Hilfe und Hausmittel gegen Sodbrennen oder Magenbrennen
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Die Therapie des Sodbrennens war bis zur "Erfindung" der Magensäureblocker eine Domäne der Naturheilkunde.
Die Schulmedizin hatte bis zur Einführung der H2-Blocker (und anderer Spielarten) nicht viel zu bieten.
Aber es war mal wieder typisch für die gesamte symptomatische Therapie: Man identifiziert scheinbar das Problem
("zu viel Magensäure!") und entwickelt flugs ein Medikament, dass diese Produktion unterbindet. Mittlerweile ist
klar, dass die Ursache gar nicht (unbedingt) auf einem Überschuss an Magensäure beruht.
Warum der Magen angeblich zu viel Säure produziert soll oder warum diese wieder in die Speiseröhre
zurückfließt? Weitgehend Fehlanzeige.
In diesem Beitrag gehe ich erst einmal auf ein paar Fakten ein und weiter unten dann auf mögliche
Therapieoptionen, Hausmittel usw.
Das Sodbrennen
Als Sodbrennen (=gastroösophagealer Reflux, kurz „GERD“) bezeichnet man Beschwerden, die durch das Zurückfließen
des salzsäurehaltigen Magensaftes in die Speiseröhre (Ösophagus) bis zum Mund ausgelöst wird.
Zu den Symptomen gehört ein schmerzhaftes Hitzegefühl im Magen, weswegen die Erkrankung auch als "Magenbrennen"
bezeichnet wird. Doch der brennende Schmerz erstreckt sich oft auch bis in den Brustbereich. Hinzu kommt meisten
noch Husten sowie ein sauerer Geschmack im Mund.
Kommt dieser gastroösophageale Reflux ab und zu und vor allem nach fettigem oder stark gezuckertem Essen vor,
besteht im Allgemeinen kein Krankheitswert.
Auch in der Schwangerschaft ist er unbedenklich: Die meisten Schwangeren leiden ab einer bestimmten Kindsgröße
unter häufigem Sodbrennen, das nach der Geburt wieder verschwindet.
Besteht ein gehäufter Reflux, spricht man von der sogenannten Reflux-Krankheit.
Mögliche Ursachen
Schließmuskelschwäche
Die häufigste Ursache für die Refluxkrankheit ist eine Schwäche des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, dem
unteren Ösophagussphincer (UÖS). Der Ringmuskel kontrolliert durch Öffnen und Schließen den Übergang von der
Speiseröhre in den Magen. Bei der strukturell bedingten Reflux-Krankheit spricht der Arzt von einer
Kardiainsuffizienz.
Zwerchfell
Eine weitere Ursache ist der Zwerchfellbruch (Hiatushernie): Die Speiseröhre verläuft durch ein "Loch" im
Zwerchfell, unter dem der Magen liegt. Wenn sich der obere Teil des Magens durch das Zwerchfell hindurch nach oben
drückt, kann der UÖS dem Druck nicht mehr standhalten und Magensäure fließt in die Speiseröhre.
Auch eine veranlagungsbedingte Schwäche des UÖS ist möglich, daneben spielt die Infektion mit dem Helicobacter pylori eventuell eine Rolle. Das Bakterium gilt auch als Verursacher von
Magengeschwüren.
Bauchdruck
Ein erhöhter Druck im Bauchraum (durch Übergewicht, Gasbauch oder Schwangerschaft) führt ebenfalls zu
Sodbrennen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel klagen Schwangere über Sodbrennen.
Falsche Ernährung
Eine falsche Ernährung und ungünstige Lebensgewohnheiten können das Sodbrennen fördern. Dazu gehört der zu hohe
Konsum von Fett und Zucker, speziell in Schokolade, kritisch sind daneben Tabak, Alkohol oder Zitrusfrüchten
und der Verzehr von regelmäßig zu großen Portionen.
