Problem Amalgam: Vergiftung – Entfernung – Entgiftung

Amalgam in den Zähnen – da gibt es eine Menge Probleme: Unverträglichkeiten, Amalgam Vergiftung, Allergien. Und natürlich die Frage der Entfernung von Amalgam und wie man dieses entgiften kann. In diesem Beitrag versuche ich eine Antwort zu geben.

Worum geht es und warum soll Amalgam ein Problem sein?

Schon kurz nach der Einführung 1826 in Frankreich begann die Kontroverse um die Schwermetall-Füllungen. Heute gibt es längst Alternativen, doch zu einem konsequenten Verbot konnten sich derzeit nur wenige Regierungen weltweit durchringen.

1998 veröffentlichte Dr. Melchart von der TU München eine zwölf Jahre dauernde Studie mit fast 5.000 Probanden. Demnach gab es bei den subjektiv beschriebenen Beschwerden keine Unterschiede zwischen den Patienten mit und denen ohne Amalgam-Füllungen. [1]

Dr. Melchart riet daher Menschen, die zum Beispiel an Kopfschmerzen, Migräne, Konzentrationsschwäche oder Müdigkeit litten, nicht gleich das ganze Amalgam aus dem Mundraum entfernen zu lassen. Sein Forscherteam stellte nämlich fest, dass Anti-Stress-Programme und Gesundheitstraining den Patienten ebenso wirkungsvoll helfen können. [2]

Warum schreibe ich das?

Nun, ganz einfach: ich sehe das im Wesentlichen genauso. In den 1990er Jahren haben sich Patienten reihenweise Amalgam entfernen und durch andere Zahnmaterialien ersetzen lassen. Das hielt ich bereits damals für stark übertrieben, denn ich hatte Zweifel, ob all die Beschwerden des Patienten “nur” durch das Amalgam verursacht sein sollten…

Insofern rate ich auch heute noch Patienten zur Besonnenheit. Es gibt meiner Erfahrung nach gravierendere Probleme als die Amalgamfüllungen. Dennoch ist eine Entfernung der Plomben sinnvoll, wenn sie ein spezialisierter Zahnarzt unter allen Sicherheitsvorkehrungen durchführt. Parallel dazu sollte immer auch eine Schwermetallentgiftung vorgenommen werden.

Die Amalgam-Befürworter betonen immer wieder, die Plomben werden nur bei der Entfernung gefährlich, weil dies zur höchsten Quecksilberbelastung führt. Allerdings erübrigt sich doch die Entnahme der Füllungen, wenn sie erst gar nicht eingesetzt werden. Und alte Amalgam-Plomben müssen regelmäßig auch dann herausgebohrt werden, wenn sie abgenutzt sind oder andere Gründe vorliegen.

Auf der anderen Seite sollte man aber auch sehr vorsichtig sein, wenn sogenannte Experten Amalgam als völlig harmlos darstellen.

Denn um die Quecksilberlegierungen im rechten Licht dastehen zu lassen, nehmen manche Pharmakonzerne und Wissenschaftler wohl einiges in Kauf. So wurden für eine Studie, die propagierte, dass Amalgam bei Kindern zu keinerlei Schäden führt, junge Probanden aus einem Waisenhaus aus Lissabon anscheinend regelrecht “benutzt”.

Für den Test erhielten die Kinder ohne ihre vorherige Zustimmung Amalgamfüllungen, auch wurden die Ergebnisse gefälscht. Einige Fakten ließen die Autoren absichtlich unter den Tisch fallen. Die Initiatoren der Studie wurden aufgrund der menschenunwürdigen Vorgehensweise vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen „Kindesmisshandlung zu Forschungszwecken“ angezeigt (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16622140http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16622146).

Einer der Autoren stellte in einer späteren Veröffentlichung klar, dass die mit dem Urin ausgeschiedenen Quecksilberwerte der Jungen nur deshalb so niedrig waren, weil sie bereits an Nierenschäden litten und die Exkretion nicht mehr korrekt funktionierte (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17938746).

Neuigkeiten von der „toxischen Behandlung“

Der Besuch beim Zahnarzt erfordert für viele Zeitgenossen immer noch eine gehörige Portion Mut. Denn wenn der mit dem Bohrer droht, um ein Loch im Zahn zu flicken oder mit der Spritze, um einen unheilbar verlorenen Zahn zu ziehen, dann hat das mit Genuss und Belustigung rein gar nichts zu tun.

Kann der Zahn jedoch durch eine „Plombe” gerettet werden, dann ist das nicht nur mit Ungemach verbunden, sondern es ergeben sich möglicherweise noch viel fatalere Konsequenzen als wenn der Zahn einfach nur entfernt worden wäre.

Denn die umgangssprachlich genannte “Plombe” besteht nicht aus Plumbum (lat. Für  “Blei“, sondern zu 50 Prozent aus Quecksilber, wobei hier der Teufel den Beelzebub ersetzt. Sowohl Blei als auch Quecksilber sind potente toxische Metalle, die nicht in den Organismus hineingehören.

Da ist es mehr als verwunderlich, wenn man zum Beispiel in Wikipedia nachlesen kann, dass alles kein Problem sei:

Im Dezember 2004 erschien eine Studie des ‚Life Sciences Research Office‘ der USA: Eine Auswertung aller Forschungsarbeiten seit 1996 fand keinen Nachweis der Gefährdung durch Amalgamfüllungen.”

oder:

Zahnfüllungen aus Amalgam werden seit Jahrzehnten weltweit massenhaft verwendet. Die überwiegende Zahl der epidemiologischen und toxikologischen Studien haben keine Gesundheitsgefahren gezeigt. Gelegentlich tritt eine harmlose Pigmentierung der Mundschleimhaut (Amalgamtätowierung) auf.”

Wenn also alles in Ordnung ist und Amalgam unbedenklich ist, warum ist die Verwendung von Amalgam inzwischen begrenzt? Die geschieht selbst nach offizieller Lesart aus Gründen der Vorsorge bei Risiko-Gruppen.

Da bleibt zu fragen, warum ein nachgewiesenermaßen hoch toxisches Metall, wie es das Quecksilber ist, bei allen anderen Menschen so gut wie ungiftig sein soll. In nahezu frappierender Ähnlichkeit werden Aluminium und Quecksilber zu „Heilsbringern”, wenn die Schulmedizin die toxischen Metalle als „Impfung” verabreicht.

Aber das ist ein weiteres Thema, zu dem ich bereits andernorts einige Beiträge verfasst habe:

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Quecksilber – toxisch oder nicht?

Kurz zurück zu Wikipedia. Wenn die Online-Enzyklopädie nicht vom Einsatz von Quecksilber bei schulmedizinischen Vorgängen schreibt, sondern von der Chemie der Substanz, dann kommt sie zu dem Schluss:

„Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Bei der Aufnahme über den Verdauungstrakt ist reines metallisches Quecksilber vergleichsweise ungefährlich, eingeatmete Dämpfe wirken aber stark toxisch.” (Gesundheitsschäden durch Quecksilber).

Aber nicht nur Wikipedia kommt zu dem Schluss, dass das Metall toxisch ist. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Wissenschaftlern, die zu einem vergleichbaren Ergebnis gekommen sind. Und hier handelte es sich nicht um (nur) Chemiker.

Eine Übersichtsarbeit, durchgeführt von Pharmakologen der Universität Huntington in den USA, beschreibt die Toxizität von Quecksilber als so hoch, dass eine Vergiftung nachhaltigen Einfluss auf zelluläre, kardiovaskuläre, hämatologische, pulmonale, renale, immunologische, neurologische, endokrine, reproduktive und embryologische Vorgänge hat.

Kurz: Der ganze Mensch hat ein gewaltiges gesundheitliches Problem bei einer Quecksilbervergiftung (Environmental Mercury and Its Toxic Effects).

Über 90 Prozent des aufgenommenen Quecksilbers gelangen über den Verdauungstrakt in den Körper. Hier kann eine Belastung mit dem Schwermetall zu einer Beeinträchtigung der Verdauungsenzyme Trypsin, Chymotrypsin und Pepsin führen. Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Entzündungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Geschwüre und blutige Durchfälle sind typische Begleitsymptome dafür.

Die Darmflora wird von Quecksilber nachhaltig geschädigt, was zu einer Vermehrung von unverdauten Nahrungskomponenten im Blut führen kann, die wiederum für eine Immunantwort sorgen, die von einer Schwächung beziehungsweise Irritation des Immunsystems begleitet ist.

Die Folge ist eine erhöhte Neigung zu Infektionen oder Allergien. Oder mit anderen Worten: Wenn eine Person zu oft und zu schnell Infektionen bekommt oder an Allergien leidet oder Probleme im Gastrointestinaltrakt hat, dann sollte man immer an eine Belastung mit Quecksilber denken.

Auch Autismus bei Kindern ist durch Amalgam-Füllungen und/oder quecksilberhaltige Impfungen denkbar [3].

Natürlich stellt sich die Frage nach der Belastung, die von Amalgam-Füllungen ausgehen. Üblicherweise können wir immer lesen, dass Quecksilber zumeist über den Genuss von Fisch in unser System gelangt.

Also: Weniger Fisch essen und das Problem ist gelöst. Leider ist es nicht so einfach wie man es uns glauben machen will. Fisch kann ich zwar vermeiden, was aber bedauerlich ist, da Fisch wertvolle Nährstoffe bereitstellt, wie Omega-3-Fettsäuren.

Aber die meisten Amalgam-Füllungen bleiben im Mund, bis dass der Zahn selber herausfällt. Und so lange die Füllungen Dämpfe abgeben kann, so lange wird der Besitzer dieser Füllung(en) langsam und (tot)sicher mit organischem Quecksilber versorgt [4].

Kauen, Beißen und der normale mechanische Abrieb tragen für die Freisetzung des Quecksilbers aus der Amalgam-Füllung bei.

Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2003 [5] kam ebenfalls zu dem Schluss, dass der Genuss von belastetem Fisch eine signifikante Quelle für Quecksilber darstellt. Jedoch die Anzahl der Amalgam-Füllungen der untersuchten Frauen erhöhte die Belastung noch einmal in signifikantem Ausmaß.

Wir hatten es bereits angesprochen: Quecksilber beeinträchtigt eine Reihe von physiologischen Vorgängen, die in einem so breit gefächerten unheilvollem Wirkspektrum enden, wie weiter oben beschrieben.

Eine dieser Beeinträchtigungen handelt von einem Thema, das von der Schulmedizin und den Amalgamfreunden gerne ignoriert wird:

Resistenzentwicklung gegen Antibiotika

Wir hatten bereits festgestellt, dass Quecksilber die Darmflora nachhaltig schädigt, was die Vermutung nahelegt, dass hier unphysiologische Prozesse in Gang gebracht werden, die eine Resistenzentwicklung begünstigen könnten.

Dr. Anne Summers und Dr. Murray Vimy und ein Team von weiteren Wissenschaftlern von den Universitäten Georgia und Calgary veröffentlichten 1993 eine Arbeit mit dem Titel [6].

In dieser Arbeit mit 640 Teilnehmern konnten die Forscher bei 356 Personen eine ausgeprägte Resistenz gegen Quecksilber in den Bakterien der Darmflora beobachten. Diese Resistenz war gepaart mit einer nahezu gleichzeitig auftretenden Resistenz gegen ein oder zwei Antibiotika, ohne dass die Betroffenen zuvor Antibiotika genommen hatten.

Weiter zeigte sich, dass die Darmbakterien in der Lage waren, nicht nur ihre Quecksilberresistenz auf Laborbakterien zu übertragen, sondern gleichzeitig auch die Resistenz gegen die Antibiotika, wie Ampicillin, Tetracyclin, Streptomycin, Chloramphenicol etc.

Das Ausmaß der Resistenzen nahm mit der Zahl der Füllungen zu, wie ein Tierexperiment zeigen konnte. Damit liegt der Verdacht nahe, dass Antibiotikaresistenzen zu einen guten Teil durch Quecksilberintoxikationen ausgelöst werden, die wiederum auf den Einsatz von Amalgam in der „Zahnheilkunde” beruht.

Aber diese Beobachtungen könnten ja auch Zufall sein, oder? Warum muss eine Resistenz gegen Quecksilber mit einer gegen Antibiotika verbunden sein? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Dieser Frage ging auch Dr. Summers nach. Sie hatte einige Jahre zuvor mit einem Kollegen eine Arbeit veröffentlicht, die dieser Frage nachgegangen war: The distribution and divergence of DNA sequences related to the Tn21 and Tn501 mer operons.

Die genetische Kodierung für die MeR (Mercury Resistance) im Genom der Bakterien erfolgt an zwei Orten, genannt Tn21 und Tn501. Sie sind im Aufbau nur leicht unterschiedlich und in der Ausprägung praktisch identisch. Untersuchungen der beiden Genorte zeigten, dass Tn21 mit einer zusätzlichen Kodierungsregion (merC-positiv) hohe Ähnlichkeiten mit der genetischen Kodierung für Antibiotikaresistenz hat.

Eine Arbeit aus dem Jahr 1997 [7] von der gleichen Autorin und ihrem Team beschäftigte sich mit der gleichen Frage.

Die Forscher stellten hier fest, dass das gleichzeitige Auftreten von Resistenzen gegen Quecksilber und die Resistenzen gegen Antibiotika nicht zufällig war. Bestimmte Genorte, die immer wieder auftraten, waren bei hoch resistenten Bakterien zu beobachten. Zusätzlich zeichneten sie sich durch die Anwesenheit von Integrons aus.

Dies sind Genabschnitte, die in der Lage sind, andere DNA-Abschnitte einzufangen und in sich aufzunehmen. Dies dient dem horizontalen Gentransfer unter den Bakterien. Sehr wahrscheinlich werden die Informationen für Resistenzen über diesen Weg an andere Bakterien weitergereicht.

Bakterien ohne Resistenzen hatten keine Integrons aufzuweisen. Die Beteiligung des Integrons legt auch die Vermutung nahe, dass die Genorte für die beiden unterschiedlichen Resistenzen eng beieinanderliegen, sodass eine Aktivierung des einen fast immer mit einer Aktivierung des anderen verbunden ist. Dies erklärt das so häufig gemeinsame Auftreten von Quecksilber- und Antibiotikaresistenzen.

