Als Praktiker aus dem Bereich der Naturheilkunde möchte ich Ihnen erklären, was es mit Myogelose auf sich hat. Eine Myogelose ist mehr als nur eine Verspannung oder Muskelhärte – es handelt sich um eine pathologische Veränderung des Spannungszustandes der Muskulatur, die mit Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust einhergehen kann. In meinem Artikel werden wir nicht nur über mögliche Ursachen und Folgen sprechen, sondern auch naturheilkundliche Therapieansätze und alternative Behandlungsmethoden betrachten, die Ihnen helfen können, mit dieser Herausforderung umzugehen.

Was ist eine Myogelose?

Eine Myogelose ist eine druckschmerzhafte und lokal definierte pathologische Veränderung des Spannungszustandes (Tonus) der Muskulatur, einhergehend mit Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust, auch unter dem Begriff Muskelhärte oder Hartspann bekannt.

Oftmals macht sie sich bemerkbar in Form eines Spasmus (Verspannung), entzündlicher Reaktionen oder psychovegetativer Störungen.

So sind muskuläre Störungen, ob durch Überanstregung, Fehlbelastung oder psychogen bedingt, in der ärztlichen Primärversorgung Grund für jeden fünften Arztbesuch, wobei die Zahlen wahrscheinlich höher anzusiedeln sind, da ein Großteil der Beschwerden und Erkrankungen nicht den Signalcharakter einer Krankheit aufweisen und somit vernachlässigt erst sekundär auf muskuläre Störungen zurückgeführt werden.

Mehr zum Thema auch unter: Triggerpunkte

Eine Myogelose ist eine druckschmerzhafte und lokal definierte pathologische Veränderung des Spannungszustandes (Tonus) der Muskulatur, einhergehend mit Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust, auch unter dem Begriff Muskelhärte oder Hartspann bekannt.

Oftmals macht sie sich bemerkbar in Form eines Spasmus (Verspannung), entzündlicher Reaktionen oder psychovegetativer Störungen.

So sind muskuläre Störungen, ob durch Überanstregung, Fehlbelastung oder psychogen bedingt, in der ärztlichen Primärversorgung Grund für jeden fünften Arztbesuch, wobei die Zahlen wahrscheinlich höher anzusiedeln sind, da ein Großteil der Beschwerden und Erkrankungen nicht den Signalcharakter einer Krankheit aufweisen und somit vernachlässigt erst sekundär auf muskuläre Störungen zurückgeführt werden.

Mehr zum Thema auch unter: Triggerpunkte

Mögliche Ursachen

Zur Erklärung möglicher Ursachen einer Myogelose werden mehrere Hypothesen diskutiert, von denen ich auf die drei geläufigsten hier eingehen möchte.

1. Die Muskelspasmus-Hypothese, als bisher nicht durchgesetzte Hypothese, erklärt Myogelosen mittels der Aktivität sogenannter Motoneuronen (den Muskel direkt oder indirekt kontrollierende Nervenzellen). Die Rückkopplung (Alpha-Gamma-Kopplung) zwischen unterschiedlichen Motoneuronen, in definierten Bereichen des Muskels, führt zu muskulär bedingten Gefäßkompressionen, somit zu Ödemen und lokaler Ischämie (Minderdurchblutung eines Gewebes).

2. Die Mikrotrauma-Hypothese wiederrum stützt sich auf die mechanisch bewirkte Traumatisierung von u.a. Muskelfasern, Kapillaren und Sehnen, die zur Aktivierung sogenannter Nozizeptoren (auf die Schmerzregistrierung spezialisierte Nervenendigungen) führt. Die Ausschüttung bestimmter chemischer Stoffe führt zu erhöhter Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäße, demzufolge lokalen Ödemen und letztendlich lokaler Ischämie.

3. Letzten Endes stützt sich die Sympathicus-Hypothese auf eine Reihe klinischer und wissenschaftlicher Hinweise, die dem sympathischen Nervensystem eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von Myogelosen zuspricht.

Entgegen schulmedizinisch-medikamentöser Schmerztherapien, zur Aufhebung bzw. Unterdrückung des Schmerzempfindes (Analgesie), ist bei der Behandlung von Myogelosen als primäres Behandlungsziel auf die Desensibilisierung hypersensibler Gewebe und die Wiederherstellung von Beweglichkeit und Funktion aufgrund ihrer ursächlichen Störungen zu achten. Wegen der Vielzahl an Einflüssen auf die Muskulatur gestaltet sich die präzise Bestimmung der Hierarchie der ursächlichen Störungen allerdings schwierig.

Mögliche Folgen

Im Prinzip ist bei jedem Schmerzsyndrom die Muskulatur (zumindest refelktorisch) beteiligt. Daher kann eine Myogelose ein Grund sein für einen vermeintlichen BandscheibenvorfallRückenschmerzenMuskelschmerzen allgemein, Verspannung der Nackenmuskulatur, Auslöser für Kopfschmerzen oder auch Migräne.

Zudem wären u.a. Aufbissstörungen oder Kiefergelenksschmerzen zu nennen. Auch bei Erkrankungen der inneren Organe, wie Lungenerkrankungen oder Magenprobleme, ist die Muskulatur sekundär oftmals involviert.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Myogelosen in Frage kommen.

Akupunktur

Akupunktur im Sinne der Triggerpunkt-Akupunktur oder auch Ashi-Akupunktur im Sinne von Traditionelle Chinesischen Medizin.

Blutegeltherapie 

Bei starken sog. „Füllegelosen“ bietet es sich auch an, dort Blutegel anzusetzen. Dies ist bei Patienten geeignet die auch unter Durchblutungsstörungen leiden.

Chiropraktik

Liegt eine Fehlstellung der Wirbelsäule insgesamt (Fehlstatik) oder auch nur einzelner Wirbelkörper vor, so entstehen Spannungsänderungen in der Muskulatur, die auf Dauer wesentlich dazu beitragen Myogelosen auszubilden. Als Mittel der Wahl bietet sich die Chiropraktik an, um die Fehlstellung zu beseitigen.

