In diesem Beitrag gehe ich relativ “allgemein” auf das Thema Nierenprobleme ein. Dazu versuche ich erst einmal mögliche Ursachen, Erkrankungen und Symptome zu beschreiben, um dann im zweiten Teil auf die Naturheilkunde, sowie mögliche Hausmittel einzugehen.

Zuerst einmal etwas zu den Nieren und den bekannten Nierenerkrankungen:

Es gibt zwei Nieren. Die Nieren sind wichtige Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane des Körpers und halten das innere Milieu konstant (Homöstase). Sie können von unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sein.

Es kann unter anderem zu Entzündungen des Nierengewebes kommen. Dabei unterscheidet man nicht-bakterielle Entzündungen (Glomerulonephritis), bakterielle Entzündungen des Nierenbeckens und des Nierengewebes (Pyelonephritis), und die chronischen Entzündungen des Nierengewebes (z.B. chronische interstitielle Nephritis, chronische Pyelonephritis).

Nierensteine (Nephrolithiasis) können sich im Nierengewebe oder im Nierenkelchsystem bilden und werden meist erst durch kolikartige Schmerzen symptomatisch, wenn sie durch den Harnleiter abgehen.

Einige “Systemerkrankungen” (Erkrankungen des gesamten Körpers), können Einfluss auf die Nieren haben:

Diabetes mellitus kann eine diabetische Nephropathie verursachen, bei der vor allem bei falscher Blutzuckereinstellung über Jahre die Nierengefäße geschädigt werden.

Ein langjähriger unbehandelter Bluthochdruck kann zu einer hypertensiven Nephropathie führen.

Auch Gefäßerkrankungen (z.B. Nierenarterienverengung, Kollagenosen, Gefäßentzündungen) können die Nieren schädigen.

Nierenzysten sind häufig Zufallsbefunde, die keine Symptome machen. Treten mehrere Zysten in einer Niere auf (multizystische oder polyzystische Nierendysplasie) kann es zum Ausfall der betroffenen Niere kommen.

Außerdem können an den Nieren angeborene Fehlbildungen und gutartige sowie bösartige Geschwulste (Tumore) auftreten.

Im Verlauf von Nierenerkrankungen kann es zu einem Nierenversagen (akute oder chronische Niereninsuffizienz) kommen.

Was passiert in der Niere?

Im Retroperitonealraum (hinter der Bauchhöhle) gelegen ist die Niere paarig in Bohnenform angelegt, weist eine ungefähre Länge von 10 bis 12 cm und eine Breite von 5 bis 6 cm auf mit einem Gewicht von ca. 150 g. Sie besteht aus Kapsel (Capsula fibrosa), Rinde (Cortex renalis) und Mark (Medulla renalis).

Die Niere (Ren) dient als Ausscheidungsorgan für Stoffwechselprodukte und Giftstoffe. Sie reguliert den Wasser-und Elektrolythaushalt, den Säure-Basen-Haushalt, den Blutdruck und die Blutbildung durch Erythropoetin (EPO).

Das zur Reinigung bestimmte Blut gelangt durch die Blutgefäße zur Niere. Etwa 1 Liter Blut fließt pro Minute durch dieses Organ, das sind 1440 Liter am Tag… Eine gesunde Niere scheidet täglich etwa 1 ½ Liter Urin aus.

Das Blut fließt durch winzige Blutgefäße, die gerade mal ein Blutkörperchen nach dem anderen durchlassen. Alles, was zur Zeit nicht gebraucht wird, wird ausgeschieden.

Es ist aber nicht nur Abfall was da Richtung Nierenbecken fließt, sondern können auch Mineralsalze und Vitamine sein, die zur Zeit im Überfluss vorhanden sind. Deshalb ist ja Urin nicht Abfallstoff, sondern zugleich auch Heilmittel. Von diesen 1 ½ Litern Urin sind bis zu 70 g feste Harnsalze (Chloride, Phosphate, Urate usw) enthalten.