Deshalb wird Patienten mit der Reflux-Krankheit geraten, diese Stoffe und Lebensmittel zu meiden und die
Ernährung umzustellen.
Oft ist auch eine Gluten-Unverträglichkeit die Ursache. Die Patienten leiden dann unter Zöliakie und sollten
sich glutenfrei ernähren. Damit kann die Reflux-Krankheit komplett geheilt werden.
Wenn sich nichts bessert...
Wenn Sie das Sodbrennen nicht in ein paar Wochen nach der Nahrungsumstellung heilen können, gehen Sie zum Arzt
und lassen feststellen, ob nicht ein Zwerchfellbruch (Hernie) dafür verantwortlich ist.
Das ist zwar selten, aber dennoch möglich. Zu denken ist auch an eine Mykose der Speiseröhre (Soorösophagitis),
die ebenfalls zu den seltenen Ursachen zählt. Daneben können Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen oder Divertikel in der Speiseröhre verantwortlich sein.
Weil sich ernste Grunderkrankungen hinter dem Reflux verbergen können, sind diagnostische Maßnahmen (CT, MRT)
erforderlich.
Medikamente als Ursache
"Chemische Medikamente" mit Salicylsäure (Schmerz- und Fiebermittel wie z.B. das ASS), Antihistaminika (Mittel gegen
Allergie und Erkältung), Psychopharmaka, sowie
"die Pille" können Sodbrennen verschlimmern oder
sogar auslösen.
Auch Medikamente gegen Bluthochdruck, viele Rheuma-Mittel und Asthma-Mittel, Nitro-Präparate bei
Herz-Kreislaufproblemen können zu Sodbrennen führen. Fördernd auf die Reflux-Krankheit wirken auch Antibiotika, Antidepressiva, die Hormon-Ersatztherapie sowie
Calciumkanal-Blocker, Benzodiazepine (Beruhigungsmittel), Theophyllin und Ätherische Öle im Übermaß.
siehe auch: Bauchschmerzen - Magenbeschwerden - Magengeschwür - Magenschmerzen - Magenschleimhautentzündung
Mögliche Folgen
Etwa 10% der Refluxpatienten entwickeln eine Refluxösophagitis (=Entzündung des unteren
Speiseröhrenabschnittes). Neben dem Sodbrennen treten dabei vor allem Schmerzen hinter dem Brustbein, das
Zurückfließen von Speisebrei in den Mundraum, Schluckbeschwerden und eine Symptomverschlimmerung im Liegen auf.
Durch diese Entzündung, die chronisch verlaufen kann, besteht die Gefahr einer Geschwürbildung im Bereich der
unteren Speiseröhre. Ebenso ist damit ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs verbunden.
Aber auch weniger drastische Komplikationen sind möglich: Durch die viele Säure können zum Beispiel die Zähne
stark geschädigt werden. Auch Husten, Asthma oder starke Schluckbeschwerden sind möglich.
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Konventionelle Behandlung
Neben einer Nahrungsumstellung sollten Betroffene unbedingt Übergewicht reduzieren. Hilfreich ist auch eine
Schlafposition mit erhöhtem Oberkörper.
Von Seiten der Schulmedizin werden gerne (und reichlich) verschiedene Medikamente
verordnet:
- Antazida (Das sind frei verkäufliche Medikamente, die zu einer raschen, kurzfristigen Linderung beitragen,
aber keine Dauerlösung darstellen.)
- Histamin-H2-Antagonisten (Auch diese Medikamente sorgen nur für eine vorübergehende Linderung der
Symptome.)
- Prokinetika (Sie regen die Peristaltik im Magen an und reduzieren so die Säure. Die Wirkung ist allerdings
nur von kurzer Dauer. Außerdem haben Prokinetika eine ganze Reihe von Nebenwirkungen.)