Ernährung

Die grundlegendste Ursache für eine Myogelose ist eine säurelastige Ernährung. Dieses Thema ist mit dem Thema Übersäuerung eng verbunden. Umfassend kann dieses Problem z.B. mit Fasten oder Heilfasten angegangen werden.

Neuraltherapie

Infiltration der muskelschmerzhaften Punkte mit Procain 1% und z.B. Myogeloticum (Fa. Hanosan)

Ohrakupunktur

Ein bewährtes Instrument zur Befunderhebung und weiterer Behandlung, stellt die kontrollierte Ohrakupunktur nach Nogier dar.

Osteopraktik nach Dr. W. Bauermeister

Die Osteopraktik wurde von Dr. Bauermeister speziell dafür entwickelt, Myogelosen und Triggerpunkte zu behandeln.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Training / Fitness

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte. Ich bereite dazu gerade ein Buch / Video vor. Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Sportler sollten darauf achten, dem Training der Beweglichkeit ausreichend Beachtung zu schenken. Mehr dazu habe ich im Beitrag: Beweglichkeit und Stretching – Die völlig unterschätzte Trainingskomponente beschrieben.

Beitragsbild: 123rf.com – Sergey-Nivens

Muskelverhärtungen: Ein häufiges Problem in der Praxis. Die Therapie: Ursache finden, Verhärtung auflösen. Ganz einfach.

Einfach ist es schon, aber für die Patienten nicht immer leicht. Viele Patienten (und auch Sportler) befinden sich mit ihrem Bewegungsapparat in einem teilweise oder völlig desolatem Zustand. Bevor ich zu den möglichen Lösungen komme, zuerst einmal etwas zu den möglichen Ursachen.

Ursachen

Muskelverhärtungen können überall im Körper auftreten. Oftmals finden sich bohnengroße, tastbare und relativ klar zu fühlende Veränderungen der Muskulatur im Bereich des Hals-Nackens, der Schultern oder der Beine, sie können aber auch überall sonst vorkommen.

Bei punktuellen Muskelverhärtungen spricht man von einer Myogelose. Die Myogelosen reagieren in den Regel auf Druck mit mittlerem bis starkem Schmerzempfinden. Ist der Bereich, der von der Muskelverhärtung betroffen ist, großflächiger, wird auch von einem „Muskelhartspann“ oder im allgemeinen nur von „Verspannungen“ gesprochen.

In der Regel werden Muskelverhärtungen durch eine ständige Beanspruchung der Muskulatur oder eine „Überbeanspruchung“ derselben verursacht. Dabei gehen wir derzeit von der Vorstellung aus, dass wenn Muskeln zu lange oder zu stark beansprucht werden, die Gefäße zusammengepresst (Gefäßkompression) werden. Dies führt zu einer Unterversorgung der Muskeln mit Blut (Sauerstoff, Nährstoffe).

Bei Überbeanspruchung denkt wahrscheinlich jeder an Sport oder schwere (einseitige) Arbeit. Weit gefehlt! Ich sage immer: „Sie trainieren 24 Stunden am Tag!“. Und wenn Sie gerade sitzen (was wahrscheinlich ist, wenn Sie das hier lesen), dann trainieren Sie gerade sitzen. Ihre Strukturen passen sich dem Sitzen an.

Auch können bei schlechter Durchblutung der Muskulatur die Stoffwechselprodukte nur verlangsamt abgebaut werden. Diese Stoffwechselstörung innerhalb der Muskelzellen lassen die Muskeln „anschwellen“, die Muskelspannung der Fasern erhöht sich und der Muskel und das Bindegewebe verhärtet zunehmend.

Zu einem Muskelhartspann kann es kommen, wenn die Muskulatur bestimmter Körperbereiche einem immer wieder kehrenden Reiz ausgesetzt wird. So kann eine Erhöhung der Spannung der Bauchmuskulatur bei Magenerkrankungen oder Darmerkrankungen einen Muskelhartspann auslösen; aber auch Verletzungen oder Fehlhaltungen führen oft zum reflexartigen Muskelhartspann. In manchen Fällen können auch Entzündungen oder psychische Einflüsse (Stress) zu einer Myogelose führen.

Symptome

Bei einer Myogelose kann man eine wulstige oder knötchenförmige Verhärtung ertasten, die auf Druck mittlere bis starke Schmerzen auslöst. In einem Anamnesegespräch berichtet der Betroffene meist von einer Erhöhung des Spannungsgefühl in einer bestimmten Körperregion und von Kraftverlust in der betroffenen Region.

Wie schon angesprochen, sind in der Regel Muskelpartien betroffen, die gegen die Schwerkraft arbeiten müssen und den Körper aufrecht halten – wie die Schulter-, Nacken- und Rückenmuskulatur.

Bei sportlich aktiven Menschen tritt eine Muskelverhärtung oft nach großen Anstrengungen auf. Tritt eine Muskelverhärtung an einer Körperregion vermehrt auf, ist dieser Bereich für eine Zerrung oder einem Muskelfaserriss prädestiniert.

Ein Muskelhartspann äußert sich in Symptomen wie einem drückenden, dumpfen, lange andauernden Muskelschmerz, der sich meist durch bestimmte Haltungen oder Bewegungen verstärkt.

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Therapie

Es gibt verschiedene wirksame Therapien bei einer Muskelverhärtung. Dabei sollte immer die Wiederherstellung von der schmerzfreien Mobilität und Funktion Ziel der Maßnahmen sein.

Zunächst jedoch sollte differentialdiagnostisch festgestellt werden, welche Ursache der Myogelose zugrunde liegen. Denn bei einer entzündlich bedingten Myogelose sind einige therapeutische Maßnahmen zur Heilung nicht geeignet.