Wer zu wenig trinkt behält einen Teil dieser Stoffe im Körper, wo sie die Nieren schädigen können. Ein Indiz für genügende Trinkmenge (Wasser oder Tee, alles andere zählt zur Nahrung) ist ein farbloser bzw. schwach gefärbter Urin.

Trüber oder stark gefärbter Harn, häufiger Harndranggeschwollene Augen und Finger sowie Ödembildung können Hinweise auf eine Niereninsuffizienz sein.

Was der Körper bildet, kann er auch wieder abbauen, denken Sie daran, wenn man Sie aufschneiden will.

Weitere Nierenprobleme: Nierenschwäche – Nierenbeckenentzündung – Elektrolythaushalt

Sprache der Symptome

In der Sprache der Symptome werden Nierenprobleme im Zusammenhang mit Beziehungskonflikten gesehen, aber nicht unbedingt auf den Partner bezogen. Nierenprobleme können auch anzeigen, dass wir Geschehenes nicht akzeptieren können und immer noch an der Vergangenheit hängen. Nierenprobleme können aber auch von der Angst kommen.

Der Volksmund sagt ja: Das geht mir an die Nieren. Nierensteine entstehen immer dann, wenn sich die Beziehungsprobleme verhärten, konzentrieren, versteinern. Trinken wir genug, ist die Gefahr der Nierensteine gering. Trinken hat auch mit Geselligkeit zu tun, wir trinken uns zu. Geselligkeit hat mit Beziehungen zu tun. Und wenn wir gute Beziehungen haben, verringert sich die Gefahr zur Steinbildung.

Eine Nierenkolik ist der letzte Aufschrei dieses lebenswichtigen Organs. Nach chinesischer Auffassung ist die Niere auch Sitz unserer Lebensenergie.

Männer haben häufiger Nierensteine als Frauen, weil die Männer mehr Mühe mit Harmonie-Bekundungen als die Frauen. Diese wiederum neigen mehr zu Gallensteinen, weil für sie das Ausleben der Aggressionen schwieriger ist.

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Naturheilkunde und Alternative Medizin bei Nierenleiden

Akute oder chronische Nierenentzündungen können im äußersten Fall zum kompletten Nierenversagen führen. Bei dieser ESRD („End-Stage Renal Desease“, englisch für: „End-Stadium der Nierenerkrankung“) besteht Dialyse-Pflicht.

Ich kenne genug Dialyse-Patienten, um ihnen versichern zu können: das möchten Sie nicht. Was mich vor allem immer wieder wundert ist, wie viel Zeit die Patienten auf einmal aufbringen für die Dialyse. Hätten Sie nur einen Teil davon bereits früher in ihre Gesundheit “investiert”, sie hätten jetzt mehr Zeit und vor allem wesentlich mehr Lebensqualität.

Zwar kann eine Nieren-Transplantation einen Patienten von der Dialyse befreien, aber die “Qualität” ist auch dann nicht wieder voll hergestellt. Das mit der Dialyse ist jetzt in diesem Beitrag nicht das Thema, sondern allgemein Nierenprobleme, deswegen komme ich jetzt erst einmal zu den hilfreichen Maßnahmen.

Ich rate dazu bereits bei beginnenden Nierenproblemen grundsätzlich auf die Naturheilkunde zu setzen. Vor allem bei allen Arten leichter entzündlicher Prozesse der Niere.

Helfen können hier völlig natürliche, biologische Wirkstoffe, die auch in Lebensmitteln vorkommen. So stehen Omega-3-Fettsäuren schon länger im Ruf, einen entzündungshemmenden Effekt zu haben. Den Nachweis führte nun eine Forschergruppe der University of Western Australia/Perth.

Untersucht wurden 85 Patienten in 2 Gruppen: Ein Segment erhielt Ubichinon (Vitamin Q10) und Omega-3-Fettsäuren, das andere nur reines Olivenöl. Dabei testeten die Wissenschaftler die Wirkung der verabreichten Substanzen auf kardiovaskuläre Erkrankungen und auf die chronische Nierenentzündung. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten Dr. Emilie Mas und ihr Team im April 2015 im Clinical Nutrition Journal.

