Zöliakie - Die heimtückische Krankheit
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Die Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, genauer einer Darmentzündung. Bei betroffenen Patienten kommt es zu einer Entzündung der Darmschleimhaut nach dem Verzehr von Lebensmitteln die Gluten enthalten.
Der Begriff Zöliakie wird meistens in der Kinderheilkunde verwendet. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter
auf, sprechen die Experten oft von "einheimischer Sprue" oder auch einer "gluteninduzierten Enteropathie".
Die Diagnose wird bei Kleinkindern im Alter zwischen drei bis sechs Monaten gestellt. Das ist meistens der
Zeitraum, in dem zahlreiche Kinder auf eine breiartige Ernährung umgestellt werden. Meine Meinung: Babys sollten
wenigstens die ersten sechs Monate voll gestillt werden. Frühestens danach sollte schrittweise in kleinen Portionen
andere Nahrung zugeführt werden.

Abb1: Gluten (wie hier in einem Weizentoast), stellt sich als immer größeres
Problem dar.
Hervorgerufen wird die Krankheit (angeblich) also durch den Verzehr von Weizen, Roggen und auch durch die
Gerste.
Bei der Zöliakie entwickelt sich an der Darmschleimhaut eine Entzündung.
Allmählich wird die Schleimhautoberfläche zerstört, die Schleimhautzotten des Dünndarms schwinden fortschreitend.
Es entwickelt sich ein sog. Leaky-Gut-Syndrom. Die Schleimhautzotten haben die Aufgabe, die Oberfläche des Dünndarms zu
vergrößern. So helfen sie mit, die Aufnahme von lebenswichtigen Stoffen aus der im Dünndarm verdauten Nahrung zu
intensivieren.
Wer unter Zöliakie leidet, hat unter anderem auch Probleme bei der Aufnahme und Verwertung von Fett, Eiweiß
(siehe auch: Eiweißverdauung), Folsäure, Vitamin C, Vitamin K, Vitamin D und einer ganzen Reihe von Mineralstoffen.
Kein Wunder, dass die Vitalität und die Leistungsfähigkeit von Zöliakie-Betroffenen oft beeinträchtigt
sind, dass es zu Untergewicht kommt und dass auch die Verdauung nicht mehr im Gleichgewicht ist.
Symptome
Die Zöliakie äußert sich in Durchfall (der lange anhalten kann) und / oder den
sogenannten Fettstühlen.
Auch Untergewicht, Gewichtsverlust, verzögerte kindliche Entwicklung (Gedeihstörung) und Pseudoaszites
(Blähbauch) können festgestellt werden.
Auch das gesamte Verhalten des Kindes kann sich während der Erkrankung verändern. Bei älteren Kindern ist ein
Minderwuchs verstärkt feststellbar.
Bei den Erwachsenen lassen sich klassische Symptome leider nur selten feststellen, allerdings wird manchmal eine
Malabsorption festgestellt, es können sogar arthritische Beschwerdebilder (Arthritis)
die Folge dieser Erkrankung sein.
Glutenunverträglichkeit ohne Darmentzündung
Interessanterweise berichten immer mehr Menschen von Beschwerden nach dem Genuss von Getreideprodukten, ohne
dass sie an einer klassischen Zöliakie leiden. Bei einer Probenentnahme zeigt sich nämlich, dass die Darmzotten
völlig intakt sind, eine Darmentzündung also ausgeschlossen werden kann.
Dennoch handelt es sich um eine Glutenintoleranz, wenn die Dünndarmschleimhaut zwar
nicht verändert ist, aber dennoch Immunreaktionen nach dem Verzehr von glutenhaltigem Getreide auftreten. Dies
lässt sich medizinisch unter anderem durch das Vorhandensein von Antikörpern nachweisen. Schritte der Diagnostik
beschreibe ich im Beitrag zur Glutenintoleranz: www.naturheilt.com/Inhalt/Glutenintoleranz.htm
Ursachen
Als Ursache gilt "natürlich" das Klebereiweiß. Aber das wird auch anders gesehen: Die Ernährungsfachleute
Dr. med. John van Limburg Stirum und Paul Pfyl stellen fest, dass die Vermeidungstaktik bezüglich Gluten
bei der Zöliakie zwar angezeigt ist, jedoch: "Die Unverträglichkeit von Gluten ist nicht die Ursache, sondern
lediglich ein charakteristisches Symptom der Zöliakie."
Verantwortlich seien, so van Limburg Stirum und Pfyl, "die industriell hergestellten Nahrungsmittel in
Verbindung mit dem vermehrten Verzehr artfremder Eiweiße." Der zu hohe Anteil an E-Stoffen, Pestiziden und
Fungiziden in der Nahrung, ebenso Fabrikzucker und industriell hergestellte Fette gehören in dieses Kapitel.
Immerhin fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung haben mittlerweile Beschwerden nach dem Verzehr von Getreide,
die Tendenz ist steigend. Eine aktuelle Forschungsreihe an der Universität Mainz stützt die These vieler
Wissenschaftler, kam aber dennoch zu einem überraschenden Ergebnis: Nicht das Gluten ist für die
Unverträglichkeit verantwortlich, sondern eine den Forschern bisher völlig unbekannte Proteingruppe. Diese
hat mit dem Klebereiweiß des Getreides überhaupt nichts zu tun, sondern erhöhen die Abwehrkräfte der Pflanzen.
Das Protein Adenosintriphosphat-Amylase (ATI) beispielsweise ist ein pflanzeneigenes Insektizid, das das
Getreide vor Parasiten schützt. In die modernen Hochleistungs-Getreidesorten (auch sogenannter Hybridweizen) wurde
dieser Stoff gezielt hineingezüchtet, um sie resistenter gegen Schädlingsbefall zu machen.
Hierdurch erklärt sich auch, warum es immer mehr Patienten mit
einer sogenannten Glutenunverträglichkeit gibt: Denn immer mehr Getreideprodukte enthalten ATI und ähnliche
Substanzen, während die alten Sorten kaum noch verarbeitet werden.
Es ist die reinste Pest! Trotz dieser neuen Erkenntnis wird es sicherlich nicht so schnell zu einem Umdenken der
Lebensmittelproduzenten kommen, die immer noch einen hohen Ertrag über die Gesundheit des Menschen stellen. Also
bleibt den Betroffenen vorerst nur, auf die oben beschriebenen Getreideprodukte zu verzichten oder nur Lebensmittel
aus ursprünglichen, nicht resistenten Getreidesorten zu konsumieren. Doch Letzteres ist für Endverbraucher kaum
feststellbar.
Neuerdings wird auch das Herbizid Glyphosat als Auslöser diskutiert. Wissenschaftlern war aufgefallen, dass
parallel zum Anstieg der Glyphosat-Ausbringung auch die Zöliakie-Fälle in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben.
Als von 2009 auf 2010 die Anwendung des Herbizids leicht zurückging, erkrankten auch etwas weniger Menschen an
Zöliakie. Antikörper-Analysen tiefgekühlter Serum-Proben von 1945 bis 1954 zeigen, dass Zöliakie heute viermal mehr
Menschen betrifft als in der Nachkriegszeit. Verbesserte Diagnose-Verfahren können den allgemeinen Anstieg also
nicht erklären.
Auffallend sind auch andere Parallelen. So sind einige Glyphosat-Wirkungen auf den Menschen fast identisch mit
einigen Symptomen der Zöliakie. Bei der Darmerkrankung gerät die Besiedlung mit Darmsymbionten aus dem
Gleichgewicht, was bei Glyphosat-Exposition ebenso zu beobachten ist. Bei Zöliakie treten Mangelerscheinungen
einiger Nährstoffe auf, wie beispielsweise Kupfer, Kobalt, Molybdän und Eisen. Dies und auch eine Unterversorgung
mit den Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan und Methionin sowie Selenmethionin sind typisch für den gereizten Darm und
die Herbizid-Belastung.
Beide Faktoren hemmen auch oder sind begleitet von einer Hemmung des Cytochroms P450. Das zu den CYP-Enzymen
gehörende Protein katalysiert Entgiftungs-Reaktionen, indem es toxische Verbindungen in wasserlösliche Formen
umwandelt. So können die Gifte über die Nieren ausgeschieden werden. Die Ähnlichkeit der Glyphosat-Wirkung mit
Zöliakie-Symptomen betrifft auch schwere Krankheiten und Gesundheitsstörungen. Dies sind das Non-Hodgkins-Lymphom,
Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten sowie Fehlbildungen bei Babys. Zu diesem Ergebnis kommt der unabhängige
Wissenschaftler Dr. Athony Samsel aus New Hampshire und seine Kollegin Dr. Stephanie Seneff vom MIT (Massachusetts
Institute of Technology). Sie halten die Zöliakie schlicht für eine Folge der Glyphosat-Belastung.
In der Schulmedizin bislang auch eine genetische Veranlagung der Patienten als fördernder Auslöser. In der
Tat findet man bei ca. zehn Prozent aller von Zöliakie betroffenen Menschen einen Verwandten (erster
Verwandtschaftsgrad), der auch an dieser Krankheit leidet. Deutlich wird diese These besonders bei an Zöliakie
erkrankten Zwillingen.
Weiterhin besteht auch der Konsens darin, dass ein Zusammenhang zwischen der Sprue und dem Human Leucocyte Antigen System besteht.
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Alternative Therapieformen gibt es. Und zwar zahlreiche.
Das Hauptaugenmerk sollte meiner Meinung nach zu Beginn einer Therapie allerdings bei der Ernährung liegen, denn
bei Zöliakie-Patienten liegt da so einiges im Argen...
Die Ernährung sollte nach der Diagnose absolut glutenfrei erfolgen:
Weizen (Gliadin), Dinkel, Grünkern sowie Roggen (Secalin) und Gerste (Hordein) gehören leider zur Liste der
nicht erlaubten Lebensmittel. Hafer (Avenin) enthält zwar nur relativ geringe Mengen Gluten, ist aber auch laut den
Empfehlungen der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (DZG) dennoch zu meiden.
Auch Produkte, die aus diesen Getreidesorten hergestellt werden, sollten nicht gegessen werden. Hierzu zählen
natürlich Brot, Mehl, Nudeln, Pizza, Kuchen, Kekse, Kleie, Grieß oder Grütze. Auch seltene Dinge wie Graupen,
Bulgur, Couscous oder Paniermehl gehören dazu. Glutenhaltig sind leider auch alle Biersorten, selbst Malzbier,
Malzkaffee und auch entsprechende Bonbons.
Auf all dies zu verzichten, ist für Betroffene schon schwierig genug. Noch komplizierter wird die Ernährung für
Betroffene dadurch, dass sich Gluten in vielen Produkten versteckt, in denen man es nicht unbedingt vermutet. Es
sollte auf die Verwendung von Fertiggerichten völlig verzichtet werden, denn hier sind besonders große Anteile von Gluten
enthalten. Auch verstecktes Gluten, wie beispielsweise in Joghurt, Senf, Kartoffelchips, Ketchup und auch in
Schokolade birgt Gefahren für eine Verschlimmerung. Was oft vergessen wird: Medikamente.
Apotheker sollten dazu Auskunft geben können.
Damit Patienten nicht verzweifeln, empfehle ich Termine bei Ernährungsberatern zu vereinbaren, die Betroffenen
viele praktische Tipps geben können. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse. Oft werden auch Kochkurse und
Informationsveranstaltungen angeboten.
Ich halte es für wichtig, dass Patienten wissen, dass man sich trotz der Zöliakie sehr abwechslungsreich
ernähren kann. Glutenfreie Ernährung ist auch gar nicht so schwierig, wie viele im ersten Moment annehmen. Obwohl
viele Lebensmittel bei dieser Ernährung wegfallen werden, kann man sich als Patient sehr gut und ausreichend ernähren.
Eine Alternative sind traditionell hergestellte Brote, die eine lange Teigführung und damit eine intensive
Fermentation hinter sich haben. Die Vollkornprodukte müssen auch länger gekaut werden, wodurch Speichel-Enzyme
besser wirken können. Das Gluten-Problem tritt damit in den Hintergrund. Nicht-industriell hergestelltes Brot
enthält auch keine E-Stoffe, die die Darmflora zusätzlich belasten.
Daneben können zum Beispiel alle Obst- und Gemüsesorten gegessen werden, auch naturbelassene Milchprodukte sind durchaus erlaubt. Zum
Ernährungsplan eines an Zöliakie erkrankten Menschen zählen auch Fisch, Fleisch, Zucker oder Nüsse.
Auf Getreide muss der Patient auch nicht völlig verzichten. Man muss nur glutenfreie Sorten berücksichtigen.
Hierzu zählt zum Beispiel die Hirse, Mais, Reis, Buchweizen und Amarant. Bei Wildreis ist übrigens nicht ganz klar,
ob dieser nun Gluten enthält oder nicht. Im Handel sind diese Produkte gesondert gekennzeichnet, die Patienten
erkennen sie an dem Siegel der Deutschen Zöliakie Gesellschaft. Wenn dieses nicht vorhanden sein sollte, findet
sich der Aufdruck -glutenfrei- auf der Verpackung.
Die Erfolge nach der Umstellung auf glutenfreie Produkte zeigen sich bei fast allen Patienten mit Zöliakie schon
innerhalb weniger Wochen. Grundregel hierfür ist, dass eine sehr konsequente Einhaltung der Diät vonstattengeht.
Oftmals kommt es im Zusammenhang mit einer Zöliakie auch zu einer Laktoseunverträglichkeit, deshalb ist anfangs darauf zu achten, die Diät anfänglich auch
laktosefrei durchzuführen.
Bioresonanztherapie |
Die Bioresonanztherapie ist zumindest einen Versuch wert.
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Säure-Basen-Haushalt |
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei
vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Zur alleinigen Behandlung reicht das
aber m.E. nicht aus.
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Schüssler-Salze |
Aus dem Bereich der Schüssler Salze könnte man u.a. an Kalium chloratum Nr.4. denken.
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Zahnstörfeld |
Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen
Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen
erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.
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Sonstiges |
Wie bei allen Allergien und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sollte nach weiteren Ursachen
gesucht werden. Kinesiologie und/oder Psychokinesiologie sind mögliche alternative
Diagnoseverfahren.
Ernähren Sie sich möglichst Glyphosat-frei. Besonders Getreide sollte nur aus biologischem Anbau
stammen. Entscheiden Sie sich für traditionell hergestelltes Brot.
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Diese Seite wurde letztmalig am 6.3.2019 aktualisiert.
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