Ein Nagelpilz (=Onychomykose) befällt meistens die Zehennägeln, selten auch die Fingernägel.

Diese Häufigkeitsverteilung resultiert nicht nur daraus, dass die Zehennägel durch das Milieu in Schuhen und Strümpfen bedingt viel weniger belüftet werden, sondern auch nur halb so schnell wachsen wie die Fingernägel. Je langsamer ein Nagel wächst, desto so leichter können die Pilze eindringen.

Als Hauptursache für die Onychomykose (med. Begriff dafür)gilt in der Schulmedizin eine chronische Infektion mit Dermatophyten (Hautpilzen) wie Trichophyton interdigitale, rubrum und mentagrophytes. Gelegentliche Erreger sind Hefen der Gattung Candida wie beispielweise Candida albicans. Daneben befällt der Schimmelpilz Scopulariopsis brevicaulis die Fuß- und Zehnägel.

Die Dermatomykose greift auf die Zeh- oder Fingernägel über, wobei 3 Infektionswege möglich sind, die sich auch in der Form der Erkrankung unterscheiden:

  • Distolaterale subunguale Onychomykose: Der Pilz dringt unter dem Nagel an der Fingerkuppe ein. Diese häufigste Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass der Nagel schnell spröde, porös und gelblich wird.
  • Proximale subunguale Onychomykose: Die Infektion erfolgt über die Nageloberfläche.  Direkt in die Nagelwurzel hinein. Dadurch ist das Nagelwachstum stark beeinträchtigt.
  • Superfizielle Onychomykose: Der Pilz befällt nur die äußere Nagelschicht und bildet dort einen weißen Film

Die Mikroorganismen nutzen das Horn-Material als Nahrungs-Substrat und zerfressen die Nagelplatte. Der Körper reagiert darauf mit einer Verdickung der Hornschicht, die zunehmend brüchig und spröde wird und sich grotesk verformen kann. Die Nägel verlieren an Glanz und Transparenz und verfärben sich weißlich, gelblich bis bräunlich.

Die krümeligen Beläge, bilden sich meistens zuerst an den äußeren Nagelecken und dem Nagelrand und verbreiten sich über die gesamte Nagelvorderfläche, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist:

Auch unter dem Nagel kann sich eine weiß-gelbliche, krümelige und übelriechende Masse befinden. Dann ist bereits das Nagelbett befallen. Dieser lebende Teil des Nagels ist ein Bindegewebspolster, das im proximalen (hinteren) Bereich in die “Nagelwurzel” übergeht.

Hier ist die Bildungsstätte der Hornschicht des Nagels, der hauptsächlich aus dem Protein Keratin besteht. Ist das Nagelbett infiziert, spricht der Dermatologe von einer „totalen Onychodystrophie“. Im Verlauf der Erkrankung kommt es unbehandelt zu einer Zerstörung der Nagelplatte oder auch zu einer Entzündung der Haut im Nagelbereich (Paronchie). Spätestens jetzt drohen gravierende Komplikationen, wenn die Behandlung der Infektion nicht schnell zum Erfolg führt.

Die Diagnose der Onychomykose

Eine Onychomykose macht sich zwar durch ihr äußeres Erscheinungsbild bemerkbar, jedoch kann sie auch leicht mit anderen Nagelerkrankungen verwechselt werden. So wird ein Nagelpilz oft für eine Nagelpsoriasis (=Schuppenflechte mit Beteiligung des Nagels) gehalten. Diese tritt allerdings häufiger in der Mitte des Nagels auf und seltener am Nagelrand.

Zur sicheren Diagnose entnimmt der Dermatologe daher eine Material-Probe vom Nagel und lässt sie im mikrobiologischen Labor untersuchen. Im mikroskopischen Präparat sind die Mycel-Fäden des Pilzes nachweisbar. Eine Kultur-Züchtung dient zur Bestimmung der Pilzart, deren Kenntnis die Wahl eines spezifischen Antibiotikums ermöglicht.

Die Behandlung der Onychomykose

Ich will hier erst einmal auf die klassischen Therapieverfahren eingehen. Weiter unten gehe ich auf die naturheilkundliche Betrachtung ein. Ausführliche beschreibe ich die “biologische Therapie” in meinem Buch: Die biologische Therapie des Candida Albicans.