Entzündungen

Entzündungen sollten natürlich ausgeschlossen sein. Wurde eine Entzündung als Ursache der Myogelose / Muskelverspannung diagnostiziert, wäre ich vorsichtiger. Entzündungen werden mir generell etwas zu häufig diagnostiziert und in der Folge mit Entzündungshemmern (z.B. Diclofenac u.a.) oder auch mit sog. Muskelrelaxantien behandelt; beide Medikamentengruppen halte ich für alles andere als optimal. Wenn es sich tatsächlich um Entzündungen handelt, finden Sie in meinem Beitrag zu Entzündungen weitere Informationen und Lösungen.

Physikalische Therapien

Konnte eine Entzündung als (grobe) Ursache ausgeschlossen werden, kann mit den physikalischen Therapien wie beispielsweise besonderen Massagetechniken, Dehnungen, Elektrotherapie, Hydrotherapie oder Wärmetherapien (Fango, Sauna, Rotlicht) begonnen werden. So können ggf. die betroffenen Muskelfasern gelockert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Muskelverhärtung selbst keine Erkrankung, sondern immer ein Symptom einer funktionellen Störung ist, wie es so schön heißt. Dabei ist die eigentlich Ursache: falsche Ernährung, mangelhafte (auch bei Sportlern!) oder fehlende Bewegung, sowie einige Umwelgifte und letztliche auch Stress / psychosoziale Faktoren.

Triggerpunkttherapie

Häufig wird bei der Therapie einer Myogelose eine Triggerpunktbehandlung angewandt. Diese kann sowohl prophylaktisch bei nichtphysiologisch belasteten Muskeln, als auch zur „Deaktivierung“ ständig beanspruchter Muskeln eingesetzt werden. Man behandelt bei dieser Therapie den Muskel punktuell an einer Stelle. Bekannter sind Triggerpunktbehandlungen mit Akupunktur oder Stoßwellentherapie. Besonders in der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) finden sich verschiedenste Arten der Triggerpunktbehandlung bei Verhärtungen der Muskulatur.

Faszientherapie

Faszientherapie. Seit ca. 2014 hat auch der letzte Therapeut etwas von Faszientherapie gehört. Na gut. In meinem Beitrag: Faszientraining – Bedeutung in Schmerztherapie und Training, gehe ich genauer darauf ein.

Heute wird ja alles irgendwie als Faszien-Dings verkauft: Faszienrolle, Faszien-Yoga, Faszien-Massage, usw. Und vor allem wie viele Experten wir auf einmal dazu haben!

Klar: an der richtigen Faszientherapie ist was dran! Ich stelle in der Praxis leider immer wieder fest, dass die meisten Therapeuten leider doch keine Erfahrung damit haben. Wie ich übrigens vorgehe, beschreibe ich auf dieser Seite: http://www.schmerztherapiezentrum.com/

Und ja, ich arbeite auch mit Rollen und Bällen. Es kommt aber darauf an, WO man rollt und WIE:

  • Bleibt man auf Schmerzpunkten?
  • Wie schnell soll gerollt werden?
  • Mit welcher Rolle? (Tipp: die meisten Rollen sind für Schmerzpatienten viel zu hart!)
  • Wie lange soll gerollt werden?
  • Wie oft?

Es gibt also eine Menge Dinge zu beachten und zu bedenken!

Weitere Therapiemöglichkeiten finden Sie unter den Stichworten: Verspannungen – Muskelschmerzen – Muskelschmerzen nach Sport – Wadenkrämpfe – Akute und chronische Schmerzen

Prävention und Selbsthilfe

Um Muskelverhärtungen vorzubeugen, sollte man Zwangshaltungen verhindern und sich immer wieder einmal auch bei der Schreibtischarbeit bewegen. Das haben Sie sicher schon mal gehört. Die Frage ist nur: Wie? Es gibt unzählige Angebote…

Das Ziel jeglicher Therapie sollte eine sogenannte Tensegrale Haltung sein:

Abb.1 : Wenn der Körper im Lot steht, treten keine Verspannungen oder Muskelverhärtungen auf. Bild: fotolia.com – vit kitamin

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte. Ich bereite dazu gerade ein Buch / Video vor. Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Noch ein Tipp

Sportler sollten darauf achten, dem Training der Beweglichkeit ausreichend Beachtung zu schenken. Mehr dazu habe ich im Beitrag: Beweglichkeit und Stretching – Die völlig unterschätzte Trainingskomponente beschrieben. Denn: Jedes Gelenk sollte jeden Tag mindestens einmal über den vollen Bewegungsradius bewegt werden. Da wir heute immer mehr sitzen, passiert das kaum noch.

Und gerade bei älteren Menschen wird das immer schlimmer. Diese steifen fortlaufend ein, bauen Muskeln ab und Bindegewebe an, welches immer mehr „zu macht“. Ein Teufelskreis, bei dem Medikamente sicher nicht wirklich helfen.

Sollte Stress oder andere psychische Faktoren zu einer Verhärtung der Muskulatur geführt haben, sollten diese Ursache ggf. mit therapeutischer Hilfe bearbeitet und abgestellt werden.

Beitragsbilder: 123rf.com – Alexander-Raths

Bevor ich auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten bei Muskelschmerzen komme, vorab erst einmal ein paar allgemeine Dinge zu Muskelschmerzen.

Sie kennen das, wenn Muskeln schmerzen. Irgendwas tut einem weh. Und gerade im Bereich der „Schmerztherapie“ gibt es so viele Verfahren wie Bäume im Wald.

In jeder Publikumszeitschrift wird etwas angeboten – und im Fernsehen sowieso: Mal sollen wir uns den Schmerz mit einer Tablette „wegspülen“ oder wir sollen eine tolle Salbe draufschmieren.

Die Schulmedizin feuert mit einem Waffen-Arsenal aus Analgetika, Antirheumatika, ja sogar mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln gegen die Beschwerden an. Injektionen in den Krisenherd oder Infusionen sind neben den oralen Applikationen Mittel der Wahl.

Oft sollen die Patienten auch die neueste „Wunderverfahren“ in Anspruch nehmen. Massagen, Wärmepackungen mit Ultraschallunterstützung und Physiotherapie wie die Unterwassergymnastik sind hingegen sinnvoller.

