Streptokokken sind runde bis ovale Bakterien, die in Ketten vorliegen. Diese finden sich auf der Haut und im Darm, seltener bei Frauen auch im Scheidenbereich.

Ein intaktes Immunsystem ist in der Lage, Bakterien und andere Erreger erfolgreich zu eliminieren oder diese zu tolerieren, ohne dass die durch sie hervorgerufenen Krankheiten zum Ausbruch kommen.

Zu einer Streptokokkeninfektion mit entsprechenden Symptomen kommt es erst, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dann reagiert der Organismus bei Eindringen des Bakteriums mit einer verschieden stark ausgeprägten Zerstörung von Zellmembranen der roten Blutkörperchen (Hämolyse), was zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führt.

Man unterscheidet die Alphahämolyse (die Zellmembran bleibt intakt, das Hämoglobin ist verändert) von der Betahämolyse (die Zellmembran ist zerstört, das Hämoglobin ist abgebaut) und der Gammahämolyse (keine Hämolyse der roten Blutkörperchen).

Die Entstehung von Symptomen begünstigend wirken u.a. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Östrogenmangel, falsches Hygieneverhalten (z.B. aggressive Waschsubstanzen, die das normale Haut- oder Schleimhautmilieu angreifen), Bettlägerigkeit bzw. Immobilität sowie allgemeine Erkrankungen, die hauptsächlich mit Fieber einhergehen. All diese Krankheiten und Symptome führen aber wieder zu einer vermehrten Abwehrschwäche – womit wir wieder bei der eigentlichen Ursache wären.

Streptokokken gelten u.a. auch als Verursacher der rheumatischen Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut), die meist durch eine Mandelentzündung oder Rachenentzündung ausgelöst wird. Die Erkrankung zeigt sich vermehrt im Kindesalter, führt zu rheumatischem Fieber und allgemeinen, schlecht zuzuordnenden Symptomen, wie z.B. Polyarthritis (Entzündungen der Gelenke) oder Bildung schmerzhafter Knötchen unter der Haut.

Über den Blutweg kann bei geschwächten Patienten auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden, wobei es zu einer Störung der Klappenfunktion durch Vernarbung des Gewebes kommt. In diesem Fall zeigen sich v.a. SchmerzenAtemnotHerzrhythmusstörungen und ein Leistungsabfall. Zeitgleich können auch die Nieren angegriffen werden.

Das Bakterium Streptokokkus pyogenes findet sich v.a. auf Haut und Schleimhäuten, dringt durch Hautdefekte in den Körper ein und zeigt sein Krankheitsspektrum vermehrt bei Kleinkindern und Jugendlichen. Über Schmier- oder Tröpfcheninfektion kann es zu folgenden Krankheitsbildern kommen:

Eine lokale Infektion kann unbehandelt zu einer Ausbreitung mit Gefahr der Sepsis (Blutvergiftung) führen.

Auch Entzündungen der Lymphbahnen (Lymphangitiden) werden hauptsächlich durch Staphylokokken und Streptokokken verursacht. Der dabei übliche rote “Strich” der sich von der entzündeten Stelle ausbreitet ist übrigens ein Zeichen der entzündeten Lymphbahn. Dieser “Strich” wird häufig mit der “echten” Blutvergiftung verwechselt.

Durch innere oder äußere Verletzungen, AbszesseFurunkel oder auch Schwangerschaft können die Bakterien eindringen und zu Symptomen wie z.B. dem klassischen roten Strich auf der Haut führen. Dabei können auch Schmerzen, Abszesse in der betroffenen Region, Überwärmung, Rötung, Schwellung sowie Fieber und Schüttelfrost auftreten.

Auch Pneumokokken zählen zu den Streptokokken (= Streptococcus pneumoniae). Sie lagern den Schleimhäuten der oberen Atemwege auf und können vom gesunden Organismus gut toleriert werden. Bei geschwächten Menschen führen sie u.a. zu einer Pneumonie (Lungenentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung), Sinusitis oder Otitis media.

Die sich bei ca. 40 Prozent aller Frauen in der Scheide befindenden Streptokokken können bei gestörtem Milieu (Vaginalflor nicht mehr sauer) zu Geschlechtskrankheiten führen, die mit gelblichem Ausfluss und vermehrten Schmerzen im Intimbereich (besonders beim Sexualverkehr) einhergehen.


Beitragsbild: 123rf.com – ralwel

Diese Seite wurde letztmalig am 21.07.2011 aktualisiert.

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