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Lavylites wird als revolutionäres Heilmittel gefeiert, das Zellen regenerieren und den Körper mit Edelsteinen und Heilpflanzen stärken soll – zu Preisen, die manchen den Schweiß auf die Stirn treiben. Doch warum gibt es keine wissenschaftlichen Belege für diese „Wunderwirkung“? Ein genauer Blick auf das Produkt und die dahinterstehende Marketingstrategie zeigt: Es gibt mehr Fragen als Antworten.

Ich erhalte in den letzten Monaten immer wieder Anfragen, was ich denn von Lavilytes hielte. Im Folgenden eine dieser Fragen:

„Was halten Sie denn von dem „neuen Wunder aus Ungarn“ Lavylites? Es gibt ja mittlerweile viele Sprühparties und die 100 % natürlichen Sprays und Essenzen sollen die neue Generation der Homöopathie darstellen. Werden jetzt ähnlich wie auf „Tupperparties“ verkauft. Und es werden explizit auch keine Heilversprechen gegeben, damit die Pharmaindustrie nicht zuschlägt. Die Mittel kosten einen Haufen Geld. Ich teste sie gerade, weil ich mir endlich eine Verbesserung meiner Rosazea verspreche… bisher noch ohne Erfolg… Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre Einschätzung zu diesen Produkten von lavylites. Sind Sie gut oder nur Geldmacherei von einem Arzt?“

Als Erstes muss ich gestehen, dass ich das Produkt nicht kenne und daher auch keine praktischen Erfahrungen damit gemacht habe.

Daher bleibt mir bei der Beurteilung von Lavylites nichts anderes übrig, als mich an den Erfahrungsberichten von anderen zu orientieren und die einschlägigen Informationen zum Produkt und seinen Inhaltsstoffen zu studieren.

Was ist drin und dran – in und an Lavylites?

Die „Lavylites-Webseiten“ berichten von einem Produkt, dass die Zellregeneration fördert, indem die Wirkstoffe als Spray auf die Haut aufgetragen werden und dann in einer „sekundenschnellen Übertragung“ bis zum Zellkern vordringen, um die Telomerasen „positiv zu beeinflussen“ (bio-guenstiger.com/media/products/0739778001429819411.pdf).

Eine andere Webseite erklärt, dass die Basis von Lavylites aus Heilkräutern, Heilpflanzen, Ur-Mineralien (Himalayasalz, Schüssler-Salze, Heilerde etc.), Edelsteinen, Heilkristallen, kolloidalen Edelmetallen, wie Gold, Silber und Platin besteht.

Das wäre dann eine Erklärung, warum die Produkte durchweg als sehr teuer eingestuft werden. Dann erfahren wir auf dieser Seite, dass die Substanzen „in wenigen Sekunden“ alle Zellen erreicht und dort die Selbstheilungskräfte unterstützt: „Der Körper nimmt sich die benötigten Wirkstoffe heraus, der Rest wird innerhalb von 72 Stunden wieder ausgeschieden.“ (lavylites-direkt.de/?page_id=2).

Eine andere Seite (weisewerden.eu/lavylites.html) erklärt das Produkt mit einem mehr esoterischen Ansatz, der dem ungarischen Erfinder eine nobelpreisverdächtige Erfindung unterjubelt: Der hatte nämlich angeblich nach jahrelangem Forschen eine Frequenz ausfindig gemacht, auf der die Kommunikation zwischen Natur und Mensch stattfindet.

Ich halte diese „Erfindung“ allerdings eher für das Eingeständnis, dass es heutzutage als „normal“ gilt, dass Mensch und Natur getrennt nebeneinander existieren und wir eine solche „Erfindung“ benötigen, um eine Kommunikation herstellen zu können. Und damit die menschliche Natur endlich mit der Natur kommunizieren kann, braucht der Mensch dieses Produkt. Die Seite behauptet, dass durch Lavylites die Zellstruktur verbessert wird und die Wasserstruktur dazu.

Das Wichtigste bei allen drei Webseiten (und sehr wahrscheinlich auch bei den vielen anderen Seiten, die ich hier nicht besprechen kann und will) war ein Link ganz zum Schluss, der auf eine Verkaufsseite führt beziehungsweise auf eine Seite, die einen „Business Plan“ erklärt.