Resistenzen und kein Ende

Amalgam als den alleinigen Verursacher von Antibiotikaresistenzen zu verdammen wäre mit Sicherheit weit übers Ziel geschossen. Die Gabe von Antibiotika allein kann schon zu einer Resistenzbildung führen, mit und ohne Amalgam [8].

In dieser Arbeit wurde die Mikroflora von gesunden Probanden untersucht und nach Resistenzgenen gegen Tetracyclin gefahndet.

Das Ergebnis war alarmierend: 11 Prozent der Mikroflora des Mund-Rachenraums zeigte Resistenzbildung gegen Tetracycline. Insgesamt wurden 105 resistente Isolate aus 20 Proben identifiziert. Grund für dieses hohe Resistenzpotential ist nach Meinung der Autoren der massive Einsatz von Antibiotika als Medikament, in der Tier- und der Fischzucht.

Daher scheint es nicht weiter verwunderlich zu sein, dass bei einer Untersuchung von Kindern in einer Studie von 2002 Ergebnisse zutage kamen, die dem Amalgam zunächst einen Freispruch in Sachen Resistenzbildung zu geben schienen [9].

Denn hier zeigte sich, dass das Auftreten qualitativ und quantitativ von resistenten Keimen in der Mundhöhle der Kinder nicht mit dem Vorhandensein oder Fehlen von Amalgam-Füllungen zusammenhing.

Vielmehr gibt es immer mehr Grund zu der Vermutung, dass die Resistenzbildung nicht nur im Gastrointestinaltrakt einsetzt, sondern ebenso in der Umwelt, wo Quecksilber und andere Schwermetalle sich anreichern.

Eine Arbeit, die dies am Beispiel für Kupfer, Blei, Cadmium und Zinn zeigt, kam zu dem Schluss, dass dieses Phänomen in erster Linie in aufbereitetem Wasser der Wasserwerke vorkommt und weniger in naturbelassenen Gewässern [10].

Mit anderen Worten, Schwermetalle in der Umwelt und der nahezu ungezügelte Antibiotikaeinsatz sind als die Hauptverursacher der Resistenzen anzusehen. Quecksilber im Mund der Bevölkerung ist da noch einmal das kräftige Tüpfelchen auf dem „i”, das für eine garantierte und komplette Resistenzbildung sorgt.

Mit einher geht die nachhaltige Veränderung der biochemischen „Umwelt” durch das Quecksilber, im Gastrointestinaltrakt wie auch im ökologischen Bereich. Im Gastrointestinaltrakt wird durch diese Veränderung der Nährboden für die physiologische Darmflora entzogen, sodass es zu einer Veränderung der Balance kommt, die wiederum für die gastrointestinalen Symptome sorgt.

Es entstehen Freiräume für unvorteilhafte Mikroorganismen, wie zum Beispiel Überbesiedlungen von Pilzen, und das Immunsystem wird entweder überlastet oder „irritiert”.

Das Ergebnis ist entweder eine Allergie oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. In diesem Zusammenhang sind die immer häufiger werdenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine nicht auszuschließende Konsequenz der eben erläuterten Zusammenhänge.

Eine andere Form der Resistenz ist die Weigerung der Schulmedizin, diese Zusammenhänge zu diskutieren.

Es gibt mehr als genug Amalgamfreunde, die, wie eingangs schon erläutert, die silberfarbenen Zahnfüllungen als „Segen” der schulmedizinischen Zahnheilkunde ansehen: Zahn zu, Patient offen für ein giftiges Metall? Unsinn!

Darum werden auch entsprechende Statistiken bemüht, die Unbedenklichkeit und Sicherheit des Amalgams „beweisen”. Ich habe jetzt aber auch so eine Statistik gefunden, die eigenartigerweise diesen „Beweis” als falsch „beweist”:

Im Bio-Probe Newsletter vom März 1993 wird eine Studie zitiert, bei der festgestellt werden sollte, ob eine Entfernung von Amalgam-Füllungen eine Unzahl an Symptomen bei den Patienten verbesserte oder nicht. Auf Seite 8 gibt es eine tabellarische Darstellung der Ergebnisse.

Bei rund 30 verschiedenen Symptomen gab es nach der Entfernung des Amalgams Verbesserungen der Symptomatik von 54 bis 97 Prozent. Beispiel: Allergien verbesserten sich zu 89 Prozent, Blutdruckprobleme zu 54 Prozent, Arrhythmien zu 87 Prozent, Nieren- und Blasenprobleme zu 76 Prozent und so weiter.

Da frage ich mich: Wie kann es sein, dass die Entfernung einer so gut verträglichen Substanz wie dem Amalgam eine so signifikante Verbesserung des Gesundheitsstatus der Betroffenen mit sich gebracht hat?

Oder mit anderen Worten: Sollten Sie an einem oder mehreren der in dieser Liste aufgeführten Symptomen leiden, dann wäre ein Nachdenken über die Entfernung der alten (und neuen) Amalgam-Füllungen (falls es welche gibt, sonst natürlich nicht) keine schlechte Idee.

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Allergien durch Amalgam

Weiter oben hatte ich bereits beim Thema der Schwächung des Immunsystems auf Allergien hingewiesen.

Ein Bericht des European Commission BIO Intelligence Services stellt heraus, dass Amalgam Allergien hervorrufen und das Risiko für neurologische Erkrankungen sowie Nierenerkrankungen erhöhen kann.

Gleichzeitig wird es mit Autismus, Autoimmunerkrankungen und Geburtsdefekten in Verbindung gebracht (auch das hatten andere Studien bereits gezeigt).

Schwangere und Kinder scheinen besonders anfällig für Amalgamschäden zu sein. Auch stellt die Studie heraus, dass der menschliche Körper in der Regel durch Amalgam-Füllungen wesentlich stärker mit Quecksilber belastet wird als beispielsweise durch den Verzehr von Fisch oder durch Umwelteinflüsse (European Commission BIO Intelligence Service: Study on the Potential for Reducing Mercury Pollution from Dental Amalgam and Batteries: Final report, 11 July 2012).

Ganz anders sehen das beispielsweise die British Dental Association (BDA) und die American Dental Association (ADA), die seit Jahren behaupten, Amalgam-Füllungen seien völlig harmlos.

Allerdings können diese Behauptungen durch Studien oft widerlegt werden. So behauptet die BDA beispielsweise, dass lediglich etwa drei Prozent der Bevölkerung sehr sensibel oder allergisch auf Quecksilber reagiere. Mithilfe von Allergietests auf der Haut stellten andere Forscher hingegen fest, dass circa acht Prozent (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4745288) beziehungsweise sogar die doppelte Anzahl der Probanden Hautreizungen zeigten (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/5262217).

Schätzungen gehen heute davon aus, dass etwa zehn Prozent der Patienten mit Amalgam-Füllungen an Nebenwirkungen leiden, die auf eine Quecksilbersensitivität zurückzuführen sind.

Probleme durch Amalgam

      1. Quecksilberdämpfe entweichen aus Amalgam-Füllungen.
        Doch kann es wirklich harmlos sein, wenn ständig Quecksilberdämpfe aus den Plomben in unseren Organismus entweichen?
      2. Die Kombination giftiger Stoffe. Quecksilber und Blei zusammen sind giftiger als Quecksilber oder Blei alleine. Die Giftigkeit potenziert sich also.
      3. Die WHO selbst stellte fest, dass die Quecksilberbelastung des Menschen zum größten Teil aus dem Amalgam stammt. Im Schnitt ist die Belastung durch Amalgam höher als durch das Quecksilber aus Meeresfisch.

Demnach nehmen Menschen durchschnittlich täglich etwa zehn Mikrogramm Quecksilber durch das Amalgam im Mund auf, während lediglich 2,3 Mikrogramm aus Meeresfischen und nur 0,3 Mikrogramm aus der Umwelt in unseren Organismus gelangen [11].

Selbstverständlich sind dies nur Durchschnittswerte. Und die Menge der Quecksilberdämpfe steigt mit der Anzahl der Amalgam-Füllungen.

Toxikologen stellten dementsprechend fest, dass Menschen mit Amalgam-Füllungen etwa viermal höhere Quecksilberwerte im Blut haben als Personen ohne solche Füllungen. Diese Werte liegen allerdings unterhalb der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Höchstdosis [12].

Doch auch hier sind sich die Experten uneinig. Denn ab welcher Konzentration kann Quecksilber in unserem Körper Schaden anrichten? Die US Agency for Toxic Substances and Disease Registry hat den Wert mit lediglich 0.14 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht angegeben, bei dem durch Quecksilber kein Gesundheitsrisiko besteht. Nimmt man dies als Richtwert, dann sind Amalgam-Füllungen ganz und gar nicht harmlos [13].

Viele Mediziner behaupten, dass Patienten, die nicht allergisch auf Quecksilber reagieren, das Amalgam einfach mit dem Urin wieder ausscheiden. Doch schwedische Wissenschaftler stellten fest, dass bei Personen mit sehr vielen Plomben lediglich die Hälfte der entwichenen Quecksilberdämpfe auf diese Weise vom Körper entsorgt wird (M. Berlin: The Dental Material Commission Final Report).

Auch scheint es so zu sein, dass durch das Quecksilber die Nieren so geschädigt werden, dass die Ausscheidung dieses Giftstoffes nach einigen Jahren nicht mehr problemlos funktioniert.

Einige Fachleute bezweifeln nicht nur deshalb die Aussagekraft der Urin- und Blutmess-Methode. So zum Beispiel Joachim Mutter, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin mit Zusatzausbildung für Naturheilverfahren und Akupunktur.

Er hält die Bluttests und Urintests mit denen gemessen wurde für wenig aussagekräftig, da das Quecksilber im Körper fest an Zellbestandteile gebunden sei und daher mit diesen Verfahren nicht gemessen werden könne. Herr Mutter betont, dass bei Autopsien an Patienten mit Amalgam-Füllungen eine etwa zwölffache Erhöhung der Quecksilberwerte im Gehirn zu sehen sei.

Auch Nieren und Schilddrüsen seien hoch belastet. Schon geringere Mengen haben in Zellversuchen zu Schäden geführt.

Wie bereits beschrieben, gehen zahlreiche Experten davon aus, dass unter anderem die Nieren durch Quecksilber geschädigt werden. Obwohl, laut einer Studie an Schafen, auf den ersten Blick keine Veränderungen zu sehen seien, nimmt die Aktivität der Ausscheidungsorgane ab.

So wird auch Quecksilber – aber ebenso zahlreiche andere giftige Substanzen – mit der Zeit nicht mehr in normalem Maße ausgeschieden (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1928419).

Bei Autopsien lassen sich dem entsprechend auch in den Nieren Quecksilberablagerungen finden.

Viele Patienten fühlen sich nach einer Zahnsanierung doch besser – oder?

Viele Patienten fühlen sich, laut Mutter, bereits umgehend nach einer Zahnsanierung und Ausleitung viel besser. Dies sehen andere Wissenschaftler kritisch, schließlich ist die Blutkonzentration an Quecksilber kurz nach der Plomben-Entfernung besonders stark erhöht.

Der Greifswalder Zahnmediziner Georg Meyer spricht deshalb von einer häufig auftretenden “psychogenen Amalgam-Unverträglichkeit”, bei der die Patienten mit Stress, hektischen Flecken und Unwohlsein auf das Füllen ihrer Zähne mit der Quecksilber-Legierung reagieren. Andere Ergebnisse deuten sogar darauf hin, dass eine Zahnsanierung oftmals lediglich einen Placeboeffekt habe [14].

Hier werden meiner Meinung nach allerdings Äpfel mit Birnen verglichen: Die Erfolge von Joachim Mutter beruhen nach meiner Erfahrung nämlich vor allem auf dessen kombinierter Ausleitungstherapie mit verschiedenen Mitteln. Insofern bringt ein alleiniges Austauschen der Plomben wenig.

Amalgam ist günstig und langlebig

Amalgam-Gegner heben außerdem hervor, wie mannigfaltig die psychischen und körperlichen Beschwerden sein können, die auf die Quecksilberdämpfe zurückzuführen seien. Allein hierdurch sehen sie die Diagnose durch einen Arzt, aber auch eine gute Forschungsarbeit erschwert.

Da Quecksilberlegierungen zudem sehr günstig und langlebig sind, halten die Kritiker es für möglich, dass nur aus diesem Grund in Deutschland trotz aller Bedenken immer noch Millionen Zahnlöcher pro Jahr mit Amalgam gefüllt werden. Die Gegner vermuten gar, dass das Bundesgesundheitsministerium rein aus wirtschaftlichen Gründen Entwarnung gegeben hat [15].

Was tun?

Trotz der verstörenden Nachrichten, die ich oben diskutiert habe, gibt es keinen Grund zur Panik. Wie wir gesehen hatten, ist die Resistenzbildung durch Schwermetalle kein „Privileg“ des Gastrointestinaltrakts.

Die Vermeidung von versteckten Antibiotika in den Nahrungsmitteln ist ein ebenso effektives Vorgehen gegen Resistenzentwicklungen wie die Vermeidung von Schwermetallen (die es auch in der Nahrung geben kann, besonders in Fisch).

Wenn man sich allerdings entschlossen hat, dass die Füllungen durch weniger bedenkliches Material ersetzt werden sollen, dann gibt es auch wieder einiges, was man (in diesem Fall der Zahnarzt, der die Entfernung der alten Füllungen durchführt) beachten sollte.

Aber: Ich halte es für sinnvoll, Amalgam gegenüber kritisch zu sein und mir heute keinerlei neue Amalgam-Füllung machen zu lassen (ebenso wenig wie eine Wurzelbehandlung – aber das ist ein anderes Thema).

2013 beschlossen die Teilnehmer der Minamata-Konferenz der Vereinten Nationen ein Amalgam-Verbot für Schwangere und Kinder. Umgesetzt wurde der Beschluss in der EU erst 2018. Seitdem darf Amalgam nicht mehr eingesetzt werden bei Kindern unter 15 Jahren, Schwangeren und stillenden Müttern. Diese Richtlinie soll nach dem Willen der UNO ab 2023 weltweit gelten. Erreicht wird dieses Ziel höchstwahrscheinlich nicht.

