediziner die diversen, von Membranen und Epithelien abgegrenzten Volumina.

Dazu gehört der Zellinnenraum (Interzellular-Raum), der wiederum in Räume aufgeteilt ist (Zytoplasma, Golgi-Apparat, Mitochondrien, Endoplasmatisches Reticulum, Lysosome). Außerhalb der Zelle befindet sich das Interstitium, zu dem Gewebsflüssigkeit, Blut, Lymphe und das Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) gezählt werden. All diese Milieus erfüllen ihre spezifischen Funktionen und bedürfen daher auch besonderer Eigenschaften.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Der pH-Wert: sauer oder alkalisch?

Der pH-Wert gibt an, ob eine Lösung sauer (pH 0 bis 7), neutral (pH genau 7) oder alkalisch (pH 7 bis 14) ist. Messwert ist aus praktischen Gründen als logarithmische Zahl angegeben. Das bedeutet zum Beispiel: Ein pH von 5 ist zehnmal so sauer wie ein pH von 6. Das zur Folge, dass eine zahlenmäßig kleine Änderung von etwa 0,01 bereits eine erhebliche Konzentrations-Verschiebung bedeutet.

Viele biochemische Reaktionen innerhalb der verschiedenen Kompartimente laufen optimal in einem sauren Milieu ab, während andere auf einen möglichst neutralen pH-Wert angewiesen sind. Wieder andere Kompartimente benötigen alkalische pH-Werte.

Zu saure oder zu alkalische Werte der verschiedenen Kompartimenten werden durch den Blutkreislauf ausgeglichen. Das Blut selber ist normalerweise leicht alkalisch, wobei sein pH-Wert durch besondere Puffersubstanzen auch nur gering schwankt. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Nieren, die den pH-Wert über die Ausleitung und Rück-Resorption regulieren.

Die Lungen scheiden Kohlendioxid (“Kohlensäure“) aus, wodurch sie ebenfalls an der Milieu-Einstellung beteiligt sind. Auch der Darm und die Haut leisten als Grenzflächen zur Außenwelt für den Stoffaustausch und die Konstant-Haltung des pH-Wertes ihren Beitrag.

Redoxpotential

Neben dem pH-Wert ist aber auch das Redoxpotential der Gewebe ein entscheidender Milieu-Parameter. Hierbei handelt es sich um die Tendenz von Atomen in Molekülen, negativ geladene Elementarteilchen (Elektronen) aufzunehmen oder abzugeben. Nehmen Atome Elektronen auf, so sind sie reduziert, geben sie hingegen Elektronen ab, so sind sie oxidiert.

Die Rede ist dann auch von oxidierten und reduzierten Formen von Molekülen, die diese Atome tragen. Als Beispiel dafür mag die Ascorbinsäure (Vitamin C) dienen. Der Vitalstoff ist eine Antioxidans, kann also freie Radikale reduzieren. So wird beispielsweise aggressives Wasserstoffperoxid zu Wasser, wird hier also reduziert.

Ascorbinsäure wird im Gegenzug oxidiert, weil Elektronen ans Wasserstoffperoxid abgegeben werden. Die Summe der Redoxkapazität aller gelösten Stoffe in einer Lösung bestimmen ihr  Redoxpotential. Das Redoxpotenzial wird in Volt (V) angegeben.

Elektrische Leitfähigkeit und Widerstand

Ebenfalls entscheidend für das Milieu der Zellen ist die elektrische Leitfähigkeit.

Der Wert ist ein Indiz für die Gesamtheit der mineralischen Verbindungen, die im Wasser in elektrisch geladene Teilchen (Ionen) zerfallen. Eine hohe Leitfähigkeit des Trinkwassers von über 1.000 Mikro-Siemens (µS) kann zur Hypermineralisierung des Blutes führen, das dann ebenfalls zu hohe Werte zeigt.

Der Kehrwert der Leitfähigkeit wird als spezifischer elektrischer Widerstand bezeichnet und ebenfalls für die Betrachtung des menschlichen Milieus herangezogen. Die physikalische Einheit ist das Ohm (Ω). Der französische Hydrologe Professor Louis-Claude Vincent führte als Maß für den Oxidations-Zustand von Körper-Milieus und Trinkwasser den Wert rH2 ein. Einen Richtwert von rH2 von 28 hielt er für optimal. Werte darüber bedeuten eine zu hohe Konzentration von oxidierenden Stoffwechsel-Produkten, die biologische Strukturen zerstören können.

Das Modell nach Louis-Claude Vincent

Louis-Claude Vincent stellte mithilfe der Zusammenhänge aus pH-Wert, Redoxpotential und elektrischem Widerstand ein Modell her, das Milieu des menschlichen Körpers näher beschreibt. Dazu werden die drei Werte im Blut, im Urin und im Speichel gemessen und ausgewertet.

Daraus lässt sich der Status der Körper-Mileus abschätzen.

Vincent unterscheidet vier mögliche Teilbereiche, die für verschiedene Lebewesen und Viren bestmögliche Bedingungen aufweisen:

Quadrant 1 (sauer – reduziert) ist das für Menschen und höhere Organismen optimale Milieu
Quadrant 2 (sauer – oxidiert) ist das Milieu, in dem sich Pilze und viele Bakterien besonders gut vermehren können
Quadrant 3 (alkalisch – oxidiert) ist optimal für zellwandlose Bakterien und Viren
Quadrant 4 (alkalisch reduziert) ist das Milieu in dem sich Krankheitskeime wie Pneumokokken, aber auch Typhus- oder Cholerabakterien besonders gut vermehren können

In den letzten 50 Jahren hat sich eine Verschiebung des Blutmilieus von Quadrant 2 hin zu Quadrant 3 ergeben, sodass chronische Virus-Erkrankungen die klassischen Bakterieninfektionen immer mehr ablösen. Vincent wies auch auf die erhöhte Sterblichkeit hin, die in Regionen mit hoher Leitfähigkeit des Trinkwassers zu beklagen ist.

Die Eigenschaften des Blutes verändern sich in eine Richtung, die Krankheitserregern ein optimales Milieu bereitet.

Die Ursache für die Milieu-Veränderung in menschlichen Zellen und Geweben sehen viele Wissenschaftler vor allem in der Fehlernährung mit zu viel tierischem Eiweiß. Aber auch Mineraldefizite, die häufige Einnahme Medikamenten (vor allem auch Antibiotika) können die Milieu-Verschiebung begünstigen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Beitrag wurde im August 2016 erstellt und letztmalig am 11.11.2023 aktualisiert.

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: