Krankheiten/Beschwerden

Hyperaktivität (ADS / ADHS) bei Kindern: Die Therapie-Katastrophe

In diesem Beitrag möchte ich verschiedenen Fragestellungen nachgehen: Was tun gegen Hyperaktivität? Was bezeichnet die Schulmedizin als ADS/ADHS? Was ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS? Was sind die Ursachen? Fehlen Vitalstoffe, wie Vitamine? Was bringt die Homöopathie oder Heilpflanzen? Im folgenden Beitrag, gehe ich auf alle diese Fragen ein und versuche eine umfassende Übersicht zu geben.

Es stellt sich für viele Eltern vor allem eine wichtige Frage: Würden Sie Ihrem Kind ein Medikament geben, dessen langfristige Wirkungen nicht bekannt sind, dessen Nutzen nicht bewiesen ist und das gravierende Nebenwirkungen hat und das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt?

Falls Ihre Antwort: “Nein”, oder “nur im äußersten Notfall” lautet, dann lesen Sie bitte weiter.

Abb.1: schreiende, hyperaktive Kinder. Viele Eltern kennen das. Aber was tun? Viele Mütter, Väter und auch Lehrer fühlen sich davon überfordert… Bild: fotolia – HaywireMedia

Zuerst möchte ich auf die scheinbar merkwürdige Frage eingehen:

Was ist Hyperaktivität? Was ist ADS / ADHS?

Als Aufmerksamkeitsdefizitstörung bzw. Hyperaktivitätsstörung (kurz: ADHS) wird in der Schulmedizin eine im Kindesalter beginnende psychische Störung bezeichnet, die sich durch eine geringe Konzentrationsfähigkeit, leichte Ablenkbarkeit, Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität (Unruhe, großer Bewegungsdrang) auszeichnet.

Bei der ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) steht ein unaufmerksames, impulsives Verhalten ohne die motorische Überaktivität im Vordergrund.

Ungefähr 2 bis 6% der Kinder in Deutschland weisen Symptome dieser sogenannten „Störungen“ auf. Jungen sollen insgesamt häufiger betroffen zu sein als Mädchen. In den USA sollen 11 % der Kinder betroffen sein.

Einige Symptome können in unterschiedlicher Ausprägung auch bis ins Erwachsenendasein bestehen (siehe auch ADHS bei Erwachsenen). Dann können auch andere psychische Störungen, wie DepressionenAngstzustände oder Essstörungen, hinzukommen. Dazu gesellen sich eventuell eine erhöhte Herzfrequenz und Schlafprobleme. Soweit die Beschreibung der Krankheit aus schulmedizinischer Sicht.

Wichtig: Symptome sind noch keine Krankheiten

Die Symptome (Beschwerden) veranlassen den Menschen, beziehungsweise die Eltern mit ihren Kindern zum Arztbesuch. Der Mediziner versucht dann, mit verschiedenen technischen Mitteln, die Krankheit und die dazugehörende Ursache festzustellen. Manchmal kann der Arzt allerdings keine Krankheit erkennen, weil alle Parameter (zum Beispiel Blutwerte usw.), sowie bildgebende Verfahren nichts “hergeben”. Demzufolge wird ein Patient als “gesund” eingestuft, obwohl dieser über Symptome klagt. Beispiel: Nicht jeder Mensch, der über Bauchschmerzen klagt, hat auch eine Magenkrankheit, wie zum Beispiel ein Magengeschwür. Wahrscheinlich ist, dass der Betroffene sich “nur” den Magen verdorben hat.

Wäre der Arzt wie ein Psychiater vorgegangen, hätte er womöglich nur aufgrund der Symptome eine Magenerkrankung diagnostiziert. Denn die Fachärzte, die sich mit psychischen Krankheiten befassen, sind meist nur auf die Symptome für die Diagnose-Stellung angewiesen. Denn die meisten psychiatrischen Krankheiten sind mit anderen diagnostischen Methoden nicht nachzuweisen. Das bedeutet nicht, dass diese Erkrankungen keine Ursachen haben, sie sind nur entweder gar nicht oder nur schwer herauszufinden.

Der Trend zur Über-Diagnose

Die Zunahme psychischer Erkrankungen liegt nicht an einer kränker werdenden Menschheit, sondern an einer geänderten Sichtweise. Dies äußert sich in verschärften Diagnose-Kriterien, die Beschwerden vorschnell zu einer Krankheit erklären. Treibfeder des Trends sind nach Meinung von Prof. Dr. Jerome Kagan ökonomische Motive. Der renommierte Begründer der Entwicklungspsychologie nennt als Urheber dieser systematischen Kunstfehler die Pharmaindustrie und ihre Kooperation mit der  Ärzteschaft (Jerome Kagan: Psychology’s Ghost: The Crisis in the Profession and the Way Back. März 2012, New Haven, CT, US: Yale University Press).

ADS und ADHS: nur eine Erfindung der Pharma-Konzerne?

ADS/ADHS ist nach Meinung von Kagan und einigen seiner Fachkollegen eine erfundene Krankheit. Wie bei anderen Problemen innerhalb der Psychiatrie auch sind keine handfesten Ursachen bestimmbar (was nicht heißen soll, dass alle psychiatrischen Krankheiten erfunden sind). So weicht beispielsweise der Dopamin-Spiegel von angeblich an ADS/ADHS erkrankten Kindern nicht von dem gesunder Altersgenossen ab. Aber auch das wird mittlerweile anders gesehen.

Die “angebliche Krankheit” fußt so (nach Kagan) also nur auf den Symptomen, die wahrscheinlich gar keine Krankheitszeichen darstellen. Laut Kagan gehören die Kinder, die an ADS/ADHS leiden sollen nur einem anderen Temperament-Typ an. Seinen Forschungen zufolge sind 20 % aller Babys naturgegeben hochreaktiv, aber damit nicht automatisch krank. Hier kommt zum Ausdruck, dass Menschen eben unterschiedlich sind. Sicher haben unruhige Kinder oft Lernschwierigkeiten, die jedoch niemals die Medikation von Psychopharmaka rechtfertigen.

Ich erwähne dies hier vor allem deshalb, weil man dieser Sichtweise (immer noch) begegnet. Es soll auch zeigen, dass die Diagnose ADS / ADHS gar nicht so einfach ist!

Über die Therapie mit Ritalin

Seit Jahrzehnten behandeln Mediziner die “angebliche Krankheit” mit Methylphenidat, welches besser unter dem Handelsnamen „Ritalin“ bekannt ist. Das Sympathomimetikum intensiviert die Tätigkeit des Sympathikus. Der Hirnnerv steigert die Stoffwechsel-Aktivität wie Blutdruck und Puls. Die Dämpfung des Sympathikus durch Ritalin ist bei ADHS-Patienten eine paradoxe Wirkung. Und diese nutzen Ärzte für die Behandlung, wenn sie ADHS/ADS diagnostiziert haben.

Ritalin gilt als das “Wundermittel” gegen ADHS bzw. ADS und Hyperaktivität bei Kindern. Das Mittel kann aber erhebliche Nebenwirkungen haben.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, erhöhtes Schwitzen, Bluthochdruck und Herzrasen. Psychische Nebenwirkungen können ebenfalls auftreten, wie etwa Aggression, verändertes oder abnormales Verhalten, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, innere Unruhe und Anspannung.

Spezifische Bedenken bestehen im Zusammenhang mit schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie der Entwicklung psychiatrischer Störungen, die Psychosen, Halluzinationen und Suizidgedanken einschließen können, insbesondere bei Überdosierung oder langfristiger Einnahme. Zu den Symptomen einer Überdosierung gehören Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und unter Umständen das Risiko eines Komas.

Besonders zu beachten ist, dass Kinder, die mit Ritalin behandelt werden, ein Risiko für Wachstumsverzögerungen aufweisen können. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der langfristige Gebrauch des Medikaments die Lebensqualität der Kinder beeinflussen kann, allerdings fehlen hierzu umfassende Langzeitdaten.

Bei bestehenden Erkrankungen wie Herzerkrankungen, psychischen Störungen, Anorexie oder bei Menschen mit bestehenden Suizidgedanken muss mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden. In solchen Fällen würde ich Ritalin unbedingt meiden. Leider kennen die meisten Mediziner keine “Alternativen” – aber diese versuche ich hier im Artikel ja ausführlich darzustellen (siehe weiter unten).

Wichtig zu wissen: die Einnahme von Ritalin sollte nicht eigenmächtig beendet wird, um Absetzerscheinungen wie verstärkte Hyperaktivität und Gereiztheit zu vermeiden. Man braucht auf jeden Fall eine Art “Absetzschema“. Dazu wird in der Regel empfohlen, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um das Risiko von Entzugserscheinungen zu minimieren. Dieses sogenannte Ausschleichen sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, wobei regelmäßige Kontrollen dabei helfen, den Prozess zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.

Überlegenswert ist auch während der Ferienzeiten der Kinder ein sogenanntes „Drug Holiday“ einzulegen – also eine Pause von der Medikation, vor allem, wenn das Medikament über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde. Dies hilft zu beurteilen, ob und in welchem Maß die Medikation überhaupt noch weiterhin erforderlich ist. Besonders bei Kindern, die über einen längeren Zeitraum behandelt wurden und gut zurechtkommen, kann ein Versuch gestartet werden, in den Ferien ohne Medikamente auszukommen. Sollte das gut funktionieren, kann das Kind möglicherweise auch im Schulalltag ohne Medikamente zurechtkommen.  Vor allem wenn im Vorwege auch “Alternative Heilverfahren” eingesetzt werden (die ich weiter unten beschreibe), macht diese Methode des “Drug Holiday” doppelt Sinn. Die Beobachtung und eventuelle Wiederaufnahme der Medikation sollte jedoch immer kontrolliert und begleitet werden, um bei einer Verschlechterung rechtzeitig reagieren zu können.

Ritalin – eigentlich ein Aufputschmittel

Ritalin eigentlich ein Aufputschmittel, dessen Wirkung auf die so bezeichneten „ADS-/ADHS-Kinder“ genau umgekehrt wirkt, wie ich oben bereits erwähnte. Dabei gibt es keine stichhaltigen Studien, dass Ritalin wirkt und erst recht keine Studien über die Sicherheit von Ritalin – auch nicht nach 15 Jahren der Anwendungsbeobachtung im “Feldversuch” mit “wirklichen” Kindern.

Verschreibung ohne jeglichen “Test”

Untersuchungen bei über 400 Kinderärzten in den USA zeigten, dass bei über der Hälfte der Kinder (bei denen ADS diagnostiziert wurde), KEINERLEI pädagogische oder psychologische Tests gemacht wurden. Dabei gehört nach gängigen Standards des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA zur Behandlung der Verhaltensstörung psychologische Tests und eine Psychotherapie zwingend dazu. Doch nur bei rund der Hälfte der US-amerikanischen Patienten ist dies tatsächlich der Fall.

Es scheint gar nicht so wichtig zu sein, welche Probleme auffällige Kinder haben und wie sie sozial unterstützt werden können. Hauptsache, es wird eine Krankheit diagnostiziert und die heißt dann eben „ADS/ADHS“. Wie vorschnell dies geschieht, hat eine Untersuchung der UNO gezeigt (British Medical Journal, 1996, 312: 657). Deswegen vermuten viele Wissenschaftler eine fatale Über-Diagnostizierung der sogenannten „Erkrankung“, sogar nach den Kriterien der Schulmedizin, die ADS/ADHS als “Syndrom” propagiert. Die Medikation mit Ritalin ist demnach doppelt und dreifach nutzlos oder gar schädlich.

Noch mehr Präparate mit Nebenwirkungen: Adderall & Co.

Aber damit ist es noch nicht genug: Auf dem Markt sind ca. 20 Medikamente erhältlich, die die Auswirkungen von “ADHS”, dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit zusätzlicher Hyperaktivität, bei Kindern minimieren sollen. Neben Ritalin ist Adderall eines der am häufigsten verschriebenen Präparate. Das Amphetamin macht schnell abhängig und steht im Verdacht, schwere Nebenwirkungen zu zeitigen. Dazu zählen HerzrhythmusstörungenHypertonie, Muskel-Zuckungen, Halluzinationen und Stimmungsschwankungen.

Jedoch wurden die langfristige Wirksamkeit, die Sicherheit und die möglichen Nebenwirkungen all dieser Mittel nie getestet, als sie auf dem Markt zugelassen wurden – und das, obwohl alleine in den USA ca. 11 % (=6,4 Millionen Kinder!) diese Medikamente regelmäßig einnehmen.

Als die Präparate auf den Markt gebracht wurden, gab es einige Probanden, die die Mittel “ausprobierten”. Jedoch waren dies lediglich 75 Personen, die die Pillen über einen sehr kurzen Zeitraum von vier Wochen einnahmen. So ist es natürlich unmöglich, wirklich fundierte Aussagen zum Thema Sicherheit der Medikamente sagen zu können, besonders, da Kinder diese oftmals während ihrer ganzen Kindheit einnehmen müssen.

Niemals für den Einsatz bei ADHS gedacht gewesen: ADHS-Mittel hatten ursprünglich ganz andere Indikationen

Ein weiterer durchaus schockierender Punkt ist, dass sieben der 20 Mittel gar nicht für die Bekämpfung von “ADHS” gedacht sind, sondern andere Probleme wie z. B. Fettleibigkeit behandeln sollten. So lassen nicht nur Wissenschaftler vom “Boston Children´s Hospital” verlauten, dass sie sich viel höhere Messlatten für die Neueinführung solcher “Chemiekeulen” auf dem Markt wünschen würden, wie in “PLoS ONE” (2014; 9(7): e102249) erst kürzlich zu lesen war. Hier gibt es offensichtlich noch sehr großen Nachholbedarf.

Expertenstudie mit 12.000 Patienten: Ritalin hat nur “geringen” Nutzen

Und als ob das noch nicht reichen würde: Forscher äußern sich in einer im November 2015 erschienen Studie, die in der renommierten Cochrane Library erschien. Unter Federführung des dänischen Psychologen Ole Jakob Storebø überprüfte das Forscher-Team 185 Studien, die die Wirksamkeit von Ritalin belegen sollten. In all diesen Arbeiten zusammen sind die Daten von etwa 12.000 Patienten erfasst. Im Ergebnis stellten die Wissenschaftler fest, dass Ritalin zwar einen Nutzen bei ADHS habe, der allerdings sehr gering sei. Ob die dauerhafte Gabe des Medikamentes an Kinder vertretbar sei, müsse durch gründliche Langzeit-Studien untersucht werden.

Die Cochrane-Forscher hegen Zweifel am Bewertungsansatz der geprüften Studien. Um die Wirkung des Präparates zu messen, sollten Lehrer die Symptome ihrer ADHS-Schüler nach einer Punkte-Skala bewerten. Damit sollten die Pädagogen die Intensität der Agitiertheit von 0 – 72 Punkten beurteilen. Unter Ritalin-Einfluss stellte sich durchschnittlich eine Besserung von kaum 10 Punkten ein.