Deutschland erfüllt mit der Einhaltung der Vorschrift (wieder einmal) nur die Mindestanforderungen der EU. Der verbindliche Ausstiegs-Plan, der bis 2019 vorliegen musste, wurde von der deutschen Regierung nur als vorläufige Absichtserklärung erstellt. Ansonsten gleicht die EU in der Amalgam-Anwendung einem Flicken-Teppich. Großes Vorbild bleibt Polen, wo die Quecksilber-Plomben nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden. Dem sind einige Nicht-Eu-Länder gefolgt, wie Norwegen, die Republik Moldau sowie Neukaledonien. In Schweden ist Amalgam schon seit 2011 verboten.

Zahlreiche Mediziner betonen immer wieder, dass die Quecksilberlegierung im Mund sehr stabil ist. Ich halte das auch für teilweise richtig. Dazu sollte man aber mal in den Mund der Patienten sehen (was bei mir übrigens zur Routineuntersuchung dazu gehört).

Was sich dort zeigt, sind zum Teil alles andere als “stabile” Amalgamplomben. Wichtig ist vor allem ein vernünftiger Randschluss der Füllung – und da sieht es bei manchen Patienten gar nicht gut aus.

Ob andere Füllungen, wie beispielsweise Bulk-Fill-Komposite und Glas-Ionomerzemente den Metall-Legierungen in mechanischer Hinsicht ebenbürtig sind, ist schwer zu sagen. Betrachtet man mögliche Nachteile im Licht der potenziellen Risiken von Quecksilber, dann fällt die Bewertung und Auswahl des Materials nicht schwer.

Auch sind sich Wissenschaftler heute darüber einig, dass selbst aus den besten Plomben Quecksilberdämpfe entweichen können. Dies lässt sich unter anderem eindrucksvoll zeigen, wenn die Quecksilberwerte nach zehnminütigem Kauen gemessen werden.

Bei Probanden mit Amalgam-Füllungen liegen diese um etwa das zehnfache höher als bei den Testpersonen ohne Quecksilberlegierung im Mund.

Man geht davon aus, dass beim Kauen, beim Aneinanderreiben der Zähne und beim Trinken heißer Getränke, Quecksilberdämpfe in den Mundraum entweichen. Doch die weitaus höchsten Quecksilber-Konzentrationen entstehen beim Einsetzen und beim Entfernen einer Plombe.

Auch die meisten Experten empfehlen deshalb: Nur Patienten, die aufgrund ihrer Amalgam-Füllungen gesundheitliche Probleme haben, sollten sich die Plomben entfernen lassen – und zwar nur von Fachleuten, die hierauf spezialisiert sind.

Beschwerden durch Amalgam (Amalgam-Vergiftung)?

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, dürfte klar sein, dass es schwierig ist, Krankheitssymptome mit Amalgam direkt in Verbindung zu bringen. Ein direkter Beweis, dass unterschiedlichste Symptome auf das Quecksilber zurückzuführen sind, konnte dementsprechend bisher für kaum ein Krankheitsbild erbracht werden. Aber das ist in der Medizin ja nichts Neues.

Eine Aussage (die gem. Bio-Probe Newsletter, 1993; 9: 2 zitiert wurde) zu 1.569 Patienten, denen ihre Plomben entfernt wurden, berichtet von einer Verbesserung folgender Beschwerden:

Ich gebe zu: Die Quelle (Bio-Probe Newsletter, 1993; 9: 2) ist alles andere als verifizierbar – sprich: ich komme nicht an die Daten heran und habe keine Ahnung wie die Prozentzahlen zustande kamen.

Laut Quelle bedeutet zum Beispiel Schlafprobleme (78 %), dass 78 % der Patienten, die an Schlafproblemen litten über eine Verbesserung dieses Problems berichteten.

Amalgam richtig entfernen

Zahnärzte brauchen beim Entfernen alter Füllungen einen Amalgamabscheider, da das entfernte Amalgam, wenn es zerkleinert ins Abwasser gelangt, aggressive Verbindungen eingehen kann.

Ich halte es dringend für angebracht, zur Sicherheit des Patienten einen Gummischutz (Kofferdam) anzulegen, der den Rachenraum abdeckt und so das Verteilen und Verschlucken kleiner Amalgamreste verhindert.

Eine Überdruckmaske über der Nase sorgt dafür, dass Personal und Patienten die giftigen Dämpfe des Amalgams nicht einatmen, wenn dieses herausgebohrt wird.

Das Herausbohren selbst sollte mit einem Niederfrequenten-Bohrer erfolgen, sodass möglichst wenig Dämpfe entstehen.

Im Anschluss an die Amalgam-Entfernung hilft eine spezielle Mundspülung dabei, die Schwermetallbelastung so gering wie möglich ausfallen zu lassen. Erkundigen Sie sich daher vor einer Zahnsanierung über spezialisierte Therapeuten, die sich mit der Entfernung von Amalgamplomben auskennen.

Wie “genau” manche Zahnärzte dabei vorgehen, kann man zum Beispiel auf der Webseite der Zahnärztin Dr. Mila Rohlfs nachlesen unter: Schutzmaßnahmen bei der Amalgam-Entfernung. Dort beschreibt die Zahnärztin einen 21-Punkte-Plan aus dem ich die wichtigsten Maßnahmen erwähnen möchte:

  • Gute Durchlüftung des Behandlungszimmers
  • Aktivkohle-Drink
  • Schwefelhaltige Mundspülung
  • Anlegen des Kofferdams
  • Anlegen einer Sauerstoff-Nasensonde
  • Anlegen einer goldbedampften Atemschutz-Maske
  • Spezielle Absaugung für Quecksilberdämpfe
  • Verwendung spezieller Einmal-Hartmetallbohrer
  • Keine zu hohen Drehzahlen beim Ausbohren des Amalgams
  • Starke Wasserkühlung um die Hitzeentwicklung beim Bohren so gering wie möglich zu halten
  • Leistungsfähige Absaugung im Mund
  • Arbeiten mit Lupenbrille und Vier-Augen-Kontrolle um nichts zu übersehen
  • Gründliche Entfernung von Zementunterfüllungen unterhalb der Amalgamfüllung
  • Algenpulver zum Aufsaugen von Quecksilberresten

Wenn alle Amalgam-Füllungen entfernt sind, können Sie prüfen lassen, ob eine weitere Ausleitung für Sie sinnvoll ist.

Fazit zum Amalgam

Amalgam ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles andere als unbedenklich. Die Widersprüche in der Schulmedizin zu diesem Thema und das krampfhafte Festhalten an längst überholten Hypothesen, gepaart mit „Beweisführungen“, die mit Beweisführung nichts zu tun haben, all das zeigt evidenzbasiert die Unglaubwürdigkeit dieser Medizinrichtung, die wir auch beim Thema Impfen, Autismus, Alzheimer und der Plaquetheorie und vieles mehr „genießen“ dürfen.

Der gemeinsame Nenner in dieser großen Gleichung ist wie eh und je die Tatsache, dass es um finanzielle Interessen geht und nicht um die Gesundheit. Würde es um die Gesundheit gehen, dann wären alle Beteiligten deutlich vorsichtiger und es gäbe mit einiger Wahrscheinlichkeit kein Amalgam.

Es ist bedauerlich, dass der Rückzug der Amalgam-Plomben nur sehr zögerlich stattfindet, zumal es heute andere, auch gute, Füll-Materialien gibt.

Ausleitung, Entgiftung und Sanierung

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die zur sog. “Amalgamausleitung” in Frage kommen.

Primär kommt eine Quecksilberausleitung mittels DMSA (meso-2, 3-dimercaptosucccinic acid) und DMPS (Sodium 2,3-dimercaptopropane-1-sulfonate)in Frage. Allgemein kann man sagen, dass die in den Weichteilen (auch Gehirn) gespeicherten Schwermetalle eher mittels DMSA mobilisiert werden, während das DMPS eher das Quecksilber aus den Nieren freisetzt.

DMPS und DMSA scheinen also die Mittel der Wahl zu sein, sollten aber nur von jemandem eingesetzt werden, der sich auch damit auskennt. Vor allem sollte generell zuerst DMPS vor DMSA eingesetzt werden. DMSA wirkt anscheind übrigens auch besser, wenn es subkutan injiziert wird.

DMPS und DMSA sollten aber nicht eingesetzt werden, wenn Sie noch Amalgam-Füllungen im Mund haben. Keinesfalls sollten Sie während einer Ausleitung mit DMPS fasten.

Bioresonanztherapie

Einige Kollegen nehmen eine “Ausleitung” mittels Bioresonanztherapie vor. Über den Erfolg kann ich leider nichts sagen. Ich weiß nur, dass es einige Therapeuten so machen.

Ernährung

Sauerkraut könnte die Fähigkeit besitzen, Quecksilber zu binden. Ich bin mir da aber nicht sicher. Ich rate generell sowieso dazu mehr Sauerkraut zu essen – aber: langsam anfangen, sonst reagiert der Körper mit Blähungen.

Heilpflanzen

Um die Leber zu schützen kann an die Mariendistel gedacht werden. Zur Bindung von Schwermetallen im Darm hat sich die Chlorella Alge bewährt. Chlorella bewirkt aber keine Entgiftung aus den “Körperzellen”. Weitere Pflanzen die hilfreich sein können: Cilantro (Koriander), Knoblauch und Haferkleie.

Homöopathie

In der Homöopathie wird manchmal Okoubaka empfohlen. Ebenso die Phönix Entgiftung. Auf jeden Fall abzuraten ist die Gabe des homöopathischen Quecksilbers: Mercurius. Im Bereich der Schwermetalle halte ich eine homöopathische Ausleitung nicht für geeignet. Homöopathie kann aber zur Unterstützung der Ausscheidungsorgane gegeben werden.

Orthomolekulare Medizin

Die alleinige Therapie mit Vitalstoffen bringt keine dauerhafte Besserung. Zink (evtl. auch Selen und weitere Vitalstoffe) erscheinen aber wichtig in der Therapie. Allerdings sollte zum Beispiel eine längere Gabe von Zink durch Blutkontrollen überwacht werden.

Ebenfalls in Frage kommen: Vitamin E, Benfotiamin, Glutathion, Vitamin CQ10, Acetyl-Carnitin, Chitosan und Apfelpektin.

Selen spielt eine wichtige Rolle in der Vorbeugung. Denn je höher der Selenspiegel im Körper ist, umso geringer ist der Schaden des Quecksilbers, den es anrichten kann.

Schüssler-Salze

Schüssler-Salze erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Aus meiner Sicht wirken diese allenfalls unterstützend und regulierend: Natrium chloratum Nr. 8  und Natrium sulfuricum Nr. 10

Zahnstörfeld

Ich hatte es oben im Beitrag ja schon angesprochen: Tote Zähne stören ebenfalls. Ich würde die durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges

Raucher sind durch Quecksilber stärker belastet als Nichtraucher. Gifte im Tabakrauch (z.B. Aliphate, Aromate, Carbonsäuren, Phenole, Peroxide, Nitrosamine und viele weitere), potenzieren die Quecksilberwirkung. Deshalb sollte bei einer Amalgamsanierung auf jeden Fall auf Rauchen verzichtet werden.

Kaffee und schwarzer Tee solltenwährend der Amalgamsanierung und der nachfolgenden Ausleitungsbehandlungvermieden werden.

Zu guter Letzt, noch die Frage: Was nimmt man denn an Stelle von Amalgam? Hier bieten sich eine Reihe von Füllmaterialien an. Idealerweise natürlich in der Farbe des Zahns.

Sogenannte “biokompatiblen” Materialien wären zum Beispiel: Glaskeramik, Zirkonoxid, Lithium Disilikat. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Mischungen aus Glaspartikeln und speziellen Kunststoffen.

Ein weiteres Thema dazu ist, dass diese Füllungen eingeklebt werden müssen. Aber auch da gibt es Materialien, die eher unbedenklich sind.

Das Problem: Ein Zahnarzt zu finden, der das auch so sieht und macht. Hierzu gibt es zum Glück Zahnärzte, die sich in bestimmten Verbänden organisiert haben, wie zum Beispiel der:


Beitragsbild: iStock

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.3.2023 geringfügig aktualisiert.


Quellen:

Das Niacin Detox Verfahren

Im Mai 2022 stolperte ich über eine sehr interessante und vor allem praktikable Methode zur Entgiftung des Organismus  beim „Praxisinstitut Naturmedizin“[1]  Der Autor nennt diese Methode „Niacin Detox Verfahren“, bei dem mit wenigen „Zutaten“ und Behandlungsschritten eine signifikante Entgiftung durchgeführt werden kann. Alle Bestandteile sind gute „Bekannte“ und das Niacin ist sowie eines meiner „neuen“ Lieblingsvitamine. Also schauen wir uns diese Entgiftung einmal an.

Die „Zutaten“ und Behandlungsschritte

Was wird benötigt für dieses Verfahren? Im Zentrum steht Niacin (Vitamin B3). Ebenfalls zum Einsatz kommen Heilerde, Zeolith, Chlorella etc. Und das/die Verfahren bestehen in schweißtreibenden, sportlichen Betätigungen, einer Infrarotsauna oder anstelle dessen einem basischen Vollbad oder Fußbad.

Das klingt zunächst relativ einfach und vor allem übersichtlich. Und es ist in der Tat einfach und übersichtlich. Denn die Vorgehensweise ist unkompliziert. Und die notwendigen Bestandteile des Verfahrens sind unproblematisch in ihrer Besorgung.

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Der Start: Einnahme von Niacin

Niacin, auch Vitamin B3 genannt, ist ein wichtiges Vitamin für eine Reihe von physiologischen Vorgängen. Der wichtigste Vorgang dürfte sein Beitrag bei der Energiegewinnung (ATP-Synthese) der Körperzellen sein. Ohne Niacin wäre eine Energiegewinnung in den Mitochondrien nicht möglich.

Näheres zur Charakteristik und Bedeutung von Niacin habe ich in diesen Beiträgen beschrieben:

Beim „Niacin Detox Verfahren“ jedoch machen wir uns eine der „Hauptnebenwirkungen“ von Niacin zu Nutze – dem Flush-Phänomen. Dieses Phänomen kann ab einer Dosierung von 30 Milligramm auftreten und hält für etwa 15-30 Minuten an. Bei einer häufigen Einnahme von Niacin hört diese Reaktion nach einigen Wochen auf.

Die Detox-Therapie beginnt mit 100 Milligramm Niacin zusammen mit einem Glas Wasser. Die Einnahme von Niacin bewirkt eine Gefäßerweiterung und eine damit verbundene Intensivierung der Mikrozirkulation. Und das ist genau der gewünschte Effekt, um Toxine und Schwermetalle zu mobilisieren und über die Haut zu eliminieren.

