Cayenne / Capsaicin richtig nutzen: Pulver, Tinktur, Öl [Praxis & Studien]

Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Heilpflanzen

Ein Pulver, das die Durchblutung bis in die kleinsten Gefäße treibt, Schmerzen lindern kann, die Verdauung anfeuert – und in Studien sogar Anti-Krebs-Potenzial zeigt: So unscheinbar und zugleich so kraftvoll ist Cayenne. Viele kennen die Schärfe nur aus der Küche, doch in der Naturheilkunde wird das rote Pulver seit Jahrhunderten wie ein Verstärker eingesetzt: im Weißdorn-Tonicum fürs Herz, in wärmenden Ölen für Muskeln und Gelenke, im ‚Feuerhonig‘ für Hals und Atemwege. Entscheidend ist nicht nur die Dosis, sondern die Form – Pulver, Tinktur oder Öl. Wer das richtig einsetzt, erlebt, dass Cayenne kein exotisches Gewürz, sondern ein vielseitiges Heilmittel ist, das in jede Hausapotheke gehört.

Schauen wir ganz kurz darauf was Cayenne eigentlich ist…

Was ist Cayenne?

Cayenne (Capsicum annuum) ist kein „Pfeffer“, sondern ein Nachtschattengewächs – verwandt mit Paprika und Tomate. Sein Hauptwirkstoff Capsaicin bindet an TRPV1-Rezeptoren, reizt Hitze- und Schmerzfasern, erweitert reflektorisch die Gefäße und steigert die Durchblutung. Genau daraus ergeben sich die meisten Effekte: bessere Nährstoffzufuhr, schnellere Entzündungsauflösung, stärkere Sekretion in Magen, Leber und Pankreas – und, richtig dosiert, eine spürbare Schmerzlinderung.

Was zählt: Schärfe, Qualität, Darreichung

Cayenne liegt typischerweise bei 20.000–50.000 Scoville (Schärfeeinheiten). Entscheidend ist die Qualität: Bio-Ware minimiert Pestizidbelastungen, die bei konventionellen Chilis regelmäßig hoch sind. Für die Hausapotheke kommen nach meiner Erfahrung vor allem drei Formen infrage:

  1. Pulver (klassisch „Cayennepfeffer“): breit einsetzbar, auch als „Booster“ in Mischungen.
  2. Tinktur (Alkoholauszug): schnell, gut steuerbar, ideal bei akuten Themen.
  3. Öl / Salbe (äußerlich): für Muskeln, Gelenke, Neuralgien.

Kapseln wirken – umgehen aber Mund- und Rachenschleimhaut. Das nimmt einen Teil der Effekte und reizt oft den Magen. Für die Praxis würde ich lieber Pulver, Tinktur, Öl oder in Bioqualität einsetzen.

Dosierung aus der Praxis für die Praxis

Mein Rat: Beginnen Sie niedrig und steigern Sie nach Verträglichkeit. Schärfe ist trainierbar, Magen und Darm danken es.

  • Pulver innerlich (Einstieg): 1/16 TL (eine kleine Prise) in Wasser, 1× täglich. Nach 3–4 Tagen auf 1/8 TL 2–3× täglich steigern. Langfristig gut vertragen werden meist 1/4 TL 2–3× täglich zu den Mahlzeiten.
  • Tinktur (1:5, 40 % Vol.): 5–10 Tropfen in etwas Wasser oder Saft, 2–3× täglich. Bei akuten Atemwegsinfekten kurzfristig bis 15 Tropfen.
  • Öl/Salbe äußerlich: 2–4× täglich dünn auftragen; Hände danach waschen. Nicht auf Schleimhäute, nicht auf wunde Haut.

Gut zu wissen: Capsaicin ist hitzestabil – Kochen zerstört die Schärfe kaum. Sekundäre Pflanzenstoffe sitzen vor allem in frischen Schoten; wer diese als Gemüse (z. B. Jalapeños) nutzt, profitiert zusätzlich.

