Krankheiten/Beschwerden

Würmer beim Menschen – Hausmittel, Einläufe, Heilpflanzen und mehr

Würmer bilden eine extrem artenreiche Gruppe, von der mindestens 18 Spezies als Parasiten beim Menschen bekannt sind. Sie gelangen über kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser in den Körper – oder bohren sich aktiv durch die Haut. Je nach Art siedeln sie sich im Darm, in der Lunge oder der Leber an, durchdringen Gewebe, verursachen Entzündungen, zerstören Strukturen – und können im schlimmsten Fall tödlich enden.

Wie bei vielen Infektionserregern zeigen sich Symptome oft erst nach einer gewissen Zeit. Die Inkubationszeit beträgt je nach Wurmart etwa sechs bis acht Wochen. Weltweit sind rund ein Drittel aller Menschen von Wurmparasiten betroffen – mit einem Schwerpunkt in tropischen und subtropischen Regionen, wo mangelnde Hygiene und schlechte sanitäre Bedingungen die Verbreitung begünstigen.

Besonders problematisch: Viele dieser Parasiten haben Strategien entwickelt, um das menschliche Immunsystem zu umgehen oder zu manipulieren. Die medikamentöse Behandlung erfolgt meist mit Antiparasitika – oft genügt eine einmalige Gabe, in komplizierten Fällen ist eine längere Therapie nötig.

Auch in Mitteleuropa kommen Wurminfektionen vor – insbesondere durch Spulwürmer, Madenwürmer und Bandwürmer.

Spulwürmer (Ascaris lumbricoides)

Der Spulwurm gehört zu den Fadenwürmern (Nematoden) und kann beeindruckende 40 Zentimeter Länge erreichen. Er lebt im Dünndarm und folgt im menschlichen Körper einem ausgeklügelten Wanderzyklus: Nach der Aufnahme über verunreinigte Nahrung schlüpfen die Larven im Darm, wandern über die Leber in die Lunge, werden dort ausgehustet und erneut verschluckt – erst dann entwickeln sie sich zu geschlechtsreifen Würmern im Dünndarm.

Typische Beschwerden? Fehlanzeige – zumindest anfangs. Nur während der Lungenpassage können vorübergehend Husten und bronchitisähnliche Symptome auftreten. Dennoch ist die Infektion keineswegs harmlos: Ein einziger Wurm produziert bis zu 200.000 Eier pro Tag. Weltweit sollen rund 1,5 Milliarden Menschen betroffen sein – insbesondere in Regionen mit schlechten Hygieneverhältnissen.

Madenwürmer (Enterobius vermicularis)

Madenwürmer sind die häufigsten parasitären Darmwürmer in Mitteleuropa – insbesondere bei Kindern. Die nur wenige Millimeter langen Fadenwürmer leben im Dickdarm und sorgen dort für das klassische Hauptsymptom: intensiven Juckreiz am After, meist nachts. Ursache ist die Eiablage der weiblichen Würmer in den äußeren Analbereich.

Das Kratzen führt dazu, dass die Eier an die Hände und damit an Gegenstände, Kleidung und schließlich in den Mund gelangen – die sogenannte fäkal-orale Selbstinfektion ist der häufigste Übertragungsweg. Die Tiere sind hochproduktiv: bis zu 10.000 Eier pro Weibchen.

Der Nachweis erfolgt typischerweise über den sogenannten Klebestreifen-Test am Morgen oder durch Stuhluntersuchungen. Schätzungen zufolge sind weltweit rund 500 Millionen Menschen infiziert – die meisten davon Kinder.

Im Folgenden sehen sie zwei Aufnahmen:

Abb.1: Typische Madenwurmeier in 100facher Vergrößerung unter dem Dunkeldmikroskop. Die Probe wurde am Anus mit einem Tesafilmstreifen entnommen.

Abb.2: Hier ist ein Teil eines Madenwurms zu sehen, bei der Eiablage. Die Abnahme erfolgte wieder wie in Abb.1 bereits beschrieben. Man sieht die Ei-Ansammlung unten rechts im Bild. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass dies ein Wurm ist, da im bewegten Bild deutlich die „Arbeit“ des Wurms zu beobachten war.

