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Bevor ich zu der Behandlung mit möglichen Hausmitteln und Naturheilmitteln komme, erst einmal ein paar allgemeine Worte zu den Pilzen und speziell den Hautpilzen.

Pilze wachsen vermehrt in feuchtwarmen Umgebungen. Auch auf der Haut des Menschen kann es zu einem Pilzwachstum und somit Pilzerkrankungen kommen.

Diese Dermatomykosen befallen die Haut und ihre Anhangsgebilde (Haare, Nägel) und werden durch unterschiedliche Pilzarten verursacht. Dermatophyten ernähren sich vom Keratin, dem Eiweiß der verhornten Hautanteile, Haare und Nägel.

Die meisten dieser Pilze gehören zur Gruppe der Trichophyten, die mit den infektiösen Hefen (Candiada) nur wenig verwandt sind. Die Candida-Arten, besonders die Species „albicans“, befallen vorwiegend die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes einschließlich des Mundes.

Häufig ähnelt das klinische Bild einem bakteriellen Befall (Juckreiz, Rötung, Schwellung), wodurch sich sowohl Diagnostik als auch anschließende Therapie als schwierig gestalten können.

Auf die Zusammenhänge zwischen Candida auf der Haut und im Darm komme ich weiter unten nochmal…

Hautpilze – was wollen die da?

Pilze sind Schmarotzer, die sich von Hautpartikeln (Hornhautschuppen) ernähren. Eine Infektion mit ihnen ist meist langwierig, da sie sich durch ihre ausgeprägte Fadenstruktur (Hyphen) der Haut gut und widerstandskräftig anhaften können.

Dabei ist der Begriff Infektion etwas irreführend. Denn viele der Pilzarten sind bereits sowieso auf der Haut. Unter entsprechenden Bedingungen (z.B. kleine Hautverletzungen, AbwehrschwächeDiabetesDurchblutungsstörungen, Mangel an VitaminenAdipositasAntibiotika-Therapie) haben diese Gelegenheit sich ungehindert auszubreiten. Das ist wichtig zu wissen, weil wir in der Naturheilkunde davon ausgehen, dass sich diese Pilze nur ausbreiten, wenn der Körper sowieso schon irgendwie geschwächt ist.

Pilze lieben es warm und feucht

Pilzsporen suchen sich gerne Hautfalten oder Bereiche, die warm gehalten werden und wenig Luftzirkulation aufweisen (z.B. Füße in Socken und Schuhen, Fußschweiß). Hier herrscht meist ein feuchtwarmes Milieu, welches das Wachstum der Sporen anregt und zur Verbreitung führt. Aber auch Regionen mit Hautfalten wie die Leistengegend oder die weibliche Brust sind gefährdet.

Eine Dermatomykose (Hautpilz) kann oberflächlich vorhanden sein oder aber auch tiefere Hautschichten in Mitleidenschaft ziehen (z.B. Subkutangewebe). Auch im Bereich der Schleimhäute oder innerer Organe (systemische Mykose) ist ein Wachstum möglich.

Verschiedene Arten

Die Erregerart wird (nach meiner Kenntnis), mittels des DHS-Systems (Dermatophyten, Hefepilze, Schimmelpilze) nach Rieth klassifiziert. Die Diagnose erfolgt zunächst durch makroskopische Sichtung und mit dem Mikroskop. Dabei stellt der Dermatologe ein Direkt-Präparat her, indem er kleine Teile der Haut, Nägel oder Haare entnimmt.

Letzte Sicherheit liefert aber nur eine Labor-Diagnose mit einer Pilz-Kultur im Brutschrank. Voraussetzung ist aber, dass zuvor keine antimykotische Behandlung stattgefunden hat. Auch sollten Haustiere auf einen Befall hin untersucht werden, damit sie gegebenenfalls als Infektions-Quellen ausgeschlossen werden können.

Dabei erfolgt die Übertragung hauptsächlich von Mensch zu Mensch, daneben aber auch von Tier zu Mensch, wobei es immer den direkten sowie den indirekten (z.B. über infizierte Gegenstände) Übertragungsweg gibt.

