Der Darm ist für die Gesundheit unseres Körpers von ganz zentraler Bedeutung. Dieses Organ hat eine enorm große Kontaktfläche zur Umwelt, sorgt für die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen und ist außerdem der zentrale Sitz unseres Immunsystems.

Hunderte verschiedener „guter“ Bakterien bilden die Darmflora und sorgen für ein gutes Funktionieren des Darms. Doch dieses komplexe System kann natürlich auch aus dem Gleichgewicht geraten. Zu den häufigsten schwereren Darmproblemen gehören Darmentzündungen.

Ort der Darmentzündung

Entzündungen des Darms können an unterschiedlichen Stellen vorkommen und werden nach ihrer Lokalisation eingeteilt in die Enteritis (Dünndarmentzündung) und die Kolitis (Dickdarmentzündung).

Es gibt natürlich auch Mischformen wie die Gastroenteritis (Magen-Dünndarmentzündung) oder die Enterokolitis (Dünndarmentzündung und Dickdarmentzündung).

Ursachen für Darmentzündungen

Akute Entzündungen werden meist durch Infektionen mit Viren (zum Beispiel Noroviren) oder Bakterien (zum Beispiel Salmonelleninfektion), allergisch wirkende Substanzen (zum Beispiel Nüsse), Gifte (zum Beispiel Pilze) oder Medikamente (zum Beispiel Antibiotika) hervorgerufen.

Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind vermutlich autoimmun bedingt, es kommen aber möglicherweise weitere Faktoren hinzu: Genetische Veranlagung, Rauchen, schlechte Ernährung und psychosomatische Faktoren erhöhen die Gefahr für chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

Beim Morbus Crohn überwiegen segmentale Entzündungen im Dünndarm, es gibt also mehrere Entzündungen an unterschiedlichen Stellen. Bei der Colitis ulcerosa ist hauptsächlich der Dickdarm befallen, vor allem das Rektum, also das Ende des Darms wird. Bei diesen chronischen Krankheiten kann die Darmschleimhaut im fortgeschrittenen Stadium großen Schaden nehmen und zu großen Teilen zerstört werden. Auch tiefer liegende Schichten der Darmwand können betroffen sein.

Aber auch an einen Reizdarm ist zu denken.

Nach einer Strahlentherapie im Bereich des Darms kommt es im Anschluss meist zu einer chronischen und therapieresistenten Strahlenenteritis bzw. Strahlenkolitis.

Die Divertikulitis ist eine im Dickdarm lokalisierte Entzündung von schon vorher bestehenden kleinen Darmwandausstülpungen (Darmdivertikel).

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Symptome einer Darmentzündung

Entzündungen im Darm machen sich meist durch Durchfälle mit Krämpfen, bei Beteiligung des Magens auch mit Erbrechen und Magenschmerzen (auch: Bauchschmerzen) bemerkbar. Auch kann es zu FieberBlähungenMuskelschmerzen und Blutbeimengungen im Stuhl kommen.

Bei chronischen Darmentzündungen sind häufig Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen die Folge: Die geschädigte Darmschleimhaut ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Vor allem wenn – wie bei Colitis ulcerosa – blutige Durchfälle zu den Symptomen gehören, nimmt der Eisenspiegel oft bedenklich ab, eine Anämie ist die Folge.

Aber auch viele andere Nährstoffe können bei lang anhaltenden Darmentzündungen in zu geringer Menge vorliegen. Daraus können weitere Probleme entstehen. Zudem können sich in diesen Fällen die Entzündungen auch auf andere Organe ausweiten, zum Beispiel die Haut, die Leber oder die Galle. Wer lange oder dauerhaft mit Entzündungen im Darm zu tun hat, hat außerdem ein deutlich erhöhtes Risiko, Darmkrebs zu entwickeln.

Die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Darmentzündungen ist oft stark eingeschränkt. Neben den schmerzhaften und lästigen Darmsymptomen fühlen sie sich oft sehr schlapp, müde und krank. Die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit kann stark eingeschränkt sein. Auch depressive Erkrankungen können hinzukommen, vor allem während der Krankheitsschübe.

Lesen Sie auch den Beitrag zur: Darmspiegelung – Koloskopie

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Ernährung

Patienten rate ich generell erst einmal zu einer Schonkost. Wie diese aussehen kann, beschreibe ich im Beitrag zur Schonkost.

Bei den Heilverfahren liegt das Fasten eindeutig vorne -bei fast allen Darmbeschwerden. Allgemein sei hier nur auf eine gesunde Ernährung verwiesen.

Ein im New England Journal der Medizin erschienener Beitrag zählt 55 Erkrankungen auf, bei denen Gluten eine Rolle spielt. Dazu gehören neben Darmentzündungen auch Erkrankungen wie Demenz, Migräne, Nervenentzündungen, Angstzustände, Autoimmunerkrankungen und Depressionen. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie und Glutenintoleranz.

Neben dem Gluten gibt es weitere Dinge, die ich empfehle zu meiden: vor allem SchweinefleischMilch und Eier.

Heilpflanzen

Uncaria tomentosa, Kamille, Propolis, Teebaumöl, Schwarzkümmelöl, Stiefmütterchen, Ringelblume, Rosskastanie.

Probiotika

Zum Aufbau und zur Stabilisierung der Darmflora gibt es verschiedene Mittel. Bewährt hat sich unter anderem Lactobacillus acidophilus, aber auch zahlreiche andere Probiotika Stämme kommen infrage.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Bei chronischen Darmentzündungen fahnde ich fast immer auch nach Schwermetallen, vor allem auch Amalgam.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

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