Haarwürmer (Capillaria)

Haarwürmer gehören zur Familie der Fadenwürmer (Nematoden) und umfassen über 300 verschiedene Arten. Einige davon können auch den Menschen befallen. Die Übertragung erfolgt zum Teil über Insektenstiche – insbesondere durch Mücken. In seltenen Fällen können bestimmte Arten systemische Infektionen hervorrufen, die mit starken Gewebeschwellungen einhergehen.

Manche dieser Infektionen werden unter dem Sammelbegriff Elephantiasis geführt – eine Erkrankung, bei der es zu massiven, chronischen Lymphödemen kommt. Allerdings ist hier Vorsicht bei der Begrifflichkeit geboten: Die klassische Elephantiasis wird durch Filarien wie Wuchereria bancrofti verursacht – nicht primär durch Haarwürmer der Gattung Capillaria. Eine klare Differenzierung ist medizinisch wichtig.

Hakenwürmer (Necator americanus, Ancylostoma duodenale)

Hakenwürmer sind weltweit verbreitete Parasiten aus der Familie der Fadenwürmer. Zwei Arten befallen den Menschen besonders häufig: Necator americanus und Ancylostoma duodenale. Die winzigen Larven dringen aktiv durch die Haut ein – typischerweise über die Fußsohlen beim Barfußgehen auf kontaminierten Böden.

Von dort wandern sie über das Blut zur Lunge, werden abgehustet, verschluckt und siedeln sich schließlich im Dünndarm an. Dort heften sie sich an die Schleimhaut und ernähren sich vom Blut des Wirts. Die Folgen: chronische Blutverluste, Eisenmangelanämie, Müdigkeit und bei Kindern Wachstumsstörungen.

Die globale Krankheitslast ist enorm: Schätzungen zufolge sind rund eine Milliarde Menschen infiziert. Etwa 60.000 Todesfälle jährlich werden den Hakenwürmern zugeschrieben – vor allem in tropischen und subtropischen Regionen mit schlechter Hygiene und mangelnder Abwasserentsorgung.

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Zwergfadenwurm (Strongyloides stercoralis)

Der Zwergfadenwurm zählt zur Familie der Nematoden und ist einer der wenigen Parasiten, die sich innerhalb des menschlichen Körpers selbst vermehren können. Die Infektion erfolgt typischerweise durch Hautkontakt mit kontaminiertem Boden – etwa beim Barfußgehen. Die Larven dringen durch die Haut, wandern über das Blutsystem in die Lunge, werden abgehustet, verschluckt und gelangen so in den Darm zurück, wo sie sich fortpflanzen.

Gefährlich wird es bei geschwächtem Immunsystem: Dann kann der Wurm eine sogenannte Hyperinfektion auslösen, bei der sich die Parasiten massiv im Körper ausbreiten – teils mit tödlichem Ausgang.

Peitschenwürmer (Trichuris spp.)

Peitschenwürmer gehören mit rund 70 bekannten Arten zu den Fadenwürmern (Nematoden). Der Name leitet sich von ihrer charakteristischen Form ab: ein langer, dünner Vorderkörper, gefolgt von einem dickeren Hinterabschnitt – wie eine Peitsche.

Die Parasiten siedeln im Dickdarm und können dort bei starkem Befall (ab etwa 100 Würmern) Symptome wie Bauchschmerzen, blutigen Stuhl, Durchfälle und Wachstumsstörungen bei Kindern verursachen. Erwachsene Würmer erreichen Längen von bis zu fünf Zentimetern. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral – meist durch verunreinigtes Wasser oder Gemüse.

Bandwürmer (Cestoden)

Bandwürmer leben im Dünndarm des Menschen und können – je nach Art – mehrere Meter lang werden. Bekannte Vertreter sind der Rinderbandwurm (Taenia saginata), Schweinebandwurm (Taenia solium), Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum) und der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus). Sie heften sich mit ihrem Kopf (Skolex) an die Darmschleimhaut und ernähren sich passiv über die Nahrungsbestandteile des Wirts.

Oft verläuft eine Infektion symptomlos. In manchen Fällen treten diffuse Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Juckreiz am After auf. Auf dem Stuhl lassen sich gelegentlich abgeschnürte Bandwurmglieder (Proglottiden) erkennen – ein klares Diagnosemerkmal.

Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Fuchsbandwurm. Seine Larvenstadien können den Menschen infizieren – etwa durch Kontakt mit Erde, Beeren oder Pilzen, die mit Eiern kontaminiert sind. Nach der Aufnahme siedeln sich die Larven bevorzugt in der Leber an, wo sie tumorartig wachsende Zysten bilden (alveoläre Echinokokkose).

Die Diagnose erfolgt über Antikörpernachweis im Blut und bildgebende Verfahren. Eine vollständige chirurgische Entfernung ist nicht immer möglich. In solchen Fällen ist eine lebenslange medikamentöse Behandlung erforderlich – oft mit Albendazol. Unbehandelt endet die Erkrankung in vielen Fällen tödlich.

Pärchenegel (Schistosoma spp.)

Pärchenegel gehören zur Familie der Saugwürmer (Trematoden) und verursachen die gefürchtete Tropenkrankheit Bilharziose (Schistosomiasis). Der Lebenszyklus ist komplex: Zwischenwirte sind bestimmte Süßwasserschnecken, in denen sich die Larven entwickeln. Beim Baden oder Waten in tropischen Gewässern bohren sich die Zerkarien durch die Haut und wandern über Blut und Lymphe in Leber, Harnblase oder Darm.

Dort verursachen sie chronische Entzündungen, Ödeme, Organschäden und in fortgeschrittenen Fällen auch Blasenkarzinome. Die Diagnose erfolgt durch Stuhl- oder Urinuntersuchung sowie serologische Tests. Weltweit sterben jährlich rund 20.000 Menschen an der Erkrankung – vor allem in Afrika.

Darmegel (Fasciolopsis, Echinostoma u.a.)

Diese Saugwürmer siedeln – wie der Name nahelegt – im menschlichen Darm. Die Infektion erfolgt meist über kontaminiertes Wasser oder unzureichend gegartes Wildgemüse. Bei leichtem Befall bleibt die Infektion häufig unbemerkt. Erst bei starker Besiedlung kommt es zu Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen und Durchfällen. In Mitteleuropa sind Darmegel extrem selten.

Leberegel (Fasciola spp.)

Leberegel gelangen über Wildkräuter, Wasserpflanzen oder kontaminiertes Wasser in den menschlichen Körper. Dort durchwandern sie zunächst die Darmwand, dringen in die Leber ein und siedeln sich bevorzugt in den Gallengängen an. Typisch sind krampfartige Leberkoliken, Völlegefühl, Übelkeit und Störungen des Gallenflusses. In chronischen Fällen kann es zu Fibrosen oder sogar Leberzirrhose kommen.

Blutegel (Hirudo medicinalis)

Der medizinische Blutegel ist kein klassischer Parasit im engeren Sinne, sondern ein historisch bedeutendes Heilmittel. Er gehört zur Familie der Ringelwürmer (Annelida) und saugt bei Kontakt mit der Haut kleine Mengen Blut. Dabei gibt er Speichelsekrete ab, die gerinnungshemmend und entzündungshemmend wirken.

Blutegel kommen auch heute noch zum Einsatz – etwa bei schlecht heilenden Wunden, nach Operationen oder bei Arthrosen. Der Egel wird kontrolliert vom Therapeuten angesetzt und nach dem Saugen entfernt. Anders als andere Wurmarten ist er kein Krankheitserreger, sondern ein therapeutisch eingesetzter Organismus.

Vorteile von Würmern?

Die Annahme, dass ein Wurmbefall auch positiv zu sehen ist, erscheint erst einmal völlig absurd. Doch genau das ist eine Behauptung, die aus der Richtung der umstrittenen Hygiene-Hypothese kommt. Diese Theorie besagt, dass der Kontakt mit Krankheitserregern das Immun-System weitestgehend davor bewahrt, allergische Reaktionen auszuprägen.

Einige US-amerikanische Forscher meinen sogar, dass bestimmte Würmer vor Darminfektionen schützen. Belege dafür fanden Ken Cadwell und sein Team von der New York University School of Medicine. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichte die Arbeitsgruppe im Fach-Journal „Science“ im April 2016.