Auf dieser Webseite möchte ich Ihnen zunächst einen Überblick über verschiedene Ursachen und Krankheiten geben, die mit Muskelschmerzen in Verbindung stehen. Danach stelle ich Ihnen einige Verfahren aus dem Bereich der Naturheilkunde und Alternativmedizin vor, die hilfreich sein können.

Abb. 1: Muskleschmerzen – hier im Nacken. Ein sehr häufiges Problem, aber aus meiner Sicht, muss NIEMAND damit leben… . Bildquelle: fotolia.com – artstudio pro.

Wissenswertes

Muskelzellen verfügen über Rezeptoren, die Unstimmigkeiten durch Signale wie z.B. den Schmerz weiterleiten können. Besonders Rücken- und Nackenschmerzen zeigen sich bei über 75 Prozent der Bevölkerung.

Bei der Entstehung der Muskelschmerzen wirken viele Faktoren zusammen. Grundursache ist oft die ungleichmäßige Ausprägung von Streckern und Beugern durch Fehlhaltungen und einseitige Belastung.

Dabei kommt es zur Überbelastung einzelner Muskeln, denen unterforderte Muskel-Partien gegenüberstehen. Häufig der Fall ist dies bei sitzenden oder stehenden Tätigkeiten ohne Möglichkeit der Bewegung (Ihr Körper hat einen Bewegungsapparat und keinen Sitzapparat! Das sage ich auch meinen Patienten immer wieder.)

Diese Fehlverhalten resultieren größtenteils aus Arbeits- und auch aus Freizeitstress. Doch dies trifft auf viele Menschen zu, aber nicht jeder leidet unter den Myopathien. Also müssen noch andere Faktoren hinzukommen, wenn sich die Beschwerden chronifizieren.

Dazu gehören die Schulterbeschwerden, die durch fehlerhafte Lagerung während der Nacht gefördert werden. Der Schulterschmerz kann zu Bewegungseinschränkungen und sogar bis zur Einsteifung des Gelenkes führen.

Oft sind kleinste Verletzungen, die ein unbelasteter Körper verkraftet, dann der Anstoß für die Etablierung der Symptome. Auch die Ernährung hat einen Einfluss auf die schwer arbeitende Muskulatur.

Menschen, die zu wenig Vitalstoffe aufnehmen, weil sie überwiegend Instant- und Fastfood essen, schädigen ihren Körper auf vielfältige Weise, sodass auch der Bewegungs-Apparat beeinträchtigt wird.

Schließlich wirkt sich auch Kälte ungünstig auf die Muskeln aus, das betrifft auch die Mahlzeiten, die nicht überwiegend aus kalten Speisen bestehen sollten. Gravierender ist freilich Zugluft, wie sie beim Autofahren bei heruntergekurbeltem Fenster auftritt.

Folgen sind typischerweise die bekannten Nackenschmerzen sowie Beschwerden im Bereich der Schulter und der Hüfte. Die Rückenmuskulatur reagiert besonders dann empfindlich auf Zugluft, wenn die Muskelstränge generell zu schwach ausgeprägt sind.

Oft stehen die so verursachten Muskel-Symptome auch im Zusammenhang mit Sehnenscheidenentzündungen, gereizten Faszien oder Knochenarealen.

Auch Weichteilrheuma kann bei der Erkrankung mit einer Beeinträchtigung der Sehnen, Schleimbeuteln und dem umgebenden Bindegewebe eine Rolle spielen. Durch diese Begleiterkrankungen verstärken sich die Beschwerden und breiten sich über ihren Ursprungsort aus.

Muskelschmerzen treten daher zunächst lokal auf, entwickeln sich dann aber diffus (nicht wirklich einer bestimmten Stelle zuzuordnen) mit vielfältiger Symptomatik.

Ausgangspunkte der Beschwerden sind beispielsweise der Tennisarm, das Handgelenk sowie der Bereich der Schulter und des Nackens. Typische Muskelbeschwerden zeigen sich am auch am Kniegelenk, das unterhalb der Gelenkfuge in der Kniekehle zu schmerzen beginnt.

Ein weiterer Krisenherd ist die Achilles-Sehne, die einen stechenden Schmerz in der Ferse verursachen kann. Sogar die Ansatzstellen der Rippenmuskulatur am Brustbein können auf Druck mit Schmerzen reagieren.

Die Muskulatur kann dabei Schmerzen verschiedener Qualität zeigen. Symptome sind ziehende, stechende, drückende, brennende oder auch dumpfe Schmerzen.

Der Betroffene nimmt häufig eine Schonhaltung ein, vermeidet bestimmte Bewegungen und fördert so ggf. eine Verhärtung der betroffenen Muskulatur mit fortschreitender Bewegungseinschränkung.

Eine Übersicht über Erklärungsmodelle und „Ursachen“ von Schmerzen finden Sie in diesem Artikel von mir: Schmerzen – Was sind die Ursachen?

Lesen Sie auch den Artikel zu: Muskelschmerzen nach Sport oder Training

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Erkrankungen die mit Muskelschmerzen einhergehen im Überblick

Neben den einen Muskelschmerz begünstigenden Faktoren lösen auch viele Erkrankungen die beschriebenen Symptome aus.