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Die wichtigsten Anwendungsfelder

1. Atemwege, Hals, Nebenhöhlen

Cayenne verbessert die Schleimlösung, desinfiziert leicht und stärkt die lokale Durchblutung.

  • Gurgellösung bei Halsschmerzen: 1/8 TL Cayenne + 1/4 TL Meersalz in 200 ml warmem Wasser, 3–6× täglich gurgeln. Optional: 1 TL Pfefferminztee als Sud zugeben.
  • „Feuerhonig“ für die Erkältungszeit: 1 TL Honig + Messerspitze Cayenne + 1/4 TL Ingwerpulver, langsam im Mund zergehen lassen, 3× täglich.

2. Verdauung, Leber, Pankreas

Capsaicin steigert Speichel-, Magen-, Gallen- und Pankreassekretion – das verbessert die Verdauung, kann Blähungen und Schweregefühl mindern.

  • Magenfreundliche Mischung: 1/8 TL Cayenne + 1/4 TL Ulmenrindenpulver + 1/4 TL Süßholzpulver in lauwarmem Wasser, 2× täglich vor dem Essen.
  • Bei Fettverdauungsschwäche: 1/8–1/4 TL Cayenne zu warmen Mahlzeiten; dazu Artischocke oder Mariendistel kombinieren.

Wichtig: Bei aktiven Ulzera, akuter Gastritis oder Reflux vorsichtig – ggf. pausieren.

3. Herz-Kreislauf und Durchblutung

Cayenne fördert die Durchblutung, unterstützt endogene Fibrinolyse, kann die Fließeigenschaften verbessern.

  • Herz-Tonicum (klassisch): 1 Teil Cayenne + 3 Teile Weißdornbeerenpulver (Crataegus), 1–2 TL in Wasser, 2–4× täglich. Bei Angina pectoris 1 Teil Ulmenrinde ergänzen.
  • „Warme Beine“ bei peripherer Minderdurchblutung: Fuß-/Wadenbad: 1 EL Cayenne + 1 EL Ingwer + 1 EL Senf in Leinenbeutel ins warme Wasser legen, 5–10 Minuten baden, dann kurz kalt abtauchen. 3–5 Anwendungen/Woche.

4. Schmerz, Muskeln, Gelenke, Neuralgien

Äußerlich angewendet wirkt Capsaicin bei Arthrose, Myalgien, Tendinitiden und neuropathischen Schmerzen.

  • Wärme-Öl (einfach): 100 ml Bio-Olivenöl + 1–2 TL Cayennepulver, 7–14 Tage ziehen lassen, filtrieren. 2–4× täglich dünn einmassieren.
  • Intensiv-Öl (erweitert): 500 g Wintergrünöl + 8 EL Cayenne + 4 EL Ingwer + 4 EL Senf, 2 Wochen ziehen lassen, filtrieren; 180 g Mentholkristalle einrühren (Vorsicht, das wird stark!). Nur punktuell anwenden.

Bei Post-Herpes-Neuralgie sind standardisierte Capsaicin-Pflaster (hochdosiert) eine Option – das lässt sich naturheilkundlich begleiten (z. B. B-Vitamine, Alpha-Liponsäure, Heilpilze).

Zum Wintergrünöl (Gaultheria-Öl, Gaultheria procumbens): das gibt es in Deutschland als reines ätherisches Öl für Aromatherapie, Massageöle und Einreibungen oder als Bestandteil von Mischpräparaten wie Sportsalben, Wärmepflastern und rheumatischen Einreibungen.

5. Stoffwechsel, Gewicht, Energie

TRPV1-Aktivierung erhöht Thermogenese und Fettoxidation, dämpft den Appetit, stimuliert braunes Fett. Praktisch: kleine Dosen Cayenne vor moderater Bewegung.