Und bei allen gibt es eine Sponsorennummer, die man bei Registrierung und Bestellung mit angeben muss. Schlimm? Keinesfalls. Denn wenn man sich ein wenig mit MLM-Firmen und MLM-Systemen auskennt, wird einem sofort klar, dass es sich hier um ein Networking-Produkt handelt, was wohl den eigentlichen Grund für den hohen Preis abgibt. Aber hohe Preise sind kein Verbrechen. Wer sich den Spaß nicht leisten kann oder will, der braucht auch nicht zu kaufen.

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Wissenschaftlich verifiziertes Nichts?

Kommen wir mal zu den wirklich wichtigen Dingen, den Wirkstoffen. Das sollen Heilpflanzen sein. Ich konnte leider nicht in Erfahrung bringen, um welche Heilpflanzen es sich handelt, die mit im Produkt enthalten sind.

Das erweckt bei mir den Verdacht, dass die Bemerkung „Heilpflanzen und Heilkräuter“ vollkommen ausreichen muss, um einen Interessierten zu überzeugen. Ich muss zugeben, dass es eine Reihe, um nicht zu sagen eine Flut von wissenschaftlichen Arbeiten zu den positiven Effekten von Heilpflanzen gibt – allerdings nicht als Spray verabreicht.

Die Haut ist zwar ein gutes „Einfallstor“ für eine Reihe von Substanzen, sofern diese die richtige „Aufmachung“ besitzen. Aber in erster Linie ist die Haut eine Barriere, die erst einmal nicht alles durchlässt – auch nicht Gold und Platin. Insofern muss ich die Ausführungen in den besagten Webseiten glauben, dass alle die vermerkten Substanzen auch durch die Haut aufgenommen werden.

Ein etwas überzeugenderer Hinweis dafür wäre eine wissenschaftliche Arbeit, die dies untersucht hätte. Aber hier habe ich Null und Nichts finden können, und dass, obwohl der Erfinder von Lavylites seit 20 Jahren geforscht hat. Dieser Erfinder, Tibor Jakabovics, soll angeblich ein international bekannter Medizinwissenschaftler sein.

Aber auch hier vermute ich mehr Marketinggesäusel, das das unbedarfte Gemüt beeindrucken und überzeugen soll. Denn es existiert nicht eine einzige wissenschaftliche Arbeit von diesem Herrn Jakabovics in PubMed, dem Mekka aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Kurz: Wer 20 Jahre forscht und international bekannt ist, der hat ein paar Veröffentlichungen vorzuweisen und die stehen in der Regel in PubMed als Kurzfassung (Abstract).

Die Erfahrung eines Erfahrungslosen

Wenn man das Manko hat, selbst keine praktischen Erfahrungen mit einem Produkt zu haben, sondern sich nur auf die Fakten im Netz verlassen muss, dann ist es hilfreich, sich dort nach Leuten umzuschauen, die bereits das Produkt getestet haben und ihre eigenen Erfahrungen abgeben können.

Das ersetzt immer noch keine wissenschaftlichen Arbeiten und macht auch nicht international berühmt. Aber Fallberichte spiegeln häufig die Praxis wieder, die durch die Wissenschaft erklärt wird.

Eine Webseite mit solchen Fallberichten oder Selbsterfahrungsberichten bietet: Wer hat Erfahrungen mit  Lavylites? Es ist erfreulich offensichtlich, dass es sich hier nicht um eine Jubel-Seite der Lavylites-Networker handelt, sondern um einen genuinen Erfahrungsaustausch. Ich empfand hier als besonders positiv, dass es hier keine Stimme gab, die das Produkt nur deshalb ablehnt, weil es sich um das Produkt eines MLM-Vertriebs handelt.

Aber es gibt leider auch einige Beiträge, die für fanatische Vertreter von MLM-Vertrieben typisch sind: Sie beschimpfen die, die zu keiner so günstigen Beurteilung der Präparate kommen. Da sind dann Vokabeln im Spiel wie „ahnungslose Dummschwätzer“, „Besserwisser“, „üble Nachrede“ etc.

Und auch die Zentralfigur von Lavylites, Dennis Nowak, steht in der Kritik: Dennis Novak sprüht sich reich. Die Darstellung zeichnet ein Bild, dass den Mann als bewundernswert darstellt weil er mit den Produkten viel Geld verdient. Ich würde hier sagen, dass dies das beste Eingeständnis dafür ist, dass es sich hier wieder einmal vorrangig um den Profit und nicht die Gesundheit dreht.

