Der Keuchhusten ist eine ernstzunehmende und meldepflichtige Infektions-Krankheit. Ärztliche Betreuung ist wegen möglicher Komplikationen anzuraten, denn bei Babys droht das Risiko eines Atemstillstands mit letalem Ausgang. Der Erreger ist das Bakterium Bordetella pertussis, seltener auch die verwandten Spezies Bordetella parapertussis und Bordetella holmesii. Keuchhusten wird durch Tröpfchen-Infektion übertragen und ist hoch ansteckend.

Die Mikroben greifen die Schleimhäute des Atem-Traktes an, hier besonders die Flimmerhärchen, die eingedrungenen Unrat heraus befördern. Weil diese Funktion durch die Erreger eingeschränkt wird, sind die Abwehrkräfte geschwächt.

Das 1. Stadium (Erkältungs-Stadium, Stadium catarrhale) beginnt 6 bis 20 Tage, im Durchschnitt aber 9 bis 10 Tage nach der Ansteckung. Jetzt zeigen sich für 1 bis 2 Wochen zunächst Symptome, die einer Erkältung ähnlich sind, wie “normaler“ Husten, Schnupfen, Halsschmerzen sowie manchmal erhöhte Temperatur und Bindehautentzündung. Die Beschwerden werden oft fehlgedeutet und unterschätzt. Demgegenüber ist Keuchhusten in diesem Stadium besonders infektiös.

Dann folgt das zweite Stadium (Anfalls-Stadium, Stadium convulsivum), das 3 bis 6 Wochen dauern kann. Das Fieber ist nun verschwunden, dafür setzt das namensgebende, schwere Husten ein. Mühsam wird die Luft eingesogen und dann 10 bis 15 mal gehustet, begleitet von Pfeifgeräuschen und Luftnot. Der ganze Körper wird gepeinigt durch Krämpfe, denn nach dem Hustenanfall wird Schleim unter größter Anstrengung abgehustet. Der Anfall endet oft mit einem Kehlkopfkrampf und gelegentlich auch mit Erbrechen. Diese Husten-Attacken wiederholen sich bis zu 50 mal in 24 Stunden. Typischerweise treten die Anfälle besonders nachts auf. Bei Babys kann es zu Sekundärinfektionen wie Lungen- und Gehirnentzündung kommen. Die zerebrale Mitbeteiligung bei Keuchhusten ist mit der Gefahr von Krampfanfällen verbunden.

Das 3. Stadium (Erholungs-Stadium, Stadium decrementi) dauert 6 bis 10 Wochen, in denen die Beschwerden abklingen. Die Zahl der Husten-Attacken und ihre Gravidität nimmt schrittweise ab.

Diagnose, Therapie und Komplikationen bei Keuchhusten

Neben Sekundärinfektionen durch opportunistische Erreger, die das geschwächte Immunsystem ausnutzen, können weitere Komplikationen auftreten. Dazu zählen Rippen- und Leistenbrüche, die von den heftigen Hustenanfällen verursacht werden. Die schweren Attacken können auch die Lunge und die Bronchien dauerhaft beschädigen. Die Patienten leiden dann lebenslang unter Erweiterungen und Aussackungen der Bronchien und in den Lungen (Bronchiektasen). Die verschlechterte Sauerstoffversorgung während der Hustenanfälle kann zu Hirnschäden führen. Die nur während der Infektion zu verzeichnenden Komplikationen wie Inkontinenz und Gewichtsabnahme verschwinden nach stattgehabter Erkrankung vollständig.

Die Anamnese liefert dem Arzt nicht zwingend alle für die Diagnose erforderlichen Informationen. Denn Keuchhusten verläuft nicht immer typisch mit allen 3 Stadien in voller Ausprägung. Deswegen entnimmt der Mediziner einen Rachenabstrich, um im Labor eine Kultur mit den darin enthaltenen Bakterien anzulegen zu lassen. Der Nachweis der Erreger gelingt aber auch mit einem PCR-Test, mit dem die DNA der Mikroben nachgewiesen wird. Zusätzlich zeigt ein Blut-Test, ob Antikörper gegen die Bordetella-Bakterien im Serum vorhanden sind.

