Hautprobleme

Wunde Brustwarzen beim Stillen – Hausmittel und „Erste Hilfe“

Erfahre effektive Hausmittel und Erste-Hilfe-Tipps bei wunden Brustwarzen beim Stillen. Schmerzlinderung und schnelle Heilung für Mütter.

Vorab noch einige Worte zum Stillen selbst. Stillen ist nicht nur eine „kostenlose“ Ernährung für Babys, sondern hat darüber hinaus bedeutende Vorteile für Mutter und Kind.

Muttermilch ist die beste Nahrung, die der Säugling bekommen kann, die auch nicht von der besten Babynahrung der Nahrungsmittelindustrie erreicht werden kann. Die Muttermilch hat eine komplette, auf die Bedürfnisse des Babys abgestellte Palette an Nährstoffen, Vitaminen und Bakterien für die Entwicklung des Darmmilieus des Säuglings.

Über die Muttermilch werden auch Antikörper gegen Infektionserreger an das Baby weitergegeben, welches damit einen nahezu perfekten Infektionsschutz genießt. Es gibt sogar Berichte, dass das Stillen bei der Vermeidung von Asthma eine entscheidende Rolle spielen kann.

Aber auch für die Mutter gibt es Vorteile, wenn auch diese nicht so umfangreich sind, wie die Vorteile für das Baby. Durch das Stillen wird die Produktion des Hormons Oxytocin angeregt,, welches die Bindung zwischen Mutter und Kind verstärkt und bei der Mutter zu einem Glücksgefühl führt. Außerdem bewirkt das Hormon eine Kontraktion des Uterus, was die Rückbildung der Gebärmutter fördert.

Weitere Ideen und Tatsachen zum Stillen habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst: Die Vorteile des Stillens

Es stellt sich natürlich auch die Frage, wie lange man sein Baby stillen sollte, wofür es keine in Stein gemeißelte Regel gibt. Aber auch hier gibt es einige Variationen, wann und wie man am besten abstillen kann: Abstillen natürlich unterstützen

Aber wo Vorteile sind, da gibt es auch Nachteile. In diesem Fall, beim Stillen, scheinen die Nachteile ausschließlich für die Mutter reserviert zu sein (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und einer dieser Nachteile ist das Wundwerden der Brustwarzen.

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Was tun bei wunden Brustwarzen?

Das Wundwerden der Brustwarzen ist zum größten Teil der Tatsache geschuldet, dass die Mutter einen Säugling stillt. Die damit verbundene „mechanische“ und ungewohnte Beanspruchung der Brustwarzen kann zu Entzündungsreaktionen führen, die je nach Ausprägung sehr schmerzhaft sein können.

Gibt es hier gegen Strategien zur Prävention? Diesbezüglich sind mir keine Maßnahmen bekannt, da nicht jede stillende Mutter auch notwendigerweise mit diesem Problem konfrontiert werden muss.

Auf der anderen Seite scheinen präventive Maßnahmen weitestgehend überflüssig zu sein, da im Falle des Wundwerdens geeignete Mittel zur Verfügung stehen, das Problem relativ unkompliziert zu lösen.

Eine prophylaktische und therapeutische Maßnahme zur Verhinderung bzw. Abheilung von wunden Brustwarzen ist der Ratschlag, dass die Mutter dafür sorgen sollte, dass nichts reibt und die Brustwarzen zusätzlich reizt.

Das beginnt mit einem BH, der nicht zu eng ist und in den ein Polster mit Loch in der Mitte eingelegt werden kann (sieht aus wie ein Miniatur-Schwimmreifen), welches den Stoff daran hindert, an den Brustwarzen zu reiben. Bei einer bestehenden Entzündung ist dies eine hervorragende Hilfe, zusätzliche Reizungen auszuschalten.

Eine indirekte Ursache für unser Problem könnte auch ein Milchstau sein, wofür es verschiedene Ursachen gibt. Eine Ursache kann eine falsche Anlegetechnik des Säuglings sein, aber auch psychischer und physischer Stress oder ein zu enger BH. Mehr dazu in meinem Beitrag: Milchstau – Hilfe aus der Naturheilkunde

Durch den Milchstau verhärten sich die Brüste und der Warzenhof der Brust schwillt an, was das Stillen erschwert. In der Folge treten Mikroläsionen, also kleine Verletzungen der Warze, auf, die wiederum günstige Eintrittspforten für Krankheitserreger bilden und so zum Wundwerden und zu Entzündungen führen.

Bei wunden Brustwarzen sind nicht notwendigerweise beide Brustwarzen gleichzeitig gleich stark betroffen. Hier sollte die Mutter immer die weniger stark betroffene Seite zum Stillen einsetzen.