- Protonenpumpeninhibitoren (PPIs): Das sind die Standardmedikamente bei einer Reflux-Krankheit. Sie können
die Beschwerden auch langfristig heilen, wirken aber nicht bei allen Patienten. Und auch bei dieser
Medikamentengruppe drohen teils starke Nebenwirkungen. Dazu gehören: Mangelzustände von Vitamin C und B12,
Calcium, Magnesium und Zink. Magenkrebs. Über einen längeren Zeitraum eingenommen können die Medikamente
folgende Nebenwirkungen zeitigen: Reizdarm, Lebensmittel-Allergien, Muskelkrankheiten, Lungenentzündung,
Osteoporose und demenzähnliche Symptome.
- Antibiotika bei Infektion mit Helicobacter pylori.
In meinem Beitrag: Antazida - Bedenkliche Mittel bei Sodbrennen, gehe ich auf einige
grundlegende Probleme dieser Mittel ein!
Hauptproblem: Rebound-Effekt
Das Hauptproblem neben möglichen Nebenwirkungen sehe ich vor allem darin, dass man die Patienten kaum wieder von
diesen Mitteln weg bekommt, da wir es dann mit einem Rebound-Effekt zu tun bekommen.
Dabei kommt es nach dem Absetzen über einen bestimmten Zeitraum zu einer überschießenden Säureproduktion, die
auch durch Naturheilmittel nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Zudem ist eine Überproduktion von
Magensäure, wenn überhaupt, dann nur sehr selten die Ursache des Refluxes (Zollinger-Ellison-Syndrom).
Schon deswegen machen die Medikamente meistens gar keinen Sinn. Im Gegenteil fördern sie die Erkrankung noch.
Denn Magensäure ist das natürliche Antibiotikum des Körpers, um Helicobacter pylori am wirkungsvollsten zu
bekämpfen.
Auch allerhand andere gefährliche Keime werden durch den niedrigen pH-Wert vernichtet. Dazu gehört das
nosokomiale Bakterium Clostridium difficile und Erreger aus der Campylobacter-Gruppe. Auch Listerien und die
Cholera verursachenden Vibrionen gehören dazu.
Die mannigfaltigen Toxine der Mikroben schädigen den Körper auf vielfältige Weise. So haben die Infektionen
einen teils letalen Verlauf. Eine US-Studie belegt, dass solche Todesfälle oft Patienten betreffen, die PPIs
regelmäßig eingenommen hatten (https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21976459).
Obwohl die H2-Blocker ebenfalls Nebenwirkungen haben, sind die PPIs am gefährlichsten. Ein erhöhtes
Sterblichkeits-Risiko wurde in einer Langzeitstudie mit 350.000 Teilnehmern eindeutig nachgewiesen. Die Forscher
verglichen dabei die Zahl der Todesfälle in 5,6 Jahren bei Patienten, die Histamin-H2-Antagonisten eingenommen
hatten mit Menschen, die PPIs anwendeten.
In der PPI-Gruppe war die Wahrscheinlichkeit eines zu frühen Todes im Vergleich zu H2-Blocker-Anwendern um 25 %
erhöht (ttp://bmjopen.bmj.com/content/h7/6/e015735).
Wenn Medikamente als Ursache akuter Nebenwirkungen identifiziert sind, veranlasst der Arzt einen
Präparate-Wechsel oder er reduziert die Dosis. Möglicherweise hat der Patient auch die Einnahmevorschriften nicht
genau eingehalten und die Mittel statt nach dem Essen vorher schon eingenommen.
Da kann ich nur sagen: So sichert man sich über Jahrzehnte "dankbare" Patienten!
Operationen
Auch chirurgische Eingriffe werden tatsächlich teilweise empfohlen. Bei der laparoskopischen
Fundoplicatio wird zum Beispiel der Magenfundus um die Speiseröhre geschlungen, um so den Druck auf
den Übergang zwischen Magen und Speiseröhre zu erhöhen. Aber auch diese Operation garantiert (natürlich) keinen
Erfolg.
Bevor ich mich operieren lasse, würde ich mir erst einmal die natürlichen Heilverfahren ansehen...