Aufgrund der Subjektivität der Mess-Methode müssen davon noch knapp 7 Punkte abgezogen werden. Für einen signifikanten Nachweis sei das sehr wenig, wie Storebø und seine Kollegen meinen. Ähnlich sieht es mit einer weiteren Mess-Skala aus, bei der die jugendlichen Patienten und die Eltern die Ritalin-Wirkung von 0 – 100 bewerteten. Hier kam im Mittel eine Linderung um 8 Punkte heraus, wobei zur Signifikanz-Bereinigung noch 7 Punkte herunter gerechnet werden müssen. In Anbetracht dessen kann nicht nur der Nutzen des Präparates angezweifelt werden, sondern auch die Existenz der Krankheit selber.

Wussten Sie das Safran gegen ADHS wirkt? Hier mehr dazu: Safran wirkt gegen ADHS (naturheilt.com)

Schöne Pharmawelt: Nutzen 1% – aber es wird weiter verordnet…

Bleibt eine Verbesserung um 1 %. Schon der Laie fragt sich, wie man da von einer deutlichen Besserung sprechen kann.

Die Cochrane-Studie schied von Vornherein einige Hundert Ritalin-Studien aus, weil die Qualität im Ganzen zu schlecht war. Trotzdem fiel das Resultat zu Ungunsten des ADHS-Medikamentes aus. Warum die Studien trotzdem Ritalin als wirksam beurteilen, deutete die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel vom 25. November 2015 an: 72 der 185 Arbeiten sponserte die liebe “Pharmazeutische Industrie”.

Mein Zwischenfazit:

Ich halte es für ein Unding Heranwachsenden stark wirkende Medikamente zu geben,
a) deren Nutzen nicht wirklich bewiesen ist, und die offensichtlich nicht wirken – wie ich aus der Praxis bestätigen kann.
b) die eine (von Ärzten) eingebildete Krankheit behandeln sollen,
c) deren langfristige Wirkungen nicht bekannt sind und
d) deren Nebenwirkungen und das Suchtpotential als hoch einzuschätzen sind.

Lesen Sie auch meinen “Skandal Artikel”: Neuroleptika für Kinder?

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Ursachen für ADHS / ADS

Es werden verschiedene Faktoren und Ursachen diskutiert, die für die Entstehung des ADHS und des ADS verantwortlich sein sollen, beziehungsweise dafür, warum Kinder übernervös sind. Und da geht auch schon wieder der “Expertenstreit” los…

Im Folgenden möchte ich eine Übersicht geben, was alles eine Rolle spielt / spielen kann. Die Liste ist ziemlich lang. Ich halte es für wichtig jeden dieser Punkte zu prüfen und zu “bewerten”.

Prostaglandin-Stoffwechsel

Prostaglandine sind eine Gruppe von lipidähnlichen Substanzen, die wichtige regulatorische Funktionen im Körper haben, einschließlich Entzündungsreaktionen und Schmerzmanagement. Ein Ungleichgewicht im Prostaglandin-Stoffwechsel kann zu verstärkten Entzündungsprozessen führen, die möglicherweise mit Verhaltens- und Aufmerksamkeitsproblemen bei ADHS in Verbindung stehen. Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fischöl und Leinsamen gefunden werden, können helfen, das Gleichgewicht zu verbessern, da sie entzündungshemmende Prostaglandine fördern.

Dopamin- und Serotonin-Ungleichgewicht

Dopamin und Serotonin sind wichtige Neurotransmitter, die das Verhalten, die Stimmung und die Aufmerksamkeit regulieren. Bei ADHS wird oft ein Dopaminmangel beobachtet, was die Aufmerksamkeitsdefizite und die Hyperaktivität erklären könnte. Serotonin spielt eine Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Angst und Impulsivität. Medikamente, die die Dopamin- und Serotoninspiegel modulieren, sind häufig bei der Behandlung von ADHS wirksam.

Gestörte Glucosetoleranz

Es gibt Hinweise darauf, dass Kinder mit ADHS eine höhere Prävalenz von Insulinresistenz und gestörter Glucosetoleranz haben können. Dies könnte teilweise durch gemeinsame pathophysiologische Mechanismen oder durch Verhaltensfaktoren wie unregelmäßige Essgewohnheiten und erhöhten Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken bedingt sein.

Toxische Belastung mit Aluminium und Quecksilber

Schwermetalle wie Quecksilber und Aluminium können neurotoxisch wirken. Eine Exposition gegenüber hohen Mengen dieser Metalle, möglicherweise durch Umweltverschmutzung oder bestimmte Fischsorten, wird manchmal mit Entwicklungsstörungen einschließlich ADHS in Verbindung gebracht. Die Entfernung solcher Toxine aus dem Körper und die Vermeidung weiterer Exposition kann Teil eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes sein.

Beeinträchtigte ATP-Produktion

ATP (Adenosintriphosphat) ist die Hauptenergiequelle für Zellen. Eine beeinträchtigte ATP-Produktion könnte zu einer verringerten neuronalen Aktivität und allgemeinen Müdigkeit führen, was die Symptome von ADHS verschlimmern kann. Nährstoffe, die die mitochondriale Funktion unterstützen, wie Coenzym Q10, Magnesium und B-Vitamine, können hierbei hilfreich sein dies zu verbessern. Darauf gehe ich weiter unten im Abschnitt zur Orthomolekularen Medizin ausführlicher ein.