Schauen wir uns einmal verschiedene Erkrankungen an, die mit Schmerzen in der Muskulatur einhergehen:

  • Die Fibromyalgie führt zu einer Schmerzsymptomatik des gesamten Körpers, besonders der Triggerpunkte (spezielle Schmerzpunkte). Die Traditionelle Chinesische Medizin interpretiert dieses Weichteil-Rheuma als Blockade („Bi“) der Meridiane, die von der Lebens-Energie („Qi“) durchflossen werden.
  • Auch Viren, Bakterien und Parasiten können schmerzhafte Entzündungen der Muskulatur verursachen (inflammatorische Myalgien).
  • Bei den Stoffwechselstörungen fördern vor allem die erblichen Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels die Entstehung von Myalgien.
  • Bei einer Hypothyreose wird die Muskulatur geschwächt, sie ermüdet schnell und neigt zu Krämpfen. Die degenerative Muskelerkrankung führt zu einer Schwächung der Muskulatur, die im Verlauf völlig degeneriert (z.B. Duchenne-Muskeldystrophie).
  • Auch Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) zeigen in ihrer vielfältigen Symptomatik den Muskelschmerz. Besonders erwähnenswert sind hier Morbus Parkinson, die Multiple Sklerose und Kinderlähmung (Poliomyelitis).
  • Weitere, einen Muskelschmerz auslösende Erkrankungen können DurchblutungsproblemeNierenprobleme, ein BandscheibenvorfallOsteoporoseArthrose, aber auch u.a. auch Tumoren von Knochen, Brust und Lunge sein.
  • Zudem fördern ein Alkoholabusus (übermäßiger Alkoholgenuss) oder die Tablettenintoxikation Schmerzen und Krämpfe der Muskulatur von Armen und Beinen.
  • Zu denken ist aber auch an eine Borreliose durch Zeckenstich bzw. Zeckenbiss.

Die krampfartigen Schmerzen beruhen oft auf einer Minderversorgung und einer Übersäuerung der Muskulatur. Dies führt zu einer verringerten Blut- und demzufolge zu einer verringerten Sauerstoffzufuhr.

Grundsätzlich kann ein Krampf natürlich jeden Muskel befallen, doch meistens tritt er in den unteren Extremitäten auf.

Bedenklich: Die Therapie mit Schmerzmitteln und sogenannten „Muskelrelaxanzien“

Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln, wie zum Beispiel: ASS (z.B. Handelsname Aspirin), Ibuprofen (z.B. Handelsname Dolormin), Paracetamol oder Diclofenac (z.B. Handelsname Voltaren) bringen zwar eine Erleichterung, sind aber als „sinnvolle“ Therapie bei chronischen Beschwerden stark zu hinterfragen.

Klassische Schmerzmittel bringen allenfalls eine kurzfristige „Erleichterung“. Zudem können zahlreiche Schmerzmittel auf Dauer eingenommen selbst Schmerzen auslösen.

Für mich ist daher völlig unverständlich, wie Millionen von Menschen dauerhaft Schmerzmittel einnehmen können?

Beliebt sind auch die sogenannten Muskelrelaxanzien (muskelentspannende Mittel), wie zum Beispiel Diazepam, Tetrazepam (z.B. Musaril), Tizanidin, Tolperison (z.B. Mydocalm).

Die Studienlage zu diesen Mitteln ist aus meiner Sicht nicht eindeutig. Selbst die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz sieht die Muskelrelaxantien nur als „Mittel der Reserve“, die auch nicht länger als zwei Wochen angewendet werden sollten – wegen der unerwünschten Wirkungen dieser Mittel.

In der Praxis sehe ich immer wieder Patienten, die diese Mittel zum Teil MONATELANG verordnet bekommen. Und das, obwohl „offizielle“ Stellen wie zum Beispiel die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine „negative Nutzen-Schaden-Bilanz“ bei Tolperison (z.B. Mydocalm) unterstellen und dieses Mittel z.B. bei schmerzhaften Muskelverspannungen nicht mehr verordnet werden soll.

Mehr zum Problem der Muskelrelaxantien auch in meinem Beitrag: Muskelrelaxantien bei schmerzhaften Muskelverspannungen?

Von der Anwendung der Benzodiazepine kann ich wegen der Gefahr der Abhängigkeit grundsätzlich auch nur abraten. Der Entzug der Benzodiazepin-Abhängigkeit ist (vorsichtig ausgedrückt) keine Kleinigkeit.

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Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Muskelschmerzen in Frage kommen können.

Bevor Sie selbst an sich herumdoktern, sollten Sie mögliche Ursachen (wie ich sie oben erwähnt habe) bedenken. Ansonsten kann man sich mit Hausmitteln ganz gut helfen.

Wichtigster Punkt ist für mich, dass man langfristig (wieder) eine sogenannte „Tensegrale Haltung“ einnimmt und sich somit wieder „im Lot“ befindet – im wahrsten Sinne des Wortes:

Abb.2: Tensegrale Haltung. Derart im Lot befindet sich heute fast kein Erwachsener mehr. Kein Wunder das Verspannungen und Muskelschmerzen auftreten. Weiter unten beschreibe ich unter Manuelle Verfahren Möglichkeiten wieder in die korrekte Haltung zu kommen. Bildquelle: fotolia.com – vit kitamin

Verschiedene Schmerzzustände wie KopfschmerzenMigräneRückenschmerzenRegelschmerzenNervenschmerzen, Phantomschmerzen, GelenkschmerzenDarmparasiten, Tumorschmerzen finden Sie im Übersichtsbeitrag zu Schmerzen. Bitte schauen Sie daher auch unter den anderen Beiträgen nach.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Akupunktmassage nach Penzel

Diese Therapieform ist bei chronischen Muskelschmerzen geeignet um einen allgemeinen Ausgleich der Energie im Körper wiederherzustellen. Nach Vorstellung der APM Therapeuten kann sich ein Muskel erholen, wenn der Muskel die bedarfsgerechte Menge Energie erhält.

Akupunktur

Akupunktur hat in mehreren Studien die Wirksamkeit bei verschiedenen Schmerzsyndromen gezeigt.

Die Reizung bestimmter Schmerzpunkte eignet sich besonders gut im Anfangs-Studium, um den Fluss der Lebens-Energie Qi wieder zu erleichtern.

Anthroposophische Medizin

Folgende Mittel können in Frage kommen:
Arnica cp./ Cuprum (We)
Arnica cp./ Formica (We)
Magnesium phos. cp. (Wa)
Rhus. tox. (Wa,We)
Solum Ol, Solum Inject (Wa)

Ernährung

Der Bereich der chronischen Muskelschmerzen hat meiner Erfahrung nach auch immer mit der Ernährung zu tun.