Aber weiter mit der klasssischen Therapie…

“Klassische” Therapie des Nagelpilzes

Erstes Ziel der klassischen Behandlung ist die weitestgehende Beseitigung der befallenen Nagel-Substanz. Bei sehr starkem Befall ist dies allerdings ein heikles Unterfangen, denn ein Abraspeln bis zum Nagelbett kann zu Verletzungen führen.

Daher sollte es besonders der Laie bei einer Verdünnung des Nagels belassen. Schon dadurch können die anschließend aufgetragenen Medikamente besser wirken, weil sie leichter bis an die infizierten Stellen durchdringen können.

Eine vollständige Entfernung des erkrankten Bereiches wird auch dem Podologen (Fußpfleger) nicht gelingen. Es wird auch nicht seine Absicht sein, weil zum Schutz des Nagelbettes immer Material belassen werden sollte.

Empfehlenswert ist die Dienstleistung des Fachmannes allemal, weil so die Verletzungsgefahr minimiert wird. Der Podologe arbeitet auch mit elektrischen Fräsen statt mit schlichten Nagelpfeilen.

Zumindest bei Behandlungsbeginn sollte der medizinische Fußpfleger eine professionelle Nagelpflege mit gründlicher Reduzierung der mit Pilzen befallenen (mykotischen) Bereiche vornehmen. Auch der Dermatologe (Hautarzt) kann die Nagelbehandlung durchführen. Dazu bieten einige Praxen heute Laser-Verfahren an, die besonders schonend und präzise gleichzeitig arbeiten.

Eine effektive Erleichterung für Laie und Fachmann sind keratolytische Salben. Die Agenzien weichen den Nagel auf, weil sie das Keratin „verdauen“. Anschließend können die befallenen Areale leicht abgeschabt werden. Die Präparate haben eine Einwirkzeit von bis zu 24 Stunden.

Am besten sind Okklusions-Verbände, unter denen die Salben unter Folie oder Gummi dicht verpackt sind. Bewährt haben sich von Latex-Handschuhen abgeschnittene Fingerlinge, die über die Zehen gestreift werden.

Antipilzmittel (Antimykotika)

Wenn das verpilzte Material so weit wie möglich entfernt ist, werden meist antimykotische Medikamente aufgetragen. Diese sind als Salben oder Nagellacke erhältlich. Die Behandlung erfolgt bei Fingernägeln einmal, bei Fußnägeln zweimal wöchentlich. Vor dem Auftragen der Präparate sollte ein erneutes Abtragen der infizierten Substanz erfolgen.

Gängige Mittel sind zum Beispiel Itraconazol beim Befall mit Trichophyton rubrum, S. brevicaulis und Candida albicans. Terbinafin wirkt zusätzlich gegen Trichophyton interdigitale. Fluconazol ist ausschließlich bei Nagelinfektionen mit Trichophyton rubrum und Candida albicans angezeigt.

In schweren Fällen entscheidet sich der Dermatologe / Hautarzt oftmals zur sogenannten sogennanten “systemischen” Therapie. Als “gravierend” gilt die Erkrankung, wenn drei Nägel gleichzeitig infiziert sind und wenn der Pilz bereits ins Nagelbett eingedrungen ist. Dann wird meist seitens Schulmedizin angeraten die Antimykotika oral einzunehmen (=Schlucken), wobei die äußerliche Behandlung zusätzlich empfehlenswert ist.

Tabletten sind zwar das effektivste Mittel gegen Onychomykosen, haben aber auch die stärksten Nebenwirkungen. Da die Behandlung mindestens 6 Wochen dauert, müssen die Leberwerte kontrolliert werden.

Ich muss an dieser Stelle wohl nicht schreiben, was ich von diesen Mitteln halte…

Mögliche Ursachen und fördernde Faktoren

Die direkte Ursache einer Infektion ist sicherlich der mikrobielle Erreger. Doch Pilze und Pilzsporen sind ubiquitär (überall) verbreitet und so stellt sich die Frage, warum wir nicht ständig unter Mykosen leiden?

Hier müssen zusätzliche Faktoren am Werk sein, wenn dem Erreger ein Angriff und eine Einnistung gelingt.