Geschädigte Darmschleimhaut (Leaky Gut Syndrom)

Der Zustand der Darmschleimhaut kann auch die Gesundheit des Gehirns beeinflussen, eine Beziehung, die oft als “Darm-Hirn-Achse” bezeichnet wird. Eine geschädigte Darmschleimhaut kann zu einer schlechten Nährstoffaufnahme und einem Ungleichgewicht im Mikrobiom führen, was Entzündungen fördern und möglicherweise zu Verhaltensänderungen führen kann. Probiotika, präbiotische Fasern und entzündungshemmende Diäten können helfen, die Integrität des Darms zu verbessern und damit auch einige ADHS-Symptome zu lindern. Auch hierzu weiter unten mehr.

Genetik

Zum einen wurde eine genetisch bedingte veränderte Signalverarbeitung im Gehirn von Betroffenen erkannt. Kagan sieht dies als bloße Variante unter den verschiedenen Temperament-Typen.

Reizüberflutung

Es wird auch eine Reizüberflutung durch die Gesellschaft diskutiert (z.B. durch Fernsehen, Videospiele). Mehr dazu weiter unten.

Erziehung und Entwicklung

Psychosoziale Faktoren, besonders der Erziehungsstil und die Wahrnehmung durch die Eltern, beeinflussen sehr stark die Entwicklung und weitere Ausprägung der Störung.

Impfungen

Eine weitere mögliche Ursache können Impfungen sein. Wenn man sich bewusst macht, dass einem Kind bis zur Einschulung über 40 Impfungen zugemutet werden (mit entsprechenden “Zusatzstoffen”), könnte an dieser These etwas dran sein.

Ernährung

Ebenso scheint als gesichert zu gelten, dass die Ernährung eine Rolle spielt. Vor allem die Zusatzstoffe in der Nahrung spielen dabei eine Rolle. In diesem Zusammenhang werden vor allem die sogenannten Azofarbstoffe diskutiert. Ich sage dazu nur: Das Essen von E-Nummern ist nicht natürlich.

Elektromagnetische Felder / “Strahlung”

Und da sind da noch die Themen Handy-Strahlung und Ultraschall in der Schwangerschaft. Hierzu muss ich (glaube ich), nichts weiter ausführen. Unter den Links finden Sie meine Erfahrungen und Ausarbeitungen zu diesen Themen.

Aus naturheilkundlicher Sicht gibt es für mich aber nicht DIE Ursache. Bei den meisten  Kindern, die unter ADS / ADHS leiden sollen und die ich sehe, spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Familie – Erziehung – Ernährung und Medienkonsum greifen ineinander.

Deswegen gibt es für eine naturheilkundliche Therapie auch verschiedene Ansatzpunkte.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Kindern, die unter Hyperaktivität bzw. ADHS oder ADS leiden, in Frage kommen können.

Ätherische Öle

Neuere Erkenntnisse lassen hingegen darauf schließen, dass ätherische Öle bei Hyperaktivität sehr gute Erfolge erzielen können. Das wirkungsvollste ist wohl das Vetiver-Öl. Gewonnen wird es durch Kalt-Pressung oder Destillation. Die Wirkung des Öles ist sogar durch das EEG nachweisbar.

Weitere Ätherische Öle, die eine positive Wirkung bei Hyperaktivität haben sollen sind die von Rosmarin, Lavendel, Zeder, Bergamotte, Weihrauch, Eukalyptus und Ylang Ylang.

Die Anwendung der Ätherischen Öle kann auf verschiedene Arten erfolgen. Am einfachsten ist die direkte Inhalation aus der Flasche.

Effektiv ist auch die Dampf-Inhalation mittels eines Kochtopfes, aus dem der erwärmte Dampf eingeatmet wird (nur wenige Tropfen hinzufügen). Ein über den Kopf gehaltenes Handtuch verstärkt den Effekt. Daneben sind elektrische Diffusoren im Handel. Die topische Applikation erfolgt durch sparsames Auftragen auf die Handgelenke, den Nacken, hinter die Ohren oder auf die Fußsohlen.

Bachblüten

Bachblüten können wirklich einen Versuch Wert sein bei der Hyperaktivität von Kindern. Lassen Sie sich von einem Therapeuten eine entsprechende Mischung empfehlen.

Ernährung

Bei der Ernährung der Kinder die unter Hyperaktivität leiden, spielen aus meiner Sicht im Wesentlichen folgende zwei Faktoren eine Rolle:

1. Zucker
Süßigkeiten, Eis und andere Naschis sind definitiv Dinge, mit denen Sie ihrem Kind schaden. Wenn Sie EINEN vernünftigen Grund kennen, warum Ihr Kind Süßigkeiten braucht schreiben Sie mir bitte – ich möchte diesen Grund veröffentlichen. Lesen Sie bitte auch einmal meinen Beitrag zur Zuckersucht.

2. Zusatzstoffe in der Nahrung. Konservierungsstoffe, Farbstoffe (Azofarbstoffe) und viele andere Dinge, die der Körper Ihres Kindes mit Sicherheit nicht braucht und die ihm schaden. Der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat und Nitrate haben bei Hyperaktivität eine äußerst negative Wirkung und sollten nicht konsumiert werden.

