Manchmal frage ich mich, ob wir als Gesellschaft verlernt haben, das Offensichtliche zu sehen. Morbus Crohn gilt offiziell als „unheilbar“ – ein Urteil, das Ärzte, Pharmaindustrie und Gesundheitsbürokratie seit Jahrzehnten gebetsmühlenartig wiederholen. Doch in meiner Praxis habe ich immer wieder erlebt, wie Patienten aus diesem scheinbar unvermeidlichen Kreislauf aus Entzündung, Schub und Medikamenten ausbrechen konnten. Nicht mit einem Wundermittel. Nicht mit einem geheimen Trick. Sondern mit einem konsequenten, vielschichtigen Ansatz: Darmsanierung, entzündungshemmende Pflanzen, orthomolekulare Medizin, Fasten, Akupunktur, Mikrobiom-Aufbau, Ordnungstherapie.

Wer Crohn nur als Feind betrachtet, den es medikamentös niederzuringen gilt, hat schon verloren.
Wer aber versteht, dass dieser Feind ein Spiegel ist – ein Spiegel innerer Dysbalancen –, der öffnet die Tür zu einer völlig neuen Perspektive: Heilung. In diesem Beitrag zeige ich, wie dieser Weg aussehen kann. Klar, ohne leere Versprechen. Aber mit dem festen Wissen: Es gibt Hoffnung. Und sie beginnt nicht in der Apotheke, sondern in Ihnen selbst.

Also beginnen wir… und starten mit der Frage:

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn – eine chronisch entzündlich verlaufende Darmerkrankung, die den gesamten Körper in Mitleidenschaft zieht.

Nach Auffassung der Schulmedizin sind die genauen Ursachen noch umstritten. Ein neues Erklärungsmodell setzt an den spezifischen Merkmalen der Darmflora  an.  US-amerikanische Forscher fanden 2016 in der Darmflora bei Crohn-Patienten 3 Mikroorganismen, die im Mikrobiom der Kranken interagieren.

Das Darmbakterien Escherichia coli fusioniert mit dem Pilz Candida tropicalis. Mit dem Bakterium Serratia marescens bilden die Pilze Zellbrücken aus. Diese Prozesse waren in der Darmflora bei gesunden Menschen kaum zu beobachten. Die Forscher vermuten, dass die Symbiosen zwischen dem Pilz und den Bakterien eine Hauptursache für die entzündliche Darmerkrankung liegt (Case Western Reverse University).

Trotz der neuen Forschungsergebnisse ist eine komplette Heilung noch in weiter Ferne. Aber: aus Sicht der Naturheilkunde kann ich sagen: Auch bei Morbus Crohn ist eine Heilung absolut möglich. Der Weg dorthin ist aber meistens nicht einfach…

Was Morbus Crohn ist und wodurch er sich von einem recht ähnlichen Krankheitsbild, der Colitis ulcerosa, unterscheidet, das können Sie unter Morbus Crohn – Die Chronische Darmentzündung und Morbus Crohn – Darmentzündung, Schleim im Stuhl und mehr… nachlesen.

In diesem Artikel möchte ich einmal einen Blick auf die Therapie des Morbus Crohn werfen. Dabei geht es mir darum, die Therapiemöglichkeiten der Schulmedizin und die der alternativen Medizin zu betrachten. Vielleicht bekommen wir auch zum Schluss eine Vorstellung, warum man in der Schulmedizin den Morbus Crohn als unheilbar darstellt, in der Alternativmedizin dagegen die Sache deutlich optimistischer sieht.

Die Schulmedizin und Morbus Crohn

Da die Entzündung ein Leitbild dieser Erkrankung ist, wäre es nur logisch, therapeutisch zu versuchen, diese Entzündungen zu bekämpfen. Aber wie es aussieht, gibt es hierzu in der Schulmedizin (mindestens) zwei Meinungen. Die einen vertreten den Standpunkt, dass das Ziel einer Therapie sein muss, dass die Patienten weitestgehend beschwerdefrei sind – also eine mehr symptomatisch ausgerichtete Therapie.

Diese Praxis passt in das Dogma, dass der Morbus Crohn unheilbar ist und man daher nur seine Symptome eliminieren kann. Auf jeden Fall haben der Arzt und die Medikamentenhersteller hier einen Dauerkunden. Eine andere Richtung sieht eine mögliche Heilung durch eine therapeutische Eliminierung der Entzündungen, was sich „Mucosal Healing“ (MH) nennt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19949430).

Diese Richtung tendiert schon eher zur alternativmedizinischen Auffassung, wie man eine solche Erkrankung nachhaltig therapieren kann. Und die Befürworter dieser Richtung sind der Überzeugung, dass die Beseitigung der Entzündungen nicht nur die Symptome mildert, sondern auch Folgeerkrankungen blockiert, wie zum Beispiel den Funktionsverlust von Teilen des Darms, die üblichen Schübe und möglicherweise auch Darmkrebs.

Die Entzündungen im Darm werden oft durch Störungen des Immunsystems verursacht. Auch genetische Faktoren spielen dabei eine Rolle. Bei Morbus Crohn liegt häufig ein Fehler in bestimmten Proteinen der Darmschleimhaut vor. Dieser NOD2-Rezeptor erkennt Bakterien und sendet Steuer-Signale ans Immunsystem, und zwar auch an diejenige Achse der Körperabwehr, die Entzündungs-Reaktionen hemmt.

Dies geschieht, indem verstärkt regulatorische T-Zellen gebildet werden. Sind die Rezeptoren defekt, kommt es nach dem Kontakt der Darmschleimhaut mit Bakterien zur starken Vermehrung von TH2-Helferzellen. Die Folge ist dann eine heftige Darmentzündung.

Der Defekt im NOD2-Gen birgt daher auch ein hohes Risiko für die Erkrankung an Morbus Crohn.

Doch ein Risiko bedeutet keineswegs, dass die Erkrankung ausbrechen muss oder nicht behandelbar ist. In Experimenten mit Mäusen konnten Wissenschaftler durch eine gezielte Unterstützung der Darmflora die Schutz-Funktion der Darmschleimhaut wieder herstellen. Die Gabe von Clostridia-Bakterien bewirkt bei den Tieren die Ausschüttung von Interleukin 22 (IL22).