Das Flush-Phänomen ist keine unabdingbare Notwendigkeit für die Wirksamkeit dieser Vorgehensweise. Es zeigt aber zu Beginn an, dass die gewünschte Gefäßerweiterung stattgefunden hat. Der Flush dürfte bei Einnahme auf einen leeren Magen ausgeprägter sein als nach einem Frühstück, sodass ein mögliches Missempfinden durch eine vorhergehende Nahrungsaufnahme minimiert werden kann.

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Stufe 2: Schwitzen

Die Entgiftung über die Haut geht im Wesentlichen nur über die Schweißabsonderung. Und hier gilt: Je kräftiger, desto besser. Hierzu kommen zwei Aspekte in Betracht, die man bei der Entgiftung in diesem Stadium miteinander kombinieren sollte.

Das ist zum Einen eine gründliche Flüssigkeitszufuhr, die auch dazu dient, die Schweißbildung zu unterstützen. Der zweite Aspekt ist, durch körperliche Bewegung die Schweißbildung anzuregen. Und hier denke ich an eine Reihe von sportlichen Betätigungen, die als „schweißtreibend“ berühmt-berüchtigt sind.

Das heißt, dass nach der Einnahme von Niacin sofort mit einer schweißtreibenden Tätigkeit begonnen wird, um die Mobilisierung und Ausscheidung der Toxine voranzutreiben. Dazu eignen sich Sportarten mit einem erhöhten physischen Einsatz (Schach gehört wohl nicht dazu): Radfahren, Laufen, Boxen, Kampfsportarten etc.

Empfohlene Dauer: Mindestens 30 Minuten.

Vorsicht sollte man bei Menschen walten lassen, die körperliche Gebrechen aufweisen und sportlichen Belastungen nicht gewachsen sind. Sollte während der Ausübung der sportlichen Tätigkeit Herzrasen, Ohnmachtsgefühle, Schwindel etc. auftreten, dann sollte das Trainingsprogramm sofort beendet werden. Im Verdachtsfalle ist es auch möglich, ganz auf eine sportliche Betätigung zu verzichten, um hier keine Probleme zu provozieren.

In diesem Fall können diese Menschen gleich zur nächsten Stufe schreiten:

Stufe 3: Sauna

Nach dem Sport empfiehlt sich der Aufenthalt in einer Infrarotsauna. Dauer 30-60 Minuten. Kreislauflabile Menschen sollten allerdings auch in Bezug auf die Sauna ihre Grenzen kennen und frühzeitig verlassen, falls die ersten Zeichen von Kreislaufproblemen auftreten sollten.

Der Aufenthalt in der Infrarotsauna hat den Zweck, zusätzlich die tieferen Hautschichten und das Gewebe zu erwärmen und dadurch eine bessere Mobilisierung von Schwermetallen und Toxinen zu erreichen. Gleichzeitig wird durch die hohe Umgebungstemperatur die Schweißbildung fortgesetzt und intensiviert. Und das wiederum führt zu einer intensivierten Entgiftung über eine intensivierte Schweißabsonderung.

Ich hatte in einem speziellen Beitrag unter anderen den Unterschied zwischen konventionellen Saunen und Infrarot-Saunen diskutiert: Infrarotsauna gegen Körpergifte?

In Bezug auf Entgiftung scheint die Infrarotsauna einen großen Vorteil gegenüber der klassischen Sauna zu haben, weil hier im produzierten Schweiß ca. 20 % an Fremdstoffen (mit möglicherweise schädlichem Potenzial = Toxine) zu finden sind. Der Schweiß, der in einer klassischen Sauna produziert wird, enthält dagegen nur 3 % dieser Fremdstoffe.

Auch hier gilt, ähnlich wie vor Beginn der sportlichen Aktivitäten, dass vor Beginn des Aufenthalts in der Sauna wieder ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, um eine Dehydrierung zu vermeiden, aber auch um die Schweißbildung zusätzlich anzukurbeln.

Aber wir haben keine Sauna!?

Die Sache mit der Infrarotsauna ist der einzige „Engpass“ in diesem ansonsten einfach gestrickten Programm. Nicht jeder hat eine Sauna oder Infrarotsauna zu Hause. Was also tun, wenn diese Option nicht zur Verfügung steht?

Hier gibt es eine fast ebenbürtige Alternative: Basische Vollbäder und/oder basische Fußbäder. Auch diese Bäder, auch bei erhöhten Temperaturen durchgeführt, sind in der Lage, die unerwünschten Toxine zu mobilisieren und auszuleiten. Die basischen Zutaten zu diesen Bädern garantieren darüber hinaus, dass der Körper zusätzlich entsäuert wird. Wie diese Bäder wirken und welche Vorteile sie haben, das habe ich hier beschrieben: Entgiftung mit Natron? Fakten und Erfahrungen.

Zusatzbehandlungen

Die Anleitung zum „Niacin Detox Verfahren“ empfiehlt darüber hinaus zusätzliche Anwendungen, wie zum Beispiel zur Anregung des Kreislaufs Bürstenmassagen, die während eines Bades durchgeführt werden können. Derartige Massagen regen, bei richtiger Durchführung, nicht nur den Kreislauf an, sondern reinigen zusätzlich die Haut von abgestorbenen Hautpartikeln.

Zur Bindung von mobilisierten Toxinen empfiehlt die Anleitung die Einnahme von einer Reihe von Substanzen, über die ich ebenfalls bereits ausführlich geschrieben hatte:

Und mit möglichen Einschränkungen: Entgiften mit Kieselgur?

Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen

Wie jede medizinische Anwendung gibt es auch hier Kontraindikationen. Der „Engpass“ in diesem Bereich scheint ein labiles Herz-Kreislauf-System zu sein. Dies bezieht sich besonders auf die sportliche Betätigung und auf die Behandlungseinheit in der Sauna. Deshalb sollten Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker in Verbindung treten und sich gründlich beraten lassen.

Es gibt auch Kontraindikationen für die Einnahme von Niacin, obwohl es sich hier um ein Vitamin handelt, welches (im eingeschränktem Maße) vom Körper selbst hergestellt werden kann (also fast kein echtes Vitamin). Hierbei handelt es sich um Herzprobleme (Herzinsuffizienz, Herzinfarkt), erhöhte Harnsäurespiegel im Blut, Leberfunktionsstörungen, Magengeschwüre und arterielle Blutungen.

Der Grund für diese Einschränkungen dürfte nicht zuletzt darin liegen, dass der Tagesbedarf an Niacin bei Erwachsenen bei rund 16 Milligramm liegt. Das „Niacin Detox Verfahren“ jedoch beginnt mit einer Dosierung von 100 Milligramm, also rund sechsmal die empfohlene tägliche Dosierung. Man kann diese Menge noch nicht als „Überdosierung“ ansprechen. Aber Menschen mit den erwähnten Kontraindikationen werden bei diesen erhöhten Dosierungen schneller mit entsprechenden Nebenwirkungen reagieren, was vermieden werden soll.

Zur erwähnten Webseite gibt es auch ein interessantes Video auf YouTube[2], ebenfalls aktuell (13. Mai 2022), in dem der Autor persönlich seine Methode noch einmal anschaulich vorstellt.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 10.01.2023 erstellt.

Liste der Schwermetalle (inkl. Dichte und Toxizität)

Schwermetalle – dieser Begriff ist für viele Sachkundige in der Schulmedizin und Naturheilkunde ein Synonym für Krankheitsauslöser, Gift, Belastung etc.

Der schlechte Ruf der Schwermetalle verdankt sich im Wesentlichen zwei Gegebenheiten: Erstens – es gibt in der Tat Vertreter dieser Gruppe, die in sogar geringen Mengen gesundheitliche Schäden bewirken können. Zweitens – die Definition „Schwermetall“ ist willkürlich, da es (fast) keine einheitliche wissenschaftliche Definition gibt.

Es gibt wissenschaftliche Quellen, die ein Metall dann als ein Schwermetall definieren, wenn dieses Metall eine Dichte von 5,0 g/cm3 und höher aufweist. Bei älteren Angaben sind es noch 4,5 g/cm3.

Daneben existieren noch andere Definitionen oder Bestimmungen, die zum Beispiel vom Atomgewicht ausgehen, oder von der Ordnungszahl, von chemischen Eigenschaften und Toxizität. Andere Bestimmungen schließen Halbmetalle ein oder aus.

Dieses Wirrwarr an möglichen Bestimmungen, welches übrigens auch die Definition „Leichtmetall“ betrifft, lässt sich meiner Meinung nach am besten auflösen, wenn wir uns auf die „5 Gramm pro Kubikzentimeter“ Definition einigen.

Für den Organismus ist es dagegen gleichgültig, mit welcher Dichte ein Metall oder ein sonstiges Element auf ihn einwirkt. Denn Schwermetall in diesem Sinne muss nicht notwendigerweise toxisch sein. Und umgekehrt sind nicht alle nicht Schwermetalle untoxisch.

Schwermetalle, Dichte und Toxizität

In dieser Übersicht sind eine Reihe von Schwermetallen zusammengestellt, die für den Menschen eine Rolle spielen, da sie entweder essentiellen Charakter für physiologische Funktionen haben oder einen negativen Charakter, da sie toxisch wirken.

Elemente (Dichte g/cm³) – Toxizität

Geranium (5,323 g/cm³)

Germanium ist eigentlich ein Halbmetall. Es war lange Zeit Bestandteil einer Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln. Es gibt Hinweise, dass das Element in seiner organischen Form die Sauerstoffversorgung der Zellen verbessert und daher auch Tumorzellen bekämpfen kann. Es hat anti-oxidative Eigenschaften und verbessert die Funktion des Immunsystems.

Nahrungsmittel, die das Element enthalten, sind Bohnen, Tomatensaft, Knoblauch, Thunfisch etc. Offiziell gibt es keine essentiellen Eigenschaften und damit keinen Mangel. Die Toxizität ist für die anorganische Variante deutlich höher als für organisches Germanium.

Arsen (5,72 g/cm³)

Arsen ist ein bekanntes Gift. Für einige Tiere jedoch scheint die Substanz in geringen Mengen einen essentiellen Charakter zu haben. Lange Zeit gab es arsenhaltige Arzneimittel, die erst Mitte des letzten Jahrhunderts vom Markt genommen wurden. Trotz seiner Toxizität geht man heute davon aus, das Arsen im bestimmten Rahmen essentiellen Charakter hat.

Mangelerscheinungen gibt es bislang nur bei Tieren, nicht beim Menschen. Der tägliche Bedarf liegt bei maximal 50 Mikrogramm. Man geht aber davon aus, dass 1 Milligramm pro Tag noch tolerierbar sind.

Die toxische Wirkung von Arsen besteht in der Störung von DNA-Reparatur, Zellstoffwechsel und Signaltransfer. Arsen verdrängt Zink aus dem Zinkfingerprotein, was die notwendige Aktivierung der Tumor-Repressor-Proteine durch das Zinkfingerprotein blockiert.

Gallium (5,904 g/cm³)

Gallium ist weder ausgesprochen toxisch, noch hat es eine Bedeutung als essentielles Spurenelement für den Menschen. Es hat eine reizende Wirkung auf die Atemwege und Augen. Auch Hautreizungen sind möglich.

Vanadium (6,11g/cm³)

Vanadium ist in zu hohen Konzentrationen toxisch. Es gibt keine genauen Angaben, wie viel Vanadium der Mensch täglich zu sich nehmen sollte. Ohne Vanadium könnte es zu Diabetes kommen, da das Element die Glykolyse zu stimulieren scheint. Vanadium kommt in einer gesunden Diät zu circa 10 Mikrogramm vor. Tägliche Gaben von über 1,8 Milligramm sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit toxisch.

Tellur (6,25 g/cm³)

Dieses Schwermetall hat keine Bedeutung für den menschlichen Organismus, bestenfalls eine negative. Denn die Substanz ist in löslicher und fester Form und in entsprechenden Verbindungen unterschiedlich toxisch. Selen gilt zwar als giftiger als Tellur. Selen gilt mit einer Dichte von 4,8 nur nach der alten Definition als Schwermetall. Im Gegensatz zu Tellur gilt Selen, die beide im Periodensystem in der 6.

Hauptgruppe stehen, als essentielles Spurenelement. Tellur und seine Verbindungen schädigen Leber, Blut, Nieren und Herz. Eine Vergiftung macht sich durch einen knoblauchartigen Geruch bemerkbar, auch wenn die Konzentrationen im Körper noch keine akut toxischen Konzentrationen erreicht haben.

Chrom (7,14 g/cm³)

Chrom (III) ist ein essentielles Spurenelement. Es ist Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors. Ein Mangel senkt die Wirksamkeit von Insulin. Es besteht die Möglichkeit, dass Chrom auch für den Fett- und Kohlenhydratmetabolismus eine Bedeutung hat. Andere Konfigurationen als Chrom(III) sind für den Organismus toxisch.

Erst vorletztes Jahr strich die EFSA Chrom aus der Liste der essentiellen Mineralien, da die Behörde davon ausgeht, dass Chrom für die Gesundheit der Menschen keinen wesentlichen Beitrag leistet.

Zink (7,14 g/cm³)

Zink ist ein Schwermetall mit dem Charakter von essentiellen Spurenelementen. Ähnlich wie andere hier aufgezählte Schwermetalle ist dieses Schwermetall für die Funktion bestimmter Enzyme unerlässlich. Außerdem nimmt das Metall eine Schlüsselrolle bei der Verstoffwechselung von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen ein. Zink unterstützt das Immunsystem vor allem durch seinen kontrollierenden Effekt bei einer überschießenden Immunreaktion. Zink kommt in Zinkfingerproteinen vor, die als Transkriptionsfaktoren fungieren.

Zinn (7,31 g/cm³)

Zinn als anorganisches Element hat kein hohes toxisches Potential. Als organische Verbindung dagegen ist die Substanz extrem toxisch. Es gibt keine Hinweise auf essentielle biologische Funktionen des Schwermetalls, außer seiner toxischen Wirkung auf Mikroorganismen, was es zu einem gut wirksamen, aber schlecht kontrollierbaren Antibiotikum macht.

