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Abwehrkräfte stärken: Wie Sie Infekte natürlich abwehren – und warum der Keim nicht der Feind ist

Seit über 25 Jahren begleite ich Menschen durch Infekte, Erschöpfung und chronische Beschwerden. Und noch immer staune ich darüber, wie hartnäckig sich ein Irrtum hält: Dass Krankheiten von außen kommen und wir ihnen hilflos ausgeliefert seien. Als käme der Feind mit dem ersten Nieser durchs Fenster – und unser Körper hätte dabei nichts mitzureden. Tatsächlich ist es genau andersherum.

Nicht der Keim entscheidet über Gesundheit oder Krankheit – sondern das Milieu, auf das er trifft. Ob ein Virus Sie niederstreckt oder spurlos an Ihnen vorüberzieht, hängt nicht vom Virus ab. Sondern von Ihnen. Von der Kraft Ihrer Abwehr. Von der Vitalität Ihrer Zellen. Von der Durchlässigkeit Ihrer Schleimhäute und vom Zustand Ihres Darms.

Wenn Sie begreifen, was Ihr Immunsystem wirklich braucht – und was es lähmt –, ändert sich Ihr Blick auf Krankheit. Sie werden unabhängiger. Selbstbestimmter. Und Sie merken: Gesundheit ist keine Glückssache, sondern eine Frage der Pflege.

In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, was Ihr Immunsystem stark macht. Und worauf es wirklich ankommt, wenn Sie gesund bleiben wollen – gerade jetzt.

Das Problem der Schulmedizin

Unsere Schulmedizin steckt in einer Sackgasse. Die „Keimtheorie“ spielt dabei immer noch eine wesentliche Rolle. Der Keimtheorie zufolge werden viele Krankheiten durch Bakterien oder Viren verursacht.

Man „steckt sich also an“ und wird krank. Gegen den Erreger wird dann mittels Medikamenten vorgegangen. Diesem Denkmodell zufolge ist Krankheit eine Art „Schicksal“ – schließlich „kann man ja nichts dafür“, dass man sich „angesteckt“ hat.

Diese Denkweise ist eine Sackgasse und einer der größten Irrtümer unserer heutigen Medizin. Zwar sind Bakterien und Viren an vielen Krankheiten beteiligt, die Ursache ist aber woanders zu suchen: in einem schlecht funktionierenden Immunsystem.

Wissenschaftler und Experten wissen heute längst, dass in unserem Körper pfundweise Bakterien existieren. Diese Bakterien helfen uns unter anderem bei der Verdauung, oder aber sie sind das Resultat oder Auslöser einer Krankheit – nicht jedoch die eigentliche Ursache.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum nicht alle Mitglieder einer Familie oder einer Firma eine Erkältung bekommen, obwohl sich sicherlich fast alle angesteckt haben müssten? Ist das nur Glück und Zufall?

Der Ansteckungstheorie zufolge müssten alle Hausärzte bei einer Erkältungswelle ebenfalls krank sein, denn die haben die Kranken mit der Infektion ja jeden Tag um sich. Tatsächlich kommen die meisten erfahrenen Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger (oder auch Lehrerinnen und Erzieherinnen, die täglich mit mehr oder weniger kranken Kindern zu tun haben) aber sehr gut damit klar, ständig Kranken und ihren Erregern ausgesetzt zu sein.

Der Schlüssel ist unser eigenes Immunsystem. Wenn Ihr Immunsystem „auf Zack“ ist, haben Infektionen (egal ob mit Viren oder Bakterien) keine Chance. Der Körper wehrt die Erreger dann einfach ab, lässt sie gar nicht erst in den Körper vordringen oder macht sie unschädlich, damit sie keine Krankheiten verursachen können.

Dann kann Ihnen auch die Erkältungs- oder Grippewelle nichts anhaben. Das Schöne dabei ist: Wir können viel tun, um unser Immunsystem zu verbessern und uns so gesund (oder doch wenigstens gesünder) zu halten. Wir sind den Erregern nicht hilflos und schicksalshaft ausgeliefert. Doch dazu müssen wir erst einmal wissen, womit wir es eigentlich zu tun haben.

Das Immunsystem ist ein komplexes Gebilde aus verschiedenen Strukturen. Ein geschwächtes Immunsystem kann von unserer Lebensweise abhängen, es wird aber auch durch verschiedene Krankheiten begünstigt.

Komplexer Schutzmechanismus: unser Immunsystem

Wie ich bereits oben andeutete: Das menschliche Immunsystem dient der Abwehr vieler als schädlich für den Organismus eingestufter Substanzen (= Antigene).

Dieser Abwehrmechanismus basiert dabei auf einem Zusammenspiel verschiedener Strukturen und bereits bei der Geburt ausgeprägten Schutzmechanismen.

Zu diesen Schutzmechanismen zählen unter anderem:

  • spezielle Enzyme,
  • die Haut,
  • der Darm,
  • Säuren (zum Beispiel im Magen),
  • die pH-Wert-Regulation,
  • Flimmerhärchen (zum Beispiel im Respirationstrakt) sowie
  • die verschiedenen Sekrete und Ausscheidungen (zum Beispiel Speichel, Harnsäure oder Schweiß).

Die spezielle Immunabwehr geht auf die Anwesenheit von Thrombozyten (Blutplättchen), Leukozyten (weißen Blutkörperchen) und Proteinen zurück. Für die Ausprägung verantwortlich sind die Milz, der Thymus (ein Organ im Lymphsystem), das Knochenmark sowie das gesamte lymphatische System.

Neuerdings fanden Wissenschaftler heraus, dass praktisch jede Zelle immunaktive Eigenschaften aufweist. Dies betrifft die Bekämpfung von Bakterien, die in die Zellen eindringen. Auf einen Reiz durch den Botenstoff Interferon-gamma (IFN-γ) hin produzieren die Körperzellen dann das Apolipoprotein APOL3, das im Zellplasma scheibenförmige Strukturen bildet. Dieses Protein kann sowohl fett- als auch wasserlösliche Verbindungen auflösen. Dadurch können die Zell-Membranen und Zell-Wände der eingedrungenen Erreger aufgebrochen werden, wodurch die Bakterien abgetötet werden. APOL3 bezeichneten die Forscher als zelleigene “Nanominen“.

Um beispielhaft zu zeigen, wie wunderbar unser Immunsystem an die Abwehr von Krankheitserregern angepasst ist, hier ein ebenfalls erst kürzlich entdeckter Mechanismus: In der Milz befinden sich einige ganz spezifische Fresszellen, die eindringende Viren nicht wie üblich durch die Bildung der Substanz Interferon an der Vermehrung hindern, sondern diese sogar absichtlich herbeiführen, also quasi anlocken.

Zur Unterstützung Ihres Immunsystems durch Mikronährstoffe bietet der Artikel LaVita Saft – Erfahrungen und Nebenwirkungen detaillierte Informationen.

Obwohl dies auf den ersten Blick völlig paradox wirkt, scheint es doch nötig zu sein, um effektiv gegen die Erreger vorzugehen. Denn nur dann, wenn eine ausreichende Menge der Viren in der Milz vorhanden ist, entwickelt sich die erworbene Immunantwort auf die jeweiligen Erreger in optimalen Maßen.

Der Körper lernt auf diese Weise, gegen bestimmte Erreger vorzugehen und ist beim nächsten Auftreten deutlich schneller in der Abwehr. Auf diesem Effekt beruht die Tatsache, dass man an vielen Krankheiten nur einmal im Leben erkrankt.

Dabei müssen Sie auch keine Angst haben, die so vermehrten Viren könnten eine gefährliche Erkrankung auslösen. Denn die Milz ist wie eine Zwiebel in vielen verschiedenen Schichten aufgebaut.

Viren, die sich in den Fresszellen im Innern des lymphatischen Organs vermehren, werden sofort von den anderen Abwehrzellen unschädlich gemacht, bevor sie die äußere Schicht erreichen können (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22101728). Geschickt, oder?? Und das ist nur eine von vielen raffinierten Taktiken des Abwehrsystems!

Was viele nicht wissen: Der Großteil des Immunsystems liegt im Darm, genauer gesagt in der Darmschleimhaut und der sie überziehenden Darmflora. Die dort ansässigen Mikroorganismen sorgen dafür, dass sich Krankheitserreger nicht ausbreiten können.

Nicht immer funktioniert das Immunsystem jedoch optimal. Durch eine Schwächung des Immunsystems können Bakterien, Viren oder andere schädigende Stoffe leichter in den Körper eindringen und diesen angreifen (krank machen). Ständig wiederkehrende grippale Infekte, Blasenentzündungen, Herpesbläschen und andere Infektionen sind die Folge.

