Kopfschmerzen – Ursachen, Hausmittel und Alternative Therapien

Wenn der Kopf dröhnt, hilft oft nur noch Rückzug. Verdunkelter Raum, kein Geräusch, kein Licht – und bitte niemanden, der einen fragt, „ob’s denn besser wird“. Für viele meiner Patienten ist das keine Ausnahme, sondern Alltag. Manche haben das so lange ertragen, dass sie es schon fast für normal halten.

Dabei sind Kopfschmerzen ein Alarmsignal – nicht das Problem, sondern der Hinweis darauf.

Und doch werden sie meist so behandelt, als wären sie lästig statt wichtig. „Nehmen Sie was dagegen“, heißt es dann – und gemeint ist: unterdrücken Sie das Symptom, damit Sie wieder funktionieren. Ich halte das für einen Fehler. Kopfschmerzen sind ein Symptom der modernen Welt: zu viel Stress, zu wenig Pausen, falsche Ernährung, Licht ohne Rhythmus, Bildschirm statt Natur. Und ja – auch tote Zähne, verspannte Hälse und stille Entzündungen spielen mit.

Was also tun, wenn Schmerzmittel keine Antwort mehr geben? Ich zeige Ihnen, was sich in meiner Praxis seit 1998 bewährt hat: von Akupunkt-Massage und Chiropraktik über Heilpflanzen, Orthomolekularmedizin, Fasten, Entgiftung und Ernährung – bis hin zur Auflösung von Störfeldern im Kiefer, die in keinem CT zu sehen sind, aber ganze Leben beeinträchtigen.

Bevor es losgeht, hier ein kurzes Video von mir, mit einer Übersicht zu den Ursachen der Kopfschmerzen und an was man alles denken darf:

Kopfschmerzen: Erschreckende Zahlen

Eine der häufigsten Schmerzsyndrome des Körpers äußert sich in Form von Kopfschmerzen (Cephalgien), an denen nahezu 70 Prozent der Bevölkerung (zumindest zeitweise) leiden.
Dabei ist eine Zunahme der Kopfschmerzen zu verzeichnen, die vor allem die jüngere Generation betrifft.

Eine Studie der Barmer-Krankenkasse belegt die wachsende Zahl der Kopfschmerzen in den Jahren zwischen 2005 und 2015.

In diesen zehn Jahren ist die Zahl der Kopfschmerz-Patienten unter den 18 bis 27-Jährigen Deutschen um 40 % auf 1,3 Millionen gestiegen.

Spitzenreiter sind in der Statistik die 19-Jährigen. Im Vergleich dazu erhöhte sich die Zahl der Kopfschmerz-Patienten in der Gesamtbevölkerung „nur“ um 12,4 %. Im Vergleich zu männlichen Altersgenossen leiden junge Frauen doppelt so häufig unter Migräne und ähnlichen Beschwerden.

Diese Ergebnisse können laut Sprechern der Barmer nicht damit erklärt werden, dass nur die ärztlich attestierten Diagnosen zugenommen hätten (barmer.de/presse). Als Grund wird vermutet: der gestiegene Stress. Aber das ist für mich nur eine der Möglichkeiten. Weiter unten gehe ich genauer darauf ein. Erst einmal versuche ich eine Übersicht über die herkömmliche Therapie, sowie die Klassifikation der verschiedenen Kopfschmerz-Syndrome.

Arten von Kopfschmerzen

Die Ursachen und Erscheinungsformen von Kopfschmerzen sind außerordentlich vielfältig und sehr verschieden. Es gibt rund 200 Arten der heftigen Beschwerden, die stechend, drückend, klopfend, bohrend, pulsierend, ausstrahlend oder diffus sein können.

Zur Klassifizierung existieren verschiedene Modelle. Ich nehme hier mal die nach der internationalen Kopfschmerzliga.

1. Primäre Kopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen entstehen durch innere (körperliche) Ursachen und werden als eigenständige Krankheit behandelt. Man unterscheidet hauptsächlich den Spannungskopfschmerz, die Migräne und den Clusterkopfschmerz.

Der Spannungskopfschmerz ist die häufigste Form der Erkrankung. Die Beschwerden treten episodisch auf, können sich aber auch chronifizieren.  Beide Hirnhälften sind betroffen, wobei der Schmerz vom Hinterkopf Richtung Stirn zieht und zusätzlich zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Frauen leiden wesentlich häufiger an Spannungskopfschmerzen als Männer. Stress gilt als Auslöser der dumpfen Kopfschmerzen, die begleitet sein können von erhöhter Druckempfindlichkeit der Haut am Stirn, Scheitel, Nacken und Schultern.

Eine Migräne äußert sich durch pulsierende, anfallsartig auftretende Schmerzen, die nur meist nur eine Kopfhälfte betrifft. Meist geht dem Schmerz eine als Aura bezeichnete Sehstörung (z.B. Lichtblitze) voraus, die im Verlauf zu einem stichartigen Schmerz im Bereich von Auge, Schläfe und Stirn führt.

Die Symptomatik verstärkt sich zum Schädeldach hin und führt häufig zusätzlich zu Lichtempfindlichkeit, SchwindelÜbelkeit und Erbrechen. Patienten berichten zudem auch von Sehstörungen, Sprachstörungen, einer allgemeinen Muskelschwäche, sowie von Missempfindungen wie Kribbeln.

Der Migräne sehr ähnlich ist der Clusterkopfschmerz (Bing-Horton-Kopfschmerz), der manchmal auch mit dieser gleichgesetzt wird. Die Schmerzen treten stichartig im Bereich einer Hirnhälfte auf (meist im oberen Schädelbereich), klingen nach einiger Zeit ab, um dann wiederzukehren, wobei ein Hirnhälften-Wechsel möglich ist.

Die Patienten beschreiben meist auch ein Gefühl, “als ob das Auge herausgedrückt” würde. Neben den klassischen Symptomen zeigen sich hier auch ein gerötetes Gesicht, eine laufende Nase sowie ein Tränen des betroffenen Auges.

Männer sind häufiger vom Clusterkopfschmerz betroffen als Frauen. Als Auslöser gilt gem. der Schulmedizin hier ein “überaktives Nervensystem” und auch entzündete Gefäße hinter dem Auge.

Eine andere Ursache können, besonders bei Frauen, hormonelle Schwankungen sein. Eine Rolle spielt dabei die Menstruation, aber auch die Umstellungen in den Wechseljahren. Clusterkopfschmerzen treten bei Rauchern und bei Abwehrschwäche gehäuft auf.

2. Sekundäre Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen entstehen durch Reize von außen, sind Begleiterscheinungen oder Folgen anderer Erkrankungen. Wesentliche Auslöser sind u.a. Hirnverletzungen (z.B. Blutung, Schädel-Hirn-Trauma), Gefäßerkrankungen(z.B. Aneurysma, Schlaganfall), InfektionenStoffwechselprobleme, Nervenläsionen des Gesichts, BluthochdruckZahnschmerzen oder Ohrenschmerzen, Augenentzündungen, Entzündungen im Bereich der Nase (z.B. Sinusitis-Kopfschmerz bei Nasennebenhöhlenentzündungen) und Entzündungen im Mundbereich (z.B. Zahnentzündungen), Tumoren des Kopfes, Wirbelsäulenbeschwerden sowie übermäßiger Alkoholgenuss und Rauchen (neben anderen berauschenden Substanzen). Kopfschmerzen können auch entstehen, wenn Kaffeetrinker auf ihr Genussmittel verzichten: Kopfschmerzen durch Kaffee-Entzug?

Zu den sekundären Erscheinungsformen der Beschwerden gehört auch der Belastungskopfschmerz, der nach schweren körperlichen Anstrengungen auftritt. Die pochenden, beidseitigen Schmerzen sind die Folge von sehr hohem Blutdruck. Die Beschwerden verschwinden meistens nach einigen Minuten oder spätestens nach einer Stunde. Kopfschmerzen können auch durch starke Kälte ausgelöst werden.

Liegt die Ursache in den Hirnhäuten, spricht man ebenfalls von sekundären Kopfschmerzen. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann dafür verantwortlich sein oder Blutungen der hirnautversorgenden Gefäße. Also:

Vorsicht – wenn:

Bei häufigen Kopfschmerzen ist es sicher nötig, eventuelle organische Ursachen abzuklären und wenn möglich auszuschließen. Ebenso ist Vorsicht geboten, bei:

  • bei Kopfschmerzen ist das erste Mal einfach “so” auftreten
  • Kopfschmerzen die sich in der Intensität zunehmend steigern (Hirnblutung?!)
  • Kopfschmerzen mit ausgeprägter Nackensteifigkeit (Hirnhautentzündung – dabei ist es nicht möglich, in Rückenlage den Kopf so anzuheben, dass man seinen Bauch anschauen kann)

Klassische „schulmedizinische“ Therapie

Wenn Sie Kopfschmerzen lediglich mit Schmerzmitteln begegnen, ist es dasselbe, als wenn Sie einer Alarmsirene die Stromzufuhr unterbrechen. Dann heult es nicht mehr und alles ist wieder scheinbar in Ordnung.

In schweren Fällen werden auch Triptane oder Beta-Blocker zur “Vorbeugung” eingesetzt. Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln zum Beispiel Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen) und anderen Medikamenten bringen zwar eine Erleichterung, sind aber keine sinvolle Therapie, wenn Sie unter chronischen Kopfschmerzen leiden.

Oft kommt daher auch zu einem sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz – also Schmerzen durch Medikamente. Diese Art des Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz entsteht, wenn man an mehr als 10 Tagen pro Monat Schmerzmittel einnimmt. Das mit den 10 Tagen ist nur ein Anhalt.

Der “Entzug” (den ich für absolut notwendig halte), sollte in einer Schmerzklinik unter Aufsicht durchgeführt werden. Die Patienten werden dort entwöhnt, bis die sog. 10/20 Regel greift: Maximal 10 Tage im Monat mit Schmerzmitteln, 20 Tage ohne Schmerzmittel. Wenn Patienten soweit eingestellt sind, empfehle ich weitere Verfahren/Anpassungen. Welche das sein können, stelle ich Ihnen im Folgenden vor.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, sowie Hausmittel, die bei Kopfschmerzen in Frage kommen.

In der Naturheilkunde denken wir nicht nur symptombezogen, sondern auch in Funktionskreisen. Bei bestimmten Beschwerden denken wir unter anderem:

Aber Vorsicht: Diese Zuordnungen können eine Rolle spielen, müssen es aber nicht.

Am Anfang dieses Beitrags hatte ich ja die Zahlen der Barmer gebracht. Der Anstieg unter den Jugendlichen ist enorm! Für mich bieten sich vier Erklärungsmuster an:

  1. STRESS. Der Stress ist unserer Gesellschaft auch deutlich anzumerken. Auf alles und jeden soll sofort reagiert werden. Es soll immer mehr “geschafft” werden. Das kann aus meiner Sicht nicht mehr gut gehen… Der Druck auf alle Arbeiter hat stark zugenommen. Mehr dazu: Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress
  2. Wir sind seit Kindheit einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt, die wir in der Evolution bisher nicht hatten. Dies betrifft die Pestizide, Zusatzstoffe der Nahrung usw. Das ist eine unendliche Geschichte. An dieser Stelle will ich als Einstieg vielleicht diesen Beitrag erwähnen: Gifte im Körper und wo sie sich ablagern
  3. Ernährung. Fertignahrung, Geschmacksverstärker, Zucker usw. Alles stark angestiegen. Ich reiße solche Themen ja immer mal wieder an, wie zum Beispiel in “Dumm durch Energy Drinks und Cola“. Manche bezeichnen mich dann auch schon mal als “Schwarzmaler”, aber bitte sehr: Die Zahlen, die jetzt auf dem Tisch liegen, sind dramatischer als ich es vermutet hatte. Aber es ist ja kein Wunder. Ich sehe mittlerweile bereits 17-jährige mit Morbus Crohn in der Praxis. Das sind Erkrankungen, die ich vor 20 Jahren erst im Alter von 30 an aufwärts bei Ratsuchenden feststellte.
  4. Handy, WLAN und Co.: Wenn wir nach Ursachen suchen, müssen wir prüfen, welche Faktoren in diesen Jahren ebenfalls zugenommen haben. Und da müssen wir natürlich auch an die Handys denken. Erstens aus statischer Sicht: Die Kids glotzen nur noch nach unten. Manche kommen mir vor wie eine Biomasse mit WLAN-Anschluss. Der Kopf hängt nach vorne – da sind Nacken-Kopf-Schmerzen klar. Zweitens: Die Strahlung erzeugt selbst Stress für die Zellen. Mehr dazu in meinem Beitrag: WLAN, Handy und Co.

Im Folgenden nun Verfahren und Therapien die helfen können. Einige sehr einfache Hilfsmittel beschreibe ich auch auf der Seite: Sechs Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Akupunkt-Massage nach Penzel

Die Akupunkt-Massage nach Penzel (APM) basiert auf der chinesischen Energielehre und arbeitet ohne Nadeln – aber mit spürbarer Wirkung. Mit einem Metallstäbchen werden gestörte Meridiane sanft ausgestrichen, um den Energiefluss im Körper wiederherzustellen. Bei Kopfschmerzen zeigt sich oft eine Blockade im Leber-, Gallenblasen- oder Blasenmeridian, gelegentlich auch im Bereich der Wirbelsäule. Besonders bei Spannungskopfschmerzen, migräneartigen Beschwerden oder wetterbedingtem Druck im Kopf hat sich die Methode in meiner Praxis vielfach bewährt. Statt nur Symptome zu unterdrücken, setzt die APM auf Regulation und Selbstheilung. Bereits nach wenigen Sitzungen berichten viele Patienten von einer spürbaren Erleichterung – oft verbunden mit besserem Schlaf, innerer Ruhe und mehr Vitalität. Auch bei Kindern mit Schulkopfschmerzen ist die Methode gut einsetzbar.

Akupunktur

Akupunktur ist auf jeden Fall einen Versuch wert! Auf der Gallenblasen-Leitbahn helfen GB20 (Feng Chi) am Nackenansatz und GB8 (Shuai Gu) oberhalb der Ohrspitze bei Migräne und Spannungskopfschmerzen. DU20 (Bai Hui) auf der Kopfkrone, Teil der Du-Leitbahn, unterstützt die Energie im Kopf. Für stressbedingte Beschwerden eignet sich LI4 (He Gu) auf der Dickdarm-Leitbahn, zwischen Daumen und Zeigefinger. SI3 (Hou Xi) von der Dünndarm-Leitbahn, am äußeren Handrand, lindert Verspannungen. Zusätzliche Punkte wie Yintang (zwischen den Augenbrauen) und Taiyang (an den Schläfen) beruhigen und lösen Schmerzen. Diese Punktkombination wird individuell abgestimmt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Ebenfalls hilfreich ist die Akupunktur nach Boel.

Antroposophische Medizin

Auch aus der anthroposophischen Medizin gibt es gute Ansätze bei Kopfschmerzen – insbesondere, wenn konventionelle Schmerzmittel keine Option sind oder dauerhaft nicht infrage kommen. Die Mittel zielen darauf, den Organismus zu harmonisieren, das vegetative Nervensystem zu stabilisieren und die Reaktionsfähigkeit des Menschen zu stärken.

Zum Einsatz kommen je nach Symptomatik verschiedene Arzneien – oft als Injektionen, Globuli oder Ampullenpräparate (Wa = Firma Wala, We = Firma Weleda):

Belladonna (Wa,We)
Cuprum aceticum comp (Wa)
Formica (Wa,We)
Glonoinum (We)
Lachesis (Wa,We)
Secale/Quarz (Wa)
Solum Inject (Wa)

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Am besten, man macht vorher einen Test mit dem Raum-Diffusor, um festzustellen, wie man persönlich auf den Duft reagiert.

Lavendel, Pfefferminze, Zitrone sind die Mittel der Wahl. Die Essenzen sollten organischen Ursprungs sein und Bio-Qualität nach pharmazeutischen Reinheits-Kriterien haben. Es wird vermutet, dass die Wohlgerüche über das Gehirn (Hippocampus, Amygdala) wirken, indem Emotionen angesprochen werden. Eventuell gelangen die Verbindungen auch ins Blut, wo sie Hormone und Enzyme beeinflussen. Lavendel wenden Naturheilkundler auch gegen Depressionen, Stress und Angstzustände an. Damit erklärt sich auch die besondere Wirkung bei Spannungskopfschmerzen.

Bewährt hat sich ein Tropfen Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen, der in die Schläfe einmassiert wird. Ebenso auch Lavendöl, welches auf die Schläfen getupft wird.

Jasmin soll den Hormonhaushalt positiv beeinflussen können und so auch bei Kopfschmerzen hilfreich sein.

Bachblüten

Bachblüten können eine sanfte Unterstützung bei der Behandlung von Kopfschmerzen bieten, vor allem wenn diese durch emotionale oder mentale Belastungen ausgelöst werden. Hier sind einige Bachblüten, die bei Kopfschmerzen hilfreich sein können:

Aspen: Für Kopfschmerzen, die durch unklare Ängste oder innere Unruhe entstehen. Diese Blüte hilft, eine innere Gelassenheit zu fördern.

Beech: Bei Kopfschmerzen, die durch Gereiztheit, Perfektionismus oder Intoleranz ausgelöst werden.

Cherry Plum: Wenn die Kopfschmerzen durch eine innere Anspannung oder Angst vor Kontrollverlust verursacht werden.

Olive: Für Kopfschmerzen aufgrund von Erschöpfung oder Überarbeitung.

White Chestnut: Bei Kopfschmerzen, die durch kreisende Gedanken oder mentale Überlastung entstehen. Diese Blüte kann helfen, den Geist zu beruhigen.

Vervain: Für Spannungskopfschmerzen, die durch einen übermäßigen Eifer oder Stress resultieren.

Rock Water: Hilfreich bei Kopfschmerzen durch übermäßigen Druck, den man sich selbst auferlegt, oder durch zu strenge Disziplin.

Anwendung:
Einnahme: 2 Tropfen der passenden Bachblüten in ein Glas Wasser geben und über den Tag verteilt trinken.
Akute Beschwerden: Die Tropfen direkt auf die Zunge geben (4-mal täglich).

Wenn man sich nicht ganz sicher ist, kann man auch eine Kombination aus mehreren Blüten geben. Ich würde in der Regel aber höchstens zwei verschiedene Blüten auf einmal geben.

Wenn man sich gar nicht sicher ist, verwendet man von Bach die Rescue Remedy Mischung: Notfalltropfen Bach-Blüten: Wie Rescue-Remedy-Tropfen Ihre Emotionen stabilisieren

Chiropraktik

Fehlstellungen in der Halswirbelsäule – insbesondere im Bereich des ersten und zweiten Halswirbels (C1 und C2) – können die Durchblutung, Nervenversorgung und Muskelspannung im Kopf-Nacken-Bereich beeinträchtigen. Gerade bei chronischen oder immer wiederkehrenden Kopfschmerzen lohnt sich ein genauer Blick auf diesen Abschnitt der Wirbelsäule. Auch weiter unten, im Bereich C4 bis C7, entstehen häufig muskulär bedingte Spannungskopfschmerzen – oft in Verbindung mit einer Fehlstatik des gesamten Bewegungsapparates.

Die Chiropraktik setzt hier gezielt an: Durch sanfte, präzise Justierungen wird die normale Gelenkfunktion wiederhergestellt, die Muskelspannung reguliert und das Nervensystem entlastet. Viele Patienten berichten nach einer korrekt durchgeführten chiropraktischen Behandlung über eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden – besonders bei Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Kopf, augenbetonten Druckgefühlen oder Migräne mit muskulärer Komponente.

Ich arbeite seit vielen Jahren mit der amerikanischen Chiropraktik, die sich durch hohe Präzision, individuelle Diagnostik und ein schonendes Vorgehen auszeichnet.

Colon-Hydro-Therapie / Einläufe

Ein Punkt, der fast nie erwähnt wird aber rasch einen Wendepunkt bringen kann: der Darm. Gerade bei dumpf-drückenden, migräneartigen oder immer wiederkehrenden Kopfschmerzen lohnt sich ein kritischer Blick auf den Darm. Viele Menschen leiden unter einer versteckten Autointoxikation – einer inneren Rückvergiftung durch Gärung, Fäulnis und eingeschränkte Leberentgiftung. Der Körper signalisiert das manchmal nicht mit Durchfall oder Verstopfung, sondern mit einem Brummschädel. Besonders Schläfenkopfschmerzen (rechts wie links) können damit zusammenhängen. Hier hilft oft keine Tablette – sondern ein simpler Einlauf.

Ein milder Einlauf mit körperwarmem Wasser oder dünnem Kamillentee kann innerhalb von 15 bis 30 Minuten spürbare Erleichterung bringen. Nicht selten berichten Patienten danach, dass der Druck im Kopf wie weggewischt sei. Bei chronisch belastetem Darmmilieu oder langjähriger Stuhlträgheit empfehle ich die Colon-Hydro-Therapie – eine gründliche, tiefgehende Darmreinigung unter therapeutischer Begleitung. Viele erleben danach nicht nur klareren Kopf, sondern auch besseren Schlaf, ruhigere Haut, mehr Energie.

Der Darm ist nicht nur das „zweite Gehirn“ – er ist oft der erste Ort, an dem eine nachhaltige Kopfschmerztherapie ansetzen sollte. Besonders dann, wenn gleichzeitig Hautprobleme, Blähungen, Müdigkeit oder „vernebeltes Denken“ mit im Spiel sind.

Wie man so etwas durchführen kann, habe ich hier beschrieben: Das Klistier – Anwendung und Durchführung

Ernährung

Sowohl Nährstoffmängel (siehe weiter unten) als auch bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe können Kopfschmerzen auslösen oder verstärken. Gleichzeitig gibt es Lebensmittel und Ernährungsformen, die nachweislich vorbeugen.

Nährstoffdefizite als Trigger:
Am häufigsten diskutiert wird ein Mangel an Magnesium. Zahlreiche Studien zeigen, dass Migränepatienten im Blut und im Liquor häufig niedrigere Magnesiumwerte aufweisen. Supplemente mit 300 bis 600 mg/Tag können laut Metaanalysen sowohl Anfallshäufigkeit als auch -stärke reduzieren (z. B. Chiu et al., Nutrients 2020). Auch Riboflavin (Vitamin B2) hat sich in randomisierten Studien als hilfreich erwiesen – besonders bei Migräne (400 mg/Tag).

Auslöser in der Ernährung:
Typische Triggerstoffe, die in Studien mit Kopfschmerzen in Verbindung gebracht werden, sind:

  • Tyramin (in gereiftem Käse, Rotwein)
  • Histamin (z. B. in Fischkonserven, Sauerkraut, Wein)
  • Koffein (in zu hoher oder inkonstanter Dosierung)
  • Mononatriumglutamat (MSG) – v. a. in asiatischem Fast Food, Fertigsuppen
  • Aspartam – der künstliche Süßstoff steht im Verdacht, Kopfschmerzen bei empfindlichen Personen zu fördern (z. B. Butchko et al., Regul Toxicol Pharmacol 2002)

Entzündungsfördernde Fette:
Omega-6-reiche Pflanzenöle (Sonnenblume, Distel, Raps) enthalten viel Linolsäure, die im Übermaß proinflammatorisch wirkt. Eine zu hohe Omega-6/Omega-3-Ratio wird in neuen Studien mit einer erhöhten Migräneanfälligkeit assoziiert (z. B. Ramsden et al., BMJ 2021). In einer Interventionsstudie führte eine Reduktion linolsäurehaltiger Fette bei gleichzeitiger Omega-3-Erhöhung (Fisch, Leinöl) zu signifikanten Verbesserungen der Migränefrequenz.