Mangan (7,47 g/cm³)

Mangan ist ein essentielles Spurenelement, das für eine Reihe von Funktionen von Enzymen notwendig ist. Der tägliche Bedarf liegt bei 1 Milligramm. Ein Mangel bewirkt neurologische Störungen, Wachstumsstörungen, Beeinträchtigungen des Kohlenhydratstoffwechsels etc.

Eisen (7,874 g/cm³)

Eisen ist bekannt als ein zentraler Bestandteil des Hämoglobins und gilt somit als essentielles Spurenelement. Ohne Eisen beziehungsweise bedingt durch einen Mangel an Eisen leidet der Betroffene unter einer (Eisenmangel)-Anämie. Eisen benötigt der Organismus auch zur Bildung von Eisen-Schwefel-Clustern als Kofaktoren bei einer Reihe von Enzymen, die unter anderem in der Atmungskette aktiv sind.  Zuviel des „Guten“ = 2 bis 3 Gramm bei Erwachsenen und 1 Gramm bei Kindern gelten als toxisch.

Cadium (8,65 g/cm³)

Cadmium ist extrem toxisch. Es reichert sich im Organismus an und führt zu chronischen Vergiftungen. Es kumuliert besonders in den Nieren, die im Laufe der Zeit funktionsunfähig werden. Da Cadmium sich mit Proteinen verbindet, kann der Körper das Schwermetall nur sehr langsam eliminieren. Die Halbwertszeit beträgt 30 Jahre.
Ein anderer Mechanismus zur Schädigung des Organismus besteht in der Mobilisierung von Kalzium in den Knochen. Cadmium konkurriert mit Kalzium bei den Kalzium-bindenden Proteinen, die dann statt Kalzium nur Cadmium binden und transportieren. Cadmium blockiert auch die Synthese von Calcitriol (aktives Vitamin D) in der Niere.

Cobalt (8,90 g/cm³)

Es handelt sich hier um ein Spurenelement, das beim Aufbau von Vitamin B12 eine Rolle spielt. Mangelzustände sind selten und treten nur auf, wenn die Produktion des Intrinsic Factors zu wünschen übriglässt. Ohne diesen Faktor ist keine Resorption möglich. Überdosierungen von Cobalt (25 mg täglich) führen zu Veränderungen von Gewebe von Haut, Lunge, Nieren, Herz etc. und malignen Veränderungen.

Nickel (8,908 g/cm³)

Nickel ist ebenfalls ein für Enzyme möglicherweise wichtiges Spurenelement, obwohl die Frage nach dem essentiellen Charakter des Metalls noch nicht abschließend geklärt ist. Grund dafür ist, dass diese Enzyme zwar Nickel enthalten (können), aber auch ohne das Metall relativ gut funktionieren.
Nickel ist allerdings auch ein Auslöser für Allergien. Nickelverbindungen gelten als krebserzeugend, speziell für Plattenepithelkarzinome der Atemwege. Ein zu hoher Nickelgehalt in der Luft und im Trinkwasser gilt als möglicher Auslöser einer Nickelallergie.

Kupfer (8,92 g/cm³)

Kupfer ist ein Spurenelement für die meisten Lebewesen. Für Mikroorganismen jedoch ist Kupfer toxisch. Daher hat Kupfer in freier Form wie Silber eine bakterizide Wirkung. Für Mensch und Tier ist Kupfer Bestandteil einer Reihe von Enzymen. Darum zählt auch Kupfer zu den essentiellen Spurenelementen. Der tägliche Bedarf liegt bei 1,5 Milligramm. Ein Mangel ist selten, ebenso eine Überdosierung.

Molybdän (10,28 g/cm³)

Es gibt mindestens 50 Enzyme, die Molybdän binden. Das Vorkommen dieser Enzyme ist weitestgehend auf Bakterien beschränkt. Für alle Pflanzen ist Molybdän essentiell. Im menschlichen und tierischen Organismus katalysiert die Xanthinoxidase, ein Molybdän enthaltendes Enzym, Xanthin zu Harnsäure und ist damit ebenfalls essentiell für den Menschen. Zu hohe Konzentrationen können diesen Effekt blockieren statt zu initiieren. Molybdän beeinflusst je nach Konzentration die Proteinsynthese, Metabolismus und das Wachstum.

Silber (10,49 g/cm³)

Silber wirkt als ein natürliches Antibiotikum, wenn es in fein verteilter Form vorliegt, als Kolloid zum Beispiel. Grund dafür ist eine vergrößerte reaktive Oberfläche, die einen optimalen Austausch von Silber-Ionen erlaubt. Diese Ionen blockieren Enzyme und beeinflussen die Struktur von Zellmembranen von Pathogenen. Für den Organismus hat Silber keinen essentiellen Charakter.  wirkt als ein natürliches Antibiotikum, wenn es in fein verteilter Form vorliegt, als Kolloid zum Beispiel. Grund dafür ist eine vergrößerte reaktive Oberfläche, die einen optimalen Austausch von Silber-Ionen erlaubt. Diese Ionen blockieren Enzyme und beeinflussen die Struktur von Zellmembranen von Pathogenen. Für den Organismus hat Silber keinen essentiellen Charakter.

Blei (11,34 g/cm³)

Blei in seiner elementaren Form ist kaum toxisch. Seine organischen Verbindungen dagegen sind extrem toxisch. Diese dringen durch Einatmen, Verschlucken oder durch Hautkontakt in den Organismus ein. Sie gelten unter anderem als krebserzeugend. Blei hat zudem die Fähigkeit, sich im Körper anzureichern, besonders in den Knochen. Die Ausscheidung erfolgt nur langsam, so dass die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Vergiftung besonders hoch ist. Die Toxizität von Blei betrifft vor allem die Hämoglobinsynthese, da das Schwermetall eine Reihe von Enzymen hemmt, deren Aufgabe ist, Eisen in das Hämoglobinmolekül einzubauen. Das Resultat ist eine Anämie, die auf der strukturellen Veränderung von Hämoglobin beruht.

Thallium (11,85 g/cm³)

Es gibt absolut keine biologische oder physiologische Funktion von Thallium. Leider wird es vom Körper sehr gut aufgenommen und rasch im Organismus verteilt. Der Organismus „denkt“ irrtümlicherweise, dass es sich bei den Thallium-Ionen um Kalium-Ionen handelt, weshalb die Natrium-Kalium-Pumpen in den Zellmembranen das Gift bereitwillig in die Zellen befördern. Die Entgiftung durch die Leber erfolgt durch eine Ausscheidung durch Gallensekret. Im Darm wird Thallium dann schnell und problemlos wieder rückresorbiert, so dass es zu einer bestenfalls eingeschränkten Ausscheidung kommt.
Thallium und seine Verbindungen sind hoch toxisch. Eine Vergiftung führt zu einer „Ansammlung“ an organischen Fehlfunktionen und nicht selten zum Tod des Betroffenen.

Quecksilber (13,55 g/cm³)

Quecksilber hat ebenfalls keine essentielle Bedeutung für den menschlichen Organismus. Es gilt ebenfalls als giftig. Verschlucktes Quecksilber ist noch relativ ungiftig. Als Dampf eingeatmet ist es dagegen hoch toxisch. Andere toxische Formen, die auch durch Verzehr toxisch sind, bilden organische Quecksilber-Verbindungen.

Diese können auch mit Nahrungsmitteln aufgenommen werden. Zudem kann das Schwermetall auch durch die Haut und Schleimhaut aufgenommen werden. Das toxische Potential von Quecksilber ist so hoch, dass es akute als auch chronische Vergiftungen verursachen kann.

Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, warum das Schwermetall mehrfach im Bereich der Schulmedizin zum Einsatz kommt, als Amalgamfüllungen in der Zahnmedizin und Thiomersal, eine organische Quecksilberverbindung, die als Konservierungsstoff von Impfseren fungiert.

Gold (19,32 g/cm³)

Gold hat keine essentielle Bedeutung für Lebewesen. Reines Gold ist unlöslich, was beim Verschlucken keine Probleme erzeugt, da das Metall nicht resorbiert, sondern unverändert wieder ausgeschieden wird. In Form von Gold-Salzen jedoch wird es unter Umständen resorbierbar. Damit besteht auch die Gefahr einer Schwermetallvergiftung durch Gold.


Diese Liste der Schwermetalle ist natürlich unvollständig. Aber es lohnt sich nicht, alle Schwermetalle aufzuführen, da die hier nicht erwähnten Schwermetalle keine Bedeutung für das tägliche Leben haben (sollten), da wir (glücklicherweise) nicht mit ihnen in Kontakt geraten. Eine Reihe von diesen Schwermetallen, wie Plutonium, kommen im Zusammenhang mit Kernkraftwerken und Atombomben vor.

Hier liegt die toxische Potenz in der Radioaktivität dieser Metalle, zusätzlich zu der biochemischen Beeinträchtigung von physiologischen Funktionen. Andere Schwermetalle, wie zum Beispiel Einsteinium, sind künstliche chemische Elemente, die durch Kernreaktionen entstehen.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.08.2016 aktualisiert.

Warum ich allen Patienten dazu rate KEINE MILCH zu trinken

Ist Milch nicht gesund? Wie komme ich überhaupt dazu, eine solche Frage zu stellen, wo doch die ganze Welt weiß, dass Milch angeblich gesund sei? Tranken wir nicht schon als Säuglinge Milch?

Und geben wir nicht auch heute noch Milch an diese und an unsere Kinder?

Das viele Kalzium in der Milch soll doch für die Knochen- und Zahnentwicklung gerade bei den Kindern von Vorteil sein – oder?

Doch halt: von welcher Milch reden wir eigentlich? Können wir die Muttermilch, Rohmilch, H-Milch und Kuhmilch einfach gleichsetzen, oder gibt es hier Unterschiede, die vielleicht auch für unseren Organismus von Bedeutung sind, im positivem wie negativem Sinne?

Naturgesetze werden grob missachtet

Lassen Sie mich es gleich vorweg nehmen: Unsere Milch ist nicht mehr die von vor 60 Jahren.

Eine Kuh ist ein Grasfresser. Und auf der Weide fressen Kühe noch viel mehr: Heilpflanzen (die manche als Unkraut bezeichnen) und auch Blätter von Bäumen. Hier ein sehr seltenes Bild, dass ich von Kühen auf einer Weide im Westerwald aufgenommen habe: Kühe auf einer Weide, die nicht enthornt wurden und ihre Kälber über eine längere Zeit behalten dürfen.

Die Sache mit den Hörnern ist übrigens auch ein Thema. Der Schweizer „Hornkuh-Rebell“ Armin Capaul hat auf seiner Webseite die wichtigsten Fakten zusammengefasst, warum Kühe ihre Hörner behalten sollten.

Fischmehl und Mais für Kühe? Abartig!

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gaben wir den Kühen Fischmehl zu fressen. Das ist einfach nur als pervers und abartig zu beschreiben!

Die Folge war schnell klar: BSE – die Rinderseuche und in der Folge eine Zunahme der Creutzfeldt-Jakob-Variante beim Menschen. Und wie es aussieht, könnte es bald eine neue Variante geben, wie ich im New England Journal of Medicine 2017 lesen konnte. Die Agrarlobby lässt aber nicht locker und versucht immer wieder die Maßnahmen gegen den Rinderwahn aufzuweichen. Na, herzlichen Glückwunsch.

Heute geben wir den Kühen Mais zu fressen.

Der weitaus größte Teil davon wird als Silage verfüttert. Das lange haltbare Pflanzen-Material hat eine Milchsäuregärung durchlaufen, denn nur so können die riesigen Erntemengen bewältigt werden, ohne zu verderben. Dabei ist die Gärung an sich als unkritisch zu betrachten. Doch dies gilt nur für andere Grünpflanzen und nicht für das exotische Riesengras. Jedenfalls könnten praktisch alle Grünpflanzen ebenso fermentiert werden wie beispielsweise Gras, Klee, Luzerne oder Bohnen und auch Heu. Doch Mais ist eben das „Güllekraut“ schlechthin, das die hohen Nitrat-Konzentrationen verträgt, ohne zu verwelken. Leider nimmt der Anteil des Silo-Futters in der industriellen Landwirtschaft stetig zu und übertrifft die Heufütterung mittlerweile um ein Vielfaches.

Dabei ist kein anderes Futter für Rinder besser als die Mischung aus Gräsern und Kräutern der getrockneten Wiesenmahd. Zwar könnten die Landwirte diese Grünpflanzen ebenfalls zu Silage vergären, doch wenn genügend Grünland zur Verfügung steht, ist die traditionelle Trocken-Konservierung allemal besser. Seit es Heutrocknungsgeräte gibt, ist die Verwendung der Mahd für die Betriebe sogar ökonomisch sinnvoller als die Herstellung von Mais-Silage. Der Trend zur Umkehr ist nur durch die Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft zu erreichen. Besonders in Österreich gibt es Bestrebungen, die Heumilch wieder verstärkt am Markt zu positionieren.

Heukühe können bis zu 12 Mal in ihrem Leben kalben, viermal so oft wie die mit Mais oder anderem Kraftfutter gefütterten Artgenossen. Da drängt sich sofort der Gedanke auf: Gesunde Kühe liefern auch gesündere Milch. Ein Wunder ist das nicht, denn der Maisanbau ist schließlich durch Überdüngung und Kontamination mit Pestiziden gekennzeichnet.

Und Eins ist auch klar: Die Energiedichte des Mais ist viel höher, sonst schafft die Turbo-Milch-Kuh es ja nicht 50, 60 oder gar 70 Liter Milch am Tag zu produzieren. Normal wären 5 bis 6 Liter für das Kälbchen. Prädikat: Abartig!

Die Folgen? Ein verschobenes Verhältnis von den Omega-3-Fettsäuren zu den Omega-6-FettsäurenUnd damit gehen vermehrte Entzündungen einher. Bei den Milchtrinkern wohlgemerkt! Gerade diese stillen und subakuten Entzündungen sehe ich als ein Hauptproblem unserer heutigen Zeit.

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Übrigens: Bio-Milch hat ein besseres Omega-3-Omega-6-Verhältnis.

Das gilt in besonderem Maße für Heumilch, die laut österreichischer Untersuchungen eine doppelt so hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren enthält wie Silo-Milch.