Zunächst führten die Wissenschaftler ein Tier-Experiment mit Mäusen durch, die durch einen Defekt am Gen NOD2 an einer Darmstörung litten, die dem Morbus Crohn sehr ähnlich ist. Bei den Nagern war eine Folge der Erkrankung unter anderem eine ungünstige Zusammensetzung der Darmflora. Deren Anteil von Bacteroides vulgatus war stark erhöht. Der opportunistische Erreger kann auch beim Menschen Darmentzündungen auslösen und hatte bei den Mäusen bereits die Darmschleimhaut angegriffen. Nach der experimentellen Infektion mit dem Wurm Trichuris muris jedoch gesundete die Schleimhaut fast vollständig. Bacteroides vulgatus wurde zurückgedrängt und die Zahl der Clostridien nahm zu, eine Bakterien-Art, die im Darm Entzündungen herabsetzt. Auch auf biochemischer Ebene konnten die Forscher den Effekt der Wurminfektion beschreiben: Die Würmer induzierten die Produktion von Interleukinen. Diese Hormone sind an der Steuerung des Immunsystems beteiligt.

Dann untersuchten Cadwell und sein Team die Darmflora malaysischer Landbevölkerung und städtischen Einwohnern des Landes. Im Gegensatz zum urbanen Populations-Segment sind dort auf dem Land Wurminfektionen sehr häufig. Auch in diesen Betrachtungen zeigte sich, dass die von Würmern „geplagten“ Menschen einen geringeren Anteil von Bacteroides vulgatus im Darm hatten als ihre parasitenfreien Landsleute. Nach einer Wurm-Therapie stieg die Besiedlung mit Bacteroides vulgatus im Darm wieder an und die „freundlichen“ Clostridien gerieten ins Hintertreffen.

Dem Gen NOD2 wird beim Menschen eine Mitverantwortung bei Morbus Crohn zugeschrieben. Die New Yorker Ärzte denken jetzt darüber nach, ob sie den Patienten durch Wurm-Infektionen helfen können.

Die immunsuppressive Wirkung Wurm-Infektionen kann auch für andere Therapien genutzt werden. Gerade nach Transplantationen von Spenderorganen reagiert die körpereigene Abwehr oft mit der Abstoßung der als fremd erkannten Anteile.

Von Helminthen wie Band- oder Fadenwürmern ist bekannt, dass sie die Ausschüttung des Tumor Growth Factor Beta (TGF-ß) steigern. Zudem erhöhen sie die Zahl der TReg-Zellen, die zu den Lymphozyten gehören. Beide Faktoren hemmen die Immun-Aktivität.

Forscher versuchen, die biochemischen Verbindungen zu isolieren, die der Immunsuppression zugrunde liegen. Könnten die Wirkstoffe synthetisch hergestellt werden, stünden neue Medikamente gegen entzündliche Erkrankungen und die Abstoßung von Transplantaten zur Verfügung.

weitere Darmparasiten und Krankheitserreger: Viruserkrankung – Darmpilze – Kopfläuse

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Konventionelle Behandlung: Was die Schulmedizin gegen Würmer einsetzt

Bei schwerem oder anhaltendem Parasitenbefall verschreibt der Arzt sogenannte Antiparasitika – Medikamente, die gezielt gegen Würmer und andere Endoparasiten wirken. Die gängigsten Wirkstoffe sind:

  • Mebendazol
  • Albendazol
  • Ivermectin
  • Praziquantel
  • Pyrantel

Diese Medikamente greifen in den Stoffwechsel der Würmer ein, lähmen sie oder verhindern deren Nahrungsaufnahme. Die Anwendung erfolgt in der Regel oral. Je nach Mittel genügt eine einmalige Einnahme, manchmal sind jedoch Wiederholungen notwendig – etwa um auch Larvenstadien zu erreichen.

Tinidazol, eigentlich ein Antibiotikum gegen anaerobe Bakterien und einzellige Parasiten, wird in bestimmten Fällen ebenfalls eingesetzt – etwa bei Mischinfektionen oder unklarer Symptomatik. Zusätzlich kann bei gleichzeitiger Pilzbelastung ein Antimykotikum wie Ketoconazol oder Itraconazol notwendig sein.