Und der finanzielle Erfolg ist dann auch die Begründung, warum die Produkte wirksam sind: „Lavylites scheint ein Geheimtipp zu sein und der Sprühnebel der Produkte scheint Wirkung zu zeigen, denn ansonsten lässt sich schwer erklären, dass dieses Unternehmen, von dem man seitens der Firma wenig sieht und hört, mit nur drei eröffneten Ländern einen Umsatz von schätzungsweise 60 bis 70 Millionen Euro generieren soll und das ohne den sonst üblichen „Vertriebslärm“ kontinuierlich zu wachsen scheint.“

Verzeihung, aber da kann ich nur laut lachen: Weil man mit einem Produkt 60 Millionen Euro verdient, muss es was taugen? Wie viel haben die Erschaffer von Avandia und Vioxx zum Beispiel mit ihren Präparaten verdient? Das waren Milliarden und keine Millionen. Gegen die damit erzielten Beträge nehmen sich die 60 Millionen wie die Kaffeekasse der Pharmaindustrie aus.

Damit sollte ja jetzt bewiesen sein, dass Avandia und Vioxx noch besser wirken als das 60-Millionen-Produkt. Da frage ich mich, warum man so hoch potente Mittel hat vom Markt nehmen müssen?

Antwort: Weil der Umsatz nichts mit der realen Wirkung eines Produkts oder einer Substanz zu tun hat. Das ist wieder einmal ein Trick der Marketingabteilung, der immer dann notwendig wird, wenn man kein wirkliches Argument für seine Suppe anzubieten hat.

Fazit

Lavylites ist für mich ein Sensationsprodukt wie unzählige Andere und die inzwischen in der Versenkung verschwunden sind. Es ist ein Spray, das natürliche Wirkstoffe, die wir viel preiswerter in oraler Form zu uns nehmen können, in den Körper über die Haut einzuführen vorgibt.

Die Diskussion und die Fallbeispiele sind durchwachsen, was bei mir die Frage aufwirft: Ich kenne bei ganz normalen Anwendungsformen für Heilpflanzen keine solchen Diskussionen. Warum also hier? Der hohe Preis (ich las etwas von 500 Euro?) mag hier mit eine Rolle spielen.

Fazit vom Fazit: Ich glaube nicht, dass wir alle so krank sind, nur weil wir kein Spray benutzen.

Beitragsbild: 123rf.com – nito500

Ob als Mittel gegen Magenbeschwerden, bei nervöser Unruhe oder Schlafstörungen – Klosterfrau Melissengeist wird gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt.

Doch kann die vielseitig angepriesene Wirkung des Arzneimittels tatsächlich belegt werden? Studien zeigen, dass die Beurteilung des Medikaments durchaus differenziert erfolgen muss – wobei Anwender nicht zuletzt auch den hohen Alkoholgehalt berücksichtigt werden sollten.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Klosterfrau Melissengeist besteht aus einer Kombination unterschiedlicher ätherische Öle, welche die Wirkung des Arzneimittels ausmachen.

Besonders die ätherischen Öle der Melisse sind für einen Großteil der Wirkungen verantwortlich, diese wirken gegen Bakterien und Viren und entfalten darüber hinaus entzündungshemmende und beruhigende Wirkungen.

Aus diesem Grund eignet sich das Arzneimittel beispielsweise bei Erkältungskrankheiten. In einer Studie, in denen 107 Patienten mit Erkältungssysmptomen und damit verbundenen Schlafstörungen acht bis neun Tage lang mit Klosterfrau Melissengeist behandelt wurden, nahmen relevante Symptome deutlich ab: Nach der Behandlung waren bei über 90% der Behandelten die Schlafbeschwerden verschwunden, Erkältungssysmptome bei nahezu 100%.

Allerdings ist mit diesen Studien noch nichts darüber gesagt, ob sich innerhalb dieses doch recht langen Zeitraumes die Erkältungssymptome nicht auch ohne eine Behandlung verbessert hätten.