Steht die Diagnose fest, verordnet der Arzt Antibiotika. Babys müssen ins Krankenhaus, wo bei eintretendem Atemstillstand sofort interveniert werden kann. Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssen zu Hause bleiben, um sich zu schonen und niemanden anzustecken. Prophylaktisch soll die Keuchhusten-Impfung helfen, die Infektion im Vorfeld zu vermeiden.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Keuchhusten in Frage kommen.

Ernährung 

In den akuten Stadien haben die Kranken wenig Appetit. Viele, kleine und leichte Mahlzeiten sind allerdings anzuraten. Dabei sollte Wert auf Vitalstoffe, besonders Vitamin C, gelegt werden. Sinnvoll sind Gemüsesuppen und Fruchtbreis, die aus den frischen Früchten kurz vor dem Verzehr zubereitet werden.

Vorbeugend ist eine Ernährung empfehlenswert, wie ich es im Beitrag Entzündungen darlege. Genannt seien hier die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren in wertvollen Pflanzenölen (beispielweise Lein, Hanf, Walnuss Kokos, Oliven).

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Lassen Sie sich aus folgenden Urtinkturen eine Mischung herstellen:
40 ml Huflattich, 20 ml Pestwurz, je 10 ml Thymian, Königskerze, Fenchel und Sonnenhut.

Für Thymiankraut sprechenpositive Studiendaten der Kommission E.

Heilpflanzen

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Alraunwurzel, Efeublätter (keine Selbst-Medikation!), Ingwer, Zitrone, Knoblauch, Johannisbeerblätter, Pfingstrosenwurzel, Sonnentaukraut, Gipskraut, Bischofskraut, Schierlingskraut, Anis, Basilikum, Bergbohnenkraut, Cajeput, Eukalyptus, Lavendel, Majoran, Myrthenheide, Oregano, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Ysop Veilchentinktur und auch die Eberwurz.

Orthomolekular-Medizin

Alpha-Liponsäure und Beta-Glucan unterstützen das Immunsystem ebenfalls.

Zink ist für die Funktion des Immunsystems essenziell. Eine Supplementierung ist daher bei Keuchhusten hilfreich. Informieren Sie sich auch im Beitrag: Zink gegen Infekte?

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Darmsanierung

Eine Darmsanierung kann die Funktion des Immunsystems unterstützen. Die Einnahme von Probiotika fördert eine abwehrstärkende Darmflora.

Zahnstörfeld

Amalgam-Füllungen führen zu einer diskreten Schwermetall-Intoxikation, die auch das Immunsystem schädigt. Lassen Sie Ihre Zähne von den gefährlichen Plomben befreien und unternehmen Sie hernach eine Schwermetallentgiftung.

Schüssler Salze

Grundsätzlich: Calcium phos. Nr. 2, Kalium phos. Nr. 5, Magnesium phos. Nr. 7, Natrium chloratum Nr. 8. Auch Einläufe und äußere Anwendung.
Mit Fieber bis 38,5°C: Ferrum phosphoricum Nr. 3.

Homöopathie

Das wichtigste homöopathische Präparat bei Keuchhusten ist Drosera. Daneben zu empfehlen sind Pulsatilla, Carbo vegetabilis, Nux vomica, Belladonna, Ipecacuanha und Rumex.

Sonstiges

Wichtig sind Ruhe, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. Inhalationen mit dem Dampf von Salz- oder Kamille-Lösungen lindern die Beschwerden.

Die Applikation kann auch mit einem Dampfbad erfolgen.

Besserung ist auch zu erwarten von Brustwickeln mit Bienenwachs, Senf, Leinöl, Zwiebelmus oder Zitrone. In dieser Weise können auch die oben genannten Heilpflanzen angewendet werden.

Zur natürlichen Antibiose ist Honig gut geeignet.


Beitragsbild: 123rf.com – Shao-Chun-Wang

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.09.2021 aktualisiert.

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