  • Vor dem Spaziergang/Zone-2: 1/8–1/4 TL Cayenne in warmem Wasser 30–60 Minuten vorher.
  • Morgen-Kick: Warmes Wasser mit Zitronensaft, Prise Cayenne und wenig Apfelessig – kurbelt an, wärmt und macht „wach“.

6. Mund, Zahnfleisch

Leicht desinfizierend, durchblutungsstärkend. Kann man machen – nicht jedermanns Sache…

  • Mundspülung sanft: Salbeitee + 2–3 Tropfen Cayenne-Tinktur + 1–2 Tropfen Pfefferminzöl, 1–2 Minuten spülen, ausspucken. Bei empfindlichem Zahnfleisch Dosis halbieren.

7. Hämorrhoiden (vorsichtig)

Akut besser kühlen und entzündungshemmend arbeiten. Cayenne nur flankierend, nicht auf offene Areale.

  • Variante: An alternierenden Tagen kühle Auflage; an den anderen Tagen äußerlich sehr sparsam ein mildes, selbstgemachtes Ingwer-Cayenne-Öl randständig – nur wenn gut vertragen. Bei Brennen sofort entfernen. Besser bewährt: Rosskastanie, Hamamelis, Sitzbäder.

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Bewährte Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

  • Cayenne + Ingwer: wärmt, mobilisiert, schleimlösend – für Atemwege und Verdauung.
  • Cayenne + Knoblauch: Gefäßschutz, Fettstoffwechsel.
  • Cayenne + Weißdorn: Herz-Kreislauf-Tonicum.
  • Cayenne + Ginkgo + Rosmarin: Durchblutung Kopf, Konzentration – niedrig dosieren.

Sicherheit, Gegenanzeigen & Selbstverständliches

  • Nicht in die Augen oder die Schleimhäute bringen! Das brennt. Auch nicht mit den Fingern mit denen Sie Cayenne berührt haben in die Augen fassen. Finger vorher gründlich waschen.
  • Schwangerschaft/Stillzeit: innerlich nur in sehr kleine Mengen zum leichten würzen, keine „scharfen“ Selbstversuche rund um Geburt oder postpartal.
  • Magen/Darm: bei Reflux, aktiver Gastritis, Ulcus nur sehr vorsichtig oder pausieren.
  • Haut: nicht auf wunde, irritierte oder frisch rasierte Haut; Hände waschen, Handschuhe tragen.
  • Arzneimittel: Cayenne kann die Resorption anderer Mittel beschleunigen; bei Antikoagulanzien, ACE-Hemmern, starken Analgetika die Reaktion beobachten und mit dem Therapeuten abstimmen.
  • Kinder: nur sehr milde Anwendungen in Küche; therapeutisch zurückhaltend.

Erste Hilfe bei „zu scharf“: Fett und Eiweiß binden Capsaicin besser als Wasser. Milch, Joghurt, etwas Öl oder Nussmus helfen schneller als Trinken.

Qualität & Zubereitung

  • Pulver: Bio-Cayenne 20–50 Tsd. Scoville. Lichtgeschützt, trocken, 6–12 Monate verwenden.
  • Tinktur (Do-it-yourself): 1-Liter-Glas zu 1/4 mit Cayennepulver (50–100 Tsd. Scoville) füllen, mit 40-%igem Alkohol (Korn/Vodka) vollständig benetzen; frische Chilis mit Alkohol zu Mus pürieren, auffüllen, 3 Monate ziehen lassen, filtrieren.
  • Öl: Mild (s. o.) oder intensiv; immer an kleiner Hautstelle testen.

Klinische Brücke: Warum das funktioniert

Capsaicin aktiviert TRPV1, entleert initial Substanz P (Schmerzneurotransmitter) und moduliert nocizeptive Fasern. Lokal führt das zur Hyperämie (mehr Durchblutung), mittelfristig zur Desensibilisierung – daher die Schmerzlinderung. Systemisch sehen wir Effekte auf Thermogenese, Fettstoffwechsel, sekretorische Aktivität von Galle und Pankreas sowie auf das Gefäßendothel (oxidativer Stress ↓). Genau diese Kombination macht Cayenne in der Naturheilpraxis so ergiebig: Es ist kein „Wundermittel“, aber ein Verstärker sinnvoller Maßnahmen – vom Weißdorn-Herztonikum bis zum Salbeitee bei Halsschmerzen.