Dazu kann eine veränderte Anlegetechnik dazu beitragen, das Problem zu vermeiden bzw. zu verbessern. Diese besteht darin, dass Mutter und Kind Bauch an Bauch liegen, so dass das Baby aus eigenem Antrieb die Brust findet und damit die Brustwarze besser zu fassen bekommt.

Bei bereits bestehenden wunden Brustwarzen helfen auch viel Luft und Sonnenlicht. Der Tipp ist allerdings in einem dicht besiedelten Wohngebiet nur eingeschränkt praktikabel, wenn man nicht die Neugierde der Nachbarn auf sich ziehen möchte. Die Außentemperaturen könnten ebenfalls ein limitierender Faktor sein, wenn die kälteren Jahreszeiten akut sind.

Ich möchte aber ein Mittelchen haben…

In dieser Beziehung scheint es nicht an interessanten Alternativen zu fehlen. Das erste und natürlichste Mittel ist, welch eine Überraschung, die Muttermilch selber.

Der „Ökotest“ vom November 2023, in dem Brustwarzensalben getestet wurden, zitiert freimütig eine „Stillberaterin“, die einige Hausmittel als „Erste Hilfe“ vorstellt. Dazu zählt der Rat, Muttermilch auf den Brustwarzen zu verreiben, da diese heilungsfördernde Eigenschaften besäße.

Die Webseite von „Stillkinder.de“[i] bemerkt dazu in dem Kapitel zur „Therapie von wunden Brustwarzen“, dass bei gereizten oder geröteten Brustwarzen nach jedem Stillen etwas Muttermilch aufgetragen werden kann, da die Muttermilch antibakterielle Inhaltsstoffe aufweist, die die behandelten Areale vor Infektionen schützen kann. Allerdings sollten Areale mit offenen Wunden von dieser Behandlung ausgeschlossen werden.

Weitere „Mittelchen“ sind Produkte aus der Apotheke oder Drogerie, die auch von „Ökotest“ getestet wurden und dabei erstaunlich gute Bewertungen erfuhren. Von den 16 getesteten Produkten wurde nur ein Produkt (aus der Apotheke) mit nur „befriedigend“ bewertet. Alle anderen Produkte erhielten die Note „gut“ oder „sehr gut“ (sechs Produkte).

Interessant dürften hier die Inhaltsstoffe sein, die vor allem in den Produkten mit der Note „sehr gut“ enthalten sind. Hierbei handelt es sich um eine ganze Reihe von verschiedenen Inhaltsstoffen, wie Sonnenblumenöl, Olivenöl[ii], Bienenwachs[iii], Pflanzenöl, hydrogenisiertes Pflanzenöl, Calendula-Extrakt[iv], Lanolin, Kokosnussöl[v], etc.

Natürlich kommen nicht alle diese Inhaltsstoffe in allen Produkten vor, sondern nur als Kombination einiger dieser Inhaltsstoffe. Ein Produkt aus der Kategorie „gut“ enthält nur Lanolin und ist auch als solches als „Lanolin-Creme“ ausgewiesen.

Das Produkt mit der Note „befriedigend“ dürfte seine weniger gute Bewertung der Tatsache verdanken, dass es PEG enthält. Die Substanz hat ein relativ hohes allergenes Potenzial, was unter Umständen zu zusätzlichen Problemen führen kann. Dazu hatte ich bereits hier geschrieben: Giftstoffe in Kosmetik und Pflegeprodukten

Gleiches gilt, wenn auch weniger ausgeprägt, für das Lanolin (Wollwachs).

Interessant jedoch ist beim „Ökotest“ eine weitere, in diesem Fall fehlende Tatsache. Und das ist die Beurteilung der Effektivität der hier aufgezählten Substanzen in Bezug auf die Therapie und Prophylaxe von wunden Brustwarzen.

Die Notenfindung von „Ökotest“ scheint ausschließlich auf Parametern zu beruhen, die erst einmal mit der Effektivität der Inhaltsstoffe so gut wie nichts zu tun haben, wie zum Beispiel wie hoch der Recyclinganteil der Kunststoffverpackung ist, ob weitere umstrittene Inhaltsstoffe vorhanden sind, ob Parfüm oder ätherische Öle enthalten sind etc.

Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen, dass diese aufgeführten Substanzen unwirksam wären. Vielmehr sieht es so aus, dass die Bewertungen, die „Ökotest“ hier verteilt, nicht auf der Wirksamkeit und Effektivität der Produkte beruht, was eigentlich der Kernpunkt eines solchen Tests sein sollte.

Von daher würde ich bestenfalls dem Test von „Ökotest“ auch nur die Note „ausreichend“ zukommen lassen.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 3.12.2023 erstellt.

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