1. Als Erstes ist immer an eine Übersäuerung zu denken. Diese könnte im akuten Fall durch Basenpulver angegangen werden.

2. Streichen Sie auf jeden Fall Schweinefleisch. Dieses enthält zu viel Arachidonsäure.

3. Achten Sie auf allgemeine Regeln einer gesunden Ernährung.

4. Meiden Sie Kaltgetränke und bereiten Sie sich lieber einen warmen Tee.

Heilfasten

Heilfasten ist für mich bei vielen Leiden das Mittel der Wahl. Allerdings sollten Sie danach schon einige Verhaltensweisen ändern, die zu den Problemen geführt haben. Mehr dazu auch im Beitrag: Fasten gegen Schmerzen

Homöopathie

Alle Mittel aufzuzählen, die aus dem Bereich der Homöopathie infrage kommen, würde diesen Beitrag hier sprengen. In meinem Homöopathie Lexikon finden Sie aber eine Rubrik dazu: Homöopathie bei Schmerzen.

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Meerrettichwurzel, Pfefferminzöl, Fichtennadelöl, Paprikafrüchte; neuere Studien bestätigen auch die Wirkung von Ingwer gegen Schmerzen.

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Edeltannenöl, Manukaöl

Für Schmerzen bedingt durch Muskelkater eignet sich Arnika: entweder als Tinktur oder Salbe (z.B. DOC Arnika Salbe).

Manuelle Verfahren

Es gibt zahlreiche Manuelle Verfahren, die bei chronischen Schmerzen wirksam sind. Hierzu gehören unter anderem die ChiropraktikOsteopathieOsteopraktikPolarityShiatsu oder auch Rolfing. Das Problem für Patienten ist: die Auswahl der Methode. Denn nach meiner Erfahrung sind nicht alle Techniken bei allen Schmerzzuständen wirksam.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): v. Leider ist das Wissen um hoch-effektive Übungen bei den meisten Therapeuten sehr begrenzt…

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte, wie zum Beispiel im Schmerzfrei-Seminar.  Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Medizinische Massagen

Klassische Massagen fördern die Blut- und Sauerstoffzufuhr der Muskulatur und senken den Muskeltonus. Bei ausgeprägten Übersäuerungszuständen und Triggerpunkten in der Muskulatur ist die Massage aber relativ unangenehm.

Orthomolekular-Medizin

Muskelverhärtungen können ein Symptom für einen Mangel an Magnesium sein. Das Kombimittel Phosetamin ist auch eine Überlegung wert. Zu denken wäre auch an andere Mineralstoffmängel.

Studien zufolge kann Vitamin E Muskelschmerzen reduzieren, indem es die Muskelzellen vor Oxidationsprozessen schützt.

Ebenso kommt Vitamin B in Frage. Mehr dazu auch im Beitrag: Vitamin B und Magnesium gegen Schmerzen.

Schüssler Salze

Generell würde man bei Muskelschmerzen aus dem Bereich der Schüssler Salze erst einmal an Die heiße Sieben denken.

Darüberhinaus gibt es aber ein paar „Besonderheiten“, bei denen es andere Mittel sind, wie zum Beispiel:
Gliedmaßen schlafen ein: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zittern: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zucken: Silicea

Säure-Basen-Haushalt

Die Problematik Säure-Basen-Haushalt hatte ich bereits weiter oben angesprochen. Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen und sollte unbedingt beachtet werden.

Zahnstörfeld

Bei chronischen Muskelschmerzen sollte auch an verschiedene Störfelder gedacht werden. Die Neuraltherapie kann hier helfen.

Sonstiges

Es gibt viele weitere Verfahren, die bei Muskelschmerzen helfen können: TENSHypnose und selbst Sauerstofftherapien.

Wichtig finde ich generell auch die Entspannungsverfahren, mit denen sich Patienten (einmal erlernt) helfen können. Besonders wirksam: Autogenes Training und Yoga.

Praktizieren Sie Chi Gong, um ihre Muskulatur in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Phantomschmerzen oder Phantomempfindungen sind Schmerzempfindungen und/oder Missempfindungen in Körperteilen, die nach einer Amputation oder amputierenden Verletzung nicht mehr vorhanden oder durch Nervenverletzungen (z.B. Querschnittslähmung) nicht mehr nerval versorgt sind.

Das nicht mehr vorhandene oder denervierte Körperteil wird dabei als noch vorhanden empfunden und es kann zu einem Juckreiz, Bewegungsempfindungen oder Schmerzen in diesem kommen.

Nach Amputation von Extremitäten kommt es in einigen Fällen zu dem Empfinden, dass direkt auf dem Stumpf eine geschwollene Hand bzw. ein Fuß aufsitzt (Teleskopphänomen).

Phantomschmerzen können durch Berührung am Stumpf ausgelöst werden. In einigen Fällen kommt ein Amputationsneurinom vor (=gutartiger Tumor, der von der Nervenhüllschicht ausgeht), dass für den Phantomschmerz verantwortlich gemacht werden kann.

Andere Erklärungsansätze für die Entstehung von Phantomschmerzen sind das Vorhandensein eines Schmerzgedächtnisses, schmerzhafte Muskelverspannungen, fehlausgelöste Nervenreize und psychlogische Ursachen.

Auf neuroscript.com konnte ich vor einigen Jahren Folgendes lesen:

„Phantomschmerzen treten bei einem erheblichen Prozentsatz von Amputierten auf. Pathogenetisch spielen die Stumpfverhältnisse (Neurom, Narbe, Splitter) eine gewisse Rolle. Man ist heute zunehmend der Meinung, dass auch regenerative Prozesse im ZNS (zentralen Nervensystem) an der Entstehung der Beschwerden beteiligt sind. Phantomschmerzen werden distal projiziert, sind konstant oder anfallsartig. Die Beschwerden haben die Tendenz, mit dem Alter zuzunehmen. Sie sprechen oft gut auf Opiate an, weswegen bei vielen Patienten Suchtgefahr besteht.“

Zur Therapie wird dort ausgeführt:

„Die Therapieerfolge mit TENS sind bei Phantomschmerz gut. Initial liegen sie bei 80%, nach 4 Jahrennoch bei 47%. Man kann die Implantation einer epiduralen Stimulationselektrode versuchen, wenn die TENS keinen befriedigenden Erfolg zeigt. Auch mit den epiduralen Sonden sind die Therapieerfolge bei Phantomschmerzen besser als bei anderen Schmerzsyndromen.