Der Immun-Modulator reduziert die Permeabilität der intestinalen Schleimhaut. Zuvor hatten die Wissenschaftler das Darm-Mikrobiom der Tiere durch Antibiotika gestört. Andere Mäuse mit defektem NOD2 zeigten nach einer Darmsanierung keine Symptome einer Lebensmittel-Allergie mehr. Die Immunglobuline E hatten sich normalisiert.

Da Morbus Crohn und Lebensmittel-Allergien auf einer beeinträchtigten Darm-Barriere beruhen, sind also beide Erkrankungen durch eine Darmsanierung therapierbar, auch wenn genetische Faktoren in der Entstehung die Hauptrolle spielen.

Die entzündlichen Darmerkrankungen stehen fast immer im Zusammenhang mit dem Leaky-Gut-Syndrom. Dieser „löchrige Darm“ ist ein Einfallstor für Pathogene und Toxine und ist damit Ursache für viele Erkrankungen des Darmes und in der Folge auch anderer Organe. Nicht nur falsche Ernährung, sondern auch Medikamente wie Antibiotika reduzieren dabei die Schutz-Funktion der Darmschleimhaut.

In der Schulmedizin wird für eine Therapie des Morbus Crohn grundsätzlich zwischen einer „Schubtherapie“ und einer „Remissionserhaltung“ unterschieden. Denn obwohl die Erkrankung permanent vorliegt, erfolgt der Verlauf in Schüben – mit den dementsprechenden Symptomen.

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Akute Schübe

Akute Schübe werden je nach Schweregrad therapiert. In der Schulmedizin unterscheidet man zwischen leicht- bis mittelgradigen Schüben und mittelgradigen bis schweren Schüben. Da der gesamte Magen-Darm-Trakt befallen sein kann, spielt die Lokalisation der Erkrankung für die Therapie mit eine Rolle. Dies sind die Hauptoptionen, die die Schulmedizin bei einem akuten Schub zum Einsatz kommen lässt:

Um die Symptome während eines Schubs zu lindern, greift man auf eine eventuell parenterale Diät zurück. Bei einer oralen Diät liegt das Hauptaugenmerk auf einer voll resorbierbaren und ballaststoffarmen Flüssignahrung. Diese Maßnahmen machen oft den Einsatz von Glucocorticoiden überflüssig beziehungsweise reduzieren die eingesetzten Mengen. Nachteil ist die über die Nase eingeführte Ernährungssonde, die keine hohe Patientenkompliance genießt.

Glucocorticoide – sie stellen die wichtigsten „Waffen“ der Schulmedizin gegen Morbus Crohn Schübe dar. In Ausnahmefällen kann das Cortison auch lokal appliziert werden. Dies ist aber nur möglich, wenn zum Beispiel nur der Mastdarm von der Erkrankung betroffen ist. Hier kann Cortisol als Klysma appliziert werden.

Was aber eine systemische Dauergabe bewirken kann, das habe ich unter Die Leiden mit der Kortisonspritze oder: „killing me softly“ bei anderen Krankheitsbildern beschrieben. Auch wenn hier nur bei akuten Schüben Cortisol zu Linderung der Schubsymptome eingesetzt wird, was für den Patienten verständlich und berechtigt ist, muss man die potentiellen Nebenwirkungen des Cortisols im Auge behalten.

Salazosulfapyridin (Sulfasalazin) und Mesalazin (5-ASA) sind entzündungshemmende Substanzen, die bei leichten und mittelschweren Schüben gegeben werden. Leider gibt es keine Untersuchungen zur Wirksamkeit der Substanzen. Und die evidenzbasierte, medizinische Praxis spricht von einer „nur geringen Wirksamkeit“.

Damit steht die Tür einen Spalt breiter offen für die „schweren Geschütze“ – die TNF-Blocker. Infliximab und Adalimumab stehen hier an erster Stelle. Von der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e. V.) werden diese Substanzen als „hoch potente“ Medikamente bezeichnet. Aber es wird auch darauf hingewiesen, dass diese Hochpotenz durch gewaltige Nebenwirkungen erkauft wird und damit diese Substanzen eher Mittel der dritten Wahl sein sollten. Bemerkenswert auch der Nachsatz: „Über den Nutzen eines breiteren Einsatzes wird diskutiert.“

Es besteht auch die Möglichkeit, befallene Darmabschnitte operativ zu entfernen. Diese Option ist manchmal notwendig, wenn betroffene Areale durch die Entzündung so in Mitleidenschaft gezogen worden sind, dass sie funktionell ausfallen und die Gefahr einer Perforation, Stenose, Fistelbildung und so weiter besteht.

Remissionserhaltung

Zur Zeit gibt es für die Schulmedizin kein Medikament, das in der Lage ist, Schübe zu verhindern. Nur gezielte Operationen zeigen eine gewisse schubunterdrückende Wirksamkeit. Patienten mit häufigen und schweren Schüben und bei denen, die Cortisol aus verschiedenen Gründen absetzen müssen, sollen eine remissionserhaltende Therapie bekommen. Und die sieht so aus:

Immunsuppressiva – diese Substanzen (Azathioprin, 6-Mercaptopurin und Methotrexat) wirken ähnlich wie Cortisol. Sie verringern die Ansprechbarkeit und Funktionsfähigkeit des Immunsystems. Da der Morbus Crohn als eine Autoimmunerkrankung gilt, versucht man hier, das Immunsystem mit „Handschellen“ an „bösen aber auch guten Taten“ zu hindern.

Für die bösen Taten, das Attackieren von körpereigenen Zellen im Darm, mag das Konzept als genau richtig erscheinen. Aber das Immunsystem zeichnet sich primär durch gute Taten aus und das ist der Schutz vor Krankheitserregern und Fremdstoffen, inklusive der Abwehr von ehemals körpereigenen Zellen, den Tumorzellen.

TNF-α-Blocker – dies sind im weitesten Sinne ebenfalls immunsuppressiv wirksame Substanzen. Von daher gilt, was auch für die zuvor erwähnten Immunsuppressiva gilt: Ein Immunsystem in „Handschellen“ ist nicht mehr in der Lage, effektiv Infektionen abzuwehren, sodass mit einem stark erhöhten Infektionsrisiko gerechnet werden muss. Hiervon sind praktisch alle Arten von Infektionen betroffen – Pilz-, Bakterien- und Vireninfektionen.