Naturheilkunde und Naturheilverfahren
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternative Therapieverfahren, die bei Sodbrennen bzw.
Magenbrennen in Frage kommen.
Weiter oben hatte ich einige Ursachen bereits angesprochen. Aus naturheilkundlicher Sicht, sind vor allem
folgende Ursachen zu bedenken:
Körperfehlstatik: die allermeisten Menschen verfügen einfach über keine "tensegrale Haltung"
mehr. Dies bedeutet, dass die Körperstatik nicht mehr stimmt und es dadurch zu Fehlspannung und Fehlzügen in den
verschiedenen Geweben kommt, die sich irgendwann / irgendwie bemerkbar machen, wie zum Beispiel durch
einen zu schwachen Magenschließmuskel.
Ernährung: Diese hatte ich oben bereits angesprochen und führe diese auch gleich weiter aus.
Das Problem mit dem Übergewicht hatte ich oben bereits angesprochen. Es ist meist ein Problem von zu wenig oder
falscher / einseitiger Bewegung, sowie von falscher / zu viel Ernährung.
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Akupunktur kann die Beschwerden bei Sodbrennen drastisch reduzieren. Untersuchungen
ergaben, dass sie sogar zu besseren Ergebnissen führen kann als die schulmedizinischen Medikamente,
und das ohne Nebenwirkungen.
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Bei Sodbrennen muss aus meiner Sicht eine Ernährungsumstellung erfolgen. Das Problem
(wie fast immer): Die Patienten wollen das nicht oder der Arzt fordert es nicht.
Dabei ist der Zusammenhang mit dem Essen völlig klar: Die meisten Patienten klagen über
Sodbrennen direkt nach dem Essen. Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe: bestimmte Gewürze wie
Knoblauch, Meerrettich oder auch Senf) können zum Sodbrennen führen. Ebenso kann sehr Kaltes oder
Heißes dazu führen. Und dann natürlich sehr Fettes oder viel Fleisch.
Neben dem Verzicht auf Alkohol, Nikotin, Zitrusfrüchte und Schokolade empfehle ich eine
insgesamt kohlenhydratarme Ernährung. Wie schon erwähnt, sollten Betroffene unbedingt Übergewicht
abbauen. Oft sind die Beschwerden dann verschwunden.
Auch der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme kann eine Rolle spielen. Vor allem das Essen am Abend
sollten Patienten umstellen und vor allem wenigstens zwei Stunden vor dem Schlafen nichts mehr
Essen. Auch kein "Knabberzeug" etc.!
Die Sache mit dem Kaffee ist
nicht ganz "klar": einige Patienten reagieren mit starkem Sodbrennen, andere vertragen Kaffee. Mein
Tipp: unbedingt auf BIO-Kaffee umstellen.
Am besten geeignet ist eine Ernährung aus vorwiegend naturbelassenem Gemüse und Obst. Die unten
erwähnten Vitamine, die bei Reflux hilfreich sind, liefern vor allem Spargel, Bohnen, Okra und
Spinat. Rote Beete sind sinnvoll wegen des Gehalts an Betain. Mageres Fleisch und
Fisch enthalten einen hohen Anteil von an Glutamin (siehe unten).
Nahrungsmittelallergien können das Problem verschärfen. Versuchen Sie diese
ebenfalls zu lösen. Bei Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) ist eine glutenfreie Ernährung
angezeigt.
Als grundlegende Maßnahme rate ich
betroffenen Patienten jeden Bissen wenigstens 33 Mal zu kauen. Das entlastet den Magen sehr
stark!
Apfelessig regt die Bildung der Magensäure an und kann dann
sinnvoll sein, wenn zu wenig Magensäure die Ursache ist. Ein Esslöffel in einem Glas Wasser vor
den Mahlzeiten ist ratsam.