Speziell die konjugierten Linolsäuren (CLA: Conjugated Linoleic Acid) kommen in der Heumilch reichlich vor. Den zweifach ungesättigten Fettsäuren wird eine Reihe von positiven Wirkungen nachgesagt. CLAs reduzieren das Fettgewebe zugunsten der Muskelbildung und harmonisieren den Cholesterin-Stoffwechsel. Zudem stärken sie das Zentral-Nerven-System und die Körperabwehr und wirken als Antioxidantien. Damit bieten die CLAs auch einen gewissen Schutz vor Krebs. Heu aus maschinell belüfteten Trocknungsanlagen weist außerdem bis zu 40 % pansenstabiles Roh-Protein auf und ist für die Kühe nahrhafter. Auch das steigert die Qualität der Heumilch, die nebenbei viel schmackhafter ist als die Milch, die mit dem eintönigen Maisfutter produziert wurde.

Käsereien schätzen die hervorragende Güte und das Aroma der Heumilch. Mikrobiologische Verunreinigungen, die in der Käse-Produktion immer ein Risiko darstellen, treten bei Heumilch kaum auf. So beträgt die Zahl der gefährlichen Clostridien (Tetanus, Botulismus) in Heumilch nie mehr als 300 Bakterien pro Liter. Diesen unkritischen Wert erreichten bei Analysen nur wenige der untersuchten Silo-Milch-Sorten (8 %). Ein Zehntel aller Maismilchproben enthielten sogar über 10.000 Clostridien pro Liter.

Die mögliche Keimverseuchung der Silo-Milch zeigte sich besonders drastisch im Zuge der EHEC-Epidemie im Sommer 2011 und die Krise war hausgemacht. Die EHEC Keime entstehen bereits im Magen der Kühe (und sie ahnen es) von: Maisfressern.

Damit wäre das Wesentliche eigentlich erzählt. Aber im Folgenden habe ich noch einige weitere Überraschungen!

Ein grundsätzliches Problem: Milch enthält biologische Signalstoffe

Milch ist nicht nur ein Nahrungsmittel für den heranwachsenden Säuger. Darin enthalten sind auch Botenstoffe, also Hormone, die die Entwicklung des neugeborenen steuern sollen. Es ist völlig klar, dass ein erwachsenes Individuum diese Signalstoffe absolut nicht braucht. Logisch ist daher auch, dass der Hormon-Input stören, ja Krankheiten auslösen kann.

Daneben enthält Milch sogenannte Exosomen. Diese, von einer Membran umhüllten Nanopartikel, tragen spezielle Formen von RNA in sich. RNA (Ribonukleinsäure) ist genetisches Material wie die DNA, aber nicht Bestandteil der Chromosomen. Im Zellkern wird die Information der DNA in RNA übersetzt (Transkription, „Umschreibung“), die dann aus dem Zellkern heraus ins Zytosol wandert. Dort im Grundplasma der Zelle wird die RNA wirksam. Das heißt, die genetische Information wird in Form von Proteinen realisiert.

Dieser Prozess wird durch die mRNA (Messenger RNA, „Boten-RNA“) bewerkstelligt. Das ist die wichtigste Funktion der RNA und damit der grundlegende Mechanismus, mit dem das Erbgut der Zelle in biologischen Strukturen und Eigenschaften zum Ausdruck kommt. Trotzdem sind nur 2 % der im Zellkern produzierten RNA vom Messenger-Typ. Der Großteil der RNA besteht aus den nicht-codierenden RNAs (nc-RNA). Dazu zählt die tRNA (Transfer-RNA), die Aminosäuren erkennt und zum Syntheseort der Proteine transportiert.

Doch die Fraktion der nc-RNA besteht auch aus vielen RNAs, die den genetischen Stoffwechsel regulieren. Dazu gehören die long non-coding RNA (lncRNA) und die microRNA (miRNA). In den Exosomen der Milch sind nicht nur mRNA, sondern auch miRNA und die lncRNA enthalten. Die biologische Verpackung verhindert die Verdauung, wodurch die RNA unbeschädigt in den Körper gelangt. Dort entfaltetn die genetischen Faktoren eine artfremde Wirkung und irrtieren die physiologische Gen-Regulation.

Besonders die miRNA ist hier besonders kritisch zu beurteilen, weil sich die Makromoleküle in der Stammesgeschichte kaum verändert haben. Deswegen können die Rinder-Gene auch beim Menschen wirksam werden.
Die miRNA der Milch greift in unserem Organismus zwar nicht die DNA an, blockiert aber einige menschliche mRNAs (posttranskriptionelle Kontrolle).

So werden durch den Milch-Konsum einige Gene praktisch abgeschaltet. Welchen Einfluss dies auf den Organismus im Einzelnen hat, ist bisher nur unzureichend erforscht. Die Variante MicroRNA155 ist für die Reifung des Immunsystems erforderlich, woraus sich Vorteile für Kinder, die Milch trinken, ergeben könnten.

Doch bei der Entwicklung des heranwachsenden Immunsystems können wir uns getrost auf die Muttermilch verlassen. Artfremde miRNA brauchen wir keineswegs, sondern wir handeln uns damit nur unerwünschte Effekte auf den Stoffwechsel ein.

Einigermaßen gesichert ist beispielsweise die onkogene Wirkung der MicroRNA21. Dieses Gen-Produkt in der Milch kann aber nicht nur Krebs verursachen, sondern auch Herzinsuffizienz fördern. So steigert MicroRNA21 die Ausschüttung des Insulin-Like-Growth-Factor 1 (IGF-1). Das Peptidhormon IGF-1 wird in der Leber und im Fettgewebe gebildet und steuert das Zellwachstum. Zudem regt der Botenstoff die Synthese von Androgenen an sowie die Bildung der 5α-Reduktase.

Dieses Enzym katalysiert die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron, das erst die hormonellen Effekte entfaltet. Testosteron ist überwiegend nur ein Prohormon, das erst in die eigentlich wirksame Form transformiert werden muss.
Die bei Milchtrinkern erhöhte Konzentration von IGF-1 greift auch in den genetischen Stoffwechsel ein.

Unter dem Einfluss des Peptidhormons wird der Transkriptionsfaktor FoxO1 aus dem Zellkern ins Zytoplasma geschleust und in die unwirksame phosphorylierte Form umgewandelt. Aktives FoxO1 hemmt die Transkription, unterbindet also die Expression von Genen. Fehlt die Blockade, werden die Gene angeschaltet und in ihre Gen-Produkte umgesetzt. Im Falle der FoxO1 sind dies Enzyme des Metabolismus.

Die MicroRNA21 greift auch in die Aktivität anderer Stoffwechselregulatoren ein. Die Makromoleküle blockieren die Programmed cell death protein 4 (PDCD4) und erhöhen damit die Rate der Proteinbiosynthese auf ein ungünstiges Maß. Reduziert wird auch die Aktivität des Enzyms PTEN (Phosphatase and Tensin homolog), das Tumorzellen bekämpfen hilft.

Daneben hemmt PTEN ein anderes Signal-Protein: Fehlt die Regulation dieses „mTORC1“ (Mechanistic Target of Rapamycin), laufen Wachstums- und Differenzierungs-Prozesse aus dem Ruder.  mTORC1 ist auch in menschlicher Muttermilch enthalten und hemmt die Diffferenzierung der ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Erst nach dem Abstillen können sich ausdifferenzierte ß-Zellen entwickeln, sodass ausreichende Mengen Insulin ausgeschüttet werden können.

Erhält der Säugling dann Kuhmilch, unterbleibt die Reifung der ß-Zellen und es droht die Entstehung von Diabetes. Im Tierversuch reichte für die Verlängerung einer hohen mTORC1-Aktivität sogar die Fütterung reinen Milchfettes aus. Weil darin gar keine miRNA enthalten ist, zweifeln einige Forscher daran, dass nur die vollständige Milch für die negativen Effekte verantwortlich ist.

Für diese Wissenschaftler ist schon das isolierte Milchfett ein enormes Risiko. Die Mehrheit der Physiologen geht aber von einem ungünstigen Einfluss der miRNA auf das mTORC1-Systems aus. Dazu gehört auch die reduzierte Aktivität des Gegenspielers in dem sensiblen Gleichgewicht: die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) wird durch die miRNA148a und 130a der Milch-Exosomen gehemmt. Das erhöht das Risiko für Diabetes ebenfalls.

Auch die Bildung von braunem Fettgewebe, in dem Fette verbannt werden, ist durch die Wirkung der beiden miRNAs unterdrückt. Grund ist die Hemmung von PGC-1alpha (Peroxisome proliferator-activated receptor-gamma coactivator), der an der Regulierung des Wachstums des braunen Fettgewebes beteiligt ist.

Die Aktivierung des mTORC1-Systems ist nach neueren Erkenntnissen ein Faktor in der Entstehung der Zivilisationskrankheiten. Daher besteht nun der Verdacht, Milch könne Krebs, Übergewicht, Diabetes, Demenz und Alzheimer fördern.

Für Erwachsene ist der Wachstums-Faktor allerdings gefährlich, weil er ebenfalls krebserregend ist. Darin liegt die Erklärung dafür, dass Milch trinkende Männer ein erhöhtes Risiko für Prostata-Krebs haben.

Was die gesteigerte Stoffwechselrate und der Einfluss auf den genetische Stoffwechsel bewirken kann, glauben Forscher auch an einem anderen Punkt festmachen zu können. Was schon lange vermutet wurde, kann jetzt molekularbiologisch untermauert werden: Milch fördert die Entstehung von Akne. Teenager, die mit der unschönen Hautirritation Probleme haben, sollte daher keine oder nur sehr wenig Milch trinken.

Insgesamt sind in den Exosomen der Milch 200 verschiedene miRNAs enthalten, die rund 11.000 Gene beeinflussen könnten.

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Milch ist nicht gleich Milch

In unserem Kulturkreis beschränkt sich der Genuss von Milch im Wesentlichen auf 2 Sorten: Die Babys und Kleinstkinder bekommen Muttermilch. Die größeren Kinder und die Gesundheitsapostel trinken Kuhmilch. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass auch Säuglinge mit Kuhmilch gefüttert werden oder aber von der Nahrungsmittelindustrie vorgefertigte, leicht zuzubereitende Milchersatzprodukte erhalten.

Letzteres ist aber wiederum ein eigenständiges Thema. Denn hier geht es um die Inhaltsstoffe von solchen Formulierungen mit dem was drin ist bzw. was fehlt, um eine geradlinige Entwicklung eines Kleinkindes zu gewährleisten.

Wenn man den Vergleich von Muttermilch und Kuhmilch geschichtlich startet, dann fällt auf, dass ja offensichtlich die Muttermilch, als die natürlichste Form der Säuglingsernährung, eine „Tradition“ hat seit es Menschen und menschenähnliche Primaten gibt.

Der Genuss von Kuhmilch jedoch wurde entwicklungsgeschichtlich erst sehr spät gebräuchlich. Der menschliche Stoffwechsel ist an die fremde Säuger-Emulsion demnach nur wenig angepasst – mit geografisch sehr unterschiedlichen Gegebenheiten. Bei einer solch jungen „Tradition“ drängt sich der Verdacht auf, dass möglicherweise die Zusammensetzung einer solchen Milch nicht unbedingt an die Verdauungskapazitäten des menschlichen Organismus angepasst ist. Oder umgekehrt, dass sich der menschliche Organismus noch nicht vollständig an zu verdauende Bestandteile in der Kuhmilch angepasst hat. Der Verzehr ist und bleibt daher „unphysiologisch“.

Kuhmilch ist für Kälber

Die Kuhmilch soll ja Kälber ernähren, die einen vollkommen anderen Verdauungsapparat aufweisen als menschliche Babys. Die ersten Hinweise auf solche „Inkompatibilitäten“ bekommen wir bei den Milchunverträglichkeiten. Hier wären zu nennen die Laktoseintoleranz, bei der der Betroffene nicht in der Lage ist, den Milchzucker aufzuspalten und zu verdauen. Für immerhin 75 Prozent der Weltbevölkerung ist die Laktoseintoleranz der Normalfall.

Dann gibt es noch Milcheiweißunverträglichkeiten und Allergien. Auch hier ist der Betroffene nicht in der Lage, Kasein, das häufigste Milcheiweiß, zu verdauen bzw. reagiert allergisch auf Kasein.

Für Menschen mit Eiweißunverträglichkeit und Laktoseintoleranz oder auch für Veganer ist die Mandelmilch daher eine ideale Alternative zur vermeintlich unverzichtbaren Kuhmilch.

Dies alles gibt Grund zu der Vermutung, dass Kuhmilch nicht dem Verdauungsmuster des menschlichen Verdauungsapparats entspricht.

Muttermilch – Kuhmilch: ein Vergleich

Ein direkter Vergleich der Inhaltsstoffe von Mutter- und Kuhmilch sieht dann so aus (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Muttermilch):

Inhaltsstoffe/100 ml

Mensch

Kuh

Wasser

87,2 %

87,5 %

Kohlenhydrate

7,0 %

4,8 %

Fett

4,0 %

3,5 – 4,0 %

Eiweiß

1,5 %

3,5 %

0,3 %

0,7 %

kcal

70

64-68

kJ

294

268-285

Kalium (mg)

47

141

Natrium (mg)

14

45

Verhältnis Kalium zu Natrium

3,4

3,0

Calcium (mg)

33

116

3

12

Verhältnis Calcium zu Magnesium

11

10

Eisen (µg)

58

59

Phosphor (mg)​

15

92

Was hier auffällt, ist, dass die Muttermilch deutlich mehr Kohlenhydrate enthält als die Kuhmilch. Auf der anderen Seite enthält die Muttermilch nur fast ein Drittel an Eiweißen im Vergleich zur Kuhmilch. Auch die Mineralstoffe zwischen den beiden Milchsorten sind verschieden ausgelegt. Dazu kommt noch, dass die Muttermilch nicht immer konstant die gleiche Menge an Inhaltsstoffen hat, sondern sich mit der Entwicklung des Säuglings verändert und sich dessen Erfordernissen anpasst.

Gäbe man aber einem Säugling Kuhmilch, gäbe es diesen Anpassungsprozess nicht. Der Säugling bekäme immer wieder die gleiche Kuhmilch mit immer der gleichen Zusammensetzung, gleichgültig, ob es passt oder nicht. Verschärfend kommt noch dazu, dass der vergleichsweise hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch unter Umständen böse Folgen für den Säugling haben kann, da in diesem Stadium der Entwicklung hohe Eiweißkonzentrationen die Nieren schädigen. Gleiches gilt auch für zu hohe Konzentrationen an Kalzium.