Künstliche Süßstoffe wie Aspartam stehen ebenfalls im Verdacht, die Beschwerden zu verschlimmern. Zum Aspartam habeich ausführlich hier berichtet: Krank durch Süßstoff Aspartam? Wie es wirkt und warum ich das Zeug nicht anrühre (gesund-heilfasten.de)

Daneben sollte auch auf Soja und dessen Produkte verzichtet werden. Auch hier ein Beitrag von mir zum Soja: Soja – Warum ich das lieber nicht essen würde

3. Gluten steht im Verdacht, Hyperaktivität zu fördern. Eine entsprechende Diät sollte deshalb unbedingt erprobt werden. Industriell verarbeitete Lebensmittel sollten Eltern ganz vom Speisezettel streichen und verstärkt traditionell fermentierte Lebensmittel anbieten.

4. Milch-Produkte sollten gänzlich vermieden werden. Es gibt zwar meines Wissens keinen direkten Zusammenhang der durch Studien direkt belegt wäre, aber auf jeden Fall sollte keine Milch getrunken werden. Über gesäuerte Milchprodukte wie Quark usw. muss man sprechen…

Heilpflanzen

Bei der Behandlung von ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) gibt es einige Heilpflanzen, die aufgrund ihrer beruhigenden, ausgleichenden oder kognitiv fördernden Eigenschaften verwendet werden können.

Obwohl nicht viele Studien vorliegen, halte ich das Nachtkerzenöl für sinnvoll. Es enthält Gamma-Linolensäure (GLA), eine Omega-6-Fettsäure, die entzündungshemmende Eigenschaften hat. Hier sind einige Punkte, die die mögliche Rolle von Nachtkerzenöl bei ADHS betreffen, dazu gehören die:

  • Entzündungshemmung: GLA, der aktive Bestandteil in Nachtkerzenöl, wird im Körper zu entzündungshemmenden Substanzen umgewandelt. Da bei einigen neurologischen Störungen, einschließlich ADHS, Entzündungsprozesse eine Rolle spielen können, wird angenommen, dass Nachtkerzenöl hilfreich sein könnte.
  • Hormonelle Wirkungen: Nachtkerzenöl beeinflusst möglicherweise auch Hormonwege, was indirekt die Symptome von ADHS beeinflussen könnte. GLA kann helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu regulieren, was insbesondere bei ADHS-Patienten mit begleitenden hormonellen Schwankungen von Vorteil sein könnte.
  • Neurologische Effekte: Es gibt Hinweise darauf, dass Omega-6-Fettsäuren wie GLA die Nervenzellfunktion unterstützen und möglicherweise zur Stabilität von Nervenzellmembranen beitragen. Dies könnte die Signalübertragung im Gehirn verbessern, was wiederum positive Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Konzentration haben könnte.

Neben der Nachtkerze würde ich auch an folgende Heilpflanzen denken:

Ginkgo Biloba: Ginkgo wird oft wegen seiner Eigenschaften zur Förderung der kognitiven Funktion und Durchblutung des Gehirns eingesetzt. Einige Studien deuten darauf hin, dass Ginkgo Biloba bei einigen Menschen mit ADHS die Aufmerksamkeit und die kognitiven Funktionen verbessern kann.

Melisse (Melissa officinalis): Melisse ist bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften. Sie wird oft verwendet, um Nervosität und Unruhe zu reduzieren, was besonders bei ADS/ADHS hilfreich sein kann.

Brahmi (Bacopa monnieri): Brahmi ist eine ayurvedische Pflanze, die traditionell zur Steigerung der Gehirnleistung verwendet wird. Studien haben gezeigt, dass Bacopa monnieri das Gedächtnis und die kognitive Verarbeitung verbessern kann, was möglicherweise bei der Behandlung von ADS/ADHS Symptomen nützlich ist.

Rhodiola rosea: Diese Pflanze wird oft bei Erschöpfung und Stress verwendet und kann auch die geistige Leistungsfähigkeit steigern. Rhodiola könnte bei ADS/ADHS helfen, indem sie Stress reduziert und die Konzentrationsfähigkeit verbessert.

Johanniskraut (Hypericum perforatum): Obwohl Johanniskraut hauptsächlich zur Behandlung von Depressionen verwendet wird, könnten seine allgemeinen beruhigenden Wirkungen auch Menschen mit ADS/ADHS zugutekommen, insbesondere jenen, die gleichzeitig depressive Symptome zeigen.

Passionsblume (Passiflora incarnata): Passionsblume ist eine weitere Pflanze, die für ihre beruhigenden Effekte bekannt ist und kann bei der Reduzierung von Angstzuständen, die häufig mit ADHS einhergehen, helfen.