Da aufgrund der unter Umständen möglichen Einschränkungen der Resorption von Nährstoffen eine Mangelernährung auftreten kann, benötigen eine Reihe von Patienten eine ergänzende Ernährung oder Spezialnahrung, die den Mangel an EisenVitamin B12Zink und so weiter ausgleichen hilft. Durch die langanhaltende Einnahme von Glucocorticoiden kann es zu StoffwechselstörungenDiabetesOsteoporose etc. kommen, für die dann andere, zusätzliche Therapien in Angriff genommen werden müssen. Hier hätten wir das perfekte Beispiel, wie in der Schulmedizin durch die Therapie einer Krankheit neue Krankheiten erzeugt werden.

Die Schulmedizin akzeptiert zwar alternativ erscheinende Methoden, wie zum Beispiel die Psychotherapie und Entspannungstherapien (Verhaltenstherapie, Mind Body Therapie, progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Feldenkrais-Methode etc.). Sie bezweifelt aber, dass diese Therapieformen das leisten können, was die Schulmedizin selbst nicht zu leisten im Stande ist, und zwar eine Heilung oder aber zumindest eine Verbesserung des Krankheitsbildes. Denn das schulmedizinische Dogma für Morbus Crohn lautet (Zitat aus DCCV e. V.): „Eine Heilung der Erkrankung ist zwar nicht bekannt, doch viele Betroffene sind über lange Zeiten hinweg frei von spürbare[n] Zeichen der Erkrankung.“

Welche Medikamente können Morbus Crohn auslösen oder verschlimmern?

Ein oft unterschätzter Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von Morbus Crohn sind Medikamente, die die Darmbarriere schädigen, das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen oder das Immunsystem irritieren. Allen voran stehen Antibiotika: Sie räumen nicht nur krankmachende, sondern auch nützliche Bakterien ab und öffnen so Tür und Tor für Pilze (z. B. Candida) und resistente Keime. Studien zeigen, dass wiederholte Antibiotikagaben in der Kindheit mit einem erhöhten Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen assoziiert sind.

Auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können bei empfindlichen Menschen die Darmschleimhaut angreifen, die Durchlässigkeit („Leaky Gut“) erhöhen und so Entzündungen anfeuern.

Ein weiterer Risikofaktor: orale Kontrazeptiva (die „Pille“). Große Beobachtungsstudien legen nahe, dass Frauen, die über längere Zeit hormonell verhüten, ein leicht erhöhtes Risiko für Morbus Crohn haben – vermutlich durch hormonelle Effekte auf die Schleimhaut-Integrität und das Immunsystem.

Nicht zu vergessen: Kortikosteroide. Paradox, aber relevant. Sie werden zwar zur Behandlung von Crohn eingesetzt, können aber bei langfristigem Gebrauch das Immunsystem schwächen, die Schleimhautheilung behindern und sekundäre Schäden verursachen.

Mein Rat aus der naturheilkundlichen Praxis: Immer genau prüfen, welche Medikamente nötig sind, was sich möglicherweise absetzen oder ersetzen lässt – und bei unvermeidbarer Einnahme gleichzeitig gezielt die Schleimhaut schützen und das Mikrobiom unterstützen. Denn ohne diesen Schutz bleibt jede noch so gute Crohn-Therapie nur Stückwerk.

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Die Alternativmedizin – eine evidenzbasierte Alternative?

Eine nahezu „unglaubliche“ Therapie von Morbus Crohn stellt die Gabe von Eiern des Schweinepeitschenwurms dar. Noch unglaublicher ist die Tatsache, dass die DCCV darüber durchaus positiv berichtet: Studie mit TSO für Patientinnen und Patienten mit aktivem Morbus Crohn.(1)

Natürlich kommen sofort ein paar Sicherheitsbedenken, wenn man liest, dass hier Patienten mit möglichen Parasiten belastet werden. Aber der Mensch ist nicht der natürliche Wirt des Schweinepeitschenwurms, der sich nur kurze Zeit im Körper eines Menschen entwickeln kann und dann abstirbt und ausgeschieden wird. Eine Verabreichung der Wurmeier erzeugt also in keinem Fall eine Parasiteninfektion, für die dann wieder andere Maßnahmen angezeigt wären.

Der Wirkmechanismus, der hinter dieser Verabreichung der Eier liegt, wird wie folgt erklärt:

Beim Morbus Crohn handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, deren Basis auf einem Ungleichgewicht des Th1-Th2-Systems (T-Helferzellen der Lymphozyten) beruht (siehe auch Die Th1 – Th2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie).

In der eben zitierten Quelle können Sie nachlesen, dass eine Dominanz der Th1-Reaktionen unter anderem zu Autoimmunerkrankungen führt, wie zum Beispiel zu Morbus Crohn. Die chronische Überaktivierung von Th1 führt somit zu einer chronischen Entzündung im Darm. Mit dem „Anschalten“ eines Prozesses, der die Th2-Schiene aktiviert, kommt es zu einer Dämpfung der Th1-Aktivitäten und damit zu einer Abnahme der chronischen Entzündungen.

Mit der Th1-Dämpfung wird zum Beispiel genau das erreicht, was die Schulmedizin mit der Gabe von TNF-Blockern erreichen möchte: Eine Senkung der Aktivitäten des Tumor-Nekrose-Faktors und damit der Entzündungen. Der Unterschied hier ist, dass bei der Behandlung mit Wurmeiern der Organismus auf einen natürlichen, physiologischen Reiz reagiert, während ein TNF-α-Blocker eine nicht selektive beziehungsweise unkontrollierte Hemmung der Aktivitäten durchführt, was zu den vielen, schweren Nebenwirkungen führt.

Durch die Gabe der Wurmeier und der dadurch künstlich herbeigeführten „Wurminfektion“ kommt es zu einer Immunantwort, indem das Immunsystem seine Th2-Aktivitäten verstärkt und damit die Th1-Aktivitäten herabfährt. Leider untersuchte diese Studie, die 2003 veröffentlicht wurde, nur vier Patienten mit Morbus Crohn und drei mit Colitis ulcerosa. Bei beiden Erkrankungen ging es darum, die entzündlichen Prozesse zum Stoppen zu bringen, was auch bei sechs von sieben Patienten gelang.