Schon alleine die Tatsache, dass eine menschliche Mutter keine Kuhmilch produziert, sollte ausreichen, um jeden zu überzeugen, dass die Natur sich auch in diesem Fall nicht vergriffen hat bei der Wahl der Nahrungsmittel für die Säuglinge. Von daher ist es auf keinen Fall empfehlenswert, Säuglinge und Kleinkinder mit Kuhmilch zu versorgen.

Kuhmilch – die weiße Gefahr?

An dieser Stelle könnte man sagen: Nun gut, das Füttern der Säuglinge und Kleinkinder mit Kuhmilch ist vielleicht doch nicht so gesund, wie man gemeinhin angenommen hat. Aber – die werden ja mal älter. Das wäre dann der geeignete Zeitpunkt, mit der Versorgung von Kuhmilch (der Einfachheit halber nenne ich die von hier ab nur noch Milch) zu beginnen. Denn irgendwann einmal hört das Stillen auf – und was soll man dann geben?

Aber es gibt eine weitere „Inkompatibilität“ seitens der Milch, die aber weitestgehend verschwiegen wird. Sie ist nicht so lebensbedrohlich wie z. B. eine starke Allergie gegen Kasein.

Sie ist auch nicht so ausgesprochen lästig wie die Laktoseintoleranz mit BlähungenDurchfällen usw. Sie ist aber etwas, was andernorts unter Strafe gestellt wird: Bestimmte Bestandteile der Milch werden zu morphinartigen Substanzen „umgebaut“, verstoffwechselt, die den Milchtrinker abhängig machen können.

Das Kasein-Problem

Grundlage für diese verborgene Inkompatibilität ist das Kasein:
Martínez-Maqueda et al.
Instituto de Investigación en Ciencias de la Alimentación, CIAL (CSIC-UAM), Madrid, Spain.
„Food-derived peptides stimulate mucin secretion und gene expression in intestinal cells.“
J Agric Food Chem. 2012 Sep 5;60(35):8600-5. doi: 10.1021/jf301279k
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22916966

Kasein hat von allen Proteinen (Eiweißen) in der Milch den höchsten Anteil. Inzwischen weiß man, dass dieses Kasein während der Verdauung zu Casomorphin umgewandelt wird. Dieses Casomorphin hat eine Reihe von Wirksamkeiten, wie z. B. eine analgetische Wirkung (schmerzlindernd), es wirkt blutdrucksenkend, es hemmt die Darmperistaltik usw. Da es aber auch die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, kann es genau die Rezeptoren im Gehirn reizen, die auch Morphium und ähnliche Substanzen benutzen, um bei dem Benutzer einen „Rausch“ zu erzeugen. Die oben zitierte Arbeit belegt diesen Mechanismus und die Aktivierung der sogenannten Opioidrezeptoren durch Casomorphin, was seinen Ausdruck findet in der Aktivierung von Mucinen.

Dies sind strukturgebende Bestandteile des Schleims wie er z. B. im Gastrointestinaltrakt zu finden ist. Aber auch die Muttermilch ist nicht frei von diesen Opioiden:
Ferranti et al.
Dipartimento di Scienza degli Alimenti, Università degli Studi di Napoli Federico II, Portici, Italy
„Casein proteolysis in human milk: tracing the pattern of casein breakdown und the formation of potential bioactive peptides.“
J Dairy Res. 2004 Feb;71(1):74-87.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15068070

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat die Muttermilch im Vergleich zur Kuhmilch einen deutlich geringeren Proteinanteil und damit auch deutlich weniger Casomorphinanteile. Es wird vermutet, dass die geringen Mengen an Casomorphin hier beim Säugling eine beruhigende und schlafanstoßende Wirksamkeit haben.

Torres-Llanez et al.
Departamento de Tecnología de Alimentos de Origen Animal
„Bioactive peptides derived from milk proteins.“
Arch Latinoam Nutr. 2005 Jun;55(2):111-7.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16335219

In dieser Arbeit wird ebenfalls die Entstehung von Casomorphin bei der Verdauung bestätigt und deren physiologisch positiven Eigenschaften beschrieben (blutdrucksenkend, anti-thrombotisch, immunmodulierend usw.)

Da die Existenz dieser besonderen Form von Morphinen nicht zu leugnen ist, stellt sich die Frage, warum Milch noch nicht auf der Liste der Suchtsubstanzen ist und staatlich kontrolliert wird? Eine weitere Frage ist, warum man vom Milch-Trinken nicht in den Rausch verfällt, den man beim „Genuss“ von Opium, Morphin usw. erhält? Da es sich ja bei den Morphinen um Substanzen mit hohem Abhängigkeitspotential handelt, warum sehen wir dann keine Entzugserscheinungen, wenn man ein paar Tage keine Milch trinkt?

Ein wichtiger Grund für das Ausbleiben von Rausch und Entzugserscheinungen, wie wir sie von harten Drogen her kennen, liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an den vergleichsweise geringen Konzentrationen von gebildetem Casomorphin. Wenn aber die Milch eine bedeutend höhere Konzentration an Kasein hätte und damit Konzentrationen an Casomorphin aufbauen könnte, die mit dem Drogengebrauch vergleichbar wären, dann würden wir auch die entsprechenden Rauschzustände beobachten können, inklusive der ganzen Folgeproblematik der Drogenabhängigkeit.

Sun und Cade
Departments of Medicine und Physiology, University of Florida, HSC, 32610-0204, Gainesville, FL, USA.
„Findings in normal rats following administration of gliadorphin-7 (GD-7).“
Peptides. 2003 Feb;24(2):321-3.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=Gliadorphin

Diese Arbeit aus dem Jahr 2003 bestätigt meine eben geäußerte Behauptung an Ratten. In dieser Arbeit wurde mit Casomorphin und Gliadorphin gearbeitet. Letzteres ist eine morphiumähnliche Substanz, die aufgrund der Verdauung von Gliadin, das Hauptprotein des Glutens, entsteht. In dieser Untersuchung wurden den Ratten Casomorphin und Gliadorphin intravenös verabreicht, um entsprechend hohe Konzentrationen des Opioids zu erhalten. Die Messung der FLI (Fos-like immunoreactivity) im Gehirn zeigte dabei den Grad der Aktivierung der zuständigen Opioidrezeptoren an. Je stärker diese FLI ausfiel, umso intensiver war die Wirkung von Casomorphin bzw. Gliadorphin. So kam es unter Casomorphin nach 60 Minuten bei den Ratten zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen, die mit denen eines Rauschsüchtigen zu vergleichen waren.

Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen die Vermutung zu, dass es sich bei der Milch um ein Nahrungsmittel handelt, dessen Rauschpotential nur durch die geringe Konzentration an Casomorphin begrenzt wird.

Es scheint auch ein latentes Milch-Suchtpotential vorzuliegen

Es gibt bei „Milch-Entzug“ zwar keine harten Entzugserscheinungen. Aber die Betroffenen „schwören“ auf „ihre Milch“, bezeichnen sie als ihr bevorzugtes Nahrungsmittel und fühlen sich irgendwie nicht wohl, wenn sie einmal auf „ihre“ Milch verzichten müssen. Das Gleiche gilt dann auch für Milchprodukte oder andere Nahrungsmittel, in denen Milch ein wichtiger Bestandteil ist, wie zum Beispiel bei der Milch-Schokolade.

Eine Wiederaufnahme des Verzehrs von Milch und seinen Beiprodukten erzeugt dann auch wieder das typische Wohlgefühl, das typische „Belohnungserlebnis“, das auch (in allerdings viel stärkerem Maße) bei Drogenabhängigen typisch ist.

Das hört sich „irre“ an, aber Patienten berichten genau solche Phänomene.

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Genetische Bedingungen der Abhängigkeit – oder: Milchsucht

Aber nicht jeder mag Milch. Wenn es ein bestimmtes Abhängigkeitspotential gäbe, müssten wir dann nicht alle Milch-Fans sein?

Denn nicht zuletzt haben wir alle als Säuglinge Muttermilch bekommen. Und dann in der Folge haben die meisten von uns Milch in den verschiedensten Formen bekommen, und dass oft während der ganzen Kindheit und Jugendzeit.

Die Antwort auf diese Frage ist, dass es genetische Voraussetzungen zu geben scheint, die, unabhängig von der Milch, bestimmen, wie anfällig ein Individuum für eine Abhängigkeitsentwicklung für opioide Substanzen ist.

Bryant et al.
Department of Human Genetics, University of Chicago, Chicago, IL 60637, USA.
„Csnk1e is a genetic regulator of sensitivity to psychostimulants und opioids.“
Neuropsychopharmacology. 2012 Mar;37(4):1026-35. Doi: 10.1038/npp.2011.287.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22089318

Diese Arbeit aus dem letzten Jahr zeigt die Zusammenhänge zwischen genetischer Prädisposition und Abhängigkeitsentwicklung.

Im Zentrum dieser Zusammenhänge steht ein Enzym, das genetisch kontrolliert wird und sich Casein-Kinase-1-ε (ε steht für „epsilon“) nennt. Dieses Enzym ist für die Metabolisierung und damit Inaktivierung von Opioiden verantwortlich. Je höher die Konzentrationen des Enzyms sind, desto schneller werden im Organismus befindliche Opioide abgebaut und haben keine Chancen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. So konnte diese Arbeit zeigen, dass Mäuse, die dieses Enzym nicht besaßen, da dafür das Gen fehlte, deutliche Verhaltensstörungen aufwiesen, wenn sie mit opioiden Substanzen in Kontakt kamen. Mäuse mit dem Casein-kinase-1-ε-Gen dagegen zeigten diese seltsamen Verhaltensweisen nur dann, wenn ihnen ein Medikament gegeben wurde, das das vorhandene Enzym blockierte.

Wie es scheint, gibt es jedoch nicht nur die Situation, in der es gar kein Enzym gibt oder aber die volle Wirksamkeit des Enzyms. Vielmehr scheint es „Zwischentöne“ zu geben mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Enzymaktivität, was sich dann natürlich in einer unterschiedlich hohen Anfälligkeit für eine Abhängigkeitsentwicklung ausdrückt. Individuen mit einem voll ausgebildeten bzw. vorhandenen Casein-kinase-1-ε-System werden demzufolge nur dann süchtig, wenn sie außerordentlich hohe Mengen an Drogen konsumieren.

Daraus folgt …

…nicht notwendigerweise, dass man seinen Casein-kinase-1-ε-Status bestimmen lassen muss, um ungefährdet ein Glas Milch zu trinken. Dafür sind einfach die Konzentrationen an Casomorphin zu gering. Für andere Bereiche jedoch kann diese Konstellation einige praktische Folgen haben:

Zhongjie et al.
University of Florida, USA
„β-Casomorphin Induces Fos-Like Immunoreactivity in Discrete Brain Regions Relevant to Schizophrenia und Autism“
http://aut.sagepub.com/content/3/1/67.short

In dieser Arbeit wurde Ratten eine Stunde lang Casomorphin intravenös verabreicht in Konzentrationen von 5, 10 und 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Auch hier wurde wieder die FLI gemessen, um eine Stimulation der Opioidrezeptoren bestimmen zu können. Diese FLI wurden dann in Hirnregionen gesehen, die typisch sind für anatomische und funktionelle Veränderungen bei Schizophrenen. Viele dieser Regionen sind auch bei Autisten betroffen und zeigen Abnormalitäten.

Einige dieser Regionen sind mit zuständig für emotionales und motivationsabhängiges Verhalten, für soziale Anpassung, Halluzination und Desillusion. Ein weiteres Argument, dass die Hypothese unterstützt, dass Casomorphin und ähnliche Substanzen einen Einfluss auf die Ausbildung von Autismus und Schizophrenie haben könnten, ist die Tatsache, dass in der Vergangenheit bei Autisten und Schizophrenen hohe Konzentrationen an Casomorphin im Liquor, Blut und Urin beobachtet worden sind. Es wäre natürlich in diesem Zusammenhang interessant zu untersuchen, ob bei Autisten und Schizophrenen durchgängig ein Casein-kinase-1-ε-Mangel vorliegt, der für die hohen Konzentrationen an Casomorphin verantwortlich wäre.

Solche Untersuchungen scheint es aber noch nicht zu geben.
Für Kinder und vor allem Kleinkinder heißt dies, dass ein täglicher Milchgenuss besonders dann autismusfördernd ist, wenn bei dem Kind ein Casein-kinase-1-ε-Mangel vorliegt. Hier scheinen zwar die Konzentrationen von Casein in der Kuhmilch nicht hoch genug zu sein, um bei den Kindern einen Rausch zu erzeugen. Sie scheinen aber ausreichend hoch zu sein, besonders bei täglicher Gabe, diese Veränderungen im Gehirn zu bewirken, die dann nach geraumer Zeit als Autismus diagnostiziert werden. Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass z. B. Gliadorphin eine bis zu 20-mal stärkere opioide Wirksamkeit hat als Morphin. Casomorphin hat eine etwas schwächere Wirkung, die aber immer noch über 10-mal stärker ist als die von Morphin.

Daraus ergibt sich, dass die Gabe von „gesunder“ Milch bestenfalls als unbedenklich bezeichnet werden kann, wenn man genau weiß, dass man über ein kompetentes Casein-kinase-1-ε-System verfügt. Da dies aber niemand weiß, ist es geraten, Kindern keine Milch zu geben, um solchen möglichen Folgen auszuweichen.

Und dafür gibt es auch wissenschaftliche Gründe:

Knivsberg et al.
Center for Reading Research, Stavanger University College, Norway
„A randomised, controlled study of dietary intervention in autistic syndromes.“
Nutr Neurosci. 2002 Sep;5(4):251-61.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12168688

In dieser Arbeit wurde der Effekt einer gluten- und kaseinfreien Diät bei autistischen Kindern beobachtet. Diese Kinder wiesen durchgehend abnormale Peptide im Urin auf. Der Beobachtungszeitraum betrug 1 Jahr. Es gab eine Placebogruppe und eine Verumgruppe zu je 10 Kindern. Es zeigte sich, dass die Entwicklung der Verumgruppe signifikant besser war als die der Plazebogruppe. Liegt dann noch eine Störung im Gastrointestinaltrakt vor, wie z. B. ein Leaky-Gut-Syndrom, dann kommt es zu einer unkontrollierten Passage von Substanzen, die diesem Szenario Vorschub leisten. Eine neuere Arbeit unterstützt diese Hypothese:

Pennesi und Klein
Department of Biobehavioral Health, The Pennsylvania State University, PA 16802, USA
„Effectiveness of the gluten-free, casein-free diet for children diagnosed with autism spectrum disorder: based on parental report.“
Nutr Neurosci. 2012 Mar;15(2):85-91. Doi: 10.1179/1476830512Y.0000000003.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?db=pubmed&cmd=search&term=Pennesi+and+Klein

Siehe auch unter: http://www.sciencedaily.com/releases/2012/02/120229105128.htm

In dieser Arbeit wurden fast 400 Eltern von autistischen Kindern befragt, inwieweit eine kasein- und glutenfreie Diät bei ihren Kindern eine Verbesserung herbeigeführt hatte. Es wurden dabei auch gastrointestinale Probleme bei den Kindern bestimmt, Nahrungsmittelallergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und die Länge und Art der kasein- und glutenfreien Diät.