Die medikamentöse Therapie ist aufgrund der langen Dauer der Beschweren schwierig:

    • Gabapentin 3x 300mg (Anfangsdosis) bis max. 3600mg/d p.o.
    • Carbamazepin
    • akut: Tramal 20gtt

Einige Patienten sind an Opiate gewöhnt. Die Aussichten bei dieser Gruppe sind oft schlecht.

In bisher noch unzureichend überprüften Studien werden lang anhaltende Therapieerfolge unter Calcitonin 200 IE in NaCl als Kurzinfusion berichtet. Der Wirkmechanismus ist unbekannt.

Oft treten Phantomschmerzen in Kombination mit Stumpfschmerzen auf oder sind durch die elektrisierenden oder schmerzhaften Parästhesien aus einem Stumpfneurom getriggert. In diesen Fällen kann die Exzision des Neuroms weiterhelfen. Einige Untersuchungen weisen allerdings darauf hin, dass die Neigung zu Neuromen individuell unterschiedlich ist und sich auch bei den operierten Patienten erneut Neurome einstellen (vgl. Die Narbenkeloid-Neigung). Dennoch führt die Exzision des Nervenend-Neuroms bei Stumpfschmerzen zumindest zu einer mittelfristigen Besserung.“

Ich würde betroffenen Patienten auf jeden Fall zu einer Myofaszialtherapie raten, die über bestimmte Punkte der noch vorhanden Extremitäten das chronische Schmerzgedächtnis vermutlich so beeinflussen kann, dass dieses „Schmerzgedächtnis“ gelöscht wird. Eine sehr elegante Lösung wie ich finde und einen Versuch unbedingt wert. Wie so eine Therapie durchgeführt wird, beschreibe ich unter: http://www.schmerztherapiezentrum.com/

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Phantomschmerzen in Frage kommen können.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.

Nach der Erfahrung von APM Therapeuten ist die APM sehr gut geeignet die unterbrochenen Meridiane „über den Stumpf“ hinweg wieder miteinander zu verbinden.

Homöopathie

In zahlreichen Fällen von Phantomschmerzen halte ich eine homöopathische Therapie auf jeden Fall für hilfreich. In Frage kommen zum Beispiel folgende Mittel:
Phosphorus D12, Cepa D4, Ammonium muriaticum D6

Schüssler Salze

Schüssler Salze wie zum Beispiel das Silicea Nr. 11 spielen für mich nur eine untergeordnete Rolle.


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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 11.1.2017 aktualisiert.

Das Ohr setzt sich zusammen aus dem äußeren Ohr, dem Mittelohr sowie dem Innenohr. Schmerzen treten meist im Bereich des äußeren Ohres, sowie des Mittelohres auf und sind nicht selten Anzeichen einer weiteren Erkrankung.

Schwellungen oder Verletzungen des äußeren Ohres sowie der Ohrmuschel können zu akut einsetzenden Ohrenschmerzen führen, wobei sich ein schmerzhaftes Druckgefühl zeigt. Durch Entzündungen kann auch hier eine Eiterung entstehen, der den Bereich reizt oder bei Abflussbehinderung Schmerzen verursacht.

Hauptsächliche Auslöser von Ohrenschmerzen sind durch Bakterien verursachte Entzündungen im Bereich des äußeren Gehörgangs und des Mittelohrs (Otitis externa und Otitis media), die von der Schulmedizin als Folgeerscheinungen einer Erkältung oder durch Verletzung mit einem Watteträger (zur Ohrreinigung) gedeutet werden.

Die Wattestäbchen sind ohnehin ein ungeeignetes Werkzeug, um den äußeren Gehörgang zu reinigen. Mit der Technik wird der Ohrenschmalz (Cerumen) nach innen gedrückt und sammelt sich vor dem Trommelfell an.

Dies behindert die biologische Funktion des abgesonderten Fettes, das sich ohne den schädlichen Eingriff nach außen schiebt und Verunreinigungen heraustransportiert. Zudem bildet das Cerumen eine bakterizide Schicht, weil es ein biologisches Antibiotikum (Lysozym) enthält.

Hat sich durch die unsachgemäße Reinigung ein Pfropf vor dem Trommelfell gebildet, kommt es zu einigen typischen Symptomen. Dazu zählen neben Ohrenschmerzen auch Juckreiz, Sekret-Bildung, Schwerhörigkeit, Tinnitus und Fremdkörpergefühl im Ohr. Die Mittelohrentzündung als schwerste Folge behandeln Schulmediziner mit riskanten Analgetika wie Paracetamol und Antibiotika.

Dabei verschwinden Mittelohrentzündungen in der Regel auch ohne die bakteriziden Pharmaka, wie in Studien festgestellt wurde. Die verschwenderische Gabe der Medikamente hat sowohl für den Patienten (Schädigung der Darmflora) als auch für die Gesellschaft (Resistenz-Bildung) negative Konsequenzen.

Ohrenschmerzen können durch verschiedene Ursachen entstehen, darunter auch eine Ansammlung von Ohrenschmalz. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel: Ohrenschmalz – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Lesen Sie hierzu bitte einmal auch die Beiträge:

Weitere Ursachen

Auch eine Entzündung des äußeren Gehörganges („Schwimmerohr“) führt zu Ohrenschmerzen, ebenso wie entzündliche Erkrankungen der Haut und des Knochens. Die Auskleidung bis zum Mittelohr kann auch durch Fremdkörper oder Wattestäbchen verletzt sein und dadurch Beschwerden verursachen. Besonders Läsionen des Trommelfells machen sich durch Schmerzen im Ohr bemerkbar.