Dermatophyten

Dermatophyten befallen Haut, Nägel und Haare. Im Bereich der Haare kann das Mikrosporum für Haarausfall sorgen, Trichophyten greifen vor allem an der Haarwurzel an (daneben auch im Bereich des Bindegewebes und der Hornhaut). Epidermophyten lassen sich vermehrt im Bereich der Füße finden, sie gelten als häufigster Verursacher von Fußpilz. Hefepilze (z.B. Soor, Kandidosen) und Schimmelpilze finden sich sowohl im Organismus als auch außen auf der Haut und den Schleimhäuten.

Pilze auf dem Kopf

Die Tinea capitis ist eine durch Pilze hervorgerufene Erkrankung im Bereich des Kopfes, die vor allem durch Katzen übertragen wird. Sowohl Kleinkinder als auch Erwachsene leiden unter dieser hochgradig ansteckenden Form.

Bei der Unterform Tinea barbae sind Haare, Augenbrauen, Augenwimpern oder der Bart befallen. Betroffene klagen über kreisrunden Haarausfall an einer oder mehreren Stellen, die Haut darunter erscheint grau und schuppig. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einer Entzündung mit starker Rötung, zum Teil dann auch mit Bildung von Abszessen.

Nagelpilz

Die Tinea unguium (Onchomykose, Nagelpilz) beschreibt den Befall von Fußnägeln oder von Fingernägeln. Die Infektion ist chronisch und zerstört langsam die Struktur des Nagels (dieser wird gelb-weiß und löst sich vom Bett).

Die Erkrankung zeigt sich vermehrt bei Menschen mit Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus), arteriellen Durchblutungsstörungen, peripheren Neuropathien, vorausgegangenem Fußpilz, zu engem Schuhwerk und bei wiederholten Verletzungen des Nagelbetts. Daneben lässt sich auch eine anlagebedingte Neigung feststellen. Der Ausprägungsgrad des Befalls hängt vom Erreger ab, der zum Teil nur leichte Schäden verursacht, zum Teil die gesamte Extremität in Mitleidenschaft ziehen kann.

Fußpilz

Fußpilz (Tinea pedis) und Handpilz (Tinea manuum) werden nach gängiger Vorstellung hauptsächlich von Mensch zu Mensch übertragen (z.B. im Schwimmbad). Hier kommt es vor allem bei geschwächtem Immunsystem und defektem Hautschutzmantel zu den typischen Anzeichen (Juckreiz, Rötung, Schuppung).

Eine vermehrte Schweißproduktion (z.B. in Gummistiefeln oder Gummihandschuhen) kann die Haut aufweichen, anfällig machen und fördert so die Entstehung von Hautpilzen. Bei der interdigitalen Form (zwischen den Fingern) beginnt der Hautdefekt in den Zwischenfalten von Fingern oder Zehen. Ohne Behandlung besteht die Gefahr des Übergreifens auf die gesamte Extremität (Arm).

Pilze am Körper

Eine Pilzinfektion des Körpers wird als Tinea corporis bezeichnet. Hier sind Trichophyten die Ursache für die entzündlichen Prozesse. Sie werden meist vom Tier übertragen und führen zu rotblauen bis braunen Flecken, die sich entzünden und zur Schuppenbildung neigen. Zum Teil nässen die Stellen und weisen schmerzhafte Knoten auf. Betroffene entwickeln rasch Fieber und allgemeine Erkrankungssymptome. Differentialdiagnostisch (zur Unterscheidung) müssen z.B. die Psoriasis oder ein Lupus erythematodes ausgeschlossen werden.

Die Tinea imbricata führt zu einem starken Juckreiz im Bereich des Rumpfes und der Extremitäten, z.B. am Unterschenkel, ähnelt im Verlauf auch einer Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür). Hier lassen sich ringförmige Verfärbungen mit Schuppen erkennen.

Die Tinea inguinalis kennzeichnet den Befall der Leiste, hier besteht die Gefahr eines Übergreifens auf den Genitalbereich.
Daneben lassen sich noch viele weitere Pilzinfektionen beschreiben, z.B. der im Mund verursachte Soor oder die Kleiepilzflechte, die zu verschiedenfarbigen Flecken auf der Haut führt, wie hier im Bild zu sehen (Quelle fotolia, buraratn_100).

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Schulmedizinische Therapie

Nach Identifizierung des Erregers (Anzucht in einer Kultur) wählt der behandelnde Arzt ein Antimykotikum (zur äußeren oder inneren Anwendung) aus, welches das Wachstum hemmt und den Pilz samt Sporen langsam vernichten soll.