Hilfreicher sind daher die Ergebnisse einer Studie, die eine Patientengruppe (Diagnose: Erkältungsbedingte Rachenrötung mit Schluckbeschwerden) mit Klosterfrau Melissengeist versorgte und einer anderen Gruppe mit derselben Diagnose ein hochprozentiges Alkoholgetränk ohne Wirkstoff verabreichte, die Entzündungen der Klosterfrau-Gruppe nahmen dabei im gegensatz zur Vergleichsgruppe signifikant ab.

Zusätzlich belegen Studien, dass die ätherischen Öle der Melisse sich beruhigend auf unterschiedliche Magen-Darm-Erkranken auswirken. Besonders Übelkeit kann durch die Kombination mit Extrakten des Ingwerwurzelstocks, Enzian, Kardamomen und Angelika bei Verdauungsstörungen eingesetzt werden. Die Kombination dieser ätherischen Öle hilft auch bei – äußerlich angewendet – Verspannungen und Muskelkater zu lindern.

Grenzen des Arzneimittels

Während einer Erkältung eingenommen, kann Klosterfrau Melissengeist durchaus zu einer Verbesserung diverser Symptome führen. Aufgrund der beruhigenden Wirkung der Melisse wird das nächtliche Duchschlafen unterstützt, wobei sich der Körper optimal regenerieren und den Genesungsprozess beschleunigen kann.

Auch bei Rachenbeschwerden lohnt sich der Einsatz unterstützend. Als unzureichend erweist sich die Kombination jedoch bei ganz speziellen Beschwerden, zum Beispiel verstopften Nebenhöhlen oder festsitzendem Husten; hier helfen Arzneimittel die das ätherische Öl Cineol enthalten, deutlich besser und nachhaltiger.

Auch Magen- oder Darmbeschwerden müssen grundsätzlich differenziert betrachtet werden; häufig werden solche Symptome auch bei Übersäuerung des Körpers, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder organischen Erkrankungen ausgelöst, dann ist die Behandlung mit Klosterfrau Melissengeist nicht angezeigt.

Man kann Klosterfrau Melissengeist jedoch gut einsetzen, um Beschwerden zu lindern, die mit Verdauungsbeschwerden einhergehen.

Die äußerliche Anwendung erweist sich bei starken Beschwerden häufig als nur teilweise wirksam, so regen die enthaltenen ätherischen Öle zwar die Hautdurchblutung an und tragen hiermit zu einer entkrampfenden Wirkung bei, starke Verspannungen können jedoch häufig wirksamer mit wärmenden Salbenzubereitungen und Magnesiumpräparaten behandelt werden.

Klosterfrau Melissengeist – Anwendung

Die Anwendung von Klosterfrau Melissengeist erfolgt je nach Beschwerden äußerlich oder innerlich. Bei akuten Magenbeschwerden oder nervöser Unruhe hat sich beispielsweise die innerliche Einnahme mit einer Dosierung von dreimal täglich 5-10ml als sinnvoll erwiesen.

Die Flüssigkeit wird mit mindestens der gleichen Menge Wasser verdünnt zugeführt, Magenempfindliche Patienten sollten die Einnahme mit einem Stück Brot bevorzugen. Auch bei der äußerlichen Anwendung ist eine Verdünnung der Flüssigkeit sinnvoll. Grundsätzlich darf Klosterfau Melissengeist nur auf gesunde Haut Hautstellen aufgetragen werden, die keine Verletzungen aufweisen.

Alkohol in Klosterfrau Melissengeist – Hinweise

Aufgrund des beträchtlichen Gehaltes an Alkohol – um 79 Vol.-% – darf das Arzneimittel bei bestimmten Patientengruppen nicht angewandt werden. Insbesondere Alkoholkranke, aber auch Epileptiker, Hirngeschädigte oder Leberkranke müssen von einer Anwendung absehen. Auch für Schwangere und Kinder ist der Alkoholgehalt zu hoch.

Anwender sollten den hohen Gehalt an Alkohol stets im Blick behalten; so kann beispielsweise das Reaktionsvermögen herabgesetzt sein, was sich insbesondere bei der Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen negativ auswirken kann. Außerdem kann die Wirkung von anderen Arzneimitteln verändert werden, weshalb von einer zeitgleichen Einnahme unbedingt abzusehen ist.

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Klosterfrau Melissengeist – Unerwünschte Wirkung

Bei der Einnahme von Klosterfrau können neben der erwünschten Wirkung auch unerwünschte Arzneimttelwirkungen auftreten, die sich insgesamt jedoch recht schwach präsentieren.