Fermentierte Lebensmittel liefern Probiotika, die die Darmflora im Gleichgewicht halten. Auch das unterstützt die
gastrointestinalen Funktionen. Zu empfehlen ist Sauerkraut (auch Sauerkrautsaft)
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Frischpflanzentropfen
(Urtinkturen)
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Folgende Mischung aus Urtinkturen kann helfen: je 20 ml Tausendgüldenkraut, Wermut,
Melisse, Kamille, Ringelblume.
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Die Heilpflanzen sind in der Therapie des Sodbrennens ein Klassiker:
Magentees und Darmtees können den Magen sehr gut beruhigen. Kamille, Fenchel, Süßholzwurzel sind
geeignet. Auch die Kalmuswurzel leistet in akuten Fällen gute Dienste, ebenso die Enzianwurzel. Die
Pfefferminze kann hingegen zusätzlich reizend wirken!
Ingwer hemmt die Bildung von
Magengeschwüren 8 Mal effizienter als beispielsweise Lansoprazol. Daneben unterdrückt Ingwer die
Vermehrung von Helicobacter pylori.
Wenn Pfefferminze, dann als Pfefferminzöl: 4 Tropfen vermischt mit 30ml Mandelöl oder Sesamöl.
Dieses Gemisch auf dem Bauch einreiben, am besten im Uhrzeigersinn.
Auch ein pflanzliches Kombinationspräparat aus Kamille, Pfefferminze, Süßholzwurzel,
Schleifenblume, Melisse, Schöllkraut, Mariendistel, Kümmel und Angelikawurzel hat sich als sehr
hilfreich erwiesen. Erhältlich ist dieses Mittel unter dem Namen STW 5 oder Iberogast.
Aloe-vera-Saft hemmt
Entzündungen des Magen-Darm-Traktes schon mit einer halben Tasse vor den Mahlzeiten. Heute werden
schon Aloe-Säfte angeboten, die die abführende Komponente nicht mehr enthalten.
Die Rinde der Rot-Ulme (Ulmus rubra) beruhigt den Magen-Darm-Trakt und fördert die
Schleimsekretion, was die Schleimhäute schützt. Entzündungen werden gemildert und die
gastrointestinale Nervation stimuliert. Erhältlich sind Präparate mit der pulverisierten Rinde, mit
der ein Tee gekocht wird. 2 bis 3 Esslöffel auf 2 Tassen kochendes Wasser 5 Minuten ziehen lassen.
Die Anwendung erfolgt 3 Mal täglich.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet für Reflux-Patienten die
Kräutermischung gegen das Gu-Syndrom. Darunter verstehen die Heilkundigen der TCM Entzündungen
und andere Irritationen des Magen-Darm-Traktes.
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Astaxanthin: Dieses Antioxidanz konnte in Studien überzeugen, besonders wenn eine Helicobacter Infektion vorlag.
Beste Resultate wurden bei einer Dosierung von 40mg täglich erzielt.
Probiotika, Nattokinase, Kefir konnten ebenfalls gute Resultate zeigen.
Ein Nahrungsergänzungsmittel bestehend aus: Melatonin, L-Tryptophan, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin B12, Methionin und Betain zeigte in einer Studie eine überlegene Wirkung gegenüber dem
"Standardmittel" Omeprazol. Dieses Mittel, das in der Studie verwendet wurde, ist leider meines
Wissens so nicht mehr erhältlich.
Ein Mangel an Vitamin B2 kann den Reflux fördern. Daher sollte das Vitamin ergänzt
werden.
Letzter Tipp aus dieser Kategorie: Optimieren Sie Ihren Vitamin D Spiegel.
Oral kann Vitamin-D3 supplementiert werden, daneben hilf auch Sonnenlicht
(UV-Strahlung), so kann der Körper das Vitamin selbst synthetisieren. Wichtig ist gleichzeitig
die Aufnahme von Vitamin K.
Glutamin schützt vor Schäden durch Helicobacter pylori. Die Aminosäure gibt
es als Nahrungsergänzungsmittel.