Präparate wie Clotrimazol (Canesten) werden oft eingesetzt, auch wenn sie Nebenwirkungen zeitigen.

Besonders kritisch sehe ich die verbreitete Kombinations-Therapie mit Antimykotikum und Kortikoiden. Dies soll zu einer schnellen Linderung der Symptome führen. Der nachlassende Juckreiz veranlasst den Patienten nicht zu dauerndem Kratzen, das die Infektion nur weiter ausbreitet.

Einige Studien legen jedoch nahe, dass es gerade zu Therapie-Beginn zu einer Verstärkung der Beschwerden kommt. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der Pilz unter dem Einfluss der Kombi-Behandlung in tiefere Hautschichten abwandert. Die Maskierung führt dann zu einem Wiederaufflammen der Mykose nach Behandlungsabschluss. Zudem wird vermutet, dass Kortison die Zell-Membranen der Pilze stärkt. Die Dermatophyten sind so weniger anfällig gegenüber dem Antimykotikum.

Zusätzlich zu den antimykotischen Salben werden hautpflegende Substanzen eingesetzt, um die Schutzfunktion der Haut wieder herstellen zu können.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Es gibt vermutlich Hunderte von Cremes und Salben, die alle aber nur das Symptom zudecken, nicht aber heilen. Heilung kann meines Erachtens aber nur von innen erfolgen, indem das Hautmilieu verändert wird.

Aus naturheilkundlicher Sicht leistet eine allgemeine Übersäuerung der Haut dem Pilzwachstum Vorschub. Ebenso kann ich aus Erfahrung sagen, dass ich Hautpilze bisher immer nur bei Patienten gesehen habe, die auch massiv Probleme mit Darmpilzen hatten.

Eine erfolgreiche Therapie setzt deshalb am Darm an. Hierzu habe ich auch eigens ein Buch verfasst, in dem ich die Therapie-Strategien beschreibe, die ich auch bei Patienten erfolgreich zum Einsatz bringe. Das Buch finden Sie hier: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

Ebenso sollten Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems erfolgen. Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit… 🙂

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Äußerlich: Schwarzkümmelöl, Teebaumöl.

Ernährung

Wie oben bereits erwähnt sehe ich bei allen Hautpilzen ein Darmpilz-Problem. Deshalb ist eine gesunde Ernährung enorm wichtig: Verzichten Sie auf Süßigkeiten aller Art und Weißmehlprodukte. Versuchen Sie mehr Gemüse und Obst zu essen, vermeiden Sie aber die sehr süßen Früchte wie Trauben oder Bananen, da diese zu viel Fruchtzucker enthalten.

Heilpflanzen

Nehmen Sie täglich Algen (zum Beispiel Chlorella Algen) aus biologischem Anbau – wenigsten über drei Monate. Vorsicht allerdings bei Schilddrüsenüberfunktion.

Empfehlenswert sind einige antimykotische Öle:

Teebaumöl können Sie mit einem Wattestäbchen auf die befallenen Stellen auftragen. Bei Unverträglichkeiten kann das Öl mit warmem Wasser verdünnt werden.
Lavendelöl sollten Sie vor der äußerlichen Anwendung mit einem Trägeröl (z. B. Jojobaöl) verdünnen. Mischungsverhältnis: 4 Tropfen Lavendelöl auf einen Teelöffel Trägeröl.

Im gleichen Mischungsverhältnis ist Calendulaöl anzuwenden.

Kokosöl können Sie drei- bis viermal täglich großzügig und unverdünnt auf die infizierten Haut-Areale auftragen.

Neben den Ölen können auch andere pflanzliche Zubereitungen eine gute Wirkung erzielen:

Ein Teelöffel Kurkuma-Pulver mit ein paar Tropfen Wasser vermengt ergibt eine gut aufzutragende Paste. Die Mischung sollte 10 Minuten wirken und danach gründlich abgespült werden.

Papaya können Sie in Stücke schneiden und direkt auf der Haut zerreiben. Oder Sie zerdrücken das Fruchtfleisch schon vor dem Auftragen auf die erkrankten Haut-Areale. Lassen Sie Papaya mindestens 20 Minuten einwirken und spülen Sie die Haut anschließend mit warmem Wasser ab.

Relativ unbekannt, aber in manchen Fällen sinnvoll: die Rizol-Therapie.