Den Rückgang der inflammatorischen Prozesse konnten die Forscher anhand dreier Entzündungs-Parameter nachweisen:

  • Die Aktivität der Cyclooxygenase 2 (COX-2) war um 90 % reduziert. Das Protein spielt in der anspringenden Reaktions-Kette der Entzündungs-Mechanismen eine wesentliche Rolle.
  • Die Konzentration der Lipid-Mediatoren war stark erhöht. Diese körpereigenen, hormonellen Wirkstoffe unterdrücken Entzündungen. Lipid-Mediatoren sind den Fettsäuren ähnlich und werden im Körper wahrscheinlich aus den Omega-3-Fettsäuren produziert.
  • Die Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) ging zurück. CRP fördert die Immun-Antwort und die Entzündungs-Kaskade. Nachgewiesen ist auch, dass das Protein als Leit-Signal für Fresszellen dient. Fresszellen sind spezialisierte weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die sich wie Amöben fortbewegen und Eindringlinge bekämpfen oder abgestorbene Zellen abbauen.

Omega-3-Fettsäuren können also durchaus als Alternative zu konventionellen “harten” Entzündungshemmern angesehen werden! Und genau das wissen die wenigsten Ärzte! Deswegen erwähne ich das hier auch als Erstes und auch etwas ausführlicher!

Empfohlen wird die Gabe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Kombination mit Vitaminen und einigen Aminosäuren. Dies gilt speziell für Entzündungen im Anfangsstadium oder mit relativ mildem Verlauf.

Omega-3-Fettsäuren könnten so auch zur Behandlung chronischer Nierenentzündungen beitragen. Damit wäre ein Weg offen, die Nebenwirkungen von Kortison-Derivaten zu vermeiden.

Diese „Steroide“ können lebensgefährliche Überempfindlichkeits-Reaktionen hervorrufen und zum Abbau von Knochen- und Muskel-Substanz führen. Sogar Thrombosen provozieren diese Entzündungshemmer und viele weitere Nebenwirkungen.

Auch die sogenannten nicht-steroidalen Medikamente für die Unterdrückung einer Entzündung (NSAIDs) sind keineswegs harmlos, wie ich das bereits mehrfach in anderen Artikeln darlegte: ASS (Handelsname u.a. Aspirin), kann beispielsweise zu Magenblutungen führen und Ibuprofen zu Hypertonie.

Die beiden NSAIDs haben im Vergleich zu den Omega-3-Fettsäuren noch einen weiteren Nachteil: Sie sind keine COX-2-Hemmer und damit nur Mittel zur Bekämpfung der Symptome. Übrigens: Auch bei den pharmazeutischen COX-2-Hemmern bin ich sehr kritisch! Mehr dazu habe ich im Beitrag zu Entzündungen angesprochen.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Haushaltsmittel

Ernährung

Je nach Schwere der Nierenerkrankung sollten Sie eine intensive Beratung durch entsprechend geschulte Berater erhalten. Hier einige allgemeine Punkte zur Ernährung für “Nierenkranke”:

Eine eiweißarme Ernährung ist für alle Nierenpatienten hilfreich. Vielleicht nutzen Sie dies als Einstieg in eine vegetarische Ernährung? Auf JEDEN Fall rate ich dazu sofort Schweinefleisch in jeglicher Form zu meiden! Auch Schweinewurst!

Mäßigen Sie den Konsum von Industrie-Zucker (Saccharose) – am besten gar keinen!

Vermeiden Sie Magnesium-Mangel. Essen Sie viel grünes Gemüse und Nüsse, Sonnenblumenkerne und Leinsamen.

Die Milch ist auch ein Thema. Ich rate sowieso allen Patienten KEINE Milch zu trinken.