Die Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem sind vielfältig und lassen sich nicht immer auf eine Krankheit zurückführen. Aber einige treten als deren Folge auf.

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Medizinische Gründe für ein geschwächtes Immunsystem

Auslöser für viele Immundefizite sind versteckte Allergien, vor allem „versteckte“ Allergien. Eigentlich harmlose Substanzen oder auch Verbindungen (zum Beispiel Blütenpollen, Nahrungsbestandteile, Nüsse, Seife, Latex) führen zu einer Folge von Immunreaktionen, die den Körper schwächen und zu den typischen Symptomen wie Niesen, Husten oder tränenden Augen führen.

Bei chronischer Ausprägung entstehen daneben auch viele Störungen, die auf den ersten Blick nicht als Allergie erkannt werden.

Autoimmunerkrankungen sind gekennzeichnet durch Abwehrreaktionen gegen körpereigene Strukturen. Hier kommen die als gefährlich erkannten Substanzen also nicht von außen, sondern finden sich im Inneren des Körpers.

Der Körper greift also sich selbst an und zerstört dabei oft wichtige Strukturen. Neben einer genetischen Prädisposition vermutet man in vielen Fällen auch eine Prägung durch Umwelteinflüsse, wodurch verschiedene Erkrankungen mit hierfür typischen Symptomen entstehen (zum Beispiel das Goodpasture-Syndrom, chronische Gastritis oder das Sjögren-Syndrom).

Zu den Autoimmunerkrankungen werden von einigen Immunologen übrigens auch Krankheiten wie die Fibromyalgie, Multiple Sklerose oder die rheumatoide Arthritis gezählt.

Erbliche Immundefekte (SCID) führen zu einer Zerstörung der Abwehrzellen und schwächen so das Immunsystem bereits in der Kindheit. Um lebensbedrohliche Folgen zu vermeiden, kann aus meiner Sicht eigentlich nur eine Knochenmarktransplantation als Therapie der Wahl dienen. Es kommt aber natürlich genau darauf an, WELCHER Defekt vorliegt.

Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) betrifft das gesamte lymphatische System. Der Tumor breitet sich über Milz, Leber und Lymphbahnen aus und führt neben den klassischen Symptomen einer Krebserkrankung auch zu einer Schwächung des Immunsystems (die an der Immunreaktion beteiligten B-Lymphozyten entarten).
Andere Erkrankungen des lymphatischen Systems können zu einem Verlust von T-Lymphozyten führen. Diese sind normalerweise eine Art Gedächtnis und speichern bei Kontakt mit einem Antigen diesen ab. Bei Verlust der Funktion gilt jeder erneute Kontakt als Primärangriff und wird vom Körper auch so behandelt.

AIDS (Acquired Immune Defiecency Syndrome) – vor Ausbruch der Symptome auch HIV: gilt als schwerste Erkrankung des Immunsystems. Hierbei werden die an der Abwehrreaktion beteiligten Strukturen und Zellen langsam vernichtet, sodass bereits kleinste Infekte für den Organismus lebensbedrohlich werden können.

Anmerkung: Es gibt Bücher und Berichte im Internet, dass das Virus gar nicht existiere und es auch keine Bilder gäbe. Zwei mir persönlich bekannte Immunologen und Labormediziner versichern, die elektronenmikroskopischen Aufnahmen selbst gesehen zu haben. Diese Ideen kann man also getrost in den Bereich der Verschwörungstheorien schieben.

Auch Veränderungen des Blutbildes (zum Beispiel ein Eisenmangel oder eine Thrombozytopenie) zeigen negative Auswirkungen auf die zelluläre Abwehr.

Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass der Befall mit dem Zytomegalievirus (CMV) bei alten Menschen die Wirkung des Immunsystems herabsetzt. Viele Erwachsene sind mit dem Virus infiziert, ohne irgendwelche Symptome zu zeigen.

Denn dieses spezifische Herpes-Virus führt nur bei einer bereits geschwächten Immunabwehr zu einer Erkrankung, der Zytomegalie. Bei allen anderen Personen regen die Viren das Immunsystem hingegen sogar an, da dieses immer damit beschäftigt ist, sie in Schach zu halten.

Hierdurch kann die Körperabwehr auch rascher auf andere Eindringlinge reagieren. Doch diese ständige Aktivierung des Immunsystems scheint dieses im Laufe der Jahre abzunutzen, sodass die Träger von CMV im Alter ein vergleichsweise schwaches Abwehrsystem aufweisen. Das Immunsystem altert gewissermaßen schneller als bei anderen Menschen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22916012).

Auch Pilzerkrankungen (zum Beispiel ein Befall mit Candida Albicans) können zu einer Immunschwäche führen.

Neben vielen weiteren Ursachen und Erkrankungen gilt auch der Allgemeinzustand des Menschen als Auslöser für Immundefekte:

Es zeigt sich eine höhere Anfälligkeit bei Unterernährung oder auch bei Fehlernährung (keine Vitamine, keine Spurenelemente, nicht abwechslungsreich, dafür fett- und zuckerhaltig sowie einseitig). Wer sich in erster Linie von Fast Food ernährt, tut seinem Immunsystem nichts Gutes.

In fast allen industriellen Lebensmitteln sind daneben zahlreiche Zusatzstoffe enthalten, die das Immunsystem unter Druck setzen können. Hinzu kommen die Belastungen durch Umwelt-Toxine wie Herbizide, Lösungsmittel und Schwermetalle. Diskutiert wird auch, ob der zunehmende Elektrosmog die Körperabwehr negativ beeinflusst.

Bewegungsmangel (zum Beispiel bei bettlägerigen oder sehr übergewichtigen Menschen) oder ein Verzicht auf Sport, eine Meidung von frischer Luft sowie die dauerhafte Isolation in einer „reinen“ Umgebung wirken sich ebenfalls auf das Immunsystem aus.

Hierbei tritt zum Teil der Effekt ein, dass sich das Abwehrsystem durch Mangel an Keimen und Bakterien unzureichend ausbildet und bereits ein kurzer Kontakt mit untypischen Substanzen den Organismus schwächen kann.

Ein weiterer schädigender Faktor ist der dauerhafte Nikotingenuss (Rauchen). Rauchen zerstört unter anderem die Flimmerhärchen.

Alkoholmissbrauch hat einen schädigenden Einfluss auf viele Organe und Strukturen, auch auf das Immunsystem.

Einige Medikamente können das Immunsystem herabsetzen. Manchmal (zum Beispiel bei einer Chemotherapie oder bei Kortison-Behandlungen) ist das beabsichtigt, in anderen Fällen, zum Beispiel bei Antibiotika, eine fatale Nebenwirkung.

Ebenso negativ wirkt sich Stress (negativer Stress) auf das Immunsystem aus und kann auch in ein sogenanntes Burn-Out-Syndrom münden.

Nicht zu vergessen sind auch Depressionen und chronischer Schlafmangel als Auslöser für ein schwaches Immunsystem.

Weitere interessante Artikel zum Thema: Psychoimmunologie: Vorbeugen ist besser als heilen

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Generell einige Tipps, die Sie zum Teil sicher schon kennen:

Zunächst einmal kann man die Reaktionsweisen seiner Haut trainieren, sodass sie sich gut auf veränderte Außentemperaturen einstellen kann: Warme Duschen und Bäder schließen mit kurzem kalten Nachduschen ab, und man sollte die nackte Haut auch regelmäßig frischer Luft aussetzen.

Wohltemperierte Saunagänge stärken die Abwehr ebenfalls. Abkühlungen in kaltem Wasser oder Schnee helfen dem Körper, die Fähigkeit der Temperaturregelung zu verbessern.

Auch jeder, der sich zu warm bekleidet in geheizten Räumlichkeiten aufhält, läuft Gefahr, sich zu erkälten. Viren lieben Hitzestaus und vermehren sich begeistert. Frieren sollte man allerdings auch nicht. Bei der Wärmeregulierung des Körpers sollte man seinem Bauchgefühl nachspüren.

Der ständige Einsatz von Klimaanlagen verfälscht diese Wahrnehmung: Im aufgeheizten Auto sollte die Anlage nicht zu kalt eingestellt werden. Während das Auto von außen noch Hitze abgibt, signalisiert die Innenkühlung der Haut, ihre Wärmeabgabe einzuschränken, Hitzestau ist die Folge.

Also: Erst das Auto herunterkühlen, dann bei mäßigen Temperaturen einsteigen. Alternativ die Klimaanlage nur langsam herunterregeln. Filter von Klimaanlagen in Gebäuden sind überdies häufig mit Bakterien, Pilzen und Staub verunreinigt.