Diese Zahlen sind selbstredend für eine vernünftige Therapieempfehlung nicht zu gebrauchen. Diese Arbeit kann bestenfalls als Orientierung gelten, wo die Autoren in einem Kleinversuch einer Idee nachgegangen sind und hier eine vorläufige Bestätigung erfahren haben. Das, was sich jetzt anschließen sollte – eine klinische Studie mit großen Fallzahlen – ist nach meinen Kenntnissen nie erfolgt. Leider!

Cannabis hat laut einer Beobachtungsstudie ebenfalls eine gute Wirkung bei Morbus Crohn. Aber auch hier sind die Fallzahlen zu dürftig (30 Patienten), um allgemeingültige Aussagen machen zu können. Aber solche Arbeiten zeigen, dass es neben den ebenfalls nicht sonderlich wirksamen, aber zugelassenen Substanzen der Schulmedizin noch andere Wege gibt, die ebenso vielversprechend sind, wenn nicht sogar besser. Denn immerhin ist das Spektrum an Nebenwirkungen bei den alternativen Verfahren bei weitem nicht so „mörderisch“ wie zum Beispiel bei den Immunsuppressiva.

Mastix ist kein Freund von Asterix und Obelix, sondern das Harz der Mastix-Pistazienbäume. Falls die beiden an Morbus Crohn leiden, dann könnte Mastix ihr Freund werden. Denn eine Studie (Chios mastic treatment of patients with active Crohn’s disease) aus dem Jahr 2007 hat mit leider nur wenigen Teilnehmern (18 Patienten) zeigen können, dass die Entzündungsmarker bei Morbus Crohn Patienten unter Mastix signifikant reduziert werden konnten. Bei keinem der mit Mastix behandelten Patienten sind Nebenwirkungen beobachtet worden.

Für den Indischen Weihrauch gibt es zwei Studien, die sich widersprechen (Therapy of active Crohn disease with Boswellia serrata extract H 15 von 2001 und Randomized, placebo-controlled, double-blind trial of Boswellia serrata in maintaining remission of Crohn’s disease: good safety profile but lack of efficacy von 2011). Während die Studie von 2001 die Pflanze mit Mesalazin verglich und einen ähnlich guten Effekt feststellte, bei weniger Nebenwirkungen, verglich die Studie von 2011 die Pflanze mit Plazebo.

Die Autoren sahen keine bessere Wirkung als Plazebo. Der logische Schluss aus beiden Arbeiten wäre somit, dass der Indische Weihrauch wie ein Plazebo wirkt, Mesalazin so gut wie der Weihrauch und somit ein offiziell zugelassenes Plazebo in der evidenzbasierten Medizin ist. Zur näheren Charakterisierung von Boswellia bei Morbus Crohn siehe weiter unten im Therapiekasten unter „Phytotherapie“.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Jetzt wird es spannend: Ich stelle Ihnen hier die wichtigsten naturheilkundlichen, alternativmedizinischen und traditionellen Hausmittel vor – alphabetisch sortiert, damit Sie sich orientieren können. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Diese Verfahren sind keine isolierten Werkzeuge, die man einfach nach Belieben einsetzt. Es braucht ein durchdachtes Konzept, einen klaren Plan, wie diese Ansätze sinnvoll kombiniert werden.

Ein gutes Beispiel dafür ist die TREG-Methode, die gezielt auf die Modulation des Immunsystems und die Balance zwischen Entzündung und Heilung abzielt. Wer Morbus Crohn wirklich in den Griff bekommen will, muss verstehen, dass Heilung kein Puzzle aus Einzelteilen ist, sondern ein fein abgestimmtes Zusammenspiel.

Akupunktur

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist Morbus Crohn keine isolierte Darmerkrankung, sondern Ausdruck einer tiefen Disharmonie zwischen Milz, Leber und Nieren, oft verbunden mit einer Schwäche des Milz-Qi, einer Ansammlung von Feuchtigkeit-Hitze im Darm und blockierten Leber-Qi-Flüssen. Die Milz ist in der TCM verantwortlich für die Umwandlung von Nahrung in Qi und Blut und für den Transport der Feuchtigkeit. Ist sie geschwächt, kommt es zu Durchfall, Blähungen, Nahrungsunverträglichkeiten und allgemeiner Schwäche. Die Leber hingegen staut das Qi, wenn Stress oder emotionale Belastungen vorherrschen – was die Milz zusätzlich schwächt.

In der Akupunkturbehandlung arbeite ich gezielt an Punkten wie St36 (Zusanli) zur Stärkung von Milz und Magen, Ren12 (Zhongwan) zur Harmonisierung der Mitte, Liv3 (Taichong) zur Auflösung von Leber-Qi-Stagnationen und Sp6 (Sanyinjiao) zur Regulierung der Verdauung und des Unterleibs. Bei akuten Entzündungszuständen kommen Punkte wie LI11 (Quchi) und St25 (Tianshu) zum Einsatz, um Hitze und Feuchtigkeit aus dem Dickdarm auszuleiten.

Begleitet wird die Akupunktur oft von Moxibustion, also der gezielten Erwärmung bestimmter Punkte, um das Yang zu stärken und die Kälte aus dem Darm zu vertreiben.

Wichtig: Akupunktur allein heilt Morbus Crohn aus meiner Sicht nicht – sie ist aber eine kraftvolle Säule im Gesamtansatz. Richtig eingesetzt, kann sie Schübe reduzieren, den Energiehaushalt stabilisieren, das Nervensystem beruhigen und die emotionale Komponente der Erkrankung abfangen. Patienten berichten oft, dass sie nach wenigen Behandlungen weniger Schmerzen, seltener Durchfall und mehr innere Ruhe spüren.

In einem kombinierten Plan – zum Beispiel nach der TREG-Methode, die gezielt die T-Zell-Balance anspricht – kann Akupunktur also nicht nur Symptome lindern, sondern auch den Boden für echte Heilung bereiten. Entscheidend ist: Sie muss regelmäßig, individuell abgestimmt und in Kombination mit Ernährung, Phytotherapie, Mikrobiom-Management und Ordnungstherapie angewandt werden. Nur so entfaltet sie ihr volles Potenzial.

Bach-Blütentherapie

Die Bach-Blüten sind kein Ersatz für entzündungshemmende oder immunmodulierende Therapien – aber sie haben bei Morbus Crohn einen festen Platz, wenn es um die emotionale und seelische Ebene geht. Aus naturheilkundlicher Sicht ist Crohn nicht nur eine Krankheit des Darms, sondern auch ein Spiegel innerer Spannungen: ungelöster Konflikte, unterdrückter Emotionen, chronischen Stresses. Genau hier setzen die Bach-Blüten an.