Ihre Nieren danken es Ihnen, wenn Sie wenigstens zwei warme Mahlzeiten am Tag essen. Vor allem Suppen (selbst zubereitet!) sind eine gute Möglichkeit.

Essen Sie täglich Haferprodukte und Kürbiskerne, die auch viel Magnesium enthalten, und Kürbiskernöl. Diese stärken nach Auffassung der TCM sowohl das Nieren-Yin, als auch das Nieren-Yang.

Flüssigkeitsaufnahme

Reichliche Flüssigkeitsaufnahme unterstützt die Nieren! Eine wiederholte schwere Austrocknung des Körpers (Dehydratation, Exsikkose) kann zu bleibenden Nierenschäden führen.

Trinken Sie Wasser oder Kräutertees. Mit Fructose und Glucose gesüßte Limonaden sowie Zero-Limos mit künstlichen Süßstoffen können die Nieren schädigen.

Kaffee wirkt sich übrigens nicht negativ auf die Nieren-Gesundheit aus. Allerdings rate ich dringend dazu, den Konsum auf höchstens zwei Tassen täglich zu begrenzen und den Säure-Basen-Haushalt im Auge zu behalten.

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Birkenblätter, BrennnesselkrautEisenkraut, Gartenbohnenhülsen, Goldrutenkraut, Hauhechelkraut, Petersilienwurzel, Queckenwurzelstock, Schachtelhalmkraut, Schöllkraut

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Färberginsterblätter, Krappwurzel, Liebesstöckelwurzel, Preiselbeerblätter.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Homöopathie

Mit ihrer Eleganz bietet die Homöopathie eine effektive Möglichkeit, selbst schwerwiegende Krankheiten auf einfache Weise zu heilen. Ein erfahrener Homöopath und die Geduld der Patienten sind hierbei unerlässlich, besonders zu Beginn der Behandlung.

Allgemeine Nierenmittel in der Homöopathie sind:

Bei Nierensteinen kommen folgende Mittel infrage:

zu Beginn eine “Säure”: Acidum benozoicum D3 oder Acidum oxalicum D4
anschließend: Rubia tinctorum, Berberis vulgaris D3, Solidago virgaurea D3 (jedes Mittel jeweils vier Wochen 3mal täglich eine Tablette).

zusätzlich: Calculi biliarii D10 (1 mal täglich über eine lange Zeit)

Förderung des Steinabganges bei Schmerzen: Berberis vulgaris D3

Bei Schmerzen nach dem Steinabgang: Arnica D4

Weiter Mittel:

  • Hernaria glabra D1
  • Coccus cacti D4
  • Sarsaparilla D4
  • Lycopodium D4

Ein sehr gutes Allround-Mittel ist das Solidago comp. von der Firma Heel. Dieses gibt es nur als Ampulle, die aber auch getrunken werden kann.

Hierzu hat Prof. Dr. med. Dorsci folgende sehr allgemeine Hinweise gegeben:

Basistherapie

- Berberis vulgaris D 3 

- Sollidago virgaurea D 3
- Sarsaparilla D 4 

--> je 4 Wochen 


oder


Berberis vulgaris D 3

Solidago virgaurea  D 3

--> 3 mal täglich 10 Tropfen

Chronische Nephritis

- Coccus cacti D 4  (3 mal täglich) und 
- Phosphorus D 12 (1 mal täglich Abends)

Nieren-Ödem

- Apis mellifica D 4
- Cantharis D 6
- Helleborus D 3 
- Berberis vulgaris D 3

Urämie 

- Coprum metallicum D 6

noch stärker wirksam ist:
- Coprum arsenicosum D 6 

Nephrosklerose 

- Phosphorus D 12 
- Cuprum metallicum D 6
- Plumbum metallicum D 6 
- Arsenicum album D 6 

Schmerzen nach einer Erkältung

- Aconitum D 30 
- Dulcamara D 30 

nach Durchnässung oder Sitzen auf kaltem, feuchten Boden 

Dulcamara D 30 

Weiteres

Lycopodium D 4

Othomolekulare Medizin

Eine unausgewogene Ernährung (siehe oben) kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei Menschen mit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung (CKD, chronic kidney disease) im Stadium 3B und darüber. Aber so weit sollte man es sowieso nicht kommen lassen.