Hat man nach dem Sport geschwitzt, sollte man direkt duschen und sich umkleiden. Sobald der Körper zur Ruhe kommt und abkühlt, muss die Haut getrocknet werden. Durchzug in Räumen ist ähnlich gefährlich, Wind im Freien in Kombination mit Bewegung dagegen so gut wie gar nicht.

Nicht zu unterschätzen: Gesunder und ausreichender Schlaf, wenigsten sieben Stunden pro Nacht, um das Immunsystem zu regenerieren. Ist eine Infektion eingetreten, sorgt intensives Schlafen für eine beschleunigte Gesundung. Im Zusammenhang mit dem Schlafmangel muss auch die Schlafqualität betrachtet werden, die ich eben nur als „gesunden“ Schlaf bezeichnet habe.

Sie sollten morgens erholt und ausgeschlafen aufwachen. Es gibt aber auch genügend Medikamente, die die Qualität des Schlafs beeinträchtigen: Betablocker stören die Melatoninsynthese. Melatonin stellt einen Schutz vor Immunschwäche dar und Betablocker unterlaufen diesen Schutz, indem die nächtliche Melatoninproduktion blockiert wird.

Achtung: Es macht beim Aufbau eines gesunden Immunsystems aus meiner Sicht keinen Sinn, nur auf eine Substanz, eine Methode oder ein Mittel zu setzen. Die Mischung macht’s!

Anthroposophische Medizin

Die anthroposophische Medizin begreift den Menschen als Einheit aus Körper, Seele und Geist – und setzt genau dort an, wo die Selbstregulation aus dem Takt geraten ist. Statt einzelne Symptome zu bekämpfen, gibt sie dem Organismus Impulse, sich neu auszubalancieren.

Zur Stärkung des Immunsystems haben sich in meiner Praxis unter anderem folgende Mittel bewährt:

  • Echinacea (Wa, We) – ein Klassiker zur Aktivierung der Abwehrkräfte.
  • Ferrum rosatum/Graphites (We) – für Menschen mit schwacher Konstitution oder Neigung zu Infekten.
  • Levico (We) – hilfreich bei Erschöpfungszuständen, die sich tief ins Immunsystem eingegraben haben.
  • Lien comp. (Wa) – stärkt die Mitte, speziell bei geschwächter Milzaktivität.
  • Meteoreisen (Wa) – ein Präparat zur Harmonisierung von Eisenkräften und Wärmehaushalt.
  • Roseneisen/Graphit (Wa) – stabilisierend bei Infektanfälligkeit und nervöser Schwäche.
  • Thymus/Mercurius (Wa) – ein Mittel zur Modulation der Immunabwehr, insbesondere bei chronischen Entzündungen.

Diese Arzneien entfalten ihre Wirkung nicht einfach „gegen“ etwas – sondern führen dem Organismus die Informationen zu, die er braucht, um sich selbst wieder zu ordnen. Genau darin liegt ihre Kraft.

Darmsanierung

Wenn das Immunsystem schlappmacht, liegt der Ursprung oft eine Etage tiefer. Der Darm ist nicht nur Verdauungsrohr, sondern Immunzentrale. Rund 80 Prozent unserer Abwehrzellen sitzen dort, eingebettet in ein fein abgestimmtes Netzwerk aus Schleimhäuten, Lymphgewebe und Mikroorganismen.

Gerät diese Darmflora aus dem Gleichgewicht – durch Antibiotika, Dauerstress, Zucker, Alkohol oder Umweltgifte –, wird auch das Immunsystem träge, überreizt oder fehlgeleitet.

Eine nachhaltige Darmsanierung folgt einem klaren Ablauf, den ich seit vielen Jahren in meiner Praxis erfolgreich einsetze:

  1. Reinigung
    Zunächst wird der Darm entlastet und sanft von Ablagerungen befreit. Das gelingt mit Flohsamenschalen, bitterstoffhaltigen Kräutern oder Heilerde – individuell dosiert und gut verträglich.
  2. Regeneration der Darmschleimhaut
    Die Schleimhaut muss sich erholen. Dafür braucht sie vor allem Zink, L-Glutamin und sekundäre Pflanzenstoffe. Bitterstoffe wie aus Enzian oder Artischocke fördern zusätzlich die Gallenproduktion – ein wichtiger Schritt für eine gesunde Verdauung.
  3. Aufbau der Darmflora
    Hier liegt der Fokus nicht auf möglichst vielen „Probiotika“, sondern auf gezielter Ernährung der nützlichen Darmbewohner. Präbiotika – also unverdauliche Ballaststoffe wie Inulin, resistente Stärke oder Pektin – sind entscheidend. Sie fördern die Bildung kurzkettiger Fettsäuren, allen voran Butyrat (Buttersäure).

Dieses Butyrat wirkt wie ein Jungbrunnen für die Darmschleimhaut: Es dichtet sie ab, hemmt stille Entzündungen und bringt das Immunsystem ins Gleichgewicht. Ohne ausreichende Butyratproduktion bleibt jede Darmsanierung unvollständig.

Wer diese drei Schritte beherzigt – Reinigung, Regeneration und gezielter Aufbau – wird oft schon nach wenigen Wochen mit besserer Verdauung, mehr Energie und stabilerer Abwehr belohnt. Der Darm ist kein einfaches Organ – aber er bedankt sich, wenn man ihn richtig behandelt.

Mehr dazu in meinem Beitrag: Darmsanierung: Darmflora gut – Gesundheit gut

Ernährung

Um das Immunsystem zu stärken und die Abwehrkräfte zu steigern, ist es äußerst wichtig, dass Sie auf eine gesunde Darmflora achten. Der größte Teil der Immunabwehr spielt sich im Darm ab. Warum das so ist, beschreibe ich ausführlich im Artikel: Immunsystem Darm.

Das Immunsystem wird enorm durch die Ernährung beeinflusst. Erstens braucht das Immunsystem die richtigen Bausteine und Vitalstoffe, um gut zu funktionieren. Zweitens beeinflusst mangelhafte und ungesunde Ernährung das Immunsystem negativ. Das darmassoziierte Immunsystem kann dann nicht ausreichend funktionieren.

Häufig bestehen bei einem schwachen Immunsystem auch gleichzeitig Nahrungsmittelunverträglichkeiten und/oder eine Allergie. Wenn Sie häufig mit wiederkehrenden Infekten zu kämpfen haben, sollten Sie sich dahingehend untersuchen lassen und die entsprechenden Lebensmittel meiden.

Sie können Ihre Abwehrkräfte gut über die Ernährung steuern. Hierzu müssen Sie vor allem Nahrungsmittel meiden, die Ihr Immunsystem schwächen: Schweinefleisch, Weißmehlprodukte und vor allem alle Arten von Süßigkeiten und Zucker.

Im Gegensatz dazu sind Gemüse und Obst mit der Farbe Orange „Trumpf“. Die orange-gelbe Farbe lässt auf einen hohen Anteil an Carotinoiden schließen (Ausnahme: Orangen). Natürlich sind aber auch Obst- und Gemüsesorten in anderen Farben wichtig für Ihren Körper und tragen auf ihre Art zu einem guten Funktionieren des Immunsystems bei.

Besonders immunstärkende Lebensmittel sind Knoblauch und Zwiebeln.

Nahrungsmittelzusätze, zum Beispiel die „E-Stoffe“, können auch das Immunsystem belasten oder stören. Essen Sie deshalb möglichst viel unbelastete, natürliche Nahrung. Je weiter ein Nahrungsmittel verarbeitet ist, umso weniger kann der Körper damit anfangen und umso mehr schadet es im schlimmsten Fall dem Immunsystem und anderen Körperstrukturen. Unverändertes Gemüse und Obst liefern auch Ballaststoffe, die Ihre Darmflora unterstützen.

Achten Sie auch auf eine ausreichende Trinkmenge. Über die Nieren wird der Körper viele schädliche Stoffe, auch Krankheitserreger, los. Das kann er aber nur, wenn genügend Flüssigkeit im Körper vorhanden ist.

Heilfasten

Wenn mich jemand fragt, was das stärkste Mittel zur Stärkung des Immunsystems ist, antworte ich oft schmunzelnd: Fasten. Kein Tee, kein Pilz, kein Vitamin kommt auch nur annähernd an die Wirkung heran, die eine gut durchgeführte Fastenkur entfalten kann.

Beim Fasten schaltet der Körper in einen uralten Reparaturmodus. Verdauung tritt in den Hintergrund – Reinigung, Zellrecycling und Immunaktivierung übernehmen das Kommando. Die Zahl der weißen Blutkörperchen steigt. Entzündungen klingen ab. Selbst hartnäckige Infektanfälligkeiten bessern sich oft spürbar nach wenigen Tagen ohne feste Nahrung.