Wie bei vielen systemisch wirkenden Arzneimitteln sind Nebenwirkungen möglich – insbesondere bei längerer Anwendung. Dennoch gilt der Nutzen in akuten Fällen meist als klar überwiegend.

Ein interessanter Nebeneffekt: Parasitenmedikamente in der Krebstherapie?

In den letzten Jahren wird diskutiert, ob klassische Antiparasitika auch in der Onkologie eine Rolle spielen könnten. Hintergrund: Tumore schaffen ein immununterdrücktes Milieu, in dem nicht nur Krebszellen, sondern auch Mikroben und Parasiten leichter überleben. Das saure Milieu, eine erhöhte Zahl regulatorischer T-Zellen (Tregs) sowie die vermehrte Freisetzung von Transforming Growth Factor Beta (TGF-ß) hemmen die körpereigene Abwehr massiv.

Einige Forscher vermuten, dass Tumorgewebe dadurch für opportunistische Keime und Parasiten besonders attraktiv wird. Die Folge: Es entsteht eine doppelte Blockade des Immunsystems – einerseits durch den Tumor selbst, andererseits durch die mitgelieferten „Mitbewohner“.

Antiparasitika und Antibiotika könnten in solchen Fällen zumindest die sekundäre Belastung reduzieren – und damit indirekt auch die Immunantwort gegen den Tumor verbessern. Ob sich daraus eine valide therapeutische Strategie ableiten lässt, bleibt derzeit Gegenstand intensiver Forschung.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel bei Parasiten

Hygiene: Unverzichtbar – aber nicht bei allen Würmern gleich relevant:

Bei Wurminfektionen gilt: Ohne Hygiene geht gar nichts – zumindest bei jenen Arten, die über Schmierinfektionen weitergegeben werden. Dazu zählen insbesondere Madenwürmer, Spulwürmer und Peitschenwürmer. Hier ist die Reinfektion durch die eigenen Hände oder Textilien das eigentliche Problem.

Bei anderen Parasiten, die über verunreinigtes Wasser (z. B. Leberegel), rohe Fleischprodukte (z. B. Bandwürmer) oder Hautkontakt mit Larven im Boden (z. B. Hakenwürmer) übertragen werden, spielt die tägliche Hygiene im häuslichen Umfeld eine untergeordnete Rolle. Dennoch schadet sie natürlich nicht – insbesondere bei Kindern.

Meine bewährten Hygienetipps – besonders bei Madenwurmbefall

  1. Händewaschen – mehrfach täglich. Kindern muss das Händewaschen nicht nur beigebracht, sondern auch kontrolliert werden – je nach Alter.
  2. Fingernägel kurz halten. Beim Händewaschen hilft eine Nagelbürste, die täglich mit kochendem Wasser oder Desinfektionsmittel gereinigt werden sollte.
  3. Handtücher täglich wechseln und kochen. Das ist aufwändig, aber effektiv.
  4. Enge Unterwäsche nachts. Morgens direkt in die Wäsche – danach gründlich duschen, besonders im Analbereich. Nach jedem Stuhlgang: Feuchttücher + Seife + Bürste.
  5. Bettwäsche täglich wechseln. Ja, das nervt. Aber bei Madenwürmern ist das eine der wichtigsten Maßnahmen, um eine endlose Reinfektionsschleife zu unterbrechen. Auch Kuscheltiere und Schlaftextilien gehören regelmäßig in die Wäsche – möglichst heiß.

Ernährung

Kürbiskerne und Karotten werden in zahlreichen Naturheilkundebüchern erwähnt. Auch ich rate dazu vor jeder Mahlzeit eine rohe Karotte zum Essen zu geben. Kinder essen diese meist auch gerne. Allerdings sollten sie sich von der Vorstellung lösen, Würmer nur mit Karotten oder Kürbiskernen loswerden zu können.

Einläufe & Klistiere

Vor allem bei Madenwürmern kann man auch Klistiere zum Einsatz bringen.

Als Zusätze eignen sich meiner Erfahrung nach: Knoblauchessenz, Chelidonium (Schöllkraut) und Wermutkraut (beide als Tee). Schöllkraut nicht bei kleinen Kindern. Schöllkraut ist in gewisser Weise giftig. Die richtige Dosis ist wichtig.