In meiner Praxis arbeite ich bei Crohn-Patienten oft mit Honeysuckle (gegen das Festhängen in der Vergangenheit), Agrimony (für Menschen, die ihre Sorgen hinter einer Fassade verbergen), Mimulus (bei spezifischen Ängsten, z. B. Angst vor Schüben, Schmerzen, Kontrollverlust) und Centaury (für Menschen, die zu stark den Erwartungen anderer entsprechen wollen und ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen). Auch Elm (bei Überforderungsgefühlen) und Gentian (bei Mutlosigkeit nach Rückschlägen) können hilfreich sein.

Bach-Blüten wirken nicht chemisch, sondern über eine subtile Informationsebene – was Schulmediziner gern belächeln. Doch wer die psychosomatische Komponente chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen ernst nimmt, weiß: Ohne emotionale Entlastung, ohne seelische Balance bleibt jede rein körperliche Therapie unvollständig.

Ernährungstherapie

Bei Morbus Crohn entscheidet die Ernährung oft darüber, ob der Darm zur Ruhe kommt oder weiter rebelliert. Aus meiner naturheilkundlichen Sicht gilt: Es gibt keine „Diät für alle“ – wohl aber klare Prinzipien, die sich in der Praxis bewährt haben.

Im akuten Schub steht an erster Stelle die Entlastung des Darms: ballaststoffarme, leicht verdauliche Kost, notfalls eine vorübergehende Formuladiät (trinkfertige Nährlösungen) oder sogar kurze Nahrungskarenz mit Brühen, Tees, Säften. Damit verschaffen wir der geschädigten Darmschleimhaut Zeit zur Regeneration. Danach folgt der behutsame Kostaufbau: gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Bananen, Apfelmus, Haferflocken, Hühnerbrühe – immer unter Beobachtung, welche Lebensmittel individuell gut vertragen werden.

Langfristig lautet das Ziel: Entzündung hemmen, Darmflora stärken, Immunsystem regulieren. Dazu gehören:

  • frische, nicht industriell verarbeitete Lebensmittel,
  • fermentierte Produkte (z. B. milchsauer vergorene Gemüse),
  • ausreichend Eiweiß aus verträglichen Quellen (Eier, Geflügel) – Fisch empfehle ich wegen dessen Belastungen schon lange nicht mehr.
  • Vermeidung von Zucker, Weißmehl, Alkohol, stark verarbeiteten Fetten.

Besonders wichtig: Nahrungsmittelunverträglichkeiten erkennen (z. B. Milchzucker, Gluten, Histamin) und individuell anpassen. Viele Crohn-Patienten profitieren von einem gezielten Auslass bestimmter Trigger-Lebensmittel.

Aus Sicht der TCM achten wir außerdem darauf, „Feuchtigkeit“ und „Kälte“ aus dem Körper auszuleiten – das heißt, weniger Rohkost, weniger kalte Getränke, mehr gekochte Speisen, wärmende Gewürze (z. B. Ingwer, Kurkuma) und eine Rhythmik im Essen, die Milz und Magen stärkt.

Ein klug aufgebautes Ernährungskonzept ist nicht dogmatisch, sondern dynamisch: Es berücksichtigt die individuelle Verträglichkeit, den aktuellen Entzündungsstatus und die Wechselwirkung mit anderen Therapien. In Kombination mit Darmsanierung, Heilpflanzen, Mikrobiom-Aufbau und Ordnungstherapie wird die Ernährung so zu einem zentralen therapeutischen Hebel – nicht nur, um Symptome zu lindern, sondern um Heilung zu ermöglichen.

Im Folgenden möchte ich Ihnen noch eine kleine Übersicht zu weiteren Akutstadium geben:

  • bei abgemagerten Patienten eine ballaststoffarmen oder -freie Formeldiät über 2-3 Wochen
  • bei weniger dramatischen Fällen hilft eine Nahrungskarenz über wenige Tage, eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr über Gemüsebrühen oder Tee, dann ein vorsichtiger Kostaufbau mit frischen Säften, Obst, Gemüse und Kartoffeln.
  • Gärung und Fäulnisprozesse im Darm sollten unbedingt vermieden werden, zum Beispiel durch die Vermeidung von den Kombinationen Obst und Getreide und Obst und Gemüse usw. Langsamer Zusatz von natürlichen Fetten und leicht verdaulichen Eiweißen (auf Nahrungsmittelallergien achten).
  • Sicherung der Vitaminversorgung besonders der fettlöslichen Vitamine.

Im beschwerdefreien Intervall könnte über folgende „Konzepte“ nachgedacht werden:

Fußreflexmassage

Die Fußreflexmassage kann ich nur allen Patienten empfehlen, es damit einmal zu versuchen. Die Ergebnisse können sehr gut sein! Hinweise für Therapeuten bezüglich der Refelxzonen:

Hauptzone ist natürlich der Dünndarm. Weitere Reflexzonen: Diaphragma, Sphinktermuskulatur, Leber, Pankreas, mittlere und untere Wirbelsäule, Solarplexus.

Dosierung: nach Verlauf: in der Regel 2-3 mal pro Woche 20-25 Minuten, 6-12 Sitzungen, gegebenenfalls mehrere Zyklen.

Heilfasten

Heilfasten ist bei Morbus Crohn nicht nur ein altes Ritual, sondern eine hochwirksame therapeutische Maßnahme – wenn sie gezielt, individuell angepasst und professionell begleitet durchgeführt wird. Der große Vorteil des Heilfastens liegt in seiner anti-phlogistischen Wirkung: Durch die reduzierte Nahrungszufuhr wird der Gastrointestinaltrakt entlastet, die Produktion proentzündlicher Zytokine gesenkt und das Immunsystem umgesteuert – weg von überschießenden TH1- oder TH17-Aktivitäten, hin zu einer regulierten Balance. Besonders in akuten Schüben kann ein kurzes Heilfasten von 3–5 Tagen helfen, die Entzündung zu beruhigen. Dabei reicht oft schon eine Teefasten-Phase mit Gemüsebrühen, stiller Flüssigkeit, verdünnten Säften und eventuell Basenpulvern.