Urtinkturen

Knoblauch-Tinktur (wie bei Mykosen beschrieben) auftupfen.

Alternativ können Sie selber eine Paste aus zerdrückten Knoblauchzehen und Olivenöl herstellen. Nach dem Auftragen bedecken Sie die behandelten Stellen mit Verbands-Gaze und lassen Sie die Zubereitung 2 Stunden wirken. Danach spülen Sie die Haut mit warmem Wasser ab. Die Behandlung sollte dreimal täglich über drei Wochen hinweg erfolgen.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Tipp des Schweizer Naturarztes Hermann Kaufmann dazu:

„Nehmen Sie zweimal die Woche folgendes Vollbad: In gut warmem Badewasser lösen Sie einen gehäuften Esslöffel Natron (Natriumbicarbonat) auf. Das Bad muss allerdings mindestens eine Stunde dauern. Keine Angst, Sie werden keine so genannte Waschfrauenhaut bekommen. Ganz im Gegenteil, Ihre Haut wird sanft und geschmeidig werden, weil sie nämlich froh ist, endlich etwas Säure abgeben zu können. Nehmen Sie dieses Bad beim ersten Mal nicht, wenn Sie alleine sind. Vor allem ältere Leute sollten das nicht tun. Das Bad ist nämlich anstrengend, weil es so viel in Bewegung bringt. Legen Sie sich nachher zu Bett.“

Sonstiges

Apfelessig hat antibakterielle und antimykotische Eigenschaften. Diesen Essig tragen Sie unverdünnt drei- bis fünfmal täglich auf die befallenen Stellen auf, bis die Infektion verschwunden ist.
Daneben sind einige hygienische Maßnahmen zu beachten, die auch der Prophylaxe dienen können.

Trocknen Sie besonders die Füße nach dem Waschen immer gut ab, speziell die Zehenzwischenräume. Immer nur frische, in Saunen und Schwimmbädern eigene Handtücher benutzen. Gehen Sie dort nie barfuß.

Verzichten sie auf Desinfektionsmittel, denn die schwächen die Haut. Nicht kratzen, das verbreitet die Mykose nur weiter, cremen Sie statt dessen mit ihrem Antimykotikum nach.

Wechseln Sie täglich die Leibwäsche und Socken. Ein 45-minütiger Waschgang bei 60° tötet alle Pilze und ihre Sporen ab. Schuhe und Lederhandschuhe sprühen Sie mit einem antimykotischen Spray (Clotrimazol) ein, danach bitte 4 Tage trocknen lassen. Die Reinigung von Badematten und allen Gegenständen, mit denen man Fußkotakt hat, sollen immer gut sauber gehalten werden.
Schuhwerk sollte nicht zu fest sitzen und so gut durchlüftet wie möglich sein.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.02.2018 aktualisiert.

Unsere Haut verrät viel über unseren Gemütszustand. Mit der Haut berühren wir die Umwelt direkt, physisch, materiell.

Wir werden blass vor Schreck, erröten aus Scham oder bekommen eine Gänsehaut, wenn wir uns gruseln. Kein Wunder also, wenn sich seelische Störungen auf unser Hautbild auswirken können. Umgekehrt beeinflussen Hautkrankheiten oft auch unsere Seele.

Wer hat schon Lust, in luftiger Sommergarderobe zu flanieren, wenn er sich von einer Schuppenflechte entstellt fühlt? Und wer kennt ihn nicht, diesen verflixten Zufall, dass ausgerechnet jetzt ein fetter Pickel mitten auf der Nase wächst, wo wir doch endlich das wichtige Vorstellungsgespräch ergattert haben oder das ersehnte Date näherrückt?

Es passiert eben nicht zufällig. Stress, Aufregung, ja selbst Vorfreude können sich auf unserer Haut ebenso spiegeln, wie Ärger, Wut und Trauer.

Hautprobleme zeigen starke Gemütsbewegungen und Überempfindlichkeit gegenüber der Umwelt, ein zu großes Engagement mit Emotionen.

Eine groß angelegte europäische Studie zeigt, dass jeder dritte Hautpatient auch ein psychisches Leiden aufwies.

Eine besondere Fachrichtung im hautärztlichen Bereich, die Psychodermatologie, befasst sich mit diesem Zusammenhang. Professor Uwe Gieler lehrt diesen modernen Fachbereich an der Universität Gießen mit beeindruckenden Fallbeispielen.