Heilpflanzen

Heilpflanzen sind kein Ersatz für eine schulmedizinische Wurmkur – aber in vielen Fällen eine wirksame Ergänzung. Vor allem dann, wenn man das Terrain verändern will, wie es in der Naturheilkunde heißt. Das Ziel: Würmer so stören, schwächen oder lösen, dass sie von selbst gehen – unterstützt durch Ernährung, Gallefluss, Darmentleerung und Immunantwort.

Besonders bewährt haben sich folgende Pflanzen:

Wermut (Artemisia absinthium): Klassisches antiparasitäres Mittel mit bitterem Geschmack. Enthält ätherische Öle und Bitterstoffe, die den Gallenfluss fördern, die Verdauung aktivieren und Würmer im Darm irritieren können. Als Tee oder Tinktur anwendbar – bei Kindern mit Vorsicht dosieren.

Schöllkraut (Chelidonium majus): Stark wirkende Pflanze mit galletreibenden und krampflösenden Eigenschaften. Wirkt vor allem unterstützend bei Leberbelastung und träger Verdauung. Nicht für kleine Kinder geeignet, da in hoher Dosis giftig. Am besten als Tee oder homöopathisch aufbereitet.

Knoblauch (Allium sativum): Ein Klassiker der Volksmedizin – wirkt antibakteriell, antiviral und antiparasitär. Das Allicin wird beim Zerkleinern freigesetzt. Knoblauch stärkt zusätzlich die Leber, fördert die Ausleitung und wirkt auch im Darmtrakt lokal reizend auf Parasiten. Wer’s verträgt: roh auf nüchternen Magen.

Kürbiskerne (Cucurbita pepo): Enthalten Cucurbitacin – eine Substanz, die Würmer lähmen kann, wodurch sie sich nicht mehr an der Darmschleimhaut festhalten können. Besonders wirksam in Kombination mit einem milden Abführmittel (z. B. Rizinusöl). Täglich 1–2 Handvoll roh und ungeschält – oder frisch gemahlen.

Papayakerne: Enthalten Papain und Caricin – Enzyme, die die Eiweißhüllen von Parasiten schädigen können. Studien aus tropischen Ländern zeigen Wirkung gegen Spulwürmer und Bandwürmer. Achtung: sehr bitter. Dosierung maximal 1 TL pro Tag, am besten in Smoothie oder Honig.

Nelken (Syzygium aromaticum): Nelkenöl wirkt gegen Wurmeier – also dort, wo viele andere Mittel nicht mehr hinkommen. In Kombination mit Wermut und Walnuss ergibt sich das bekannte „Parasiten-Trio“ nach Hulda Clark – meist als Tinktur oder Ölmischung erhältlich.

Grüne Walnussschale (Juglans nigra): Ein weiteres Mittel aus dem Clark-Protokoll. Die Schalen enthalten Gerbstoffe und Bitterstoffe, die antiparasitär wirken sollen. In der Praxis meist als alkoholischer Auszug erhältlich – oft kombiniert mit Nelke und Wermut.

Rizol-Therapie: Eine spezielle Form der Pflanzenöltherapie mit ozonisiertem Rizinus- und Olivenöl. Kombiniert mit ätherischen Ölen wie Wermut, Nelke oder Thymian. Bewährt sich besonders bei chronischer Parasitose mit hartnäckigen Symptomen. Manche Hersteller bieten diese Öle als sogenannte Para-Rizole an (z. B. das frühere Buchweizenberg-Öl Nr. 2).

Achtung: Bitterstoffe sind kein Kindertee! Viele dieser Heilpflanzen schmecken (freundlich gesagt) grenzwertig. Kinder verweigern sie meist nach dem ersten Schluck. Hier helfen Kapseln, Tropfen in Saft oder homöopathische Zubereitungen. Bei starker Abneigung oder sensibler Reaktion lieber individuell anpassen – oder ergänzend andere Wege nutzen: Ernährung, Mikronährstoffe, Homöopathie.