Insbesondere bei magenempfindlichen Anwendern können Sodbrennen oder Übelkeit, vereinzelt auch ein Wärmegefühl auftreten, es hat sich deshalb als sinnvoll erwiesen, Klosterfrau Melissengeist nicht auf nüchternem Magen einzunehmen.

Auch das Auftreten von Hautirritationen bei der äußerlichen Anwendung ist möglich, insbesondere bei intensiver Sonneneinstrahlung, da die enthaltenen Wirkstoffe der Angelikawurzel die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.

Fazit

Ausgesuchte Beschwerden lassen sich mit Klosterfrau Melissengeist gut behandeln, allerdings sind bei bestimmten Erkrankungen andere Arzneimittel besser geeignet, so dass der Melissengeist hier nur unterstützend zum Einsatz kommen kann. Zusätzlich muss bei der Einnahme immer auch der Alkoholgehalt im Blick gehalten werden.

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

Imodium wurde selbst im Speziellen in einigen Studien erfolgreich getestet und der arzneilich wirksame Inhaltsstoff Loperamid ebenso.

In diesen Studien konnte die Wirksamkeit auf den Darm eindeutig festgestellt werden, weshalb Loperamid heute der mit am häufigsten verwendete Wirkstoff bei Durchfallerkrankungen ist.

Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahre 2001 wurde bei einer Testreihe mit 250 Personen bei sagenhaften 98% der Patienten eine sofortige und nachhaltige Verbesserung der Durchfallsymptome durch die Einnahme von Loperamid festgestellt.

Zudem wurde bei den restlichen 2% nach weiteren Untersuchungen andere Krankheiten gefunden, die eine Wirksamkeit von Loperamid unmöglich machten. Von daher kann man laut dieser Studie von einer nahezu 100%igen Wirksamkeit des WIrkstoffes sprechen.

Der Inhaltsstoff Loperamid wirkt, indem er an die Opioid-Rezeptoren im Darm anbindet und dadurch die Bewegung des gesamten Darms hemmt.

Durch die Verlangsamung der Bewegungen und der Beruhigung des Darms wird der Durchfall stark vermindert bzw. gestoppt.
Angewendet wird Imodium bei Durchfallerkrankungen, welche aufgrund verschiedener Ursachen wenige Tage andauern.
Sollte der Durchfall nach 2-3 Tagen mit Hilfe der Einnahme von Imodium nicht verschwinden, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Imodium ist als Kapsel oder Kautablette erhältlich und zwar in den Packungsgrößen 10 und 50 Stück. Die Dosierung bei den meistens verwendeten Kapseln beträgt bei Erwachsenen zu Beginn der Behandlung 2 Kapseln, danach nach jedem ungeformten Stuhl eine Kapsel. Dabei sollte die Tageshöchstdosis von 8 Kapseln nicht überschritten werden. Bei Kindern ab 8 Jahren gelten die halben Dosen. Die Kapseln sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

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Aufgrund der Einnahme von Imodium kann es zu einigen Nebenwirkungen kommen: hierzu zählen VerstopfungMüdigkeitKopfschmerzenMagenschmerzen und Bauchschmerzen, Ausschläge, Übelkeit und Erbrechen sowie im Schlimmsten Fall Darmverschlüsse.

Grundsätzlich ist bei der Einnahme ebenfalls zu beachten, dass keine längere Anwendungen ohne ärztliche Rücksprache erfolgen sollte, da hinter dem Symptom Durchfall auch ernsthafte Darmerkrankungen stecken können.

Zudem muss bei Durchfall auf große Zufuhr von Wasser und Mineralien besonders geachtet werden.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

Das apothekenpflichtige Medikament Iberogast ist ein Präparat, das bei Symptomen eines Reizmagens, entzündlichen Veränderungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und bei Darmerkrankungen helfen soll. Die Tropfen sind aufgrund der Zusammensetzung allerdings in die Kritik geraten – mehr dazu weiter unten.

Gedacht ist das Medikament vor allem für Patienten mit Reizmagen und Reizdarm wie ausgeprägtem Völlegefühl, BlähungenÜbelkeitSodbrennen und krampfartigen Schmerzen.