Heilfasten:
Auch Heilfasten zeigt in klinischen Beobachtungen positive Effekte bei Kopfschmerzpatienten – insbesondere bei Migräne. Die genauen Mechanismen sind nicht abschließend geklärt, diskutiert werden antiinflammatorische Effekte, Ketonkörper, reduzierte Gefäßreaktivität und hormonelle Regulation. Ausführlich dazu in meinem Beitrag: Fasten gegen Kopfschmerzen und Migräne

Entspannungsverfahren

Kopfschmerzpatienten empfehle ich fast immer ein Entspannungsverfahren zu erlernen, vor allem wenn die Schmerzen im Zusammenhang mit Stress entstehen. Studien zeigen eine gute Wirkung der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen, mehrmals täglich in kurzen Einheiten durchgeführt. Aber auch vom Autogenen Training und Biofeedback halte ich viel.

Fitnesstraining

Moderates Ausdauertraining, sowie ein gesundheitsorientiertes Krafttraining mit Beweglichkeitstraining helfen, Stress abzubauen. Schmerzen haben fast immer auch eine Komponente in der Muskulatur und den Faszien (Bindegewebe), weil sich dort viele Schmerzrezeptoren befinden.

Ich habe immer noch eine Patientin, die jedes Mal, wenn Sie merkt, dass eine Migräne-Attacke bevorsteht, zu uns ins Sportzentrum kommt, um am Handfahrrad zu trainieren. Danach sind Ihre Beschwerden verschwunden. Einen Versuch ist es also auf jeden Fall wert.

Aber: Wenn Triggerpunkte und starke Verspannungen vorliegen, rate ich von Sport eher ab. In diesem Fall rate ich zuerst zu Übungen und Therapien, wie ich dies hier unter Manuelle Therapien (siehe unten) beschreibe.

Heilpflanzen

Die Phytotherapie bietet bei Kopfschmerzen einige wirksame Optionen – vorausgesetzt, die Auswahl orientiert sich an Ursache und Typ. Die Studienlage ist unterschiedlich, doch bei bestimmten Pflanzen gibt es klare Hinweise auf Wirksamkeit. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Spannungskopfschmerzen, Migräne und vegetativ bedingten Beschwerden.

Mutterkraut (Tanacetum parthenium): Mutterkraut ist die am besten untersuchte Heilpflanze bei Migräne. Die enthaltenen Sesquiterpenlactone (v. a. Parthenolid) wirken antientzündlich, gefäßstabilisierend und senken die Freisetzung von Serotonin im Trigeminussystem – ein zentraler Mechanismus bei Migräneanfällen. Studien zeigen, dass standardisierte Mutterkrautextrakte (z. B. mit 0,2–0,4 mg Parthenolid pro Tag) die Anfallshäufigkeit signifikant reduzieren können. Wichtig: Die Wirkung tritt meist erst nach mehreren Wochen ein.

Pestwurz (Petasites hybridus): Pestwurz wirkt krampflösend und gefäßerweiternd. In zwei randomisierten Studien konnte ein CO₂-Extrakt aus der Wurzel (z. B. Petadolex®) die Migränefrequenz deutlich senken. Wichtig: Nur PA-freie (pyrrolizidinalkaloidfreie) Extrakte verwenden, da natürliche Pestwurz leberschädigend sein kann. Dosierung in Studien: 75–150 mg/Tag.

Weidenrinde (Salix alba): Bei Spannungskopfschmerzen kann Weidenrinde eine sanfte Alternative zu synthetischen Schmerzmitteln sein. Die enthaltene Salicylsäure wird im Körper zu Salicin metabolisiert – ein Wirkprinzip, das dem von Acetylsalicylsäure ähnelt, aber magenfreundlicher ist. In der Praxis besonders geeignet bei muskulärer Komponente oder begleitenden Gliederschmerzen.

Melisse, Lavendel, Passionsblume: Diese Pflanzen wirken nicht direkt schmerzlindernd, aber ausgleichend auf das vegetative Nervensystem. Bei stressbedingten Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder innerer Unruhe können sie regulierend wirken – am besten als Kombination (z. B. in Tees, Tinkturen oder Komplexmitteln).

Pfefferminzöl (äußerlich): Ein Klassiker bei Spannungskopfschmerzen: Pfefferminzöl (10 % in Alkohol) auf Schläfen und Stirn aufgetragen kann laut Studien ähnlich wirksam sein wie Paracetamol – allerdings ohne Nebenwirkungen. Es wirkt kühlend, durchblutungsfördernd und krampflösend.

Weihrauch: Ein paar Tropfen ätherisches Öl aus Weihrauch können bei oraler Anwendung die Häufigkeit und Intensität der Cluster-Kopfschmerzen senken. Dafür sorgen die 34 verschiedenen Terpene der Heilpflanze, wie Forscher festgestellt haben. Die äußerliche Applikation von Weihrauch soll ebenfalls helfen können.

Homöopathie

Eine Auswahl homöopathischer Mittel, die bei Kopfschmerzen und Migräne in Frage kommen können, habe ich unter Homöopathie bei Kopfschmerzen und Migräne beschrieben.

Manuelle Therapie

Massagen sind bei akuten Kopfschmerzen wenig sinnvoll. Um allgemein Verspannungen zu lösen und kleinere Triggerpunkte zu lösen, ist eine klassische Massage aber geeignet. Es gibt auch eine bestimmte Form der Kopfmassage, die empfehlenswert ist (nicht im akuten Stadium), da sich viele Triggerpunkte an der Kopfmuskulatur befinden, nicht nur am Nacken. Leider wird die Kopfmuskulatur bei der klassischen Massage fast immer überhaupt nicht behandelt..

Eine Perle in Sachen manueller Therapie ist jemand, der eine Art “Hybrid-Therapie” (Kombination aus verschiedenen erlernten Techniken) anwendet und auch beherrscht. Ich favorisiere ganz klar folgende manuellen Verfahren: FDM nach Typaldos, Chiropraktik und Osteopathie. Es gibt natürlich noch weitere sehr gute Verfahren, die aber (leider) auch relativ selten zu finden sind, wie zum Beispiel Rolfing.

Problem vieler Behandlungskonzepte ist meiner Meinung nach, dass die Patienten kaum Übungen gezeigt bekommen, um das selber weiter zu üben. Klar gibt es Übungen. Aber was da durch Trainer und Therapeuten gezeigt wird, scheint einer gewissen Beliebigkeit zu unterliegen. Wenn Sie das übrigens interessiert, dann kommen Sie vielleicht einmal auf eines meiner Schmerzfrei-Seminare.

Massagen mit Lavendel-Öl (verdünnt mit einem guten Trägeröl aus MCT) werden bei Migräne und Spannungskopfschmerzen empfohlen. Die beruhigenden Wirkstoffe sind auch ein beliebtes Mittel, um das Einschlafen und die Schlafqualität zu verbessern.

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußrefelexzonenmassage.

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie kann dazu verwendet werden um Triggerpunkte und Myogelosen aufzulösen. Aber eigentlich will man damit etwas anderes erreichen: Die Segmenttherapie wirkt auf Nervenbereiche, die mit dem Kopf in Verbindung stehen, und beeinflusst die Schmerzverarbeitung positiv. Bei Störfeldtherapien, etwa bei Narben oder chronischen Entzündungen, werden Blockaden gelöst, die den Schmerz auslösen können. Besonders bei Migräne und chronischen Kopfschmerzen zeigt die Methode gute Ergebnisse. Wichtig ist eine individuelle Analyse durch einen erfahrenen Therapeuten, um die Ursachen präzise anzugehen.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur bietet eine effektive Möglichkeit zur Linderung von Kopfschmerzen, da das Ohr Reflexzonen für den gesamten Körper enthält. Besonders wirkungsvoll sind Punkte wie Shen Men, der das Nervensystem beruhigt und Stress abbaut, sowie der Subkortex, der die Gehirnregulation unterstützt und bei Migräne hilft. Der Occiput-Punkt eignet sich für Schmerzen im Hinterkopf oder durch Nackenverspannungen, während der Forehead-Punkt bei Stirnkopfschmerzen und Augenbeschwerden wirksam ist. Für einseitige Schläfenkopfschmerzen ist der Temporal-Punkt hilfreich. Der Sympathikus reguliert das vegetative Nervensystem und reduziert stressbedingte Schmerzen. Ergänzend können der Leberpunkt, der entgiftend wirkt, und der Nackenpunkt bei Verspannungen behandelt werden.

Die Punkte werden individuell ausgewählt und mit feinen Nadeln, Akupressur oder einem Softlaser stimuliert. Eine Sitzung dauert etwa 20–30 Minuten, wobei mehrere Behandlungen notwendig sein können, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Orthomolekular-Medizin

Die Orthomolekulare Medizin bezieht sich vor allem auf die Behandlung mit Vitalstoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, usw.

In Bezug auf das Thema Kopfschmerzen ist vor allem die Sache mit dem Magnesium bekannt. Das wäre auch das erste Mittel der Wahl. Magnesium kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Linderung von Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt werden. Zur Migräneprävention rate ich zu einer täglichen Einnahme von 300–600 mg, idealerweise in gut bioverfügbaren Formen wie Magnesiumcitrat oder -bisglycinat. Bei akuten Kopfschmerzen, insbesondere Migräneattacken, kann hochdosiertes Magnesium hilfreich sein. Hilfreich sind in Akutfällen Infusionen von bis zu 1.000 mg, um schnellere Ergebnisse zu erzielen.

Die Kombination von Zink und B-Vitaminen kann bei der Vorbeugung und Linderung von Kopfschmerzen, insbesondere Migräne und Spannungskopfschmerzen, eine wichtige Rolle spielen. Beide Nährstoffe wirken synergistisch, indem sie die Nervenfunktion unterstützen und die Energieproduktion in den Zellen fördern. Eine gezielte Supplementierung kann helfen, Defizite auszugleichen und so Kopfschmerzen zu reduzieren. Empfehlenswert ist die Einnahme von 30 mg Zink pro Tag, idealerweise in gut bioverfügbarer Form wie Zinkbisglycinat. Ergänzend bietet sich ein hochwertiger B-Komplex an oder gezielte Dosierungen, wie etwa 400 mg Vitamin B2 zur Migräneprävention.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel, Calciummangel und Spannungskopfschmerzen (Chronic tension-type headache with vitamin D deficiency: casual or causal association?): Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit CTTH signifikant niedrigere Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D (durchschnittlich 14,7 ng/mL) im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen (durchschnittlich 27,4 ng/mL) aufwiesen. Zudem litten 71% der CTTH-Patienten an einem Vitamin-D-Mangel (<20 ng/mL), verglichen mit 25% in der Kontrollgruppe. Die Studie fand auch eine höhere Prävalenz von muskuloskelettalen Schmerzen und Muskelschwäche bei CTTH-Patienten mit Vitamin-D-Mangel.

Säure-Basen-Haushalt

Bei zahlreichen Kopfschmerz-Patienten findet sich ein gestörter Säure-Basen-Haushalt. Wir sprechen hier von chronischen und „akuten“ Übersäuerungen. Eine Übersäuerung des Körpers (Azidose) stört Stoffwechselprozesse und erhöht die Schmerzempfindlichkeit. Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Kräutern, sowie die Reduktion säurebildender Lebensmittel wie Fleisch, Zucker und Kaffee helfen, das Gleichgewicht zu fördern.

Grundsätzlich: Ausreichendes Trinken von stillem Wasser oder Kräutertees unterstützt die Säureausscheidung, während Mineralstoffe wie Magnesium und Kalzium den Körper bei der Neutralisation von Säuren entlasten. Ergänzend können Basenbäder entspannen und überschüssige Säuren über die Haut ausscheiden. Stressabbau und Bewegung runden einen ganzheitlichen Ansatz ab.

Im Akutfall helfen Basenpräparate. Hier nur einige Beispiele: Basica Vital, Bullrich’s Vital oder Dr. Jacobs Basenpulver, 1–2 TL in Wasser aufgelöst, bis zu 3-mal täglich. Es gibt auch andere gute Basenpulver-Mischungen. Alternativ bieten Basica Direkt Tabletten eine schnelle Lösung. Mineralwasser mit hohem Hydrogencarbonat (z. B. Staatl. Fachingen) oder Basentees wie P. Jentschura 7×7 Kräutertee unterstützen die Regulierung. Viel Wasser trinken, um die Wirkung zu fördern. Mehr zu Basenpulvern in meinem Beitrag: Was bringen Basenpulver und Basentabletten für Ihre Gesundheit?

Und weil das Thema immer wieder abgetan wird seitens der Mediziner, als auch in „Testberichten“, hier eine Analyse von mir: Was bringen Basenpulver und Basentabletten für Ihre Gesundheit?

Sauerstoff-Therapie

Bei akuten Clusterkopfschmerzen hilft das Einatmen von reinem Sauerstoff über eine Maske. Dadurch entspannen verkrampfte Gefäße. Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie ist in anfallsfreien Intervallen möglicherweise hilfreich.

Auch die große Ozon-Eigenblut-Therapie kann gut helfen. Die Reaktion mit Ozon hat einen “auflockernden” Effekt auf die Erythrozytenmembran. Dadurch wird mehr Sauerstoff im Kapillarbereich der Lungenbläschen aufgenommen und im “Zielgebiet” der Zellen wieder abgegeben.

Schüssler Salze

Akutmittel bei allen Kopfschmerztypen: Magnesium phosphoricum als “Heiße Sieben

  1. bei blassen, reizbaren Menschen: Kalium phosphoricum
  2. mit Verstopfug und schleimbelegter Zunge: Natrium chloratum
  3. Augenhöhlen, Druck: Natrium sulfuoricum D 6
  4. durch geistige Überanstrengung: Kalium phosphoricum D 6 und Natrium chloratum D 6
  5. bei Kindern: Ferrum phosphoricum D 12 + Kalium phosphoricum D 12
  6. Stirnkopfschmerz: Natrium phosphoricum D 6
  7. bei oder nach Überanstrengung: Calcium phosphoricum D 6 und Ferrum phosphoricum D 12

Zahnherde, tote Zähne, Störfelder

Nicht jeder Kopfschmerz entsteht im Kopf. In meiner Arbeit erlebe ich es immer wieder: Der eigentliche Auslöser sitzt im Kiefer – oder genauer gesagt in einem toten Zahn, einer alten Wurzelbehandlung oder einem chronisch entzündeten Zahnherd. Diese sogenannten Störfelder belasten das Nervensystem dauerhaft, auch wenn der Patient keine Zahnschmerzen hat.

Besonders kritisch sind wurzelbehandelte Zähne. Sie sind zwar „tot“, aber nicht steril – Rückstände von Bakterien und deren Toxine können über das Lymphsystem und die Trigeminusverbindungen Fernwirkungen entfalten. Auch Kieferostitiden (z. B. NICO – Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis) und chronisch stille Entzündungen im Bereich von Weisheitszähnen oder alten Extraktionsstellen können über Jahre Kopfschmerzen auslösen – oft einseitig, dumpf-drückend oder wandernd.

Das Problem: In klassischen bildgebenden Verfahren bleiben diese Herde häufig unsichtbar. Erst spezielle Diagnostik – z. B. mit 3D-DVT, Thermografie oder Störfelddiagnostik nach Voll oder Klinghardt – bringt die Zusammenhänge ans Licht.

Therapeutisch entscheidend ist die Herdsanierung – also die Entfernung toter oder infizierter Zähne, die Ausräumung von Kiefernekrosen und ggf. die begleitende Ausleitung belastender Toxine. Gerade bei therapierefraktären, chronischen Kopfschmerzen kann das der entscheidende Schritt zur Besserung sein.

Sonstiges und andere Hausmittel

Blaues Licht kann speziell bei Migräne einen Auslöser der Kopfschmerzen darstellen. Meiden Sie es, wenn es geht, sonst tragen Sie eine Farbbrille (Spectro-Photochrom-Brille). Studien zufolge eignet sich besonders ein Brillenglas, das nur Grüntöne durchlässt. Diese Farbe kann Kopfschmerzen lindern.

Apfelessig: Apfelessig kann innerlich und äußerlich als natürliches Mittel gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden. Innerlich wird empfohlen, 1–3-mal täglich 2 Teelöffel Apfelessig in einem Glas Wasser zu trinken, optional mit einem Teelöffel Honig. Äußerlich kann verdünnter Apfelessig auf Stirn, Schläfen oder Nacken eingerieben oder als „Essig-Hut“ angewendet werden. Für einen Essig-Hut mischen Sie 1 Teil Apfelessig mit 2 Teilen Wasser. Tränken Sie ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch in der Mischung, wringen Sie es leicht aus und legen Sie es auf die Stirn. Optional kann das Tuch auch den Nacken und die Schläfen bedecken. Lassen Sie den Essig-Hut etwa 10–15 Minuten einwirken und erneuern Sie die Anwendung bei Bedarf. Die Mischung kühlt, regt die Durchblutung an und kann Spannungskopfschmerzen effektiv lindern. Ausführlicher zum Apfelessig hier: Apfelessig – ein uraltes Heilmittel

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: pixabay.com – geralt

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.5.2025 aktualisiert.

Triggerpunkte – Dry Needling, Akupunktur, Massage – Was hilft?

Seit über 25 Jahren höre ich in meiner Praxis dieselbe Geschichte: „Ich habe alles versucht. Physiotherapie, Spritzen, Schmerzmittel – nichts hilft langfristig.“ Und immer wieder frage ich mich: Warum wird über eine der häufigsten Schmerzursachen kaum gesprochen?

Triggerpunkte (winzige Verhärtungen und Verklebungen in der Muskulatur) können so viel Leid verursachen, dass sie Bandscheibenvorfälle oder Nervenschäden imitieren. Sie erzeugen ausstrahlende Schmerzen, blockieren Bewegungen und machen das Leben zur Qual. Die meisten Ärzte übersehen sie oder tun sie als „Verspannungen“ ab. Doch hier liegt ein Problem: Diese unscheinbaren Muskelknoten verselbstständigen sich. Einmal aktiviert, halten sie sich hartnäckig – und werden oft mit der falschen Therapie behandelt.

Das Tragische? Viele Menschen könnten längst schmerzfrei sein, wenn ihr Problem richtig erkannt würde. Höchste Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen.

Bevor ich zu effektiven Verfahren komme, wie Triggerpunkte behandelt werden können, vielleicht erst einmal ein paar Fakten. Zum Beispiel:

Was sind Triggerpunkte?

Ein myofaszialer Triggerpunkt ist ein übererregbarer Punkt in einem verspannten Muskelstrang, der auf Druck schmerzhaft reagiert. Diese Schmerzpunkte können lokale Beschwerden verursachen oder in entfernte Körperregionen ausstrahlen, was ihre Identifikation erschwert.

In folgender Abbildung habe ich das versucht darzustellen:

Abb.1: Schematische Darstellung eines Triggerpunktes im Trapezmuskel (Nacken).

Ein Triggerpunkt ist ein „Zentrum erhöhter Reizbarkeit im Gewebe, das bei Druck empfindlich reagiert und bei Überempfindlichkeit übertragene Schmerzen verursacht.“ Die Symptome müssen demzufolge nicht unbedingt (aber meistens) im Kerngebiet der Störung auftreten.

Beispiel: Triggerpunkte in den Skalenusmuskeln (vordere Halsmuskulatur) können Schmerzen in Arm und Hand hervorrufen, was leicht mit einem Nervenproblem verwechselt wird. Ausstrahlende Schmerzen können so die Lage des Triggerpunktes verschleiern, wie in der folgende Abbildung zu sehen:

Abb.2: In dieser Abbildung sehen Sie wie bestimmte Triggerpunkte in der Halsmuskulatur (hier die M. Scaleni) für Schmerzen im Arm und in der Hand verantwortlich sein können.

Triggerpunkte im M. Infraspinatus (Schulterblattmuskulatur) können Schmerzen verursachen, die sich in die vordere Schulter oder den Oberarm projizieren:

Abb.3: Im Unterschied zum vorherigen Bild (Abb.2) sehen Sie den Unterschied. Für diese Art Schmerzen würden wir eher in der Mitte des hinteren Schulterblattes suchen (M. Infraspinatus).

📌 Zwischenfazit: Triggerpunkte können Schmerzen verursachen, die oft fernab des eigentlichen Problems empfunden werden. Eine gezielte Untersuchung ist daher entscheidend.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Warum entstehen Triggerpunkte?

Triggerpunkte entstehen meist durch eine Kombination aus mechanischer Überlastung, Durchblutungsstörungen und „neurophysiologischer Dysregulation“; auch Vitalstoff-Defizite und lokale Gewebsübersäuerung tragen dazu bei.

Als mögliche Ursachen würde ich auf jeden Fall anführen:

  • Muskelüberlastung oder Fehlhaltungen (z. B. durch Computerarbeit, Sport, einseitige Belastung)
  • Chronischer Stress & vegetatives Nervensystem (Daueranspannung verhindert Muskelentspannung)
  • Sauerstoffmangel im Muskelgewebe (führt zur Verkrampfung und Schmerzsensibilisierung)
  • Zahnfehlstellungen oder Zahnbehandlungen (können Triggerpunkte in der Kiefermuskulatur aktivieren). Mehr zu Zahnproblemen hier: Zahnprobleme: Karies, Parodontose, Zahnfehlstellungen
  • Narben oder Operationen (verändern Faszien- und Muskelspannung)
  • Mangelernährung oder Vitalstoffmangel (z. B. Magnesiummangel verschlechtert die Muskelregeneration)

Mehr und ausführlicher zur Theorie der Triggerpunkte lesen Sie übrigens in meinem Artikel zu den Myogelosen.

📌 Zwischenfazit: Ist eine solche Verspannung erst einmal dauerhaft vorhanden, so kann der Muskel erst recht nicht mehr versorgt werden und das Zentrum des Schmerzgeschehens, der inzwischen entstandene Triggerpunkt unterhält sich selbst. Der Teufelskreis ist geschlossen: Unterversorgung – Verspannung – noch mehr Unterversorgung – noch mehr Verspannung etc. etc. Die folgende Schonhaltung, die daraufhin eingenommen wird, unterstützt wiederum die Verspannung anderer Muskelgruppen und birgt die Gefahr der Entstehung weiterer Triggerpunkte.

Wie können die Triggerpunkte behandelt werden?

Triggerpunkte können sowohl mit klassischer Massage, als auch ein spezieller Triggerpunkt-Massage therapiert werden. Manchmal werden dazu auch Stäbchen verwendet, wie bei der Stäbchenmassage.

Dr. med. Bauermeister hat aus der Erkenntnis der Osteopathie und der Triggerpunkt-Lehre die „Trigger Osteopraktik“ begründet – die vor allem an der Beseitigung der Triggerpunkte ansetzt.

Wenn zahlreiche und wenig „aktive“ Triggerpunkte bestehen, so ist eine der oben angeführten Massagetechniken durchaus empfehlenswert.

Allerdings muss ich erwähnen, dass bei den meisten chronischen Schmerzpatienten so viele stark aktive Triggerpunkte vorhanden sind, dass eine Massage extrem schmerzhaft ist; dies bedeutet für die Patienten oftmals nur ein unnötige Qual.

Behandlung von Triggerpunkten:

1. Manuelle Triggerpunkt-Therapie (Selbstbehndlung)

Schon Janet Travell empfahl die Selbstbehandlung der Triggerpunkte durch Selbstmassage. Drücken Sie für 10 – 100 Sekunden auf den Triggerpunkt mit konstanter Kraft oder massieren sie ihn mit kreisenden Bewegungen. Sie können den Triggerpunkt auch in einer Richtung gerade ausstreichen. Sinnvoll ist es, in die Längsrichtung der Muskelfasern zu arbeiten.