Heilfasten ist kein Verzicht, sondern eine Entlastung. Kein Schwächemacher, sondern ein Kraftgeber – sofern es richtig angeleitet und individuell angepasst wird.

Wer einmal erlebt hat, wie klar der Kopf wird, wie gut der Schlaf sich anfühlt und wie stabil das Immunsystem danach arbeitet, der versteht, warum Fasten nicht einfach ein Trend ist, sondern eine tiefwirksame medizinische Maßnahme.

Mehr dazu in meinem Beitrag: Heilfasten stärkt das Immunsystem.

Heilpflanzen

Für den Purpur-Sonnenhut (Echinacea) liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor. Gute Erfahrungen liegen auch mit der blassfarbenen Sonnenhutwurzel vor.

Infrage kommt auch Noni-Saft. Wissenschaftler zeigten, dass der Extrakt des Noni-Baumes die Lymphozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen) anregt, wodurch eine Kräftigung der körpereigenen Abwehr herbeigeführt wird.

Holunderblüten können als „Entgiftungsmittel“ genutzt werden, um das Immunsystem zu stärken: Zur eigenen Herstellung werden mindestens 10 – 12 große Holunderblüten, 1 Zitrone,  etwas Ascorbinsäure, 800 g Zucker, eine Messerspitze Hefe und 10 Liter Wasser in einem großen Glas gemischt und für 3 – 4 Tage in die Sonne gestellt. Die Mischung wird abschließend gefiltert, in Flaschen abgefüllt und bis zur Verwendung kühl gestellt.

Generell rate ich auch dazu, während der kalten Jahreszeit täglich zwei Tassen Eberrautentee zu trinken. Die Studienlage zur Eberraute ist aus meiner Sicht sehr positiv zu werten.

Auf dem Markt sind auch einige Komplexmittel erhältlich und beliebt, wie zum Beispiel das Exberitox, Imupret N (Eibischwurzel, Kamillenblüten, Schachtelhalmkraut, Walnussblätter, Schafgarbenkraut, Eichenrinde und Löwenzahnkraut) oder auch das Angocin (aus Kapuzinerkresse).

Heilpilze

Sie wachsen im Verborgenen – und entfalten doch eine erstaunliche Wirkung auf unser Immunsystem. Heilpilze wie der Reishi, Shiitake oder Maitake gehören zu den ältesten Naturheilmitteln der Welt. In der traditionellen asiatischen Medizin werden sie seit Jahrhunderten zur Immunstärkung eingesetzt – bei uns entdecken sie immer mehr Menschen neu.

Allen voran der Reishi: Er wirkt entzündungshemmend, antiviral und ausgleichend auf das Immunsystem. Seine Polysaccharide aktivieren Fresszellen, Killerzellen und stimulieren die Antikörperbildung. Besonders geeignet ist er bei chronischen Infekten, Allergien und allgemeiner Abwehrschwäche. Mehr dazu: Universelles Heilmittel aus Asien: der Reishi-Pilz

Shiitake stärkt vor allem die zelluläre Abwehr. Er wird gerne begleitend eingesetzt bei wiederkehrenden Infekten, aber auch zur Immunmodulation bei Autoimmunprozessen. Mehr dazu: Heilpilz Shiitake – Lentinula edodes

Maitake hat sich bewährt bei geschwächter Immunlage durch Stress, Erschöpfung oder Stoffwechselprobleme. Er reguliert unter anderem den Blutzucker und kann bei übergewichtigen, infektanfälligen Menschen gute Dienste leisten.

Wichtig ist: Heilpilze wirken sanft, aber tiefgreifend. Ihre Effekte zeigen sich nicht immer sofort – aber wer sie über Wochen regelmäßig einnimmt, spürt oft eine zunehmende Stabilität, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Homöopathie

Vorsorge für den Winter, gegen Erkältung der oberen Luftwege: Camphora (morgens ein Tropfen auf ein Stück Zucker) und Umckaloabo (3mal täglich 10 Tropfen); für Senioren zusätzlich: Ginseng D 3; in der Rekonveleszenz, nach unmittelbar zurückliegenden Infekten: China D 4

Bei Blutarmut (für anämische Patienten): Ferrum phosphoricum D 6

Bekannt ist auch das Echinacea, welches meist in der Potenz D1 gegeben wird.

Aus dem Bereich der Komplexhomöopathie kommt z.B. auch das Mittel Engystol in Frage (Firma Heel), eine Kombination aus Sulfur und Vincetoxin. Zur unspezifischen Immunstimulation wird allgemein eine Einnahme über 6 – 12 Wochen empfohlen.

Hildegard-Medizin

Wasserlinsen-Exlixier

20 g Wasserlinsen, 6 g weißer Pfeffer, 5 g Ingwerwurzel, 25 g Zimtrinde, 2 g Salbeiblätter, 2 g Fenchelsamen, 1 g Rainfarnkraut, 70 ml abgeschäumter Honig, 14 g Blutwurzelblätter, 20 g Ackersenf, 14 g Labkraut, 1 Liter Weißwein. Dieses Elixier ist ziemlich schwer herzustellen, daher kaufen Sie es besser fertig in einer Hildegard-Apotheke. Machen Sie mit diesem Elixier eine Kur mit 6 Flaschen: Nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen nehmen Sie 1 Likörglas (20 ml) davon. Diese Kur ist das Mittel, wenn alles andere nichts bringt.

Kneipp-Therapie

Sebastian Kneipp war kein Träumer, sondern ein genauer Beobachter der Natur. Und wer je erlebt hat, wie der Körper auf gezielte Wasserreize reagiert, versteht, warum seine Methoden bis heute in der Immuntherapie ihren festen Platz haben.

Es geht nicht um kaltes Duschen um jeden Preis – sondern um wohldosierte Temperaturreize, die den Kreislauf aktivieren, die Durchblutung verbessern und die körpereigenen Abwehrmechanismen anstoßen. Der Klassiker: Wechselduschen, bei denen warmes Wasser mit kaltem abgewechselt wird. Sie regen die Durchblutung der Haut und Schleimhäute an – beides wichtige Schutzbarrieren gegen Erreger.

Ansteigende Fußbäder haben sich bei kalten Füßen, beginnenden Infekten oder Frösteln bewährt. Sie leiten die Wärme nach unten und entlasten gleichzeitig die oberen Atemwege. Wenn Sie unter kalten Füßen „leiden“, empfehle ich immer das ansteigende warme Fußbad. Das Fußbad nimmt man am besten abends vor dem Schlafen.

Auch Wassertreten, Armbäder, Güsse oder das berühmte Trockenbürsten haben eine nachhaltige Wirkung auf das Immunsystem – vorausgesetzt, sie werden regelmäßig angewendet und dem individuellen Konstitutionstyp angepasst.

Kneipp-Therapie ist einfach, kostengünstig und wirkungsvoll. Sie bringt den Organismus in Bewegung, ohne ihn zu überfordern – und genau das braucht ein träges oder überreiztes Immunsystem.

Orthomolekular-Medizin

(Empfehlungen in Anlehnung an das Handbuch für Nährstoffe von Burgerstein.)

Nehmen Sie täglich mindestens 0,5 g, besser bis zu bis 4 g Vitamin C. Wenn Sie bereits an einer Infektion leiden, sind sogar bis zu 12 g täglich möglich (dann als Infusion). Vitamin C brauchen wir so dringend wie Sauerstoff. Mehr dazu auch im Beitrag: Einfluss von Vitamin C auf das Immunsystem.

Vitamin A wird angegeben mit einer Dosierung von 10.000 bis 20.000 Internationalen Einheiten (I.E.) pro Tag zur Prophylaxe. Infizierte Menschen können bis zu 100.000 I.E. nehmen. Der Vitalstoff stärkt den Schutz durch Haut und Schleimhäute.

Viele B-Vitamine unterstützen die Schutz-Funktion der Haut und der Schleimhäute des Darmes und der Atemwege. Vitamin B1 wirkt vorbeugend in einer Dosierung von 5 mg täglich.

Vitamin B2 (Riboflavin) wird angegeben mit einem Tagesbedarf von 1,0 mg bis 1,6 mg pro Tag. Dosierungen von 400 mg haben sich als bedenkenlos erwiesen, scheinen aber übertrieben zu sein.

Vitamin B3 ist mit einer Tagesmenge von 12 bis 16 mg empfehlenswert.

Vitamin B5 (Pantothensäure) kann mit 25 mg täglich supplementiert werden.

