Therapie der Borreliose: Antibiotika oder Naturheilkunde?
Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Krankheiten/Beschwerden
Über die Therapie einer Borreliose streiten sich die „Experten“. Klassische Mediziner („Schulmediziner“) setzen in allen Stadien der Borreliose auf Antibiotika. Einige Alternativmediziner und Heilpraktiker lehnen die Antibiotika strikt ab.
Wie ich in meinem Grundsatz-Artikel zur Borreliose schreibe, geht es um Folgendes:
Man muss unterscheiden zwischen der akuten bakteriellen Infektion (Stadium I), die mit Antibiotika behandelt werden kann, solange die Bakterien noch frei im Körper zirkulieren – und den Folgeerscheinungen in fortgeschrittenen Stadien, wo Standard-Antibiotika deutlich an Wirkung verlieren.
Borrelien – mehr als nur Spirochäten
Berücksichtigt werden muss, dass die Erreger nicht nur als klassische Spirochäten auftreten, sondern auch Dauerstadien bilden: sogenannte Round Bodies und Biofilme. Diese Überlebensformen reagieren auf Antibiotika nur eingeschränkt. Genau darin liegt ein Hauptproblem der Therapie: Medikamente, die im Labor gegen die aktiven Bakterien wirken, erreichen die versteckten oder ruhenden Formen oft gar nicht.
Antibiotika im Frühstadium (Stadium I)
Wenn Patienten eine deutliche Wanderröte zeigen, ist eine Antibiotika-Therapie angezeigt. Denn zu diesem Zeitpunkt liegt die Infektion noch nicht lange zurück.
Die Medikation über einen Zeitraum von 10 bis 14 Tagen hat sich bewährt. Längere Behandlungen über 50 Tage und mehr gelten inzwischen als unnötig belastend und bringen keinen zusätzlichen Nutzen – erhöhen aber das Risiko von Nebenwirkungen. Man muss das genau einschätzen und überlegen…
Im akuten Stadium kann eine Antibiotikakur also sinnvoll sein, um die Erreger in ihrer frühen Spirochätenform zu bekämpfen.
Antibiotika in fortgeschrittenen Stadien (Stadium II und III)
Hier wird es schwierig: In späteren Phasen haben die Borrelien den Körper bereits durchdrungen, nutzen Biofilme und Dauerformen – und sind für Antibiotika nur schwer erreichbar.
Studien zeigen:
- Doxycyclin kann Spirochäten zu etwa 90 % reduzieren, verdoppelt aber die Bildung von Rundkörpern.
- Amoxicillin tötet Spirochäten ab und senkt die Bildung von Rundkörpern um rund zwei Drittel.
- Tinidazol, Tigecyclin und Metronidazol wirken sowohl gegen Spirochäten als auch gegen Rundkörper, können aber Biofilme nur teilweise angreifen (35–55 % Reduktion).
Die Folge: Auch nach längeren Antibiotikakuren bleiben häufig lebende Borrelien in Biofilmen zurück – und die Beschwerden kehren zurück.
Grenzen der Dauer-Antibiose
Antibiotika über Monate oder gar Jahre einzunehmen, ist kritisch:
- Nebenwirkungen: Nierenschäden, Leberschäden, Darmflora-Zerstörung.
- Resistenzen: Die Bakterien können Pumpmechanismen entwickeln, um Antibiotika aus der Zelle auszuschleusen.
- Schwächung des Immunsystems: Dauerhafte Belastung statt Stabilisierung.
Die meisten Fachgesellschaften sehen daher 3 Wochen Antibiotika als Maximum. Alles, was darüber hinausgeht, bleibt umstritten – und oft ohne nachhaltigen Erfolg.
Warum mehr nötig ist
Eins sollte allerdings klar sein: Eine Borrelien-Infektion sollte unverzüglich behandelt werden, wenn der Patient eindeutige Symptome zeigt. Unbehandelt drohen Schäden an Herz, Nervensystem und Gelenken.
Aber: Antibiotika allein reichen in vielen Fällen nicht aus. Borrelien nutzen Biofilme, wechseln ihre Gestalt, ziehen sich in Gewebe zurück und treten in Ruheformen auf. Dazu kommen häufig Co-Infektionen (z. B. Babesien, Bartonellen, Mykoplasmen), die das Krankheitsbild zusätzlich verkomplizieren.
Hier setzt die Naturheilkunde an: Verfahren wie Artemisia (Beifuß), Cistus, Ozon, Hyperthermie, Rizole, Methylenblau oder Cannabis können gerade in chronischen Verläufen wichtige Bausteine sein. Diese Methoden beschreibe ich ausführlicher im Beitrag Naturheilkunde bei Borreliose.
Fazit
- Ja zur gezielten Antibiotikatherapie im akuten Frühstadium mit Wanderröte.
- Nein zu Dauer-Antibiosen in chronischen Phasen – hier sind die Bakterien ohnehin kaum erreichbar.
- Entscheidend: Die Kombination aus sinnvoll eingesetzten Antibiotika im Frühstadium und naturheilkundlichen Therapien in chronischen Verläufen.
So wird aus dem Schwarz-Weiß-Denken („Antibiotika ja oder nein?“) ein differenziertes Vorgehen, das den Patienten wirklich weiterhilft.
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Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir Soldatov
Dieser Beitrag wurde im Januar 2019 erstellt und am 4.9.2025 letztmalig aktualisiert.
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