Betain als Betain-HCl oder Betainhydrochlorid bekämpft die Besiedlung mit Helicobacter
pylori.
Natriumbicarbonat (Natron, Backpulver) neutralisiert die Magensäure in der
Speiseröhre und kann die Ösophagitis verhindern.
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Das Thema Übersäuerung spielt beim Sodbrennen eine große
Rolle. Ganz allgemein gilt: fleisch- und säurearme Ernährung.
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Den Bereich der Schüssler Salze finde ich nicht ganz so hilfreich. Es kommen
aber u.a. folgende Mittel infrage:
bei aufsteigender Säure: Natrium phosphoricum
Trockenheitsgefühl im Rachen: Natrium chloratum
zur Heilung bei gelblichem Zungenbelag: Kalium sulfuricum
Meine Einschätzung: Schüssler Salze helfen nur in leichten Fällen von
Sodbrennen.
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Auch aus dem Bereich der Homöopathie kommen zahlreiche Mittel in Frage.
hilfreiche Mitel können sein:
- Iris D 4
- Robina pseudacacia D 3
- Nux vomica D 4
- Capsicum D 4
- Magnesium carbonicum D 6
- Phosphorus D 12
- Carbo vegetabilis D 30
Diese Mittel sollten allerdings von einem Homöopathen ausgewählt werden.
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Manuelle Medizin
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Eine Fehlstellung des 6. Brustwirbels (Th 6) kann auch Magenprobleme und Sodbrennen
verursachen. Hier kann Chiropraktik helfen. Wenn das Problem allerdings der Magen ist, könnte dies
natürlich im Sinne der "Reflexzonen" eine Fehlstellung des Wirbels bedingen. Insofern wäre die
Wirbelfehlstellung dann nicht die Ursache, sondern "nur" eine Folge.
Was aber wesentlich wahrscheinlicher ist
und womit zahlreichen Patienten bei Reflux gut geholfen werden kann, ist eine Behandlung des
Zwerchfells. Wenn dieses behandelt wird und auch "lernt" wieder richtig zu kontrahieren, wird auch
der Durchtritt der Speiseröhre, der Pförtnerkanal und somit der korrekte Verschluss des Magens
gewährleistet. Wichtig ist dabei, dass der Patient eine Übung lernt, mit der er das
selbst trainieren kann. Ich zeige solche Übungen übrigens in meinem "Schmerzfrei-Seminar".
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sonstiges
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Bei akuten Beschwerden verdünnt klares Wasser die Magensäure. Studien zufolge hilft ein
Glas (250 ml) schneller und besser als Antazida wie Histamin-H2-Antagonisten und
Protonenpumpen-Blocker.
Wenn Sie Schlafprobleme wegen Sodbrennens haben: versuchen Sie es mit einer aufrechteren
Schlafposition.
Viele Patienten mit Sodbrennen haben mit "Stress" zu tun. Ich rate dazu, ein Entspannungsverfahren zu lernen wie die Muskelentspannung nach Jacobsen, die Emotional Freedom Technique oder
Yoga.
Das Schlafhormon Melatonin kann nicht nur für eine erholsamere Nachtruhe sorgen, sondern
auch direkt zur Heilung beitragen. In einer Studie verglichen Wissenschaftler die Wirkung des
Hormons mit dem Effekt des PPIs Omeprazol. Das Kombi-Präparat mit Melatonin, L-Tryptophan,
Folsäure, Vitamin B6 und B12, Betain und Methionin führte nach 5 Wochen zur vollständigen Heilung.
Omeprazol konnte nur bei rund 60 % der Patienten eine Linderung bewirken.
Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend, wirkt eine Fußreflexzonenmassage.
Direkt nach dem Essen oder nach der Medikamenten-Einnahme ist Hinlegen nicht
ratsam.
Zur Regeneration der Darmflora ist eine Darmsanierung zu empfehlen.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.5.2020 aktualisiert.
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