Homöopathie

In Frage kommende Mittel:

  • Cina D4 (Hauptmittel)
  • Abrotanum D3
  • Cicuta virosa D6
  • Spigelia D4
  • Teucrium marum verum D6

Man mag es nicht für möglich halten, aber das richtige gewählte Mittel kann das „Terrain“ so verändern, dass die Würmer tatsächlich massenhaft abgehen. Vor allem bei ständig wiederkehrenden Würmern (trotz Hygiene etc.) würde ich auch auf die klassische Homöopathie setzen.

Orthomolekulare Medizin: Mikronährstoffe gegen parasitäre Schwäche

Parasiten befallen bevorzugt geschwächte Organismen – nicht zufällig, sondern weil das Immunsystem ihnen in diesem Zustand wenig entgegensetzen kann. Und genau hier setzt die orthomolekulare Medizin an: Sie stärkt die Abwehrkräfte, stabilisiert die Schleimhäute, unterstützt Leber und Galle – und macht den Körper für Parasiten schlicht unattraktiv.

Dabei geht es nicht um blindes Supplementieren, sondern um gezielte Korrektur typischer Mängel. Die häufigsten Defizite bei chronisch Infizierten:

Zink: Zink ist das „Abwehrmineral“ schlechthin. Es stabilisiert die Schleimhäute, unterstützt T-Zellen, hemmt Entzündungen und wirkt direkt antiparasitär. Bei Wurmbefall und Schleimhautproblemen fast immer sinnvoll – auch bei Kindern. Dosierung: 15–30 mg täglich, möglichst abends, zinkreich essen (Kürbiskerne, Fleisch, Hafer, Leber).

Vitamin A (Retinol): Wichtig für die Schleimhautregeneration und Immunmodulation. Ein Mangel macht den Darm durchlässig – und das erleichtert den Parasiten den Zugang. Pflanzliches Beta-Carotin reicht bei vielen Patienten nicht aus. Empfehlung: Lebertran, Retinolpalmitat oder natürliche Leberprodukte. Kein Dauersupplement – gezielt einsetzen.

Selen: Starker Schutzfaktor gegen oxidative Zellschäden – vor allem in Leber, Lunge und Darm. Hilft, Immunreaktionen zu regulieren und kann die Wirkung anderer Mikronährstoffe verbessern.
Dosierung: 100–200 µg täglich – ideal als Selenmethionin oder aus Paranüssen (aber Vorsicht bei Mengen).

Vitamin C: Unterstützt die Immunantwort, puffert oxidativen Stress durch Parasiten und hilft bei der Entgiftung ihrer Abbauprodukte. Bei chronischer Müdigkeit und Toxinbelastung oft deutlich erhöht notwendig.
Dosierung: 500–2000 mg täglich, aufgeteilt – ggf. liposomal oder gepuffert.

Taurin & Cholin: Beide sind wichtig für die Gallenproduktion. Ein träger Gallenfluss erhöht die Gefahr, dass sich Parasiten an der Darmschleimhaut festsetzen. Quellen: Eigelb, Leber, Wildfisch – oder als Nahrungsergänzung.

Magnesium, Kalium, Calcium: Diese Basenbildner puffern systemische Übersäuerung ab und stabilisieren das Zellmilieu. Parasiten mögen kein gut gepuffertes, mineralreiches Terrain. Empfehlung: nicht nur als Brausetablette – besser über hochwertige Mineralstoffpräparate oder basische Gemüseextrakte.

Wann testen?

Gerade bei chronischen Beschwerden (z. B. Reizdarm, Infektanfälligkeit, Hautprobleme) lohnt ein gezielter Mikronährstoffstatus – idealerweise im Vollblut. Viele Patienten haben im Serum „normale“ Werte, sind aber intrazellulär deutlich unterversorgt. Das erklärt auch, warum manche trotz guter Ernährung immer wieder auffällig sind.

Schüssler-Salze

  • Grundsätzlich:
    Natrium chloratum Nr. 8, Natrium phosphoricum Nr. 9; Einläufe machen mit je 20 Tabletten in ½ Liter abgekochtem, warmem Wasser.
  • Bandwürmer:
    Natrium phos. Nr. 9, Natrium sulfuricum Nr. 10 um 9:00 Uhr und um 16:00 Uhr je 2 Tabletten im Mund zergehen lassen.

