Übermäßiges - Starkes - Extremes - Krankhaftes und Ständiges Schwitzen?
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Schwitzen ist lebensnotwendig. Erhitzt sich der Körper, beginnen die Schweißdrüsen damit, Schweiß abzusondern,
der die Körpertemperatur wieder ins Lot bringt und außerdem den Säureschutzmantel der Haut erhält. Ein bis drei
Liter beträgt die durchschnittliche Schweißproduktion pro Tag bei einem gesunden Menschen.
Es gibt jedoch auch Personen, die unter übermäßigem Schwitzen leiden. Mediziner nennen dieses Krankheitsbild
"Hyperhidrose". Diese Patienten sondern extrem viel beziehungsweise sehr häufig Schweiß ab, worunter die
Betroffenen meist sehr leiden. Mediziner vermuten als einen Grund ein überaktives vegetatives Nervensystem. In
anderen Fällen sind andere Krankheiten Auslöser für das starke Schwitzen.
Regulator der Schweißproduktion ist unser vegetatives Nervensystem. Dessen Fasern verfügen über den Botenstoff
Acetylcholin, den sie an die Schweißdrüsen senden und ihnen so den Befehl zur Schweißproduktion geben.
Schweißdrüsen sind über den gesamten Körper verteilt. An bestimmten Stellen - an den Handinnenflächen, auf der
Stirn - kommen besonders viele davon vor. In den Achselhöhlen hingegen entsteht entgegen landläufiger Meinung
weniger als ein Prozent der gesamten Schweißproduktion.
Die Schweißdrüsen kommen nicht nur durch körperliche Anstrengung in Gang. Auch viele weitere Faktoren können uns
zum Schwitzen bringen: Alkoholgenuss, scharfes Essen, positiver als auch negativer
Stress sowie Aufregung allgemein können die Schweißdrüsen aktiv werden lassen. Ob und wie viel geschwitzt
wird, ist individuell unterschiedlich. Allgemein jedoch lässt sich sagen, dass Männer durch ihre größere
Hautoberfläche häufiger und mehr schwitzen als Frauen und dass Menschen aus wärmeren Regionen der Erde mehr
Schweißdrüsen besitzen als Eskimos.
Sehr interessant: Sportler schwitzen anders als unsportliche Zeitgenossen. Ihre Schweißdrüsen sind daran
gewöhnt, während des Trainings stark zu schwitzen und sich sonst nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu
lassen.
Schwitzen ist vielen Menschen in unserer Gesellschaft unangenehm. Man unternimmt alles, um diesen normalen
physiologischen Vorgang zu verbergen, denn wer auffällig schwitzt oder gar nach Schweiß riecht, muss mit
Ausgrenzung rechnen. Rasieren der Körperbehaarung, Verwendung eines Deos - viele Maßnahmen können helfen, um das
Schwitzen in Grenzen zu halten. Menschen, die übermäßig schwitzen, können oftmals jedoch kaum etwas dagegen tun und
haben deshalb mit vielerlei Problemen zu kämpfen. Für manche wird jeder Händedruck zum Alptraum. Dies kann sogar
dazu führen, dass sich ein solcher Patient soweit wie möglich aus der Gesellschaft zurückzieht. Isolation und
Depression können die Folge sein.
Doch wo ist die Grenze zwischen normaler Schweißproduktion und krankhafter Veränderung?
Pauschal lässt sich das nicht sagen, denn manche Menschen schwitzen mehr, andere weniger. Trotzdem gibt es
gewisse Anzeichen, die auf eine Hyperhidrose hinweisen: Plötzliches, anfallsartiges Schwitzen an bestimmten
Körperstellen oder sogar am ganzen Körper können ein Symptom sein. Außerdem typisch für dieses Krankheitsbild: Die
Betroffenen schwitzen nur tagsüber besonder stark, nachts geht die Schweißproduktion auf ein normales Maß zurück.
Als Krankheit definieren Mediziner Schwitzen dann, wenn der Patient dreimal so viel schwitzt wie gesunde Menschen.
Die Ärzte unterscheiden zwei Arten von übermäßigem Schwitzen: Die primäre und die sekundäre Hyperhidrose.
