Olivenöl hat einen hervorragenden Ruf, wenn es um Fragen zur Gesundheit geht.

Und wenn man nach einem „Konkurrenten“ dazu sucht, dann kommt als Erstes das Kokosöl für die Haare in Frage.

Kokosöl wird aus dem Nährgewebe der Kokosnuss gewonnen. Es hat einen besonders hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, weshalb es, im Gegensatz zu anderen Ölen mit vielen ungesättigten Fettsäuren, stabiler gegenüber Oxidierung ist und somit nicht so schnell ranzig wird.

Der hauptsächliche Bestandteil sind Triglyceride mit gesättigten Fettsäure-Resten. Diese sind „Leihgaben“ von verschiedenen Fettsäuren wie Laurin-, Caprin-, Palmitin-, Stearin- und anderen Fettsäuren.

Es gibt dazu auch einige wenige einfach ungesättigte Fettsäuren. An Nährstoffen enthält das Öl eine Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen und Vitamin E, das aber durch eine Raffinierung verschwindet.

Darum wird Kokosöl, vor allem nicht raffiniertes, kalt gepresstes Öl, als das beste Öl zum Braten und auch rohem Verzehr gepriesen.

Aber es gibt etliche Hinweise, dass dieses Öl nicht nur nach dem Verzehr Gutes tut, sondern auch für die äußerliche Anwendung bestens geeignet ist. Und eine dieser Anwendungen ist die Behandlung der Haare mit dem Öl.

Die haarige Sache mit dem Kokosöl

Kokosöl scheint für die Haare „wie geschaffen“ zu sein. Ein Grund dafür ist seine hydrophobe (wasserabweisende) Eigenschaft als Öl. Vor dem Haare Waschen aufgetragen verhindert es ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Schaft.

Denn ein Eindringen von Feuchtigkeit hier bewirkt, dass die Cuticula (Schuppenschicht) um den Haarschaft herum anfängt sich auszudehnen, was zu Brüchen in der Haarstruktur führen kann.

Während des Waschens wird etwas vom Öl in den Schaft gedrückt. Dieser winzige Ölpfropf verschließt die Öffnung und verhindert ein weiteres Eindringen von Feuchtigkeit in diesen Bereich. Eine Studie hat gezeigt, dass dieser Effekt die Ursache ist für die Verhinderung von Haarschäden (Effect of mineral oil, sunflower oil, and coconut oil on prevention of hair damage.)

Die Autoren hatten Kokosöl mit anderen Ölen verglichen, wie Sonnenblumenöl und Mineralöl (Paraffinöl). Sie fanden heraus, dass Sonnenblumen- und Mineralöl keinen Einfluss auf Proteinverluste im Haar hatten, im Gegensatz zum Kokosöl. Sie führen die unterschiedlichen Ergebnisse auf die unterschiedlichen Zusammensetzungen der Öle zurück.

Kokosöl ist ein Triglycerid mit hohen Anteilen an Laurinsäure, welche eine hohe Affinität zu Haarproteinen hat. Grund dafür ist sein geringes molekulares Gewicht und seine gerade, lineare Molekülbeschafffenheit. Dies ermöglicht es dem Öl, in den Haarschaft einzudringen.

Mineralöl ist ein Kohlenwasserstoff, der keinerlei Affinität zu Proteinen besitzt und auch nicht in der Lage ist, in den Schaft einzudringen. Daher gab es für dieses Öl keine guten Ergebnisse. Sonnenblumenöl ist zwar ein Triglycerid, das aber primär Linolsäure enthält.

Diese Fettsäure hat eine „klobige“ Molekülstruktur aufgrund ihrer Doppelbindungen und ist somit auch nicht in der Lage, den Schaft ausreichend zu penetrieren. Auch hier kann das Öl keinen Proteinverlust des Haars verhindern.

In einer vergleichenden Studie zuvor hatten fast die gleichen Autoren festgestellt, dass Kokosöl den Haarschaft penetriert und aufgrund seiner Affinität zu Haarproteinen das Haar vor Proteinverlust schützt. Mineralöl ist dazu nicht in der Lage. Sie sahen auch, dass unter dem Kokosöl ein sich Ausdehnen des Haars unterbunden wurde.

Sie bezeichneten das Anschwellen und Abschwellen des Haars als die Ursache für Haarschädigungen, da die Belastungen von Ausdehnung und Abklingen der Ausdehnung zu einer Ermüdungserscheinung führen (hygral fatigue).

Motor für diesen dynamischen, aber für das Haar schädlichen Prozess ist Feuchtigkeit. (Secondary ion mass spectrometric investigation of penetration of coconut and mineral oils into human hair fibers: relevance to hair damage.)

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Kokosöl als Läusevernichtungsmittel

Eine weitere interessante Studie bezieht sich auf unerwünschte Mitbewohner in den Haaren – Läuse: Clinical trial showing superiority of a coconut and anise spray over permethrin 0.43% lotion for head louse infestation.

Für die Schulmedizin besteht kaum ein Zweifel, dass bei Läusebefall nur Permethrin helfen kann. Es gilt als wirksam und verträglich, was ich jetzt einfach nur glauben muss (Wikipedia – Permethrin).