Jedenfalls ist in diesem Zusammenhang eine zu niedrige Zufuhr von Phosphor, Vitamin B2 und Folsäure sowie eine hohe Zufuhr der Vitamine B6 und C mit einem erhöhten CKD-Risiko verbunden – wenn ich den Studien dazu glaube.

Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff, der für die Knochengesundheit, die Energieproduktion und die Funktion des Nervensystems essentiell ist. Bei fortgeschrittener CKD kann die Phosphorausscheidung im Urin gestört sein, was zu einem Anstieg des Phosphorspiegels im Blut führen kann. Eine zu niedrige Zufuhr von Phosphor kann zu weiteren Komplikationen wie Knochenschwund und Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und ist für die Aufrechterhaltung einer gesunden Haut, Augen und Leberfunktion entscheidend. Ein Mangel an Vitamin B2 kann zu Entzündungen der Schleimhäute, Hautproblemen und Energiemangel führen. Bei CKD-Patienten kann eine unzureichende Zufuhr von Vitamin B2 das Risiko von Komplikationen erhöhen und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.

Folsäure (besser Folat, auch bekannt als Vitamin B9), ist wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen und die DNA-Synthese. Ein niedriger Folsäurespiegel kann zu Anämie, Müdigkeit und erhöhten Homocysteinwerten führen. Bei CKD-Patienten ist ein Mangel an Folsäure mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem beschleunigten Fortschreiten der Nierenerkrankung verbunden.

Auf der anderen Seite können hohe Zufuhren von Vitamin B6 und Vitamin C bei fortgeschrittener CKD ebenfalls problematisch sein. Ein übermäßiger Verzehr von Vitamin B6 kann zu Nervenschäden führen, während eine hohe Zufuhr von Vitamin C die Bildung von Nierensteinen begünstigen kann.

Um das CKD-Risiko im Stadium 3B und darüber zu reduzieren, ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu beachten, die die empfohlenen Mengen an Phosphor, Vitamin B2 und Folsäure enthält. Dies kann durch den Verzehr von nährstoffreichen Lebensmitteln wie magerem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornprodukten erreicht werden.

Weit verbreitet ist bei chronischen Nierenpatienten auch ein Zinkmangel, der sich durch Geschmacksveränderungen, verminderte Nahrungsaufnahme und / oder erhöhte Urinausscheidung zeigen kann.

Und dann natürlich die Sache mit dem Kalium – welches ich für sehr bedeutsam halte. Gerade ältere Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion können verschiedene Störungen des Kaliumhaushalts entwickeln, sowohl eine Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) als auch eine Hypokaliämie (erniedrigter Kaliumspiegel im Blut). Neben einer Hyperkaliämie kann es bei diesen Personen auch zu einer Hypokaliämie kommen, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein kann:

  • Anorexie: Ältere Menschen mit Nierenproblemen können aufgrund von Appetitlosigkeit und einem reduzierten Nahrungsaufnahme die Kaliumzufuhr verringern. Dies kann zu einem Mangel an Kalium im Körper führen.
  • Kaliumverluste durch Dialyse: Viele ältere Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion unterziehen sich regelmäßig einer Dialysebehandlung, um überschüssige Stoffwechselabfälle, einschließlich Kalium, aus dem Blut zu entfernen. Dieser Prozess kann zu einer übermäßigen Ausscheidung von Kalium führen und zu einer Hypokaliämie führen.
  • Verschiedene Medikamente: Ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente ein, um verschiedene Gesundheitszustände zu behandeln. Einige dieser Medikamente können die Kaliumausscheidung erhöhen oder die Aufnahme von Kalium im Körper beeinflussen. Wenn dies der Fall ist, kann es zu einer Hypokaliämie führen. “Verdächtige Medikamente” sind u.a. Diuretika: Diuretika sind Medikamente, die die Harnproduktion erhöhen und helfen sollen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen. Einige Arten von Diuretika, wie Thiazid-Diuretika (u.a. Hydrochlorothiazid) und Schleifendiuretika (u.a. Furosemid), können den Kaliumspiegel im Blut senken, indem sie die Kaliumausscheidung über den Urin erhöhen. Desweiteren: Kortikosteroide (u.a. Prednison und Dexamethason), die zur Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen eingesetzt werden. Diese Medikamente können den Kaliumspiegel senken, indem sie die Ausscheidung von Kalium über den Urin erhöhen. Laxativa: Bestimmte abführende Medikamente, insbesondere solche, die osmotisch wirken (wie z.B. Laktulose oder Sorbitol), können den Kaliumspiegel senken, indem sie den Kaliumverlust über den Darm erhöhen. Beta-2-Agonisten: Diese Medikamente werden häufig zur Behandlung von Asthma eingesetzt, wie beispielsweise Salbutamol und Formoterol. Hohe Dosen oder eine langfristige Anwendung können den Kaliumspiegel senken, indem sie den Kaliumeinstrom in die Zellen fördern.

Es ist wichtig, dass ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion regelmäßig bezüglich der Kaliumwerte kontrolliert werden.

Phosphat-Binder

Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz stellt die mangelnde Phosphat-Ausscheidung ein Problem dar. Kalziumphosphat lagert sich an den Gefäßinnenwänden ab und führt so zu lebensbedrohlichen Herzkreislauferkrankungen. Eine Alternative zu nebenwirkungsträchtigen Medikamenten sind Tonminerale, die ebenfalls Phosphat binden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Bei Nierenproblemen muss man den Säure-Basen-Haushalt gut im Blick behalten. Ich rate dazu sich NICHT selbst mit Basenmitteln zu behandeln. Mehr dazu in meinem Beitrag: Natriumbikarbonat bei Niereninnsuffizienz?

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Niere wird in der TCM dem Element Wasser zugeordnet, sowie dem Geschmack “salzig” und der Farbe Schwarz. In der Ernährung wird daher zu dunklen und salzigem geraten (z.B. schwarze Bohnen, Amaranth), sowie Fisch (Wasser!). Lebensmittel die das Nieren Yin und Yang stärken sind Hafer und Kürbiskerne, sowie Kürbiskernöl.

Wirbelsäulensegmente

Der 10. und 11. Brustwirbel innerviert die Nieren. Lassen Sie eine mögliche Fehlstellung prüfen (Chiropraktiker, Manuelle Medizin). Das ist zwar ein seltener aber möglicher Zusammenhang.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen. Vor allem wenn Sie bereits viele Maßnahmen ergriffen haben (Ernährung, Vitalstoffe usw.) sich aber nichts wirklich bessert, würde ich auf jeden Fall auch an die Zähne denken.

Weitere Empfehlungen

Weitere Empfehlungen Gewöhnen Sie sich das Rauchen ab!

Nehmen Sie am besten keine Schmerzmittel wie IbuprofenAspirin und Paracetamol ein. Auch andere Schmerzmittel schädigen die Nieren und sollen sogar die Entstehung von Nierenkrebs fördern. Orientieren Sie sich an alternativen Schmerztherapien. Greifen Sie auch “chemische” Schmerzmittel nur zurück, wenn es nicht anders geht.

Sport ist gesund, aber Leistungssport ist tabu. Eine intensive Überforderung kann den Nieren schaden.

Schlafen Sie 8 Stunden pro Tag. Weniger als 6 und mehr als 10 Stunden täglich fördern chronische Nierenerkrankungen. Tipps, Tricks und Strategien dazu finden Sie in meinem Buch „Besser und Gesund Schlafen“.

Lesen Sie hier gerne weiter: Nierenstau: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie – Yamedo


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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.1.2024 aktualisiert.

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