Homöopathie

Jetzt wird es ziemlich interessant, denn auf die Homöopathie würde ich auf jeden Fall setzen – nicht nur bei ADHS. Und es gibt auch gute Untersuchungen dazu – hier ein Beispiel: Eine Untersuchung in Bern, die als Berner ADHS-Homöopathie-Studie bekannt ist, hat unter strengen Doppelblindbedingungen die Wirksamkeit der Homöopathie bei hyperaktiven Kindern gezeigt (veröffentlicht in “Eur J Pediatr” 2005; 164: 758-767). Langzeitbeobachtungen über acht Jahre bei Studienteilnehmern ergaben, dass 75% der Kinder mit ADHS mithilfe homöopathischer Mittel zufriedenstellend behandelt werden konnten. Diese Behandlung führte zu einer dauerhaften Reduktion der Symptomintensität um ungefähr 50%.

In unten angeführten Abbildung der Studie wird das Therapieverhalten fünf Jahre nach dem Beginn der Studie und der langfristige Verlauf des Conners Global Index dargestellt. Der Conners Global Index ist ein Maß für die Intensität der Symptome von ADHS:

ADHS/ADS-Studie, Therapieverhalten 5 Jahre nach Studienbeginn und CGI Langzeitverlauf. Der Conners Global Index ist ein Rating der Intensität der ADS/ADHS-Symptome.

Die Auswahl der homöopathischen Mittel basiert vorrangig auf einer Checkliste für Wahrnehmungsstörungen. Zusätzlich werden zur ganzheitlichen Betrachtung auch Begleitsymptome, die nicht direkt mit ADHS in Verbindung stehen, mittels eines Fragebogens zu Diagnosen und Hauptbeschwerden sowie einer Checkliste zuverlässiger Symptome erfasst. Zur Überwachung des Therapieerfolgs wird ein Beurteilungsbogen für Wahrnehmungsstörungen verwendet, der auf dem Conners Global Index fußt. Die Grafik stammt von Dr. med. Heiner Frei, der sich auf dem Gebiet der Homöopathie bei Hyperaktivität einen Namen gemacht hat und dessen Webseite ich empfehlen kann: https://www.heinerfrei.ch/. In diesem Zusammenhang ist auch die Publikation lesenswert, die Dr. Frei veröffentlicht hatte: ADHS+KA+Schweiz+2016.pdf (squarespace.com)

Welche homöopathischen Mittel kommen aus dem Bereich der Homöopathie infrage?

Häufig in der homöopathischen Behandlung von ADHS eingesetzte Mittel sind Calcium carbonicum, Lycopodium oder das Sulfur. Des Weiteren kommen auch andere “große Mittel” wie Belladonna, Causticum, Chamomilla, Ignatia, Nux vomica, Phosphor und Silicea in Betracht.

Die Auswahl sollte von einem versierten Homöopathen vorgenommen werden. Eine klassisch homöopathische Therapie bei ADHS dauert länger. Ich behandle Betroffene meist über einige Jahre. Am Anfang sehe ich die Patienten dazu ca. alle 3 bis 6 Wochen, später dann nur noch alle 3 Monate.

Die homöopathische Therapie sollte meines Erachtens mit weiteren Verfahren kombiniert werden, vor allem auch mit den Vitalstoffen, die ich im Folgenden beschreibe.

Orthomolekular-Medizin

Aus dem Bereich der Orthomolekular-Medizin werden einige Substanzen und “Defizite” diskutiert. Es werden auch einige Tests angeboten, wie zum Beispiel Tests auf Kryptopyrrol, Indikan, Citrullin oder Methylmalonsäure. Zu diesem speziellen Thema habe ich hier geschrieben: Kryptopyrrol, Indikan, Citrullin und Methylmalonsäure bei ADHS messen? Macht das Sinn?

Betrachten wir aber im Folgenden die Vitalstoffe, die bei ADHS / ADS infrage kommen können. Bei der Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität) gibt es verschiedene orthomolekulare Substanzen, die in wissenschaftlichen Studien untersucht wurden und möglicherweise positive Effekte zeigen können. Hier sind einige Substanzen, auf die ich in jedem Fall denken wollen würde:

Omega-3-Fettsäuren: Diese essentiellen Fettsäuren, insbesondere EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und ihre Rolle in der Gehirnentwicklung bekannt. Studien legen nahe, dass Omega-3-Fettsäuren Symptome von ADHS mildern können, insbesondere Probleme mit Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.

Zink: Zink spielt eine wichtige Rolle im Neurotransmitterstoffwechsel und wird in einigen Studien mit der Regulierung von Dopamin in Verbindung gebracht, einem Schlüsselneurotransmitter bei ADHS. Die Einnahme von Zink kann insbesondere bei Kindern mit nachgewiesenem Zinkmangel hilfreich sein.

Eisen: Eisenmangel kann zu Symptomen führen, die denen von ADHS ähneln, da Eisen ebenfalls für die Dopaminsynthese wichtig ist. Die Supplementierung von Eisen sollte jedoch nur nach einem nachgewiesenen Mangel und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Magnesium: Dieses Mineral ist an vielen enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt und kann beruhigend auf das Nervensystem wirken. Einige Studien haben gezeigt, dass Magnesium in Kombination mit Vitamin B6 die ADHS-Symptome verbessern kann.

Vitamin D: Es gibt Hinweise darauf, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel bei Personen mit ADHS häufiger ist. Vitamin D ist wichtig für das Gehirn und seine Entwicklungsprozesse. Die meisten Patienten haben hiervon zu wenig.