Die Kombination der Heilpflanzenextrakte sollen Krämpfe lösen, Bakterien bekämpfen und damit Entzündungen lindern sowie Blähungen beseitigen. Das Kombinationspräparat Iberogast mit der Zusammenstellung von 9 Heilpflanzen, kann rezeptfrei über die Apotheke bezogen werden.

Die Inhalts- und Wirkstoffe

Die Tinktur Iberogast besteht aus rein pflanzlichen Extrakten, die aus der Bitteren Schleifenblume, Angelikawurzeln, KamillenblütenKümmelfrüchten, Mariendistelfrüchten, Melissenblättern, Pfefferminzblättern, Schöllkraut und Süßholzwurzeln hergestellt wurden.

Als Auszugsmittel wurde Ethanol 30 % (V/V) verwendet. Das Kombinationspräparat Iberogast bietet eine Zusammenstellung von Heilpflanzen, die sich seit Langem bei der Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes bewährt haben. Das Mittel kann rezeptfrei über die Apotheke bezogen werden.

Der Wirkmechanismus von Iberogast

Die quälenden Symptome eines Reizmagens oder Reizdarmes, wie überempfindliche Reaktionen mit schmerzhaften Krämpfen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, könnten nebenwirkungsarm gelindert werden. Die beruhigende und ausgleichende Wirkung würde sich jedoch nicht negativ auf die natürliche Beweglichkeit des Darmes auswirken.

Auch die sogenannte Refluxkrankheit könnte auf milde Weise gelindert werden. Bei der Refluxkrankheit kommt es durch den unzureichenden Verschluss des Magens zum Austreten von Magensäure in die Speiseröhre. In Untersuchungen konnte eine Verbesserung der Funktion des Magenschließmuskels festgestellt werden.

Dosierung

Die Iberogast-Tinktur soll laut Hersteller Bayer 3-mal täglich vor dem Essen in etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Die Flasche ist vor Gebrauch zu schütteln. Für Kinder von 3-5 Jahren wird eine Einzeldosis von 10 Tropfen, von 6-12 Jahren von 15 Tropfen und bei Jugendlichen und Erwachsenen von 20 Tropfen empfohlen.

Eine zeitliche Beschränkung der Anwendung besteht Bayer zufolge nicht. Je nach Krankheitsbild und dem Verlauf der Erkrankung kann Iberogast angeblich so lange eingenommen werden, bis der Patient beschwerdefrei ist.

Gegenanzeigen

Bei Kindern unter drei Jahren und bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der pflanzlichen Bestandteile von Iberogast darf das Mittel nicht gegeben werden.

Wenn bei Kindern unter sechs Jahren Bauchschmerzen auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden. Von einer Selbstmedikation sollte in diesem Fall abgesehen werden.

Wenn sich die Beschwerden nach der Einnahme von Iberogast nicht kurzfristig bessern, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. In der Schwangerschaft oder Stillzeit wird empfohlen,

Iberogast nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen.

Für die aktuellen Gegenanzeigen lesen Sie aber bitte auf jeden Fall die Packungsbeilage und / oder fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.

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Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Iberogast sollte der Patient sich an die vom Arzt verordnete oder auf der Packungsbeilage beschriebene Dosierung halten.

Bei einer Erhöhung der Tagesdosis muss der Alkoholgehalt von 30 Vol.-% berücksichtigt werden.

In wenigen Einzelfällen wurden allergische Überempfindlichkeitsreaktionen nach der Einnahme von Iberogast beobachtet. Treten nach der Anwendung des Kombinationspräparates Symptome wie Hautjucken, Hautausschläge oder Atemnot auf, muss das Medikament sofort abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.

Das „Problem“ mit dem Schöllkraut

Bayer verschwieg den Patienten (beziehungsweise den Anwendern) angeblich viele Jahre lang weitere, gravierende Nebenwirkungen, die schon lange bekannt sein sollen.

Dies betrifft die Inhaltsstoffe aus dem Schöllkraut, dessen Alkaloide stark leberschädigend sind.

Erst auf Druck des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ergänzte Bayer den Beipackzettel 2018 mit entsprechenden Warnhinweisen. Andernfalls wäre die Zulassung entzogen worden.

2018 war die Frage nach den Nebenwirkungen von Iberogast sogar Beratungsgegenstand im Bundestag. Kordula Schulz-Asche (Die Grünen) richtete eine Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium. Die Abgeordnete wollte wissen, welche Kenntnisse der Bundesregierung über die Nebenwirkungen von Iberogast vorliegen.