Praxisleitfaden in drei Schritten

  1. Ziel definieren: Schleim lösen? Wärme in Muskeln? Verdauung aktivieren? – Danach richtet sich die Form (Pulver/Tinktur/Öl).
  2. Niedrig starten, sauber steigern: Beginn dosiert klein, spüren, dokumentieren. Schärfe trainiert sich.
  3. Kombinieren, aber bewusst: Cayenne als Taktgeber – Heilpflanzen wie Weißdorn, Ingwer, Knoblauch, Echinacea oder Ginkgo bringen die „Musik“.

Kurzfazit: Cayenne ist kein Küchen-Gimmick, sondern ein vielseitiges Arbeitsmittel: für Atemwege, Verdauung, Durchblutung, Schmerz – innerlich wie äußerlich. Wer Qualität wählt, behutsam dosiert und sauber kombiniert, hat mit einem simplen Gewürz ein erstaunlich kräftiges naturheilkundliches Instrument an der Hand.

Wenn man sich das alles anschaut, könnte man meinen dass Capsaicin in der Schulmedizin eine gewisse Anerkennung genießt – als guter Symptomkaschierer. So wie es aussieht, kann die Substanz aber viel mehr als man es in der Schulmedizin wahrhaben möchte. Daher müssen wir uns einmal an die Naturwissenschaften wenden, ob die sich auch mit der Substanz auseinandergesetzt haben und was sie haben beobachten können…

Aber vorher wollte ich noch erinnern: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen und wie ich diese bei verschiedenen Beschwerden einsetze:

Capsaicin und die Wissenschaft

Wie es aussieht, haben die Wissenschaftler ein eher „vehementes“ Interesse an Capsaicin, wenn es um die Behandlung von verschiedenen Krebsformen geht. Es gibt eine Reihe von Heilpilzen und Heilpflanzen, die hier sehr gute Wirkung gezeigt haben, vor allem in einer Kombination mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung bei fortgeschrittenen Stadien. Capsaicin scheint sich in die Reihe dieser nützlichen Substanzen einreihen zu wollen:

1. Krebs: Capsaicin treatment attenuates cholangiocarcinoma carcinogenesis.

In dieser Laborstudie zeigten die Autoren, dass Capsaicin Tumorzellen eines Gallengangkarzinoms gleich in mehreren Bereichen am Gedeihen hindert. Capsaicin behindert die Zellproliferation, also die Zellvorgänge, die zur Vermehrung führen, weiter die Migration und Invasion der Tumorzellen aus Tumorgewebe in gesundes Gewebe, was einen günstigen Einfluss auf die Metastasenbildung hat (aus Sicht des Betroffenen) und das Wachstum des Tumors. Daher glauben die Autoren, dass Capsaicin die Prognose eines Gallengangkarzinoms verbessern könnte.

2. Krebs: Capsaicin inhibits cell proliferation by cytochrome c release in gastric cancer cells.

In dieser Arbeit wurde Capsaicin in Kombination mit einem Chemotherapeutikum (5-Fluoruracil) bei Magenkrebszellen eingesetzt. Auch hier zeigten sich zytotoxische Effekte seitens des Capsaicins gegen die Krebszellen und gleichzeitig eine Sensibilisierung der Krebszellen gegenüber dem 5-Fluoruracil. Dies äußerte sich in der Herabsetzung der Dosierung von 5-Fluoruracil, wobei die gleichen zytotoxischen Effekte erzielt wurden wie bei einer Behandlung mit hohen Dosierungen von 5-Fluoruracil alleine.