Eine extreme Luftdruckveränderung kann ebenfalls zu Ohrenschmerzen führen (z.B. beim Start eines Flugzeugs oder bei Aufenthalt in großen Höhen). Manifestieren sich diese Schäden, spricht der Arzt von einem Barotrauma. Bei hoher Schall-Intensität kann das Trommelfell reißen, beispielsweise durch einen lauten Knall (Knalltrauma).

Daneben können Kiefergelenkschmerzen verschiedener Genese in die Ohren ausstrahlen. Dies kommt oft bei Bruxismus vor, der mit nächtlichem, heftigem Zähneknirschen verbunden ist.

Daneben führen auch viele entzündliche Erkrankungen im Bereich des Gesichtsschädels zu Ohrenschmerzen.

Betroffen sind dann die Ohrspeicheldrüse (Mumps), der Gesichtsnerv (Nervus facialis), der Trigeminus, die Nasennebenhöhlen oder die Mandeln (Tonsillitis). Auch einfache Erkältungen sind oft mit Ohrenschmerzen verbunden, besonders wenn sie mit Halsschmerzen einhergehen.

Andere Ursachen sind Erkrankungen im Kiefer- und Zahnbereich, insbesondere bei Komplikationen mit den Weisheitszähnen. Daneben lösen auch eine Gürtelrose (Herpes zoster), Allergien sowie Krebserkrankungen (z.B. Kehlkopfkrebs) Ohrenschmerzen aus.

Verschiedene Arten von Ohrenschmerzen

Der auftretende Ohrenschmerz weist unterschiedliche Qualitäten auf. Er kann akut auftreten und dabei leicht oder stark ausgeprägt sein, nur ein Ohr oder beide betreffen. Zusätzlich reichen die Empfindungen von stechend über drückend bis hin zu klopfend oder pochend.

Ohrenschmerzen zeigen sich häufig in Kombination mit weiteren Beeinträchtigungen wie z.B. SchwindelOhrensausen, Fremdkörpergefühl im Ohr oder auch Hörminderung bis hin zum Hörverlust. Daneben können Sekrete (siehe auch Ohrenschmalz), Blut oder Eiter austreten.

Bei Grippe und Erkältungen baut sich der Schmerz langsam auf und verschwindet nach der Genesung wieder. Das akute Barotrauma führt hingegen schlagartig zu heftigen Ohrenschmerzen, die nach dem Fliegen oder Tauchgängen in Erscheinung treten. Tritt Flüssigkeit wie Eiter aus dem Ohr aus, ist das Trommelfell gerissen. Danach lassen die Schwellungen und mit ihnen die Schmerzen nach.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Ohrenschmerzen in Frage kommen.

Allgemeine Maßnahmen

Die Verwendung von Wattestäbchen ist zu unterlassen. Eine Reinigung des äußeren Gehörganges sollte mit Spüllösungen erfolgen. Dabei wird Flüssigkeit in das Ohr gespritzt (Gummibalg oder Injektions-Spritze, ohne Nadel!). Geeignete Reinigungslösungen sind Salzwasser, Kokos- oder Olivenöl, 3%iges Wasserstoffperoxid und 3%iges Carbamidperoxid. Bei Trommelfellverletzungen und applizierten Trommelfell-Drainagen sowie Diabetes dürfen keine Spülungen durchgeführt werden!

Eine Druckentlastung des Mittelohres beugt Erkrankungen vor und kann die Heilung bei Ohrenschmerzen unterschiedlicher Herkunft unterstützen. Der Druckausgleich erfolgt durch Öffnen der Eustachischen Röhre, die das Mittelohr (Paukenhöhle) mit dem Nasenrachenraum verbindet. Verschiedene Techniken können die Eustachische Röhre kurzzeitig erweitern. Dazu gehören Massagen, Kauen (Kaugummi) bei zugehaltener Nase und äußerstes Öffnen des Mundes. Gurgeln mit Salzwasser und/oder mit Apfelessig kann dickflüssige Sekrete in der Eustachischen Röhre lockern und infektiöse Erreger zurückdrängen.

Ohrenschmerzen können im Zusammenhang mit einer Seitenstrangangina auftreten. Weitere Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie im Artikel: Seitenstrangangina – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Kühle Ohrwickel (20 Minuten) können Schmerzen lindern. 20-minütige warme Ohrwickel entspannen die Kiefermuskulatur und wirken dadurch Ohrenschmerzen entgegen.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
Ein Tropfen Lavendel auf einem Wattebausch nochmals mit Gaze umwickeln, dann in der Ohrmuschel deponieren.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen

Schüssler Salze

Bei Schmerz und Rötung in Zusammenhang mit einer geringeren Hörleistung: Ferum phosphoricum
bei entzündetem geschwollenem äußeren Gehörgang: Silicea
Absonderung einer gelblichen Flüssigkeit aus dem Ohr: Kalium sulfuoraicum
bei Entzündung mit Druckgefühl im inneren Ohr: Natrium phosphoricum

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Beschwerden, die von den Weisheitszähnen herrühren, müssen beseitigt werden. Der Zahnarzt sollte daneben eine allgemeine Gebisssanierung durchführen.

Sonstiges aus der Naturheilkunde

Aus der Volksmedizin: Honig wirkt antibakteriell, antimykotisch und ist deshalb ein sehr gutes, natürliches Antibiotikum. Bringen Sie einen Tropfen davon in den Gehörgang.

Auch Knoblauch wirkt biozid und kann Infektionen bekämpfen. Dazu können 2 bis 3 Knoblauchzehen roh verzehrt werden, wobei langes Kauen empfehlenswert ist.

Aus den Zehen können Ohrentropfen zubereitet werden. Der kleingehackte Knoblauch wird 2 Minuten in Olivenöl (nicht zu heiß) gekocht und  abgekühlt. 2 Tropfen sind eine Einzeldosis. Auf die gleiche Weise können Ohrentropfen aus Zwiebeln hergestellt werden.

Mit der gleichen Anwendungsvorschrift werden auch Ohrentropfen aus Nelken mit Sesam- oder Senföl zubereitet.

Diese Mittel sollen nicht bei verletztem Trommelfell verabreicht werden!


Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.4.2019 aktualisiert.