Meine Meinung

Dass das Schöllkraut lebertoxisch ist, ist eigentlich schon „ewig“ bekannt. Aber man sollte meines Erachtens die Kirche im Dorf lassen, denn es kommt auch immer auf die Konzentrationen an.

Wie es zu dem Todesfall aufgrund der Anwendung von Iberogast genau gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie viel hat der Patient genommen? Welche weiteren Medikamente? Welche Vorerkrankungen hatte der Patient? All diese Fakten erfahren wir nicht – insofern würde ich mich einer Bewertungen des Falles enthalten wollen.

Ich halte das Iberogast für ein sehr gutes Heilpflanzen-Präparat, das sehr vielen Menschen sehr gut geholfen hat und auch immer noch hilft.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kas

Viele Menschen über 60 leiden an Bluthochdruck, der meist mit klassischen Medikamenten aus der Schulmedizin behandelt wird.
Mittlerweile stehen jedoch auch wirksame pflanzliche und homöopathische Alternativen zur Verfügung, die gegen leichte Formen der Zivilisationskrankheit eingesetzt werden können, zum Beispiel das Kombinationspräparat Homviotensin.

Zusammensetzung und Anwendungsgebiete

Das homöopathische Medikament Homviotensin ist als Tablette und in Tropfenform erhältlich und ist je nach Darreichungsform unterschiedlich zusammengesetzt.

In den Tabletten ist als wichtiger Inhaltsstoff Reserpin enthalten, eine in höheren Dosen giftige Substanz aus der Familie der Hundsgiftsgewächse. Die in diesem Stoff enthaltenen Pflanzenstoffe (Alkaloide) senken nachweislich den Blutdruck [1]. In niedrigen Dosierungen wie in Homviotensin eigesetzt, zeigt es außerdem eine ausgezeichnete Verträglichkeit [2].

Daneben enthält Homviontensin in Tablettenform Rauwolfia (Schlangenwurzel), Viscum album (Mistel) und Crataegus (Weißdorn). Weißdorn ist allgemein bekannt als herzkräftigendes Mittel; Inhaltsstoffe der Pflanze steigern die Konzentrationskraft des Herzens, so dass Herz und Herzkranzgefäße besser durchblutet und auf diese Weise den Blutdruck positiv beeinflusst werden.

[5] In der Schlangenwurzel ist Reserpin enthalten, das die Herzfrequenz und den Blutdruck senkt. Die Lektine und Flavonoide, die in der Mistel enthalten sind, sorgen in homöopathischer Verdünnung dafür, dass Abweichungen vom normalen Blutdruck behoben werden können.

[6] Die drei Bestandteile Weißdorn, Mistel und Schlangenwurzel sind auch in den Tropfen enthalten; an Stelle von Reserpin wurde hier Cactus zugesetzt. Dieser Wirkstoff einer Pflanze, die auch als „Königin der Nacht“ bezeichnet wird, enthält Amine, die sich positiv auf die Herzleistung auswirken können. [4]

Eine Besonderheit des Kombinationspräparates besteht in der Dosierung der Einzelstoffe: Bei vielen homöopathischen Mitteln sind diese so stark verdünnt, dass man sie biochemisch nicht mehr nachweisen kann. Die Wirkstoffe in Homviotensin sind jedoch auch mengenmäßig zu erfassen. In den Tropfen werden teilweise sogar die reinen Pflanzenauszüge zugesetzt (Weißdorn und Mistel), die man in der Homöopathie als Urtinktur bezeichnet.

Sowohl in Tropfen- als auch in Tablettenform wird Homviotensin gegen leichten Bluthochdruck eingesetzt (Stadium I). Doch auch wenn nur der systolische Wert erhöht ist, lohnt sich die Behandlung mit dem Medikament.

Dosierung

Patienten nehmen ein bis zweimal täglich eine Tablette bzw. ein bis dreimal täglich 5 Tropfen ein. Die Einnahme sollte mindestens eine Stunde vor oder frühestens eine Stunde nach den Mahlzeiten erfolgen. Die Tabletten lässt man auf der Zunge zergehen, damit die Wirkstoffe optimal über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.