Das Resultat war, dass die Kinder, bei denen die Eltern gastrointestinale Symptome, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten angaben, eine größere Verbesserung der autistischen Verhaltensweisen, der physiologischen Symptome und des sozialen Verhaltens zeigten als Kinder, deren Eltern keine dieser Symptome angeben konnten.

Die Angaben zur strengen Durchführung einer kasein- und glutenfreien Diät, mit nur gelegentlichen Fehlern in der Ausführung, resultierte in einer nahezu kompletten Eliminierung von Gluten und Kasein bei den Kindern. Auch dies führte zu einer signifikanten Verbesserung der Autismus-Symptomatik, der physiologischen Symptome und des sozialen Verhaltens.

Die Autoren schlossen daraus, dass Autismus nicht nur eine neurologische Erkrankung ist, sondern dass Störungen im Gastrointestinaltrakt und im Immunsystem ihren Beitrag zum Krankheitsbild leisten.

Fazit und noch mehr…

Die allgemein ausgewiesenen Vorteile der Milch scheinen bei einer normalen und gesunden Ernährung nur noch von untergeordneter Bedeutung zu sein.

Denn Kalzium z. B. ist auch in anderen Lebensmitteln enthalten, sodass die Milch in dieser Beziehung keine großen Vorteile bieten kann. Der mögliche Schaden durch den Milchverzehr jedoch, besonders bei kleineren Kindern, ist als bei weitem größer einzuschätzen als sein möglicher Nutzen.

Schilddrüsenprobleme

Übrigens kann Milch auch die Resorption von Medikamenten erheblich stören. Bekannt ist dies für das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin, das bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und chronischer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto thyreoiditis) eingenommen werden muss. Patienten, die diese Präparate mit Milch herunter spülen, haben einen wesentlich niedrigeren Wirkstoffspiegel als nach der Einnahme mit Wasser.

Offensichtlich ist die hohe Calcium-Konzentration der Milch dafür verantwortlich. Der Effekt ist experimentell nachgewiesen: Lohr et al., Cow’s milk interferes with absorption of thyroid supplement levothyroxine, Endocrine Society, Current Press Releases, April 01, 2017, http://www.endocrine.org/news-room/current-press-releases/cows-milk-interferes-with-absorption-of-thyroid-supplement-levothyroxine

Diese ganzen Szenarien lassen mich zu dem Schluss kommen, dass der Mensch, wie vor dem 14. Jahrhundert, auch ganz gut ohne Kuhmilch auskommen kann. In vielen Fällen wäre es sogar besser, auf Milch komplett zu verzichten.

Und wer das noch nicht glauben mag, kann sich noch einmal in der „Studien-Landschaft“ umschauen:

Zu hoher Milchkonsum führt zu früherem Tod

Das British Medical Journal veröffentlichte 2014 eine Studie (BMJ, 2014; 349: g6015), dass ein zu hoher Milchkonsum tatsächlich schädlich sei und im schlimmsten Fall zu einem frühzeitigen Tod führen kann.

Die täglich empfohlene Menge an Milch sei ein Glas, wobei diejenigen, die drei Gläser oder mehr tranken, ein doppelt so hohes Risiko hatten, frühzeitig zu versterben.

Außerdem sei auch die Annahme, dass Milch vor Knochenbrüchen schütze, sehr fraglich. Dies ließen Forscher der „Uppsala Universität“ in Schweden verlauten, die den Tod von 61.000 Frauen und 45.000 Männern innerhalb von 20 Jahren verfolgten und untersuchten.

In einer der Frauengruppen erlitt sogar die Probandin die meisten Knochenbrüche, die die größte Menge an Milch verzehrte. Und wie das „British Medical Journal“ weiter berichtet, sei Milch laut den involvierten Wissenschaftlern nicht die gesündeste Kalziumquelle, da der darin enthaltene hohe Fettgehalt die positiven Effekte des Mineralstoffes neutralisiere. Stattdessen würde das Risiko eines Herzinfarktes durch einen gesteigerten Milchkonsum sogar noch erhöht werden.

Das sage ich dann nochmal DANKE und Herzlichen Glückwunsch für jahrzehntelange Desinformation.

Fragen von Leserinnen und Lesern

👉 Was trinke ich statt Milch im Kaffee?

Nun, Kaffee wird natürlich auch gestrichen… nein… (kleiner Scherz). Also ich nehme einen Schluck Bio-Sahne dazu. Klar: der Geschmack verändert sich mit Bio-Sahne deutlich. Bio-Sahne alleine schon, weil kein Carrageen (E407) drin ist. Und klar ist auch: diese Sahne „klumpt“ dann und man muss die aufrühren usw. Das Carrageen steht im Verdacht Magen-Darmgeschwüre oder bestimmte Krebsvarianten zu begünstigen.

👉 Was ist mit Käse, Buttermilch, Quark usw.?

Nun, hier haben wir es ja mit fermentierten, bzw. gesäuerten Milchprodukten zu tun. Und da würde ich meinen, dass es auf die Beschwerden der Patienten ankommt. Teste oder vermute ich eine Laktose“schwäche“, bzw. -intoleranz, müssen diese Produkte weg. Auch von den lactosefreien Produkten halte ich in diesen Fällen nichts. Auf jeden Fall sollten die Milchprodukte alle Bio sein. Zu den Biosiegeln hatte ich ja hier geschrieben:
www.gesund-heilfasten.de/blog/bio-siegel-oeko-siegel/

👉 „Ich habe ein starkes Verlangen nach Milch!“

Dieses Phänomen berichten einige Patienten. Das liegt höchstwahrscheinlich an den Casomorphinen, die ähnlich wie Opiate wirken, wie ich das oben im Artikel ja versucht habe zu beschreiben. Das stimmt so nicht ganz exakt, aber wir haben in gewisser ein „Suchtpotential“. Das wollen Milchfans natürlich überhaupt nicht hören. In diesen Fällen meist das passende homöopathische Mittel, Suchtakkupunktur und / oder Fasten.

weitere Themen: Laktose Unverträglichkeit – Mandelmilch – Ist Rohmilch gesund?

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

Milieu-Veränderungen beim Menschen

Menschliche Zellen, Gewebe und Organe brauchen für ihre Funktion ein fein abgestimmtes Milieu, das in allen biologischen Systemen eine wässrige Lösung darstellt. Die darin gelösten Stoffe bestimmen die chemischen und physikalischen Eigenschaften dieser Matrix, in denen sämtliche physiologischen Prozesse ablaufen.

Besonders Enzyme und andere Proteine verlieren bei ungünstigen Milieu-Veränderungen ihre optimale Funktion. Daher verfügen Lebewesen über Mechanismen, die Bedingungen im “biologischen Reaktor“ konstant  zu halten. Doch  diese Fähigkeit ist begrenzt und kann durch schlechte Ernährung und mangelhaftes Trinkwasser negativ beeinflusst werden.

Die maßgeblichen Parameter sind dabei der pH-Wert, das Redoxpotenzial und der elektrische Widerstand. Die einzelnen Werte sind dabei in den einzelnen, sogenannten “Kompartimenten“ unterschiedlich. So bezeichnen Mediziner die diversen, von Membranen und Epithelien abgegrenzten Volumina.

Dazu gehört der Zellinnenraum (Interzellular-Raum), der wiederum in Räume aufgeteilt ist (Zytoplasma, Golgi-Apparat, Mitochondrien, Endoplasmatisches Reticulum, Lysosome). Außerhalb der Zelle befindet sich das Interstitium, zu dem Gewebsflüssigkeit, Blut, Lymphe und das Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) gezählt werden. All diese Milieus erfüllen ihre spezifischen Funktionen und bedürfen daher auch besonderer Eigenschaften.

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Der pH-Wert: sauer oder alkalisch?

Der pH-Wert gibt an, ob eine Lösung sauer (pH 0 bis 7), neutral (pH genau 7) oder alkalisch (pH 7 bis 14) ist. Messwert ist aus praktischen Gründen als logarithmische Zahl angegeben. Das bedeutet zum Beispiel: Ein pH von 5 ist zehnmal so sauer wie ein pH von 6. Das zur Folge, dass eine zahlenmäßig kleine Änderung von etwa 0,01 bereits eine erhebliche Konzentrations-Verschiebung bedeutet.

Viele biochemische Reaktionen innerhalb der verschiedenen Kompartimente laufen optimal in einem sauren Milieu ab, während andere auf einen möglichst neutralen pH-Wert angewiesen sind. Wieder andere Kompartimente benötigen alkalische pH-Werte.

Zu saure oder zu alkalische Werte der verschiedenen Kompartimenten werden durch den Blutkreislauf ausgeglichen. Das Blut selber ist normalerweise leicht alkalisch, wobei sein pH-Wert durch besondere Puffersubstanzen auch nur gering schwankt. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Nieren, die den pH-Wert über die Ausleitung und Rück-Resorption regulieren.

Die Lungen scheiden Kohlendioxid (“Kohlensäure“) aus, wodurch sie ebenfalls an der Milieu-Einstellung beteiligt sind. Auch der Darm und die Haut leisten als Grenzflächen zur Außenwelt für den Stoffaustausch und die Konstant-Haltung des pH-Wertes ihren Beitrag.

Redoxpotential

Neben dem pH-Wert ist aber auch das Redoxpotential der Gewebe ein entscheidender Milieu-Parameter. Hierbei handelt es sich um die Tendenz von Atomen in Molekülen, negativ geladene Elementarteilchen (Elektronen) aufzunehmen oder abzugeben. Nehmen Atome Elektronen auf, so sind sie reduziert, geben sie hingegen Elektronen ab, so sind sie oxidiert.

Die Rede ist dann auch von oxidierten und reduzierten Formen von Molekülen, die diese Atome tragen. Als Beispiel dafür mag die Ascorbinsäure (Vitamin C) dienen. Der Vitalstoff ist eine Antioxidans, kann also freie Radikale reduzieren. So wird beispielsweise aggressives Wasserstoffperoxid zu Wasser, wird hier also reduziert.

Ascorbinsäure wird im Gegenzug oxidiert, weil Elektronen ans Wasserstoffperoxid abgegeben werden. Die Summe der Redoxkapazität aller gelösten Stoffe in einer Lösung bestimmen ihr  Redoxpotential. Das Redoxpotenzial wird in Volt (V) angegeben.

Elektrische Leitfähigkeit und Widerstand

Ebenfalls entscheidend für das Milieu der Zellen ist die elektrische Leitfähigkeit.

Der Wert ist ein Indiz für die Gesamtheit der mineralischen Verbindungen, die im Wasser in elektrisch geladene Teilchen (Ionen) zerfallen. Eine hohe Leitfähigkeit des Trinkwassers von über 1.000 Mikro-Siemens (µS) kann zur Hypermineralisierung des Blutes führen, das dann ebenfalls zu hohe Werte zeigt.

Der Kehrwert der Leitfähigkeit wird als spezifischer elektrischer Widerstand bezeichnet und ebenfalls für die Betrachtung des menschlichen Milieus herangezogen. Die physikalische Einheit ist das Ohm (Ω). Der französische Hydrologe Professor Louis-Claude Vincent führte als Maß für den Oxidations-Zustand von Körper-Milieus und Trinkwasser den Wert rH2 ein. Einen Richtwert von rH2 von 28 hielt er für optimal. Werte darüber bedeuten eine zu hohe Konzentration von oxidierenden Stoffwechsel-Produkten, die biologische Strukturen zerstören können.

Das Modell nach Louis-Claude Vincent

Louis-Claude Vincent stellte mithilfe der Zusammenhänge aus pH-Wert, Redoxpotential und elektrischem Widerstand ein Modell her, das Milieu des menschlichen Körpers näher beschreibt. Dazu werden die drei Werte im Blut, im Urin und im Speichel gemessen und ausgewertet.

Daraus lässt sich der Status der Körper-Mileus abschätzen.

Vincent unterscheidet vier mögliche Teilbereiche, die für verschiedene Lebewesen und Viren bestmögliche Bedingungen aufweisen:

Quadrant 1 (sauer – reduziert) ist das für Menschen und höhere Organismen optimale Milieu
Quadrant 2 (sauer – oxidiert) ist das Milieu, in dem sich Pilze und viele Bakterien besonders gut vermehren können
Quadrant 3 (alkalisch – oxidiert) ist optimal für zellwandlose Bakterien und Viren
Quadrant 4 (alkalisch reduziert) ist das Milieu in dem sich Krankheitskeime wie Pneumokokken, aber auch Typhus- oder Cholerabakterien besonders gut vermehren können

In den letzten 50 Jahren hat sich eine Verschiebung des Blutmilieus von Quadrant 2 hin zu Quadrant 3 ergeben, sodass chronische Virus-Erkrankungen die klassischen Bakterieninfektionen immer mehr ablösen. Vincent wies auch auf die erhöhte Sterblichkeit hin, die in Regionen mit hoher Leitfähigkeit des Trinkwassers zu beklagen ist.

Die Eigenschaften des Blutes verändern sich in eine Richtung, die Krankheitserregern ein optimales Milieu bereitet.

Die Ursache für die Milieu-Veränderung in menschlichen Zellen und Geweben sehen viele Wissenschaftler vor allem in der Fehlernährung mit zu viel tierischem Eiweiß. Aber auch Mineraldefizite, die häufige Einnahme Medikamenten (vor allem auch Antibiotika) können die Milieu-Verschiebung begünstigen.

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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Beitrag wurde im August 2016 erstellt und letztmalig am 11.11.2023 aktualisiert.