So berichtet er von einer bislang hautgesunden Frau, die plötzlich eine Nesselsucht entwickelt, gerade als sie erfährt, dass eine Kollegin mit ihrem Exmann anbandelt. Der Professor führt dieses Zusammenspiel von Haut und Psyche darauf zurück, dass unsere Haut und unser Nervensystem aus der gleichen Zellenart entstehen.

Gieler ist daher überzeugt, dass sich die Heilungschancen einer Hauterkrankung wesentlich verbessern, wenn die seelische Befindlichkeit des Patienten Beachtung in der Therapie findet.

Pubertät – Gefühlsprobleme – Akne

Die Haut ist die Projektionsfläche der Niere, die für Gefühlsbereinigung zuständig ist. Bei Überforderung muss die Haut einspringen und helfen, die Reaktion abzuleiten.

Man möchte am liebsten aus der Haut fahren. Man fühlt sich beschmutzt (sexuell), unrein.

Oder ständige Spannungszustände äußern sich als „unterdrücktes Weinen in der Haut“, hier besonders starker Schweiß.

Die Haut hat vielfältige Funktionen:

  • Sie ist unser größtes Kontaktorgan. Wir erfahren unsere Umwelt durch direkte Berührung. Gleichzeitig grenzt uns unsere Haut ab und bietet uns Schutz vor der Umwelt.
  • Sie ist die Projektionsfläche aller inneren Vorgänge.
  • Auf ihr zeichnen sich alle physischen und psychischen Vorgänge ab. Wir atmen auch über die Haut.
  • Die Haut reguliert unseren Wärmehaushalt. Durch Ausdehnen oder Zusammenziehen wird Wärme gespeichert oder verstärkt an die Umwelt abgegeben.
  • Die Haut ist ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Mit dem Schweiß werden Giftstoffe aus dem Körper transportiert (siehe auch Entgiftung).
  • Sie ist Sitz einer Vielzahl sensorischer Rezeptoren, die mit dem Zentralnervensystem in Verbindung stehen.

Wir können nicht aus unserer Haut heraus. Sie zeigt, wie wir wirklich sind:

1. Als Reflexzone aller inneren Organe. Darauf beruhen alle Reflexzonentherapien wie die Fussreflexzonen-, die Handreflexzonen- und die Nasenreflexzonentherapie, aber auch die Akupunktur und die Ohrakupunktur, auch die Behandlung der Headschen Zonen.

Jede Veränderung der Haut hat einen Bezug zur inneren Wirklichkeit, und so ist auch der Ort der Veränderung keineswegs zufällig, sondern ein deutlicher Ausdruck der inneren Wirklichkeit. Das Unsichtbare lässt das Unsichtbare sichtbar werden. Wir können die gesamte Information an jedem Teil ablesen, wenngleich sie an manchen Teilen leichter lesbar ist.

Alle körperlichen Informationen können z.B. im Auge abgelesen werden, wie es bei der Irisdiagnostik geschieht, aber eben so gut an den Füssen, am Ohr, am Rücken, in der Hand, in jedem Blutstropfen, ja in jeder einzelnen Zelle, aber auch im Gesicht und an der Körperform, womit wir wieder bei der Haut wären.

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2. Als Projektionsfläche unserer psychischen Vorgänge und Reaktionen. Durch den Schreck werden wir blass, die Scham treibt uns die Röte ins Gesicht. Vor Angst sträuben sich unsere Haare, vor Entsetzen bekommen wir eine Gänsehaut, und wir schwitzen vor Aufregung oder Unsicherheit. Die Haut kann vor Freude glühen oder durch Panik eiskalt werden.

Weil das so ist, lebt eine ganze Industrie davon, die Haut zu verändern, und die meisten Menschen geben eine Menge Geld dafür aus, sich durch Kosmetik zu „verschönern“.

Doch wenn die Haut ein Ausdruck unserer inneren Wirklichkeit ist, dann ist jeder Versuch, uns nur außen zu verschönern, eine Unehrlichkeit. Er ist eine Täuschung über die innere Wirklichkeit, die zu verändern uns zuviel Mühe war, so dass wir uns mit dem äußeren Schein zufrieden geben. Doch die Haut will uns nur zeigen, was wirklich zu tun ist.