3. Krebs: Capsaicin: a novel radio-sensitizing agent for prostate cancer. 

In dieser Arbeit wurde Mäusen menschliche Prostatakrebszellen injiziert. Nach Erreichen einer bestimmten Größe des Tumors wurden die Mäuse in vier Gruppen aufgeteilt; eine Kontrollgruppe, eine Gruppe mit Capsaicin 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, eine Gruppe mit Strahlentherapie und die vierte Gruppe mit Strahlentherapie und Capsaicin wie in Gruppe 2 beschrieben. Es zeigte sich, dass unter der Strahlentherapie und Capsaicin eine voneinander unabhängige Modulation der Zellzyklen der Tumorzellen stattfand. Die vierte Gruppe zeigte deutliche Effekte einer überproportional additiven Wirkung von Capsaicin und Strahlentherapie. Denn die Verzögerung des Tumorwachstums unter beiden Therapieformen fiel signifikant stärker aus als unter den jeweiligen Therapieformen alleine.

4. Krebs: Capsaicin-mediated apoptosis of human bladder cancer cells activates dendritic cells via CD91.

Diese Arbeit zeigt die biochemischen Mechanismen, unter denen Prostatakrebszellen unter Capsaicin in eine Apoptose (natürlicher Zelltod) getrieben werden. Hierbei scheint Capsaicin Teile des Immunsystems (dendritische Zellen) mit zu aktivieren, um Tumorzellen zu eliminieren. Für die Autoren der Arbeit scheint Capsaicin ein „attraktiver“ Kandidat für eine Krebstherapie zu sein. Abschließend zu diesem Thema eine zusammenfassende Arbeit (es gibt deutlich mehr an Arbeiten zu diesem Thema, die alle hier zu präsentieren eine unmögliche Aufgabe ist):

5. Krebs: The potential antitumor effects of capsaicin.

In dieser Arbeit wird dem Capsaicin bescheinigt, dass es in einer ganzen Reihe von Tumorarten zur Apoptose führt. Der genaue Grund und Wirkmechanismus dafür ist noch nicht hundertprozentig bekannt. Man vermutet eine durch das Capsaicin bewirkte toxische Erhöhung des intrazellulären Gehalts an Calcium, Freisetzung von freien Radikalen im Tumorgewebe, Beeinflussung der Membranen der Mitochondrien der Tumorzellen und eine direkte Schädigung von deren DNA.
Fazit: Wie es aussieht, steht man bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Capsaicin auf Tumorzellen noch ganz im Anfang. Trotzdem gibt es schon eine beeindruckende Fülle an Literatur zu diesem Thema, mit noch beeindruckenderen Ergebnissen.

6. Abnehmen: Capsaicin as an anti-obesity drug.

Dieser Artikel berichtet, dass die Aktivierung der Rezeptoren, die für das Gefühl des Brennens und der Schärfe verantwortlich sind (Transient Receptor Potential Vanilloid 1), gleichzeitig den Aufbau von Fettgewebe verhindert. Capsaicin in der Nahrung reduziert zudem eine metabolische Dysregulation in Mäusen, die übergewichtig sind und/oder an Diabetes leiden. Zusätzlich wird die Aktivität von Adiponektin heraufgesetzt. In anderen Tierversuchen zeigte eine Gabe von Adiponektin einen beschleunigten Abbau von Fett.

Epidemiologische Daten zeigen laut Autor, dass eine Ernährung mit hohem Gehalt an Capsaicin mit einem geringeren Aufkommen an Übergewicht assoziiert ist. Die Aufnahme von Capsaicin ist verbunden mit einem stärkeren Sättigungsgefühl und einer reduzierten Fett- und Kalorienaufnahme. Die Einnahme von Capsaicin eine Stunde vor einer leichten Trainingseinheit führt bei Übergewichtigen oder Patienten mit Hyperlipidämie zu einer verbesserten Lipolyse. Die Substanz erhöht die Energieabgabe durch die Aktivierung von braunem Fettgewebe. Weiter nimmt die Fettoxidation zu. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Capsaicin bei der Behandlung von Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen eine Reihe von Vorteilen zu bieten hat.