Sie können mit dem Fingern, dem Ellenbogen massieren (was ja auch Masseure u.a. machen) oder Instrumente wie einen Tennisball zu Hilfe nehmen. Die Selbstbehandlung sollte 2 – 6 Mal täglich für mindestens 30 Sekunden angewendet werden, längstens aber jeweils 5 Minuten dauern.

Anfangs sollten sie nicht allzu starken Druck ausüben, ihn aber langsam steigern. Sie werden dabei Schmerzen spüren, also werden Sie automatisch nicht des Guten zu viel tun.

Die Intensität sollte nur einen mittelschweren Schmerz verursachen. Berücksichtigen Sie auch, dass sich die Beschwerden zu Beginn verschlimmern können. Zur Abschätzung des Erfolges sollten Sie trotzdem nicht nachlassen. Wenn sie den richtigen Triggerpunkt getroffen haben, stellt sich nach einiger Zeit eine Besserung ein. Dann spüren Sie, dass sich die Verhärtung gelockert und die Schmerzempfindlichkeit nachgelassen hat. Sollte das nicht der Fall sein, haben Sie den Triggerpunkt nicht richtig getroffen.

Geeignet für: Patienten mit geringerer Triggerpunktaktivität oder zur Selbstbehandlung.

2. „Stretch & Spray“ Technik nach Travell & Simons

Diese Methode kombiniert Dehnübungen mit Kältespray (früher Fluormethan, heute meist Ethylchlorid).

  • Vorteil: Kühlung senkt die Muskelspannung, sodass sich Triggerpunkte leichter lösen.
  • Nachteil: Man braucht einen Therapeuten der mit der Technik vertraut ist. Diese gibt es meines Wissens heute nicht mehr.

Anwendung: Besonders wirksam bei Muskelverhärtungen in Rücken und Nacken.

Geeignet für: Patienten mit akut verhärteten Muskelpartien.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

3. Dry Needling – gezielte Nadeltherapie für Triggerpunkte

Dry Needling ist eine minimal-invasive Technik, bei der recht dünne Akupunkturnadel direkt in den Triggerpunkt appliziert wird. Ziel ist es, eine „Local Twitch Response“ auszulösen, welche die entsprechenden Strukturen reflexartig entspannt. Ich würde es eher so sehen, dass durch die Nadelung in dem Bereich der Körper dazu angeregt wird, sich mit diesem Bereich zu „beschäftigen“ und die Verklebungen etc. aufzulösen.

  • Vorteil: Schnelle Schmerzlinderung bei tief liegenden Triggerpunkten; löst Verhärtungen direkt im Muskelgewebe;
    Wirksam bei chronischen Beschwerden
  • Nachteil: „Piks“ (meist nur sehr geringe Schmerzwahrnehmung), eventuell ein blauer Fleck an den Einstichstellen.

Geeignet für: Patienten mit hartnäckigen Triggerpunkten, die auf manuelle Therapie nicht gut ansprechen.

4. Neuraltherapie – Injektionen mit Procain u.a.

Diese Methode wurde ebenfalls von von Travell & Simons populär gemacht und kombiniert die Triggerpunktbehandlung mit Procain-Injektionen.

Wie funktioniert es?

Lokalanästhetika wie Procain oder Lidocain werden direkt in den Triggerpunkt injiziert. Dies unterbricht den Schmerzreiz und verbessert die Durchblutung, wodurch sich der Triggerpunkt „auflöst“. Procain hat zudem regenerative Effekte auf das Nervensystem und wird häufig in der Naturheilkunde genutzt. Ausführlich zum Procain habe ich hier geschrieben: Procain – Wundermittel? Erfahrungen und Nebenwirkungen

  • Vorteile: schnelle Schmerzlinderung, verbesserte Durchblutung, regenerative Wirkung auf Gewebe und Nervensystem, entzündungshemmend und muskelentspannend, geringe Nebenwirkungen
  • Nachteile: nicht für alle Patienten geeignet (Bluter, etc.), kurzfristige Wirkung erfordert oft mehrere Sitzungen, erfordert fachgerechte Injektion, minimale Risiken wie Blutergüsse oder Kreislaufreaktionen.

Geeignet für: Patienten mit vielen schmerzhaften Triggerpunkten oder hartnäckigen Beschwerden – vor allem wenn eine rasche Beschwerde-Reduzierung erreicht werden soll. Bei ausgeprägten Triggerpunkten braucht es auch mit den anderen Techniken meist noch mehr Behandlungen.

5. Triggerpunkt-Akupunktur (Ashi-Punkte)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind Triggerpunkte als Ashi-Punkte bekannt. Sie werden mit Akupunkturnadeln stimuliert, um den Energiefluss zu verbessern.

Unterschied zu Dry Needling: Akupunktur folgt einem energetischen Konzept, während Dry Needling eine rein mechanische Reizung der „Strukturen“ (Muskeln, Faszien) bewirkt.

Vorteile und Nachteile sind die gleichen wie beim Dry Needleing.

In der Praxis sehe ich kaum einen Unterschied zwischen Dry-Needling und Triggerpunkt-Akupunktur. Für deutliche effektiver halte ich die Akupunktur-Variante nach Boel, die er Acu Magic nennt:

6. AcuMagic Akupunktur

Auch hier werden mittels Akupunktur lokale Punkte behandelt (Triggerpunkte). Diese Triggerpunkte befinden sich nach Boel allerdings fast immer an der Stelle wo es weh tut, bzw. die der Patient zeigt. Die Akupunktur nach Boel zeichnet sich durch eine besondere Stichtechnik aus, sowie den Einsatz mehrerer Nadeln.

Hier ein Beispiel wie das beim Knie aussehen kann (hier Knie-Innenseite):

Akpunktur eines Patienten am Knie. Hier eine Sternakupunktur nach Boel.

AcuMagic Akupunktur nach Boel. Hier am Beispiel des Knies.

  • Vorteil: Durch die Stichtechnik und die Verwendung mehrerer Nadeln erreicht man das Areal deutlich „intensiver“; weniger Behandlungen sind notwendig; nach der ersten Behandlung muss bereits eine Besserung beim Patienten zu spüren sein – ansonsten war die Stichtechnik nicht „richtig“ oder die Variante ist nicht geeignet.
  • Nachteile: wie bei den anderen Akupunktur-Varianten bereits genannt.

📌 Meine Beurteilung: AcuMagic ist für mich derzeit die „eleganteste“ und nachhaltigste Lösung zur Behandlung von Triggerpunkten.

Fazit

Triggerpunkte sind eine der meist übersehenen Schmerzursachen – und dennoch lassen sie sich oft effektiv behandeln. Die richtige Therapie kann Schmerzen rasch lindern, Beweglichkeit wiederherstellen und verhindern, dass sich der Teufelskreis aus Verspannung und Unterversorgung weiter verstärkt.

Doch eine nachhaltige Lösung erfordert mehr als nur manuelle Techniken oder Nadeln. Entscheidend sind auch die grundlegenden Rahmenbedingungen: Eine vitalstoffreiche Ernährung, ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt und ausreichend hochwertige Bewegung wie Yoga oder gezielte Mobilisation.

Zur Ernährung schauen Sie mal hier:

Zum Säure-Säure-Basenhaushalt schauen Sie mal bitte in Buch:

Zudem kann Heilfasten in schweren Fällen helfen, Entzündungen zu reduzieren, das Gewebe zu regenerieren und den Stoffwechsel zu entlasten. Zum Heilfasten ausführlich hier: Heilfasten und Schmerzen

Wer ganzheitlich ansetzt, gibt seinem Körper die besten Chancen, sich dauerhaft von chronischen Schmerzen zu befreien – und langfristig leistungsfähig und beweglich zu bleiben.

Ich bin dabei, dafür ein spezielles Programm auszuarbeiten. Wenn Sie dazu auf dem laufenden gehalten werden wollen, dann fordern Sie doch meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3.3.2025 umfassend überarbeitet.

Nervenschmerzen (Neuralgie): Naturheilkunde, Hausmittel, Homöopathie und Vitalstoffe die helfen…

Nervenschmerzen (Fachbegriff: Neuralgien) gehören mit zu den schmerzhaftesten Leiden überhaupt. Und in den letzten Jahren kommt es mir in der Praxis so vor, als würden gerade diese Neuralgien immer mehr zunehmen. Was die Schulmedizin da im allgemeinen anzubieten hat, ist meines Erachtens (ich sage es mal sehr vorsichtig): suboptimal.

In diesem Beitrag gehe ich erst einmal auf ein paar „Definitionen“ und Ursachen ein und weiter unten dann auf die Maßnahmen der Naturheilkunde, Alternativmedizin und Hausmittel; dabei auch Homöopathie, Vitamine und weitere Maßnahmen.

Zuerst aber etwas zur klassischen Medizin (Schulmedizin, Allopathie):

Nach Vorstellungen der Schulmedizin wird wird ein Nervenschmerz (=Neuralgie) durch eine Schädigung eines peripheren Nervs hervorgerufen und tritt genau im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven auf. Zu deutsch: Bei einer Neuralgie ist der Nerv selbst betroffen.

Natürlich haben Neuralgien etwas mit Schmerzen zu tun. Und auch die Schmerzleitung und Wahrnehmung wird ja über Nerven vermittelt.

Schmerzen und Neuralgien sind per Definition aber unterschiedlich, wobei dieser Unterschied den Patienten raltiv egal ist – vor allem wenn man Schmerzen hat. Ein Patient mit einer Neuralgie hat Schmerzen, aber ein Patient mit Schmerzen muss keine Neuralgie haben.

Noch ein Begriff der oft zu hören ist und der mit Neuralgien verwechselt wird: Neuropathien. Hierbei kommt es zu Schäden an den Nerven, die nicht unbedingt Schmerzen hervorrufen müssen. Zum Beispiel bei der Zuckerkrankheit kann es zu Nervenschäden kommen, bei denen der Patient in bestimmten Bereichen gar keine Schmerzen mehr spürt.

Das Besondere bei Nervenschmerzen

Eine Neuralgie hat eine typische Schmerzqualität. Es handelt sich um einen plötzlich einschießenden, elektrisierenden oder brennenden Schmerz, der immer an derselben Stelle vorkommt und auch nicht dauerhaft da ist.

Eine Neuralgie tritt typischerweise anfallsartig auf und kann durch bestimmte Reize (z.B. Bewegung, Berührung oder Kälte) ausgelöst werden.

Arten von Neuralgien

Eine häufige Form der „klassischen“ Neuralgie ist die Trigeminusneuralgie. Der Trigeminus ist ein großer Gesichtsnerv, der u.a. die sensible und motorische Versorgung im Gesichtsbereich übernimmt. Eine Trigeminusneuralgie ist meist einseitig und kann mit einer Muskelkontraktion der Gesichtsmuskulatur einhergehen.

Häufig kommt es im Anfall auch zu einer Rötung im Gesicht und zu einer vermehrten Tränen- und Schweißausscheidung. Die Trigeminusneuralgie kann ohne erkennbare Ursache auftreten oder aber im Zusammenhang mit Erkrankungen im Gesichtsbereich (z.B. AugenerkrankungenNasennebenhöhlenentzündungenStoffwechselstörungen, nach Frakturen).

Eine weitere klassische Neuralgie ist der Ischias: dann ist nämlich der Nervus ischiadicus betroffen, und man hat die typischen ziehenden Schmerzen im Bein. Häufig werden Rückenschmerzen umgangssprachlich als „Ischiasbeschwerden“ bezeichnet, obwohl der Ischiadicus-Nerv vielleicht gar nicht beteiligt ist.

Eine Post-Zoster-Neuralgie ist auch gar nicht so selten. Hier bestehen Nervenschmerzen in Folge einer Gürtelrose. Nach meiner Erfahrung treten die Zosterneuralgien immer nur dann auf, wenn eine klassisch schulmedizinische Behandlung (z.B. mit Cortison) nicht erfolgreich war.

Eine weitere häufige Neuralgie aus dem Bereich der Orthopädie: Das Karpaltunnelsyndrom, dass mit Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Hand einhergeht.

Auch nach kieferchirurgischen Behandlungen kann es zu einer atypischen Gesichtsneuralgie kommen, bei der die Schmerzen nicht genau einem Nerven zugeordnet werden können und eher diffus und leider auch länger andauernd auftreten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Weitere seltenere Neuralgien sind u.a.:

  • Aurikulotemporalisneuralgie (Frey-Syndrom)
  • Laryngeus-superior-Neuralgie
  • Morton-Neuralgie
  • Nasoziliarisneuralgie (Charlin-Syndrom)
  • Okzipitalis-Neuralgie
  • Spermatikus-Neuralgie
  • Ulnarisrinnen-Syndrom (Musikantenknochen-Syndrom)

Neuralgien können aus den verschiedensten Ursachen auftreten: Alkohol, Bandscheibendegeneration, BlutarmutDiabetes, Entzündungsherde an Zähnen, Mandeln oder Nebenhöhlen, ErkältungGrippeInfektionen, Malaria, Narben, Nikotin, Prellungen, Rheuma, Sitzen auf kalter Unterlage, Verletzungen, Verwachsungen, GürtelroseWechseljahresbeschwerden.

Naturheilkunde, Hausmittel und Alternative Medizin

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Nervenschmerzen in Frage kommen.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform halte ich für geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Mein Kollege Hermann Kaufmann ist APM Therapeut und schreibt dabei speziell zu Nervenschmerzen:

„Ich selber habe einem Patienten, dem selbst eine Operation nicht geholfen hat mit der APM helfen können. Er ist die meiste Zeit beschwerdefrei, nur ab und zu verspüre er ein kurzes Zwicken. Was habe ich gemacht? Ich habe den Dickdarm-Meridian immer und immer wieder tonisiert. Interessanterweise hat er keine Berührung auf der linken Wange toleriert, das Stäbchen zur Tonisierung jedoch problemlos!“

Nach meiner Erfahrung kann ich die APM bei Neuralgien unbedingt empfehlen.

Akupunktur

Akupunktur kann eine wirksame Methode sein, um Nervenschmerzen und Beinschmerzen zu lindern, indem sie die Durchblutung verbessert, Entzündungen reduziert und das Nervensystem reguliert. Besonders bei Neuropathien, Ischiasschmerzen, Muskelverspannungen und Durchblutungsstörungen kann sie hilfreich sein. Die Stimulation bestimmter Punkte beeinflusst das Qi (Energiefluss) und kann blockierte Meridiane wieder ins Gleichgewicht bringen.

Hier sind einige generelle Akupunkturpunkte, die oft bei Nervenschmerzen und Schmerzen in den Beinen eingesetzt werden:

1. Generelle Punkte zur Schmerzlinderung & Nervenstärkung:

  • LI4 (Hegu, Dickdarm 4) → In der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger, fördert die Schmerzlinderung im ganzen Körper.
  • LV3 (Taichong, Leber 3) → Auf dem Fußrücken, reguliert Qi-Stagnation und verbessert die Durchblutung.
  • SP6 (Sanyinjiao, Milz 6) → An der Innenseite des Unterschenkels, stärkt die Leber-, Milz- und Nierenenergie und hilft bei Durchblutungsproblemen.
  • ST36 (Zusanli, Magen 36) → Unterhalb der Kniescheibe, stärkt das Immunsystem und die Nervenregeneration.
  • GB34 (Yanglingquan, Gallenblase 34) → Außen unterhalb des Knies, hilft bei Muskel- und Nervenschmerzen.

2. Spezifische Punkte bei Schmerzen in den Beinen & Neuropathie

  • Baihui (GV20, auf dem Kopf) → Stärkt das zentrale Nervensystem und hilft bei neurologischen Beschwerden.
  • BL60 (Kunlun, Blase 60) → An der Außenseite des Knöchels, lindert Beinschmerzen, Verspannungen und Nervenprobleme.
  • K3 (Taixi, Niere 3) → An der Innenseite des Knöchels, stärkt die Nierenenergie und verbessert die Nervenfunktion.
  • BL40 (Weizhong, Blase 40) → In der Kniekehle, wirkt auf Ischiasnerv und Rückenschmerzen.
  • GB30 (Huantiao, Gallenblase 30) → Am Gesäß, hilfreich bei Ischiasschmerzen und Taubheitsgefühlen in den Beinen.

Je nach Ursache der Schmerzen kann eine individuelle Punktkombination sinnvoll sein. Besonders bei chronischen Nervenschmerzen oder neuropathischen Beschwerden sind mehrere Sitzungen notwendig, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine Rolle – allerdings erst / nur langfristig. Wenn akute Maßnahmen wie Akupunktur / Homöopathie usw. nicht gut greifen, rate ich den Patienten durchaus auch ein paar Fastentage einzulegen um zu sehen ob und was es bringt.

Grundsätzlich rate ich dazu die Ernährung zu überdenken! Eine gesunde Ernährung kann das Nervensystem stärken, Entzündungen reduzieren und die Zellgesundheit fördern. Besonders wertvoll sind frische, unverarbeitete Lebensmittel, die reich an Vitamine, Mineralstoffen und Antioxidantien sind. Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Rucola), Kräuter (Petersilie, Koriander, Basilikum), Sprossen, Gurken, Brokkoli und Avocados liefern essenzielle Nährstoffe, die die Nervenfunktionen unterstützen.

Auch gesunde Fette aus Olivenöl, Kokosöl, Leinöl, Avocados und Nüssen spielen eine wichtige Rolle, da sie entzündungshemmend wirken und die Zellmembranen schützen. Hochwertige Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte (schwarze Linsen!), Mandeln, Hanfsamen und Rindfleisch tragen zur Regeneration der Nerven bei und stabilisieren den Blutzucker. Gleichzeitig sollten Zucker, Weißmehlprodukte, verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und übermäßiger Koffeinkonsum vermieden oder reduziert werden, da sie Entzündungen begünstigen und den Stoffwechsel belasten. Ich rate dazu diese Sachen einmal für 4 Wochen komplett zu streichen!

Ausreichend Flüssigkeit in Form von stillem Wasser, ungesüßten Kräutertees oder Zitronenwasser unterstützt die Zellgesundheit und hilft, Stoffwechselreste auszuscheiden. Eine nährstoffreiche, entzündungshemmende Ernährung kann langfristig zu mehr Energie, besserer Regeneration und einer verbesserten Widerstandsfähigkeit des Nervensystems beitragen.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

40 ml Johanniskraut, 30 ml Silberweide, 20 ml Kamille und 10 ml Arnika. Eine andere Komposition ist folgende: 40 ml Johanniskraut, 30 ml Weidenrinde, 20 ml Kamille und 10 ml Melisse.

Homöopathie

Die Homöopathie ganz extrem schnell und gut wirken, vor allem wenn folgende Ursachen vorliegen:

  • plötzliche, reißende Schmerzen nach Zugluft: Aconitum C30
  • plötzlich aus einer Schmerzüberempfindlichkeit heraus, besonders bei launischen Patienten: Chamomilla C30
  • rheumatisch bedingt und besser bei fortgesetzter Bewegung: Rhus toxicodendron C30
  • rheumatisch bedingt und schlimmer bei Bewegung: Bryonia C30
  • bei Wetterwechsel, akut auftretend: Gelsemium C30
  • nach Unfall, Trauma mit Beteiligung der Nerven: Hypericum D6
  • Nervenschmerzen die täglich zur gleichen Zeit wiederkehren: Cedron D4
  • infolge von Medikamenten (Metformin u.a.): Nux vomica C30

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und kann auch bei chronischen Schmerzen und Nervenerkrankungen eine bedeutende Rolle spielen. Ein Überschuss an Säuren im Körper – oft als latente Azidose bezeichnet – kann Entzündungen fördern, die Mitochondrienfunktion stören und die Nervenleitfähigkeit beeinträchtigen.

Besonders bei Menschen mit chronischen Schmerzen, Polyneuropathien oder Erschöpfungszuständen zeigt sich oft eine Verschiebung des pH-Werts in den sauren Bereich. Eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Kräutern, hochwertigen Fetten und basischen Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Calcium kann helfen, diesen Zustand auszugleichen.

Gleichzeitig sollte der Konsum von Zucker, Alkohol, Kaffee und stark verarbeiteten Lebensmitteln reduziert werden, da diese zur Übersäuerung beitragen. Auch gezielte Basenmittel wie Natron oder Basenpulver können unterstützend wirken, sollten aber individuell angepasst werden. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt fördert nicht nur die Zellgesundheit, sondern kann auch Schmerzen lindern, Entzündungen reduzieren und das Nervensystem stabilisieren.

Ausführlich zum Säure-Basen-Haushalt, wie man das misst und korrigieren kann lesen Sie in meinem Buch: Die biologische Entsäuerungstherapie – Rene Gräber Bücher – Denn: das Thema ist etwas komplexer als es sich auf den ersten Blick anhört…

Spenglersan Kolloide

Die Spenglersane sind homöopathische Arzneimittel. Spenglersan Kolloid A ist allgemein einsetzbar bei allen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens auftreten. Spenglersan Kolloid R: Der Zusatz „R“ steht dabei für Rheuma, Rekonvaleszenz oder Reaktion.

Vitamine, Minerarlstoffe, sonstiges Vitalstoffe

Hier habe ich einen Grundsatzbeitrag zu Vitalstoffen bei Nervenschmerzen verfasst: Vitamin B und Magnesium bei Schmerzen. Ein Versuch mit Magnesiumöl ist es immer wert. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag zu den Magnesiumpräparaten.

Vor allem wenn bereits Nervenschäden eingetreten sind (z.B. Polyneuropathie, diabetische Neuropathie), geht es ohne bestimmte Vitalstoffe gar nicht. Hervorheben will ich hier vor allem die Alpha-Liponsäure, sowie das Vitamin B1 (auch in der Form des Benfotiamin, eine fettlösliche Vorstufe des B1).

Zahnstörfeld

Zahnstörfelder können eine oft übersehene Ursache für chronische Nervenschmerzen sein. Ich habe ausführlich dazu hier geschrieben: Was sind Zahnstörfelder? Besonders tote oder wurzelbehandelte Zähne, nicht ausgeheilte Zahnextraktionsstellen (NICO) und chronische Kieferentzündungen stehen im Verdacht, das Nervensystem zu belasten. Diese Herde können unterschwellige Entzündungen auslösen, die über das autonome Nervensystem den gesamten Körper beeinflussen.

Bei Patienten mit unerklärlichen Schmerzen, insbesondere neuropathischen Beschwerden in den Beinen oder anderen Körperregionen, lohnt sich daher eine gründliche Untersuchung des Kiefers. Mittels digitaler Volumentomographie (DVT) lassen sich versteckte Entzündungsherde besser aufspüren als mit herkömmlichen Röntgenbildern. In manchen Fällen kann eine Sanierung der Störfelder zu einer spürbaren Besserung der Beschwerden führen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Zahnstörfelder die Mitochondrienfunktion beeinträchtigen und dadurch chronische Erschöpfung sowie Schmerzen verstärken können. Wer trotz verschiedener Behandlungsansätze keine Linderung erfährt, sollte daher einen erfahrenen Zahnarzt oder ganzheitlichen Zahnmediziner konsultieren.

Volksheilkunde, Hausmittel

Kümmelsamen in ein Stoffsäckchen einnähen, in warmem Wasser anfeuchten und auf die schmerzende Stelle legen. Mit einer Wärmeflasche zudecken.

Mischen Sie Brennnesselgeist im Verhältnis von 1:5 mit Apfelessig und massieren die betroffene Stelle damit ein.


Bildquellen:

  • 123rf.com – staras
  • 123rf.com – ian allenden

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.2.2025 aktualisiert.