Primäre Hyperhidrose: Ursache unbekannt
Bei der primären Hyperhidrose ist die Ursache bisher noch nicht geklärt. Bei Patienten, die unter dieser
Krankheit leiden, produzieren die Schweißdrüsen schon bei der geringsten Reizung viel mehr Schweiß als eigentlich
zu erwarten wäre. Sie schwitzen an Händen, Füßen, in den Achselhöhlen sowie auf der Stirn stark, im Extremfall
rinnt der Schweiß am ganzen Körper herunter. Die auslösenden Reize sind vielfältig: Kleinste
Temperaturschwankungen, geringe körperliche Anstrengung, Stress oder emotionale Momente. Die Mediziner vermuten,
dass das vegetative Nervensystem dieser Patienten überaktiv ist und deshalb sehr schnell "anspringt". Diese Störung
ist angeboren und wird häufig vererbt. Die Patienten leiden meist schon als Jugendliche darunter.
Obwohl die Ursache der primären Hyperhidrose unbekannt ist, lässt sich einiges dagegen unternehmen. Welche Art
der Behandlung für einen Patienten geeignet ist, hängt vor allem davon ab, wie stark das Schwitzen ausgeprägt ist
und inwiefern der Betroffene sich davon beeinträchtigt fühlt.
Um die Schweißproduktion zu unterdrücken, sind die sogenannte Antitranspirante mit dem Wirkstoff
Aluminiumchlorid beliebt geworden. Der Patient trägt sie in Form von Deos, Lotionen oder Pulver auf die betroffenen
Hautstellen auf, das Aluminiumchlorid „verstopft“ dort die Schweißdrüsen. Von diesen aluminiumhaltigen Mitteln rate
ich dringend ab. Es besteht der dringende Verdacht, dass das Aluminium in den Körper aufgenommen wird und für eine
Reihe chronischer Erkrankungen mit verantwortlich ist.
Patienten, die stark an Händen und Füßen schwitzen, profitieren häufig von der Iontophorese. Bei dieser Methode
werden die betroffenen Körperteile mit einem schwachen, elektrischen Strom behandelt, der durch ein Wasserbad
fließt. Der Vorteil: Der Patient kann die Iontophorese sogar zuhause vornehmen. Geräte gibt es in Sanitätshäusern
(auch auf Rezept) zu kaufen. Ist die Hyperhidrose extrem ausgeprägt, bietet die Schulmedizin auch die Möglichkeit,
durch Operationen ganze Hautareale mitsamt den Schweißdrüsen zu entfernen oder mithilfe eines speziellen
Nervengifts die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin zu hemmen. Diese Methoden werden jedoch nur selten
angewandt.
Um das vegetative Nervensystem zu beruhigen sind Entspannungsverfahren sehr nützlich. Dazu gehören Autogenes Training, Progressive
Muskelentspannung, Yoga oder andere Methoden. Prinzipiell sollten Betroffene auf einen ausgewogenen
Lebensstil achten. Das bedeutet regelmäßiger Tagesablauf, eher leichtes, häufigeres Essen, wenig Alkohol und
Kaffee sowie ein moderates, regelmäßiges Bewegungstraining.
Weitere Verfahren die in Frage kommen: Homöopathie, Heilpflanzen und Akupunktur.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann
fordern Sie doch einfach meinen kostenlosen Praxis-Newsletter an:
Sekundäre Hyperhidrose: Ursache lässt sich klären
Bei der sekundären Hyperhidrose lässt sich eine Ursache finden. Oft wird sie durch eine andere Erkrankung
ausgelöst: Infektionskrankheiten, eine Schilddrüsenerkrankung, Herzbeschwerden oder Kreislaufprobleme,
Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen sowie viele weitere, teils ernste Krankheiten können diese
Form des übermäßigen Schwitzens nach sich ziehen. Daneben können Hormonschwankungen
Schweißattacken auslösen, weshalb Frauen in den Wechseljahren oder während
der Schwangerschaft oft davon betroffen sind. Alkoholkonsum, sowie die
Einnahme bestimmter Medikamente, zählen außerdem zu den Faktoren, die eine sekundäre Hyperhidrose zur Folge
haben können. Auch lang anhaltender Stress oder eine Depression können diese Form des Schwitzens auslösen.