Langfristig ist Heilfasten aber vor allem in den beschwerdefreien Intervallen interessant. Hier können regelmäßige Fastenzyklen – etwa 7–10 Tage Heilfasten alle 6–12 Monate – helfen, den Stoffwechsel zu resetten, das Immunsystem zu modulieren und die Schleimhautheilung zu fördern. Wichtig: Fasten darf bei Crohn-Patienten nicht zu Gewichtsverlust oder Nährstoffmangel führen. Deshalb sollten Patienten mit Untergewicht, schwerer Anämie oder starker Malabsorption zunächst keine Fastenkuren durchführen oder diese nur streng überwacht angehen.

Das Fastenbrechen ist genauso entscheidend wie die Fastenzeit selbst: Ein behutsamer Kostaufbau mit Gemüse, Kartoffeln, gedünstetem Obst und leicht verdaulichen Eiweißen verhindert Rückfälle und hilft, unverträgliche Nahrungsmittel frühzeitig zu identifizieren. Kombiniert mit Darmsanierung, orthomolekularer Unterstützung, entzündungshemmenden Heilpflanzen und Ordnungstherapie wird Heilfasten so zu einem starken Pfeiler in einem ganzheitlichen Crohn-Therapiekonzept – nicht als Allheilmittel, aber als gezielte Entlastung und Regeneration für den überreizten Darm. Wer diesen Weg diszipliniert und bewusst geht, spürt oft schon nach wenigen Tagen eine spürbare Verbesserung von Beschwerden, Vitalität und emotionaler Stabilität.

Heilpflanzen

Heilpflanzen spielen bei Morbus Crohn eine bedeutende Rolle – nicht als Ersatz für eine gezielte Therapie, aber als wertvolle Ergänzung, um Entzündungen zu dämpfen, Schmerzen zu lindern und die Remission zu stabilisieren.

Besonders wichtig ist Indischer Weihrauch (Boswellia serrata): Die enthaltenen Boswelliasäuren hemmen gezielt die Prostaglandin- und Leukotriensynthese und wirken dadurch anti-phlogistisch, analgetisch, anti-mikrobiell und mild immunsuppressiv – ohne die schweren Nebenwirkungen klassischer Immunsuppressiva. Empfohlene Dosierung: 1–3-mal täglich 400 mg standardisierter Trockenextrakt, mindestens über mehrere Monate. Achtung: Für Boswellia gibt es in Deutschland weder eine ESCOP- noch eine Kommission-E-Monographie, und es existiert keine Zulassung nach §2 AMG. Qualitativ empfehlenswerte Präparate wie Ayurmedia H15 müssen individuell verordnet oder aus Ländern wie der Schweiz oder Indien importiert werden.

Eine weitere spannende Heilpflanze ist Mastix, das Harz der Mastix-Pistazie. Studien zeigen, dass Mastix bei aktiven Crohn-Verläufen Entzündungsmarker signifikant senken kann. Die typische Dosierung liegt bei 1 g Mastixharz täglich, aufgeteilt in zwei Dosen, über mehrere Wochen bis Monate. Mastix ist gut verträglich und kann vor allem zur Unterstützung der Schleimhautheilung sinnvoll eingesetzt werden.

In akuten Schüben bietet sich eine symptomorientierte Phytotherapie an: Bei leichten Spasmen helfen Kamillenblüten (Matricariae flos), als Tee oder standardisierter Extrakt mit hohem α-Bisabolol-Gehalt (z. B. Kamillosan®, Kamillenöl Robugen®). Bei stärkeren krampfartigen Schmerzen kommen nur exakt eingestellte Alkaloidextrakte aus Tollkirschenblättern oder -wurzeln (Belladonnae folium/radix) oder Glockenbilsenkrautwurzelstock (Scopoliae rhizoma) infrage. Hier gilt: Belladonnaextrakt DAB maximal 0,15 g/Tag (ca. 2,2 mg Gesamtalkaloide als Hyoscyamin); Scopoliaextrakt maximal entsprechend 3 g Gesamtalkaloide/Tag. Die Verwendung von Monodrogen ist nicht mehr zeitgemäß; sinnvoller sind standardisierte Spasmolytika-Kombinationen.

Heilpflanzen entfalten ihre Wirkung am besten in einem klar strukturierten, langfristigen Therapiekonzept – als Baustein neben Ernährung, Darmsanierung, Akupunktur, Orthomolekularmedizin und Ordnungstherapie. Wer hier gezielt plant und hochwertige Präparate wählt, kann die pflanzliche Medizin zu einem starken Partner im Kampf gegen chronische Entzündung machen.

Homöopathie

Die klassische Homöopathie ist immer eine gute Option, vor allem wenn bestimmte Ursachen auszumachen sind (Causa, §5 Organon).

Im Folgenden eine kurze Übersicht wie verschieden die Mittel bei einem „Crohn-Patienten“ sein können:

  • Aethiops antimonalis D 3, D 4: empirisch bei Colica mucosa, Colitis ulcerosa und bei empfindlicher Reaktionslage in D 12.

  • Aloe vera D 3, D 4: morgendlicher Durchfall, Stuhlinkontinenz, dünner, schleimiger Stuhl mit vielen Blähungen, Brennen im After, Pflockgefühl im After, große Schwäche nach Durchfall.

  • Arsenicum album D 4, D 6, D 12, (D 30): Ekel vor Essen und Essensgeruch, berührungsempfindlicher Bauch, brennende Bauchschmerzen, häufige, kleine, übelriechende Stuhlgänge, Brennen im After wie Feuer, Erschöpfung nach Stuhlgang, große Angst, Übergenauigkeit, Unruhe, Durst auf kleine Mengen kalten Wassers, Verschlechterung um Mitternacht, Verbesserung durch Wärme.

  • Graphies D 4, D 6, D 12, (D 30): Heißhunger, krampfartiger Magenschmerz, reichliche, übelriechende Winde, schleimiger Durchfall, Brennen im After, wunde Gesäßfurche, Frostigkeit, rissige Haut, Traurigkeit und Verlangsamung.

  • Lycopodium D 3, D 4, D 6, (D 30): aufgetriebener Leib, beengende Kleidung wird nicht vertragen, Koliken von 16 bis 20 Uhr, dünne, übelriechende Stühle oder Verstopfungen mit dem Gefühl, als ob viel zurück bleibt, Afterkrämpfe, Heißhunger, aber satt nach wenigen Bissen, Menschenscheu, Misstrauen und Reizbarkeit.