Rückenschmerzen, Hexenschuss & Co: Symptome, Fakten und Möglichkeiten der Naturheilkunde und Alternativmedizin

Der Begriff Hexenschuss (Lumbago, Lumbalgie) kennzeichnet eine äußerst schmerzhafte Symptomatik im Bereich des Lendenwirbelbereichs (LWS = Lendenwirbelsäule), die den Betroffenen stark in seiner Beweglichkeit einschränkt. Das ist das häufigste, aber längst nicht das einzige Problem des Rückens, beziehungsweise der Wirbelsäule.

Im Bereich des Nackens und des Halses spricht man bei gleicher Symptomatik von einer Cervicobrachialgie (typisches Zeichen: Schiefhals mit Nackenschmerzen).

Nicht selten führen plötzlich durchgeführte, ruckartige Bewegungsänderungen (sogenannte Bagatellbewegungen) während des Bückens, Hebens, Drehens oder beim Aufstehen zu den Schmerzen im unteren Wirbelsäulenbereich.

Der Hexenschuss zeigt sich auch vermehrt bei sportlichen Aktivitäten, hier besonders, wenn die Muskulatur vor Sportbeginn nicht erwärmt wurde. Verschiedene Prozesse können hierzu führen. Durch Blockierung von Wirbelgelenken können die in den Wirbelkanälen liegenden, hochsensiblen Nervenfasern in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ebenso können auch Veränderungen der Bandscheibe (Prolaps = Bandscheibenvorfall, Protrusion = Bandscheiben-Vorwölbung) sowie Zerrungen im Bereich der die Wirbel umgebenden Gelenkkapsel oder im Bereich der Muskeln zu Schmerzen im LWS-Bereich führen.

Der Hexenschuss tritt meist akut auf und zeigt sich vor allem durch stichartige Schmerzen im unteren Rücken. Die Muskulatur in diesem Bereich verkrampft sich. Betroffene verharren meist in der eben durchgeführten Bewegung, da jede Änderung zu einer Zunahme der Schmerzen führt.

Bei länger andauernder Schmerzsymptomatik besteht die Möglichkeit des Ausstrahlens in die untere Körperhälfte (Leiste, Oberschenkel, Unterschenkel, Füße). Zum Teil zeigen sich Empfindungsstörungen wie zum BeispielKribbeln oder Taubheitsgefühl.

Die Geheimsprache der Rückenschmerzen

Die Natur hat die Wirbelsäule ursprünglich nicht für den aufrechten Gang geschaffen. Daher ist es kein Wunder, wenn Wirbelknochen, Muskeln und Sehnen irgendwann im Laufe des Lebens überlastet sind und Schmerzen bereiten. Das ist landläufig bekannt und derart akzeptiert, dass bei Rückenschmerzen noch etwas anderes ins Spiel kommt, als rein körperliche Ursachen.

Es sind die psychosomatischen Faktoren, die oft unberücksichtigt bleiben. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens möchte kaum ein Patient hören, dass seine Beschwerden psychisch bedingt sind. Zweitens gilt in der modernen Schulmedizin das Dogma der strikten Trennung von Körper und Geist. Diese Grundannahme steht der ganzheitlichen Betrachtung im Wege.

Doch einige Ärzte sind der Meinung, dass gerade Rückenschmerzen viel stärker von psychischen, emotionalen und sozialen Bedingungen abhängen als viele andere Beschwerden. Denn oft passen diagnostische Bildgebung und die Gravidität der Rückenschmerzen gar nicht zusammen. Da gibt es den Patienten, bei dem der Orthopäde nichts an der Wirbelsäule finden kann, obwohl er über starke Schmerzen klagt. Ein anderer wiederum zeigt schweren Wirbelverschleiß oder Deformationen und hat praktisch überhaupt keine Beschwerden.

Das fiel auch Dr. John Ernest Sarno Jr. (1923 – 2017) auf. Der Arzt war Professor für Rehabilitative Medizin an der New York University School of Medicine. Er prägte den Begriff „Tension Myoneural Syndrome“, zu Deutsch „Spannungs-Myoneural-Syndrom“, manchmal auch „Muskelverspannungs-Syndrom“ genannt. Dahinter verbirgt sich die Theorie, dass verdrängte seelische Probleme sich in Rückenschmerzen äußern können.

Das Gehirn unterdrückt starke Emotionen wie Angst und Wut sowie andere starke Gefühle, beziehungsweise sind diese zwar vorhanden, „dürfen“ aber nicht geäußert, ausgelebt werden. Dann sendet das Zentral-Nerven-System spezielle Signale in Muskeln und Nerven des Rückens, der Schulter und des Nackens. Folge dieser „nervösen Umleitung“ ist eine Mangeldurchblutung in den muskuloskelettalen Strukturen, die wiederum mit Schmerz-Signalen reagieren.

Kurz gesagt, entstehen Rückenschmerzen nicht im Rücken, sondern im Kopf durch Verdrängung von psychischen Problemen. Dr. Sarno riet seinen Patienten daher zu einer Psychotherapie. Er empfahl sogar, die medikamentöse Schmerzbehandlung zunächst komplett abzubrechen.

Inzwischen gibt es einige wissenschaftliche Arbeiten, die Sarnos Ansatz unterstützen. Eine Studie an 72 Patienten zeigte bei Rückenschmerzen gute Erfolge durch verhaltenspsychologische Therapien. Dr. Amanda Burger und ihr Team stellten dabei fest, dass psychotherapeutische Methoden bei über 60 % der Patienten die Schmerzen bis zu einem Drittel reduzieren können. Bei rund 30 % der Freiwilligen mit Rückenschmerzen wurde sogar eine Linderung um 70 % ermittelt.

Interessant ist auch ein Versuch mit Menschen, die unter einer steifen Wirbelsäule litten. Das Team um Tasha Stanton konnte zeigen, mit welch einfachen Mitteln die Symptome beeinflusst werden können. Unangenehme Geräusche (Türknarren) verstärkten die messbare Rückensteifigkeit, während angenehme Töne (Entspannungsmusik) die Wirbelsäule flexibler machen konnten.

Die Wirbelsäule als Alarmgeber für andere Krankheiten

Manchmal sind die Rückenschmerzen auch Warnsignale des Körpers, dass körperliche Krankheiten außerhalb der Wirbelsäule vorliegen. Bei Frauen werden manchmal Probleme mit den Nieren, Blase und Gallenblase als Rückenprobleme diagnostiziert, so Dr. Zaki Almallah, Urologe an der Birmingham Bladder Clinic und dem Queen Elizabeth Hospital in Birmingham.

Er fährt fort, dass seine Patienten oft nach Erklärungen für ihre Rückenschmerzen suchen, wie zum Beispiel einem fehlerhaften Bett, einem Sturz in der Vergangenheit oder ähnliches.

Es sieht mehr nach einer Rechtfertigung der Schmerzen aus als nach einer wirklichen Erklärung. Aber auch hier sollten sich konkrete Anhaltspunkte finden lassen, die den Schmerz belegen, wie zum Beispiel eine verhärtete Muskulatur, Veränderungen an der Wirbelsäule, an den Knochen und so weiter.

Viel wahrscheinlicher jedoch ist, dass ein anderes Organ betroffen ist, das auf diese Weise eine Art „Notsignal“ freisetzt. Und der Rücken scheint hier die einfachste Methode zu sein. Bei dieser Art des Schmerzes handelt es sich um einen „Übertragungsschmerz“.

Bislang weiß niemand, wie das funktioniert und warum es diese Form der Schmerzbildung gibt. Aber man geht heute davon aus, dass ein starker Schmerz aus einem anderen Gewebe oder Organ an den Nervenleitungen entlangläuft und auf benachbarte Nervenbahnen überspringen kann, vielleicht aufgrund seiner Intensität.

Rückenschmerzen können auch bei Herz-Kreislauferkrankungen auftreten. Bei Angina pectoris und dem akuten Infarkt strahlen die Schmerzen oft in den Rücken aus. Beschwerden im Brustwirbelbereich können auf ein Aortenaneurysma hindeuten. Diese erblich bedingte Gefäßaussackung kann platzen und zu einer lebensgefährlichen inneren Blutung führen.

Rückenprobleme sind auch ein begleitendes Symptom für Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, wie Pankreatitis oder Pankreaskrebs. Dr. Steve Pereira, ein Gastroenterologe am Royal Free Hospital in London, schätzt, dass 20 bis 30 Prozent der Patienten mit Pankreatitis zu ihrem Hausarzt gehen und wegen Rückenschmerzen behandelt werden.

Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und entsteht, wenn Verdauungsenzyme beginnen, irrtümlich das eigene Organ zu zersetzen. Die Erkrankung steht in einem Zusammenhang mit Gallensteinen bei Frauen und erhöhtem Alkoholkonsum bei Männern und taucht bei Personen mittleren und höheren Alters gehäuft auf.

Laut Dr. Pereira zeigten neuere Studien mit 3000 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, dass rund 17 Prozent dieser Patienten als Hauptschmerzen Rückenschmerzen angaben. Von daher hofft er, dass bei seinen Kollegen aus der Praxis der Rückenschmerz ein Alarmsignal für Bauchspeicheldrüsenkrebs angesehen wird, wenn andere Symptome sich dazu gesellen, wie Gewichtsverlust, Gelbsucht, gelegentlich auch Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen.

Dies würde die Möglichkeit, den Bauchspeicheldrüsenkrebs schneller zu diagnostizieren, deutlich beschleunigen.

Bei anderen Krebserkrankungen ist der Zusammenhang mit Rückenschmerzen weniger offensichtlich ausgeprägt, wie zum Beispiel bei LungenkrebsDarmkrebs oder Eierstockkrebs. Wenn hier jedoch die Tumore so groß werden, dass sie auf das Gewebe drücken und dieses verdrängen, dann treten auch hier Rückenprobleme auf.

Allerdings kann man in der Regel davon ausgehen, dass sich zu diesem Zeitpunkt die Krebserkrankung schon in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, nicht zuletzt wegen der Größe des Tumors.

Ein prominentes Opfer einer solchen Erkrankung ist der Schauspieler Andy Whitfield, der die Hauptrolle in der Fernsehserie „Spartacus“ spielte. Er musste sich für diese Rolle einen athletischen Körper antrainieren, was er durch ein intensives und schmerzhaftes Training auch erreichte.

Die dabei anfallenden Rückenschmerzen führte er zunächst auf dieses intensive Training zurück. Aber als nach den Filmaufnahmen die Rückenprobleme nicht aufhörten, sondern noch stetig zunahmen, war klar, dass die Schmerzen in keinem Bezug zum Training stehen konnten.

Bei einer medizinischen Untersuchung zeigte sich ein großer Tumor, der gegen seine Wirbelsäule drückte. Er wurde mit einem Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert und starb 18 Monate nach der Diagnose im Alter von nur 39 Jahren.

Wenn also unbegründete Rückenschmerzen vorliegen, dann sollte der behandelnde Arzt die Ursache abklären (und nicht einfach nur das Wort „idiopathisch“ in den Diagnosebericht schreiben). Und falls der Patient sich sicher ist, dass er seinen Rücken nicht über Gebühr beansprucht hat, wenn die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist und Schmerzmittel nicht mehr zu wirken scheinen, dann ist es eine sehr gute Idee, seinen Arzt aufzusuchen und ihm dies mitzuteilen.

Bevor die fast immer erforderlichen psychosomatischen Ansätze zum Tragen kommen, sollten körperliche Ursachen abgeklärt werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Einseitige Schmerzen in der Mitte des Rückens

Andere Symptome

Heftige Schmerzen im Bereich von Bauch und Leiste, Schmerzen bei Wasserlassen, Blut im Urin

Mögliche Ursache

Nierensteine, die durch Auskristallisieren von Abfallprodukten im Urin entstehen. Es scheint eine genetische Veranlagung für die Entwicklung von Nierensteinen zu geben. Ein nicht ausreichender Konsum an Wasser erhöht das Risiko zusätzlich.

Von 20 Männern leiden 3 an Nierensteinen. Von 20 Frauen ist es 1, die mit Nierensteinen zu kämpfen hat. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Übergewicht und einem Alter zwischen 20 und 40.

Rückenschmerzen bei Nierensteinen sind ein sehr häufiges Symptom, besonders wenn es sich um einen einseitigen Rückenschmerz handelt. Blut im Urin ist ebenfalls ein häufiges Begleitsymptom. Die Rückenschmerzen können anhaltend oder intermittierend sein.

Behandlung

Je nach Größe können die Steine spontan beim Wasserlassen abgehen. Durch einen erhöhten Flüssigkeitskonsum lässt sich dies unterstützen. Möglicherweise muss der Patient auf Schmerzmittel zurückgreifen, denn der spontane Abgang der Steine ist nicht immer schmerzfrei. Größere Steine können mit Ultraschall oder Laser zertrümmert werden.


Einseitige Schmerzen im unteren Bereich des Rückens (Rückenschmerzen links unten oder rechts unten)

Andere Symptome

Fieber und Blut im Urin

Mögliche Ursache

Niereninfektion. Diese Erkrankung tritt bei Frauen sechsmal häufiger auf als bei Männern. Bakterien (gewöhnlich handelt es sich um E. coli) wandern von der Blase hoch in die Niere(n) und für die Infektion verantwortlich sein. Als Ursache für diesen Prozess wird eine „nicht behandelte“ Blaseninfektion verantwortlich gemacht.
Je größer die Schmerzen ausgeprägt sind und je mehr sie sich auf eine Seite konzentrieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Niereninfektion handelt. Konzentriert sich der Schmerz mehr in Richtung Wirbelsäule und wird stärker, dann handelt es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um ein Problem von Muskulatur und/oder Skelett.

Bei einer Niereninfektion ist der Schmerz kurz oberhalb des oberen Beckenrands lokalisiert und kann unter Umständen bis in die Hüften und Leistengegend ausstrahlen.

Behandlung

In der Regel wird der Hausarzt zu Antibiotika und Schmerzmitteln greifen. Die Behandlungsdauer beträgt circa zwei Wochen. Ohne Behandlung besteht die Gefahr einer dauerhaften Schädigung der Niere bis hin zur Notwendigkeit einer Nierentransplantation.


Bauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen

Andere Symptome

Bauchschmerzen kurz unterhalb der Rippen, man fühlt sich krank, Erbrechen, Zunahme der Schmerzen nach dem Essen.

Mögliche Ursache

Pankreatitis. Eine akute Pankreatitis dauert eine Woche und bereitet nur wenig Probleme. Die chronische Form dauert über Jahre. Typische Schmerzen tauchen kurz unterhalb der Rippen auf und strahlen in den Rücken aus. Dies kann plötzlich auftauchen mit starker oder milder Intensität der Schmerzen.

Ursache ist zu 90 Prozent das Vorhandensein von Gallensteinen. Hier versperrt ein Gallenstein den Bereich, wo der Gallenausgang und der Ausgang der Bauchspeicheldrüse sich vereinen und behindert so den Abfluss von Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekret gleichermaßen. Exzessiver Alkoholkonsum ist ebenfalls eine „beliebte“ Ursache für eine Pankreatitis. Koma- oder Kampfsaufen bewirken eine besonders hohe Anfälligkeit für die Erkrankung. Grund dafür ist, dass der regelmäßige Genuss von Alkohol die Leber stimuliert, Antioxidantien gegen die Abfallprodukte bei der Verstoffwechslung des Alkohols zu bilden und sich somit zu schützen. Ein Alkoholkonsum darüber hinaus in so hohen Dosen jedoch setzt diesen Mechanismus außer Kraft.

Behandlung

Eine akute Pankreatitis muss im Krankenhaus behandelt werden. Zum Einsatz kommen i.v. Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel und Sauerstoff. Wichtig: kein Alkohol.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:


Schmerzen im Bereich der rechten Rippen und Schulter

Andere Symptome

Bauchschmerzen unterhalb der Rippen auf der rechten Seite, ÜbelkeitBlähungen, Schmerzen beim tiefen Einatmen und in den Armen.

Mögliche Ursache

Infektion oder Entzündung der Gallenblase oder Gallensteine. Der Bereich der Gallenblase wird hierbei empfindlich auf Berührung reagieren. Es ist auch möglich, dass der Schmerz bis in die Schulter und Arme ausstrahlt. Der Schmerz kann intermittierend oder dauerhaft, stechend oder dumpf sein. Er tritt vermehrt am Abend auf, besonders nach einer Mahlzeit. Die nervale Versorgung der Gallenblase wandert durch die Nerven des Bauchraums hoch zur Wirbelsäule.

Daher ist das stereotypische Schmerzmuster bei einer Gallenblasenentzündung oder -steine immer die Lokalisierung unterhalb der rechten Rippe und der Spitze der rechten Schulter.
Gallensteine sind nicht selten, besonders bei Frauen mit Kindern und/oder Übergewicht. Es gibt im Englischen ein geflügeltes Wort dafür: Die Leute mit dem höchsten Risiko sind „fair, fat, female, fertile und forty“ (blond, fett (übergewichtig), weiblich, fruchtbar (haben Kinder) und 40 Jahre und älter). Darüber hinaus gibt es noch eine familiäre Neigung für diese Form der Erkrankung.

Behandlung

Eine Ultraschalluntersuchung kann die Existenz von Steinen bestätigen oder ausschließen. Bei einer Bestätigung erfolgt anschließend ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung der Steine.


Dumpfe Schmerzen im Becken und Rücken

Andere Symptome

Häufiger und starker Drang zum Wasserlassen, Schmerzen und Stechen beim Urinieren, Schmerzen im unteren Bauchbereich.

Mögliche Ursachen

Blaseninfektion oder Blasenentzündung, verursacht durch Bakterien oder Irritation des Urogenitaltrakts. Rund 15 Prozent der Frauen haben jährlich eine Blasenentzündung. Wenn keine direkte Ursache gefunden werden kann und eine Therapie mit Antibiotika nicht anschlägt, dann liegt der Verdacht einer interstitiellen Cystitis vor. Betroffen davon sind aus epidemiologischer Sicht 18,1 von 100.000 Frauen (Interstitial Cystitis—Epidemiology, Diagnostic Criteria, Clinical Markers). Die Ursache hierfür wird (auch hier) noch diskutiert. Man vermutet eine immunologische Reaktion, die in einer chronischen Entzündung ausufert.

Behandlung

Eine bakterielle Cystitis lässt sich mit Antibiotika behandeln. Unbehandelte Blasenentzündungen können zu einer Niereninfektion führen. Die Behandlung einer interstitiellen Cystitis beschränkt sich weitestgehend auf eine symptomatische Therapie.


Weiterhin können noch entzündliche Prozesse (Entzündungen), Verengungen in den Wirbelkanälen (Spinalkanalstenose) oder auch Tumoren verantwortlich gemacht werden.

Wenn Patienten mit unerträglichen und „rasenden“ Rückenschmerzen kommen, sollte man auch einmal an eine Aortendissektion (Marfan-Syndrom) denken – vor allem bei Kindern und Jugendlichen.

Liegen Entzündungen an den Bandscheiben oder Wirbelgelenken vor, werden gerne Antibiotika eingesetzt. Führen diese nicht zum gewünschten Erfolg, kann (in seltenen Fällen) das entzündete Bandscheibengewebe operativ entfernt werden. Zu den Operationen schreibe ich aber unten noch etwas.

Zu guter Letzt: Die Osteoporose. Die Osteoporose selbst macht erst einmal keine Schmerzen, sondern meist erst, wenn Wirbelkörper einbrechen.

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und adäquater Bewegung (mit geringem Verletzungsrisiko) ist von größter Bedeutung. Das mit dem Vitamin D ist aber für viele Patienten von Interesse, da die meisten einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufweisen. Ausführlich dazu berichte ich übrigens in meinem Vitamin D Report: http://renegraeber.de/vitamin-d-therapie.html

Die Diagnose

Meist reicht die Anamnese (Krankengeschichte) zur Diagnosestellung aus. Bei mir in der Praxis verwende ich (unter anderem) eine Technik der Myofaszialpunktpressur zur Differenzierung.

Bessert sich der Schmerz durch diese Therapie sofort, ist es fast sicher, dass es sich um Rückenschmerzen handelt, die durch die Weichteile (Muskeln, Faszien) bedingt sind. Mehr zu dieser Art der Schmerztherapie (und wie ich darauf kam), beschreibe ich auf meiner Seite: www.schmerztherapiezentrum.com

Wenn diese Therapie nicht zum Erfolg führt, rate ich sofort dazu, bildgebende Verfahren wie z.B. Röntgen, CT oder MRT zur Stützung einzusetzen um nach „Ursachen“ zu suchen, wie ich diese oben beschrieben habe.

Schulmedizinische Therapie

Die schulmedizinische Therapie richtet sich nach der „angenommen“ Ursache für den Hexenschuss bzw. die Rückenschmerzen – das ist klar.

Konservative Verfahren zielen auf eine rasche Schmerzlinderung ab. Hier werden immer noch Bettruhe und Wärme von manchen Ärzten angeraten. Erfahrungen und Studien zeigen jedoch, dass nur während einer Entzündungsphase und bei akuten starken Schmerzen zur Schonung und Ruhe geraten werden sollte.

Sowie akute Prozesse abgeklungen sind, sollte man möglichst bald zur Bewegung übergehen. Viele dieser sogenannten „konservativen“ Verfahren der Schulmedizin sind ja eigentlich bereits klassische Naturheilverfahren – nämlich Heilung durch Wärme, Massagen und Physiotherapie (Krankengymnastik) oder Bewegung (siehe auch Medizinische Trainingstherapie).

Wichtig bei der Therapie ist, dass dem Patienten möglichst schnell die Schmerzen genommen werden. Dauernde Schmerzen führen nämlich zu Schonhaltungen, und diese können Muskelverhärtungen, Nervenkompressionen und Gelenkschäden zur Folge haben.

Gerne werden von der Schulmedizin schmerzlindernde, entzündungshemmende und muskelentspannende Medikamente verordnet, die als Salben, Spritzen oder auch als Infusionen verabreicht werden (meist: ASSDiclofenacIbuprofen oder Paracetamol). Aber gerade für das Paracetamol gilt zum Beispiel: Paracetamol wirkt nicht bei Rückenschmerzen.

Das Präparat gehört zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie auch ASSDiclofenac, und Ibuprofen. Die Präparate scheinen allesamt beim Großteil der Patienten mit Rückenschmerzen nur einen Placebo-Effekt zu haben. So das Fazit australischer Wissenschaftler, die 35 Studien auswerteten. Die Statistiken zeigen Daten von 6.000 Menschen mit Rücken-Problemen.

Daraufhin resümieren die Forscher, dass eine generelle Medikation mit NSARs unsinnig sei. Es gäbe bei Rücken-Syndromen keinen Nutzen, der die erheblichen Nebenwirkungen der NSARs aufwiegen könne.

Gerade die Dauereinnahme soll auf jeden Fall unterbleiben, weil sonst Leberschäden drohen. Sofortige Nebenwirkungen der NSARs sind Schwierigkeiten im Magen-Darm-Trakt. Studien zur Wirkung von Opioiden bei Rückenschmerzen hatten zu ähnlichen Resultaten geführt (http://ard.bmj.com/content/early/2017/01/20/annrheumdis-2016-210597.short).

Das Problem der klassischen Schmerzmittel ist aus meiner Sicht allerdings, dass:

  1. diese Mittel selbst Schmerzen auslösen können
  2. diese Mittel schlicht und ergreifend gar nicht wirken, wie zum Beispiel das Paracetamol bei Rückenschmerzen
  3. diese Mittel (vor allem bei langfristiger Einnahme) Nebenwirkungen haben, die nicht besonders erfreulich sind.