Die Behandlung richtet sich folglich nach der Ursache. Diese herauszufinden, ist nicht immer einfach. Es ist
deshalb wichtig, dass Betroffene sobald wie möglich einen Therapeuten aufsuchen und das Problem ansprechen.
Notfall: Plötzlicher kalter Schweiß
Starkes Schwitzen kann auch ein Zeichen für einen medizinischen Notfall sein. Bricht plötzlich kalter Schweiß
aus und hat der Patient dazu Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust gilt es, sofort den Notarzt zu rufen. Diese
Symptome können auf einen Herzinfarkt oder eine andere schwere Krankheit
hinweisen.
siehe auch zum Thema Schwitzen: Hautkrankheit -
Fieber - Stoffwechselprobleme - Struma - Sonnenbrand

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapien, sowie
Hausmittel und Tipps gegen Schwitzen - explizit natürlich gegen "krankhaftes" und übermäßiges
Schwitzen.
AKUPUNKT-MASSAGE
nach Penzel |
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert
auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Wichtig ist hier ein Entstauen der
entsprechenden Meridiane (siehe unten unter Traditionelle Chinesische Medizin).
|
Bachblüten |
Liegen körperlichen Problemen seelische Ursachen zugrunde, können Bachblüten helfen.
Lassen Sie sich von einem/r Therapeuten/In eine Mischung zusammen stellen.
|
Ernährung |
Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die Sie zum Schwitzen bringen: wenig Salz, keine
scharfen Gewürze, kein Alkohol, keinen Kaffee. Keine heißen Suppen und kein, oder nur wenig rotes
Fleisch.
|
Frischpflanzentropfen
(Urtinkturen) |
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann helfen: 40 ml Salbei, je 20 ml Herzgespannkraut, Hopfen und
Goldruten.
|
Säure-Basen-Haushalt |
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei
vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.
|
Traditionelle Chinesische
Medizin |
Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) können
wir im Wesentlichen zwei Formen unterscheiden: Bei zu viel Schwitzen am Tag haben wir einen Qi-Mangel,
bei Nachtschweiß einen Yin-Mangel. Die TCM-Therapie würde sich an dieser Diagnose orientieren.
Bevor man an Akupunktur oder Heilpflanzen denkt, würde ein TCM-Therapeut auf jeden
Fall Ernährungsratschläge geben, wie zum Beispiel auf scharfe Gewürze, Kaffee,
Alokohol und "zu viel Fleisch" zu verzichten. Stattdesen würde eher zu gekochtem oder
gedünstetem Gemüse in Form von Suppen oder Eintopf geraten werden. Oder auch zusammen
mit Kartoffeln oder Reis. Diese Ernährung würde eher kühlend wirken und gleichzeitig das
Qi stärken, bzw. das Yin heben.
|
Sonstiges |
Übermäßiges und extremes Schwitzen erfordert fast immer eine ganzheitliche Therapie. Die
innere Verfassung, Nieren-, Kreislauf-, Schilddrüsen- oder Stoffwechselfunktionen müssen mit
einbezogen werden. Mit einer homöopathischen Phönix-Entgiftungskur (Apotheke)
entgiften Sie Ihren Körper.
Bei Fußschweiß nehmen Sie 2-3 mal pro Woche folgendes Fußbad: Fünf Liter gut warmes Wasser,
darin lösen Sie einen Esslöffel Natron (Natriumbicarbonat) auf. Das Fußbad muss allerdings
mindestens eine Stunde dauern. Keine Angst, Sie werden keine so genannte Waschfrauenhaut bekommen.
Ganz im Gegenteil, Ihre Haut wird sanft und geschmeidig werden, weil sie nämlich froh ist, endlich
etwas Säure abgeben zu können.
Kleidung: Tragen Sie keine
synthetischen Kleidungsstücke.
|

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.5.2015 aktualisiert.
|