  • Mercurius solubilis D 4, D 6, D 12: Foetor ex ore (Halitosis, Mundgeruch), Speichelfluss, belegte Zunge mit Zahneindrücken, schleimiger, blutiger Stuhlgang, viele, kleine Stühle, das Gefühl, als ob noch etwas nachkommt, Frösteln nach Stuhlgang, scharfer, wundmachender Stuhl, klebriger Nachtschweiß, kalte Luft und Bettwärme verschlimmern den Zustand.

  • Natrium muriaticum D 4, D 6, D 12, (D 30): Abmagerung trotz Heißhunger, dünner, wässriger Stuhl besonders morgens und um 11 Uhr, auch Verstopfungengroßer Durst, Verlangen nach Salz, Brot, viel Kummer, Redefaulheit.

  • Silicea D 12: dies hat sich bei der Bildung von Fisteln gut bewährt.

  • Sulfur D 4, D 6, D 12, (D 30): Heißhunger, isst aber nur wenig auf einmal, vormittags mit Leeregefühl im Bauch, Aufstoßen wie von faulen Eiern, reichliche, übelriechende Blähungen, schleimiger Durchfall, der morgens aus dem Bett treibt, starkes Brennen am After, Verlangen nach Süßigkeiten und Alkohol, was aber nicht vertragen wird.

Sie sehen: es gibt nicht „das“ homöopathische Mittel gegen Morbus Crohn.

Hydrotherapie

ansteigende Sitzbäder 2 mal pro Woche, Leibwickel 2 mal täglich.
Später feuchte heiße Kompressen: Heublumensäcke, Schlamm-Fango-Umschläge.

Probiotika & mikrobiologische Therapie

Die mikrobiologische Therapie ist bei Morbus Crohn ein zentraler Baustein, um das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und das Immunsystem nachhaltig zu modulieren. Besonders bewährt hat sich die Gabe von Escherichia coli Nissle 1917 (Mutaflor®) in einer Anfangsdosis von 1 Kapsel pro Tag, die bei guter Verträglichkeit innerhalb einer Woche auf bis zu 4 Kapseln täglich gesteigert wird. Diese Therapie sollte mindestens über 3 bis 6 Monate laufen, oft auch als Langzeitmaßnahme.

Parallel kann Colibiogen®, ein Bakterienlysat, helfen, die Schleimhautbarriere zu stabilisieren; hier werden üblicherweise 1–2-mal täglich 5 ml vor den Mahlzeiten eingenommen, meist über 4 bis 12 Wochen. Multistämme-Probiotika mit Lactobacillus- und Bifidobacterium-Arten kommen ergänzend zum Einsatz, in einer Startdosis von 1–2 Kapseln täglich (entsprechend etwa 1–10 Milliarden KBE), wobei bei guter Verträglichkeit nach zwei Wochen gesteigert werden kann.

Wichtig ist dabei: Probiotika wirken nicht isoliert, sondern müssen in ein umfassendes Konzept eingebettet sein – mit Schleimhautaufbau (z. B. 5–10 g Glutamin täglich), der Gabe von Zink (20–30 mg über 4–8 Wochen) und der gezielten Zufuhr löslicher Ballaststoffe wie Flohsamenschalen (1–2 Teelöffel täglich).

Bei stark aktiven Schüben muss vorsichtig vorgegangen werden, da eine überstürzte Gabe von Multistämmen zu Blähungen und Reizsymptomen führen kann. Oft empfiehlt es sich hier, zunächst die Entzündung zu beruhigen und die Schleimhaut zu stärken, bevor Bakterienpräparate aufgebaut werden.

Eine vorherige Stuhldiagnostik kann wertvolle Hinweise geben, welche Keime fehlen oder welche pathogenen Belastungen verringert werden sollten. Entscheidend ist die Geduld: Erste Effekte zeigen sich meist nach 4 bis 6 Wochen, die volle Wirkung entfaltet sich häufig erst nach mehreren Monaten. Wer hier konsequent dranbleibt und die mikrobiologische Therapie mit Akupunktur, Ernährung, Phytotherapie und Ordnungstherapie kombiniert, steigert die Chancen auf eine stabile Remission erheblich.

Neuraltherapie

Das Wichtigste bei Morbus Crohn ist die Störfeldsuche. Bewährt hat sich der sog. „Bauchkranz nach Hopfer“ und das Quaddeln über den Schmerzen am Bauch. Durch die Quaddeln wären auch eine präperitoneale Injektionen möglich.

Ordnungstherapie

Patienten mit Darmentzündungen wird oftmals „angehängt“, dass diese keine „reife Beziehung zu ihrer Umwelt“ aufbauen könnten. Passivität, Konfliktvermeidung, Aggressionshemmung, Zwanghaftigkeit seien oft anzutreffen.

Bei Konflikten oder in Stresssituationen wird oft ein neuer Schub ausgelöst – das ist nichts Neues, denn Stress schwächt das Immunsystem. Patienten mit Darmentzündungen neigen bei nachlassender Entzündungsaktivität auch zu verminderter Compliance. Sie sollten unbedingt auf die prophylaktische Wirkung zahlreicher Naturheilverfahren aufmerksam gemacht werden. Die sind aber nur dann erfolgversprechend, wenn sie konsequent über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.

Patienten mit Morbus Crohn profitieren nachgewiesenermaßen übrigens davon, wenn sie aufhören zu Rauchen!

Orthomolekulare Medizin

Die orthomolekulare Medizin ist bei Morbus Crohn kein Beiwerk, sondern eine tragende Säule der ganzheitlichen Therapie.

Chronische Entzündungen, Durchfälle, Malabsorption und Medikamente führen oft zu gravierenden Mängeln: Zink, Magnesium, Eisen, Selen, Vitamin D, A, E, K, B12, Folsäure – allesamt Bausteine für Immunfunktion, Schleimhautintegrität und Entzündungsregulation.

Die Basis bildet meist Vitamin D (5.000–10.000 IE/Tag) kombiniert mit Vitamin K2 (100–200 µg/Tag), um Entzündungen zu bremsen und die TH1/TH2-Balance zu modulieren.