Vitamin B6 scheint insbesondere bei älteren Menschen das Immunsystem zu stärken. . Die Tages-Dosierung von 25 bis 50 mg kann zur Vorbeugung beitragen. Manchmal empfohlene Mengen von 500 bis 1.000 mg am Tag dürfen nur bei ärztlicher Überwachung eingenommen werden. Ein Vitamin B6-Mangel scheint die Interleukin-2-Produktion und die lymphozytäre Proliferation zu beeinträchtigen. Diesen Effekt hat in einigen Studien auch das Vitamin E, das mit bis zu 400 mg pro Tag supplementiert werden kann.

Vitamin B9 (Folsäure) wird mit einem Tagesbedarf von 0,4 mg gelistet.

Auch Vitamin D ist wichtig für das Immunsystem. Und mit der Vitamin-D-Versorgung sieht es in unseren Breitengraden „mau“ aus: Über 90% der Bevölkerung hat zumindest in den Wintermonaten einen Vitamin-D-Mangel. Lassen Sie testen, ob bei Ihnen ein Mangel vorliegt und wie stark er ausgeprägt ist. Die Dosierung eines Vitamin-D-Präparates muss nach dem Laborwert individuell bestimmt werden, zu viel schadet nämlich auch. Als allgemeiner Richtwert kann eine Tages-Dosis von 10 bis 30 Mikrogramm (μg) gelten.

Vitamin E kann vor einer Infektion schützen, und zwar mit einer täglichen Aufnahme von 400 mg.

Wichtig ist auch das Spurenelement Zink. Fehlt es, funktionieren viele Hormon- und Enzymsysteme im Körper nur noch mit halber Kraft oder gar nicht mehr ausreichend. Nehmen Sie deshalb vorbeugend 20 bis 30 mg Zink pro Tag zu sich, vor allem in der Infektionszeit im Winter. Bei akuten Infektionen werden manchmal Tagesdosierungen von 100 mg empfohlen.

Kupfer ist ebenfalls ein Spurenelement, das vom Immunsystem gebraucht wird, und zwar täglich 2 bis 4 mg. Eisen hingegen sollte bei akuten Infektionen nach Möglichkeit gemieden werden, um die Vermehrung von Bakterien nicht noch anzufachen.

Selen ist ein weiteres Spurenelement, das besonders bei akuten Infektionen erforderlich ist. 200 μg stellen den Tagesbedarf dar.

Neben diesen Spurenelementen sind die Minerale Mangan, Molybdän, Jod, Silicium und Lithium wichtig für das Immunsystem.

Krillöl stärkt das Immunsystem und erhöht die Immunglobulinkonzentration.

Forscher aus Japan verabreichten Mäusen täglich 25 mg ß-Glucan aus Hefe im Futter. Dadurch vermehrte sich bei den Tieren die Zahl der Lymphozyten in der Darmschleimhaut deutlich. So kann Beta-Glucan das Immunsystem des Darms stärken.

Transferfaktoren bieten eine sehr interessante Therapieoption.

Die Autoren einer Studie kommen zum Schluss, dass die kombinierte Gabe von Cystein und Theanin die Immunfunktion und die Synthese von GSH (Glutathion) verbessert, die unter anderen Bedingungen im Alter abnehmen.

Einen günstigen Einfluss auf die Körperabwehr haben speziell die Aminosäuren Arginin, Ornithin, Carnitin, Lysin und Glutamin.

Pycnogenol: Die Killerzellen des Immunsystems können dabei gestärkt und aktiviert werden.

Säure-Basen-Haushalt

Die meisten denken bei „Übersäuerung“ an Sodbrennen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich zeigt sich eine chronische Übersäuerung oft viel subtiler – durch Müdigkeit, Muskelverspannungen, Infektanfälligkeit oder eine träge Verdauung.

Unser Körper ist darauf angewiesen, dass der Säure-Basen-Haushalt in einem engen Gleichgewicht bleibt. Gerät dieses System aus dem Lot, laufen viele Stoffwechselprozesse nur noch mit halber Kraft. Das Immunsystem wird langsamer, Entzündungen nehmen zu.

Hauptverursacher sind falsche Ernährung (zu viel Zucker, Fleisch, Weißmehl), Bewegungsmangel, Stress und Umweltgifte. Auch Medikamente wie Schmerzmittel oder Säureblocker können die Regulationsfähigkeit des Körpers auf Dauer schwächen.

Aus naturheilkundlicher Sicht lohnt es sich deshalb, regelmäßig zu entlasten: über eine basenreiche Ernährung (Gemüse, Kräuter, stilles Wasser), den Verzicht auf säurebildende Lebensmittel – und je nach Bedarf durch gezielte Maßnahmen wie Basenbäder, Bitterstoffe oder basenaktive Mineralstoffe.

Wer das Thema nicht beachtet, verschenkt Potenzial – gerade bei chronischen Infekten oder „unerklärlicher“ Schwäche. Wer es ernst nimmt, erlebt oft eine überraschende Wirkung: mehr Energie, bessere Abwehr, klareres Körpergefühl.

Schüssler Salze

Bei häufigen Erkältungen/grippalen Infekten kommt das Ferrum phosphoricum D 12 in Frage. Dreimal täglich zwei Tabletten (Kinder eine Tablette) über vier Wochen. Anschließend sollten Sie über einen Zeitraum von vier Wochen Magnesium phosphoricum einnehmen und abschließend für denselben Zeitraum Kalium sulfuricum D 6.

Zahnstörfeld

Kaum ein Bereich wird so unterschätzt wie die Zähne – dabei können sie das Immunsystem jahrelang belasten, ohne dass der Zusammenhang erkannt wird. Tote Zähne, wurzelbehandelte Zähne, chronisch entzündete Kieferbereiche oder unverträgliche Füllmaterialien wirken im Körper wie ein permanenter Störimpuls.

Manche Patientinnen und Patienten schleppen sich von Infekt zu Infekt, kämpfen mit Erschöpfung oder chronischen Entzündungen – und der Ursprung liegt im Kiefer. Besonders perfide: Solche Störfelder tun oft nicht weh und fallen im normalen Zahnstatus gar nicht auf. Erst durch spezielle Diagnostik wie DVT (digitale Volumentomografie) oder Thermografie wird sichtbar, was seit Jahren unterschwellig das Immunsystem blockiert.

Aus meiner Sicht gehören wurzelbehandelte Zähne zu den häufigsten chronischen Belastungsherden im Körper. Die darin lebenden Anaerobier können hochtoxische Stoffwechselprodukte erzeugen, die über die Blutbahn das gesamte System reizen.

Auch Amalgamfüllungen können problematisch sein – insbesondere, wenn sie alt, porös oder in Kombination mit anderen Metallen im Mund vorhanden sind. Die freigesetzten Quecksilberionen wirken immunsuppressiv und belasten Leber, Nieren und Nervensystem.

Wenn sich trotz aller naturheilkundlichen Maßnahmen keine Besserung zeigt, lohnt sich immer ein genauer Blick in den Mund. Die Zähne sind nicht nur Kauwerkzeuge – sie sind mit dem gesamten Organismus energetisch und funktionell verbunden.

Sonstiges

Falls Sie der Auffassung sind, dass Antibiotika geeignete Medikamente sind, sollten Sie meinen Artikel dazu lesen: Segen und Fluch der Antibiotika

Natürlich kennt jeder weiße Blutkörperchen und die Antikörper, die in uns tätig werden, wenn ein Infekt droht. Nach neueren Untersuchungen sind Thymuspeptide und Zytokine für die Abwehrkräfte aber mindestens genauso entscheidende Parameter. Zum Thymus siehe: Thymustherapie erklärt: Wie Organotherapie kranke Organe unterstützt oder Den Thymus jung halten: Strategien gegen die Alterung der Immunzentrale

Relativ unbekannt, aber in manchen Fällen sinnvoll: die Rizol-Therapie.

Bei Erkältungen ist es sinnvoll, die Symptome nicht zu unterdrücken, sondern zuzulassen. Mit Fieber, Schnupfen, Husten wird der Körper Erreger los und stärkt das Immunsystem. Wenn Sie zu schnell mit fiebersenkenden Mitteln, Nasenspray und Hustenstillern vorgehen, berauben Sie den Körper dieses Trainings. Besonders fatal:

Viele Menschen nehmen bei einer Erkältung Medikamente ein, um dann weiter zu „funktionieren“, also zur Arbeit zu gehen. Auch wenn man sich durch das „Doping“ halbwegs gesund fühlt, ist der Körper dadurch doch stark belastet und reagiert im schlimmsten Fall mit einer noch heftigeren Infektion. Also: Ruhe gönnen und dem Immunsystem die Chance geben, seine Arbeit zu tun.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 22.3.2025 aktualisiert.