7. Alkohol & Stress: In vivo protective effects of dietary curcumin and capsaicin against alcohol-induced oxidative stress.

In einem anderen Beitrag hatte ich die beeindruckende Wirksamkeit von Curcumin beschrieben. In diesem Artikel wird Curcumin zusammen mit Capsaicin eingesetzt im Zusammenhang mit einem exzessiven Alkoholgenuss bei Mäusen. Curcumin und Capsaicin wurden mit und ohne Alkohol bei vier Gruppen verabreicht. Curcumin und Capsaicin zeigten einen protektiven Effekt auf das Gehirn alkoholisierter Mäuse, indem es einen alkoholinduzierten Gewichtsverlust verhinderte. Des Weiteren zeigten sich die Parameter für einen erhöhten oxidativen Stress (Malondialdehyd etc.) im Hirngewebe als signifikant verringert. Diese Arbeit zeigt und bestätigt die anti-oxidative Potenz von Curcumin und Capsaicin bei oxidativem Stress, der durch Alkoholexzess verursacht wird.

8. Gefäßverkalkung: Capsaicin protects endothelial cells and macrophage against oxidized low-density lipoprotein-induced injury by direct antioxidant action.

Diese Arbeit bestätigt ebenfalls den anti-oxidativen Effekt von Capsaicin, diesmal in einem anderen Zusammenhang. Denn Atherosklerose wird von immer mehr Wissenschaftlern als eine chronische Entzündung der Gefäße betrachtet (und nicht auf die Bösartigkeit von Cholesterin zurückgeführt). Durch die chronische Entzündung kommt es zur Fehlfunktion der Gefäßwände, was zur Akkumulation von Lipiden vor Ort führt, zur Aktivierung von Leukozyten und zur Produktion von noch mehr entzündungsfördernden Mediatoren, was den Teufelskreis perfekt werden lässt.

Als Endprodukt erhalten wir die Produktion von Schaumzellen in den Gefäßen, die den Prozess der Atherosklerose (eher bekannt unter dem Begriff Arteriosklerose oder Gefäßverkalkung) vorantreiben. Die Gabe von Capsaicin, die der Gabe von oxidiertem LDL-Cholesterin folgte, verhinderte die Entstehung von freien Radikalen, den Kollaps des Potentials der mitochondrialen Membranen, Cytochrom C Expression, Kondensation von Chromosomen (Vorstadium einer Apoptose) und Caspase-3-Aktivierung, die ebenfalls Teil der Vorbereitung für eine Apoptose darstellt. Damit liegt die Vermutung nahe, dass Capsaicin in der Lage ist, die Funktion gesunder Gefäße vor Schaumzellenbildung und oxidativem Stress zu schützen und Atherosklerose zu verhindern.

Fazit

Cayennepfeffer ist weit mehr als ein Küchengewürz. Richtig angewendet, wird er zu einem vielseitigen Heilmittel: Er regt die Verdauung an, bringt Wärme in Muskeln und Gelenke, fördert die Durchblutung bis in die kleinsten Kapillaren und zeigt in Studien sogar Potenzial gegen Krebszellen und Gefäßverkalkung. Die Schärfe ist kein Selbstzweck, sondern der Schlüssel zur Wirkung – vorausgesetzt, sie wird maßvoll dosiert und sinnvoll kombiniert. Wer Pulver, Tinktur oder Öl in Bioqualität verwendet, hat ein hochwirksames, günstiges und seit Jahrhunderten bewährtes Mittel in der Hausapotheke. Cayenne ist damit ein Paradebeispiel dafür, wie Naturheilkunde einfach, praxisnah und zugleich wissenschaftlich fundiert sein kann.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen und wie ich diese bei verschiedenen Beschwerden einsetze:

Dieser Beitrag wurde im Jahr 2018 erstellt und letztmalig am 3.9.2025 überarbeitet.

Beitragsbilder: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

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