Zink (20–40 mg/Tag) unterstützt die Schleimhautheilung

Omega-3-Fettsäuren (2–3 g EPA/DHA pro Tag) wirken als potente Entzündungsmodulatoren

Bei nachgewiesenem Mangel wird Vitamin B12 (1.000 µg i.m. alle 1–3 Monate) und Folsäure (5 mg/Tag) ergänzt, ebenso Eisen (10–20 mg/Tag, nur bei Anämie).

Nicht zu vergessen: Silizium, oft übersehen, aber essenziell für die Kollagenstruktur der Darmschleimhaut und die Festigkeit des Bindegewebes. Ich empfehle hier meist Silizium von Dr. Rilling, mit 1–3 Esslöffeln pro Tag, mindestens über 8–12 Wochen.

Ergänzend kommen Selen (50–200 µg/Tag) zur Immunregulation und Magnesium (200–400 mg/Tag) für die Zellstabilität hinzu.

Sauerstoff und Ozon

Die Sauerstoff-Ozon-Therapie ist bei Morbus Crohn ein spannendes, aber oft unterschätztes Verfahren aus der Komplementärmedizin. Sie zielt darauf ab, Entzündungen zu dämpfen, die Mikrozirkulation zu verbessern, das Gewebe mit Sauerstoff anzureichern und das Immunsystem sanft zu modulieren. Besonders bewährt hat sich die rektale Ozon-Insufflation: Hierbei wird eine exakt dosierte Ozon-Sauerstoff-Mischung in den Darm eingebracht, um lokal entzündungshemmende Effekte zu erzielen.

Ozon: Darm-Insufflation mit circa 200 Milliliter beginnen. Nach drei Behandlungen jeweils um 50 Milliliter steigern. Endvolumen circa 700-800 Milliliter. Ozon-Konzentrationen: mit 20 Mikrogramm O3 pro Milliliter beginnen und bis auf 30-40 Mikrogramm pro Milliliter steigern. Anfangs durchaus täglich; nach einer Woche ca. 2-5 mal pro Woche, je nach Symptomatik. Später bei Besserung 2 mal pro Woche. Circa 10-15 Sitzungen.

Ozon wirkt dabei nicht nur lokal, sondern auch systemisch: Es fördert die Freisetzung von Wachstumsfaktoren, aktiviert antioxidative Enzymsysteme und verbessert die Sauerstoffverwertung in den Zellen. Wichtig: Die Therapie darf nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, die mit der exakten Dosierung und den technischen Abläufen vertraut sind, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Ergänzend möglich: Infusionen mit Zentramin (z. B. Zentramin-Ampullen i.v. oder Inzolen E-Infusionen) ein, um das vegetative Nervensystem zu stabilisieren und die Wirkung der Ozonbehandlung zu verstärken. Eingebettet in ein ganzheitliches Konzept aus Ernährung, Darmsanierung, orthomolekularer Medizin, Heilpflanzen und Ordnungstherapie kann die Sauerstoff-Ozon-Therapie helfen, die Remission zu verlängern und Schübe abzumildern. Sie ist kein Ersatz für andere Therapien, aber ein wertvoller Verstärker, der vor allem bei chronisch-rezidivierenden Verläufen spürbare Erleichterung bringen kann.

Störfelder

Viele Crohn-Patienten haben jahrelang alles versucht: Ernährung umgestellt, Darm saniert, Medikamente genommen – und doch bleiben die Schübe. Warum? Ein oft übersehener Faktor sind chronische Störfelder, die das Immunsystem permanent reizen und Entzündungsbereitschaft fördern.

Allen voran stehen:

  • Tote Zähne, wurzelbehandelte Zähne, Kieferentzündungen (NICO) – hier entstehen chronische Entzündungsherde, die Botenstoffe ins Blut schleusen und systemische Entzündungen anfeuern.
  • Nasennebenhöhlenentzündungen (silent sinusitis) – oft unbemerkt, aber hoch relevant; chronische Schleimhautreizung, eitrige Sekrete und mikrobielle Belastungen belasten das Immunsystem dauerhaft.

In meiner Praxis sehe ich immer wieder: Wer Morbus Crohn behandeln will, muss diese Herde aufspüren und sanieren lassen. Zahnärztliche Herddiagnostik, ein 3D-DVT (kein herkömmliches Röntgen!), eine kritische HNO-Abklärung – das ist Pflicht. Nur wenn diese Brandherde gelöscht sind, kann der Darm langfristig zur Ruhe kommen.

Fazit

Morbus Crohn gilt in der Schulmedizin als unheilbar – ein Stempel, der Patienten oft in Ohnmacht und Abhängigkeit hält. Doch wer genau hinschaut, erkennt: Heilung ist kein Mythos, sondern ein anspruchsvoller, aber gangbarer Weg. Nicht mit einem einzelnen Medikament, nicht mit einem schnellen Eingriff, sondern durch ein intelligentes Zusammenspiel aus Darmsanierung, entzündungshemmenden Pflanzen, orthomolekularer Medizin, Fasten, Akupunktur, Störfeldsanierung und Ordnungstherapie.

Was dabei entscheidend ist? Der Perspektivwechsel. Nicht den Darm als isoliertes Organ betrachten, nicht das Immunsystem als reinen Gegner, sondern die Krankheit als Spiegel einer komplexen inneren Schieflage begreifen. Wer diesen Spiegel annimmt, kann systematisch an den Ursachen arbeiten – biologisch, emotional, energetisch. Das braucht Geduld, Disziplin und oft auch den Mut, sich aus alten Mustern zu lösen. Aber es lohnt sich.

Denn echte Heilung beginnt nicht im Labor und nicht in der Packungsbeilage. Sie beginnt dort, wo Verantwortung übernommen wird: im eigenen Kopf, im eigenen Alltag, im eigenen Körper. Genau hier liegt die Chance. Sie wartet nicht irgendwo – sie wartet auf Sie.

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Quellen:

(1) Vgl.: dccv.de/crohn-colitis/forschung/studien/studienaufrufe/aktiv/studie-mit-tso-fuer-patientinnen-und-patienten-mit-aktivem-morbus-crohn/). Den Abstract der Originalarbeit finden Sie hier: Trichuris suis seems to be safe and possibly effective in the treatment of inflammatory bowel disease.

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.6.2025 grundlegend überarbeitet und ergänzt.

Beitragsbild: fotolia.com, Tonpor-Kasa

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