Wenn wir eine sehr empfindliche Haut haben, zeigt dies nur, dass darin auch ein empfindlicher Mensch steckt. Er ist „dünnhäutig“, ihm geht alles „unter die Haut“, er braucht eine „Elefantenhaut“ oder ein „dickes Fell“. Wilhelm Reich hat dies auch als den „Körperpanzer“ bezeichnet. Das ist gleichzeitig auch die Aufforderung, den Mangel zu beseitigen und ihn nicht nur kosmetisch zu vertuschen.

Die Haut muss es ausbaden, wenn ein inneres Geschehen nach außen drängt, sei es als psychisches Geschehen durch Blässe, Röte, Gänsehaut, gesträubte Haare, Schweiß, Glühen oder Kühle oder als physisches Geschehen wie EntzündungEkzemAbszess oder als äußerer Eingriff wie Verletzung oder Operation. In allen diesen Fällen durchbricht etwas die bisherigen Grenzen, stehen wir vor einer neuen Situation, sind neue Entscheidungen zu treffen.

So sollten wir uns fragen:

  • Was ist es wirklich, was die Grenze durchbricht und zum Vorschein kommen will – zum Ausdruck?
  • Was juckt mich in Wirklichkeit?
  • Wie steht es mit meiner Kontaktfähigkeit? Bin ich zu offen oder habe ich mich zu sehr abgeschlossen?
  • Ist es möglich, dass hinter meiner abweisenden Haltung eher der Wunsch nach Kontakt steht?
  • Suche ich einen Weg aus der Isolation?

Fazit

Eine ausgeglichene, stabile Seelenlage ist die beste Voraussetzung für einen gesunden, strahlenden Teint.

Und ein guter Hautschutz ist daher immer auch Balsam für die Seele.

Beitragsbild: 123rf.com – Evgeny Atamanenko

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.6.2015 aktualisiert.

Die Haut des Menschen kann einen unterschiedlichen Feuchtigkeits- und Fettgehalt aufweisen. Meist ist sie gemischt, besitzt fettreiche und fettarme Partien sowie Stellen, die eine prall gefüllte Zellstruktur aufweisen oder eher trocken und schuppig sind.

Vielfach empfinden Menschen besonders trockene Haut als unangenehm. Vor allem im Gesicht empfinden das Betroffene als unangenehm. Dabei kann trockene Haut mehr sein, als nur ein ästhetisches Problem.

Ursachen für trockene Haut

Neben dem altersüblichen Abbau und dem nachlassenden Speicherungsvermögen von Zellen können viele verschiedene Ursachen zu einer trockenen Haut führen.

Hierzu zählen:

  • eine Störung des Wasserhaushalts (z.B. bei Flüssigkeitsmangel),
  • Diäten,
  • eine falsche Ernährung,
  • Untergewicht,
  • ein erhöhter Alkoholkonsum,
  • die Hautpflege mit aggressiven Substanzen,
  • zu häufiges Waschen,
  • der Aufenthalt in sehr kalten Regionen oder in überwärmten Räumen,
  • zu starke Sonnenbestrahlung,
  • eine Strahlentherapie bei Krebsleiden,
  • eine niedrige Luftfeuchtigkeit (Heizungsluft, Klimaanlage),
  • einige Medikamente, sowie
  • berufliche Faktoren (z.B. Arbeiten mit Desinfektionsmitteln im Krankenhaus, Berufe wie Frisör oder Bäcker).

Zu den eine trockene Haut verursachenden Erkrankungen zählen unter anderem:

Symptome und Anzeichen für trockene Haut

Typisch für eine trockene Haut sind das glanzlose, raue oder spröde Aussehen, die geminderte Elastizität, Schuppenbildungen, ein Spannungsgefühl sowie der wiederkehrende Juckreiz.

Die Haut wird feinporig und sehr dünn. Manipulationen führen schnell zu Verletzungen (z.B. Risse durch Kratzen). Auch bilden sich Rötungen, Entzündungen, Pusteln oder Ekzeme.

Trockene Haut kann sich überall am Körper ausbilden. Vor allem sind aber das Gesicht sowie einige prädestinierte Stellen betroffen. Hierzu zählen die Hände und Füße (meist Innenflächen), die Unterschenkel, der Hüftbereich, die Leisten, die Analfalte, die Ellenbogen und die Schulterblätter.