Kommt es bei einem Bandscheibenvorfall zu einer andauernden, chronischen Schmerzsymptomatik, kann ein operativer Eingriff (mit Entfernen der betroffenen Bandscheibe beziehungsweise Ruhigstellung der Region mittels interner Fixation oder Zementapplikation = Kyphoplastie/Vertebroplastie) in Erwägung gezogen werden.

In vielen Fällen ist eine Operation jedoch vermeidbar und sogar überflüssig, wenn ein gut funktionierendes „Therapiepaket“ aus Massagen, Bewegungstherapie bzw. Physiotherapie und Akupunktur über einen längeren Zeitraum eingesetzt wird.

Rückenoperationen sind meistens überflüssig

Bezüglich der Rückenoperationen ist DEUTLICH zu sagen, dass die meisten Operationen völlig überflüssig sind.

Im Deutschen Ärzteblatt wird zum Beispiel der Präsident des European Health Forum Gastein (EHFG) Günther Leiner bei einem Pressegespräch in Brüssel erwähnt:

„Es ist paradox, dass wir einerseits in Europa und darüber hinaus über die Grenzen der Finanzierbarkeit unserer Gesundheitssysteme diskutieren, und andererseits zunehmend mit dem Phänomen Überbehandlung konfrontiert sind, das seinerseits wieder ökonomische Gründe hat“.

Die Welt berichtet in einem Beitrag, dass allein von 2004 bis 2009 die Bandscheiben-Operationen in Deutschland um 43 Prozent zugenommen haben (vgl. (welt.de/gesundheit/article106226886/Ruecken-Operationen-nutzen-meist-nur-dem-Arzt.html). Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Sprache der Symptome

Die Wirbelsäule gibt dem Menschen den nötigen Halt. Sie kann, genau wie der Mensch selbst, beweglich sein oder halsstarrig. Man kann auch jemandes „Rückgrat brechen“.

Man kann „von Gram gebeugt“ oder ein „aufrechter“ Mensch „mit Rückgrat“ sein. Nicht erlöste Emotionen manifestieren sich früher oder später in der Rückenmuskulatur. Die innere Haltlosigkeit und auch die übertriebene aufrechte Haltung des falschen Selbstbewussteins finden hier ihren Ausdruck.

Aktuelles:

  • Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen
    Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Rückenschmerzen, besonders betroffen sind die 11- bis 14-Jährigen.
  • Wenn die Wirbelsäule alt wird
    Die Wirbelsäule altert im Laufe des Lebens auf natürliche Weise, doch manchmal führen auch Krankheiten zu einem kritischen Zustand der Wirbel.
  • Schmerzen durch Medikamente
    Vorsicht: Die Nebenwirkungen bei der Einnahme von Kopfschmerzmitteln sind keine Nebensache.
  • Schmerzmittel – Wirksam, aber riskant
    Schweizer Mediziner warnen, dass die angeblich so gut verträglichen und sicheren Medikamente vielleicht doch ein Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und sonstige Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen können.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Auf die Frage nach der „richtigen“ Therapie bei Rückenschmerzen bin ich bereits weiter oben eingegangen. Das Angebot ist heute so vielfältig und verwirrend, dass es für Patienten kaum mehr zu überblicken ist.

Und zu wem gehen Sie denn, wenn Sie Rückenschmerzen haben? Zu einem Schmerzspezialisten? Orthopäden? Neurologen? Oder doch lieber zum „Generalisten“ (Hausarzt)? Oder lieber gleich zum Naturheilkundler oder Heilpraktiker?

Die gute Nachricht: Es scheint fast egal zu sein. Denn alle diese Therapeuten können richtig oder falsch liegen, wenn man davon ausgeht, dass kaum einer der Therapeuten in der Lage ist, die annähernd 500 relevanten Quellen zum Thema Rückenschmerzen zu überblicken.

So weit haben wir es also mit unserer „modernen“ Medizin gebracht. Eine Flut von „Wissen“ – aber dennoch Millionen Patienten mit Rückenproblemen. In der Flut der Quellen sticht aber ein Punkt relativ deutlich heraus: Bewegung.

Bewegung hilft. Das hatte ich oben bereits erwähnt. Die entscheidende Frage lautet eigentlich nur noch: Welche Bewegung? Nach neueren Erkenntnissen spielen im Schmerzgeschehen die Faszien eine entscheidende Rolle. Mehr dazu habe ich im Beitrag geschrieben: Die Bedeutung der Faszien in der Schmerztherapie und im Training und Rückenschmerzen – Bewegung hilft.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Für mich die Methode der Wahl zum Beispiel bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft.

Akupunktur

Lange wurde über die Akupunktur gestritten. Was musste ich mir noch in den 90er Jahren anhören! Und jetzt: Verschiedene Studien zeigen inzwischen eindeutig die Wirkung der Akupunktur bei akuten wie auch bei chronischen Rückenschmerzen.

Nachdem die amerikanische Gesundheitsbehörde National Institute of Health (NIH) die Akupunktur als ergänzende Methode bei Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Rückenschmerzen sowie bei Fibromyalgie empfohlen hatte, starteten verschiedene deutsche Krankenkassen mehrere Modellversuche. Bisher beteiligte sich an einer Studie zum Beispiel die Techniker Krankenkasse mit rund 250.000 Patienten. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt zusätzlich zur üblichen Schmerztherapie auch Akupunktur. Eine Auswertung im Frühjahr 2004 zeigte, dass es den Akupunktur-Behandelten durchweg besser ging: 75% der Patienten mit Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen berichteten über eine deutliche Linderung. Bei Arthrose, Halswirbelsäulen- und Menstruationsschmerzen fühlten sich sogar mehr als 80% über sechs Monate lang wesentlich besser. Dagegen waren in der Gruppe mit der klassischen Therapie nur 25 bis 30 % vergleichbar von Schmerzen befreit.

Ernährung

Der Bereich der chronischen Rückenschmerzen hat meiner Erfahrung nach auch immer mit der Ernährung zu tun. Eine Kost mit einer vielfältigen Zusammenstellung pflanzlicher Lebensmittel liefert Vital- und Sekundär-Pflanzenstoffe, die entzündungs- und damit schmerzlindernd sind.

1. Als erstes ist immer an eine Übersäuerung zu denken. Diese könnte im akuten Fall durch Basenpulver angegangen werden.

2. Streichen Sie auf jeden Fall Schweinefleisch. Dieses enthält zu viel Arachidonsäure.

3. Achten Sie auf allgemeine Regeln einer gesunden Ernährung. Entscheidend ist hier eine antientzündliche Kost mit genug Omega-3-Fettsäuren und gänzlich ohne     Zucker.

4. Bei Schmerzen Wasser trinken.

Heilpflanzen

Bei starken Verspannungen (zur Lockerung der Muskulatur): Arnika, Kampfer, Rosmarin, Thymian, Wacholder. Alle als Tee. Äußerlich angewendet helfen die Öle aus Nachtkerzen, Borretsch und Schwarzer Johannisbeere. Die topische Applikation von Chili lindert Schmerzen, weil das darin enthaltene Capsaicin die Wärme-Rezeptoren stimuliert.

Zur Förderung der Durchblutung: BrennnesselGoldruteIngwerLöwenzahn; Ebenfalls als Tee.

Sehr verträglich und auch wirksam ist bei chronischen Rückenschmerzen die Teufelskralle.

Schmerzlindernd wirken auch Cannabis und Kratom (Mitragyna speciosa). Diese Pflanzen sollten aber wegen ihrer psychoaktiven Wirkung nur mit Vorsicht angewendet werden. Eine Alternative zum „Haschisch“ sind die modernen CBD-Öle, die keinen Rausch hervorrufen.

Wenn Entzündungen beteiligt sind, schauen Sie bitte unter Entzündungen. Meist liegen bei chronischen Rückenschmerzen auch oft stille Entzündungen vor, die im normalen Blutbild nicht zu erkennen sind.

Homöopathie

Auch wenn es häufig bezweifelt wird: Die Wahl des passenden homöopathischen Mittels kann wahre Wunder wirken. Meiner Erfahrung nach ist es heute leider so, dass Patienten kaum noch willens sind, sich auf eine klassische homöopathische Behandlung einzulassen. Da es in der Homöopathie nicht „Das Mittel gegen Rückenschmerzen“ gibt, muss das passendste Mittel gewählt werden. Eine kleine Übersicht finden Sie dazu in meinem Homöopathie-Lexikon zum Thema Kreuzschmerzen und Ischiasbeschwerden.

Manuelle Therapieverfahren

Es gibt zahlreiche Manuelle Verfahren, die auch beim Muskelrheuma eine Erleichterung und deutliche Schmerzlinderung bewirken können. Hierzu gehören unter anderem auch ChiropraktikDorn und BreussOsteopathieOsteopraktikPolarityShiatsu oder auch Rolfing.

Massage

Massagen senken den Grundspannungszustand der Muskulatur, der bei akuten wie auch bei chronischen Schmerzen fast immer erhöht ist. Eine Massage empfinden die Patienten deshalb fast immer als Erleichterung. Bei chronischen Schmerzpatienten kann es sein, dass Triggerpunkte „aktiviert“ werden, sodass diese nach der Massage verstärkte Beschwerden haben können.

Bewegung / Muskeltraining

Ich halte sehr viel davon, dass sich Patienten selbst helfen können. Deswegen bin ich dazu übergegangen spezielle Programme gegen Muskelschmerzen auszuarbeiten und diese auch in speziellen Schmerzfrei-Seminaren zu unterrichten: www.renegraeber.de/seminare.html. Wenn Sie dazu auf dem Laufenden gehalten werden wollen, dann fordern Sie doch meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): Medizinische Trainingstherapie.

Sport in (fast) jeder Form hilft bei Rückenproblemen. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Sehr vorteilhaft ist ein Beweglichkeitstraining mit  spezifischen Dehnübungen. Ich rate den meisten Patienten ebenfalls dazu regelmäßig zu Gehen. Einfach mehr Schritte gehen, vor allem wenn die Patienten viel Sitzen! Kellner, Krankenschwestern, usw. machen genug Schritte – aber die meisten Menschen machen viel zu wenig Schritte.

Mehr Schritte gehen ist eine wirksame, kostengünstige Methode zur Vorbeugung und Behandlung von Rückenschmerzen. Studien zeigen, dass es schmerzfreie Phasen deutlich verlängern und das Rückfallrisiko um bis zu 43% senken kann (je nach Studie). Regelmäßiges Gehen ist ebenso effektiv wie andere Sportarten bei chronischen Rückenschmerzen und verbessert Schmerzlevel, Lebensqualität und vor allem auch die „Angst“, dass der Schmerz widerkommen könnte. Neben der Schmerzlinderung bietet Gehen zahlreiche gesundheitliche Vorteile, darunter eine bessere Herz-Kreislauf-Gesundheit, besseren Schlaf und eine potenzielle Umkehrung des zellulären Alterungsprozesses. Für eine optimale Gesundheit sollten täglich 7.000 bis 12.000 Schritte angestrebt werden – ohne das Risiko der Überanstrengung. Beginnen Sie einfach täglich nach dem Essen 10 Minuten stramm zu gehen.

Orthomolekular-Medizin

Generell bei Schmerzzuständen wäre an Vitamin B und Magnesium zu denken. Ein entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und relativ nebenwirkungsfreies Mittel ist unter anderem das MSM.

Sinnvoll kann auch eine Supplementierung mit Vitamin D sein.

Astaxanthin ist ein gut entzündungshemmendes Antioxidans.

Curcumin aus dem Kurkuma-Rhizom hemmt ebenfalls Entzündungen (verwenden Sie einfach Kurkuma als Gewürz).

Boswellin aus dem Indischen Weihrauch ist auch empfehlenswert.

Das Bromelian der Ananas kann auch helfen.

Cetylmyristoleat (CMO) aus dem Öl von Fischen und Butter hat nachweisliche Wirkungen bei Erkrankungen des Bewegungs-Apparates.

Gamma-Linolensäure (GLA) kann ebenfalls von Nutzen sein.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen, vor allem auch bei chronischen Schmerzen.

Schüssler Salze

Bei Rückenschmerzen kann generell die „Heiße 7“ versucht werden.

Triggerpunkte

Bei chronischen Schmerzen bilden sich oft schmerzhafte Punkte in der Muskulatur aus – sogenannten Triggerpunkte, die „von sich aus“ den Schmerz unterhalten können. Triggerpunkte können manuell behandelt werden (Massage), akupunktiert werden oder infiltriert werden (Neuraltherapie).

Zahnstörfeld

Bei chronischen Rückenschmerzen und immer wiederkehrenden Rückenbeschwerden können Zahnstörfelder eine Rolle spielen.

Entspannungsübungen

Entspannungsübungen gehören zu den verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, wie sie Dr. Sarno bei Rückenschmerzen für wesentlich hält. Hier kommen in erster Linie zwei Ansätze in Betracht: die Emotional Freedom Techniques (EFT) und die Emotional Awareness and Expression Therapy (EAET).

Zur Vorbeugung, Kräftigung und mehr Beweglichkeit: die 5 Tibeter ÜbungenYogaTai Chi, Muskelaufbau.

Zur verbesserten „Körperwahrnehmung“ (gerade bei chronischen Schmerzpatienten): Feldenkrais-Therapie, Trager-MethodeAlexander-Technik

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußrefelexzonenmassage.

Einen Versuch wert: Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich nach Ott, NPSO.

Sonstiges

Vermeiden Sie langes Sitzen. Die Sitzposition führt zur Verkürzung bestimmter Rückenmuskeln. Wer einen Schreibtisch-Job hat, sollte gelegentlich aufstehen und kurze Rückenübungen machen.

Die Infrarotsauna kann gestresstes Gewebe bei der Heilung unterstützen.

Akzeptieren Sie, dass auch Sie (wie alle anderen) seelisch verletzlich sind. Achten Sie auf Ihre Emotionen und unterdrücken Sie keine Ängste oder andere Gefühle.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde im Jahr 2012 erstellt und letztmalig am 2.8.2024 aktualisiert.

Akute und chronische Schmerzen – Wirksame und mögliche Therapiealternativen

Lassen Sie es mich gleich vorweg sagen: Kein Patient muss mit Schmerzen leben. Und: Kein Patient muss „klassische“ Schmerzmittel nehmen. Ich schreibe dies gleich zu Beginn, weil fast alle Patienten dies glauben. Auch ich habe dies lange geglaubt! Bevor ich aber zur Naturheilkunde und naturheilkundlichen Schmerztherapien kommen muss ich noch einige Dinge loswerden…

Schmerzen: Lästig, aber überlebensnotwendig

Manche Patienten betrachten Schmerzen als etwas sehr Lästiges. Dabei sind Schmerzen absolut logisch und für unser Überleben wichtig.

Ohne Schmerzsignale würden wir die Gefahren bestimmter Krankheiten oder Verletzungen gar nicht bemerken. Doch das Hauptproblem in unserer westlichen Gesellschaft sind die chronischen Schmerzsyndrome. Dabei könnte aus meiner Sicht den allermeisten Patienten geholfen werden – und zwar dauerhaft.

Schmerzen sind eine Sinneswahrnehmung des Körpers, die in erster Linie als Warnsignal dienen und einen Schutzmechanismus auslösen sollen. Insofern kann man Schmerzen durchaus als „Warnschmerzen“ oder als „Alarmschmerzen“ betrachten.

Der Schmerz zeigt sich an unterschiedlichen Stellen, wird durch exogene (von außen) oder endogene (von innen) Faktoren verursacht und weist dabei unterschiedliche Qualitäten auf.

Das Schmerzsyndrom

Führt eine Erkrankung zu Schmerzen an verschiedenen Körperstellen oder zeigen sich unterschiedliche Beschwerden, die alle dem Schmerz zugeordnet werden können, spricht man von einem Schmerzsyndrom.

Schmerz kann überall im Körper entstehen. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Rückenschmerzen und Kopfschmerzen. Daneben können die Haut, Knochen, Muskeln oder andere Organe betroffen sein.

Ein Schmerz wird vom Betroffenen immer als Störfaktor empfunden. Ich habe es jedenfalls noch nichts anderes in der Praxis erlebt – was natürlich auch daran liegen kann, dass nur Patienten zu mir kommen, die den Schmerz „los werden“ möchten.

Frage ich die Patienten nach dem Ausmaß der Schmerzen, zeigt sich bei gleicher Erkrankung jedoch häufig eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung. Dies hängt mit dem Empfindungsvermögen sowie der Ausprägung des neuronalen Netzes jedes Menschen zusammen.

Einige Menschen spüren Schmerzen erst, wenn sie sehr stark ausgeprägt sind. Bei anderen Menschen löst bereits der Stich mit einer Nähnadel starke Reaktionen aus.

Hierdurch wird unter anderem die Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) erschwert: Viele Betroffene fügen bei der Beschreibung ihrer Beschwerden sehr subjektive Empfindungen hinzu.

Wie entstehen eigentlich die Schmerzen genau?

Der menschliche Organismus ist mit speziellen Schmerzsensoren (Nozizeptoren) ausgestattet, die auf mechanische (Druck), thermische (Hitze und Kälte) sowie chemische Reize ansprechen.

Diese Rezeptoren verarbeiten entsprechende Signale im Rückenmark und leiten diese weiter ans Gehirn, wo wir diese letztendlich als Schmerz identifizieren und oft auch mit einem Gefühl verbinden.

Daneben lassen sich noch

  • der zentrale Schmerz,
  • der neuropathische Schmerz,
  • der somatische Schmerz und der
  • psychosomatische Schmerz differenzieren.

Schmerz kann akut einsetzen oder andauernd (chronisch) verbleiben.

Der akute Schmerz (z.B. Kopfschmerz) setzt relativ plötzlich ein und führt hierdurch zu Empfindungen, die den Betroffenen darauf aufmerksam machen sollen, dass eine Unregelmäßigkeit (z.B. in Form einer Erkrankung) vorliegt.

Chronischer Schmerz ist durch seine permanente Anwesenheit gekennzeichnet. Von einer Chronifizierung sprechen wir in der Medizin bei Symptomen, die länger als drei Monate andauern. Da der Körper sich an diese Situation gewöhnt, wird die Empfindung nicht mehr als Warnung registriert. Der Betroffene lernt „mit dem Schmerz zu leben“ (z.B. bei anhaltenden Rückenschmerzen).

Chronische Schmerzen

Vor allem bestimmte „Schmerzsyndrome“ weisen vielfach eine Chronifizierung auf. Hierzu zählen unter anderem die Migränerheumatische ErkrankungenOsteoporose oder auch Allergien.

Zum Beispiel ist die Fibromyalgie eine spezielle Form von Weichteilrheumatismus, bei der es nach klassischer Vorstellung durch eine Verhärtung der Muskulatur und der Sehnenansätze zu anhaltenden Schmerzen im gesamten Körper sowie zu einer erhöhten Druckempfindlichkeit (Schmerzdruckpunkte = Tender Points) kommt.

Der Phantomschmerz ist eine Sonderform, bei der es nach Entfernung einer Körperregion (z.B. Unterschenkel) oder eines Organs (z.B. Milz) zu Schmerzempfindungen kommt, die dem Betroffenen ein weiteres Vorhandensein der betroffenen Stelle vorgaukeln. Dieses Phänomen kommt durch das Zusammenspiel der neuronalen Verschaltung im Gehirn sowie die gekürzten Nervenendigungen zustande.

Daneben kann Schmerz auch forciert und somit gewollt sein, z.B. durch Selbstverletzung. Dieses forcierte Schmerzerlebnis kann Ausdruck einer psychischen Störung sein, kann daneben unter anderem auch der Befriedigung oder Steigerung eines (sexuellen) Lusterlebnisses dienen.

Die Empfindungen, die ein Schmerz beim Betroffenen auslöst, sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und werden dementsprechend beschrieben (= Schmerzqualität). Ein Schmerz kann stechend, klopfend, pochend, drückend, brennend, wellenförmig, stoßweise, diffus verteilt oder zentral gelegen sein. Daneben fließen Empfindungen wie z.B. stark, schwach, heftig, quälend, lähmend oder unerträglich ein, die die Qualität zusätzlich untermalen.

Ich halte diese „Schmerzqualitäten“ für relativ wichtig, weil diese einen Hinweis für die Ursache des Problems sein können.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Diagnose

Nicht immer gestaltet sich die Diagnose bei Schmerzen einfach – schon gar nicht bei Kindern.

Zum Teil können die Muskelspannungen oder Nervenspannungen gemessen werden, ein EEG zeigt die Aktivität der Hirnströme an. Ich habe aber selten Fälle erlebt, bei denen eine neurologische Untersuchung eine eindeutige Klärung brachte.

Zum Ausschluss von Organerkrankungen werden bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT) eingesetzt – in einigen Fällen halte ich dies auch für sinnvoll. Zum Beispiel sollten bei hartnäckigen Kopfschmerzen oder Knochenschmerzen immer mal ein Röntgenbild gemacht werden um z.B. bösartige Prozesse auszuschließen.

Die meisten Schmerzsyndrome sind (nicht nur meiner Erfahrung nach) eindeutig muskulär bedingt und lassen sich durch eine entsprechende Therapie lindern.

Da stellt sich natürlich die Frage nach der „richtigen“ Schmerztherapie…

Je nach auslösender Ursache werden verschiedene Therapien genutzt. Schmerzen durch Verspannungen lassen sich vielfach durch geeignete Sport- und Fitnessangebote (zur Stärkung der Muskulatur), sowie physikalische Therapien lindern.

Akute Schmerzen (z.B. im Kopf) werden meist analgetisch (mit Schmerzmitteln) behandelt. Bei Vorliegen einer Organstörung (z.B. Tumor) erfolgt vielfach die operative Behandlung.

Meistens werden aber doch nur Schmerzmittel eingesetzt (auf die ich gleich noch ausführlicher eingehe). Vorher möchte ich aber noch ein Paradox erwähnen:

Patienten „glauben“ an die Fortschritte der Schulmedizin

Viele Patienten betrachten die Fortschritte der schulmedizinischen Schmerztherapie hoffnungsvoll. Doch paradoxerweise nimmt mit der Wirksamkeit der Schmerzbehandlung auch die Zahl der Schmerzpatienten zu.

Diese Entwicklung kann auf verschiedene psychologische Gründe aber auch Systemfehler zurückgeführt werden, über die ich ja schon hinreichend berichtet habe, unter anderem auch in meinem Schulmedizin-Report.

Mit fortschreitender „Optimierung“ der Schmerztherapie entsteht eine Erwartungshaltung, die einem Rechtsanspruch auf absolute Leidensfreiheit gleichkommt.

Dadurch empfinden viele Menschen schon leichte Schmerzen als unerträglich und nicht mehr als biologisch funktionales Warnsignal. Aus Sicht der Patienten ist somit keine Änderung der eigenen Lebensführung erforderlich und zielführend, sondern ausschließlich eine medizinische Behandlung.

Wo früher der individuelle Umgang mit Schmerzen als Weg zur persönlichen Gesundheit gehörte, wird heute die Gesundheit mit absoluter Schmerzfreiheit gleichgesetzt.

Da frage ich mich mal wieder: Wie will man denn eine „ordentliche“ und auch ursächliche Schmerztherapie mit Schmerzmitteln herbeiführen?

Nicht dass Sie mich falsch verstehen: Ich halte einen schmerzfreien Körper für absolut selbstverständlich! Und das in JEDEM Alter!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren,
dann fordern Sie doch einfach meinen kostenlosen Praxis-Newsletter an:

Schmerzmittel sind keine dauerhafte Lösung

Schmerz ist ein Alarmsignal des Körpers, der uns darauf hinweisen will, dass etwas nicht mehr stimmt. Anstatt die Ursache des Schmerzes zu suchen und zu beheben, neigen die meisten dazu, mit irgendwelchen Chemikalien den Schmerz zu unterdrücken.

Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln (zum Beispiel Dolormin) bringt zwar eine Erleichterung, ist aber keine sinnvolle Behandlung bei chronischen Schmerzen.

Und die Mittel verschleiern nicht nur die Krankheit, sie gelten unter Kritikern auch als höchstgefährlich. So gehen einige Forscher davon aus, dass durch die Einnahme von Schmerzmitteln und den damit verbundenen Nebenwirkungen mehr Todesfälle verursacht werden als beispielsweise durch DiabetesLungenerkrankungen oder Unfälle.

Und es sind nicht allein Überdosierungen der Schmerzmittel, die zum Tod führen können. Auch die ganz reguläre Nutzung von ASS (=Acetylsalicylsäure, bekannt unter dem Handelsnamen Aspirin), Ibuprofen und Co. können lebensgefährliche Reaktionen auslösen.

Nebenwirkungen: Au weia!

Denn bei regelmäßiger Einnahme von ASS (auch in geringen Dosierungen) kann es zu der Bildung von Geschwüren und zu Blutungen der Magenschleimhaut kommen. Näheres hierzu finden Sie auch in meinem Artikel zur Acetylsalicylsäure.

Ein erhöhtes Blutungsrisiko der Magenschleimhaut ist ebenso für Ibuprofen und andere Nichtsteroidale Antirheumatika bekannt. Mediziner schätzen, dass in Deutschland bis zu 2.200 Menschen jährlich an diesen Komplikationen sterben. Möglicherweise liegt die Dunkelziffer aber noch weit höher (Ärztliche Praxis, 22, 29. Mai 2007, S. 8).

Das Reye-Syndrom, eine seltene Erkrankung bei Kindern, bei der es unter anderem zu Gehirnschäden und zur Bildung einer Fettleber kommt, wird höchstwahrscheinlich in vielen Fällen durch die „beliebte“ Acetylsalicylsäure ausgelöst (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10228187). Kinder und Jugendliche sollen deshalb auf keinen Fall Aspirin erhalten.

Aber auch die für Kinder geeigneten Schmerzmittel, wie Paracetamol, sollte man unbedingt von diesen fernhalten: Denn wie häufig kommt es vor, dass die Kleinen mit einer Überdosierung der gefährlichen Schmerzmittel in die Notaufnahme müssen? Die entstandenen Leberschäden können dann im schlimmsten Fall zum Tode führen.

In Großbritannien und den USA ist Paracetamol auch tatsächlich der häufigste Auslöser für ein akutes Leberversagen. In etwa der Hälfte der Fälle erfolgt die Überdosierung unabsichtlich (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16317692). Ausführliche Informationen zu Paracetamol finden Sie auch in meinem Artikel über das Schmerzmittel.

Opiate – nicht meine Wahl

Oxycodon und andere Opiate sind starke Schmerzmittel, die ein hohes Suchtrisiko bergen. Dennoch lässt sich feststellen, dass die Verschreibung starker Schmerzmittel zwischen 2006 und 2011 in Deutschland um etwa 50 Prozent gestiegen ist.

Verweigerten Mediziner vor 20 Jahren oft sogar sterbenskranken Krebspatienten aus Angst vor einer Abhängigkeit die Medikamente, so werden Opioide heute recht schnell verordnet. Allerdings nicht unbedingt in der Palliativmedizin und Krebstherapie (wo dies oft sinnvoll erscheint), sondern in weit größerem Maße bei chronischen Schmerzen (Quelle siehe: Ärzteblatt).

Doch genau die „normalen“ Patientengruppen können durch die lange Einnahmedauer und die rasche Wirkung der Präparate leicht in eine Abhängigkeit geraten. ( http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/041-003.html).

Diese Abhängigkeit kann der Beginn einer Drogen-Karriere sein. Oft steigen Patienten von den legalen Suchtmitteln auf illegale Opioide wie Heroin um.

Die gesamten Risiken, die mit den Opioiden verbunden sind, drohen in den USA mittlerweile zu einer nationalen Katastrophe zu werden. Seit 2012 ist die Zahl der Drogen-Toten um über 30 % gestiegen. Wohlgemerkt umfasst die Statistik legale Medikationen und die Opioide vom Schwarzmarkt (newsy.com/stories/drug-overdose-deaths-increased-33-percent-over-past-5-years/).

Letale Überdosierungen alleine durch pharmazeutische Opioide sind seit 1999 ums Vierfache gestiegen und stehen damit der Anzahl der Heroin-Opfer kaum nach. Hier ist im Vergleichszeitraum eine Versechsfachung zu verzeichnen.

Die Problematik hat in den USA inzwischen die gesamte Gesellschaft infiltriert und ist längst kein Randgruppen-Phänomen mehr. Illegaler Drogen-Konsum ist durch die Opioide auf Rezept bis in die ländlichen Räume vorgedrungen und hat Menschen aller Alters-Klassen erfasst. So entwickeln sich mittlerweile selbst Senioren zu Junkies (Quelle: JamaNetwork).

In den USA sank die Lebenserwartung zum ersten Mal seit 20 Jahren. Die enormen Opioid-Verschreibungen sollen dafür mitverantwortlich sein, denn Studien zufolge sterben mehr US-Amerikaner an den Medikamenten, als durch Autounfälle (Quelle: Forbes.com).

Bei opioidhaltigen Pflastern werden außerdem oft direkt die höchsten Dosierungen verordnet. Eine Überdosierung kann aber fast dieselben schwerwiegenden Folgen haben wie die orale Medikation, etwa lebensbedrohliche Atemlähmungen oder Krämpfe.

Bei langfristigem Konsum kommt es zu Veränderungen im Nerven-System. Die durch Opioide blockierten Rezeptoren werden im Überschuss produziert und im synaptischen Spalt eingelagert.

Daraus resultieren psychische und hormonelle Probleme wie Depressionen, Knochenerkrankungen und Magen-Darm-Störungen. Die Entgiftung ist der einzige Weg aus der Sucht. Bevor sich das Nerven-System sich normalisiert hat, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Schmerzen, Panik-Attacken, Herzrasen und Hyperventilation.

Auffällig ist zudem, dass gerade deutsche Allgemeinmediziner ihren Patienten gerne Opioide verschreiben. Dabei kritisieren Fachleute, dass sie diese Aufgabe besser erfahrenen Schmertherapeuten überlassen sollten. Denn sie können die Patienten optimal einstellen und kombinieren oft verschiedenste Behandlungsmethoden, um die Nebenwirkungen gering zu halten und die Schmerzen zu beseitigen.

COX 2 Hemmer

COX-2-Hemmer, wie Celecoxib, Diclofenac oder das mittlerweile vom Markt genommene Vioxx, können bei regelmäßiger Anwendung einen Herzinfarkt und einen Hirnschlag auslösen. Hierzu können Sie meine Artikel über den Vioxx-Skandal und ähnliche Nebenwirkungen bei anderen Schmerzmitteln lesen.

Doch damit nicht genug. Die „Nebenwirkungen“ betreffen zum Teil auch die Zellen selbst. Nichtsteroidale Antiphlogistika aus der Gruppe der NSAID schädigen bestimmte Enzyme in den Bereichen der Zellmembrane.

Von diesen Auswirkungen können alle Zellen im Körper betroffen sein, wie Untersuchungen an der John Hopkins University School of Medicine im Jahr 2014 ergaben. Gefährdet sind vor allem Patienten, die die NSAID in hohen Dosen verabreicht bekommen oder die Medikamente über eine lange Zeit einnehmen.

Die Forschungsgruppe testete die negativen Folgen von drei verschreibungspflichtigen Medikamenten aus der Gruppe der NSAID auf die menschlichen Zellen. Dabei handelte es sich um Flurbiprofen, Indometacin und Sulindac. Je höher die verabreichten Dosen der Arzneimittel waren und je häufiger sie gegeben wurden, desto ausgeprägter waren die problematischen Zelleffekte.

Arzneimittelhersteller müssten bei ihren Forschungen die Auswirkungen auf die Zellhüllen unbedingt berücksichtigen. Bei der Entwicklung von neuen Medikamenten dürften diese Nebenwirkungen nicht mehr einfach als tolerabel akzeptiert werden. (Quelle: Cell Reports, 2014; doi: 10.1016/j.celrep.2014.07.039)

Und zu guter Letzt: Nur wenige wissen auch, dass Schmerzen durch Medikamente selbst entstehen können. Viele Patienten denken bei auftretenden Nebenwirkungen durch die Schmerzmittel gar nicht daran, dass dies die Schmerzmittel selbst sein könnten. Die Patienten gehen sogar oftmals davon aus, dass sich einfach ihre Beschwerde verschlechtert habe.

Da bleibt mir (wieder einmal) nur zu sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Ich trage hier vor allem Fakten zusammen um (auch) zu zeigen, dass die konventionelle Schmerztherapie aus meiner Sicht in einer Sackgasse steckt. Schmerzmittel gehören für mich in den Bereich, wo „nichts mehr geht“ (z.B. Krebsschmerzen etc.), sowie in den Bereich der Klinik und Notfallmedizin.

Weitere Beiträge zum Thema Schmerzen:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Schmerzen in Frage kommen können.

Denken Sie bitte daran, dass Schmerzen immer nur ein „Symptom“ sind. Es gilt also die Ursache zu finden und diese zu behandeln.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Energiestauungen lösen und wieder zum fließen bringen. Einen Versuch ist es wert.

Akupunktur

Die Wirksamkeit der Akupunktur bei der Schmerzbehandlung ist ein Bereich intensiver Forschung und Diskussion. Es gibt zunehmend (offiziell) wissenschaftliche Belege, die darauf hinweisen, dass Akupunktur bei bestimmten Arten von Schmerzen wirksam sein kann, insbesondere bei:

  1. Chronischen Schmerzen: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Akupunktur bei der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen, wie Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Osteoarthritis, wirksam sein kann.
  2. Kopfschmerzen und Migräne: Akupunktur wird häufig zur Linderung von Spannungskopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität der Kopfschmerzepisoden reduzieren kann.
  3. Menstruationsschmerzen: Einige Studien haben gezeigt, dass Akupunktur bei der Linderung von Menstruationsschmerzen helfen kann.
  4. Fibromyalgie: Obwohl die Ergebnisse sind, gibt es Hinweise darauf, dass Akupunktur Symptome von Fibromyalgie, einschließlich Schmerzen, verbessern kann.

Wie gesagt, dies sind die offiziellen derzeitigen Verlautbarungen im Jahr 2024. Die Akupunktur ist immer einen Versuch wert. Wichtig ist, jemand zu haben, der das wirklich „kann“. Nach drei bis sechs Anwendungen muss nach meiner Erfahrungen SPÄTESTENS eine spürbare Linderung der Schmerzen eintreten. Wenn das nicht der Fall ist, ist Akupunktur nicht geeignet oder die Nadeln sind am falschen Ort.

Ernährung

Die Ernährung spielt im Schmerzgeschehen nach meiner Erfahrung fast immer eine Rolle. Meine generelle Empfehlung: Meiden Sie Schweinefleisch und Milchprodukte: vor allem Milch und Joghurt. Außerdem sollten Sie bei Schmerzen Wasser trinken. Empfehlenswert ist auch eine kohlenhydratarme und zuckerfreie Kost. Dadurch sinkt der Spiegel der entzündlichen Prostaglandine. In die gleiche Richtung wirken auch Omega-3-Fettsäuren (Fisch- und Krillöl), die Vorstufen dieser Hormone sind.

Heilpflanzen

Kurkuma, auch in Currypulver enthalten, wirkt ebenfalls positiv, da die Inhaltsstoffe freie Radikale abfangen, die für Schmerzen und Schwellungen verantwortlich sind.

Afrikanische Teufelskralle zählt ebenfalls zu den schmerzlindernden Heilpflanzen. Vor allem bei Arthritis-Schmerzen gilt sie als sehr wirkungsvoll. Sie wird auch bei Pferden und Hunden zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Weihrauch, der vor allem in der indischen Medizin seit Jahrhunderten bei Schmerzen erfolgreich zum Einsatz kommt, gilt ebenfalls als sehr effektiv.

Ingwer gilt in Asien als ein hervorragendes Mittel bei Übelkeit, Schmerzen und Entzündungen.

Das Flavonoid Rutin wird von vielen Pflanzen als natürlicher UV-Schutz produziert. Beim Menschen kann es Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern. Unter anderem findet man relativ große Mengen in Buchweizen und in Petersilie.

Das Nachtkerzenöl ist ebenfalls eine Überlegung Wert.

Capsaicin-Creme aus Paprika-Extrakt wird äußerlich angewendet und hemmt die Aktivität der P-Substanz.

Ein sehr starkes pflanzliches Analgetikum ist der Extrakt des malaysischen Kratom-Baumes. Einige der Inhaltsstoffe greifen an den µ-Opioid-Rezeptoren an und sind daher Opiat-Substitute. Wegen der psychotropen Effekte und der Suchtgefahr unterliegen die Präparate dem BTM. Nicht ganz unkritisch muss auch „medizinisches Cannabis“ beurteilt werden.

Homöopathie

Bei Gelenkschmerzen werden mit homöopathischen Präparaten aus Arnika, Bittersüß und Beinwell gute Erfolge erzielt. Das Thema ist allerdings sehr komplex und nicht einfach  beantworten. In meinem Beitrag: Homöopathie bei Schmerzen differenziere ich genauer und spreche mögliche Mittel an.

Kaffee-Einläufe

Das Tripeptid Glutathion, das aus den Aminosäuren GlutaminsäureCystein und Glycin gebildet wird, übernimmt im Körper unter anderem einige schmerzlindernde Aufgaben. Das Antioxidans kann von unserem Organismus selber hergestellt werden. Es ist aber, um eine ausreichende Menge zu gewährleisten, auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Die Glutathion-Transferase kann meiner Beobachtung nach z.B. durch Kaffee-Einläufe gesteigert werden. Kaffee-Einläufe sind so nach meiner Erfahrung auch ein ausgezeichnetes „Schmerzmittel“. Ausführlich berichte ich dazu in meinem Buch: Der Kaffee-Einlauf – Die wundersame Wirkung! (renegraeber.de)

Neutraltherapie

Um eine schnelle Erleichterung zu bringen, ist die Neuraltherapie (hier: Injektion in Triggerpunkte) sehr geeignet. Die Ausschaltung der Triggerpunkte beseitigt zahlreiche Schmerzzustände. Allerdings sollten dennoch die Ursachen abgestellt werden, die zu den Triggerpunkten geführt haben.

Orthomolekular-Medizin

Bei Schmerzpatienten kommen in der orthomolekularen Medizin verschiedene Substanzen zum Einsatz, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren sowie die allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Hier ein Beispiel um das praktisch zu veranschaulichen, weshalb auch Vitamine / Mineralstoffe im Schmerzgeschehen eine Rolle spielen:

Chronischer Schmerz kann eine eigenständige Störung sein, wie zum Beispiel bei einem Knochenbruch. Hierbei helfen natürlich keine Vitamine etc. Diese können aber bei der Heilung sehr bedeutsam sein!

Gut, einen Knochenbruch haben Sie jetzt wahrscheinlich nicht, aber vielleicht chronische Schmerzen. Und hierbei ist auch der Energiehaushalt bedeutsam: die Mitochondrien-Funktion. Die Mitochondiren sind ihre Energiekraftwerke in Ihren Zellen. Hier kann zum Beispiel das Nicotinamid-Ribosid (NR) helfen – eine Form von Vitamin B3 und Vorstufe von Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD+). Chronische Schmerzen wurden zum Beispiel bei Mäusen durch die Verbesserung der mitochondrialen Funktion gelindert. Niacinamid, eine andere Form von Vitamin B3, die an ähnlichen zellulären Prozessen wie NR beteiligt ist, könnte ebenfalls nützlich sein, um chronische Schmerzen zu lindern.

Aber es geht auch in die andere Richtung: Linolsäure (LA) in pflanzlichen und Samenölen verursacht mitochondriale Dysfunktion. Die Reduzierung der Aufnahme von LA, die häufig in stark verarbeiteten Lebensmitteln vorkommt, ist einer der einfachsten Wege, die mitochondriale Gesundheit zu verbessern und somit potenziell chronische Schmerzen zu lindern. Deswegen spielt u.a. auch die Ernährung eine bedeutende Rolle!

An welche Substanzen zu denken sein kann will ich im Folgenden kurz skizieren:

Vitamine

Vitamin C: Hochdosierte Vitamin C-Gaben werden manchmal zur Unterstützung der Immunfunktion und zur Reduzierung von Entzündungen eingesetzt.

Vitamin D: Viel zu viele Patienten haben immer noch einen viel zu niedrigen Vitamin D Spiegel. Ein Mangel an Vitamin D kann Schmerzen und Muskelschwäche verstärken. Das ist eine der ersten Dinge die ich bei Patienten generell prüfe.

B-Vitamine: Insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin) können bei neuropathischen Schmerzen unterstützend wirken.

Vitamin B3:

Mineralstoffe

Magnesium: Das ist natürlich ein Klassiker. Magnesium kann bei Muskelschmerzen, Krämpfen und auch bei Migräne hilfreich sein. Ich gebe Magnesium oftmals zusammen mit dem Schüßler Salz Nummer 7. Mehr zum Magnesium und welches bei Schmerzen infrage kommt: Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste? (vitalstoffmedizin.com)

Omega-3-Fettsäuren: Aus Fischöl oder Algen gewonnen, können Omega-3-Fettsäuren Entzündungen reduzieren und sind besonders bei Gelenkschmerzen und rheumatoider Arthritis hilfreich. Mehr dazu in meinem Beitrag: Omega-3-Fettsäuren bei Arthritis, Gelenkentzündung und Gelenkrheuma (vitalstoffmedizin.com)

Aminosäuren: Hier denke ich vor allem an das Phenylalanin. 3 mal täglich 500mg. Dies muss innerhlab von 1-2 Wochen eine Besserung zeigen. Ausführlich dazu: Phenylalanin bei Schmerzen, Depressionen oder Parkinson? (vitalstoffmedizin.com)

Enzyme: Vor allem wenn Entzündungen (auch unterschwellige Entzündungen) eine Rolle spielen, sind Enzyme eine sehr gute Idee. Eines der bekanntesten Enzyme ist das Bromelain. Bromelain ist die Bezeichnung für zwei proteolytische Enzyme der Ananaspflanze, die dafür bekannt sind, Entzündungen zu hemmen. Bekannte Enzympräparate sind u.a. das Wobenzym, Phlogenzym, Karazym u.a. Ausführlich zur Enzymtherapie: Enzyme in der Medizin: Die Enzymtherapie

Antioxidantien: Quercetin, Resveratrol und Curcumin (aus Kurkuma) haben entzündungshemmende Eigenschaften und können bei verschiedenen Schmerzzuständen unterstützend wirken.

Coenzym Q10: Kann bei der Behandlung von Schmerzzuständen aufgrund seiner Rolle bei der Energieproduktion in den Zellen und seinen antioxidativen Eigenschaften unterstützend sein.

MSM: Ein entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und (nach meiner Erfahrung) nebenwirkungsfreies Mittel ist das MSM. Eine Dosis von 3-5g erscheint bei vielen Schmerzpatienten angebracht.

Weitere Substanzen die eine Überlegung wert sein können:

Cetylmyristoleat (CMO): CMO ist eine Fettsäureester, die natürlich in bestimmten Tieren und auch in einigen pflanzlichen Ölen vorkommt. Es wird angenommen, dass CMO entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und als Schmiermittel für die Gelenke wirken kann, was zu einer Verringerung der Schmerzen und einer Verbesserung der Beweglichkeit führen könnte.

Astaxanthin: hat eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung. Daher wird das Carotinoid auch in der Schmerz-Therapie eingesetzt.

DMSO: DMSO ist eine organische Schwefelverbindung, die als Lösungsmittel in der Industrie und in der Forschung weit verbreitet ist, aber auch für medizinische Zwecke, insbesondere als Schmerzmittel und Entzündungshemmer, verwendet wird. DMSO hat durchaus einige beeindruckende Wirkungen zu bieten:

  1. Entzündungshemmung: DMSO hat entzündungshemmende Eigenschaften, was es für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis nützlich macht.
  2. Analgetische Wirkung: Es wird angenommen, dass DMSO Schmerzen lindern kann, indem es Nervenfasern beeinflusst und als Analgetikum wirkt.
  3. Förderung der Heilung: DMSO kann die Heilung von Wunden und Verletzungen unterstützen und wird manchmal topisch zur Behandlung von Verstauchungen, Zerrungen und Muskelverletzungen verwendet.

Säure-Basen-Haushalt

Zu jeder Schmerz-Therapie gehört aus meiner Sicht prinzipiell die Entsäuerung. Vor allem chronische Schmerzen gehen tendenziell mit erhöhten Laktatspiegeln einher. Bei einer chronischen Übersäuerung kommt es eher zu einer vermehrten Produktion von bestimmten Gewebshormonen, wie der Kinine und einer Senkung der Aktivität des abbauenden Enzyms. Ebenso sind die Grundsubstrate der Prostaglandine (Stichwort: Arachidonsäure, Schweinefleisch!) ebenfalls sauer. Dazu kommen Säuren der Schmerzmittel und Stress (Adrenalin), dass die Situation weiter verschlimmert, bis der Körper den Säureüberschuss nicht mehr kompensieren kann.

Störfelder

ZahnstörfelderTote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Narben können ebenfalls ein Problem sein. Mehr dazu unter: Narbenentstörung und Narbenprobleme.

WirbelsäuleChiropraktikOsteopathie und andere

Viele Arten von Schmerzen können durch Blockaden in bestimmten Gelenken entstehen, ebenso durch die Fehlspannung im Gewebe, dass die Gelenke umspannt, vor allem in den Faszien. Hier gibt es unterschiedlichste Ansätze zur Therapie. Angeboten werden Verfahren der:

Für eine umfassende Aufzählung ist hier zu wenig Platz, weswegen ich ihnen hierzu meinen Beitrag zur Schmerztherapie empfehlen möchte.

weitere Therapieverfahren die bei Schmerzen infrage kommen können

  • Heilfasten (siehe auch: Fasten gegen Schmerzen)
  • K-Laser, Klasse 4 Laser-Therapie: Infrarot-Strahlung, die tief in die schmerzenden Gewebeanteile eindringen
  • Massagen
  • Physiotherapie
  • Erdung (Barfußgehen/Laufen)

Und weil ich immer mal wieder zu „Schmerzpflastern“ gefragt werde, hier ein Beitrag von mir zu den FGXpress Pflastern, die ca. 2014 – 2016 „hochgejubelt“ wurden: FG Xpress Pflaster – Erfahrungen und Kritik


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol-Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde im Jahr 1998 erstmalig erstellt und letztmalig am 14.5.2024 ergänzt.

Wunde Brustwarzen beim Stillen – Hausmittel und „Erste Hilfe“

Erfahre effektive Hausmittel und Erste-Hilfe-Tipps bei wunden Brustwarzen beim Stillen. Schmerzlinderung und schnelle Heilung für Mütter.

Vorab noch einige Worte zum Stillen selbst. Stillen ist nicht nur eine „kostenlose“ Ernährung für Babys, sondern hat darüber hinaus bedeutende Vorteile für Mutter und Kind.

Muttermilch ist die beste Nahrung, die der Säugling bekommen kann, die auch nicht von der besten Babynahrung der Nahrungsmittelindustrie erreicht werden kann. Die Muttermilch hat eine komplette, auf die Bedürfnisse des Babys abgestellte Palette an Nährstoffen, Vitaminen und Bakterien für die Entwicklung des Darmmilieus des Säuglings.

Über die Muttermilch werden auch Antikörper gegen Infektionserreger an das Baby weitergegeben, welches damit einen nahezu perfekten Infektionsschutz genießt. Es gibt sogar Berichte, dass das Stillen bei der Vermeidung von Asthma eine entscheidende Rolle spielen kann.

Aber auch für die Mutter gibt es Vorteile, wenn auch diese nicht so umfangreich sind, wie die Vorteile für das Baby. Durch das Stillen wird die Produktion des Hormons Oxytocin angeregt,, welches die Bindung zwischen Mutter und Kind verstärkt und bei der Mutter zu einem Glücksgefühl führt. Außerdem bewirkt das Hormon eine Kontraktion des Uterus, was die Rückbildung der Gebärmutter fördert.

Weitere Ideen und Tatsachen zum Stillen habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst: Die Vorteile des Stillens

Es stellt sich natürlich auch die Frage, wie lange man sein Baby stillen sollte, wofür es keine in Stein gemeißelte Regel gibt. Aber auch hier gibt es einige Variationen, wann und wie man am besten abstillen kann: Abstillen natürlich unterstützen

Aber wo Vorteile sind, da gibt es auch Nachteile. In diesem Fall, beim Stillen, scheinen die Nachteile ausschließlich für die Mutter reserviert zu sein (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und einer dieser Nachteile ist das Wundwerden der Brustwarzen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Was tun bei wunden Brustwarzen?

Das Wundwerden der Brustwarzen ist zum größten Teil der Tatsache geschuldet, dass die Mutter einen Säugling stillt. Die damit verbundene „mechanische“ und ungewohnte Beanspruchung der Brustwarzen kann zu Entzündungsreaktionen führen, die je nach Ausprägung sehr schmerzhaft sein können.

Gibt es hier gegen Strategien zur Prävention? Diesbezüglich sind mir keine Maßnahmen bekannt, da nicht jede stillende Mutter auch notwendigerweise mit diesem Problem konfrontiert werden muss.

Auf der anderen Seite scheinen präventive Maßnahmen weitestgehend überflüssig zu sein, da im Falle des Wundwerdens geeignete Mittel zur Verfügung stehen, das Problem relativ unkompliziert zu lösen.

Eine prophylaktische und therapeutische Maßnahme zur Verhinderung bzw. Abheilung von wunden Brustwarzen ist der Ratschlag, dass die Mutter dafür sorgen sollte, dass nichts reibt und die Brustwarzen zusätzlich reizt.

Das beginnt mit einem BH, der nicht zu eng ist und in den ein Polster mit Loch in der Mitte eingelegt werden kann (sieht aus wie ein Miniatur-Schwimmreifen), welches den Stoff daran hindert, an den Brustwarzen zu reiben. Bei einer bestehenden Entzündung ist dies eine hervorragende Hilfe, zusätzliche Reizungen auszuschalten.

Eine indirekte Ursache für unser Problem könnte auch ein Milchstau sein, wofür es verschiedene Ursachen gibt. Eine Ursache kann eine falsche Anlegetechnik des Säuglings sein, aber auch psychischer und physischer Stress oder ein zu enger BH. Mehr dazu in meinem Beitrag: Milchstau – Hilfe aus der Naturheilkunde

Durch den Milchstau verhärten sich die Brüste und der Warzenhof der Brust schwillt an, was das Stillen erschwert. In der Folge treten Mikroläsionen, also kleine Verletzungen der Warze, auf, die wiederum günstige Eintrittspforten für Krankheitserreger bilden und so zum Wundwerden und zu Entzündungen führen.

Bei wunden Brustwarzen sind nicht notwendigerweise beide Brustwarzen gleichzeitig gleich stark betroffen. Hier sollte die Mutter immer die weniger stark betroffene Seite zum Stillen einsetzen.

Dazu kann eine veränderte Anlegetechnik dazu beitragen, das Problem zu vermeiden bzw. zu verbessern. Diese besteht darin, dass Mutter und Kind Bauch an Bauch liegen, so dass das Baby aus eigenem Antrieb die Brust findet und damit die Brustwarze besser zu fassen bekommt.

Bei bereits bestehenden wunden Brustwarzen helfen auch viel Luft und Sonnenlicht. Der Tipp ist allerdings in einem dicht besiedelten Wohngebiet nur eingeschränkt praktikabel, wenn man nicht die Neugierde der Nachbarn auf sich ziehen möchte. Die Außentemperaturen könnten ebenfalls ein limitierender Faktor sein, wenn die kälteren Jahreszeiten akut sind.

Ich möchte aber ein Mittelchen haben…

In dieser Beziehung scheint es nicht an interessanten Alternativen zu fehlen. Das erste und natürlichste Mittel ist, welch eine Überraschung, die Muttermilch selber.

Der „Ökotest“ vom November 2023, in dem Brustwarzensalben getestet wurden, zitiert freimütig eine „Stillberaterin“, die einige Hausmittel als „Erste Hilfe“ vorstellt. Dazu zählt der Rat, Muttermilch auf den Brustwarzen zu verreiben, da diese heilungsfördernde Eigenschaften besäße.

Die Webseite von „Stillkinder.de“[i] bemerkt dazu in dem Kapitel zur „Therapie von wunden Brustwarzen“, dass bei gereizten oder geröteten Brustwarzen nach jedem Stillen etwas Muttermilch aufgetragen werden kann, da die Muttermilch antibakterielle Inhaltsstoffe aufweist, die die behandelten Areale vor Infektionen schützen kann. Allerdings sollten Areale mit offenen Wunden von dieser Behandlung ausgeschlossen werden.

Weitere „Mittelchen“ sind Produkte aus der Apotheke oder Drogerie, die auch von „Ökotest“ getestet wurden und dabei erstaunlich gute Bewertungen erfuhren. Von den 16 getesteten Produkten wurde nur ein Produkt (aus der Apotheke) mit nur „befriedigend“ bewertet. Alle anderen Produkte erhielten die Note „gut“ oder „sehr gut“ (sechs Produkte).

Interessant dürften hier die Inhaltsstoffe sein, die vor allem in den Produkten mit der Note „sehr gut“ enthalten sind. Hierbei handelt es sich um eine ganze Reihe von verschiedenen Inhaltsstoffen, wie Sonnenblumenöl, Olivenöl[ii], Bienenwachs[iii], Pflanzenöl, hydrogenisiertes Pflanzenöl, Calendula-Extrakt[iv], Lanolin, Kokosnussöl[v], etc.

Natürlich kommen nicht alle diese Inhaltsstoffe in allen Produkten vor, sondern nur als Kombination einiger dieser Inhaltsstoffe. Ein Produkt aus der Kategorie „gut“ enthält nur Lanolin und ist auch als solches als „Lanolin-Creme“ ausgewiesen.

Das Produkt mit der Note „befriedigend“ dürfte seine weniger gute Bewertung der Tatsache verdanken, dass es PEG enthält. Die Substanz hat ein relativ hohes allergenes Potenzial, was unter Umständen zu zusätzlichen Problemen führen kann. Dazu hatte ich bereits hier geschrieben: Giftstoffe in Kosmetik und Pflegeprodukten

Gleiches gilt, wenn auch weniger ausgeprägt, für das Lanolin (Wollwachs).

Interessant jedoch ist beim „Ökotest“ eine weitere, in diesem Fall fehlende Tatsache. Und das ist die Beurteilung der Effektivität der hier aufgezählten Substanzen in Bezug auf die Therapie und Prophylaxe von wunden Brustwarzen.

Die Notenfindung von „Ökotest“ scheint ausschließlich auf Parametern zu beruhen, die erst einmal mit der Effektivität der Inhaltsstoffe so gut wie nichts zu tun haben, wie zum Beispiel wie hoch der Recyclinganteil der Kunststoffverpackung ist, ob weitere umstrittene Inhaltsstoffe vorhanden sind, ob Parfüm oder ätherische Öle enthalten sind etc.

Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen, dass diese aufgeführten Substanzen unwirksam wären. Vielmehr sieht es so aus, dass die Bewertungen, die „Ökotest“ hier verteilt, nicht auf der Wirksamkeit und Effektivität der Produkte beruht, was eigentlich der Kernpunkt eines solchen Tests sein sollte.

Von daher würde ich bestenfalls dem Test von „Ökotest“ auch nur die Note „ausreichend“ zukommen lassen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 3.12.2023 erstellt.

Was bedeuten Bauchschmerzen? Was können Sie selbst tun?

Die sehr häufig vorkommenden Bauchschmerzen können eine harmlose Ursache haben, aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. In den meisten Fällen beruhen die Beschwerden auf einem akuten Magen-Darm-Infekt. Diese Gastroenteritis entsteht durch den Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln, die mit Viren oder Bakterien durchsetzt sind.

Ebenso so oft ist es die Art der Lebensmittel und die Verzehrmenge sowie der allgemeine Lebensstil der teils heftiges Bauchweh mit sich bringt. Ursachen sind dann Blähungen (Meteorismus) und Verstopfung (Obstipation). Wenn der Bauch dauernd weh tut, liegt es bei einigen Menschen an einer Lebensmittelunverträglichkeit (Laktoseintoleranz, Glutenintoleranz) oder an einer Allergie.

Manchmal beruhen die Bauchschmerzen auch auf Wurmerkrankungen, die aber hierzulande sehr selten sind. Gedacht werden muss auch daran, dass nicht unbedingt der Magen oder der Darm betroffen sind. Gerade die Anhangs-Organe des Verdauungstraktes wie die Galle und die Bauchspeicheldrüse können schwerste Symptome zeitigen, wenn Entzündungen oder andere akute oder chronische Störungen vorliegen.

Dabei ist anhand der Gravidität der Beschwerden nicht immer abzuschätzen, inwieweit Gefahr für Leib und Leben besteht. Gerade Krebserkrankungen im Magen-Darm-Umfeld verursachen im Anfangs-Stadium überhaupt keine Schmerzen und im weiteren Verlauf zunächst nur geringe Beschwerden.

Bauchschmerzen nehmen ihren Ausgang auch in Organen außerhalb des Verdauungs-Systems. Dazu gehören Erkrankung der Harnwege, Nieren und Geschlechts-Organe, der Lunge, des Herzens, der Muskulatur und der Blutgefäße, einschließlich der Bauch-Aorta. Aufgrund des breiten Spektrums an möglichen Ursachen ist die Diagnose nicht immer einfach. Das ist auch deshalb der Fall, weil die Symptome nicht immer typisch “wie im Lehrbuch“ ausgeprägt sind. Zur Feststellung der Erkrankung kommt daher ein großes Arsenal an diagnostischen Techniken zum Einsatz.

Wann sollte man zum Arzt?

Jeder Mensch hat gelegentlich Bauchweh. Doch wenn das regelmäßig vorkommt oder gar tagtäglich zur Plage wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Besonders plötzlich auftretende, heftige Bauchschmerzen bedürfen der medizinischen Abklärung. Dabei sollte der Arzt nach Hause kommen oder ein Notruf (112) abgesetzt werden, weil die Fahrt zum Arzt nicht nur schwierig, sondern auch riskant ist.

Denn niemand weiß, welche unerwarteten Komplikationen unterwegs auftreten. Dazu zählt krampfartiges Erbrechen mit der Gefahr des Erstickens, wenn Nahrungsbrei in die Luftröhre gelangt. Zudem droht eine Bewusstlosigkeit infolge eines Schocks. Auch diese Situation ist durchaus lebensgefährlich und kann im privaten PKW von Laien kaum beherrscht werden.

Deswegen ist es besser, den Notarzt zu rufen, der in Deutschland in der Regel nach 15 Minuten, spätestens aber nach einer halben Stunde eintrifft. Vorher sollten keine Medikamente eingenommen und auch nichts mehr getrunken werden. Auch essen ist verboten, aber das wird ein Mensch mit starken Bauchschmerzen ohnehin nicht.

Diagnose bei Bauchschmerzen

Bei diesem “akuten Bauch“ findet der Arzt den Patienten oft in der Schonhaltung vor. Er hat den Oberkörper nach vorne gebeugt und die Beine fest angezogen, die er mit den Armen umfasst. Dann möchte der Arzt wissen, was gegessen wurde (Lebensmittelvergiftung) und wo genau die Schmerzen lokalisiert sind: im Ober- oder Unterbauch, in der linken oder rechten Seite?

Er fragt auch nach der Art der Schmerzen: stechend oder dumpf, drückend oder brennend, anhaltend oder pulsierend oder krampfartig wiederkehrend (Kolik)? Oder wandernd, etwa gürtelförmig kreisend (Bauchspeicheldrüse)? Strahlen die Schmerzen in die Brust oder Arme und Beine aus (Herzinfarkt)? Diagnostisch wichtig sind auch Begleit-Symptome: Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen.

Wie sieht das Erbrochene aus, ist es etwa schwarz (“Kaffeesatz“), was auf Blut hindeutet? Bestehen Atemnot, Harnverhalt, Fieber oder eine Bewusstseinseintrübung? Der Arzt wird den Bauch abtasten, um zu erkennen, ob die Bauchdecke geschwollen oder verhärtet ist. Mit dem Stethoskop hört der Mediziner die Darmgeräusche ab und misst Blutdruck, Puls und Temperatur.

Im Krankenhaus muss sich der Patient bildgebenden Verfahren unterziehen wie dem CT, Ultraschall (Sonographie), MRT, Röntgen oder einer endoskopischen Untersuchung des Magens und Darms sowie der Ausfuhrgänge der Galle und Bauchspeicheldrüse. Im Zuge dieser Verfahren können auch Gewebeproben (Morbus Crohn, Krebs!) entnommen (Biopsie) sowie Sekret sichergestellt werden.

Darin offenbaren sich möglicherweise Krankheitserreger wie Helicobacter pylori (bei Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür). Eine spezielle Bildgebung der Blutgefäße (Angiographie) kann Infarkte in Arterien zeigen, die den Darm, das Bauchfell, die Niere oder die Milz versorgen.

Hinzu kommen Blutuntersuchungen, die erhöhte Entzündungs- oder Leberwerte offenbaren können. An Stuhlproben ist erkennbar, ob pathogene Bakterien wie Salmonellen zu einer Magen-Darm-Entzündung geführt haben oder ob im Verdauungstrakt Blutanteile vorhanden sind. Eine Urin-Probe kann Aufschluss über eventuelle Infektionen und Blasen- und Nierenerkrankungen liefern.

Schmerzen im Brust- und Bauchraum strahlen oft von ihrem Entstehungsort in benachbarte Regionen aus. Dann kann die Lokalisation der Störung einer Täuschung unterliegen. So hat der Arzt bei Oberbauchbeschwerden eher eine Magenkrankheit in Verdacht. Es könnte sich aber auch um einen Herzinfarkt handeln, daher ist bei heftigem Akut-Schmerz im Bauchraum immer auch ein EKG obligat.

Chronische, weniger schwere Symptome können ebenfalls viele Ursachen haben. Oft sucht der Arzt lange nach den Gründen für den “Reizmagen“, der eher eine Verlegenheits-Diagnose ist. Dauernde Störungen wie Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen erfordern weitergehende Untersuchungen, wenn keine Nachweise für den “akuten Bauch“ vorliegen.

Dann kann ein Wasserstoff-Atemtest zeigen, ob eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker (Lactose) oder Fruchtzucker (Fructose) die Ursache ist. Hingegen ist die Überempfindlichkeit gegen das Weizeneiweiß Gluten eine Ausschluss-Diagnose. Wenn serologische Tests nichts ergeben und eine Zöliakie ausgeschlossen werden kann, ist die einfache Hypersensitivität wahrscheinlich.

Der Patient kann nun feststellen, ob eine Linderung eintritt, wenn er oder sie auf Weizen-Produkte verzichtet. Die Empfindlichkeit gegen die Zucker und Eiweiße kann auch auf das Leaky-Gut-Sydrom (LGS) hinweisen, das mit weiteren Tests nachweisbar ist (Zonulin, Elastase, ß-Defensin).

Anders als bei den Unverträglichkeiten werden Allergien durch eine Über-Reaktion des Immun-Systems verursacht. Dabei bildet der Organismus Antikörper gegen sonst harmlose Nahrungsstoffe. Die störenden Immunglobuline sind mit Blutuntersuchungen nachzuweisen und sagen sehr spezifisch etwas darüber aus, welche Lebensmittel die Allergie verursachen. Dies können durchaus auch Milch, Weizen und Fruchtzucker sein, weswegen Allergien zunächst für Unverträglichkeiten gehalten werden können.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Überblick: Schmerz-Lokalisation im Bauchraum

Schmerzen im rechten Oberbauch:

Schmerzen im mittleren Oberbauch:

Bei Schmerzen im linken Oberbauch:

Schmerzen im Mittelbauch:

  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Zwölffingerdarmgeschwür
  • Verengung der darmversorgenden Blutgefäße (Angina abdominalis)
  • Erkrankungen des Magens

Schmerzen im rechten Unterbauch:

Schmerzen im linken Unterbauch:

Schmerzen im mittleren Unterbauch:

  • Entzündungen und andere Erkrankungen der Harnblase, Niere oder der GeschlechtsOrgane
  • Tumoren der Harnblase oder der Geschlechts-Organe
  • Prostata-Erkrankungen (Entzündungen, gut- und bösartige Prostata-Vergrößerung)

Die Therapie bei Bauchschmerzen

Die Maßnahmen, die bei den Bauchschmerzen zu ergreifen sind, hängen natürlich maßgeblich von der Ursache ab. Beim “akuten Bauch“ gibt der Arzt zunächst Medikamente, die gegen Schmerzen und Krämpfe helfen. Oft ist eine Operation unumgänglich (Blinddarmentzündung) oder eine Magenspülung und die Verabreichung von Gegengiften bei Lebensmittel-Intoxikationen.

Beim Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür sind chirurgische Eingriffe nicht unbedingt erforderlich. Oft hilft auch eine medikamentöse Therapie mit Säureblockern (Protonenpumpen-Hemmer) und Antazida im Zusammenwirken mit einer Schonkost sowie Ruhe durch Stress-Reduktion (Krankschreibung).

Eine Operation mit anschließender Bestrahlung und Chemotherapie sind die Maßnahmen der Schulmedizin bei den meisten Krebsformen. Im Bauchraum ist dies oft das kolorektale Karzinom des Dick- oder Mastdarmes. Aber auch im Magen, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse treten die malignen Tumore auf.

Antibiotika sind das Mittel der Wahl bei bakteriellen Magen- und Darm-Infektionen. Schwieriger ist die Behandlung von viralen Entzündungen wie etwa der Hepatitis. Zwar existiert eine Reihe von Virostatika, deren Wirkung aber oft begrenzt ist. Daher stehen entzündungshemmende Medikamente (Interferon) meistens im Mittelpunkt der Therapie. Bei schweren Verläufen kann eine Leberzirrhose entstehen, dann kann eine Leber-Transplantation der letzte Ausweg sein.

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn setzt der Schulmediziner auf entzündungshemmende Medikamente (TNF-Hemmer, Steroide), Immunmodulatoren und Immunsuppressiva, aber auch auf Zytostatika und die chirurgische Entfernung der schwer angeschlagenen Darmabschnitte.

Gefäßerkrankungen im Bauchraum bedürfen manchmal der operativen Intervention. So muss eine Aussackung der Aorta (Aortenaneurysma) chirurgisch beseitigt werden, weil ein Durchbruch zur lebensgefährlichen Blutung führen könnte. Verengte Gefäße können endoskopisch erweitert werden, wobei gleichzeitig Blutgerinnsel entfernt werden, wenn die medikamentöse Auflösung versagt hat.

Die vielfältigen Erkrankungen des Urogenitalsystems behandelt der Urologe oder der Gynäkologe. Antibiotika sind die regelhafte Maßnahme bei Infektionen der Blase, Harnwege und Nieren. Bösartige raumfordernde Prozesse behandelt der Schulmediziner mit den üblichen Techniken der Krebs-Therapie.

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchschmerzen

Ernährung

Insgesamt sollten Sie an eine Ernährungsumstellung denken, wenn Sie häufiger Magen-Darm-Infekte oder Verdauungsprobleme haben. Zu bevorzugen ist leichte, vegetarische orientierte Kost, jedoch ohne blähende Lebensmittel wie Kohl und Hülsenfrüchte. Kochen und Dünsten ist dem Braten und Frittieren vorzuziehen. Viele kleine Mahlzeiten sind bekömmlicher als die konventionellen “3 Großen“. Sorgen Sie beim Essen für eine ruhige Atmosphäre und kauen Sie intensiv.

Bei starken Beschwerden ist Suppe aus Haferflocken sinnvoll. Ballaststoffe fördern die Magen-Darm-Gesundheit, sind aber bei akuten oder starken Beschwerden eine Belastung.

Wenn Sie Fleisch essen, dann lieber Geflügel, besser noch Fisch mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die auch in hochwertigen Pflanzenölen wie Leinöl oder Kokosöl enthalten sind. Diese Richtlinien folgen der entzündungshemmenden Diät (Siehe auch: Entzündungen). Fette sollten aber nicht in zu großen Mengen auf einmal verzehrt werden.

Zucker fördert die Sekretion von Magensäure sowie entzündliche Prozesse und sollte daher nicht in zu großen Mengen oder gar nicht verzehrt werden.

Milch und Fruchtzucker sollten bei Bauchschmerzen weggelassen werden, eventuell liegen Unverträglichkeiten vor.

Bei Durchfall helfen pektinreiche Lebensmittel wie Blaubeeren, Äpfel, Bananen, sowie Reis und Karotten. Bei ständiger Verstopfung besteht ein Mangel an Ballaststoffen. Dann können Vollkorn-Produkte, Weizenkleie, Leinsamen oder Chia-Samenschalen Abhilfe schaffen. Dasselbe gilt für Wassermelonen, Sauerkraut, auch dessen Saft sowie Pflaumen und deren Saft.

Heilfasten dient der Gesundheit im Allgemeinen und kann auch den Verdauungstrakt mitsamt der Anhangs-Organe regenerieren.

Heilpflanzen

Gegen Magenkrämpfe und gereizten Magen und Darm helfen Kamille, Fenchel, Kümmel, Rosmarin, Weiße Taubnessel und Tausendgüldenkraut.

Durchfall wird gelindert durch Blutwurz und Gänsefingerkraut.

Bei Blähungen helfen Kümmel, Kurkuma, Fenchel, Weiße Taubnessel und Tausendgüldenkraut.

Appetitlosigkeit und Übelkeit sind Indikationen für Oregano und Schafgarbe.

Bei Verstopfung kommt ein pflanzliches Abführmittel wie z.B. Laktulose infrage.

Bei Magengeschwüren kann man auch an Süßholz denken.

Homöopathie

Bei Intoleranz gegen Fructose und Lactose helfen Arsenicum Album D12, Argentum Nitricum D12 und Kalium Sulfuricum D12 sowie Graphites D12 die Mittel der Wahl.

Stressbedingte Bauchschmerzen sprechen gut an auf: Acidum silicea D6, Phosphoricum D12, Nux vomica D6, Coffea D12 und Cocculus D12.

Magen-Darm-Infektionen, die mit Krämpfen einhergehen, sind Indikationen für Okoubaka D2, Phosphorus C12 und Camphora D6.

Sind Menstruations-Beschwerden die Ursache der Bauchschmerzen, helfen Cyclamen D12, Magnesium sulfuricum D6 oder Chamomilla D6.

Schüssler Salze

Bei Magenkrämpfen empfiehlt sich Magnesium phosphoricum D6.

Leichtere Bauchschmerzen sprechen gut an auf Lithium chloratum, Ferrum phosphoricum, Kalium aluminium sulfuricum, Cuprum arsenicosum, Kalium sulfuricum und Natrium phosphoricum.

Orthomolekular-Medizin

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen treten oft im Zusammenhang mit einem Vitalstoffmangel auf. Supplementiert werden sollten dann Vitamin A, B9, B12, und D.

Die Mineralstoffe Calcium, Eisen und Zink können hier ebenfalls eine Unterstützung bieten.

Akupunktur

Lassen Sie Ihre Bauchschmerzen von einem erfahrenen Praktiker der Akupunktur und Akupressur behandeln.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt kippt bei ungesunder Ernährungsweise leicht in eine Übersäuerung, die im ganzen Organismus Schaden anrichtet. Ein entsprechender Ausgleich kann auch Magen-Darm-Beschwerden lindern.

Darmsanierung

Bei Bauchschmerzen spielt oft eine ungünstig ausbalancierte Darmflora eine Rolle. Eine Darmsanierung kann das Ungleichgewicht in der mikrobiellen Besiedlung wieder ins rechte Lot bringen. Dabei hilft eine anschließende Behandlung mit
Probiotika und Präbiotika.

Zahnstörfeld

Störfelder wie infizierte und tote Zähnen (Zähne mit Wurzelfüllungen) sowie Granulome und Zysten im Kiefer müssen behandelt oder beseitigt werden. Amalgam-Füllungen haben im Körper nichts zu suchen und sollten entfernt werden. Ohne eine anschließende Schwermetallentgiftung war die Mühe jedoch vergebens.

Sonstiges

Leichtere Bauchschmerzen haben oft mit Verdauungsstörungen zu tun. In solchen Fällen hilft oftmals Wärme, zum Beispiel ein Wickel (z.B. Kartoffelwickel) oder eine Wärmflasche auf der schmerzenden Stelle.

Entspannungsübungen können sich heilsam auf das enterische Nervensystem auswirken und so bei Bauchschmerzen langfristig helfen. Hier bieten sich an: Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation und autogenes Training.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Bildquelle: 123rf.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.01.2022 aktualisiert.

Das Venengeschwür (Unterschenkelgeschwür, offenes Bein, Ulcus Cruris)

Ulcus cruris steht für ein Unterschenkelgeschwür (Ulcus = Geschwür; crus = Unterschenkel), dessen Entstehung meist durch eine chronisch-venöse Insuffizienz, seltener durch eine arterielle Verschlusskrankheit hervorgerufen wird. Deswegen wird es auch häufig Venengeschwür genannt. Weil es eine offene Wund erzeugt, wird es auch umgangssprachlich als „offenes Bein“ bezeichnet.

Beim Venengeschwür, bzw. beim „offenen Bein“, handelt es sich um eine offene, häufig nässende Wunde im Unterschenkelbereich, deren Klinik sich durch unterschiedliche Symptome auszeichnet.

Genese (Entstehung des offenen Beins)

Bei der Entstehung eines Ulcus cruris unterscheidet man die chronisch-venöse (Ulcus cruris venosum – UCV) von der arteriellen (Ulcus cruris arteriosum – UCA) Variante.

Häufigste Ursache für die Entstehung eines Ulcus im Unterschenkelbereich ist eine chronische Venenschwäche, die sich in drei Schweregrade einteilen lässt:

Grad I – zeichnet sich durch eine Venenerweiterung an den Fußaußenseiten sowie Knöchelödemen aus.

Grad II – weist zum einen eine Hyperpigmentierung (Purpura jaune d´ocre) im betroffenen Bereich sowie eine deutliche Weißfärbung (auch Depigmentierung oder Capillaritis alba) um den Wundbereich auf; daneben zeigt sich eine deutliche Entzündung.

Grad III – wird als florides Stadium bezeichnet und zeigt sich durch starkes Aufblühen (florid) des Wundbereiches.

Ein Unterschenkelgeschwür arterieller Genese (Arterienschwäche), ist wesentlich seltener und tritt meist als Folgeerscheinung anderer Erkrankungen auf.

Neben der arteriellen Verschlusskrankheit (Endangiitis obliterans – häufig bei Männern zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und starken Rauchern), können u.a. auch Aneurysmen (Ausweitungen von arteriellen Blutgefäßen), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Hypertonie (Bluthochdruck)zu einem Ulcus cruris führen.

Klinik (Symptome)

Häufig zeigt sich ein Spannungs- und Schweregefühl im betroffenen Bein, Laufen bringt Erleichterung, stehende Tätigkeiten führen zu einer Schmerzzunahme in Verbindung mit einem Ödem.

Die Ödembildung (Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe – umgangssprachlich: Wasseransammlung) im Bereich der Malleolen und proximaler Tibia ist in liegender Position des Betroffenen rückläufig.

Häufig sind die Geschwüre schlecht therapierbar. Unbehandelte Unterschenkelgeschwüre führen häufig zu Komplikationen wie z.B. dem Unterschenkelstauungsekzem (Ekzem = Flechte).

Diagnose

Für eine gesicherte Diagnose im Sinne der Schulmedizin stehen Untersuchungsmethoden wie z.B. die CT (Computertomographie), die Sonographie (Ultraschalldiagnostik-Verfahren) oder die Angiographie (röntgenologische Gefäßdarstellung mit Hilfe von Kontrastmitteln) zur Verfügung.

Therapie des Venengeschwürs bzw. des offenen Beins

Eine Behandlung der vornehmlichen Grunderkrankung kann die Therapie eines Unterschenkelgeschwürs positiv beeinflussen.

Primäre Ansätze erfolgen häufig medikamentös, unterstützt von medikamentenhaltigen Salben und Tinkturen, einer Bewegungstherapie, Lymphdrainagen, Kompressionsstrümpfen oder Wickeln.

Neuere Therapieformen der Wundheilung greifen naturheilkundliche Verfahren auf. So hat sich der Einsatz von Maden bzw. Blutegeln (Blutegeltherapie) als positiv gezeigt.

Ein nicht verheilendes Geschwür stellt häufig die Indikation für einen operativen Eingriff dar. Hier wird das betroffene Gewebe entfernt und der Defekt durch Fremd- oder Eigenhauttransplantat gedeckt.

Bei tiefen Gewebezerstörungen mit Muskelbefall kann auch eine Lappenplastik zur Defektdeckung genutzt werden.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einem Venengeschwür in Frage kommen.

Blutegeltherapie

Mit Blutegeln liegen bei Ulcus cruris gute Erfahrungen vor. Natürlich dürfen die Blutegel nicht direkt im „Geschwürbereich“ angesetzt werden.

Ernährung

Alle Patienten, die ich bisher mit einem offenen Bein gesehen habe, ernährten sich extrem ungesund. Unter extrem ungesund verstehe ich die normale „Deutsche Küche“, mit dem typischen Marmeladen-Kaffee-Frühstück, Fleisch und Wurst satt und Kuchen und „Stückchen“ am Nachmittag. Insgesamt kann ich nur eine Umstellung der Ernährung empfehlen, mit täglich fünf verschiedenen Portionen Obst und Gemüse, wenig Fett und wenig Zucker und Weißmehl. Schweinefleisch sollten sie komplett streichen.

Orthomolekular-Medizin

wie bei Entzündungen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Venenentzündung – Hausmittel und Naturheilmittel

Eine Venenentzündung (= Phlebitis) ist eine entzündliche Reaktion der Gefäßwand, die meist als Reaktion oberflächlich gelegener Venen aufgrund einer Ansammlung von thrombotischem Material (= Blutgerinnsel) entsteht. Deshalb wird sie auch oft als Thrombophlebitis bezeichnet.

Ursachen und Risikofaktoren

Venenentzündungen entstehen meist an den Beinvenen, da dort auch die meisten Thrombosen vorkommen.

Risikofaktor dafür sind vorgeschädigte Venen (zum Beispiel Krampfadern/Varizen). In einem solchen Fall spricht man von einer Varikophlebitis. Auch Herzschwäche oder Bettlägerigkeit sind Risikofaktoren für eine Venenentzündung, weil in solchen Fällen der Blutabfluss verlangsamt sein kann. Liegt (zum Beispiel nach einer Operation oder Entbindung) eine erhöhte Gerinnungsbereitschaft des Blutes vor, erhöht sich die Gefahr der Venenentzündung weiter. An den Armvenen entstehen Thrombophlebitiden meist durch Infusionskanülen, die zu lang in der Vene belassen werden, oder durch venenschädigende Medikamente (zum Beispiel Chemotherapeutika), die über Infusionskanülen direkt in die Vene gegeben werden.

Auch Bakterien, die durch Hautverletzungen in eine Vene eindringen, können zu Entzündungen führen, unabhängig von der Körperstelle. Schwierig wird dies im Gesichtsbereich: Weil die Venen dort direkt mit dem Gehirn verbunden sind, können sich die Krankheitserreger leicht dorthin ausbreiten. Aber auch an anderen Körperstellen können sich die Bakterien über die Blutbahn schlimmstenfalls im ganzen Körper verbreiten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Symptome und mögliche Komplikationen einer Venenentzündung

Typische Symptome der Venenentzündung sind die Entzündungszeichen Schmerz, Rötung, Überwärmung und Schwellung des betroffenen Gefäßstranges. Oft ist ein derber Venenstrang zu tasten. Die Schmerzen nehmen zu, wenn die Muskeln in der Nähe angespannt werden. Bei bakteriellen Entzündungen kann auch Fieber, Schüttelfrost und eine Einschränkung des Allgemeinbefindens dazukommen. Im schlimmsten Fall tritt eine Nekrose des betroffenen Gewebes auf.

Eine Sonderform der Venenentzündung tritt schubweise auf, und zwar vorzugsweise bei Rauchern zwischen 20 und 40 Jahren. Wie diese sogenannte Thrombangiitis obliterans entsteht, ist noch unbekannt.

Im Normalfall dauert eine Venenentzündung nur einige Tage, in schwereren Fällen kann sie aber auch wochenlang andauern.

Eine Komplikation der oberflächlichen Venenentzündung ist das Übergreifen auf tiefer liegende Beinvenen, was die Gefahr einer Thromboseentstehung birgt. Wichtig ist von vorneherein die Abgrenzung zur Thrombose, bei der das gesamte betroffene Bein mit einer Schwellung und Überwärmung reagiert. Da die Thrombose sehr gefährlich ist und tödlich enden kann, sollte eine Venenentzündung immer frühzeitig einem Arzt gezeigt werden.

Schulmedizinische Therapie

Vor einer Behandlung überprüft der Arzt, ob die tiefer liegenden Venen ebenfalls entzündet sind, ob also der Verdacht einer Thrombose besteht. Oberflächliche Venenentzündungen können mit kühlenden Maßnahmen und entzündungshemmenden Salben behandelt werden. Zusätzlich wird ein Kompressionsverband angelegt. Bettruhe ist bei einer Venenentzündung nicht zu empfehlen: Die Betroffenen sollten sich, wenn keine anderen Gründe dagegen sprechen, viel bewegen. Je nach Ausprägung der Entzündung können zusätzlich entzündungshemmende und schmerzstillende Tabletten gegeben werden.

Auch gerinnungshemmende Medikamente kommen manchmal zum Einsatz. Steht zu befürchten, dass sich die Entzündung schon in die Nähe der tiefer liegenden Venen ausgebreitet hat, wird zur Verhinderung von Thrombosen oft Heparin gespritzt. Bei bakteriellen Infektionen kann ein Antibiotikum nötig werden. Wenn Krampfadern immer wieder zu Entzündungen neigen, ist zu überlegen, sie operativ zu entfernen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Vorbeugung

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme, um gar nicht erst eine Venenentzündung zu bekommen, ist Bewegung. Sie stärkt die Venen und macht sie widerstandsfähiger gegen Krampfadern und andere Venenleiden, die die Gefahr einer Venenentzündung erhöhen. Auch tägliche kalte Güsse und Wechselduschen sind hilfreich, übermäßige Wärme ist hingegen nicht gut für die Beinvenen. Wer zu Krampfadern und schweren Beinen neigt, sollte außerdem darauf achten, beim Sitzen und Liegen häufig die Beine hochzulegen.

Weitere relevante Stichworte zum Thema:
Durchblutungsprobleme – venöse Durchblutungsstörung – Schaufensterkrankheit – Venengeschwür – Venenschwäche

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie Hausmittel und Naturheilmittel, die bei einer Venenentzündung infrage kommen können. Auch wenn bei einer Venenentzündung in den meisten Fällen eine schulmedizinische Behandlung angezeigt ist, können diese Naturheilmittel die Behandlung sehr unterstützen.

Ernährung

Sie können den Empfehlungen folgen, wie ich diese generell bei Entzündungen beschrieben habe.

Orthomolekular-Medizin

Verschiedene Vitalstoffe sind empfehlenswert, wie bei einer allgemeinen Entzündung.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Homöopathie

  • mildes Mittel: Hamamelis D 4 oder Aesculus D 4
  • tiefgreifende Mittel wären: Lachesis D 12 oder Crotalus D 12

Phytotherapie

Einige Heilpflanzen haben eine gute Wirkung auf die Venen. Besonders bekannt für die Wirkung bei Venenleiden ist Rosskastanien-Extrakt. Er strafft die Venen und verbessert den Blutfluss. Auch Mäusedorn, Steinklee und Zaubernuss helfen bei Krankheiten des venösen Systems.

Wickel

Umschläge mit Retterspitz (aus der Apotheke) wirken gut unterstützend – und zwar abschwellend und entzündungshemmend. Auch Beinwell- oder Hamamelislösungen können sehr hilfreich sein. Mit Quarkwickeln liegen bei der Venenentzündung auch gute Erfahrungen vor.

Wassertherapie

Mit Knie- und Schenkelgüssen und mit Wassertreten können Sie die Durchblutung anregen und die Heilung beschleunigen

Blutegeltherapie

Viele Patienten schütteln sich zwar bei der Vorstellung, aber die Therapie mit lebenden Blutegeln ist immer noch in vielen Bereichen sehr hilfreich. Sie werden an der betroffenen Stelle (aber nie direkt auf der Vene) angesetzt und geben beim Blutsaugen entzündungshemmende und antithrombotische Mittel ab, die gut gegen eine Venenentzündung helfen können.

Sonstiges

Zusätzlich sollte bei jeder Art von Venenproblem oder Venenentzündung an eine Unterstützung des Funktionskreises Leber / Galle gedacht werden (Leberschwäche).

Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Die Epicondylitis: Der Tennisarm oder Tennisellenbogen

Der sog. Tennisarm oder Tennisellenbogen hat mit einer Überlastung durch Tennis spielen bei den allermeisten Patienten eigentlich gar nichts zu tun. Die meisten Patienten, die darunter leiden können nicht einmal Tennis spielen.

Bei einem (umgangssprachlich genannten) Tennisarm kommt es zu einer schmerzhaften Veränderung des umliegenden Gewebes im Ellenbogengelenk (Epicondylitis humeri radialis), bei der die Sehnenansätze der Muskulatur des Unterarms betroffen ist – so jedenfalls die „schulmedizinische“ Erklärung.

Abb. 1: Eine anatomosche Darstellung der Muskel-Strukturen des Ellenbogens (Aussenseite). Es soll sich zwar generell um „entzündete Muskelansätze“ handeln, dennoch ist die Entzündungs-Theorie meines Erachtens nur in einem geringen Umfang der Fall. Bildquelle: fotolia.com – bilderzwerg

Besonders monotone Bewegungsmuster des „Gebrauchsarms“ oder auch eine übermäßige Beanspruchung sollen zu einer Entzündung mit der Gefahr eines Verschleißes am Ellenbogen führen.

Der Tennisarm zeigt sich auch bei Menschen, die noch nie Tennis gespielt haben. Besonders disponiert sind Handwerker, Mechaniker, Straßenarbeiter, Sekretärinnen, Sportler (Bodybuilding) und Menschen mit Computerarbeitsplätzen (Mausarm, Tastaturarm). Auch degenerative Veränderungen (z.B. Arthrose – Gelenkabbau und Gelenkumbau) können die Symptome eines Tennisarms begünstigen.

Symptome

Leitsymptom ist der Schmerz im Ellenbogengelenk, der bis in die Hand ausstrahlen kann, und den gesamten Arm in seiner Bewegung und auch Kraft einschränkt. Händeschütteln oder das Heben einer Tasse fallen schwer.

Bei Druck auf das Gelenk kommt es zu stichartigen Schmerzen, Drehbewegungen des Arms lösen weitere Missempfindungen aus, eine Ruhigstellung lindert die Symptome. Unbehandelt kann die Epicondylitis zu einem vollständigen Verlust der Griffstärke führen, im betroffenen Gelenk bilden sich entzündliche Narben- und Granulationsgewebe der Muskulaturansätze.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Die „konventionelle“ Therapie

Schmerztabletten und Cortison (gerne auch als Cortisonspritze), sowie die die sogenannte Tennisarm Operation sind die „Klassiker“ der Schulmedizin. Klar, gibt es auch ein Rezept für klassische Krankengymnastik oder Massage.

Zu den verschiedenen Schmerztabletten und Cortisonspritzen habe ich ja schon hinreichend geschrieben, unter anderem:

Und natürlich auch zu beliebten Schmerzmitteln wie AspirinParacetamol usw.

Von der Tennisarm-Operation halte ich auch nichts. Nicht, weil die Operation nicht gut ausgeführt würde. Ich halte nichts davon, weil ich die Operation in allen Fällen, die ich bisher gesehen habe, schlicht und ergreifend für nicht notwendig halte.

Hier muss ich noch einfügen, dass Patienten die bereits mit Cortison behandelt wurden und / oder bereits operiert sind, wesentlich schwieriger zu behandeln sind, als wenn diese gleich zu mir gekommen wären.

Man sehe mir diesen „Einwurf“ nach, weil ich jetzt nicht mehr „neutral“ schreibe. Aber man muss einmal den „Unfug“ der da (meiner Meinung nach) teilweise praktiziert wird, einfach mal so benennen.

siehe auch: Gelenkprobleme – Schmerzen – Sehnenscheidenentzündung

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einem Tennisarm in Frage kommen.

Mein Kollege, der schweizer Naturarzt Hermann Kaufmann, schreibt zur Therapie des Tennisarms:

„Nach meiner Erfahrung ist eine Epicondylitis immer ein Energiestau, den ich meistens über den Dickdarm-Meridian ableite. Die Patienten sind immer überrascht, wie schnell die Schmerzen nachlassen, wenn sie ab und zu den Entzündungsherd mit einem Coolpack oder ähnlich etwa 5 Minuten kühlen (Energieabbau). Zusätzlich den Oberarm auf der Aussenseite vom Ellbogen zur Schulter ausstreichen (Akupunktur-Lehre).“

Meine Meinung: Man kann es so sehen. In den allermeisten Fällen ist die Therapie des Tennisellenbogens, bzw. des Tennisarms relativ einfach.

Hierzu haben sich entsprechende Techniken der manuellen Therapie und der Faszialtherapie bewährt, sowie „Dehnübungen“, die in einer bestimmten Intensität und im korrekten Winkel ausgeführt werden sollten. Ich werde hierzu noch ein Video drehen und die genau Ausführung zeigen.

In zahlreichen Fällen einer chronischen Epicondylitis (chronischer Tennisarm) finden wir meist auch sogenannte „unterschwellige“ Entzündungen. In solchen Fällen ist auch an eine anti-entzündliche Therapie zu denken!

Wenn Sie solche Informationen interessieren, sollten Sie meinen kostenlosen Praxis-Newsletter anfordern:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel beim Tennisarm

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Mit dieser Methode kann ein „Energiestau“ abgebaut werden.

Chiropraktik

Eine Blockierung der Handwurzelknochen ist beim Tennisellenbogen fast immer anzutreffen. Eine Blockierung des Ellenbogengelenks muss ebenfalls geprüft werden. Bei einer chronischen Epicondylitis findet man fast immer eine Blockierung einzelner Segmente der unteren Halswirbelsäule.

Klassische Massage

Da meistens die gesamte Muskulatur des Unterarms betroffen ist, sollte diese wieder in einen normalen Spannungszustand versetzt werden.

Muskeltraining

Ich halte aber sehr viel davon, dass sich Patienten selbst helfen können. Ein Verfahren dass sehr wirksam ist und Eigenübungen vom Patienten verlangt ist die Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): Medizinische Trainingstherapie

Darüber hinaus bin ich dabei, spezielle Programme gegen Muskelschmerzen auszuarbeiten. Wenn Sie dazu auf dem laufenden gehalten werden wollen, dann fordern Sie doch meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Osteopathie

Osteopathen sehen immer gerne „Zusammenhänge“, die auch durchaus stimmig sind. Ähnliche wie die Chiropraktik, sehen auch Osteopathen beim Tennisellenbogen einen Zusammenhang zwischen der Halswirbelsäule und den Beschwerden: Überstreckung des Halses, verspannte kurze und lange Nackenmuskulatur, nach „vorne fallende Schultern“ mit einer Rotation des Schlüsselbeines (=Clavicula posterior), was eine verspannte Muskulatur im Oberarm begünstigt, was wiederum für eine Überlastung, bzw. Reizung der Muskelansätze um den Ellenbogen herum sorgt. Daher wird gerne immer die Halswirbelsäule behandelt, was ich übrigens früher auch gerne gemacht habe. Aber (wie ich oben bereits schrieb), kann das Problem für die meisten Patienten viel einfacher und eleganter gelöst werden.

Störfelder

Bei einem hartnäckigen Tennisellenbogen (der häufig auch beidseits auftritt), muss man mögliche Störfelder in Betracht ziehen. Als Störfeld kommen vor allem die Zähne Nummer 4 bis 7 im Oberkiefer, als auch im Unterkiefer in Frage. Entsprechende wurzelbehandelte Zähne in diesem Bereich (Wurzelkanalfüllungen, Stiftzahn, Wurzelspitzenresektion, Zahngranulome) sollten vollständig entfernt werden.

Kinesiotape 

Das Tapen des Tennisellenbogens: Das wird ja immer beliebter. Es hilft in vielen Fällen auch. Bei akuten Problemen bringt es nach meiner Erfahrung eine gute Linderung und ist auch besser als die ganzen Manschetten und Bandagen die angeboten werden. Aber es ist das gleiche Problem wie bei den Bandagen / Manschetten: Der Patient lernt keine „Eigenübungen“, bzw. wie er dem Problem dauerhaft begegnen kann. Insofern sind dies für mich alles nur vorübergehende Hilfsmittel.

In schweren Fällen bringt das Tape meiner Erfahrung nach nichts bis wenig.

Triggerpunkte

Bei einer chronischen Epicondylitis finden sich in der betroffenen Unterarmmuskulatur fast immer Triggerpunkte, auch Myogelosen genannt. Diese sind einer Akupunktur oder Neuraltherapie gut zugänglich.

Sonstiges

Folgendes Rezept stammt aus der „Volksmedizin“. Ich erwähne es eigentlich nur der Vollständigkeit halber: Fünf Eiweiße zu Schnee schlagen. Pulver von Beinwell, Eukalyptus, Kampfer langsam unter den Schnee ziehen. Die Masse auf ein Geschirrtuch breiten und auf die schmerzenden Stelle legen. Mit einer elastischen Binde befestigen. Nach 24 Stunden den fest gewordenen Verband entfernen und die Hautfläche mit Euterbalsam (Mischung aus versch. Ölen: Johanniskraut, Kampfer, Eukalyptus, Rosmarin, Lorbeer, Nelken) einreiben.

Beitragsbilder: 123rf.com – nito500