Fieber und erhöhte Temperatur sind keine Krankheiten!

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers. Fieber ist also eine Folge der Selbstheilung.

Fieber mit chemischen Medikamenten (z.B. Antibiotika) oder anderen „Gewaltkuren“ zu unterbinden, bedeutet dem „inneren Arzt“ ins Handwerk zu pfuschen.

Und genau diese Sichtweise der Naturheilkunde wird auch durch Untersuchungen gestützt. Wird nämlich der Körper während eines Fiebers wiederholt durch aggressive Therapien weiter belastet, kann dadurch das Immunsystem soweit beeinträchtigt werden, dass er gar kein hohes Fieber mehr erzeugen kann… Und das selbst dann nicht mehr, wenn es das möchte [pubmed].

Dabei ist ohnehin klar, dass oberhalb von einer Körpertemperatur von 37 Grad C das Immunsystem auf Hochtouren läuft. Die hohen Temperaturen lösen die Produktion von Zink-Finger-Proteinen (auch A20 genannt) aus.

Diese Regulatoren innerhalb der Körperabwehr sorgen für eine schnellere Bekämpfung von Erregern und auch von Tumorzellen. Dabei reichen schon geringe Temperatur-Erhöhungen für den nötigen Stimulus aus. Es wird schon daran geforscht, durch Aktivierung der A20-Gene eine alternative Krebsbehandlung zu entwickeln.

Schließlich soll auch das Verfahren der Hyperthermie auf diesem Effekt beruhen. Studien belegen auch, dass Menschen, die öfters Fieber bekommen, seltener an Krebs erkranken – und das ist mal etwas, worüber einige „Experten“ nachdenken sollten…

Doch auch wer an Krebs erkrankt ist, hat oft eine leicht höhere Körpertemperatur als Gesunde. Das offenbarte eine Studie, die den Temperaturschwankungen und Variationen der Normwerte auf den Grund gehen wollte. Die Interpretation der Forscher lautet, dass die erhöhte Körperwärme der Krebspatienten auf eine stärkere Aktivität des Immunsystems zurückzuführen ist (BMJ). Die körpereigene Abwehr ist also unsere beste Waffe gegen Tumore!

Umgekehrt ist eine zu niedrige Körpertemperatur immer mit einem gedrosselten Immunsystem verbunden. Das zeigen die alljährlichen Grippe- und Erkältungswellen deutlich an. Wenn die circadiane Rhythmik der natürlichen Schwankungen der Körpertemperatur gestört ist, gerät auch das Immunsystem aus dem Takt. Schichtarbeiter oder Menschen mit häufigem Jetlag sind daher für Infektionskrankheiten anfälliger.

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Chronische Erkrankungen durch unterdrücktes Fieber

Das Fatale daran ist letztlich: Wenn Fieber häufiger „drastisch“ gesenkt wird (je nach genetischer Ausprägung) kann daraus eine chronische Krankheit entstehen.

Und so ist es für mich überhaupt kein Wunder, dass die Todesraten an akuten Infektionen gesunken sind, während die Krebszahlen immer weiter steigen. Und man komme mir jetzt nicht mit dem Argument, dass das an der gestiegenen Lebenserwartung liege!

Fieber kann auch ein Symptom einer Seitenstrangangina sein. Ausführliche Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie im Artikel: Seitenstrangangina – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Die Abnahme der Sterblichkeitsraten durch Infektionen liegt auch nicht (nur) an der Einführung der Antibiotika oder den Impfungen (diese sind sowieso umstritten). Die Sterblichkeitsraten gingen bereits zurück, bevor diese Dinge weite Verbreitung fanden.

Parallel dazu haben wir aber einen enormen Anstieg der chronischen Erkrankungen und auch von autistischen Störungen bei Kindern zu verzeichnen. Wurde Autismus 1975 noch bei einem von 5.000 Kindern diagnostiziert, war es 2009 bereits eines von nur 110 Heranwachsenden. Wenn das so weiter geht, werden wir bereits um das Jahr 2040 in jeder Familie ein autistisches Kind haben, wie ich in meinem Beitrag „Autismus durch gestörte Darmflora“ zeigte.

Vor diesem Hintergrund müssten wir eigentlich fragen, welcher Unsinn in manchen Praxen fabriziert wird, der uns als „moderne Medizin“ verkauft wird?

Für mich ist jedenfalls eins klar:

Wer die Naturgesetze missachtet, wird eines Tages die Folgen sehr deutlich zu spüren bekommen.

Damit wäre aus naturheilkundlicher Sicht das Wichtigste gesagt.

Aber da Sie ja schon einmal auf meiner Webseite sind, darf ich Ihnen ein paar weitere Aspekte und mögliche Krankheiten anbieten, die mit Fieber in Verbindung stehen können.

Beginnen wir erst einmal mit der Temperaturmessung.

Körpertemperatur messen

Zur Messung der Körpertemperatur stehen verschiedene Körperstellen zur Verfügung, wobei die rektale Messung (im Po) immer noch als die genaueste Messung gilt, da hier keine zusätzlichen Faktoren (z.B. Schweiß) den Wert beeinflussen können.

Die Technik ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass die früher gebräuchlichen Quecksilberthermometer fast vollständig verschwunden sind. Heute werden Digitalthermometer genutzt, die zügig einen exakten Wert ermitteln.

Das in den Anfängen nur bei Säuglingen und Kleinkindern verwandte digitale Ohrthermometer erfreut sich mittlerweile einer zunehmenden Beliebtheit in der Bevölkerung, wobei die Messung im Ohr (aurikulär) nach wie vor nicht den genauesten Wert ermittelt.

Weitere Möglichkeiten der Temperaturmessung bieten die Achselhöhle (axillär), der Mund (oral), die Stirn (durch spezielle Teststreifen mit Farbumschlag) sowie medizinische Zugänge (z.B. der Blasenkatheter oder die Sonde in der Leiste).

Das Wesen unserer Körpertemperatur

Die Bandbreite der Körpertemperatur des gesunden Menschen liegt nach aktuell anerkanntem Verständnis im Bereich von 36° C bis 37° C (Celsius). Bei dieser bekannten Größe handelt es sich um die sublingual („oral“) gemessene Temperatur. Die höher bezifferte Normtemperatur zwischen 36,5° C und 37,5° C bezieht sich auf die Körperkern-Temperatur, die am ehesten der rektalen Messung entspricht.

Denn schon die Messmethode muss bei der Beurteilung des Ergebnisses berücksichtigt werden. Bei axillarer Messung gilt ein Normwert von 35,9° C bis 36,7° C. Die Festlegung der uns allen „geläufigen“ 37° C resultiert allerdings gerade aus Messungen unter den Achseln. Doch die Zahl stammt von Reihenuntersuchungen an 25.000 Menschen im 19. Jahrhundert.

Warum der Arzt Carl Reinhold Wunderlich zur Durchschnitts-Temperatur von 37° C kam, ist leicht erklärbar. Im 19. Jahrhundert war die Durchseuchung mit infektiösen Erkrankungen wie Tuberkulose, Syphilis und Parodontitis viel höher als heute.

Die chronifizierten Entzündungen beanspruchten das Immunsystem stark und hielten auch die Körpertemperatur auf höherem Niveau. Der höhere physiologische Energieumsatz der früher schwerer arbeitenden Menschen mag auch eine Rolle gespielt haben.

Eine Studie zur Optimierung der oralen Temperaturmessung ergab auch Vorschläge dazu, den traditionellen Normwert herabzusetzen. Die Forscher werteten mehr als 600.000 Messungen aus und kamen auf eine Durchschnitts-Temperatur von 36,64°C. Das Spektrum lag dabei zwischen 36,24° C und 36,89° C, wobei Daten von Patienten mit relevanten chronischen Krankheiten statistisch herausgefiltert wurden (JAMA 2023).

Schwankungen der Körpertemperatur sind normal

Im Zwischenhirn und dort im Hypothalamus ist der Sitz des Temperatur-Zentrums, das die Körpertemperatur reguliert und auch das Fieber erzeugt. Sinneszellen senden dem Gehirnzentrum Wahrnehmungen von Blutgefäßen und Schweißdrüsen sowie Informationen über Elektrolytkonzentrationen in den Körperflüssigkeiten. An der Regulation der Körperwärme ist auch die Schilddrüse beteiligt.

Die Einstellung der Körpertemperatur innerhalb einer nur geringen Bandbreite ist für optimale physiologische Funktionen notwendig. Schwankungen ergeben sich dabei aus der Entfernung zum Körperstamm.