Häufig lässt sich das Problem bei einer körperlichen Untersuchung bereits gut erkennen. Durch intensive Befragung erhält der Arzt zusätzliche Informationen über Ernährung, Lebensgewohnheiten und das Waschverhalten. Zum Ausschluss einer organbedingten Störung werden Blutwerte ausgewertet und eine Allergie-Diagnose durchgeführt. Daneben können auch bildgebende Verfahren genutzt werden (z.B. Spiegelung, Ultraschall, Röntgen).

Die klassische schulmedizinische Therapie

Die anschließende Therapie richtet sich nach der Diagnose. Ziel ist immer, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Bei organbedingten Störungen müssen diese erst behandelt werden (z.B. Einstellen des Zuckerwertes bei Diabetes).

Die Haut bedarf einer Pflege von innen und außen. So können eine Ernährungsumstellung (vitaminreich, gesund) und ausreichende Flüssigkeitszufuhr das Hautbild verbessern.

Bei trockener, kalter Luft sollte die Creme einen hohen Fettanteil besitzen, eine Wasserbasis wirkt eher strukturschwächend. Auch die Zufuhr von Vitamin A und E (als Tablette oder Wirkstoff in Salben und Cremes) stellt eine unterstützende Maßnahme dar.

Rauchen und Alkohol schädigen die Zellstruktur und sollten gemieden werden.

Massagen und Bewegung fördern die Durchblutung. Eine vorgeschädigte Haut sollte mit milden Waschlotionen (pH-neutral) gereinigt werden, beim Abtrocknen ist die Tupfmethode dem Reiben vorzuziehen. Auf parfümhaltige Substanzen sollte verzichtet werden. Durch weite Kleidung wird ein permanentes Reiben auf der Haut verhindert.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei trockener Haut in Frage kommen können.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
Zitrone für die Hautpflege. Auf 30 ml Jojoba-, Mandel- oder Weizenkeimöl geben Sie 7 Tropfen Zitronenessenz.

Ernährung

Ernährung bei trockener Haut? Oftmals hört man Tipps wie „ausgewogen“ oder „gesund ernähren“. Aber was ist das? Zum Thema „Gesunde Ernährung“ habe ich hier ausführlicher geschrieben: https://www.gesund-heilfasten.de/ernaehrung/

Generell rate ich zu mehr Frischkost, keine industriell verarbeiteten Mittel und Getränke. Vor allem Süßstoffe, Konservierungsstoffe, Zucker und Schweinefleisch sind zu meiden.

Orthomolekular-Medizin

Hilfreich können sein:
Vitamin EVitamin ABiotin, Gamma-Linolensäure (z.B. Nachtkerzenöl), essentielle Fettsäuren (z.B. 1-2 Esslöffel kaltgepresstes Leinsamenöl, Sesamöl, Maisöl oder Distelöl).

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Trockene Haut: Natrium chloratum
Haut trocken und schuppend: Kalium sulfuricum
Siehe auch: HautpflegeHautalterung

Sonstiges aus der Naturheilkunde

Achtung bei Seifen, Dusch-Gels und Deos. Achten Sie bei allen Produkten darauf, dass diese keine Zusatzstoffe wie Formaldehyd oder Formalaldehydabspalter, allergieauslösende Duftstoffe (z.B. Eichenmoos, Baummoos, Isoeugenol, Cinnamal), PEG oder PEG Derivate, Diethylphthalat, Paraffine, Erdölprodukte oder Silikone in der Lipidphase enthalten.

Viel baden und schwimmen in chloriertem Wasser (Hallen- oder Freibäder) ist für die Haut auch nicht optimal; Ebenso zu häufiges und zu heißes Baden oder Duschen mit übertriebenem Einsatz von Seife und Duschgels. Auch: antiseptische Seifen; diese zerstören hilfreiche Hautbakterien und können Hautausschläge verursachen.

Bei trockener, gereizter Haut ist ein Kartoffelbad eine Wohltat: Lösen Sie etwa 500 Gramm Kartoffelstärke in kaltem Wasser auf und geben es dem Vollbad bei. Die wertvollen Inhaltstoffe der Kartoffel legen sich wie einen Schutzfilm auf die Haut, die dann nur noch abgetupft wird.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 2.5.2013 aktualisiert.