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Studien

Die Wirksamkeit von Homviotensin konnte auch wissenschaftlich bestätigt werden. In den Studien, die an der Herz-Kreislauf-Klinik Bevensen (unter Dr. Rüdiger Wolf mit insgesamt 99 Patienten) und ambulant in fünf Arztpraxen in Oberbayern (unter Dr. Hanns Schimdramsi mit insgesamt 85 Patienten) durchgeführt wurden, nahmen die Patienten (durchschnittlich 60 Jahre alt) jeweils morgens und abends eine Tablette Homviotensin ein.

Nach Abschluss der Untersuchung konnte eine Senkung des Blutdrucks um durchschnittlich 17mmHg (systolisch) und 7mmHg (diastolisch) gemessen werden. Dabei waren auch die typischen Begleitsymptome des erhöhten Blutdrucks, zum Beispiel Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwindel entweder komplett verschwunden (zwei Drittel der Patienten) oder stark gemindert worden (ein Drittel der Patienten). [3]

Anwendungsbeschränkungen und Nebenwirkungen
Homviotensin darf nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie gegen eines der eingesetzten Wirkstoffe besteht. Außerdem sind alle Patienten von der Einnahme ausgeschlossen, die entweder akut unter Depressionen leiden oder bei denen in der Vorgeschichte Depressionen aufgetreten sind sowie Menschen, die unter Magen-Darm-Geschwüren oder bestimmten bösartigen Erkrankungen leiden (Phäochromozytom).

Zu den klassischen Nebenwirkungen von Homviotensin gehören Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, die jedoch vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten. Dieses Phänomen tritt vor allem bei Tabletten (durch den Gehalt an Reserpin) sowie im Zusammenhang mit Schmerzmitteln, Alkohol, Psychopharmaka, Schlafmitteln und antiallergischen Mitteln auf, da Homviotensin deren Wirkung verstärkt.

Eine vorübergehende Erstverschlimmerung der Beschwerden nach Einnahme des Medikaments spricht für ein gutes Anschlagen und zählt nicht zu den klassischen Nebenwirkungen. Vorsicht ist hingegen bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Medikamenten geboten, deren Wirkung durch Homviotensin verstärkt werden können: entwässernde Mittel, andere Mittel gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen und so genannten Sympathomimetika (Hustenmittel, Nasen- und Augentropfen).

Vor allem das in den Tabletten enthaltene Reserpin hat zudem Einfluss auf bestimmte Antidepressiva (so genannte MAO-Hemmer). Insgesamt vermindert Homviotensin die Wirkung von Mitteln, die gegen Parkinson eingenommen werden.

Fazit

Homviotensin stellt bei der Behandlung von erhöhtem Blutdruck eine echte Alternative zu Medikamenten aus dem Bereich der Schulmedizin dar.

Die Wirksamkeit der enthaltenen Bestandteile konnte auch in diversen Studien überzeugen. Allerdings sind der Wirkstoffkombination auch Grenzen gesetzt: So sollte Homviotensin lediglich bei leichten Formen des Bluthochdrucks (Stadium I) eingenommen und die Wirksamkeit durch ständige Überwachung überprüft werden.

Keinesfalls dürfen bereits verschriebene schulmedizinische Medikamente einfach abgesetzt werden! Zudem sind die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten unbedingt zu beachten, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Unterstützend kann jedoch auch eine gesunde Lebensweise zur einer Senkung des Blutdrucks beitragen; hierzu gehören vor allem Gewichtsabnahme, sanfter Ausdauersport (z. B. Schwimmen oder Nordic Walking) sowie einen moderaten Umgang mit Stress (zum Beispiel durch regelmäßige Entspannungsübungen).

Kombiniert man eine gesunde Lebensweise mit der Einnahme von Homviotensin, kann dann sogar ein Blutdruck in einem höheren Stadium gesenkt und die Einnahme von schulmedizinischen Wirkstoffen drastisch reduziert werden.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen:

[1] Dr. Andrea Flemmer: Bluthochdruck natürlich behandeln, 80-81
[2] Dr. Ernst Mutscher: Arzneimittelwirkungen, 482
[3] redaktion-preuk.de/texte/OTCBlutdruck.pdf
[4] Bruno Vonarburg: Homöotanik: Extravagante Exoten. Bd. 4, 157
[5] Volker Fintelmann: Lehrbuch der Phytotherapie, 133
[6] homviora.de/wp-content/uploads/Homviotensin-Mischung.pdf

Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov