Krankheiten/Beschwerden

Muskelrheuma, Weichteilrheumatismus und Fibromyalgie: Ursachen – Diagnose – Therapie

Bevor ich auf die Naturheilkunde / Naturheilverfahren eingehe, vorab einige Worte zu diesen “Erkrankungskreis”.

Rheumatismus ist ein Sammelbegriff für die verschiedensten Beschwerden in den Muskeln, Gelenken, Sehnen, Schleimbeuteln und anderen Teilen des Bewegungsapparates.

Es gibt drei große Rheumagruppen:

1. die entzündlichen Gelenksbeschwerden, zum Beispiel die Arthritis.

2. die degenerativen Gelenksbeschwerden, zum Beispiel die Arthrose.

3. den Weichteilrheumatismus (Myalgie, Fibromyalgie): Diese Art Rheumatismus ist vergleichsweise die mildeste Art. Betroffen sind vor allem Nacken, Schulterblatt, Rücken- und Gesäßmuskeln.

Was ist Muskelrheuma genau?

Die Fibromyalgie (auch als Weichteilrheuma oder Muskelrheuma bezeichnet) beschreibt eine chronische, nicht-entzündliche Schmerzkrankheit, die den gesamten Bewegungsapparat betreffen kann.

Die Fibromyalgie tritt bei etwa zwei Prozent der Bevölkerung auf, wobei Frauen neun Mal häufiger betroffen sind als Männer.

Alle Altersgruppen können betroffen sein, ein Beschwerdehöhepunkt zeigt sich im Bereich der Wechseljahre.

Der Begriff Weichteilrheuma ist nicht ganz zutreffend, da die Fibromyalgie zu Schmerzen in der Muskulatur, den Sehnenansätzen und Tender Points oder Triggerpunkten (Schmerzdruckpunkte des Körpers) sowie zu Symptomen im vegetativen Nervensystem (vegetative Dystonie) führt.

Ursachen

Über die Ursachen gehen die Meinungen auseinander.

Die auslösenden Faktoren gelten in der Schulmedizin noch nicht geklärt. Begünstigend wirken aber traumatische Ereignisse (zum Beispiel Verletzung, Operation), Mangelversorgung der Muskulatur, Infektionen, StressMüdigkeit, Kälte, Feuchtigkeit und schwere körperliche Arbeit.

Neueste Erkenntnisse?

Nach neueren Erkenntnissen könnten Schädigungen an kleinen Nervenfasern zumindest bei einem Teil der Patienten zum Weichteilrheuma führen. Dabei wäre dann aber immer noch die Frage, was die Ursache dieser Schädigungen ist? In der Schulmedizin wird ja gerne eine Krankheit / Beschwerde als Ursache für eine andere Erkrankung genannt.

Bei einem Teil der Patientinnen findet man einen frühkindlichen Missbrauch. Dies wäre u.a. auch eine Erklärung, warum Frauen wesentlich häufiger betroffen sind als Männer.

In Frage kämen aber auch die Hormone. Zu beobachten ist eine Nebennierenerschöpfung: Cortisol, DHEA usw. sind häufig im untersten Bereich.

In der Naturheilkunde sehen wir häufiger Eiterherde an den Zahnwurzeln (meist wurzelbehandelten), an den Mandeln oder in den Kiefer- und Stirnhöhlen. Bakterienherde gelangen über die Lymph- und Blutbahn in den Körper. Schon oft hat das Ziehen eines „toten“ Zahnes schlagartige Besserung gebracht. Was auch fast immer zu finden ist, ist eine Übersäuerung des Organismus.

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Symptome

Der Beginn der Erkrankung zeigt sich meist durch Schlafprobleme und Magenbeschwerden oder Darmprobleme, die den Betroffenen im Alltag schwächen. Dazu meist auch ein starkes Erschöpfungssyndrom.

Häufig kommt es zu Schmerzen im Wirbelsäulenbereich, die sich im Laufe der Erkrankung weiter verstärken und in Arme und Beine ausstrahlen. Manchmal sind die Schmerzen auf eine Wirbelsäulenregion, zum Beispiel die Schultern, begrenzt. Häufiger sind sie aber gar nicht lokalisierbar, die Patienten haben das Gefühl, überall Schmerzen zu haben. Besonders stark sind die Schmerzen an den sogenannten Tender Points oder Triggerpunkten, den Übergängen von den Muskeln zu den Sehnen. Auch starke Spannungskopfschmerzen sind häufig. Im Bereich der Augen, der Wangen, der Nase oder auch in den Fingern können vor allem am Morgen Schwellungen auftreten.

Zu den typischen Beschwerden des Bewegungsapparates zählen ziehende, brennende Schmerzen des gesamten Muskel-Skelett-Systems, Morgensteifigkeit, Schmerzverstärkung in der Nacht und bei körperlicher Belastung, Krämpfe der Muskulatur, sowie ein allgemeiner Kraftverlust. Die Mattigkeit kann so stark ausgeprägt sein, dass die Patienten ihrem Beruf gar nicht mehr oder nicht vollständig nachgehen können.

Eine Störung des Nervensystems äußert sich besonders durch allgemeine Erschöpfung, Parästhesien der Extremitäten, Konzentrationsstörungen, OhrgeräuscheReizdarmReizmagen, subfibrile Temperaturen, übermäßiges Schwitzen und Ödeme. Viele Patienten klagen über eine massive Überempfindlichkeit der Haut, der Augen, der Ohren oder des Geruchsinns. Auch Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Erinnerungslücken oder allgemeine geistige Verlangsamung kommt bei Fibromyalgie  vor.

Daneben können AngstzuständeDepressionen, Gleichgewichtsstörungen, Doppelbilder sowie Missempfindungen des Tastsinns auftreten.

Die Symptomatik verschlechtert sich unter bestimmten Situationen (zum Beispiel bei Stress) und bessert sich anschließend wieder.

Die den gesamten Organismus betreffende Fibromyalgie führt auf Dauer zu einem chronischen Verlauf, bei dem sich der Betroffene aus dem aktiven Leben zurückzieht. Die Schmerzen führen zu einem Abbau der Muskulatur, der in Extremfällen eine vollständige Immobilität verursacht.

Diagnose

Viele Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich, bevor die Krankheit Fibromyalgie schließlich diagnostiziert wird. Denn in der Anfangszeit sind die Beschwerden eher unspezifisch. Oft wird zwischen den einzelnen Symptomen lange Zeit kein Zusammenhang erkannt.

Einzelne Untersuchungen bringen oft kein Ergebnis, sodass manchen Patienten sogar eine psychische Störung oder eine psychosomatische Krankheit diagnostiziert wird, statt das eigentliche Problem zu erkennen. Besonders problematisch: Mit jedem Jahr, das vor der Behandlung vergeht, wird die Krankheit stärker und lässt sich schwerer behandeln.

Tender Points

Besonders wichtig für die Diagnose waren lange Zeit die Tender Points. Von 18 bestimmten Punkten müssen 11 besonders schmerzempfindlich sein, um eine Fibromyalgie diagnostieren zu können. Einerseits sagen die Tender Points tatsächlich viel aus: Bei 90% der Fälle kann man von der Schmerzstärke in den Tender Points recht genaue Rückschlüsse auf die körperlichen und seelischen Probleme der Patienten ziehen.

Allerdings sind die Tender Points nicht immer leicht zu finden: Schon wenige Millimeter können einen deutlichen Unterschied machen. Und: Wenn buchstäblich „alles“ wehtut, ist es schwer, bestimmte Punkte zu lokalisieren und deren Schmerzempfindlichkeit zu bestimmen. Deshalb ist man von der Beschränkung auf dieses eine Symptom ein Stück weggekommen und betrachtet nun auch die weitere Symptomatik genauer, wenn es um eine Diagnose geht.

Laborwerte oder bildgebende Untersuchungen bringen bei der Diagnose von Fibromyalgie meistens keine Ergebnisse. Diese Krankheit ist nicht auf einem Röntgenbild oder bei einer Blutuntersuchung sichtbar.

Von viel größerer Bedeutung ist die Befragung des Patienten und eine allgemeine körperliche Untersuchung.

Schulmedizinische Therapie

Man kann leicht den Eindruck gewinnen, dass die Schulmedizin mit der Behandlung von Fibromyalgie noch immer überfordert ist.

Die meisten Patienten berichten von Therapieversuchen, die die Probleme nicht verbessert, sondern oft sogar noch verschlimmert haben. Die besten Erfolge haben Fachkliniken, die sich auf Weichteilrheuma spezialisiert haben. Sie setzen auf eine mehrdimensionale Therapie, bei der ganz verschiedene Verfahren gleichzeitig oder abwechselnd eingesetzt werden.

Operation

In meinem Beitrag Fibromyalgie – Operation als Ausweg?, gehe ich auf ein Operationsverfahren ein, dass Erfolge bringen soll.
Durch Befragung und Akupressur an den fraglichen Tender-Points kann Professor Bauer “Schaltkästen des Schmerzes” identifizieren, die dann durch eine Operation “gesäubert” werden. Mit dieser Therapie sollen angeblich 70 bis 80 Prozent der Patienten “geheilt” werden. Die Kritiker der angebotenen Operation stehen natürlich schon auf dem Plan.

Aus meiner Sicht ist eine Operation vielleicht eine Lösung. Aber keine Lösung die ich anstreben würde. Ich kenne ausreichend Patienten, die sich mit Methoden (wie ich sie hier beschreibe) geheilt haben.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Wie ich es weiter oben schon anklingen ließ: Eine multimodale Therapie bringt am meisten Erfolg. Nach meiner Erfahrung muss eine Therapie an fast allen Punkten ansetzen: Ernährung, Bewegung, Psyche, Übersäuerung, Stress usw.

Im ersten Ansatz steht für mich im Vodergrund, den Schlaf der Patienten zu sichern. Ohne ausreichend Schlaf keine Regeneration. Denn: die Patienten sind eh schon erschöpft.

Die Ernährung muss auf basisch umgestellt werden. Vitalstoffe (Heilpflanzen, Vitamine usw.) werden auch von Anfang gegeben.

Hier eine Übersicht von Verfahren die helfen können. Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.

Ernährung

Die Ernährung spielt meiner Ansicht nach eine wichtige Rolle beim Fibromyalgie-Syndrom, ebenso wie bei allen Rheuma-Erkrankungen.

In diesem Zusammenhang sollte der Säure-Basen-Haushalt geprüft werden und die Ernährung überwiegend basich sein.

Meiden Sie tierisches Eiweiß, vor allem Fleisch und Innereien. Die Arachidonsäure in diesen Produkten kann Schmerz- und Entzündungsprozesse unterhalten.
Essen Sie mehr frisch zubereitete Lebensmittel. Trinken Sie zudem mehr Wasser (wenigstens 20 – 25ml pro Kilogramm Körpergewicht) und lassen Sie andere Getränke stehen.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Folgende Urtinkturen-Mischung kann unterstützend wirken: 40 ml Weidenrinde, je 20 ml Brennnessel, Löwenzahn und Zinnkraut.

Medizinische Massagen

Beim Abtasten der Schmerzstellen sind oft harte Knoten (Myogelosen) zu spüren. Man spürt aber auch so genannte Triggerpunkte. Diese Punkte sind sehr druckschmerzempfindlich. Der Masseur bleibt auf diesen Punkten mit ziemlich hartem Druck stehen, bis sich der Schmerz verflüchtigt. Auf diese Art kann die gestaute Energie wieder zum Fließen gebracht werden. Trotz verspannter Muskeln muss der Körper bewegt werden, um eine noch größere Behinderung zu vermeiden.

Weitere manuelle Verfahren

Es gibt zahlreiche manuelle Verfahren, die auch beim Muskelrheuma eine Erleichterung und deutliche Schmerzlinderung bewirken können. Hierzu gehören unter anderem ChiropraktikOsteopathie,
OsteopraktikPolarityShiatsu oder auch Rolfing. Ich rate dazu einmal einen Theranetic-Therapeuten aufzusuchen.

Ein Versuch zur Selbsthilfe sind auch ZilgreiYoga oder die fünf Tibeter.

Ich halte aber sehr viel davon, dass sich Patienten selbst helfen können. Aus diesem Grund zeige ich den betroffenen Patienten fast immer Übungen zur Selbsthilfe. Wenn Sie das interessiert, dann sehen Sie sich mal das Schmerzfrei-Seminar von mir an.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): medizinische Trainingstherapie. Aber Achtung! Fibromyalgie-Patienten werden durch das übliche Krafttraining “getriggert” und reagieren mit noch mehr Schmerzen.

Darüberhinaus bin ich dabei, spezielle Programme gegen Muskelschmerzen auszuarbeiten. Wenn Sie dazu auf dem Laufenden gehalten werden wollen, dann fordern Sie doch meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Orthomolekular-Medizin

Ein entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und realativ nebenwirkungsfreies Mittel aus der Orthomolekularen-Medizin das MSM.

Weiterhin kommen infrage: Leinöl, Vitamin E, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Selen, Kupfer und Eisen.

Lesen Sie auch meinen Beitrag: Vitamin B und Magnesium bei Schmerzen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Vor allem bei der Fibromyalgie sollte dies geprüft werden.

Zahnstörfeld

Tote Zähne (zum Beispiel durch eine Wurzelbehandlung) stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

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