Die Schulmedizin weiß das natürlich auch schon und nennt folgende Ursachen…

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Ursachen gemäß Schulmedizin

Bei älteren Menschen ist das Immun-System tendenziell nicht mehr so leistungsfähig wie bei jüngeren. Daher begünstigt ein höheres Lebensalter auch eine Pilzinfektion der Nägel. Zudem ist bekannt, dass Pilze im feuchten Milieu optimal gedeihen. Daher stellen Schweißfüße (Hyperhidrose) ein Risiko dar, gefördert durch zu enges Schuhwerk.

Diabetes und Durchblutungsstörungen leisten der Onychomykose ebenfalls Vorschub, genau wie kleine Verletzungen (zum Beispiel bei der Pediküre).

Auch eine überdurchschnittlich hohe Verbreitung von Pilzen in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern oder Saunen ist häufig und kann dort bei unzureichender Beachtung der Hygiene (zum Beispiel keine Badelatschen) zur “Ansteckung” führen.

Diese Theorie hat natürlich eine Grundlage. Aber ich sehe diese “Ansteckung” nur bei Patienten, die auch anderweitige “Probleme” haben. Und damit wären wir bei der…

Naturheilkundliche Betrachtung des Problems Nagelpilz

Die Pilze sind überall. Ein intaktes Immunsystem kann sich jedoch dieser “Angriffe” erwehren, auch auf der Haut und an den Nägeln.

Bei Hitze- und Feuchtigkeitsstauungen durch synthetische Schuhe, synthetische Strümpfe, billige Turnschuhe, Latexhandschuhe oder mangelnde Hygiene entsteht ein ideales Klima für das Wachstum dieser Pilze. Eine Körperreinigung mit stark alkalischen Seifen greift den Säureschutz der Haut an und lädt Krankheitserreger förmlich ein.  Auch eine Übersäuerung des Stoffwechsels leistet dem Pilzwachstum Vorschub.

Der wirkliche Grund ist meiner Ansicht nach aber eine Abwehrschwäche. Auslösende Faktoren dafür sind Beeinträchtigungen der Darmschleimhaut durch eine ungünstig veränderte Darmflora. Ursache ist dann eine falsche Ernährung, die auch zur Übersäuerung führt und so das Immunsystem zweifach schädigt.

Daneben schwächen Schwermetalle aus Umwelt, Amalgamfüllungen und Nahrungsmitteln die Körperabwehr. Hinzukommen Störfelder wie chronisch entzündete Zähne oder Narben. Anfällig für die Infektionen wird der Mensch auch durch den Mangel an Spurenelementen und Vitaminen.

Autoimmunerkrankungen und eine Immunschwäche-Krankheit bedeuten immer auch ein stark erhöhtes Risiko für eine Onychomykose. Das weist auf die Beteiligung der Körperabwehr beim Entstehen des Nagelpilzbefalls hin. Eine ganzheitliche Therapie setzt daher am Immun-System an.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) deutet Dermato- und Onychomykosen als Blockaden der Meridiane von Gallenblase und Blase, Leber, Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse.

Fast immer sehe ich bei Nagelpilzproblemen auch eine Belastung mit dem Darmpilz Candida albicans. Candida-Arten können auch zu Dermato- und Onychomykosen führen. Der Befall des Darmes mit den Hefen sollte daher ebenfalls behandelt werden.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einem Nagelpilz in Frage kommen können.

Darmsanierung

Eine Sanierung des Darm-Milieus durch Korrektur einer gestörten Darmflora stärkt das Immunsystem. Deswegen ist eine Colon-Hydro-Therapie mit anschließender Gabe von Präbiotika anzuraten.

Ernährung

Da es sich meist um Pilze handelt, lesen unbedingt meinen Artikel zu einer Anti-Pilz-Diät. Denn so etwas wird auch sehr häufig empfohlen. Generell sollten Sie bei Pilzinfektionen auf Zucker (Süßigkeiten) verzichten. Wichtig ist auch die optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

Knoblauch-Tinktur wie in Mykosen beschrieben auftupfen.