Die Therapie mit Schüssler Salzen halte ich für nicht so erfolgreich wie das passende gewählte homöopathische Mittel oder die Heilpflanzen. Für den Einlauf sind die Mittel aber durchaus gut.

Schwitzen / Sauna gegen Parasiten: Wenn die Haut zur Niere wird

Parasiten belasten den Körper nicht nur durch ihre Anwesenheit, sondern auch durch das, was sie hinterlassen: Stoffwechselreste, Eiweiße, Gifte, Immuntrigger. Die Leber muss täglich mit diesem toxischen Dauerfeuer umgehen – oft überfordert, häufig stumm. Hier kommt ein Entgiftungsweg ins Spiel, den viele unterschätzen: die Haut.

Sauna, Schwitzen und gezielte Wärmeanwendungen sind in der Naturheilkunde altbewährt – und bei parasitärer Belastung hochwirksam.

Was bringt Schwitzen bei Parasiten?

  1. Erhöhte Körpertemperatur – viele Parasiten gedeihen nur in einem engen Temperaturfenster. Schon ein leichtes „künstliches Fieber“ kann ihre Aktivität dämpfen.
  2. Mobilisierung des Immunsystems – Hitze verbessert die Durchblutung, Immunzellen gelangen schneller in belastetes Gewebe.
  3. Ausleitung von Toxinen – über die Haut werden lipophile Stoffwechselprodukte ausgeschieden, darunter auch Rückstände sterbender Parasiten.
  4. Entlastung von Leber, Niere und Lymphe – das ist entscheidend, wenn der Körper bereits im Entgiftungsstress steht.

Was konkret empfehle ich?

  • Klassische Sauna (85–90 °C): 2–3 Durchgänge je 8–12 Minuten, danach eiskalt abgießen.
  • Infrarotsauna: ideal bei Schwäche, niedrigem Blutdruck oder Herzproblemen. Wärmt tiefer und gleichmäßiger.
  • Heißes Fußbad: als Einstieg bei Kindern, Älteren oder sensiblen Patienten. 20 Minuten mit ansteigender Temperatur + ätherische Öle (z. B. Rosmarin, Eukalyptus).
  • Schwitzkuren nach Kneipp oder Ayurveda: z. B. Kräuterdampfbäder mit Wermut, Rosmarin, Thymian.

Wichtig: Was man ausschwitzt, muss man auch ausgleichen

  • Elektrolyte: Nach der Sauna immer Mineralstoffe zuführen – ideal als basische Gemüsebrühe, hochwertiges Salz, ggf. elektrolythaltiges Wasser.
  • Bindemittel: Zeolith, Bentonit oder Aktivkohle können helfen, mobilisierte Toxine im Darm zu binden, bevor sie rückresorbiert werden.
  • Lymphe in Bewegung bringen: Nach dem Schwitzen nicht einfach ruhen, sondern Trockenbürsten oder locker bewegen – der Körper will raus, nicht zurückhalten.

Mein Fazit: Wer nicht schwitzt, entzündet

In meiner Praxis sehe ich es immer wieder: Menschen mit chronischer Parasitose, Reizdarm oder Autoimmunprozessen schwitzen kaum – oder meiden bewusst Hitze. Dabei ist genau das ein unterschätzter Selbstheilungsmechanismus. Wer den Körper zum Schwitzen bringt, öffnet ein Ventil. Und wer dieses Ventil regelmäßig nutzt, entlastet die Leber, stabilisiert das Immunsystem – und macht es Parasiten deutlich schwerer, sich wohlzufühlen.

Sonstiges

Einige Patienten und Therapeuten berichten gute Erfolge mit dem sog. „Zappen“ mit dem „Blutzapper„. Bekannt wurde das Zappen vor allem durch Hulda Clark, die ich weiter oben bereits im Zusammenhang mit „Parasitenöl“ erwähnt hatte. Während der Anwendung starker Antiparasitika kann der Therapie-Erfolg mit der Elektroakupunktur gemessen werden.

Der Beitrag wurde letztmalig am 16.5.2025 grundlegend überarbeitet und ergänzt.

Beitragsbilder: fotolia.com – Tonpor-Kasa

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