In den peripheren Bereichen ist die Temperatur niedriger und kann in den Endungen der Extremitäten bis auf ein Minimum von 16° C absinken, was nicht bedenklich ist. Diese Körperschalen-Temperatur ist größeren Schwankungen unterlegen als die des Körperkernes, wo das Wohlergehen der inneren Organe aufrecht erhalten werden muss.

Auch mit der Tageszeit schwankt die Körperwärme, so ist die Temperatur morgens niedriger als abends. Eine leichte Erwärmung tritt nach üppigen Mahlzeiten auf sowie bei Frauen in der Zeit eines Eisprunges.

Unerklärliche Schwankungen der Körpertemperatur können aber auch ernste Anzeichen dafür sein, dass Gesundheitsstörungen vorliegen. Laut der Studie aus dem BMJ sind Abweichungen von der Durchschnittsschwankung mit einer 8,4-prozentigen Erhöhung der Einjahres-Sterblichkeit verbunden.

Zudem ist die Körper-Temperatur von verschiedenen äußeren und inneren Faktoren (z.B. Alter, Konstitution, Aufenthaltsort) abhängig und variiert leicht von Mensch zu Mensch.

Generell fühlt man sich bei normaler Körpertemperatur fit, gesund und leistungsfähig. Eine Temperaturerhöhung oder -erniedrigung betrifft den gesamten Organismus, es kommt zu allgemeinen Krankheitssymptomen, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen und zu allgemeinem Unwohlsein.

Die erhöhte Wärme-Produktion fordert den Organismus stark, sodass die Herz-Frequenz steigt und ein starkes Schwitzen einsetzt. Dazu wird die Haut intensiver durchblutet.

Die sensorischen Nerven sind in diesem Zustand sensibler, wodurch die bekannten Gliederschmerzen entstehen. Der Fiebernde fühlt sich krank und schwach, das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug überwältigt ihn. Auch darin ist eine physiologische Funktion zu sehen, denn der Körper braucht die Ruhe zur Genesung.

Die Funktion des Fiebers und störende Medikamente

Die wichtigste Funktion des Fiebers ist die Optimierung der Leukozyten-Aktivität.

Ab einer Temperatur von 38° C arbeiten die Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen auf Hochtouren – bis in den Bereich von 41° C, ab dem ihre Aktivität wieder abnimmt. Bestandteil der Gesamt-Reaktion „Fieber“ ist auch die Ausschüttung von Hormonen, die die Immun-Reaktion fördern.

Dazu zählen die Interleukine und Prostaglandine, Histamin und Bradykinin sowie der Tumornekrosefaktor-α (TNF-Alpha). Die einzelnen, mit einander verwobenen biochemischen Prozesse, sind im Detail noch weitestgehend unbekannt.

Gesichert ist jedoch, dass Fieber bei Infektionen eine lebenswichtige Funktion hat, die zum Überleben des Menschen im Verlaufe der Evolution beigetragen hat.

Fiebersenkende Maßnahmen erst ab 40 Grad

Daher sollten fiebersenkende Maßnahmen meines Erachtens nur bei Temperaturen oberhalb von 40° C bis 41° C erfolgen. Andernfalls wird dem Organismus die Fähigkeit zur Selbstheilung genommen.

Viele fiebersenkende Medikamente hemmen die Produktion der Prostaglandine und setzen damit die Effektivität der Immun-Antwort herab. Zu diesen Pharmaka zählen die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) Ibuprofen, Diclofenac und ASS (bekannter als “Aspirin”).

Paracetamol hingegen soll die Bildung der Prostaglandine nicht beeinflussen, weswegen der Wirkstoff in den USA, Australien und Großbritannien vorrangig zur Fiebersenkung eingesetzt wird. Die ungünstige Nebenwirkung der NSAR zeigt sich auch in der Notfall-Praxis.

In einer US-amerikanische Studie wurden die Daten von über 22.000 Kindern ausgewertet, die mit mäßigem Fieber in der Ambulanz vorstellig geworden waren. Rund eine Hälfte der Kranken erhielten Paracetamol oder Ibuprofen oder beide, die andere Hälfte keines der Antipyretika.

Kinder mit/unter fiebersenkenden Mitteln blieben länger im Krankenhaus

Die Wissenschaftler ermittelten die Dauer des Aufenthaltes der Patienten in der Ambulanz als Maß der Behandlungs-Effektivität.

Dabei stellte sich heraus, dass Fiebernde mit Medikation länger im Krankenhaus bleiben mussten als die Kinder, die keine Antipyretika erhielten.

Die höchste Verweildauer war bei den Patienten zu verzeichnen, die beide Pharmaka erhielten. Kinder ohne die Medikation konnten nach durchschnittlich 2,2 Stunden entlassen werden, während nach Ibuprofen- oder Paracetamol-Gabe 2,7 Stunden erforderlich waren.

Die Patienten mit Doppel-Medikation mussten im Mittel 3,4 Stunden in der Ambulanz bleiben [Quelle: NCBI].

Nebenwirkungen – nicht Ohne…

Neben der kontraproduktiven Wirkung der fiebersenkenden Medikamente müssen immer auch andere schädliche Auswirkungen berücksichtigt werden.

So sollen nach Aspirin-Gabe bei Kindern Leber- und Gehirn-Schädigungen aufgetreten sein, wie dies bereits in den 1960er Jahren durch den Arzt Ralph D. K. Reye festgestellt wurde. In Ländern, in denen überwiegend Paracetamol verordnet wird, treten Autoimmunkrankheiten wie Allergien, Neurodermitis und Asthma häufiger auf. Einige Wissenschaftler vermuten hier einen Zusammenhang.

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Auch Unter-Temperatur ist möglich

Ein Absinken der Körpertemperatur unter den physiologischen Wert (Unter-Temperatur) ist eher selten zu beobachten. Bei Aufenthalt in großer Kälte kann der Organismus nur für einen bestimmten Zeitraum (unter anderem auch abhängig von der Bekleidung) die normale Temperatur aufrecht erhalten.

Daneben lassen sich Untertemperaturen z.B. auch bei Durchblutungsstörungen oder dem nahenden Lebensende beobachten. Eine leicht erniedrigte Temperatur ist daneben vergesellschaftet mit Diabetes Typ 2 und Schilddrüsenunterfunktion.

Eine Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber, febris) tritt also weitaus häufiger in Erscheinung. Vor allem als Begleitsymptom einer Erkältung oder als Warnsignal einer inneren Störung.

Mythos Fieber ab 40 Grad

Fieber gilt in der Bevölkerung immer noch als schwerwiegendes Krankheitssymptom, vor allem bei hohen Temperaturen ab 40° C. Dabei ist der menschliche Organismus speziell mit der Eigenschaft zur Fieberbildung ausgestattet, um den Selbstheilungsprozess zu fördern.

Eine Erhöhung der Körpertemperatur zwischen 38° C und 41° C führt zur Aktivierung und Beschleunigung von Immunprozessen (z.B. bei Infektionen).

Die klassische Medizin unterteilt Fieber in vier verschiedene Stadien, abhängig von der jeweiligen Temperatur:

  • Körpertemperaturen bis zu 37,9° C werden als subfebrile Temperatur gekennzeichnet (in der Literatur beginnt Fieber vielfach erst ab 38° C). Neben einer Immunreaktion kann es auch durch andere Prozesse zu dieser leichten Erhöhung kommen, so z.B. durch einen Aufenthalt in der Sauna, einen starken Sonnenbrand oder aber bei ausgedehnten sportlichen Aktivitäten (= exogene oder endogene Überwärmung), weshalb die subfebrile Temperatur häufig zu vernachlässigen ist.
  • Bei einer Körpertemperatur zwischen 38° C und 38,4° C liegt mäßiges Fieber vor, bis zu 40,4° C spricht man von hohem Fieber.
  • Ab 40,5° C liegt extremes Fieber (Hyperpyrexie) vor, welches der dringlichen Behandlung bedarf, um Schäden am Organismus zu vermeiden, ab 42° C besteht durchaus Lebensgefahr – aber sicherlich nicht, weil dann das “Eiweiß” im Körper gerinnt (wie ich immer noch ab und zu höre).

Unterschiedliche Formen von Fieber

Fieber kann in unterschiedlichen Formen (Fiebermuster) auftreten, die zum Teil typisch für bestimmte Erkrankungen sind.

Kontinuierliches Fieber zeigt sich über einen Zeitraum von mindestens vier Tagen und weist dabei nur geringfügige Schwankungen auf (z.B. bei einem grippalen Infekt).

Bei remittierendem Fieber sind die Schwankungen deutlich stärker ausgeprägt (um die zwei Grad Celsius), die physiologische (normale) Körpertemperatur wird dabei jedoch nie erreicht.