Vitamin B6 (Pyridoxin): Vitamin B6 ist wichtig für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die alle eine Rolle im Verhalten und in der Aufmerksamkeitsregulierung spielen. Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass Vitamin B6 in Kombination mit Magnesium die Symptome von ADHS verbessern kann. Diese Kombination könnte helfen, die Nervenerregbarkeit zu reduzieren und die Aufmerksamkeit zu verbessern.

Vitamin B12 (Cobalamin): Dieses Vitamin ist entscheidend für die Bildung von Myelin, dem Material, das Nervenzellen umhüllt und für eine effiziente Signalübertragung im Nervensystem sorgt. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu neurologischen und kognitiven Beeinträchtigungen führen. Bei ADHS könnte eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 dazu beitragen, die neuronale Funktion zu unterstützen und kognitive Fähigkeiten zu verbessern.

Folsäure (Vitamin B9): Folsäure ist wichtig für die Zellteilung und die Produktion von DNA und RNA. Es gibt Hinweise darauf, dass Folsäure zusammen mit anderen B-Vitaminen die geistige Klarheit und die Signalübertragung im Gehirn unterstützen kann, was potenziell bei ADHS von Nutzen sein könnte.

Nimmt man jetzt alle diese Substanzen? Meine Antwort ganz klar: NEIN. Ich rate dazu diese Substanzen zu “testen” und dann nacheinander zu geben. Ich beginne in der Regel mit Vitamin D und den Omega 3 Fettsäuren.

Probiotika

Probiotika unterstützen eine optimale Zusammensetzung der Darmflora. So schützen sie auch vor negativen Einflüssen von Darmstörungen auf das Nerven-System. Darmkrankheiten im Kindesalter sind mit einem erhöhten Risiko für neurologische Erkrankungen verbunden, die ein Leben lang persistieren können.

Schüssler Salze

Bei körperlicher und seelischer Unruhe: Kalium phosphoricum D6, mindestens drei Mal täglich. Nach spätestens zwei Wochen muss sich eine Besserung zeigen…

Sonstiges

1. Ihr Kind braucht Liebe und Nähe. In einigen Familien konnte ich beobachten, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist. Kinder brauchen sehr viel “Kuschelzeit”, vor allem wenn diese unter 10 Jahre alt sind.

Eine Verhaltensstörung gehört zuerst in die Hände eines spezialisierten Psychotherapeuten und sollte nicht von einem reinen “Pillendoktor” behandelt werden.

2. Fernsehen: Ein eigener Fernseher hat im Zimmer eines heranwachsenden NICHTS verloren. Meine Empfehlung: unter 16 Jahre gibt es keinen eigenen Fernseher. Fernsehsendungen sind kindgerecht zu gestalten. Manga, Actionfilme und ähnliches “Grobzeug” lassen Ihr Kind zudem “verblöden”. Kinder die mehr als 30 Minuten täglich fernsehen, zeigen Studien zufolge bereits eine geringere Intelligenz. Meine Frage: wollen Sie ein “dummes” Kind? Ein weiterer Beitrag dazu von mir: Kinder und Jugendliche leiden unter hohem Fernsehkonsum.

3. Videospiele & Handys: neueren Studien zufolge erzeugen Videospiele ein Suchtverhalten, wie dies auch bei anderen Suchterkrankungen der Fall ist. Videospiele für unter 6-jährige halte ich persönlich bereits für Körperverletzung. Ein PC sollte bis zum Alter von mindestens 14 Jahren unter der Kontrolle der Eltern sein. Im Falle eines Internetanschlusses sollten Sie sich einen Fachmann holen, der entsprechende Filter und Programme installiert, sodass Ihr Kind nur auf bestimmte Inhalte zugreifen kann. Das gilt auch für das Handy. Im Grundschulalter haben Handys nichts zu suchen. Die “Reaktionen” mancher Eltern diesbezüglich, die meinen ihrem Kind da etwas “vorzuenthalten”, sind meiner Meinung nach an Unwissenheit und mangelnder kognitiver Intelligenz nicht zu überbieten.

4. Nachhilfeunterricht und Hausaufgabenbetreuung: Jerome Kagan weist darauf hin, dass die meisten sogenannten „ADS/ADHS-Kinder“ aufgrund von Schul- und Lern-Schwierigkeiten dem Arzt vorgestellt werden. Dies scheint demnach das Haupt-Problem zu sein. Daher ist zusätzliche Hilfe beim Lernen angezeigt.

Mein Rat an Eltern: Sie bringen Ihren Kindern das Fahrradfahren bei. Aber bringen Sie Ihnen auch das surfen im Internet bei? Ein Handy an weiterführenden Schulen lässt sich heute wohl in den meisten Fällen nicht mehr umgehen. Es sollten aber entsprechende “Filter” und Kontrollen durch die Eltern ausgeübt werden. Wichtig ist hier auch das Vorbild: Eltern die selbst ständig an der “Kiste” hocken, werden das kaum glaubhaft darstellen können.

Beitragsbild: fotolia.com – HaywireMedia

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.4.2024 aktualisiert.

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