An der Wirksamkeit jedoch kommen Zweifel auf, zumindest wenn die Substanz häufiger und über längeren Zeitraum eingesetzt werden muss. Denn die Läuse scheinen Resistenzen gegen die Substanz zu zeigen.

Eine Studie aus Dänemark von 2006 konnte dies nachweisen (Survey of permethrin and malathion resistance in human head lice populations from Denmark.)

In der vorliegenden Studie zeigte sich, dass Kokosöl mit Anisöl als Spray eingesetzt eine Erfolgsquote bei „Läuse-Besitzern“ von fast 84 Prozent hatte. Für Permethrin betrug die Heilungsrate nur 44 Prozent. Über die Sicherheit und Verträglichkeit von Kokosöl verloren die Autoren kein Wort.

Aber es steht auch nicht zu erwarten, dass etwas, was man zu sich nehmen kann und dabei gesundheitlich positive Effekte hat, jetzt unter diesen Umständen unerwünschte Nebenwirkungen produziert.

Permethrin kann Hautausschläge verursachen und ein brennendes Gefühl auf der Haut erzeugen. Es wird, wenn auch nur in sehr geringen Konzentrationen, durch die Haut aufgenommen. Die FDA sieht einen Einsatz bei Schwangeren nur unter Vorbehalt vor.

Es gibt einige Tierstudien zur krebserzeugenden Wirksamkeit der Substanz, die keine Anhaltspunkte haben liefern können. Klinische Studien am Menschen gibt es wieder einmal nicht. Es gibt auch keine Studien, die abgeklärt haben, ob die Substanz in die Muttermilch übergeht. Man rät Müttern mit Säuglingen, während der Behandlung auf das Stillen zu verzichten.

Kokosöl scheint nicht nur besser zu wirken, was der erste Grund ist, auf schulmedizinische Chemie zu verzichten. Es gibt hier keine Probleme mit der Sicherheit und Verträglichkeit. Es gibt keine Probleme bei Schwangeren und stillenden Müttern. Im Gegenteil. Kokosöl ist auch für diesen Bereich eine gute Empfehlung.

Mehr Öl für mehr Anwendungen

Die deutschsprachige Ausgabe der „Huffingtonpost“ aus dem Jahr 2014 gibt weitere Einsatzgebiete von Kokosöl bekannt, abseits der Wissenschaft und einer immer blasser aussehenden Schulmedizin: Gesund mit Kokosöl: 10 Dinge, die Sie noch nicht über das Naturprodukt wussten.

Warum blasser werdend? Wenn Punkt 1 des Huffington-Artikels stimmt (1. Kokosöl kann vor Zivilisationskrankheiten schützen), dann erreicht das Öl in diesem Bereich mehr als die gesamte Schulmedizin es jemals vermocht hatte.

Der Artikel bezieht sich auf Naturvölker, deren Grundnahrungsmittel sich von Kokosnüssen ableiten und die gesünder, selbst im fortgeschrittenen Alter, sind als die modern therapierten Zivilisationsvölker.

Der Artikel bezieht sich auf eine Studie, die zeigen konnte, dass Kokosöl die Zähne vor Karies schützt (weshalb die eben zitierten Naturvölker kein Problem mit dieser Seuche haben).

Danach gibt es praktische Hinweise, wo man das Öl überall noch einsetzen kann: Als Rasierschaum, als Badezusatz, für – darüber haben wir ja bereits diskutiert – die Haare als Kur, als Hautpflege. Etwas kritischer sehe ich den Hinweis, dass Kokosöl beim Abnehmen helfen kann.

Eine Ernährungsumstellung, bei der das Öl signifikant häufiger zum Einsatz kommt, kann dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit leisten. Aber das Missverständnis, dass man einfach nur Kokosöl futtern muss, und schon nimmt man in Rekordgeschwindigkeit ab, halte ich für genau so „lächerlich“ wie die in diesem Stil gehaltene Bewerbung von Diäten und Abnehm-Produkten.

Als letzten Punkt bespricht der Artikel das Öl als „Alzheimer-Killer“. Auch hier legt der Schreiber eine differenzierte Betrachtungsweise an den Tag und lobt das Öl nicht als „Wunderheilmittel“ gegen Alzheimer.

Vielmehr scheint das Öl in der Lage zu sein, den Erkrankungsprozess zu verlangsamen. Grund dafür sind Ketone, deren Bildung durch das Öl gefördert wird. Diese Ketone sind ein Ersatzsubstrat für Glukose im Gehirn, das somit eine zusätzliche beziehungsweise alternative Energiequelle zur Verfügung hat.

Das aber bedeutet nicht eine Heilung, sondern „nur“ eine Verlangsamung der Progression der Erkrankung.

Fazit

Ich versuche das Wort „Wundermittel“ zu vermeiden. Aber diese fast unbegrenzten Einsatzgebiete des Kokosöls, wenn es um unsere Gesundheit geht, sind ein wahres Wunder, besonders dann, wenn man die vergleichsweise Erbärmlichkeit schulmedizinischer Bemühungen als Kontrast dazu sieht.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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