Intermittierendes Fieber ist gekennzeichnet durch extreme Schwankungen mit Phasen der Normaltemperatur oder sogar einem Abfall auf Untertemperatur.

Wechselfieber (typisch z.B. für Malaria) weist einen Wechsel zwischen fieberfreien Tagen und Tagen mit erhöhter Körpertemperatur auf, wobei es auch innerhalb von Stunden zu extremen Werten (41°C) kommen kann.

Das doppelgipflige Fieber ist symptomatisch für Viruserkrankungen (z.B. Masern). Nach einem kurzzeitigen Abfall der Temperaturerhöhung fiebern Betroffene noch einmal auf.

Fieber – ein SYMPTOM

Zu Beginn dieses Beitrags hatte ich es bereits erwähnt: Fieber ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, welches durch viele verschiedene Ursachen entstehen kann.

Als Auslöser sieht die Schulmedizin vor allem:

von Rheuma),

Viele bereits in der Kindheit auftretende Erkrankungen (z.B. Masern, Röteln, Windpocken) gehen mit Fieber einher.

Daneben können z.B. auch verschiedene Medikamente, beliebige Injektionen, Drogen, Störungen im metabolen Stoffwechsel, Darmbeschwerden oder eine beeinträchtigte Drüsenfunktion (z.B. Hyperthyreose) zu erhöhten Körpertemperaturen führen.

Bei einer Blinddarmreizung (Appendizitis) zeigt sich das Phänomen der deutlichen Temperaturdifferenz zwischen der rektalen und der axillären Messung von gut einem Grad Celsius.

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Wann sollte man Fieber abklären lassen?

Fieber sollte immer beobachtet werden. Ein ärztlicher Rat ist dann angezeigt, wenn:

  • es sich um ein Kleinkind oder alte und gebrechliche Menschen handelt
  • wenn die Körpertemperatur nicht eigenständig wieder sinkt
  • länger als vier Tage andauert
  • es zu extremen Werten kommt

Die Schulmedizin setzt die Grenze für Erwachsene, ab der ärztliche Maßnahmen erforderlich sind, bei 39,44° C, so beispielsweise ein Rat der Mayo-Clinic. Doch nicht nur die Temperatur sollte dabei eine Rolle spielen, sondern auch Begleit-Symptome wie Krämpfe, Kopf-, Bauch-, Lungen- und Brustschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Nackensteifigkeit sowie Verwirrtheitszustände, Schüttelfrost und Dehydratation.

Babys bis 3 Monaten sollen laut Mayo-Clinic ab einer Temperatur von 38° C dem Arzt vorgestellt werden. Zwischen einem Alter von 7 Monaten und zwei Jahren liegt der Schwellenwert bei 38,9° C.

Allerdings muss ich sagen, dass ich zu viele Patienten sehe (auch Mütter mit kleinen Kindern), die dem eigenen Körper fast nichts mehr zutrauen und jede Art von Fieber für eine Katastrophe halten. Über die Konsequenzen der allgegenwärtigen “Das Fieber muss runter”-Hysterie kann ich nur den Kopf schütteln.

Der Vollständigkeit halber muss ich aber auch erwähnen, dass hohe Körpertemperaturen durchaus das Bewusstsein trüben können bis hin zum Delir – so viel sollte schon klar sein.

Durch sehr starkes Schwitzen verliert der Körper u.a. vermehrt Salze, eine Elektrolytverschiebung droht (weshalb eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder salzige Brühen sehr wichtig sind), die unter anderem auch das Herz in Mitleidenschaft ziehen kann.

Und auch die Eiweiße (Proteine) des Körpers sind betroffen, wodurch es zu Organschäden kommen kann. Ein durch Fieber bedingter tödlicher Verlauf ist extrem selten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Fieber dient der Unterstützung des Heilungsprozesses – ich kann es nicht oft genug wiederholen.

Vielfach können gebräuchliche Hausmittel (z.B. Wadenwickel, Bettruhe) oder Antipyretika (fiebersenkende Medikamente) der hohen Temperatur entgegenwirken, hierdurch wird der Autoimmunprozess jedoch in seiner Wirkung beeinflusst – vor allem durch die Medikamente.

Ernährung

Während der Fieber-Phase einem Kranken kein Essen aufzwingen – nach dem Motto “Du musst doch etwas essen, um wieder zu Kräften zu kommen!” Hat der Kranke Appetit, soll er natürlich essen dürfen.

Meiden Sie generell industriell verarbeitete Lebensmittel und besonders Fertiggerichte. Frische Lebensmittel sorgen mit all ihren Vitalstoffen für ein starkes Immunsystem und helfen, Infektionen zu verhindern. Untersuchungen zufolge sind Konsumenten von denaturierten Lebensmitteln anfälliger, an COVI-19 zu erkranken.

Verzehren Sie regelmäßig fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut und Joghurt. Eine Studie berichtet, dass dies die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer COVID-19-Erkrankung erhöhen kann (medRxiv).

Heilpflanzen

An Heilpflanzen denken viele Patienten, wenn es um Fieber geht – und das zu Recht!

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor. Fichtennadelöl, Fichtentriebe, Holunderblüten, Huflattichblätter, Kamillenblüten, Kiefernnadelöl, Kiefernsprossen, Knoblauchzwiebel, Mädesüßblüten, Pupursonnenhutkraut und Purpursonnenhutwurzel, Spitzwegerichkraut (vor allem wenn Husten dabei ist).

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Anis, Basilikumöl, Eisenhutknollen, Fieberklee, Indigowurzel, Klettenwurzel, Lindenblätter

Homöopathie

Die klassische Homöopathie bietet eine ausgezeichnete Strategie, um den Körper bei fieberhaften Erkrankungen zu unterstützen.

Rasch ansteigendes Fieber, innerhalb weniger Stunden: Aconitum

Weitere Mittel wären: Belladonna, Ferrum phosphoricum oder Gelsemium. Gelsemium ist seit einigen Jahren sowieso das “Grippemittel” der Wahl. Bei Gelsemium sind aber immer starke “Grippe-Kopfschmerzen” dabei.

Mehr dazu in meinem Beitrag: Homöopathie bei Fieber, Grippe und Erkältung

Als Komplexmittel könnte man auch an das Infludo von Weleda denken.

Orthomolekular-Medizin

Empfohlene Tagesdosis:
Vitamin C: 3-4 Kapseln C-1000 = 3-4 Gramm pro Tag.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen

Schüssler Salze

Unter 39º C: Ferrum phosphoricum Nr. 3 alle 10 Minuten 1 Tablette.
Über 39º C: Kalium phosphoricum Nr. 5 alle 10 Minuten 1 Tablette.
Beim Zahnen der Kinder: Ferrum phosphoricum Nr. 3 im Wechsel mit dem Mittel Nr. 11 Silicea stündlich 1 Tablette.

Sonstiges

Durch die Hitze und das Schwitzen braucht der Körper viel Flüssigkeit, also viel trinken. Am besten geeignet sind Flüssigkeiten, die viel Elektrolyte liefern wie Suppen. Mit Salz braucht hier nicht gespart werden!

An dieser Stelle darf ein Hinweis auf Einläufe nicht fehlen. Einläufe bei Fieber sind generell geeignet, um abzuführen und so den Körper zu entlasten. Zum zweiten kann der Körper durch einen Einlauf “trinken” und so benötigte Flüssigkeit aufnehmen. Drittens kann durch kühleres Wasser (ca. 33° C bis 35° C) dem Fieber entgegen gewirkt werden (wenn man das möchte).

Man kann aber auch durch wärmere Einläufe (40° C bis 41° C) die subferilen Temperaturen des Körpers (Fieber mit “nur” 37,1° C bis 37,9° C) erhöhen und so künstliches Fieber erzeugen. Aber wie immer gilt: Man sollte schon wissen was man tut und einen heilkundigen Therapeuten dazu befragen, der sich mit sowas auskennt. Wie man einen Einlauf durchführt (und noch mehr), beschreibe ich in meinem Beitrag: Einlauf – Notwendig oder Überflüssig?

Die guten, alten Essigsocken wirken sanft und effizient: 1 Paar Leinensocken (mangels Leinensocken nehmen Sie halt Wollsocken, ist immer noch besser als „Nichtstun“) und 1 Paar Wollsocken, die bis unter das Knie reichen.

Die trockenen Wollsocken müssen die Leinensocken überdecken. In etwas kaltes Wasser geben Sie 1 EL Essig und legen die Leinensocken kurz ein, auswringen und anziehen. Die Wollsocken überziehen. Die Prozedur wiederholen Sie etwa 2mal am Tag.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

Dieser Beitrag wurde im Sep. 2020 erstellt und letztmalig am 15.11.2023 aktualisiert.