Heilpflanzen

Viele Heilpflanzen können dabei helfen, das Wachstum der Pilze zu hemmen. Die Effektivität hängt immer davon ab, welche Pflanzenart gegen welche Pilzart verwendet wird. Die Kenntnisse in diesem Bereich sind noch lückenhaft, deswegen lohnt sich immer, mehrere Heilpflanzen auszuprobieren, insbesondere, wenn die Pilzart nicht bekannt ist. Die Präparate können direkt auf den Nagel aufgetragen oder als Fußbad appliziert werden. Das Badewasser sollte mindesens 40° C warm sein. Die hohen Temperaturen verstärken die antimykotische Wirkung.

Das Nagelpilz Öl der Firma Schwarz enthält u.a. Teebaumöl, Ringelblume und Salbei. Es wird als Pflegeöl angeboten. Ich halte das Öl für hilfreich, aber in hartnäckigen Fällen als alleiniges Mittel nicht ausreichend. In leichteren Fällen kann es allerdings helfen und wegen der guten Verträglichkeit auch unverdünnt angewendet werden.

Die antimykotische Wirkung vieler anderer pflanzlicher ätherischer Öle ist in vielen Studien belegt. Dabei erwies sich ein Präparat aus Rosmarin sogar als wirkungsvoller als das Antimykotikum Bifonazol. Andere Lippenblütler mit antimykotischen Ölen sind Oregano, Basilikum, Pfefferminze und Lavendel.

Weitere Pflanzen mit antimykotischen ätherischen Ölen sind Myrre, Zitronengras und die Gewürznelke. Beim direkten Auftragen sollten die reinen Extrakte mit einem Trägeröl (z.B. Mandelöl) verdünnt werden.

Ein konzentrierter Sud aus Lapacho-Tee sowie Präparate von Lauchgewächsen sollen ebenfalls gegen Nagelpilz helfen.

Antimykotisch wirkt daneben Zimt mit dem darin enthaltenen Zimtaldehyd.

Relativ unbekannt, aber in manchen Fällen sinnvoll: das Rizol.

Homöopathie

zu Beginn: Acidum fluoricum D 6
danach: Silicea D 6
Beide Mittel sollten 2mal täglich je 4 Wochen eingenommen werden.

Sanum Therapie

Paste mit Pefrakehl-Salbe (Sanum) und Alkala Pulver im Verhältnis 1 zu 1 mischen und täglich einmal einreiben.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden, insbesondere bei Infektionen eine Rolle spielen.

Schüssler Salze

verdickte, brüchige Nägel: Calcium fluoratum Salbe

Sonstiges

Aus der Volksmedizin:

1. Tägliche Fußwaschung mit kaltem Wasser. Danach gut abtrocknen.

2. Nägel mit verdünntem Obstessig betupfen. Hierzu einen natürlich vegorenem Essig verwenden, keinen industriell vergoren. Essigessenz ist zu sauer. Einmal täglich abends vor dem Schlafen. Nicht nachwaschen nur überflüssigen Essig abwischen.

Über die Essigtherapie wird aus der Volksmedizin erfolgreich berichtet. Allerdings sollte der ph Wert des Essigs nicht zu niedrig sein.

Heiße Fußbäder (mindestens 40° C) mit Natriumchlorid (Kochsalz) oder Natron reduzieren den Befall mit Nagelpilz ebenfalls.

3%iges Wasserstoffperoxid (H2O2) kann direkt auf den Nagel aufgetragen werden.

Wässrige oder alkoholische Extrakte von Propolis können bei manchen Onychomykosen ebenfalls helfen. Aus dem Ayurveda kommt die Empfehlung, geklärte Butter (Ghee) auf den befallenen Nagel aufzutragen.

Die Vorbeugung gegen Nagelpilz betrifft vor allem die Füße. Hygiene-Maßnahmen und die Förderung der Durchblutung (Sport!) helfen, die Pilz-Infektion des Nagels zu verhindern. Täglicher Sockenwechsel und sorgfältiges Abtrocknen nach dem Waschen sind selbstverständlich. Prophylaktisch wirken Einreibungen mit Kokosöl sowie eine Mischung aus Oliven- und Korianderöl.

Die Therapie des Candida, beschreibe ich umfassend in meinem Buch zur biologischen Candida-Therapie.


Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.9.2019 aktualisiert.

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